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Bewertungen

Insgesamt 421 Bewertungen
Bewertung vom 06.03.2023
Blut ist dicker als Tinte / Master Class Bd.1
Hasse, Stefanie

Blut ist dicker als Tinte / Master Class Bd.1


ausgezeichnet

Meine Meinung:
Normalerweise stehe ich Jugendbüchern mittlerweile sehr kritisch gegenüber, da diese mir oftmals im Einheitsgefüge zu versinken scheinen. Natürlich habe ich bereits von der erfolgreichen Autorin Stefanie Hasse gehört und hätte ich dieses Buch nicht geschenkt bekommen, hätte ich deren genial unterhaltsamen Bücher wohl entdeckt. Denn der erste Band "Master Class" hat mir unheimlich gut gefallen und ich habe es innerhalb weniger Stunden verschlungen, so fesselnd und erfrischend empfand ich diese Geschichte.
Stefanie Hasse hat einen leichten, kurzweiligen, aber liebevollen Schreibstil, der mich positiv überraschen konnte und der es definitiv schafft, dass der Leser an deren schriftstellerischen Lippen hängt. Auch die Charaktere sind grundsolide und kommen zumeist ohne allzu viel Klischee aus. Natürlich gibt es auch hier Mainstreammomente, diese halten sich aber wirklich in Grenzen und störten mich überhaupt nicht !

Doch das wirklich überragende, ist der Unterhaltungswert und Spannungswert dieser Geschichte, der in meinen Augen wirklich unschlagbar war! Und mich auf ganzer Linie überzeugen konnte.

Mein Fazit:
Dieser erste Band wirkte wie eine kurzweilige, spannende und unterhaltsame Serie. Ich bin begeistert.

Bewertung vom 06.03.2023
Als Großmutter im Regen tanzte
Teige, Trude

Als Großmutter im Regen tanzte


ausgezeichnet

Meine Meinung:
Dieses Buch hat wohl eines der schönsten und ansprechendsten Cover in diesem ersten Quartal des Lesejahres und auch von innen zählt es zu einem meiner absoluten Favoriten.
Generell liebe ich die skandinavische Art des Erzählens, welche stets sehr dezent, aber dennoch sehr atmosphärisch ausgestaltet ist. Und dieser Umstand, trifft auch auf den Roman "Als Großmutter im Regen tanzte zu".
Denn die Autorin schafft es eine sehr bewegende Familiengeschichte, ja beinahe ein kurzes Familienepos zu schreiben, welches sehr einfühlsam von der Zeit nach dem Krieg berichtet und dabei den Fokus stark auf die Charakterentwicklung und deren Schicksale legt. Dabei weiß die Autorin das Geschehene und die Historie glaubhaft zu vermitteln und den Leser emotional in den Bann zu ziehen. Dabei wirkte der Roman jedoch nie überladen oder emotional überfrachtet, sondern stets stilistisch überzeugend und von einer zarten und überlegten Einfühlsamkeit, die mich absolut überzeugen konnte.

Der Schreibstil ist wunderbar, sehr dezent, präzise und ganz klar, sodass auch Literaturliebhaber bei dieser Geschichte auf ihre Kosten kommen werden.

Mein Fazit:
Ein wahres Highlight.

Bewertung vom 04.03.2023
Aus ihrer Sicht
Céspedes, Alba de

Aus ihrer Sicht


sehr gut

Meine Meinung:
Zunächst einmal muss gesagt werden, dass die leider bereits verstorbene italienische Autorin Alba De Céspedes wirklich einen Schreibstil zum Niederknien hatte und eine literarische Intensität besaß, die wirklich selten und absolut bemerkenswert war!!

Denn was einem als Leserin der ersten Seiten bereits auffällt, dass dieses Buch einen Charme, eine Intensität und Glaubhaftigkeit besitzt, die mich sofort in ihren Bann ziehen konnte und die einem Klassiker würdig sind. Hinzu kommt, dass die Autorin ein brillantes Verständnis besitzt Charaktere und deren Innenleben zu zeichnen und diese in vollem Umfang darzustellen. Hierbei ist sie schonungslos ehrlich und hält verblüffende Denkansätze und sehr eindrucksvolle Gefühle bereit, wie sich eine Frau zu Zeiten kurz vor dem Zweiten Weltkrieg gefühlt haben muss. Gedanken, die sicherlich auch heute noch brandaktuell sind und deren Aktualität nicht von der Hand zu weisen sind.

Und dennoch konnte mich dieses Buch nicht komplett von sich überzeugen, denn trotz der sprachlichen Genialität und psychologisch brillant umgesetzten Gesellschaftskritik, war diese Ausufernde Schilderung auf über 600 Seiten, dann doch manches Mal zu langatmig und gestreckt erzählt.

Mein Fazit:
Ein literarischer Diamant, der wegen kleinerer Längen 4 Sterne von mir bekommt.

Bewertung vom 04.03.2023
Wolfskinder
Buck, Vera

Wolfskinder


weniger gut

Meine Meinung:
Bisher hatte ich so viel gutes über die bereits erschienenen Bücher der Autorin Vera Buck gelesen, dass ich unheimlich gespannt darauf war, ob diese mich wohl ebenso von sich überzeugen können würde. "Wolfskinder" ist dabei das Thrillerdebüt der Autorin, was man diesem anhand des Schreibstils wirklich nicht anmerkt. Denn dieser ist versiert, für einen Kriminalroman typisch, zwar nicht anspruchsvoll oder herausragend überzeugend, doch recht solide.

Während ich dem Anfang des Buches rundum ein abgelegenes Dorf und mehrere Verschwinden von jungen Frauen, noch sehr aufmerksam und interessiert gefolgt bin, muss ich sagen, dass sich das Buch für mich immer und immer weiter verloren hat.

Denn Vera Buck schafft für mich ein Buch, welches erstens nicht schafft, großartige Spannung oder Atmosphäre aufzubauen, weshalb ich auch eher sagen würde, dass es sich bei Wolfskinder nicht um einen Thriller, sondern eher um einen ruhigeren Kriminalroman handelt. Doch der eigentliche Grund, weshalb ich dieses Buch nicht wirklich gut bewerten kann war, dass die Autorin sich in abstrusen Zufällen und Begebenheiten verwickelt, die nicht glaubhaft sind und mir so mein Interesse am Fortgang der Geschichte doch schwer machten. Denn wenn ich eines nicht mag, dann sind es unglaubwürdige, völlig überzogene Geschichten, die mir dann auch keine Spannung mehr entlocken können. Die Charaktere sind ebenso wie der Schreibstil sehr sehr solide und eigentlich wirklich gut gelungen. Dennoch habe ich das Buch dann nach ca. 260 Seiten entnervt zur Seite gelegt.

Mein Fazit:
Mit diesem Buch konnte Vera Buck leider nicht meinen Lesegeschmack treffen. Deshalb 2,5 Sterne.

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Bewertung vom 04.03.2023
Der Paria / Der stählerne Bund Bd.1
Ryan, Anthony

Der Paria / Der stählerne Bund Bd.1


ausgezeichnet

Meinung:
Dies war tatsächlich mein erstes Buch des gefeierten Erfolgsautors Anthony Ryan und mit Sicherheit nicht mein letztes Buch. Tatsächlich bin ich ein großer Fan des Fantasygenres und dies, obwohl ich tatsächlich aufgrund der Dicke und Komplexität der Geschichten, eher selten zu diesem greife. Doch Ryan schaffte es sofort, trotz einer durchaus erheblichen Seitenanzahl, mich in den Bann seiner Geschichte zu ziehen, sodass ich innerhalb kürzester Zeit die knapp über 700 Seiten verschlungen hatte. Dies lag zum einen am wirklich herausragenden Schreibstil des Autors, der schön melodisch und versiert von Hand ging und dabei eine wortwörtlich fantastische Atmosphäre erschaffen konnte. Denn wenn man dieses Buch verschlingt, vergisst man wirklich, dass man sich gerade in der jetzigen Welt befindet und eigentlich "nur" ein Buch liest.

Auch das worldbuilding und die Charaktere sind einfach grandios und lassen den Leser auf ein baldiges Erscheinen der Folgebände hoffen.

Mein Fazit:
Für mich ein absoluter Glücksgriff und ein wirklich herausragendes Buch.

Bewertung vom 04.03.2023
Das Sanatorium / Ein Fall für Elin Warner Bd.1
Pearse, Sarah

Das Sanatorium / Ein Fall für Elin Warner Bd.1


ausgezeichnet

Meine Meinung:
Dieses Buch erinnert stark an die klassischen, sehr gut gemachten Horror bzw. Thrillerfilme, die man vor vielen Jahren gedreht hat oder auch etwaige Bücher dieser Art. Denn hier steht mal wieder ein Gebäude im Mittelpunkt des spannenden Geschehens, was es noch gruseliger macht, dabei handelt es sich um ein ehemaliges Sanatorium. Und genau diese sowieso schon höchst spannende Szenerie unterfüttert die Autorin Sarah Perse perfekt, indem sie einen so atmosphärisch dichten Schreibstil an den Tag legt und es dadurch perfekt versteht auch die Szenen, den Spannungsaufbau und die Charaktere an diesen Standard anzupassen. Denn hier stimmt wirklich alles, um als Thrillerfan auf seinen Genuss zu kommen!!

Als Leser ist die Spannung und Atmosphäre gar so erdrückend, dass man das Buch erst zur Seite legen kann, wenn die letzte Seite beendet wurde.

Mein Fazit:
Ein herausragender Thriller, der für mich wirklich perfekt war! Gerne mehr davon.

Bewertung vom 20.02.2023
Die marmornen Träume
Grangé, Jean-Christophe

Die marmornen Träume


weniger gut

Meine Meinung:
Vor einigen Jahren, habe ich die manche Thriller des Autors, wie etwa "die purpurnen Flüsse" sehr gerne und mit großer Freude gelesen. Jedoch herrscht zwischen mir und den Büchern des französischen Autors nicht immer so positive Stimmung, denn es gab auch Bücher, die mir so gar nicht gefallen konnten.
Nach mehreren Jahren, in denen ich kein Buch des Autors mehr gelesen hatte, stolperte ich über sein neustes Werk "Die marmornen Träume". Ein Buch, welches anhand des Klappentextes genau meinem Lesegeschmack entsprechen sollte, denn ich liebe die Historie und Thriller, somit eine perfekt Mischung, für alle die diese Genre gerne lesen... so dachte ich...

Denn was ich bekam missfiel mir leider bereits nach wenigen Seiten sehr. Der Schreibstil des Autos wirkt wie eine Mischung aus flappsiger Umgangssprache und gezwungener schwülstiger Sprache, die auf den beginnenden Zweiten Weltkrieg hindeuten sollte. Hinzu kommen Charaktere, wie der Psychoanalytiker und Traumforscher Simon Kraus, der beinahe eine Karikatur glich. Dieser ist ein arroganter, zwielichtiger und seltsamer Charaktere, der mir bereits nach wenigen Seiten den letzten Nerv raubte. Der zweite im Mittelpunkt der Geschichte stehende Charakter, ist SS-Offizier Franz Beewen. Diese wirkt ebenfalls blass und zugleich in der Historie mehr als seltsam und war für mich nicht weniger Kräfgte zehrend.
Dabei muss unterschieden werden, ich habe nichts gegen Protagonisten, die Antagonisten sind, die keine Sympathie haben. Ganz im Gegenteil dieser Punkt kann sogar auch sehr spannend sein und ich lese ihn gerne. In diesem Buch jedoch, sind die Charaktere innerlich so leer und nur getragen von einer oberflächlichen Abneigung , die nicht überzeugend wirkt, sondern sehr bemüht gestellt.

Doch der größte Punkt, weshalb mir dieses Buch so gar nicht gefallen konnte war, dass die Geschichte so viele Logikfehler hatte, welche sich hauptsächlich auf das Verhalten, der Charaktere zu Zeiten des NS-Regimes bezogen. Denn Dinge die hier von statten gehen, wirkten absolut nicht glaubhaft. Auch der Ton, wie der Autor seine Charaktere, die Nazizeit beschreiben ließ, glich zu Anfang, mit einem sehr seltsamen, beinahe milden und verharmlosenden Unterton, der Zeit von einer hirnlosen, strategisch völlig zu verwerfenden Schülergang, und verwandelte das Buch beinahe in eine satirische Geschichte der Zeit. Problem, dies war nicht gewollt, denn das Buch selbst nahm sich sehr ernst.

Hinzu kommt, dass das erste Drittel des Buches, bzgl. des Falles so gut wie nichts passiert, dieser eine kleine Randnotiz zu sein scheint. Erst das letzte Drittel, ist dann an Grauen und Frucht kaum zu überbieten und stellt die Nazizeit dann wieder in allem Schrecken dar.

Mein Fazit:
Für mich leider eines der schlechtesten Bücher der letzten Jahre. Ein literarisch zu einfacher und umgangssprachlicher Schreibstil, seltsame, nervige Charaktere und eine Historiendarstellung, die mich mehr als verwunderte. Leider absolut kein Buch für mich, 1,5, sehr wohlgemeinte 2 Sterne.

Bewertung vom 16.02.2023
Lichte Tage
Winman, Sarah

Lichte Tage


gut

Inhalt:
Als Dora Judd eine Nachbildung von Van Goghs Gemälde an die Wand hängt, bedeutet ihr dieses Bild so viel mehr, als nur das strahlende Gelb der Sonnenblumen. Nachdem Dora Jahre später verstirbt, ahnt sie nicht, dass dieses Gemälde ihren Sohn Ellis und sein Leben prägen wird. Denn als Ellis, Michael in seiner Jugend zum ersten Mal trifft, sind sich beide des sanften Bandes zwischen sich, vom ersten Augenblick an, sofort bewusst. Doch zwischen der Sehnsucht nach Kunst, Poesie und der Leichtigkeit der Jugend, zwischen den warmen Nächten Frankreichs, sehnen sie sich nach so viel mehr, als das. Die Zukunft zwingt sie zu entscheiden, wer sie sein wollen, wer sie sind und welche Last das Leben auf ihre Schultern legte. Während sich Wege trennen, bleiben sie doch durch eines immer verbunden, durch die Liebe, Sehnsucht und das hoffnungsvolle Gelb der Sonnenblumen.

Meine Meinung:
Zunächst einmal muss ich wirklich sagen, dass das Cover eine wahre Freude ist und ich mich an diesem kaum satt sehen kann. Auch der Erzählstil der Autorin Sarah Wineman konnte mich durch seine Zartheit und die Wahl des Klanges der Worte sehr berühren. Die Autorin scheint ein versiertes Gespür dafür zu haben, wie sie zarte, sanfte Bilder durch wenige Worte erschaffen kann und dabei sehr viel Tiefe entstehen lässt. Dennoch ist dieser Schreibstil auch oftmals nicht sehr leicht zu durchschauen. Gerade die vielen unerwarteten Perspektivwechsel, machen es dem Leser manches mal etwas schwer, die Geschehnisse in voller Gänze und zeitlich richtiger Abfolge zu erfassen. Viel Ungesagtes und zwischen den Zeilen Befindliches steht in diesem Buch oft an vorderster Front. Dies ist zum Teil auch die große Stärke des Buches, da dem Leser so eine ganz eigene Magie mitgegeben wird, aber manchmal geht diese Magie auch nicht auf und lässt den Leser eher verwirrt zurück.

Das größte Manko für mich war jedoch, dass das Gefühl, welches der Schreibstil transportieren konnte, für mich dessen Ende bei den Charakteren gefunden hat. Diese blieben für mich leider, obwohl auf diesen das Hauptaugenmerk lag, oft sehr entfernt, nicht besonders plastisch und eher schemenhaft. Dementsprechend konnte mich die Geschichte auch leider nicht innerlich so mitreißen und bewegen, wie ich es erhofft hatte. Denn diese Geschichte lebt nicht von Handlung, sondern von den Charakteren, die eine bewegte, schöne, hoffnungsvolle, aber auch traurige Lebensgeschichte haben. Wenn diese dann nicht berühren können, wirkt eine Geschichte oft blutleer. Natürlich gab es auch stellen, die mich sehr bewegt haben, die Gefühle auslösten, dies ging jedoch oft auf den Schreibstil und die sprachlichen Zeichnungen, die dem Leser in Gedanken gemalt wurden, zurück. Konstant, konnte mich eine Emotionalität leider nicht erreichen.

Mein Fazit:
Ein herausragender Schreibstil, der viele Sätze beinhaltete, die man mehrmals lesen kann und muss, weil diese so wahr, echt und wunderschön sind. Literarisch ist dieses Buch also sicherlich ein kleiner Schatz. Doch leider empfand ich eine gewisse Distanz zu den Charakteren, die ich selbst nicht genau betiteln konnte, die dieses Buch jedoch den nötigen Glanz und die völlige Bewunderung nahmen.

Dennoch halte ich die Autorin für eine überaus begabte Schriftstellerin, weshalb ich auch zu ihrem nächsten Buch greifen werde. 3,5 Sterne.

Bewertung vom 15.02.2023
Young Mungo
Stuart, Douglas

Young Mungo


ausgezeichnet

Douglas Stuarts Debüt "Shuggie Bain, war ein absolutes Leselebenshighlight für mich, umso gespannter war ich auf seinen zweiten Roman "Young Mungo".

Inhalt:
Der Teenager Mungo wächst im Glasgow der 90er Jahre auf. Seine Welt ist geprägt durch die Rauheit und Tristesse des Arbeiterviertels, welches auch nicht spurlos an seiner Familie vorbeizieht. Während seine verwitwete Mutter stets zu tief ins Glas schaut, auf der Suche nach der vermeintlichen Liebe, träumt seine Schwester, auf deren Schulter die Last der Familie liegt, von einer besseren Zukunft auf der Universität, während sein Bruder den Weg eines Kriminellen einschlägt und sich in die religiösen Straßenkämpfe der Zeit flüchtet. Und dann ist da noch Mungo ein bildschöner, sensibler, sanfter, liebenswerter und homosexueller Junge, der seine Mutter über alles liebt und doch verloren ist, in der harten Welt, in der ein Junge, wie er keinen Platz zu haben scheint. Bis er James trifft, der seine Welt erleuchtet und doch in größte Gefahr bringt, denn in Glasgow sind Jungen wie sie nicht erwünscht.

Meine Meinung:
Als ich damals "Shuggie Bain" las, gab es für mich kaum ein gefühlvolleres und besseres Buch als dieses. Umso gespannter war ich natürlich, ob an dieses einmalige Buch, auch sein zweiter Roman "Young Mungo" heranreichen wird können.

Zunächst einmal ist der Schreibstil des Autors erneut unglaublich und für mich wahrscheinlich einer der besten, den ich je lesen durfte. Dieser schafft es wie kein anderer die Atmosphäre einer Zeit einzufangen und diese raue, traurige und gewaltbesetzen Sequenz des Glasgows der 90er Jahre widerzuspiegeln. Hierzu einen beinahe herzzerreißenden Kontrast herstellend, ist Mungo ein Charaktere, der so tiefgehend ist, so rein und so voller Liebe für seine Mutter, dass es dem Leser während der Lektüre manches Mal beinahe das Herz zerreißt. Denn was dieser Junge alles auf seinen Schulter zu tragen hat und welche unglaublichen und grausamen Dinge ihm passieren, machte mich fassungslos und schmerzten beinahe so sehr, als würde ein realer und kein fiktiver Mungo mir seine Geschichte erzählen. Hier bleiben die Augen nicht trocken. Doch auch die expliziten Gewaltszenen (sexuelle), sind wirklich unglaublich grausam, das sollte man definitv wissen. Denn diese brechen das Herz des Lesers und sind kaum zu ertragen.

Doch obwohl die Geschehnisse so grausam sind, geht dem Buch eines nie verloren, eine unglaubliche Wahrhaftigkeit, Glaubwürdigkeit und so zarte Emotionalität der Erzählung, die nur wenige Schriftsteller so transportieren können. Hineingewoben ist eine zarte Liebesgeschichte, die wie ein Hoffnungsschimmer in das Buch einbricht und die sehr zart und geerdet erzählt wird und gerade dadurch so viel Kraft besitzt.

Eine Gesellschaftsstudie der 90er Jahre in Glasgow, die die gesellschaftlichen Probleme der Arbeiterklasse, der Armut, des Alkohols und der Gewalt widerspiegelt und wie ein Junge an diesem zu zerbrechen droht.

Mein Fazit:
Für mich ein wirklich herausragendes Buch, das mein Herz mehr als gebrochen und doch durch die Reinheit und Liebe die Mungo besitzt, unheimlich berührt und gewärmt hat. Dennoch muss ich sagen, dass die Ähnlichkeit zwischen Mungo und Shuggie Bain, doch sehr frappierend war und auch die Leitmotive strukturell sehr vergleichbar, was manches mal ein wenig den Zauber nahm. Dennoch ist dieses Buch ein Highlight und sollte gelesen werden.
Mein größter Kritikpunkt ist jedoch das Cover. Denn die Liebesgeschichte, die Mungo hier erlebt, ist zart, rein und die Lebensgeschichte traurig und absolut grausame, das Cover lässt dies nicht im Ansatz erahnen.

Wenn ein Buch es schafft, dass man einen Charaktere tröstend in den Arm nehmen will, das Ende zu Tränen rührt und man gerührt die letzten Seiten ließt und Mungo am Ende des Buches vermisst.... Dann ist es wohl ein mehr als gutes Buch!

Bewertung vom 12.02.2023
Stigma
Adam, Lea

Stigma


ausgezeichnet

Meine Meinung:
Nanu, was ist denn das. Ein deutscher Thriller, der mich mehr als nur ein bisschen begeistern konnte, sondern auch eine wahre Chance darauf hat, ein echtes Jahreshighlight zu werden. Zunächst einmal ist der Schreibstil wirklich super flüssig und wirkt erstaunlich versiert, besonders in Anbetracht dessen, dass sich hierunter das Pseudonym von zwei Autorinnen verbirgt.
Die Spannung beginnt bereits auf den ersten Seiten mit einem erstaunlichen Tempo, die wirklich an amerikanische Pendants erinnert und auch in Sachen Grausamkeit und ekligen Momenten nicht hinter diesen zurückbleibt. Denn eines muss man sagen, neben all der perfekt ausgearbeiteten Spannung, sind auch die detailgetreuen Ausarbeitungen, die grausam und blutig sind, definitiv nichts für zartbesaitete Leser*innen.

Mein Fazit:
Atemlose Spannung und unheimlich viel Unterhaltung machen diesen Thriller zu einem perfekten Pageturner!