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Isländer

Bewertungen

Insgesamt 65 Bewertungen
Bewertung vom 30.11.2015
Empfindliche Wahrheit
le Carré, John

Empfindliche Wahrheit


ausgezeichnet

In diesem Buch "Empfindliche Wahrheit" von John le Carré nimmt er Bezug zur internationalen politischen Situation. Es geht um die Verquickung von Politik und privaten Söldnerarmeen, sowie Umgehen von rechtlichen Vorgaben und deren Auswirkungen. Es ist sehr gut geschrieben und spannend dargestellt. Dieses Buch ist jedoch nur zu empfehlen, wenn man sich für Politik interessiert. Ich werde auf jeden Fall den Schriftsteller im Auge behalten und mir andere Bücher von ihm besorgen.

Bewertung vom 30.11.2015
Dornenherz
Wilke, Jutta

Dornenherz


sehr gut

Anna hat ihre Schwester vor einem Jahr verloren und ihre Familie droht daran zu zerbrechen ebenso wie Anna selbst. Anna besucht nach einem Jahr den Friedhof und spürt etwas, während sie sich fragt, warum sie nicht schon längst hergekommen ist. So geht die Geschichte los und gleichzeitig wird die Geschichte von Johanna erzählt, die im 18. Jahrhundert lebte und in deren Geschichte Anna sich hineinfühlt, als sie die weiße Rose nebst Katze auf dem Friedhof entdeckt und dabei Phil, der sich hier als Hilfsgärtner Geld verdient, kennenlernt. Der zeiliche Rahmen, in dem die Geschichte von Anna erzählt wird, ist nur sehr kurz und so fällt der Roman ganz anders aus, als ich es erwartet habe, und so kann ich auch nicht noch mehr erzählen, ohne den interessierten Lesern alles vorweg zunehmen. Nur soviel, der Roman bedient sich einer vergangenen Geschichte, hat übersinnliche Tendenzen und gleichzeitig geht es Trauer, die die zurückgebliebenen zu verarbeiten haben. Es gibt jedoch Licht....soviel sei jedoch auch verraten.

Bewertung vom 30.11.2015
Die grüne Bluse meiner Schwester
Kristný, Gerður

Die grüne Bluse meiner Schwester


weniger gut

Fridas Vater ist gestorben und sie fühlt sich ziemlich alleingelassen, denn obwohl sie erwachsen ist, hat sie Probleme damit ihr Leben in den Griff zu bekommen. Sie arbeitet in einer Parfumerie, aber diesen Job möchte sie aufgeben und der Tod des Vaters führt dazu, dass sie ihr Leben ändern will. Sie kündigt ihre Stelle und fängt bei einer Zeitung an, wobei es sich um eine "undercover" Tätigkeit handelt, denn sie soll Material über das Leben bei der Zeitung sammeln, damit dies bei der Konkurrenz veröffentlich wird. Privat stehen weitere Konflikte mit ihrer Mutter und der Schwester ins Haus und das Geld, was ihr Vater für sie gespart hat, wurde auch von diesen beiden ausgegeben. Frida merkt scheinbar gar nicht, wie sie sich ausnutzen lässt bz.w sie bekommt ihr Leben gar nicht geregelt.
Ich habe mir von dem Roman einiges versprochen, aber Frida ist ebenso wie ihre Familie völlig durch den Wind und auch die Wendungen, die die Autorin noch in den Roman einbaut - auch bezüglich des Todes des Vaters - haben keine Bedeutung bzw. lässt die Autorin die Wirkung einfach verpuffen. Ich bin total enttäuscht von diesem Buch!

Bewertung vom 30.11.2015
Abbey Road Murder Song / Detective Breen & Tozer Bd.1
Shaw, William

Abbey Road Murder Song / Detective Breen & Tozer Bd.1


sehr gut

In London wird 1968 von einem kleinen Jungen und seiner Nanny eine tote Frau gefunden. Den Fall bekommt Seargeant Breen zugeteilt und dieser hat im Moment ziemlich viele Probleme, da ihn die Kollegen ächten, weil er scheinbar einen Kollegen im Stich gelassen hat. Ihm zur Seite gestellt wird eine junge Polizeibeamtin. Anhand des Kriminalfalls schafft es der Autor eine Gesellschaftstudie des Londons der 60ziger Jahre aufzuzeigen. Die Geschichte wird in einem gemächlichen Tempo geschildert und dies hat mir ausgesprochen gut gefallen, denn nichts hasse ich so wie wilde Messerstechereien und unnötige Verfolgungsjagden. Ich war überrascht davon, wie wenig Frauen damals durften und wie schlecht sie behandelt wurden. Die Beatleseuphorie war nicht meins, aber ich fand es faszinierend wie es auch damals schon den Fankult gegeben hat. Das Buch hat es mir aufgrund seiner "realistischen" und sympathischen Ermittler, die sehr menschlich herüberkamen, und der Beschreibung des damaligen Alltags in London sehr angetan.

Bewertung vom 30.11.2015
Das Wesen der Dinge und der Liebe
Gilbert, Elizabeth

Das Wesen der Dinge und der Liebe


sehr gut

Alma wird als Tochter gutsituierter Eltern geboren, während ihr Vater das Geld mit dem Handel von Pflanzen und Samen verdient, so widmet sich die intellektuelle Mutter der Bildung ihrer Tochter. Das Buch schildert die Geschichte des Vaters vor Almas Geburt, Almas Kindheit, Almas Jugend mit Prudence der Pflegetochter bis Alma schließlich eine alte Frau ist. Alma erfährt in ihrer Kindheit wenig körperliche Nähe und der eigenen Körperlichkeit und Lust, kommt sie durch ein Buch, was ihr zufällig in die Hände fällt, auf die Spur. Alma sucht in ihrem Leben die Liebe und wird enttäuscht. Als Wissenschaftlerin macht sie jedoch große Entdeckungen. Das Buch war für mich nicht einfach zu lesen und doch habe ich nach vielen Seiten in die Geschichte hineintauchen können und dann wollte ich auch nicht mehr aufhören zu lesen.

Bewertung vom 30.11.2015
Arthur oder Wie ich lernte, den T-Bird zu fahren
Harvey, Sarah N.

Arthur oder Wie ich lernte, den T-Bird zu fahren


ausgezeichnet

Royce wird unfreiwillig zum Pfleger seines Großvater, weil dieser alle Pflegekräfte vergrault. Seine Mutter und er mussten zu Arthur ziehen, weil dieser zum Pflegefall wurde. Royce muss sich nach zahlreichen Umzügen mit seiner Mutter wieder neu einleben und dies fällt ihm schwer. Arthur war ein berühmter Musiker und ist jetzt auch noch ziemlich exzentrisch. Doch Royce lässt sich nicht kleinkriegen, sondern gibt ihm Kontra und verschafft sich den Respekt von Arthur. Arthur ist weiterhin oft schroff zu ihm, jedoch lässt er Royce seinen Oldtimer fahren und so gewinnt Royce, der dabei Blut und Wasser schwitzt, an Selbstvertrauen und während es Arthur schlechter geht, gewinnt Royce an Selbstvertrauen und verliebt sich. Bei einer Feier für Arthur, dreht Arthur noch einmal voll auf. Er staffiert sich selbst und Royce mit massgeschneiderten Anzügen aus und hat einen Abend wie an seinen besten Tagen. Er flirtet und genießt die Aufmerksamkeit, die ihm zuteil wird. Royce erkennt in diesem Moment, dass sein Großvater ihn mehr versteht als er geahnt hat.
Das Buch hat mir wahnsinnig gut gefallen, denn es hat viele Facetten - Leben, Liebe, Tod...... Arthur, der nicht nur ein altes Ekel ist, sondern auch sehr charmant sein kann und der ein langes und sehr erfülltes Leben hatte. Arthur, der auch dankbar ist und Royce, dem viel abverlangt wird, der aber daran wächst und nicht zugrunde geht, sondern viel gewinnt. Das Buch hat oft zynische Untertöne und dann wiederherum ganz leise liebevolle. Ich mag Arthur und Royce - beides tolle Typen! Eine Leseempfehlung für alle ab ca. 16 Jahre und älter.

Bewertung vom 30.11.2015
Wo die Angst ist / Behrens & Kamm Bd.1
Golch, Dinah Marte

Wo die Angst ist / Behrens & Kamm Bd.1


ausgezeichnet

Ein türkischer Abiturient wird bis ins Koma geprügelt. Der Zeuge, der den Täter gesehen und verjagt hat, bekommt den Mund nicht mehr auf, denn er hat Angst . Angst hat auch der Vater des Komapatienten, denn er hat schon seine Frau durch Krankheit verloren, die Drogensucht seines Sohnes zu verarbeiten gehabt und nun dieser Überfall auf seinen Sohn. Angst hat auch der Kommissar, denn der Junge ist für ihn kein Unbekannter, da er ihn mit verhaftet hatte. Angst hat auch die Psychologin, die mit dem Exjunkie und nun mit den am Geschehen beteiligten Personen wieder involviert wird. Angst - jedoch, was steckt hinter allem? Der Vater des im Koma liegenden jungen Mannes will dass der "Mörder" bestraft wird. Jedoch auch die Familie des "Zeugen" ist ins Geschehen verwickelt und als schließlich die Tochter des Zeugen verschwindet, nimmt der Fall eine Wendung, so dass mir die Luft beim Lesen teilweise wegblieb. Es zeigen sich Abgründe der menschlichen Seelen, wie es manchmal so "schön" heißt. Ich hoffe, dass es noch mehr Fälle mit Alicia Behrens gibt, denn sie hält auch noch viele Rätsel als Person parat und Sigi Kamm bietet einen tollen Gegenpart.

Bewertung vom 30.11.2015
Ich, mein Vater und die Frau seines Lebens
Königstein, Leo

Ich, mein Vater und die Frau seines Lebens


weniger gut

Paul ist 11 Jahre und lebt mit seinem Vater alleine, da seine Mutter gestorben ist. Paul ist abenteuerlustig, mutig und kreativ somit das Gegenteil von seinem Vater. Als eine neue Frau ins Haus einzieht und ihre Nachbarin wird, verliebt sich Tom in sie, aber traut sich nicht seine Liebe zu gestehen. Währenddessen fühlt er sich von ihr angestachelt und äußerst seine Meinung bei seinem Arbeitgeber, so dass er seinen Job verliert. Sein Sohn möchte nun, dass Tom bei der Show, in der der Sieger eine Million erhält, der Nachbarin mitmacht. Am Anfang fand ich den Roman noch ganz nett, aber ich habe mich durch den anderen Teil eher gequält, denn es wirkte auf mich alles sehr konstruiert.

Bewertung vom 30.11.2015
Dein ist die Rache / Aector McAvoy Bd.2
Mark, David

Dein ist die Rache / Aector McAvoy Bd.2


weniger gut

Aector McAvoy ist ein junger Polizist, verheiratet mit einer Roma und hat Kinder. Während er zu Hause den Erwartungen seiner Frau nachkommen soll und guter Liebhaber/Vater zugleich sein soll, wird ein homosexueller Mann ermordet, dessen Mord als Selbstmord getarnt wurde. Durch den Fund eines Handys und Entschlüsselung der Daten endeckt er ungewollt einen Sumpf, der seine Kreise bis nach oben zieht. Es kommt zu weiteren Morden, Gewalt sowie die Sexualität und deren verschiedene Formen neben Drogenhandel hier eine große Rolle einnimmt.
Ich habe mich schwer mit diesem Roman getan, obwohl ich Aector McAvoy und seine Vorgesetzte sehr sympathisch fand, war mir die Geschichte sehr verstrickt und hat mich häufiger verwirrt. Desweiteren hat mich die massive Gewalt sehr abgestossen, deren Schilderung ich manches Mal als überflüssig für die Geschichte empfand und ich habe mich teilweise durch den Roman gequält.