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Bewertungen

Insgesamt 446 Bewertungen
Bewertung vom 04.02.2024
Wellness
Hill, Nathan

Wellness


gut

Meine Meinung:
Dieses Buch könnte man (zumindest erging es mir so) anhand des Covers zunächst einmal für ein Jugendbuch aus den 2000ern halten, denn selten sieht man ein so buntes verspieltes Cover, wenn es um ein doch literarisches Werk geht.
Gerade deshalb war ich doch überrascht, als ich dann den Klappentext las, der mich dazu brachte dieses Buch zu kaufen und zu lesen.
Der Schreibstil des Autors Nathan Hill ist dabei sehr flüssig, einfach zu lesen und doch um einiges trivialer, als ich erwartet hätte, dennoch muss man sagen, dass er glänzende Momente beinhaltet und er es wunderbar schafft Situationskomik darzustellen, die einen wirklich zum Lachen bringt, doch auch die Ernsthaftigkeit fehlt dabei nicht.


Doch was fehlte diesem Buch dann, um ein wahres Highlight zu werden. Zunächst einmal quillt dieser Roman beinahe über, so viele Themen er beinhaltet, dieses Überladen war meines Erachtens nach zu viel, sodass das Buch oft an der Oberfläche verweilte. Auch mit dem Ende war ich nicht glücklich und es schien oft alles zu gut ineinander zu passen.

Dennoch ist dieser Autor ein erfrischender, der durchaus literarisch glänzende Momente hat. Dennoch ist dies in meinen Augen ein Roman, der noch nicht gänzlich ausgereift ist.

Bewertung vom 04.02.2024
Nachbarn
Oliver, Diane

Nachbarn


ausgezeichnet

Dieses Buch in Worte zu fassen, ist tatsächlich kaum möglich, dass diese brillante Autorin so früh bei einem Unfall ums Leben kam, ist dabei ein wahrer Verlust für die Literaturwelt.
"Nachbarn" ist ein Kurzgeschichtenband der aus vielen Short Stories besteht, welche sich mit der Zeit in den USA rundum die 50er-60er Jahre beschäftigt und anhand vieler Geschichten den Rassismus, die Rassentrennung aufgreift, bzw. den Umbruch in dieser Zeit, der langsam von statten geht und den Rassismus nochmal verstärkt vor Augen führt. Die Autorin wählt hierfür die kleinen Alltagssituationen, in denen sich nach und nach Veränderungen aufzeigen, als sich die Gesetze langsam ändern und Schwarze zumindest vermeintlich mehr Rechte bekommen. Hierbei geht es um den ersten Schulbesuch oder das Streben nach Kultur und Bildung und der Frage, wie gefährlich es wird, wenn man in einem Viertel die erste Person ist, die sich das Recht der Gleichheit erkämpft, bzw. einem dies zuteil wird und welche Gefahren davon ausgehen.

Stilistisch ist die Autorin wohl das Geistreichste und Beste, was ich seit langer Zeit gelesen habe. Egal was man versucht über dieses Buch zu sagen, es würde der immensen Qualität nicht gerecht werden. Sprachgewaltig und dennoch so schlicht und mit einfach ganz feinfühligen und emotionalen Szenen versehen, schafft es dieses Buch zu einem Klassiker der Literatur zu werden.

Selten hat mich ein schriftstellerisches Können so begeistert!

Bewertung vom 04.02.2024
Wir sitzen im Dickicht und weinen
Prokopetz, Felicitas

Wir sitzen im Dickicht und weinen


ausgezeichnet

Meinung:
Dieses Buch konstruiert ein Authentizität und Emotionalität der Extraklasse und entwirft zwei Protagonisten, die als Paradebeispiel zweier Generationen gelten könnten, da sie die Probleme aufzeigt, was passiert, wenn eine der beiden schwer erkrankt und plötzlich das Leben dadurch in einem ganz anderen Licht erscheint.
Dieses Buch ist dabei jedoch intellektuell genug, Fragen offen zu lassen, seinen Protagonisten Raum für Fragen, für Zweifel zu geben, auf die es eben oft nicht die eine Antwort gibt und genau diese hohe Kunst, des Verständnisses der eigenen Charaktere gegenüber, macht dieses Buch zu einem wahren Juwel. Hier wird nicht hochsentimental mit Emotionen um sich geworfen, sondern auf eine ganz authentische und sanfte Art erzählt, die von einer klaren Sprache getragen wird.

Ein Buch, welches sprachlich begeistert, dessen Charakterstudie von einer einmaligen Intensität und Intelligenz zeugt Für mich eines der beeindruckendsten Bücher des noch jungen Jahres!

Bewertung vom 28.01.2024
Sturmmädchen
Bernstein, Lilly

Sturmmädchen


ausgezeichnet

Meine Meinung :
Ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut, da ich bisher alle Bücher der Autorin gelesen und geliebt habe und so auch dieses !

Die Autorin schafft es mal wieder sowohl die Schrecken des Nationalsozialismus, als auch die Freundschaft, den Mut und die Stärker ihrer Protagonisten so glaubwürdig aufs Blatt Papier zu bringen, dass man wahrlich vergisst gerade ein Buch zu lesen und die Lesestunden nur so an einem vorbeiziehen. Sodass ich als Leserin nur so durch die Geschichte geflogen bin und jede der gelesenen Seiten sehr genossen habe.

Dabei ist der Schreibstil für einen historischen Roman stets passend, aber nie zu beschwerlich oder stockend, sondern mutet durch einen sehr ausgewogenen Schreibstil absolut schön und flüssig an, sodass dieser Roman auch sehr gut für Einsteiger in das Genre zu empfehlen ist.

Die besondere Stärke der Autorin liegt in ihrer feinfühligen und sehr intensiven Ausarbeitung ihrer Charaktere, denn in dieser Geschichte bleibt kein Charakter blass, sondern alle sind plastisch und lebendig beschrieben, dass sich die kleinste Randfigur in das Gedächtnis des Lesers einbrennt und man jeden bildlich vor Augen hat. Des weiteren schafft die Autorin ein realistisches, sehr passend dargestelltes Abbild der historischen Geschehnisse.

Ein wunderbarer emotionaler, spannender und packender Historischer Roman!

Bewertung vom 28.01.2024
Hilda Hasenherz. Das Abenteuer im Fuchswald
Goldfarb, Tobias

Hilda Hasenherz. Das Abenteuer im Fuchswald


ausgezeichnet

Dieses Buch hat unser Herz erobert!

Unsere Meinung:
Ich habe dieses Buch gemeinsam mit meiner kleinen Nichte gelesen und wir beide haben es sehr geliebt, wenn man auch sagen muss, dass die kleinen und großen Leser/-innen dieses Buch sicherlich nochmals ganz anders lesen werden.

Zunächst einmal ist zu sagen, dass das Cover des Buches wirklich wunderschön gestaltet ist und sich diese tolle Aufmachung auch in den Illustrationen des Buches widerspiegelt, was gleich die Freude am Lesen nochmals steigert.

Doch das eigentliche Highlight ist die Geschichte und diese kann auch die Erwachsenen Leser mehr als bereichernd sein. Denn die kleine Häsin Hilda Hasenherz, heißt nicht umsonst so, denn sie revolutioniert mit ihrem großen Herzen und ihrer gehörigen Portion Stärke und Mut darin, das ganze Hasenreich und versucht sich von den Konventionen und Vorschriften freizuschwimmen, um nicht nur für sich, sondern auch die anderen Freiheit, Gleichheit und genug Essen zu erkämpfen.

Dieses Buch rührt in Zeiten wie heute nicht nur die kleinen, sondern auch die großen Leser und ist aber niemals zu schwer oder nachdenklich, sondern immer mit einer Portion Humor und viel Leichtigkeit, aber dennoch Moral ausgestattet.

Eine große Leseempfehlung!

Bewertung vom 28.01.2024
Pilgrim / Oxen Bd.6
Jensen, Jens Henrik

Pilgrim / Oxen Bd.6


gut

Meine Meinung:
Grundsätzlich mochte ich die Reihe um den norwegischen Ermittler Oxen wirklich gerne, wenn ich auch nicht alle Teil der Reihe konsequent gelesen habe.

Normalerweise bin ich also durchaus ein Fan der Bücher von Jens Henrik Jensen und gehörten beinahe immer zu meinen liebsten Büchern des Genres, umso überraschter war ich selbst, dass mir dieses Buch nicht so außergewöhnlich gut gefallen hat, wie ich es eigentlich erwartete hatte.

Das Buch beginnt für mich mit einer sehr spannenden Szene, die sich unheimlich süffig und spannend lesen lässt, so wie der Anfang generell. Was dann folgte war für mich persönlich doch sehr träge und wirkte so, als würden dem Autor langsam ein wenig die Ideen ausgehen. Für mich ist die Geschichte rundum den Ermittler einfach langsam auserzählt und verliert an Reiz. Die Spannung lässt im Gegensatz zu seinen Vorgängern deutlich nach und es spielen schlicht immer die selben Motive und Handlungen eine Rolle. Auch der Protagonist Oxen entwickelt sich in meinen Augen nicht mehr weiter und erinnert schablonenhaft an andere skandinavische Kriminalromane.

Dennoch ist es grundsätzlich ein solider Krimi, mit mal mehr, mal weniger Spannung. Aber eben nicht mehr der große Durchbruch, wie es noch zu Anfang der Serie war.

Bewertung vom 28.01.2024
Monster / Oliver von Bodenstein Bd.11
Neuhaus, Nele

Monster / Oliver von Bodenstein Bd.11


gut

Meine Meinung:
Ich habe vor etlichen Jahren die Anfangsbände der Reihe rundum Pia Sander (ehemals Kirchhoff) und Oliver von Bodenstein gelesen. Stand mit diesen dennoch irgendwie immer ein wenig auf Kriegsfuß. Ich habe sie gerne gelesen, doch die Themen waren mir oft zu kleinteilig und abgehoben, mit erhobenem Zeigefinger aufgearbeitet und die Szenerie, die war dann doch zu altmodisch und klein gedacht.
Nun nach etlichen Jahren und vielen weiteren Bänden, habe ich mich dazu entschieden, dem elften Teil der Reihe namens "Monster" doch nochmal eine Chance zu geben, denn dieser klang erstaunlich gut.

Die Geschichte beginnt wirklich spannend, Nele Neuhaus weiß es den Leser auf versierte Art und mit ihrem gewohnten, zwar einfachen, aber durchaus guten Schreibstil in die Geschichte einzuführen und diesen zu fesseln. Zwar sind die Charaktere und auch die eher dörfliche Szenerie nach wie vor (in meinen Augen) ein kleines Manko, dennoch hat sich die Autorin im Laufe der Jahre so weiterentwickelt, dass es nicht mehr ganz so überzogen und hochgehängt wirkt, wie damals. Vielmehr schafft sie nun einen glaubwürdigen Plot, der spannend ist und durchaus begeistern kann.

Zwar finde ich immer noch, dass es sehr viel bessere Krimis gibt, aber dieser ist definitiv sehr solide.

Bewertung vom 25.01.2024
Der Donnerstagsmordclub oder Ein Teufel stirbt immer zuletzt / Die Mordclub-Serie Bd.4
Osman, Richard

Der Donnerstagsmordclub oder Ein Teufel stirbt immer zuletzt / Die Mordclub-Serie Bd.4


ausgezeichnet

Meine Meinung:
Ich bin seit der ersten Stunde ein riesiger Fan der Reihe, denn so individuellen, kreative und innovative Ideen in einem Kriminalroman vereint, das hat man selten!
Umso mehr habe ich mich natürlich auf den vierten Band der Reihe rundum den Donnerstagsmordclub gefreut, denn diesen konnte ich kaum erwarten und was soll ich sagen ? Ich bin komplett begeistert, denn hier liegt uns definitiv der stärkste Band der bisher vierteiligen Reihe vor!

Mit ganz viel Spannung und kleinen atmosphärisch dicht gestalteten Szenen, erinnert dieser Kriminalroman wirklich an die ganz alten britischen Krimis, die einen einfach fesseln und begeistern. Hinzukommt, dass dieses Buch nur so vor Humor und eigenwitzigem Charme sprüht und die Leser auch durch altbekannte Charaktere zum Schmunzeln bringt. Denn dieses Buch ist eine gekonnte, manchmal auch verrückte Mischung, die Leser einfach bestens unterhalten kann.

Ich habe mich köstlich unterhalten gefühlt!

Bewertung vom 25.01.2024
Die Verletzlichen
Nunez, Sigrid

Die Verletzlichen


ausgezeichnet

Meine Meinung:
Wenn ein Jahr mit einer solchen literarischen Freude beginnt, dann hat man als Leser direkt ein wahres Juwel gefunden. Denn was Sigrid Nunez in diesem Roman schafft ist einzigartig und katapultiert sie für mich auf den Stand einer meiner liebsten Autoren/Autorinnen!

Der literarische Ton, den die amerikanische Autorin hier anschlägt zeugt von einem unheimlichen literarischen können, welches dem Leser während der Lektüre wirklich Augen öffnend bis ins tiefste Innerste dringt. Selten habe ich eine Autorin gelesen, die mit einer solchen Feinheit und Raffinesse absolut punktgenau und von höchster literarischer Brillanz eine Handlung und das Innerster ihrer Charaktere zu schildern vermag.

Dabei hat dieser Roman einen ganz zarten, verletzlichen und so hoffnungsvoll ruhigen Charme dass man förmlich darin versinkt.

Ein großes, sehr großes Highlight!

Bewertung vom 25.01.2024
Star Bringer
Wolff, Tracy;Croft, Nina

Star Bringer


weniger gut

Meine Meinung:
Puh, also ich habe vor einiger Zeit Crave der Autorin gelesen und fand dies trotz einiger Oberflächlichkeiten doch recht unterhaltsam, jedoch habe ich die Reihe dann doch nicht fortgesetzt.
Nun erschien der neue Roman von Tracy Wolff "Star Bringer", der wirklich ein außergewöhnlich schönes Cover hat, das meines Erachtens nach stark an die Hexer-Saga von Andrzej Sapkowski erinnert. Genau das war auch der oberflächliche Grund, warum ich dieses Buch gekauft habe.
Doch leider schlug mit meine eigene auf Äußerlichkeiten bezogene Kaufentscheidung mit dann ebenso großer Oberflächlichkeit des Buches entgegen.

Sowohl der sehr einfache und triviale Schreibstil, als auch die wirklich flachen und fantasielos ausgestalteten Charaktere brachten mich bereits nach wenigen Seiten an meine Grenzen. Denn hier findet man sicherlich keine literarische Glanzleistung vor, sondern einen sehr einfach gestrickten Fantasyroman, der für mich eine absolute Enttäuschung war und den ic bereits nach knapp 100 Seiten zur Seite gelegt habe.