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Wolkenschloss
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Troisdorf

Bewertungen

Insgesamt 82 Bewertungen
Bewertung vom 10.09.2020
Im nächsten Leben wird alles besser
Rath, Hans

Im nächsten Leben wird alles besser


weniger gut

Das Cover gefällt mir richtig gut. Ich mag diese bunten, leuchtenden Buchtstaben auf schwarzem Grund. Obwohl ich sagen muss, dass diese Art der Buchstaben an Leuchtreklame mit Leuchtstoffröhren erinnert und diese sind alles, aber nicht besonders modern und sicher nicht geeignet für das Cover eines Buches, was zumindest zum Teil in der Zukunft, im Jahr 2045 spielt. Scheint mir ehrlich gesagt nicht so gut zusammenzupassen...

Im Prinzip geht es um Arnold Kahl, der an einem Morgen aufwacht und er plötzlich um 25 Jahre gealtert ist. Er kann sich an die gesamte Zeit seit dem Jahr 2020 nicht erinnern und muss nun plötzlich mit den Gegebenheiten im Jahr 2045 klarkommen. Es gibt Roboter, selbstreinigende Nano-Bots und allerlei Schickschnack, den er nicht kennt. Auf der Suche nach den 25 vergessenen Jahren, merkt er, dass nicht alles sich zum Positiven gewendet hat.

Dies ist mein allererstes Buch des Autors, welches ich gelesen habe, es steht zwar noch ungelesen eines in meinem Regal, aber dieses hat sich vorgedrängelt und ich war ganz gespannt, wie es mir gefallen würde, weil ich schon viel Positives über den Autor gehört habe und auch dieses Buch offenbar vielen gut gefallen hat, wenn man nach den Rezensionen geht. Mit dem Schreibstil kam ich gut klar, ich mag diesen ironischen Unterton und diese spezielle Art der Leichtigkeit. Doch mit der Geschichte und vor allem den Figuren kam nicht wirklich gut klar.

Das Hauptproblem zwischen dem Buch und mir war wohl, dass ich Arnold nicht leide kann. Er nörgelt immer nur herum und ist andauernd der Meinung, dass nur er Recht hat und sonst niemand. Er nervt mich einfach ununterbrochen. So kann man sich beim besten Willen nicht mit dem Protagonisten identifizieren, verstanden habe ich ihn aber auch nicht. Ich habe wirklich alle Figuren im Buch besser verstanden als er. Obwohl ich die Visionen im Buch ganz interessant fand und grundsätzlich auch die Idee, hat mir vor allem Arnold immer wieder alles kaputt gemacht und ich konnte das Lesen nicht so richtig genießen. Geholfen hat auch nicht, dass ich erst reinkommen musste und mich dann am Ende auch noch das Ende total enttäuscht hat, weil es so überhaupt nicht zum besonderen Buch passte und einfach nur total das Klischee ist. Leider für mich eine ziemliche Enttäuschung, die mich wohl nicht so schnell zum SuB Buch des Autors greifen lässt...

Bewertung vom 31.08.2020
Hate Notes (eBook, ePUB)
Keeland, Vi; Ward, Penelope

Hate Notes (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Das Cover finde ich jetzt nicht super schön, aber es ist ganz passend und ich mag diese Blautöne auf jeden Fall sehr. Reed und Charlotte haben einen schweren Start bei ihrer ersten Begegnung. Beide haben aus unterschiedlichen Gründen ihre Verlobung vor nicht allzu langer Zeit gelöst. Für beide hatte das jedoch unterschiedliche Auswirkungen. Charlotte ist unter anderem auf der Suche nach einem Job und den findet sie ausgerechnet in der gleichen Firma wie Reed.
Die Geschichte hat mir echt richtig gut gefallen. Ich bin sowieso Fan vom Schreibstil des Autorenduos und mag die unterschiedlichen Perspektiven im Buch. So merkt man direkt, dass Reed reflektierter ist als er sich gibt und nicht annähernd so gemein, wie er immer tut. Deswegen mag ich beide Protagonisten wirklich, wirklich gerne. Charlotte ist klasse, sie ist ehrlich, direkt, offen, etwas verrückt und einfach mal eine erfrischend anders auftretende Protagonistin. Reed ist verschlossener, hat aber seine Gründe und im Grunde ist er ein netter Kerl, wenn nicht Dinge in seiner Vergangenheit ihn etwas abgehärtet hätten. Ich finde die Kombination der beiden super, sie necken und ärgern sich öfter, wissen wie sie mit dem jeweils anderen umgehen müssen und sind ehrlich. Ich mochte, dass das Buch im Grunde sehr wenig aus dramatischen Abgängen und dergleichen bestand, sie haben miteinander gesprochen und wenn es mal nicht weiterging hat Großmutter Iris nachgeholfen. Das fand ich immer sehr witzig.
Ich mochte auch diesen Übergang von der ersten in die zweite Hälfte des Buches. Die erste Hälfte war witzig, lustig und unterhaltsam. Die zweite Hälfte hingegen war plötzlich emotional, hatte Tiefgang und es gab einige Ereignisse bzw. Begebenheiten, die ich so nicht erwartet hätte. Das war für mich die perfekte Kombination und mir fällt echt nichts ein, was ich nicht gut fand. Für mich war es eine gelungene Geschichte, die mich gut unterhalten hat und zur richtigen Zeit auch mit Emotionen und Tiefgang aufgewartet hat. Sogar das Ende hat mir gut gefallen, obwohl ich von derlei Enden in der Regel nicht der größte Fan bin. Aber in diesem Fall finde ich es die richtige Kombination, es scheint mir sehr glaubwürdig und es war einfach der perfekte Abschluss!

Bewertung vom 29.08.2020
Unsere Rache ist süß / Get Even Bd.1
McNeil, Gretchen

Unsere Rache ist süß / Get Even Bd.1


ausgezeichnet

Das Cover mit den vier Silhouetten der DGM-Mitgliedern gefällt mir wirklich gut. Vor allem, dass es sich auf dem Buchrücken weiterzieht bis auf die Rückseite. Im Buch geht es um eine private High School, die auch Kitty, Bree, Olivia und Margot besuchen. Die vier haben absolut nichts miteinander gemein, keine gemeinsamen Freunde oder Interessen. Doch als sie in einem Schulprojekt einmalig aufeinandertreffen, gründen sie DGM. Sie möchten unbedingt etwas gegen die Mobber und Tyrannen an ihrer Schule tun. Fortan überlegen sie sich ausgeklügelte Pläne und nehmen Rache für diejenigen, die sich das selbst niemals trauen würden. Dabei bleiben sie immer unerkannt und niemand weiß, wer DGM wirklich sind. Als dann ein Mord passiert wird sofort DGM verdächtigt und es beginnt eine Hetzjagd nach den Mitgliedern. Doch ist die Mörderin wirklich eine von ihnen?
Diese Geschichte war wirklich spannend, ich habe die ganze Zeit mitgefiebert und meine eigenen Theorien angestellt. Umso gemeiner ist, dass das Ende offen ist und keine meiner Fragen sich geklärt haben und ich nun ungeduldig auf Band 2 warte, um zu erfahren wie nun weiter geht. Trotzdem hat mir das Buch sehr gut gefallen und ich hatte einige spannende und unterhaltsame Lesestunden. Ich mag den Schreibstil der Autorin sehr, ich bin wirklich gut durchgekommen und war auch recht schnell in der Geschichte drin. Mein einziges Problem war vielleicht, dass es wirklich viele Figuren waren. Dadurch, dass die Geschichte aus den Perspektiven der vier DGM-Mitglieder erzählt wurde (das fand ich super, man wusste bei jeder immer, was sie so treibt), gab es einfach so unglaublich viele Figuren, die irgendwie wichtig waren, dass man das Gefühl hat man müsste eine halbe High School kennen, um die Story zu verstehen. Irgendwann kam ich dann damit klar, aber ich werde den zweiten Band sehr zeitnah lesen damit ich nicht alle Figuren wieder vergessen habe.
Gut fand ich auch, wie das wichtige Thema Mobbing angesprochen wurde, der Umgang untereinander, Mädchen mit Jungs und umgekehrt. Das alles war auch gut umgesetzt und glaubhaft in die Geschichte integriert. Ich bin absolut gespannt, wie es weitergeht, wer wohl der/die MörderIn war und was alles noch so passiert. Dieses doch sehr offene Ende macht mich schon etwas nervös und das Warten bis der zweite Band erscheint, scheint mir zurzeit doch endlos... Ich würde ja gerne noch so viel mehr zur Geschichte schreiben, aber ich habe Angst zu spoilern und jemandem damit die Freude am Buch kaputt zu machen, deswegen lasse ich das an dieser Stelle lieber.

Bewertung vom 04.08.2020
Nur noch ein bisschen Glück
Ahrnstedt, Simona

Nur noch ein bisschen Glück


gut

Das Cover sieht recht hübsch und sommerlich aus. Ich fand es recht ansprechend, im Nachhinein hätte ich mir jedoch noch die Kate im Hintergrund mit auf dem Cover gewünscht. Die spielt nämlich eine größere Rolle. Stella aus Stockholm liebt die Großstadt und doch bleibt ihr jetzt nichts anderes übrig nach Laholm aufs Land zu kommen, da sie mit dem Betrug durch ihren Verlobten direkt Wohnung, Job und Beziehung auf einmal verloren hat. In der Kate, die sie von den Großeltern geerbt hat, möchte sie ihr Leben neu sortieren. Dabei trifft sie auf ihren neuen Nachbarn Thor, einen hilfsbereiten Biobauern. Sie kommen sich näher und trotzdem denkt sie nur an ihren Traum nach New York zu gehen.
Grundsätzlich war mir klar, dass diese Geschichte absolut nichts Besonderes ist, weil ich in der Vergangenheit dutzende Geschichten gelesen habe, die anfangen, dass die Protagonistin einen betrügerischen Ex-Freund hat, keinen Job und keine Wohnung, Geldsorgen. Und doch hatte ich gehofft, dass die Autorin, deren Bücher mir in der Vergangenheit immer recht gut gefallen haben, es besser macht als ihre Kollegen. Leider war das in meinen Augen nicht der Fall. Sie hat unglaublich viele wichtige Themen angesprochen, aber gefühlt wurde nichts so richtig zu Ende gebracht. Rassismus, Sexismus, Umweltschutz...
Die Protagonisten waren leider insgesamt auch nicht so richtig mein Fall. Bis zum Schluss konnte ich mich irgendwie nicht entscheiden, ob ich sie nun mag oder nicht. Das spricht in meinen Augen jetzt nicht wirklich für die Geschichte. Ich mochte Thor wie er mit Stella umgegangen ist und wie er seinen Kindern ein guter Vater sein wollte. Aber dieses nicht reden mit seinem Bruder und seinen Eltern, das hat mich mega genervt. Daraus sind Probleme entstanden, die absolut nicht hätten sein müssen und ich wünsche mir endlich mal einen Protagonisten, der sagt, was er denkt und damit Probleme frühzeitig aus dem Weg räumt und nicht zusätzliche produziert. Stella fand ich am Anfang richtig nervig mit ihren Seidenblusen und den Highheels auf dem Land war schon dämlich. Aber sie hat sich irgendwie ganz gut gemacht. Generell fand ich die erste Hälfte des Buches echt anstrengend zu lesen, aber dann wurde es besser. Ich mochte jedoch, wie sie endlich entschlossen war ihren Traum zu leben und nicht mehr hintenanzustellen!
Das Ende war mir zu kitschig, zu übertrieben, wobei ich den Epilog gut fand und mochte, dass nicht Thor und Stella im Vordergrund standen! Gut war auch, dass Erik das Karma getroffen hat, nur für Peder hätte ich mir das gleiche gewünscht! Insgesamt muss ich leider sagen, dass ich den Schreibstil holpriger fand als bei anderen Büchern der Autorin, ich ewig gebraucht habe, um in die Geschichte zu finden und ich teilweise etwas gelangweilt beim Lesen war, weil nicht wirklich spannende Dinge passiert sind und ich so viel schon geahnt habe. Zusammenfassend: Gute Ansätze, wichtige Themen, leider nicht so gut umgesetzt und durchgezogen.

Bewertung vom 03.08.2020
Lips Don't Lie
Scott, Ginger

Lips Don't Lie


sehr gut

Das Cover ist wirklich wunderschön und die Farben harmonieren super miteinander. Ich finde es jedoch eher unpassend zu der Geschichte, weil durch diese rosa-lila-Töne suggeriert wird, dass es sich um eine reine Liebesgeschichte handelt, aber dieses Buch ist definitiv mehr! Es geht hier nämlich um Tristan und Riley. Tristan wirkt auf den ersten Blick wie der eiskalte Bad Boy, dem andere Menschen vollkommen egal sind, aber für seine Familie und Freunde würde er alles tun. Riley zieht mit ihrem Vater mal wieder um, direkt in die Nachbarschaft von Tristan. Sie will einfach nur Basketball spielen und lässt sich auch nicht von Tristan unterkriegen.
Dieser Jugendroman hat mir insgesamt recht gut gefallen. Ich wurde gut unterhalten und ich mochte vor allem auch Tristan und Riley. Beide waren sehr realistisch in ihren Einstellungen und gaben trotzdem nie auf. Ich habe bereits einige Gang-Geschichten gelesen und obwohl ich jetzt nicht wirklich von Erfahrungen aus dem realen Leben, was das Thema angeht, zehren kann, fand ich die meisten absolut unrealistisch und übertrieben. Erst absolut brutal und zum Schluss natürlich das zuckersüße, vollkommen überzogene Happy End. Und genau das war hier nicht so. Ich möchte jetzt absolut nicht das Ende verraten, aber zu keinem Zeitpunkt hätte ich genau das so vorhergesagt und das hat mir gefallen. Diese Unvorhersehbarkeit!
Die Beziehung von Riley und Tristan entwickelt sich nur sehr langsam und das war auch gut so. Ich mag wie reflektiert Tristan ist, aber trotzdem diesen Funken Hoffnung nie aufgibt und tief in seinem Inneren vielleicht doch was anderes als die Gang möchte. Denn seit dem Tod seines Vaters, einem hohen Tier der FiftySevens, ist er die rechte Hand des Bosses. Riley hingegen hat keine Ahnung von den Gang-Aktivitäten und will mit dem Ganzen auch gar nichts zu tun haben. Sie möchte einfach nur Basketball spielen. Deswegen lässt sie sich auch nicht von Tristan befehlen, der sie am liebsten vom Basketballplatz vertreiben würde. Diese Hartnäckigkeit liebe ich an Riley. Sie lässt sich nichts sagen, nicht unterkriegen und findet immer ihre eigenen Lösungen, die manchmal etwas radikal, aber in der Regel sehr wirksam, sind. Leider haben mir jedoch etwas die Emotionen gefehlt. Obwohl die Geschichte abwechselnd aus der Sicht der Protagonisten erzählt wurde, hat sie mich nicht so nachhaltig berührt, wie ich erwartet hätte. Ich denke mir haben manchmal einfach detaillierte Schilderungen der Gefühle und Emotionen der Protagonisten gefehlt, wenn sie bestimmte Dinge getan haben. So blieb alles gefühlt etwas oberflächlich und somit konnte es mich nicht abschließend berühren und vollkommen überzeugen. Insgesamt aber ein durchaus gelungenes Jugendbuch und eine realistischere Ganggeschichte! Definitiv eine Empfehlung!

Bewertung vom 29.06.2020
Die Liebe kommt auf Zehenspitzen
Günak, Kristina

Die Liebe kommt auf Zehenspitzen


sehr gut

Das Cover des Buches finde ich echt schön. Es ist nicht zu aufdringlich, aber unterscheidet sich schon von vielen anderen, dass man darauf aufmerksam wird und passt außerdem zu den anderen Covern der Bücher der Autorin beim Lübbe-Verlag. Niedlich ist vor allem der kleine Fuchs auf der Titelseite, den man in der Geschichte auch kennenlernt. Neben Tausendschön, das ist der Name des Fuchses, geht es eigentlich um Ben und Lucy. Gemeinsam erben sie einen Bauernhof, obwohl sie sich zuvor nur einmal gesehen haben und jetzt sollen sie direkt zusammen wohnen. Ob das mal gut geht? Lucy schreibt zurzeit einen Liebesroman und übersetzt außerdem Vampirromane, Ben ist Arzt und leidet an Panikattacken. Beiden kommt es nicht ungelegen ihren Alltag in Hamburg gegen das idyllische Dorf zu tauschen und dort das Landleben zu testen.
Mir hat das Buch wirklich gut gefallen. Nach einem etwas langatmigen Einstieg, der für ein Sommerbuch für meinen Geschmack etwas viel Schnee beinhaltete, bin ich richtig gut reingekommen und hatte viel Spaß beim Lesen. Ich fand es herrlich gemeinsam mit Ben und Lucy das Landleben und deren Bewohner kennenzulernen. Vor allem Hund Helmut hat es mir angetan, ich mochte ihn richtig gerne und habe mich immer gefreut, wenn er vorkam. Doch auch die Menschen waren allesamt herzallerliebst. Allen voran natürlich Lucy und Ben. Letzterem fiel es etwas schwer sich zu öffnen, was ihn lange Zeit absolut undurchschaubar machte, doch eigentlich ist er ein liebenswürdiger Kerl, der sich nur sehr schwer öffnet und mit der Zeit habe ich gelernt ihn wirklich zu mögen. Lucy hingegen ist recht offen und da das Buch aus ihrer Sicht erzählt wird, lernt man sie natürlich sehr viel besser kennen.
Doch neben den Protagonisten waren es die vielen Nebencharaktere in Form der Dorfbewohner, die das Buch erst so richtig ausgemacht haben. All die kauzigen Nachbarn, netten älteren Damen und der Postbote, es war einfach super schön zu lesen und ich wäre gerne direkt dorthin gezogen. Es war toll zu lesen, wie alle sie willkommen geheißen haben, ihnen geholfen haben und erklärt was sie tun sollen. Am allerbesten fand ich die blaue Bank, die Idee eines unverfänglichen Treffpunktes hat mir sehr gefallen. Der Autorin ist es auf jeden Fall gelungen mit ihren Beschreibungen des Dorfes und der Menschen mich in den Bann der Geschichte zu ziehen. Die Atmosphäre war auf jeden Fall wunderschön, die Beschreibungen ebenfalls und langweilig war es auch nicht, weil dann doch noch einige unerwartete Dinge passierten.
Die Geschichte braucht wirklich recht lange bis sie in Fahrt kommt, was vielleicht auch daran liegt, dass Lucy und Ben recht lange brauchen bis sie erkennen, dass sie mehr als nur Mitbewohner sein wollen und im Grunde ist die Geschichte zwischen Ben und Lucy auch nur einer von sehr vielen Erzählsträngen, da auch die vielen Dorfbewohner eine große Rolle spielen. Insgesamt hat mir die Geschichte gut gefallen, auch wenn mir der Anfang zu lang und Lucy und Ben manchmal zu kurz kamen.

Bewertung vom 19.06.2020
DUNKEL / HULDA Trilogie Bd.1
Jonasson, Ragnar

DUNKEL / HULDA Trilogie Bd.1


sehr gut

Das Cover finde ich schon schön und bezeichnend für Island, aber es passt für mich absolut nicht zur Geschichte. Das Cover des isländischen Originals finde ich sehr viel gelungener, das ist nämlich einfach schwarz. Und auch das englische finde ich passender, da ist eine Hütte drauf abgebildet, die in meinen Augen besser zu der im Buch beschriebenen passt. Inhaltlich geht es in Dunkel um die Kommissarin Hulda Hermansdóttir, die kurz vor ihrer Pensionierung steht und damit noch nicht so richtig klarkommt, da ihr etwas die Freizeitbeschäftigungen fehlen. In der Vergangenheit hat sie einige Schicksalsschläge durchmachen müssen und bei der Polizei musste sie sich stets gegen ihre männlichen Kollegen durchsetzen. Jetzt bekommt sie noch die Chance in den letzten Tagen ihres aktiven Dienstes einen allerletzten Fall aufzuklären. Ihr Kollege hat den bereits zu den Akten gelegt und Hulda will unbedingt noch etwas Neues herausfinden.
Insgesamt hat mir die Geschichte gut gefallen. Ich finde die Idee klasse eine Geschichte rückwärts zu erzählen, konnte mir vor dem Lesen aber nicht wirklich vorstellen wie das funktionieren soll. Gut erklären kann ich das jetzt auch nicht, sonst würde ich doch extrem spoilern, aber ich kann sagen, dass es echt innovativ ist und einfach mal etwas anderes! Der Schreibstil hat mir auch richtig gut gefallen, obwohl ich nicht weiß, was davon noch dem Original überhaupt ähnlich ist, weil das Buch erst aus dem Isländischen ins Englische übersetzt wurde und dann aus dem Englischen ins Deutsche und dabei gehen in der Regel viele Eigenheiten des Originaltextes verloren. Mein Isländisch ist allerdings noch nicht gut genug, um das selber überprüfen zu können. Das Schriftbild allerdings ist etwas für Leute mit schlechten Augen oder Leseanfänger. Im ersten Augenblick fand ich es auch angenehm, dass die Seiten mal nicht so dicht beschrieben wurden, aber dann hat es mich irgendwann genervt, dass ich in wenigen Sekunden mit einer Seite fertig war und die andauernden leeren Seiten fand ich auch etwas übertrieben. Ich denke am Ende bleiben vielleicht noch 300 Seiten Geschichte übrig und man merkt auch an der einen oder anderen Stelle, dass die Geschichte viel schneller erzählt wurde als an anderen, wo jedes Detail beschrieben wurde.
Hulda mochte ich gerne. Sie war die typische isländische Ermittlerin, von den anderen Ermittlern, die ich aus Islandkrimis/-thrillern so kenne, unterscheidet sie sich nicht wirklich. Schreckliche Familiengeschichte, keine Hobbys, recht einsam, oftmals etwas unzufrieden. Teilweise verhielt sie sich etwas plump, ihren Mitmenschen gegenüber war sie naiver als ich bei einer Kommissarin angenommen hatte, aber sie war hartnäckig, hat sich durchgebissen, konnte sich auch durchsetzen gegen den Willen der anderen. Zu den anderen Figuren kann man kaum etwas sagen, keiner hat auch nur eine wirkliche Rolle gespielt, es drehte sich alles um Hulda.
Der Plot gefiel mir recht gut, es war eine leise und langsam erzählte Geschichte, die jetzt nicht unbedingt von der extremen Spannung lebte. Aber das fand ich nicht so schlimm, mich hat das sehr an meinen liebsten isländischen Krimi-Autoren, Arnaldur Indridason, erinnert. Klar die großen Überraschungen gab es die meiste Zeit nicht, was ich aber nicht tragisch fand. Das Ende hingegen war dafür eine extreme Überraschung, damit hatte ich so nicht gerechnet und für einen Thriller war es auch recht ungewöhnlich. Es bleiben relativ viele Fragen zur Vergangenheit offen, es werden viele Dinge angesprochen, die nie zu Ende geführt werden, aber genau diese offenen Fragen sollen wohl die Grundlage für die anderen beiden Bände darstellen, die viele Jahre vor dem ersten Band spielen. Ich bin schon gespannt darauf und freue mich auf Hulda, um herauszufinden, ob sie wohl vor den vielen Tragödien in ihrem Leben anders war.

Bewertung vom 09.06.2020
It was always you / Blakely Brüder Bd.1 (eBook, ePUB)
Hotel, Nikola

It was always you / Blakely Brüder Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Das blaue Cover mit dem goldenen Handlettering gefällt mir richtig gut, vor allem weil der zweite Teil im selben Stil nur in rot gehalten sein wird. Auch toll finde ich, dass es im Buch immer mal wieder Seiten mit Handlettering gibt, die die Protagonistin auch in ihr Notizbuch „Hedwig“ malt und man ihr so noch etwas näher ist. Wobei schade ist, dass alles in schwarz-weiß gehalten ist und man die Farben, die Ivy benutzt selber dazu denken muss.
Die Geschichte handelt von Ivy, die nach vier Jahren erstmals wieder nach Hause fährt. Nachdem damals ihre Mutter gestorben war, hat ihr Stiefvater sie kurze Zeit später in ein Internat nach New York geschickt. Inzwischen geht sie dort aufs College und weiß nicht so recht was sie von ihrer Rückkehr auf die kleine Insel an der Küste von New Hampshire halten soll. Was ist so wichtig, dass ihr Stiefvater sie zurückholt? Mit ihren Stiefbrüdern ist es wie damals, Asher ist noch immer unausstehlich und kompliziert. Die letzten Jahre machen das Zusammentreffen der gesamten Familie auch nicht einfacher.
Zu Beginn habe ich eine ganze Zeit gebraucht, um in die Geschichte zu finden. Woran genau das lag kann ich gar nicht recht benennen. Es hat mich auf jeden Fall sehr gestört, dass es als Leseprobe Kapitel 16 gab. Wieso? Ich fand Kapitel 1 viel besser als Einstieg, man hätte direkt Asher und Ivy kennengelernt und nicht Ivy wie sie ein Geschenk für Sam basteltet. Deswegen wusste ich vorher auch nicht so recht was mich erwartet und das hat mich auch gestört. Zum Glück ist der Schreibstil der Autorin locker und leicht verständlich und hat mich in die Geschichte gezogen, die ich innerhalb weniger Stunden durchgelesen hatte.
Ivy war mir von Anfang an sympathisch und sie tat mir die meiste Zeit einfach sehr leid, weil sie unheimlich viel durchmachen musste und seit dem Tod der Mutter und dem Besuch des Internats war sie praktisch alleine gewesen. Asher hingegen hat sich zu Beginn wie ein Arschloch verhalten, was ihn recht unsympathisch machte, aber zum Glück konnte er auch anders und sein Bruder Noah war echt lustig und ich mochte ihn wirklich gerne, weswegen ich mich schon auf seine Geschichte freue. Super nett war vom ersten Augenblick an Sam und seine Freundin, von denen zu lesen hat echt immer Spaß gemacht! Beim Stiefvater hingegen habe ich sehr gespaltene Gefühle. Auf der einen Seite sorgt er sich um Ivy genauso wie um seine eigenen Kinder, aber auf der anderen Seite zeigt er dies auf eine so seltsame Art und Weise bzw. redet auch einfach nicht mit Ivy, dass man sich schon wundern kann, was nun wirklich seine Absichten sind. Sein Verhalten zum Schluss konnte ich dann absolut nicht mehr nachvollziehen, weswegen ich mit den gespaltenen Gefühlen zum Ende des Buches hin zurückbleibe.
Das Ende. Das ist mir echt eine Spur zu dramatisch geraten und auf jeden Fall der Hauptgrund, wieso die Geschichte von mir nicht die volle Sterneanzahl bekommt. Mir ging das zum Schluss auch viel zu schnell, plötzlich war es alles super dramatisch, alles wiederholte sich, brach auseinander und dann in einem halben Kapitel war alles wieder gut und die Geschichte endet. Kein richtiger Cliffhanger, weil es im zweiten Band ja um den anderen Blakely-Bruder, aber auch für mich irgendwie kein zufriedenstellendes Ende. Neben den extrem schnellen Wendungen zum Schluss stören mich auch noch einige Fragen, die für mich nicht ausreichend beantwortet werden. Klar, die Autorin muss sich noch etwas für Band zwei aufheben, aber mich stört es trotzdem. Grundsätzlich hat mir die Geschichte wirklich gut gefallen, doch leider hat das Ende mein Gesamtbild etwas zerstört. Auf den zweiten Band freue ich mich trotzdem, einfach weil ich Noah so sehr mochte.

Bewertung vom 09.06.2020
Never Let Me Down
Bowen, Sarina

Never Let Me Down


gut

Ich habe bisher jedes einzelne Buch von Sarina Bowen geliebt. Sie zählt absolut zu meinen liebsten Autorinnen. Doch leider war dieses das erste Buch der Autorin, was mir nicht zugesagt hat. Das Cover gefällt mir allerdings sehr gut. Ich mag die Kombination der Farben und die Blätter darauf sowie die Schriftart.
Inhaltlich klang das Buch recht vielversprechend: Nachdem Rachels Mutter stirbt, lernt sie ihren leiblichen Vater, den Rockstar Freddy Ricks kennen. Bisher hat sie ihn immer nur aus der Ferne und nie persönlich getroffen. Bis Rachel auf das Internat nach Claiborne wechselt, zieht sie also zu Freddy. Die beiden müssen sich nun erst mal kennenlernen, immerhin wird Rachel schon 18 und beide haben eine Menge verpasst.
Dadurch, dass ich den Schreibstil der Autorin liebe und nur so durch die Seiten geflogen bin, mochte ich den Anfang noch recht gerne, so eine Geschichte muss sich ja auch erst einmal aufbauen, deswegen hat es mich zunächst nicht gestört, dass einige Dinge nicht angesprochen wurden oder zu schnell gingen. Doch leider hat mir das Buch mit jedem Kapitel weniger gefallen. Es war sicher nicht schlecht und ich denke einen Großteil meiner Kritik würde ich so nicht anbringen, wenn es das erste Buch von Sarina Bowen wäre, was ich gelesen hätte, weil ich dann einfach nicht diese hohen Erwartungen an die Qualität der Bücher von Sarina Bowen hätte.
Zu den Figuren: Ich mochte Rachel und ich mochte auch Freddy, obwohl ich beide nicht wirklich verstanden habe, aber näher kennengelernt habe ich sie auch nicht. Denn weder er noch sie sprechen miteinander. Nach dem Ende hatte ich nicht wirklich das Gefühl auch nur eine einzige Figur richtig zu kennen, was mich enorm gestört hat, weil ich schon die Erwartung habe am Ende eines Buches die Figuren zu kennen und wenigstens ein bisschen zu verstehen. Das war hier leider nicht der Fall. Gestört hat mich auch, dass richtig viele Konflikte im Raum standen, die niemals besprochen wurden. Freddy und seine Mutter haben sich absolut nicht verstanden und auch nicht miteinander geredet. Warum? Ich weiß es nicht, das wurde nie thematisiert und so ging es mir mit viel zu vielen Dingen. Leider bleiben auch alle anderen Figuren unscheinbar. Am meisten hat es mich bei Jake gestört. Zunächst schreibt er sich Mails mit Rachel, er ist noch weit weg, sie haben sich noch nicht getroffen, es ist okay, dass sie sich noch nicht so gut kennen. Doch kaum treffen die beiden persönlich aufeinander sind sie zusammen, aber Jake bekommt keinen Raum mehr im Buch. Er wird zwar erwähnt, ist auch da, aber richtige Gespräche führt Rachel auch mit ihm nicht. Auf jeden Fall ist davon nichts zu lesen.
Ein sehr großes Problem für mich waren auch die Kapitelübergänge, die praktisch nicht vorhanden waren. Ein Kapitel endete, das nächste begann scheinbar wahllos zu einem Zeitpunkt irgendwann nach dem vorherigen. Was dazwischen passiert ist, wurde in der Regel nicht erläutert. Durch diese unzusammenhängenden Kapitel hatte ich beim Lesen das Gefühl eine unlektorierte Rohfassung des Manuskripts zu lesen und kein fertiges Buch. Das hat mich in meinem Lesefluss doch alles enorm gestört.
Leider sorgt das Gesamtbild der blassen Figuren, offenen Fragen nach dem Ende und dieser seltsam wahllos aneinander gereihten Kapitel für ein nicht so gelungenes Leseerlebnis bei mir wie sonst bei der Autorin. Schade.

Bewertung vom 29.05.2020
Sonnengelber Frühling
Bartsch, Carina

Sonnengelber Frühling


ausgezeichnet

Spoilerwarnung für diejenigen, die Kirschroter Sommer und Türkisgrüner Winter noch nicht gelesen haben!!!
Lieblingsbücher, die ich immer wieder lesen könnte – davon habe ich viele. Aber nur sehr wenige habe ich so oft gelesen wie Kirschroter Sommer und Türkisgrüner Winter. Nach all den Jahren hatte ich mich daran gewöhnt, dass es wohl für immer nur zwei Bände bleiben werden und irgendwie war es in meinem Kopf eine Dilogie. Ich habe mich zwar gefreut als ich gehört habe, dass es nun noch einen dritten Band geben würde, aber ich war mir nicht sicher, ob dann nicht meine Erinnerungen und Emotionen, die ich mit den ersten beiden Büchern verbinde, beschädigt werden, wenn ich nun noch einen dritten Band lesen werde. Zum Glück waren jedoch alle meine Sorgen vollkommen unbegründet!
Meine Begeisterung beginnt schon beim Cover, dem Buchrücken und generell der gesamten Buchgestaltung. In der Vergangenheit hatte ich so oft erlebt, dass geliebte Reihen plötzlich ein neues Design bekamen und schließlich nicht mehr zusammenpassten und das Gesamtbild in meinem Regal einfach nicht mehr so schön war. Nach immerhin sieben Jahren war die Gefahr auch hier groß, dass der dritte Band anders aussehen wird. Doch ich kann Rowohlt nur danken, weil der dritte Band rein äußerlich perfekt zu den anderen beiden passt und es kaum auffällt, dass er erst viele Jahre später erschienen ist! Ich liebe das strahlende sonnengelb und finde die Kombination aus kirschrot, türkisgrün und sonnengelb toll!
Auch inhaltlich konnte mich der Frühling überzeugen. Ich hatte den Rat der Autorin befolgt und ein letztes Mal die alte Dilogie gelesen, um dann direkt mit Band drei weiterzumachen und das war auch gut so, denn die Geschichte steigt direkt am nächsten Tag nach Türkisgrüner Winter ein. Carina Bartsch hat es geschafft nahtlos den Übergang zu meistern und dabei die Emotionen der ersten Bände in den dritten mitzunehmen. Emely und Elyas sind immer noch wie zuvor. Sie sarkastisch, verschlossen und teilweise schüchtern. Er sensibel, manchmal etwas vorlaut und zuvorkommend. Das Geplänkel der beiden ist auch wieder das gleiche und es ist ein bisschen wie nach Hause kommen, als ich die Geschichte gelesen habe.
Ich liebe außerdem die Kombination der beiden Protagonisten und dass die Geschichte nun nicht mehr ausschließlich auf Elyas und Emely konzentriert ist, sondern auch der Freundeskreis eine etwas größere Rolle spielt. Es ist schön mehr über Sebastian, Andy, Sophie, Jessica und die anderen zu erfahren. Am meisten habe ich mich übrigens gefreut, dass endlich einige meiner langgestellten Fragen beantwortet wurden und teilweise auch Dinge geklärt wurden, die ich wirklich niemals für möglich gehalten hätte. Es gab also durchaus auch noch die eine oder andere Überraschung, die die Geschichte nicht nur witzig und emotional, sondern auch noch spannend gemacht hat.
Eins steht fest: Wenn ich Kirschroter Sommer und Türkisgrüner Winter beim nächsten Mal rereade, dann werde ich auch Sonnengelber Frühling noch einmal lesen. Denn der dritte Band gehört für mich nun einfach dazu, so einfach ist aus der Dilogie eine Trilogie geworden. Ich würde mich absolut freuen, wenn es der Autorin gelingen würde noch einen „Herbst“ zu schreiben und mir vielleicht noch eine abschließende Lesefreude zu bereiten, denn auch nun habe ich schon wieder einige Fragen, die ich gerne geklärt wüsste! Ich wäre auch bereit wieder sieben Jahre zu warten, wenn der vierte Band dann ebenso gut werden würde...