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MaWiOr
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Halle

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Insgesamt 3668 Bewertungen
Bewertung vom 10.07.2025
Nadolny, Susanne

53 Frauen, die du gelesen haben musst Wochen-Kulturkalender 2026


ausgezeichnet

Seit Jahren gibt es zahlreiche Literaturkalender, hier ist nun ein Literaturkalender, der sich ausschließlich Schriftstellerinnen widmet. Woche für Woche wird eine internationale Schriftstellerin mit einem längeren Zitat vorgestellt. Neben bekannten Namen wie Gertrude Stein, Emily Brontë, Jenny Erpenbeck, Zelda Fitzgerald, Elfriede Jelinek oder Bettina von Arnim wurden auch Schriftstellerinnen aufgenommen, die im Literaturbetrieb noch nicht so geläufig sind. Also eine ausgewogene Vielfalt.

Den Anfang im Januar macht z.B. die deutsche Schriftstellerin Elisabeth von Heyking (1861-1925), deren Briefroman „Briefe, die ihn nicht erreichten“ (1903, anonym) mehrere Hunderte Auflagen erlebte. Den Jahresreigen Ende Dezember beschließt die japanische Schriftstellerin Sei Shonagon (ca. 966-1025), die als Hofdame Alltagsgeschichten vom japanischen Kaiserhof erzählte und die heute zeitgeschichtliche Dokumente sind.

Die einzelnen Wochenblätter sind nicht, wie sonst üblich, mit einer Porträtabbildung ergänzt, sondern mit einer trendigen Grafik-Optik, was dem Zitat noch mehr Ausdruck verleiht. Ein Extrablatt am Kalenderende vermittelt kurze Infos zu den Autorinnen und den Zitatquellen. Fazit: Ein etwas anderer Literaturkalender, der aber viele Lektüreanregungen gibt.

Bewertung vom 10.07.2025

Colours of Nature Kalender 2026


ausgezeichnet

Die Welt um uns ist bunt. Unsere Natur strotzt vor Farben, in ihr kommen alle Farbnuancen vor; sie sind ein wichtiger Bestandteil. Himmel, Meer, Wälder, Wiesen, Felder oder auch die Jahreszeiten … sie alle haben ihre eigenen Farben. Wie vielfältig das Farbspektrum der Natur sein kann, zeigt der großformatige Wandkalender „Colours of Nature 2026“. Jedes einzelne Monatsblatt wird von einem Farbton bestimmt und das wird mit meist 15 kleineren Einzelfotos (Landschafts- und Tieraufnahmen) dokumentiert. So sind Monat für Monat nicht nur farbige, sondern auch harmonische Bildkompositionen entstanden.

Das Januar- und Februarblatt präsentieren eine blau-weiße Zusammenstellung mit Fotos von Eis, Schnee, verschneiten Bäumen oder Pinguinen sowie Unterwasseraufnahmen. Der April kommt dagegen frühlingshaft mit kräftigen Grüntönen daher und das Maiblatt ist u.a. mit verschiedenen Blütendetailfotos in ein grelles Gelb getaucht. Die Sommermonate (Juni, Juli und August) überraschen mit Collagen in rosa, blau und orange Tönen. Der Oktober zeigt sich mit herbstlichen Farben, während das Novemberblatt ein fast feuerrotes Erscheinungsbild hat. Im Dezember überwiegen natürlich wieder winterliche Detailfotos, die das Jahr beschließen.

Die Zusammenstellung der Fotos ist wirklich gut gelungen. Der großformatige Kalender mit seinen kräftigen Farbakzenten ist in jedem Zimmer ein echter Hingucker. Durch das schwarze, dezente Kalendarium am unteren Bildrand wird der Fokus auf die perfekt abgestimmten Farbarrangements aus Detailfotografien gelenkt. Ein toller Jahresbegleiter und eine absolute Kaufempfehlung.

Bewertung vom 09.07.2025
Mutscher, Eva

Wann fängt Weihnachten an?


ausgezeichnet

Eva Mutscher erzählt eine etwas ungewöhnliche Weihnachtsgeschichte. Der Bürgermeister einer kleinen Stadt will endlich einen Weihnachtsmarkt organisieren. Keinen althergebrachten Weihnachtsmarkt, sondern etwas Modernes. In diesem Jahr soll alles anders sein. Keine Buden mit Strickwaren oder Omaplätzchen und statt der Eisbahn einen großen Parkplatz.

Doch zunächst muss der Bürgermeister die Ratsmitglieder von seiner hochfliegenden Plänen überzeugen. Es gibt viele Vorbehalte und scheuen die Überstunden und die Belastung. Nur wenige sind begeistert und voller Tatendrang. Plakate rufen zur Mitgestaltung auf. Die Zeit verflog und am Tag der Eröffnung sind alle am Ende ihrer Kräfte. Doch dann bricht das Chaos aus, denn die elektrische Versorgung bricht wegen der großen Belastung zusammen.

Also holt man die Laternen vom Martinsfest und die Krippenfiguren hervor und auch die üblichen weihnachtlichen Leckereien. Und statt der geplanten elektronischen Musikbeschallung wieder Flötenkonzert. Am Ende muss der Bürgermeister einsehen, dass ein einfacher Weihnachtsmarkt doch etwas ganz Besonderes ist. Die nachdenkliche und auch humorvolle Geschichte wird mit farbenfrohen, weihnachtlichen Abbildungen wunderbar illustriert. Ein liebevolles Büchlein, das sich auch als Mitbringsel für Verwandte und Freunde eignet.

Bewertung vom 09.07.2025
Baumstark, Kathrin

Sean Scully - Stories


ausgezeichnet

Sean Scully, 1945 in Dublin geboren, zählt zu den wichtigsten Künstlern der zeitgenössischen Kunstszene. Die Arbeiten des gebürtigen Iren, der in London aufwuchs und 1975 nach New York ging, sind stark vom Abstrakten Expressionismus, Action Painting und Minimalismus beeinflusst. Scully ist vor allem für seine großformatigen abstrakten Gemälde bekannt, die aus vertikalen und horizontalen Bändern, Mosaikblöcken und geometrischen Formen mit abgestuften und changierenden Farben bestehen.

Die Ausstellung „Sean Scully – Stories“ im Bucerius Kunst Forum Hamburg zeigt vom 27. Juni bis 2. November 2025 eindrucksvoll, wie Scully in den letzten fünf Jahrzehnten mit seinem einzigartigen Stil einen festen Platz in der Geschichte der Malerei gesichert hat. Es werden Arbeiten aus den verschiedenen Schaffensperioden präsentiert, von den figurativen Anfängen bis zu den großflächigen Werken mit den Farbfeldern.

Im Hirmer Verlag ist der informative und reich illustrierte Begleitkatalog zu dieser bemerkenswerten Ausstellung erschienen. Der Kunsthistoriker Armin Zweite gibt in seinem Essay „Einige Bemerkungen zu Sean Scullys „Stone Light““ einen Überblick über Scullys Œuvre. Anschließend werden die Ausstellungswerke – unterteilt in die Kapitel „Gemälde“, „Aquarelle und Zeichnungen“, „Fotografien“ und „Skulpturen“ - mit einer ganzseitigen Farbabbildung und einem kompakten Text vorgestellt. Neben einer Auswahlbibliografie bietet der Katalog noch eine mehrseitige Biografie von Sean Scully sowie eine Playlist von Musiktiteln, die ihm als Inspirationsquelle dienen. Sehr empfehlenswert.

Bewertung vom 08.07.2025

Landlust Einmachen


ausgezeichnet

Einkochen kann man das ganze Jahr. In jedem Monat gibt es Gemüse oder Früchte, die man durch Einmachen oder Einlegen kann. So kann man sie bis in den Winter genießen. Gerade wer einen Garten besitzt, erntet im Sommer mitunter mehr Früchte und Gemüse, als er sofort verwerten kann.

Das neue „Einmachbuch“ von Landlust ist daher auch in die vier Jahreszeiten unterteilt. Zunächst gibt es eine Einführung in das 1 x 1 des Einmachens mit wertvollen Tipps zu den Arbeitsmitteln und der Vorbereitung. Im Frühjahr bieten sich dann vor allem Kräuter und Blüten zum Haltbarmachen an. Im Sommer wird dann u.a. das Beerenobst zu Konfitüre, Marmelade und Gelee verarbeitet. Der Herbst sind dann Gemüse, Pilze und Kürbisse die Favoriten, während im Winter z.B. Schlehen und Zitrusfrüchte auf die Verarbeitung warten.

Jedes Einmachrezept wird mit den „Zutaten“ und der Verarbeitung ausführlich beschrieben, ergänzt durch ein aussagekräftiges Farbfoto. Dazwischen gibt es immer viel Wissenswertes, wie z.B. die Kurzbeschreibung der verschiedenen Erdbeersorten, das Aufsetzen von Fruchtlikör, die Herstellung von Pestos aus Frühlingskräutern oder Methoden des Trocknens von Obst und Gemüse.

Die informative und farbenfreudige Neuerscheinung ist von der Papierqualität äußerst küchen- und gartentauglich. Die „Einmach-Fibel“ erfüllt alle Wünsche. Sehr empfehlenswert.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.06.2025
Bosmans, Phil

Jeden Tg ein Lächeln 2026


ausgezeichnet

Der belgische katholische Ordensgeistliche Phil Bosmans (1922-2012) ist weit über die Grenzen seines Landes bekannt – vor allem mit seinen Radioansprachen, Vorträgen, Interviews und Zeitungsartikeln. Er gründete auch den "Bund ohne Namen", der sich in vielen Ländern sozial engagierte. Als Autor war Bosmans ebenfalls sehr erfolgreich. Sein Buch „Vergiss die Freude nicht!“ wurde ein Welterfolg.

Der Wochen-Kalender „Jeden Tag ein Lächeln“ bringt neben einem passenden Naturfarbfoto ein Bosmans-Zitat, das fröhlich auf die Woche einstimmt oder Mut macht – z.B. „Ein neuer Tag beginnt. Nimm entgegen, was er dir gibt …“ oder „Jeder Mensch, der auf die Welt kommt, sucht sein Leben lang Geborgenheit“. Es sind nachdenkliche Gedanken und stille Naturbeobachtungen, die jede Woche überraschen. Der wechselnde, farbige Hintergrund macht den Kalender ebenfalls abwechslungsreich. Die Neuerscheinung kann sowohl als Wandkalender als auch als Standkalender verwendet werden, dabei ist die Spiralbindung und die Druck- und Papierqualität sehr robust. Wenn mal wieder etwas schiefgeht, hier findet man Trost und neuen Lebensmut.

Bewertung vom 30.06.2025

Die schönste Zeit ist heut 2026


ausgezeichnet

Seit über zwanzig Jahren erfreut sich der Eschbacher Jahres-Kalender einer großen Beliebtheit. Auch die 20262-Ausgabe mit dem Titel „Die schönste Zeit ist heut“ ist wieder liebevoll und abwechslungsreich zusammengestellt. Woche für Woche bietet er ein interessantes Farbfoto und ein dazu passendes literarisches Zitat – meist ein Gedicht. Neben bekannten Schriftsteller*innen wie Franz Kafka, Eugen Roth, Mascha Kaleko, Eva Strittmatter, Rainer Maria Rilke oder Hermann kommen auch zahlreiche regional bekannte Autor*innen zu Wort – so der Theologe und Buchhändler Jörn Heller oder die Schriftstellerin Doris Bewernitz, die beide schon einige Bücher veröffentlicht haben.

Der farbenfrohe Kalender kann als Wandkalender oder Standkalender verwendet werden. Die Spiralbindung ist sehr robust, die Papier- und Druckqualität ausgezeichnet. Der Kalender eignet sich nicht nur zur eigenen Erbauung, Freunden oder Bekannten kann man damit sicherlich auch eine Freude machen. Er ist ein tolles Mitbringsel.

Bewertung vom 22.06.2025

Tag für Tag. Weltliteratur zum Abreißen 2026


ausgezeichnet

Johann Wolfgang von Goethe hat ja bekanntermaßen empfohlen: jeden Tag ein gutes Gedicht zu lesen. Der Reclam-Kalender „Tag für Tag 2026“ bietet zwar keine vollständigen Gedichte, dafür aber täglich „Weltliteratur zum Abreißen“: berühmte Gedichtzeilen, klassische Zitate, philosophische Gedanken oder humorvolle Sprüche. Das Spektrum der Autor*innen reicht dabei von Homer über Adolph Knigge, Arthur Schopenhauer, Heinrich Heine, Novalis oder Mark Twain bis zu Else Lasker-Schüler und Karl Valentin. Natürlich sind auch die Weimarer Dichterfürsten Goethe und Schiller vertreten.

So beginnt das Jahr mit Andreas Gryphius „In dem ein Jahr vergangen / Hat eines angefangen / Den Anfang führt das End.“ und endet schließlich mit Achim von Arnim „Altes Jahr, du ruhst in Frieden, Deine Augen sind geschlossen …“.

Die einzelnen Tagesblätter kommen in einem bunten Outfit daher, allein Sonnabend und Sonntag haben ein schlichtes Weiß. Auf den Rückseiten, die sich wunderbar für Notizen eignet, findet man Informationen über die Quelle des jeweiligen Zitates, sodass man sich intensiver mit Urheber*innen und Werk beschäftigen kann. Fazit: Ein anregender Tageskalender, der auf jedem Schreibtisch ein farbiger und nachdenklicher Hingucker ist.

Bewertung vom 18.06.2025
Ackermann Kunstverlag GmbH

Bar Time Kalender 2026


ausgezeichnet

Wandkalender mit nostalgischen Werbeplakaten liegen seit Jahren voll im Trend. Die 2026-Ausgabe „Bar Time“ des Ackermann Kunstverlages erinnert an die Cocktailbars und die Drinks zu Beginn des 20. Jahrhunderts, vor allem der turbulenten 1920er Jahre. Bereits das Titelblatt (und Maiblatt) zeigt das Absinthe Blanqui-Plakat aus dem Jahr 1900, das vom damaligen Jugendstil und Orientalismus inspiriert wurde.

Auf dem Januarmotiv (um 1930) zeigt eine grüne Fee, die eine Flasche Pernod einschenkt, während auf dem Februarblatt Reklame für Porto & Sherry von Sandeman gemacht wird. Im März wird dann Werbung für die ehemalige Sektkellerei Karl Schwarz in Bad Kreuznach gemacht, während der April ein frühes Werbeplakat (Jamaica Rum, 1897) von Alfons Mucha zeigt. Andere Plakate machen Reklame für Cointreau, Sauvion’s Brandy (ein Art-Déco-Plakat von 1926), Campari (ein Schweizer Plakat um 1950), Cognac Jacquet (Jugendstil um 1926) oder französische Weine (Ses Chablis Authentiques). Im November lädt schließlich eine rothaarige Dame zu einem Liquore Strega (1906) ein, einem aromatischen Likör aus Zitronen. Den Abschluss im Dezember bildet ein Vintage-Plakat aus dem Jahr 1896 für den Digestif Amer Mauguin aus Lüttich.

Fazit: ein wunderschöner Wandkalender, dessen Farbigkeit auch noch durch den farbigen Kalenderfond verstärkt wird. Ein echter Blickfang, nicht nur für die gemütliche Hausbar.

Bewertung vom 16.06.2025
Petrick, Romy

Hans Christian Andersen und Dresden


ausgezeichnet

Der dänische Märchendichter Hans Christian Andersen (1805-1875) war ein reisefreudiger Mann. Er unternahm rund dreißig größere Reisen, die ihn u.a. nach Deutschland, England, die Schweiz, Italien, Spanien, Portugal und in das Osmanische Reich führten. 15 Mal weilte er dabei in Dresden und lernte die Stadt an der Elbe kennen und schätzen.

Zum 150. Todestag des Dichters hat die Autorin und Musikwissenschaftlerin Romy Petrick eine Rekonstruktion seiner Aufenthalte in Elbflorenz vorgenommen. Als Quelle dienten ihr die hinterlassenen Schriften (Reiseberichte) und die Korrespondenz von Andersen. Die erste Reise führte ihn im Juni 1831 nach Dresden, wo er die Gemäldegalerie aufsuchte, die Sächsische Schweiz bereiste und Ludwig Tieck traf. Bei weiteren Besuchen in den Jahren 1834 bis 1872 knüpfte er weitere Kontakte, z.B. zu dem Maler Johan Christian Clausen Dahl, dem Arzt Carl Gustav Carus oder der Pianistin Clara Schumann. Eine besonders enge Beziehung bestand zu der Familie Serre, die in Maxen ein Rittergut besaß.

Petrick beleuchtet die einzelnen Aufenthalte und Begegnungen ausführlich und detailliert. Sie schildert die persönlichen Vorlieben und Sichtweisen von Andersen. Dazu ist die interessante Neuerscheinung mit einer Fülle von historischen Abbildungen ergänzt, die neben den Porträtaufnahmen auch einen optischen Eindruck von Dresden und der Umgebung im 19. Jahrhundert vermitteln.