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Isländer

Bewertungen

Insgesamt 65 Bewertungen
Bewertung vom 30.11.2015
Vergessen / Verena Irlenbusch Bd.1
Pistor, Elke

Vergessen / Verena Irlenbusch Bd.1


ausgezeichnet

Verena Irlenbusch ist Kommissarin und betreut gleichzeitig ihre demente Oma zu Hause bzw. jetzt läuft das Zusammenleben mit ihrer geliebten Oma immer mehr aus dem Ruder. Gleichzeitig verunglückt ihre Kollegin und so muss sie mit einem neuen Kollegen, der ihr eher unsympathisch ist vorlieb nehmen. Währenddessen muss Verena einen Mörder suchen, der mehrere Menschen umgebracht hat. Was verbindet diese Menschen miteinander? Verena lernt wärend ihrer Ermittlungen einen Arzt kennen, in den sie sich ein wenig verliebt und gleichzeitig lernt sie auch ihren Kollegen besser kennen und verstehen. Alles ist nicht so, wie es scheint und Verenas Leben wird gründlich auf den Kopf gestellt. Der Titel des Romanes ist für mehrere Handlungsstränge "Programm". Der eine Mensch vergisst und merkt es nicht, der andere will vergessen und der nächste weiß, das er alles vergessen wird.
Der Roman hat mir aufgrund der sympathischen Ermittlerin, der Thematik und des Schreibstils und dem Aufbau der Geschichte sehr gut gefallen. Ich werde das Buch nicht "vergessen", sondern weiterempfehlen und auch verschenken.

Bewertung vom 30.11.2015
Der Sommer der Freiheit
Rehn, Heidi

Der Sommer der Freiheit


sehr gut

Im Sommer fährt Selma in die Sommerfrische nach Baden-Baden und zwar auch im Jahr 1913. Der Krieg steht vor der Tür, aber noch ist er mehr zu erahnen. Selma ist eine verwöhnte Tochter - verlobt- und während sie auf ihren Verlobten Gero wartet, der stattdessen ihr sein Auto schickt, unternimmt sie, die heimlich ihren Führerschein gemacht hat, mit Constanze, die sie in Baden-Baden kennenlernt, Ausfahrten. Dabei lernt sie den Fotografen Robert kennen, in den sie sich verliebt. Selma wird von ihm schwanger und gibt das Kind jedoch als Geros Kind aus. Der Krieg beginnt Einfluss auf ihr Leben zu bekommen, doch Selma wirkt eher immer unbekümmert. Doch der Krieg verändert auch ihr Leben, weil er das Leben von Gero und ihrem geliebten Bruder sehr beeinflusst. Der Roman blieb - auch wenn er teilweise sehr dramatische Dinge erzählt - angenehm zu lesen und wenn mir Selma auch teilweise zu oberflächlich war, so llitt ich jeoch sehr mit Constanze und Selmas Bruder. Insgesamt würde ich eine Leseempfehlung für diejenigen aussprechen, die gerne "historisch" angehauchte Romane lesen und die unterhalten werden möchten.

Bewertung vom 30.11.2015
Lifelogging
Selke, Stefan

Lifelogging


gut

Der Autor macht in seinem Buch mir ganz genau bewusst inwieweit wir unser Leben"vermessen" und veröffentlichen. Nachdem ich zu Anfang noch "gespannt" war, was er noch aufzeigen würde, fand ich es dann ziemlich trocken - Sachbuch eben - und habe mich am Schluss durch das Buch quälen müssen. In meinen Augen wären weniger Seiten und mehr Witz bzw. Ironie mehr gewesen. Trotzdem hat es mich sehr nachdenklich gemacht .... Eine Leseempfehlung kann ich jedoch nur an Menschen abgeben, die gerne Sachbücher lesen und über einen langen Atem verfügen.

Bewertung vom 30.11.2015
Als wir unsterblich waren
Roth, Charlotte

Als wir unsterblich waren


ausgezeichnet

Alexandra lebt mit ihrer Oma, die mittlerweile 93 Jahre alt ist, in Ostberlin. Es ist der Tag des Maurerfall im November 89 und Alex lässt sich von ihrer Freundin überreden "nach drüben" zu schauen. Sie wird von ihrer Freundin durch die Menschenmassen getrennt und landet in den Armen von Oliver, der im Westen lebt. Hier beginnt die eigentliche Geschichte, denn in Oliver erkennt Alexas Oma einen anderen Mann wieder und nun wird die Geschichte von Alexandras Oma, ihrer Familie und Freunde erzählt und zwar vor dem ersten Weltkrieg bis zum zweiten Weltkrieg und danach. Hier wird die politische und gesellschaftliche Entwicklung Deutschlands durch das Leben von Alexandras Oma lebendig und die Autorin erzählt so gut, dass ich mit Alexandras Oma um die Toten trauern musste. Ich hatte das Gefühl, die Menschen von denen erzählt wird, wirklich kennengelernt zu haben. Obwohl die Hauptdarstellerin ja eigentlich Momi nebst ihrer großen Liebe ist, haben mich insbesondere Harry und seine Familie nebst Kuttel besonders angesprochen.
Da dieses Buch auf einem Stück eigenen Familiengeschichte der Autorin beruht, obwohl für mich gar nichts erfunden wirkt, spreche ich der Autorin mein größtes Kompliment aus. Dieses Buch hat mich zutiefst berührt und es ist auf keinste Weise eine kitschige Familiengeschichte, sondern ein sehr aufrüttelndes und berührendes Stück Familien- und Zeitgeschichte. Eine absolute Leseempfehlung für alle die Familiengeschichten mögen und gleichzeitig den politischen und gesellschaftlichen Geist der Vergangenheit einatmen möchten!
Ich würde, wenn ich könnte, 6 Sterne geben!

Bewertung vom 30.11.2015
Wenn die Liebe hinfällt
Buresch, Luisa

Wenn die Liebe hinfällt


weniger gut

Im Gegensatz zu ihrer Freundin, die ständig verliebt ist, hat es Ali noch nie so richtig erwischt. Als es dann passiert, überrascht es sie total. Es ist Leander, der Wirt eines Lokales, mit dem sie Hals über Kopf eine Beziehung eingeht und aus dieser Beziehung entsteht Katie. Für Ali ist nun ihr Glück komplett und momentan hat sie weniger Lust auf Sex als Leander. Der Klappentext verrät, dass Leander ihr mitteilen wird, dass es aus ist und Ali daraufhin verzweifelt. Der Schreibstil der Autorin ist angenehm und leicht zu lesen. Ich bin gespannt wie es weitergeht.
Nach dem ich nun das gesamte Buch gelesen habe, bin ich ziemlich enttäuscht von dem Roman. Der Schreibstil, der am Anfang noch leicht und locker auf mich wirkte, hat mich am Ende ziemlich genervt, da viele Sätze und Passagen auf mich unvollständig und zusammengewürfelt wirkten - eine Art besseres Tagebuch. Ali ist zudem doch sehr naiv fü ihr Alter und Leander kein Stück besser, denn ansonsten kann ich mir nicht erklären, dass Ali Leander immer wieder an sich heranlässt. Mir enthält die Geschichte zuviele Komponenten bzw. Zufälle, denn dass Ali ihren ehemaligen Nachbarn, in den sie sich verguckt hat, in Berlin zufällig wiedertrifft und der sich von seiner essgestörten Freundin getrennt hat, scheint mir ein bisschen viel. Die einzige auf mich real wirkende Person in dem Buch ist ihre beste Freundin Majken und nur wegen ihr habe ich das Buch überhaupt zu Ende gelesen.

Bewertung vom 30.11.2015
Mehr Zeit mit Horst / Gabi und Horst Trilogie Bd.1
Seltmann, Ingeborg

Mehr Zeit mit Horst / Gabi und Horst Trilogie Bd.1


sehr gut

Das Buch erzählt die Geschichte von Gabi und ihrem Ehemann Horst, der in Pension gehen wird, und möchte das Gabi es ihm gleichtut. Gabi fühlt sich eigentlich wohl in ihrem Leben als berufstätige Frau - bald 60 - ihren Treffen mit Freundinnen im Fitnessclub, doch nun rückt Horst ihr zu nahe. Der gemeinsame Urlaub ist eher ein Fiasko und Gabi möchte eigentlich weiterarbeiten. Der Roman erzählt auf humorige Art und Weise, jedoch mit ernsten Untertönen, das Leben nach der Arbeit bzw. wie erfinde ich die Partnerschaft neu und was ist mit dem alten Vater mit Demenzerscheinungen. Was ist mit den erwachsenen Kindern, die möchten, dass man auf sie Rücksicht nimmmt bzw. sie in Ruhe lässt. Bei manchen Dingen musste ich laut lachen, doch glücklicher Weise habe ich hoffentlich noch ein wenig Zeit bis ich mir über diese Zeit Sorgen machen muss.

Bewertung vom 30.11.2015
Alles, was ich bin
Funder, Anna

Alles, was ich bin


sehr gut

Das Buch von Anna Funder schildert das Leben Ruth, die wirklich gelebt hat, und richtet ihren Augenmerk insbesondere auf die Zeit ihres Widerstandes zu Zeiten des Nationalsozialismus. Desweiteren wird anhand von Aufzeichnungen von Ernst Toller die damalige Zeit und das, was insbesondere politisch passierte, dargestellt. Ruth hatte ein aufregendes und sehr bewegendes Leben, mit der ich nie hätte tauschen mögen. Doch anhand ihrer Lebensgeschichte beginne ich mehr zu erahnen und zu fühlen, wie es war damals als Ruth jung war.
Das Buch erscheint mir langatmig, wenn aus den Aufzeichnungen von Toller erzählt wird, doch andererseits sind gerade seine Beschreibungen schätzungsweise sehr nahe an der Realität, da, durch seinen Tod, er seine Aufzeichnungen nicht mehr verändern konnte und ihm Erinnerungen keine Streiche mehr spielen können und so diese verzerren.
Ich habe mich schwerer mit der Lektüre dieses Buches getan, als ich nach der Leseprobe erwartet hätte. Doch ist dieses Buch ein bewegender Roman über ein Stück Zeitgeschichte, die nie glorifiziert werden sollte. Deshalb auf jeden Fall eine Leseempfehlung für alle, die sich für diese Zeit der Vergangenheit interessieren und kein Freund von öden Geschichtszahlen sind.

Bewertung vom 30.11.2015
Celeste bedeutet Himmelblau / Frank Liebknecht ermittelt Bd.1
Pons, Brigitte

Celeste bedeutet Himmelblau / Frank Liebknecht ermittelt Bd.1


ausgezeichnet

In einem Dorf wird ein Toter auf einem Feld aufgefunden und die Ermittlungen werden zunächst von den Polizisten des Dorfes Frank Liebknecht und seiner Vorgesetzten aufgenommen. Jedoch, um einen unnatürlichen Tod auszuschließen, werden die Kollegen bzw. die übergeordnete Behörde hinzugezogen. Zunächst habe ich mir einen gemütlichen Krimi vorgestellt, jedoch es wurde ziemlich ungemütlich. Frank Liebknecht entdeckt Ungereimtheiten und als ziemlich schnell ein Erbe des Hofes auftaucht, wird er noch misstrauischer, denn in seinen Augen ist es eine Sekte, die nun erben wird. Die Politiker aus dem Dorf freuen sich schon und wollen den Erben sogar Sonderwünsche erfüllen, denn hiermit könnten sie eigenes Lan teuer verkaufen.Frank Liebknecht beginnt nachzuforschen und sticht quasi in ein Wespennest.
Ein supertoller Kriminalroman, bei dem sich Hintergründe auftun, die die LP überhaupt nicht erahnen ließ. Der Roman beruht teilweise auf Tatsachen, was das Sektenthema angeht und dies lässt mich mit Gänsehaut zurück. Die Figur des Frank Liebknechts wirkte auch sehr real und nicht konstuiert, so dass ich der Autorin ein großes Lob für diesen tollen in sich schlüssigen Roman aussprechen möchte.

Bewertung vom 30.11.2015
Winterkinder
Matthews, Owen

Winterkinder


ausgezeichnet

Der Roman "Winterkinder" von Owen Matthews erzählt seine eigene Familiengeschichte und fängt an bei der Geschichte seiner Großeltern in Russland. Owen Mathhews erzählt diese Geschichte und erzählt damit auch ein Stück politischer Geschichte. Es ist ein Stück wahre Geschichte, denn Owen Matthews hat über Jahrzehnt dafür aus Erzählungen seiner Mutter, seiner Tante und seines Vater gesammelt und er hat selbst beobachtet bzw. gut zugehört. Die Liebesbriefe seiner Eltern erzählen eine eigene Geschichte und gerade aufgrund dieser Briefe wirkt seine Geschichte authentisch. Owen Matthews nimmt uns mit auf diese grausame Reise in die Vergangenheit und so wird mir gewahr, wie korrupt Menschen sein können und welche Gewalt innerhalb dieses russischen Systems ausgeübt wurde. Wird sie nicht noch ausgeübt? Auch wenn es Owen Matthews vielleicht nicht beabsichtigt hat und da bin ich mir sehr unsicher, sein Buch ist auch eine Anklage an das russische System und erreicht damit auch die Gegenwart. Dieses Buch hat mich tief betroffen zurückgelassen und ich musste Tränen unterdrücken aufgrund der Grausamkeiten, die Ljudmilla und Lenina widerfahren sind. Beeindruckt hat mich jedoch auch der Lebensmut, der Lenina und auch Ljudmilla anscheinend nie ganz verlassen hat. Wie ein Krimi klangen die Szenen die Owens Vater berichtete mit dem KGB. Mich hat es alles schockiert und ich mache mir jetzt noch mehr Gedanken darüber, wie wir überwacht werden und welche Gräueltaten Regimegegnern widerfahren. Eine beeindruckende Geschichte und ich mir nur gewünscht zu erfahren, warum er nun in Istanbul lebt.

Bewertung vom 30.11.2015
Die Verlobungen
Sullivan, J. Courtney

Die Verlobungen


sehr gut

Das Buch "Verlobungen" erstreckt sich über mehrere Jahrzehnte - angefangen in den 40ziger" und endet im Jahre 2012. Es wird die Geschichte mehrerer Menschen erzählt - Paaren - sowie der alleinstehenden Frances. Frances Gerety prägt den Slogan „A Diamond Is Forever“ für die Werbeagentur Ayers im Auftrag der Fa. DeBeers. Sie hatte eine leitende Position inne und machte Karriere wobei sie auf Familie verzichtete. Der Diamant verbindet die sehr unterschiedlichen Beziehungen und Lebensweise der Personen miteinander. Schwierig und trotzdem sehr interessant gestaltet sich der stete Perspektivwechsel aus dem erzählt wird.Die verschiedenen Zeiten, in denen die Paare und Frances leben, geben einen guten Einblick, wie zu bestimmten Zeiten gedacht wurde und was gerade "In" war. Das Buch gefällt mir vom Cover eher nicht so sehr, jedoch die Geschichte ist lebendig geschrieben und besonders fasziniert war ich von der Geschichte von Frances Gerety. Dies ist eine Buchempfehlung für Menschen, die gerne etwas über Schicksale lesen bzw. Beziehungen, wobei es sich um keinen Liebesschmöker handelt und deswegen ist keine Geschichte für mal so zum Entspannen.