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Benutzername: 
Sue
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Bewertungen

Insgesamt 68 Bewertungen
Bewertung vom 26.08.2016
Zwei Sekunden / Kommissar Eugen de Bodt Bd.2
Ditfurth, Christian von

Zwei Sekunden / Kommissar Eugen de Bodt Bd.2


sehr gut

"Zwei Sekunden" von Christian v. Ditfurth ist ein Politthriller, der in der Gegenwart spielt. Das Genre war mir zu Beginn nicht ganz geheuer, da ich mich in meiner freien Zeit nicht unbedingt mit Politik auseinander setzten möchte. Ich muss jedoch sagen, dass mir diese Bedenken recht schnell genommenen wurden.

Hauptkommissar De Bodt wird im Namen der Bundeskanzlerin von seinem aktuellen Fall abgezogen nachdem ein Anschlag auf eben jene und den russischen Präsidenten missglückt ist. Er soll die Drahtzieher des Anschlages stellen und in einer Sonderkommission ermitteln, denn sehr schnell ist klar, dass hier Profis am Werk waren und besondere Maßnahmen gefragt sind, wenn man diese finden will.

Grund für diesen Sonderstatus ist seine recht eigenwillige Art und die Gabe eben nicht das zu tun, was man von ihm verlangt. Und das mit zum Teil recht eigenwilligen Mitteln. Er handelt entgegen der üblichen Prinzipien und ist damit sehr erfolgreich. Gleichzeitig macht er sich damit aber auch sehr unbeliebt bei den "richtigen" Polizisten. 

Gemeinsam mit seinen beiden Kollegen Salinger und Yussuf nimmt er die Spur auf und gerät selbst in größte Gefahr. Denn die Spuren führen über viele Umwege und falsche Fährten und die Täter geben alles, um Mitwisser zu beseitigen. 

De Bodt - Eigenbrötler, Zitatliebhaber und verrückt genialer Kommissar - mit seinen ebenso speziellen Kollegen machen den Einstieg in das Buch und das Lesen desselben zum Vergnügen. Spannend bis zum Schluss und durch passende Etappen nicht langweilig. Die charakterlichen Züge lassen auch das Privatleben der Kommissare nicht außer Acht und bieten ebenfalls Abwechslung in diesem Thriller.

Hier macht es sicher Sinn, den ersten Fall des Kommissaren De Bodt zu lesen, da eine gewisse Beziehung zwischen De Bodt und Salinger besteht, die mit den Informationen aus "Heldenfabrik" sicher deutlicher werden. 

Gelungenes Buch. Vier Sterne!

Bewertung vom 05.07.2016
Those Girls - Was dich nicht tötet
Stevens, Chevy

Those Girls - Was dich nicht tötet


sehr gut

"Those Girls - Was dich nicht tötet" ist nach "That night - Schuldig für immer" bereits der zweite Roman für mich von Chevy Stevens und ich muss sagen, dass ich diesen Teil besser fand.

Die Schwester, Jess, Courtney und und Dani leben allein mit ihrem gewalttätigen Vater auf einer Farm. Nachdem ein besonders heftiger Streit eskaliert, beschließen die Mädchen schnellstmöglich zu fliehen.
Doch wie es meist so ist, kommen auch diese drei vom Regen in die Traufe. Nachdem sie in einem abgelegenen Dorf liegen bleiben, geht der Alptraum, dem sie entkommen zu sein geglaubt hatten, erst richtig los. Sie werden zu Gefangenen und Geknechteten, bleiben ungewollt eine Woche in dem abgelegenen und runtergekommen wirkenden Ort "Cash Creek" hängen und erleben dort ihren wahr gewordenen Albtraum.
Als sie diesem schlussendlich mit vereinter Kraft entkommen und durch Zufall nach Vancouver geraten, scheint sich zuerst alles zum Guten zu wenden. Doch es bleibt klar, dass die Woche in Cash Creek tiefe Spuren hinterlassen hat, mit welcher nicht jedes der drei Mädchen umzugehen weiß. Während die älteste und die jüngste der Schwestern äußerlich recht gut mit ihrer Vergangenheit abgeschlossen haben, zerstört sich die mittlere Schwester fast selbst.

Diese ist es auch, welche nach einer plötzlichen Erfahrung, welche die schlimmen Erinnerungen wieder wachrüttelt, ausflippt und mit der Vergangenheit aufräumen will. Sie will die Leute bestrafen, die ihr das Leben versaut haben. Und auch Jess und Dani müssen sich ihrer Vergangenheit stellen, wenn sie Courtney und Skylar, Jess´s Tochter und Courtneys Freundin, retten wollen...

Das Buch hat einen guten, flüssigen Schreibstil. Die Erfahrungen der drei jungen Frauen wird mit extremen Worten beschrieben. Durch diese direkte und harte Ausdrucksweise wird die Gewalt greifbar und der Leser kann sich in die Mädchen hautnah hineinversetzen. Auch die verschiedenen Erzählperspektiven fand ich schön - Abwechslung gegeben.
Der Einstieg in das Buch fiel mir recht leicht, da die Spannung von Anfang an gegeben war. Zwischendurch herrschte leichte Flaute, die Spannung lies etwas auf sich warten, aber bereits nach der Hälfte des Buches konnte ich es fast nicht mehr aus der Hand legen. Die Spannung war dann bis zum Ende gegeben.Das Ende war vorauszuahnen, aber durchaus sinnvoll und gut gewählt.
Ich persönlich fand das Buch gelungen - ich mag das Genre. Da ich trotzdem noch Steigerungspotential sehe "nur" 4 Sterne :)

Bewertung vom 17.03.2016
Brennender Midi / Capitaine Roger Blanc ermittelt Bd.3
Rademacher, Cay

Brennender Midi / Capitaine Roger Blanc ermittelt Bd.3


sehr gut

Mit "Brennender Midi" unternehmen wir eine kleine Reise ins französische Lancon. Begleitet werden wir von Capitaine Roger Blanc, einem Kommissaren, der doch recht frisch versetzt in die Provence gleich seinen nächsten Fall aufklären muss.
Gemeinsam mit seinem Team geht es darum, den Grund für einen tödlichen Flugzeugabsturz im Olivenhain zu klären. Recht schnell wird klar, dass es sich nicht um einen Unfall handeln kann.
Die Kollegen des jungen Piloten sind weder bestürzt noch sonderlich traurig und auch der Besitzer der Olivenplantage kann nur den Verlust seines wertvollen Olivenbaums beklagen. Die Flieger sind diesem schon lange ein Dorn im Auge – verursachen sie doch zu viel Lärm und halten die Kundschaft ab. Als kurz darauf ein Arbeiter der Plantage brutal ermordet wird wird schnell klar, dass hier mehr dahinter stecken muss.

Doch auch die Aufklärung gestaltet sich recht schwer, denn nicht jede Instanz möchte den Fall "komplett" aufgeklärt sehen. Doch mithilfe seiner Kollegen fügen sich die Teile langsam zu einem doch recht komplexen Ganzen.
Und damit die Geschichte auch schön abwechslungsreich bleibt, ist auch privat nicht alles perfekt – schließlich muss Blanc noch nebenbei seine Scheidung abwickeln, während seine junge Kollegin die eigene Hochzeit plant.

Wer die französische Sprache liebt, wird auch dieses Buch mögen. Viele französische Ausdrücke verknüpft mit den Namen von Straßen und Ortschaften vermitteln ein mediterranes Flair.
Sicher ist es sinnvoll, die beiden ersten Teile, "Mörderischer Mistral" und "Tödliche Camargue" des Roger Blanc zu lesen um die Vorgeschichte des Protagonisten besser zu verstehen. Aber auch so war "Brennender Midi" ein gutes Buch mit einem doch sehr überraschenden Ende.

Von einigen "Darstellern" hätte ich mir etwas mehr erhofft, aber sicher hätte dies den Rahmen gesprengt. Vielleicht verstricken diese sich ja in einem Folgeband – Stoff wäre jedenfalls genug vorhanden.

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Bewertung vom 10.02.2016
Der letzte Pilger / Kommissar Tommy Bergmann Bd.1
Sveen, Gard

Der letzte Pilger / Kommissar Tommy Bergmann Bd.1


sehr gut

Gard Sveen beschreibt mit seinem Krimi "Der letzte Pilger" eine spannende Geschichte, welche Ihren Ursprung in der NS-Zeit findet.

Der Kommissar Tommy Bergmann, selber ein Mann mit vielen Problemen und einem leichten Hang zum Selbsthass, wird zu einem äußerst brutalem Mordfall gerufen. Opfer ist der ehemalige Widerstandskämpfer Carl Oscar Krogh – ein Idol der Norweger, da er im und vor allem nach dem Krieg viel Positives bewegt hat.
Schnell wird Tommy Bergmann klar, dass diese grausame Tat mit dem kurz zuvor auftauchten Fund dreier Leichen zusammenhängen muss. Eine der drei wird als Agnes Gerner identifiziert, eine Agentin des Widerstandes und somit ein wichtiges Puzzleteil auch im aktuellen Fall.

Die Suche nach dem Täter und dem passenden Motiv gestaltet sich sehr schwierig, denn scheinbar ist nichts mehr, wie es sein sollte oder gedacht war. Der Fall entwickelt sich ständig in eine andere Richtung und verwirrt Tommy immer mehr. Und auch im Privatleben läuft es bei Weitem nicht so wie es sollte...

Das Buch wird durch "Zeitsprünge" gegliedert, was die Geschichte lebendig und interessant macht. Der Leser erfährt praktisch während der laufenden Ermittlung des Tommy Bergmann immer wieder, was vor knapp 60 Jahren bei Agnes Gerner, der "Protagonistin in ihrer Zeit", gerade passiert.
Wir erfahren mehr über eine Zeit, in der Vertrauen und Liebe gefährliche Begriffe waren, denn niemand war vor Verrat und somit vor dem möglichen Tod sicher. Wir erleben die Liebe, aber auch die Ängste und Sorgen von Agnes hautnah mit und sind dabei, wenn es um Ihr eigenes Überleben geht. Ein Leben, dass ihr von Anfang an nie selbst gehört hat...

Ein sehr gelungener Debütroman für eine hoffentlich genausogut werdende Reihe mit dem Kommissar Tommy Bergmann!

Bewertung vom 14.10.2015
Glut und Asche / Hackberry Holland Bd.2
Burke, James Lee

Glut und Asche / Hackberry Holland Bd.2


ausgezeichnet

"Glut und Asche" ist der zweite Band der Hackberry-Holland-Reihe.

Ich muss der ganzen Geschichte vorwegnehmen, dass ich den ersten Teil "Regengötter" noch nicht gelesen habe, dies aber noch nachholen werde. Grund: Ich möchte einfach die Vorgeschichte zu diversen Charakteren erfahren, da diese durch den ersten Band entscheidend geprägt wurden.

In den knapp 700 Seiten wurden viele starke Persönlichkeiten eingebaut. Für mich war am Anfang schwer vorstellbar, wie diese irgendwie zusammenkommen sollen – Herr Burke hat dies jedoch erstaunlich gut gelöst. Hier ist für jeden was dabei: vom FBI-Agenten über Pornoproduzenten zum Massenmörder und politischen Größen bis hin zum religiösen Fanatiker.... und einige mehr.

Der Protagonist der ganzen Reihe kam mir wesentlich jünger vor, als er tatsächlich ist. Hackberry Holland besticht durch seine sehr direkte und teils harte Art. Und das auf ganzer Linie. Auch sein Deputy Chief, Pam Tibbs, welche wesentlich jünger als er selbst ist, kommt hier nicht zu kurz.
Meine Lieblingsperson war dennoch Jack Collins - eine recht undurchschaubare und unvorhersehbare Persönlichkeit.

Trotz der recht derben Schreibweise kommt die Geschichte sehr real und nicht aufgesetzt rüber. Das mag auch an den örtlichen Gegebenheiten - dem Grenzgebiet von Texas und Mexico - liegen, an der die Kriminalität definitiv vorhanden ist.

Ich mag hier gar nicht zu weit ins Detail gehen – das würde den Rahmen sprengen. Fakt ist, dass dies ein sehr gelungener Thriller ist, welcher jedoch nichts für schwache Nerven ist. Man darf gespannt sein, was noch alles von James Lee Burke kommt...

Bewertung vom 06.08.2015
Tod in Weimar
Horwitz, Dominique

Tod in Weimar


gut

Roman Kaminski ist Kutscher und Fremdenführer in Weimar. Goethe, Schiller und andere sind ihm so vertraut wie auch die restliche Geschichte seiner Lieblingsstadt. Das Geschäft als Kutscher ist hart und das große Geld macht man damit leider auch nicht. Und Geld braucht Kaminski doch recht dringend, denn sein Gestüt ist eine einzige Baustelle. Deshalb zögert er auch nicht lange, als seine Stammkundin und Leiterin der Seniorenresidenz "Villa Gründgens" – Frau Dr. Trixi Muffinger - ihm eine Stelle als Hausmeister anbietet.

Doch die Stelle hat einen komischen Beigeschmack, denn in dem Seniorenwohnheim, in welchem ehemalige Bühnenkünstler wohnen, sterben in letzter Zeit vermehrt die alten Leutchen weg.

Ganz nebenbei ist Kaminski verliebt, jedoch nicht in der Lage, seinen Gefühlen Ausdruck zu verleihen. Die Tatsache, dass die Muffinger sich ungeniert an ihn ranwirft, macht die Situaion nicht einfacher. Und zu diesem Problem kommt noch ein pubertierender Problem-Teenager hinzu, der mit seiner radikalen Art nur bei Kaminski Zuflucht findet und ihn dadurch in große Schwierigkeiten bringt.

Die Geschichte an und für sich ist lustig geschrieben. Auch wenn mir der Einstieg, aufgrund der vielen Zitate u. Ä., nicht ganz leicht fiel. Das Lesen macht Spaß, die jeweiligen Personen treten mit Witz und Charme auf, die Spannung bleibt bis zum Ende erhalten.

Es fällt mir lediglich schwer zu glauben, dass die Bühnenkünstler im fortgeschrittenen Alter körperlich und geistig so sein sollen, wie dargestellt. Sie erscheinen mir "leicht überzogen" im Gegensatz zu normalen Rentner, aber vielleicht sind ja ehemalige Schausteller so... Aufgrund der "Realitätsnähe" gibt es von mir den Punktabzug.

Es war auf jeden Fall mal ein anderes Lesevergnügen :)

Bewertung vom 20.05.2015
That Night - Schuldig für immer
Stevens, Chevy

That Night - Schuldig für immer


sehr gut

Toni, gerade achtzehn Jahre alt und etwas rebellisch, hat kein leichtes Leben. Ihre Eltern akzeptieren ihren Freund Ryan nicht, mit ehemaligen Freundinnen aus der Schule hat sie sich verkracht und auch ihre jüngere Schwester Nicole macht ihr die Situation nicht einfacher.

Doch schlagartig ändert sich alles, als Nicoles Leiche gefunden wird. Es liegt auf der Hand, dass die Hauptverdächtigen Toni und Ryan sind, denn Nicole war mit ihnen unterwegs und die Streitigkeiten zwischen den Schwestern weit bekannt. Die beiden werden wegen Mordes verurteilt, denn es gibt Zeugen, die die drei kurz vor Nicoles Tod zusammen gesehen und einen Streit beobachtet haben wollen.

Es wird kurzer Prozess gemacht und die beiden Jugendlichen werden zu langen Haftstrafen verurteilt. Keiner glaubt noch an die Unschuld von Toni und Ryan und auch die Hauptzeugen – die ehemaligen Freundinnen Tonis – tragen ihren Teil zu einer schnellen Verurteilung bei.

Als beide nach vielen Jahren auf Bewährung rauskommen will Toni nur eines: ein neues Leben beginnen. Doch der wahre Mörder läuft noch frei herum und will dafür sorgen, dass die Wahrheit nie herauskommt. Ryan und Toni sollen verschwinden.

Es beginnt ein Kampf, in dem die beiden Ihre Unschuld beweisen und die wahren Täter finden wollen. Doch das stellt sich als zunehmend schwer heraus, denn die Bewährungsauflagen sind eindeutig und auch die Meinung der Bewohner ist klar: Einmal Knacki, immer Knacki.


Die Sprünge zwischen der jungen und der jetztigen Toni sorgen für Abwechslung und einen Spannungsaufbau. Eine gute und verstörende Story: Toni ist unschuldig, sie verliert Jahre ihres Lebens und muss selbst im Knast ums Überleben kämpfen. Und auch danach will niemand etwas mit ihr zu tun haben. Keiner glaubt an Ihre Unschuld – nicht mal ihre eigenen Eltern. Gänsehaut garantiert!