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Top-Rezensenten Übersicht

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Markus1708
Wohnort: 
Wachtendonk

Bewertungen

Insgesamt 97 Bewertungen
Bewertung vom 13.11.2021
State of Terror
Rodham Clinton, Hillary;Penny, Louise

State of Terror


ausgezeichnet

Eine geradezu unfassbare Intrige fordert die neu gewählte US-Regierung heraus: eine Serie von Terroranschlägen stürzt viele Staaten ins Chaos, die Hintergründe erscheinen zunächst unklar. Die neu eingesetzte Außenministerin macht sich auf die Spurensuche... und stellt schnell fest, dass das erst der Auftakt von einer noch viel größeren Gefahr ist: schmutzige Atombomben, in den USA deponiert. Jetzt heiß es: alles riskieren und alles gewinnen... oder verlieren. Der Countdown tickt unaufhörlich gegen Null...

Meine Meinung: wenn sich die ehemalige US-Aussenministerin und eine US-Bestsellerautorin zusammentun, dann kann da ja eigentlich nur spannendes bei herauskommen. Und sie halten Wort: der Thriller ist rasant geschrieben, die Story gut gestrickt und man merkt auf jeder Seite, dass hier jemand weiß worüber sie schreibt. Der Thriller ist ein echter Pageturner, man mag ihn kaum aus der Hand legen. Von mir gibt es daher verdiente fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 09.09.2021
Glitterschnitter
Regener, Sven

Glitterschnitter


sehr gut

Da ist er wieder, dieser wilde Mikrokosmos aus Herrn Lehmann (der jüngere Bruder), dem Café Einfall, der ArschArt-Gallerie, den Bekloppten und Durchgeknallten, wie es sie wohl nur in Berlin geben konnte und in den 80er-Jahren auch gegeben hat. Und wie das in einem "Herr-Lehmann-Roman" von Sven Regener so ist, so sprüht auch dieses Buch vor abstrusen Situationen und Geschichten: H.R., der Künstler der für eine Ausstellung ein Bild malen soll, aber lieber bei Ikea ein Musterzimmer kauft um es sich 1:1 Zuhause einzurichten. Herr Lehmann, der sich im Café Einfall an der Milchaufschäumfunktion versucht um endlich mit der Konkurrenz gleichzuziehen. Die neu formierte Band Glitterschnitter, die mit der Bohrmaschine auf der Bühne für die richtige Dröhnung sorgen will. Sie alle und noch einige mehr bevölkern diese Ansammlung von Geschichten, die eigentlich gar keinen richtigen Anfang und Ende haben, die aber ihren Zweck erfüllen: sie unterhalten den Leser mit Wortwitz und sorgen für breites grinsen. Ich habe das Buch jedenfalls relativ zügig durchgelesen und vergebe daher gerne vier von fünf Sternen.

Bewertung vom 12.08.2021
Ein Männlein liegt im Walde
Minck, Lotte

Ein Männlein liegt im Walde


ausgezeichnet

Loretta Luchs und ihr Geliebter Dennis genießen schöne Stunden der Zweisamkeit, als es klingelt und eine unbekannte Frau um Hilfe bittet: sie ist mit einem platten Reifen liegengeblieben und benötigt jemanden der ihr diesen wechselt. Hilfsbereit wie er ist, macht sich Dennis auf den Weg, trotz strömendem Regen. Als er nach einer gefühlten Ewigkeit nicht zurückkehrt, macht sich Loretta erst auf den Weg und dann eine fürchterliche Entdeckung: Dennis liegt bewusstlos im Wald, ein Messer in der Hand, eine Leiche mit Stichverletzung neben sich ... Dann gibt es noch eine 20 Jahre zurückliegende Affäre, eine vielleicht daraus resultierende Tochter, deren Freund mit der Rapper-Attitüde und einige weitere ziemlich schräge Charaktere... Und es gibt Loretta Luchs und ihre Freunde, die nicht ruhen bis das Dennis aus der U-Haft entlassen ist und die Gerechtigkeit mal wieder gesiegt hat ...

Meine Meinung: Wie immer ebenso spannende wie unterhaltsame Krimikost aus dem Hause Minck. Sie schafft es einfach immer wieder, ihre Loretta Luchs in haarsträubende Geschichten zu schicken, die sie dann mit kriminalistischen Spürsinn und der Hilfe ihrer Freunde auflöst. Und zwischen der ersten und der letzten Seite gibbet ganz viel erfrischenden Humor, Ruhrpott-Kolloritt und Sprüche die sich gewaschen haben tun. Für mich eine extrem gute Autorin die ihre Leserschaft erneut zufriedenstellt und wo man sich jetzt schon auf den nächsten Band freut. Nach so viel Lobhudelei kann es nur noch eins geben: fünf von fünf Sternen, watt sons?

Bewertung vom 21.06.2021
Die Kandidatin
Schreiber, Constantin

Die Kandidatin


sehr gut

Sabah Hussein ist Muslima, Feministin und Spitzenkandidatin der Ökologischen Partei mit besten Aussichten, die kommende Bundestagswahl zu gewinnen. Was macht das mit Deutschland? Ein zukünftiges Deutschland, dass sich dramatisch vom heutigen unterscheidet, denn Diversität wird so grotesk groß geschrieben, dass man sich nur wünschen kann, dass es so nicht kommt. Denn unter dem Druck, möglichst niemanden auszugrenzen, wird nicht nur die gendergerechte Sprache auf die Spitze getrieben, sondern auch Minderheiten so grotesk übertrieben bevorzugt, dass man fast keine Chance mehr auf Teilhabe hat, wenn man nicht selbst irgendeiner Minderheit angehört. Dazu wird dann passenderweise statt der Nationalhymne eine Diversitätshymne alternativ gespielt. Doch es gibt auch mächtige Gegenbewegungen und Deutschland steht bei der Wahl an einem Scheideweg: Gibt es eine konservative Zukunft, oder eine multi-kulti-Zukunft bei der um jeden Preis jeder mitgenommen werden soll in eine ökologische Zukunft bei der Frauen als Zeichen der religiösen Freiheit den Hijab tragen.

Meine Meinung: Die Idee von der muslimischen Spitzenkandidatin ist zunächst faszinierend, doch wird die ultra-gendergerechte Zukunft irgendwann dann doch erst erschreckend und dann ermüdend. Denn SO wünscht man sich die Zukunft für Deutschland auf keinen Fall. Für den Lesespaß vergebe ich im Fazit sehr gerne vier von fünf Sternen.

Bewertung vom 15.06.2021
Bretonische Idylle / Kommissar Dupin Bd.10
Bannalec, Jean-Luc

Bretonische Idylle / Kommissar Dupin Bd.10


ausgezeichnet

Die Belle-Île ist eine idyllische Insel vor der Küste der Bretagne, eigentlich ein etwas verschlafenes Plätzchen. Und für Kommissar Dupin normalerweise unerreichbar, denn die Überfahrt mit dem Boot stellt für ihn ein fast unüberwindbares Hindernis dar. Doch als eines morgens ein Bewohner der Insel tot im Hafen von Doëlan treibt, muss er sich wohl oder übel auf den Weg machen. Schnell wird vor Ort klar, dass das Opfer ein sehr vermögender und sehr unbeliebter Mensch war. Niemand trauert ihm nach, aber viele profitieren von seinem Erbe ... oder hoffen es zumindest. Aber wessen Wut oder Gier ist groß genug, aus Plänen Taten werden zu lassen? Es bedarf eines Commosaire Dupin um hier Licht ins Dunkel der Inselgemeinschaft zu bringen...
Meine Meinung: auch der zehnte Band der Dupin-Reihe glänzt mal wieder mit einer tollen Geschichte, den gewohnt liebenswerten Charakteren und ihren Eigenheiten. Dazu die feine Prise Humor und die Erzählkunst von Herrn Bannalec. Ergibt ein wunderbares Buch das von mir mit fünf von fünf Sternen bewertet wird.

Bewertung vom 05.06.2021
Das dunkle Herz von Palma
Kallentoft, Mons

Das dunkle Herz von Palma


ausgezeichnet

Wer Band 1 (Verschollen in Palma) noch nicht gelesen hat: es ist kein MUSS, aber es ist empfehlenswert...
Tim Blanck ist nach Stockholm zurückgekehrt, hat zusammen mit seiner Frau ein zweites Kind bekommen. Doch seine verschwundene Tochter lässt ihn nicht zur Ruhe kommen. Und so macht er sich erneut auf den Weg nach Mallorca, er will nicht aufgeben, will auch dem kleinsten Hinweis nachgehen. Schon bald hat er zumindest einen Strohhalm in der Hand: ein örtlicher Krimineller will nicht seine letzten Lebensjahre im Knast verbringen und schlägt ihm einen Deal vor: Tim soll einen Richter mit kompromittierenden Bildern unter Druck setzen... nach der erfolgreichen Freilassung gibt es Hinweise zum Verbleib der Tochter... Tim lässt sich sich auf das gefährliche Spiel ein, und wird schon bald von verschiedenen Seiten gejagt: der Polizei, einer bulgarischen Verbrecher-Organisation und wer weiß wer es sonst noch auf ihn abgesehen hat... wird er die Jagd, auch auf dem spanischen Festland, überleben? Und seine Frau und das Baby? Und wird er am Ende seine Tochter finden? Lebend?
Meine Meinung: Was für ein unglaublich fesselndes Buch, man will es kaum an die Seite legen! Die Verzweiflung von Tim ist mit jedem Satz spür- und greifbar, bedrückend und traurig. Er macht in seiner Verzweiflung vieles falsch, zumindest nach den Buchstaben des Gesetzes. Aber man kann ihn immer verstehen und nachvollziehen, und das eröffnet einem einen Blick auf die eigene Herangehensweise: wie würde ich in solch einem Fall handeln? Das Buch hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gepackt, gefesselt und nicht mehr losgelassen. Von mir sehr verdiente fünf von fünf Sternen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.05.2021
Schweigendes Les Baux / Capitaine Roger Blanc ermittelt Bd.8
Rademacher, Cay

Schweigendes Les Baux / Capitaine Roger Blanc ermittelt Bd.8


ausgezeichnet

Ein aufgegebener Steinbruch in dem heutzutage Kunstausstellungen stattfinden ist der erste Schauplatz des achten Krimis rund um den Provence-Ermittler Capitane Roger Blanc. Denn darin liegt die Leiche des Privatdetektivs Patrick Ripert. Dieser ist auf Kunstdiebstähle spezialisiert und vor ein paar Tagen aus Paris angereist um dem Mandel-Bauern Charles Féraud auf der Suche nach einem gestohlenen Bild zu helfen. Gibt es einen Zusammenhang zwischen den beiden Fällen? Doch schon bald scheint es Verbindungen zu einem noch viel größeren Verbrechen zu geben: DNA-Spuren deuten auf einen Fall hin, der vor vielen Jahren ganz Frankreich erschüttert hat: einen Familienvater der seine Frau und Kinder getötet hat und danach in der Provence verschwunden sein soll. Blanc scheint die Übersicht zu verlieren in diesem komplizierten Geflecht aus Beziehungen und Abhängigkeiten, Familien und - falschen? - Freunden. Und das alles im Frühjahr 2020, als Corona noch "die Chinesische Krankheit" war aber schon erste Spuren in der Provence hinterließ. Zum Glück scheint sich wenigstens seine private Situation ins positive zu drehen...
Meine Meinung: mal wieder ein Meisterwerk von Cay Rademacher! Die Krimistory ist überaus clever gestrickt, super erzählt und spannend bis zur überraschenden Auflösung. Dazu die privaten Seiten von Blanc und seinen Mitstreitern, das süd-französische Flair das durch jede Seite schimmert. Blanc ist mir ans Herz gewachsen, ich habe alle Geschichten mit ihm als Ermittler gelesen und bin noch bei keinem Band enttäuscht worden. Der aktuelle ist mit Sicherheit ein neues Highlight und ein sehr gutes Argument um alle Bände zu lesen, wenn man das nicht ohnehin schon getan hat.

Bewertung vom 29.04.2021
Kretisches Schweigen / Michalis Charisteas Bd.3
Milonás, Nikos

Kretisches Schweigen / Michalis Charisteas Bd.3


ausgezeichnet

Im Süden von Kreta, in Frangokastello, machen im Mai die Urlauber das, was sie gerne am Strand machen: Sandburgen bauen. Doch dabei machen Sie eine grausame Entdeckung, denn unter dem Strand liegen Menschenknochen! Die Einheimischen vermuten, es handele sich um die Knochen ihrer Vorfahren, die einst hier gegen die türkische Besatzung gekämpft haben und gestorben sind, doch die beiden Toten tragen Turnschuhe und morderne Kleidung. Michalis Charisteas übernimmt die Ermittlungen und steht anfangs vor einem scheinbar undurchdringlichen Knäuel aus Verflechtungen, neuen Feindschaften und alten Sünden. Selbst sein oberster Chef scheint verwickelt zu sein, versucht er doch, die Ermittlungen zu behindern. Parallel ist seine deutsche Freundin in einer Selbstfindungsphase: Soll sie der Arbeit wegen Kreta verlassen? Oder darauf hoffen, vor Ort einen Job zu bekommen? Michalis kämpft an vielen Fronten...
Meine Meinung: Was für ein TOLLES Buch! Als jemand der schon ein dutzend mal auf Kreta war, kennt man viele der Schauplätze und liebt das lokale Flair den das Buch in jeder Seite verströmt. Aber abgesehen davon ist die Story gut gestrickt und nachvollziehbar, das Buch toll geschrieben. Für mich der beste Band der Reihe (wobei man die beiden anderen auch unbedingt lesen sollte) und hoffentlich nicht der letzte. Wenn ich könnte, würde ich sechs von fünf Sterne vergeben. So bleibt es bei hochverdienten fünf von fünf Sternen!

Bewertung vom 01.04.2021
Wie alles begann und wer dabei umkam
Urban, Simon

Wie alles begann und wer dabei umkam


weniger gut

Da sitzt jemand im Knast und wartet auf die Hinrichtung die, seiner Einschätzung nach, in den nächsten Tagen erfolgen wird. Und so schreibt er einen letzten Brief an seinen Verleger, verbunden mit dem Manuskript seiner Erinnerungen ..: Angefangen hat alles bereits als kleines Kind, das miterleben muss, wie die eigenen Eltern von der Oma väterlicherseits nach allen Regeln der Kunst schikaniert werden. Und so beschließt der Knirps, dieser Oma den Prozess zu machen. Urteil: die Todesstrafe. Zwar wird das Urteil nicht vollstreckt, aber das Interesse des Jungen für die Juristerei ist geweckt. Nach bestandenem Abitur zieht der junge Mann nach Freiburg um einerseits dort zu studieren, andererseits um der bedrückenden Enge der Souterrain-Wohnung unter der Oma zu entkommen. Und als auch das nicht mehr reicht, geht es weiter bis nach Asien... immer auf der Suche nach den universellen Gesetzen...

Meine Meinung: die ersten 200 Seiten sind lustig, spritzig geschrieben, es macht Spaß dem namenlosen Ich-Erzähler bei seinen ersten Geh-Versuchen... nicht nur in juristischen Belangen ... zu folgen. Doch nachdem er mit einem Paukenschlag sein Studentendasein in Deutschland beendet und nach Asien fliegt... wird es nur noch uninspiriert, langatmig und wenig lustige Kost. Hätte man das Buch nach den ca. 200 Seiten mit einem originellen Ende abgeschlossen, hätte das Buch von mir vier Sterne bekommen. Da die zweite Hälfte aber null Sterne bekäme, sind es im Schnitt für das Gesamtbuch zwei von fünf ...