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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Brigitte Ecker BA
Wohnort: 
Wien/Österreich

Bewertungen

Insgesamt 47 Bewertungen
Bewertung vom 09.01.2012
Die besten Mitarbeiter erfolgreich gewinnen, entwickeln und halten, m. CD-ROM

Die besten Mitarbeiter erfolgreich gewinnen, entwickeln und halten, m. CD-ROM


sehr gut

Positiv hervorzuheben ist die CD-ROM
Es wurde richtig erkannt,
- dass das Bemühen um die Bindung von Mitarbeitern an das Unternehmen bereits bei der Planung des Bewerbungsprozesses einsetzen muss
- Minderleistungen nicht immer durch fachliche und persönliche Inkompetenz des Mitarbeiters verursacht werden.
- Führungsfehler das Engagement von Mitarbeitern verringern.
- Man auf die Gefahren einer inneren Kündigung von Mitarbeitern achten soll, um keinen guten Mitarbeiter zu verlieren.
- dass dem Arbeitgeber empfohlen wird, mit den BewerberInnen einen Rundgang zu machen,
- dass die hohe Bedeutung des Arbeitsklimas erkannt wurde
Bei folgenden Punkten habe ich Einwände
- bei der bevorzugt eingesetzten ABC-Analyse. Bereits B-Mitarbeiter werden im Buch als unerwünscht in der Firma bezeichnet. Laut dem TEMP-Methodenhandbuch ist man schon ein B-Mitarbeiter, wenn man länger als zwei Tage im Jahr krank ist und dem Unternehmen nicht rund um die Uhr zur Verfügung steht. Diese Regelung diskriminiert daher Behinderte (was verboten ist) und Personen, die private Verpflichtungen, etwa Betreuungspflichten haben und daher nicht jederzeit Überstunden leisten können. Bereits für einen Schnitt, der nur geringfügig unter 1,69 oder liegt. Mit 2,7 ist man überhaupt ein C-Mitarbeiter, der seine Stellung als Geschenk betrachten und die Firma so rasch wie möglich verlassen soll. Jemand, der einen Schnitt bis 2,0 hat, ist für mich ein A-Mitarbeiter (die Skala ist 5stufig wie in Bildungseinrichtungen), einer mit 2,7 ist ein guter Mitarbeiter. C-Mitarbeiter sind für mich Mitarbeiter, die einen schlechteren Schnitt als 4,0 haben.
- Auch die 360-Grad-Analyse ist bedenklich, da das Hauptkriterium die allgemeine Beliebtheit ist und nicht die Leistung. Gerade die besten Mitarbeiter sind meistens nicht die Beliebtesten. Auch bei der 360-Grad-Analyse werden Spitzenleistungen Einzelner als Norm festgesetzt.
- Kritik ist viel zu oft wirklich ungerechtfertigt und ein persönlicher Angriff,.
- Manche Spitzenkräfte ziehen aufgrund schlechter Erfahrungen (Mobbing aus Neid) Einzelarbeit vor.
- Eine Kündigung ist nicht gerade selten ein umkehrbarer Schritt, da sie nach einer externen Überprüfung oft zurück genommen werden muss.
- Fragen nach Gehalt und Arbeitszeit deuten eher selten auf einen potenziellen C-Mitarbeiter hin, sondern ein ausreichendes Gehalt und einigermaßen geregelte Arbeitszeiten sind für viele Bewerber unverzichtbar. Zudem wird das Arbeitsgebiet in Stellenangeboten beschrieben, während zu Gehaltsrahmen und Arbeitszeiten keine Angaben gemacht werden. Es ist daher naheliegend, dass ein Arbeitnehmer sich in solchen Fällen primär danach erkundigt.
- Erfahrene A-Kräfte werden sich nicht auf einen Probearbeitstag oder eine Schnupperwoche einlassen.
- Graphologie und Rollenspiel sind problematisch
- Variable Entlohnung ist oft wegen der wenig transparenten Kriterien unerwünscht.
Wenn man die Kritikpunkte berücksichtigt, handelt es sich um ein hervorragendes
Hilfsmittel, wie man es von PRAXIUM gewöhnt ist. Die überstrengen Maßstäbe sind jedoch nur bei Topmanagern angebracht und auch das nur, wenn man absolute Spitzengehälter und –konditionen gewährt. Die Mehrheit der gesuchten Kräfte sind jedoch Fach- oder gar Hilfskräfte, bei denen derartige Forderungen weit überzogen sind.
Das Buch ist nicht nur für Mitarbeiter Mitarbeiter im HR-Bereich zu empfehlen, sondern auch für InteressensvertreterInnen, Studierende und AbsolventInnen der Wirtschaftswissenschaften, Trainern und Beratern auf dem Karriere- und Personalsektor, entsprechenden Fachrichtungen der Psychologie, Pädagogik und Soziologie zu empfehlen. Die Beurteilungskriterien sollten aber bei der nächsten Auflage überarbeitet werden.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.12.2011
Gesprochenes Deutsch
Schwitalla, Johannes

Gesprochenes Deutsch


ausgezeichnet

Die Bedeutung der gesprochenen Alltagssprache wurde lange Zeit unterschätzt. Ihre Bedeutung nimmt neuerdings auch in Zeitungen und in der Literatur zu, die lange Zeit der Schriftsprache vorbehalten waren. Berücksichtigt wurde auch die nonverbale Kommunikation.
Für die neue Auflage wurden wieder neue Forschungsergebnisse einbezogen.
Struktur
- Transkriptionszeichen (in Anlehnung an das Gesprächsanalytische
Transkriptionssystem 2/GAT 2)
- Einführung
- Definition der „gesprochenen Sprache“
- Grundsätzliche Unterschiede zwischen gesprochener und geschriebener Sprache
- Laute und Silben
- Prosodie
- Äußerungseinheiten
- Syntaktische Kategorien
- Lexik, Wortsemantik, Modalität
- Formulierungsverfahren
- Textformen
- Lachen, Weinen, Seufzen und andere nicht-sprachliche Geräusche
- Einführung in die nonverbale Kommunikation
- Textsammlungen (gedruckt oder im Internet)
- Sehr ausführliches Literaturverzeichnis
- Ausführliches Sachregister
- Autorenregister
Der Schriftgrad und –typ ist sehr angenehm zu lesen. Wichtiges ist fett gedruckt, unterstrichen bzw. kursiv. Dadurch wirkt der Text allerdings überladen. Eine Reduktion der Schriftformen um 1 – 2 Varianten wäre wünschenswert. Für die Zielgruppe ist der Text verständlich, Studierenden ist die Lektüre allerdings erst nach dem Grundstudium bzw. der Studieneingangs- und –orientierungsphase zu empfehlen.
Es werden alle Aspekte bei einfachen Strukturen beginnend bis hin zu komplexen behandelt.
Hingewiesen wird auch darauf, dass es neben der gesprochenen und geschriebenen Sprache auch die Gebärdensprache gibt und dass es keine scharfe Trennung zwischen der gesprochenen und geschriebenen Sprache gibt.
Im Deutschen haben die gesprochene und geschriebene Sprache viele grundlegende Strukturen und Regeln gemeinsam, in der gesprochenen Sprache gibt es allerdings weniger Zeit zur Planung des Textes, die Sprache ist einfacher, weniger normiert und die Variabilität ist höher.
Neu für mich war der Hinweis auf die „hyperkorrekte Sprache“ unter sozialen AufsteigerInnen, die von den normgerecht Sprechenden verspottet und als Mittel für die Ausgrenzung des betroffenen Personenkreises dient.
Anmerkung zum Konjunktiv In Österreich wird der Konjunktiv auch in der gesprochenen Sprache wesentlich häufiger verwendet (in Wien ca. 5 Formen für „ich täte“) als in Deutschland, wo er auch in der geschriebenen Sprache (etwa in der Korrespondenz) unerwünscht ist und Monika Hoffmann beschrieb in ihrem Buch „Überqualifiziert“ (Bw-Verlag 2003) einen Aussiedler aus Russland, der dadurch auffiel, dass er die Konjunktive richtig setzt.
Zielgruppe sind in erster Linie Studierende der Germanistik, aber auch fertige GermanistInnen inkl. der Spezialisierung Deutsch als Fremdsprache, Studierende und AbsolventInnen der Sprachwissenschaft, Literaturwissenschaft, Psychologie, Soziologie, Ethnographie, Medienwissenschaften, Politologie und Geschichte (Oral History). Für Studierende ist der Band allerdings erst ab dem Hauptstudium des Bachelor-, Diplom- und Magisterstudiums geeignet, da der Stoff der Einführungsveranstaltungen der Germanistik, vor allem der germanistischen Sprachwissenschaft, erforderlich ist. Für Studierende des Grundstudiums bzw. der Studieneingangs- und –orientierungsphase ist er wegen mangelnder Vorkenntnisse zu schwierig.
Positiv hervorzuheben sind die Zusammenfassungen im Text.
Der Band erfüllt daher seinen Zweck voll und ganz. Die Qualität des Bandes sieht man schon daran, dass er innerhalb von 14 Jahren zum 4. Mal neu aufgelegt wurde. Der Band bietet auch Anregungen für Studierende und AbsolventInnen anderer philologischer Fächern. Der Band ist daher für den am Themenkreis interessierten Personenkreis mit Grundkenntnissen der germanistischen Sprachwissenschaft unbedingt zu empfehlen. ( Eine mögliche Einführung ist Karl Dieter Bünting, Einführung in die Linguistik)

Bewertung vom 09.11.2011
Leistungsmotivation in Organisationen - Ein interdisziplinärer Leitfaden für die Führungspraxis
Stahl, Heinz K

Leistungsmotivation in Organisationen - Ein interdisziplinärer Leitfaden für die Führungspraxis


ausgezeichnet

Dieser Band aus der Reihe 'Kolleg für Leadership und Management' beschäftigt sich mit der Frage, wie man seine MitarbeiterInnen am besten zu optimalen Leistungen anspornt. Diese Frage wird immer wichtiger, da man erkannt hat, dass sich Demotivation sehr negativ auf die Leistung und damit auf das Unternehmensergebnis auswirkt.
Struktur
- Sehr ausführliches Abbildungsverzeichnis
- Modelle
- Das Besondere am Leistungsmotiv
- Von den Motiven zur Motivation
- Menschenbilder
- Wertedynamik, Wertetypen
- Sinn
- Gerechtigkeit
- Macht
- Vertrauen
- Das Gehirn aus neurobiologischer Sicht
- Management im Wandel der Zeit, Managementtheorien, Leistungsmotivation und Management, Fälle aus der Führungspraxis
- Sehr ausführliches Literaturverzeichnis
- Stichwortverzeichnis
Der Band hat ein sehr angenehmes Layout, so dass man ihn immer wieder gerne zur Hand nimmt. Informative Tabellen und Grafiken ergänzen den Text.
Der Text ist sehr verständlich geschrieben, Vorkenntnisse sind jedoch erforderlich. Kenntnisse auf Berufs-oder Fachschulniveau sind in der Regel erforderlich. Für die Kapitel über Neurologie sind jedoch Biologie- und Psychologie-Vorkenntnisse auf Maturaniveau sehr vorteilhaft.
Der Band bietet eine hervorragende Einführung in die entsprechenden Teilgebiete der Psychologie, Biologie und Neurologie.
Positiv hervorzuheben sind die Anmerkungen für die Führungspraxis und die Fallstudien. Vom Neohobbesianismus habe ich erst durch dieses Buch erfahren, obwohl das Konzept bereits über 15 Jahre alt ist und die Bedeutung dieser Thematik immer mehr zugenommen hat. Neu für mich war auch das 4-Quadranten-Modell auf der Seite 142, Abb. 36.
Es gibt nur eine erforderliche Korrektur: Auf der Seite 142 müsste es statt Richard Sennet richtig Sennett heißen.
Der Band bietet nicht nur eine hervorragende Einführung für Führungskräfte, sondern auch für MitarbeiterInnen in Personalabteilungen, interessierte ArbeitnehmerInnen, InteressenvertreterInnen, sondern auch für Studierende und AbsolventInnen der Wirtschaftswissenschaften, Psychologie, Pädagogik und Arbeitsmedizin, für diese ist die Anschaffung unbedingt zu empfehlen

Bewertung vom 27.06.2011
Sprachdynamik
Schmidt, Jürgen E.;Herrgen, Joachim

Sprachdynamik


ausgezeichnet

Der Band soll als Einführung in die moderne Regionalsprachenforschung über eine Einführung in die Dialektologie hinausgehen. Behandelt wird der Zeitraum ab dem 19. Jahrhundert.
Struktur
- Einführung
- Theorie der Sprachdynamik (Definition, individuelle Kompetenz, dynamisches Gesamtsprachensystem)
- Moderne Regionalsprache als Forschungsfeld
- Resümee
- Ausführliches Literaturverzeichnis
- Ausführliches Stichwortverzeichnis
- 39 Farbkarten und –tabellen
Aufgrund des Umfanges musste leider ein kleiner Schriftgrad gewählt werden, Anmerkungen sind daher schwer zu lesen. Fotos, Grafiken und Tabellen ergänzen den Text. Zusammenfassungen sind farbig unterlegt und Wichtiges fett gedruckt bzw. eingerahmt. Anderes ist kursiv geschrieben, die unterschiedlichen Formate sind etwas verwirrend, zudem ist der kursive Text schwerer lesbar. Der Stil ist eher als Nominalstil einzustufen, es kommen relativ viele Fachausdrücke vor, daher ist der Band für EinsteigerInnen eher ungeeignet. Vorwissen aus dem Grundstudium/ersten Studienabschnitt ist unbedingt erforderlich. Grundkenntnisse der Statistik sind sehr von Vorteil.
Es handelt sich um ein sehr anspruchsvolles Buch, es behandelt die Thematik sehr umfassend und ausführlich, der Ansatz ist exakte empirisch fundierte Linguistik mit dem Ziel Datenmengen, die frühere WissenschaftlerInnen zusammen getragen haben, gründlicher auszuwerten, Sprachatlanten und andere Unterlagen sollen miteinander vernetzt werden mit dem Ziel eines sprachdynamischen statt strukturalistischem Labor, erst am Anfang dieser Entwicklung stehend, eine Forschungsplattform (REDE) soll dieses Jahr im Netz verfügbar sein, wegen der riesigen Datenmengen werden die Daten erst in ca. 15 Jahren vollständig erfasst sein.
Interessant ist das Konzept der „Sprechenden Köpfe“ ab Seite 176. Positiv sind auch die Übungsbeispiele auch für prüfungsimmanente Lehrveranstaltungen, dazu gibt es immer wieder Handlungsaufforderungen.
Widersprechen muss ich jedoch bei der Geschichte über Nelly und Markus ab Seite 39, aus eigener Erfahrung weiß ich, dass alle Schichten wissen, sowohl in Wien als auch auf dem Land, dass im privaten Bereich Dialekt gesprochen wird und im offiziellen z. B. im Unterricht Hochdeutsch, da regionaler Dialekt nur von einer mehr oder weniger begrenzten Personenzahl verstanden wird. Sollte es bei Deutschsprachigen und Migranten, die sich bereits länger in Österreich oder Deutschland aufhalten, derartige Probleme beim Spracherwerb geben, liegt es am Versagen der Erziehungsberechtigten und in den höheren Klassen auch bei den SchülerInnen. Es ist auch nicht richtig, dass die Kinder erst in der Schule Lesen lernen, die meisten können Blockschrift und Druckschrift schon im Alter von vier bis fünf Jahren fehlerfrei lesen.
Insgesamt wird das Buch seinem Anspruch gerecht und daher für Studierende des zweiten Studienabschnittes/Hauptstudiums und des Doktoratsstudiums, Lehrende, AbsolventInnen vor allem der Germanistik und Sprachwissenschaften sehr zu empfehlen, für Bachelorstudium ist es allerdings eher zu schwierig.

Bewertung vom 10.03.2011
Mit Sinn zum nachhaltigen Erfolg
Pircher-Friedrich, Anna M.

Mit Sinn zum nachhaltigen Erfolg


ausgezeichnet

Zahlengläubigkeit, zur Profitgier und anderen Fehlentwicklungen. Prof. Pircher-Friedrich versucht mit dem in diesem Buch vorgestellten Konzept GEBEN, eine Alternative aufzuzeigen.

Struktur
- Zweck des Buches
- Grundlagen (Nachhaltiger Erfolg, Führungsinstrumente zum Erfolg)
- Menschenbilder
- Das Konzept GEBEN (Geisteshaltungen, Engagement, Begeisterung, Entwicklung, Nachhaltiger Erfolg im Sinn von Gewinn, Umsatz, Sinn-Fülle, Freude, Wertschätzung, Lebensqualität, Gesundheit)
Ein Literaturverzeichnis, ein Abbildungsverzeichnis, ein Kapitel über die Autorin und Testimonials zu diesem Buch runden den Band ab.
Im Text gibt es immer wieder Zusammenfassungen und Beispiele

Die zentralen Thesen sind:
Die Hauptprobleme des Arbeitslebens sind die Ökonomisierung und der ethische Relativismus postmodernen Denkens mit seinem Antihumanismus und dem individualistischen und utilitaristischen Zeitgeist. Das Ergebnis ist eine Sinnleere.
Vom Personal (Führungskräften wie MitarbeiterInnen) werden neben höherer Fachkomeptenz und besserem Zeitmanagement vor allem folgendes verlangt:
- Orientierung an einem würdigen und ressourcenorientierten Menschenbild
- Jedem Menschen als Indivuduum zu behandeln anstatt ihn zu benützen
- Bemühen um Entwicklung der eigenen Person
- Eingehen auf die Bedürfnisse der Stakeholder
- Wohlwollen und Konsequenz gegenüber sich und anderen
- Permanente Selbstreflexion und Lernbereitschaft
- Entwicklung eines hohen Maßes an Selbstverantwortung, Selbstmotivation, Frustrationstoleranz und Resilienz
- Kommunikationsstil soll andere Menschen aufbauen und deren Selbstwert stärken
- Dienende Führungspersönlichkeit statt fachkompetenter Führungskraft, die Vorbild ist und Rahmenbedingungen für Sinn und Wachstum schafft
Dafür braucht man keine neuen Managementmethoden, sondern eine neue Haltung. Dies ist ein ständiger Prozess. Wichtig ist vor allem die eigene Glaubwürdigkeit.
Eine wichtige Grundlage des GEBEN-Konzeptes ist die Logotherapie des Wiener Psychiaters Prof. Viktor Frankl.

Zu den Thesen habe ich folgende Einwände:
Eine win-win-Situation gibt es im Regelfall nicht, eine Seite muss meist Abstriche machen. MitarbeiterInnen können nicht die volle Verantwortung übernehmen, das ist Sache der entsprechend dotierten Führungskräfte, die auch den nötigen Freiraum haben. Ein hohes Maß an Frustrationstoleranz und Resilienz kann nicht jedeR entwickeln, zudem ist dies von dessen/deren Lebenserfahrungen abhängig. Halten sich (fast) alle an das Konzept, ist dies auch nicht notwendig.

Das Layout ist sehr angenehm, mit Ausnahme des Literaturverzeichnisses, wo der Schriftgrad etwas zu und der Beispiele, wo der Schriftgrad viel zu klein sind. Abbildungen 21 und 22 sehr schwer zu lesen. Kernsätze und Marginalien machen den Text übersichtlicher. Informative Grafiken und Tabellen ergänzen ihn. Merksätze sind grau unterlegt.

Der Text ist im Allgemeinen gut verständlich, auch wenn er stellenweise mit Mode- und Fremdwörtern stellenweise überfrachtet ist. Vorkenntnisse auf dem Gebiet der Psychologie, vor allem der Logotherapie und der Arbeits- und Organisationspsychologie sind allerdings erforderlich.

Das Buch liefert sehr wichtige Denkanstöße, auch wenn ich nicht mit allem übereinstimme. Durch die Einladungen zum Nachdenken, den Selbsttest auf Seite 91 (Die unterschiedliche Sichtweise 'Eine Rechnung ist falsch vs. Neun Rechnungen sind richtig' hat weitreichende Folgen) und die Kernfragen wird man zur Mitarbeit animiert. Die Qualität des Werkes beweist der Umstand, dass das Werk innerhalb von 7 Jahren zum dritten Mal neu aufgelegt werden musste. Es ist daher Studierenden und Lehrenden der Wirtschaftswissenschaften, der Psychologie, Führungskräfte, MitarbeiterInnen im Personalabteilungen, InteressensvertreterInnen und allen am Themenbereich Interessierten sehr zu empfehlen.

Bewertung vom 23.02.2011
Allgemeine Managementlehre. Lehrbuch für die angewandte Unternehmens- und Personalführung.
Jung, Rüdiger H.

Allgemeine Managementlehre. Lehrbuch für die angewandte Unternehmens- und Personalführung.


ausgezeichnet

Das Buch bietet eine umfassende Einführung in die komplexe Materie aller wichtigen Aspekte der modernen Managementlehre. Das Werk wurde durchgehend aktualisiert, die Theorie sowie die Verantwortung des Managements auch aus moralisch-ethnischer Sicht nehmen einen breiteren Raum ein. Den Fragen zur Entwicklung der Informations- und Kommunikationstechnologie (Virtualisierung) werden eigene Unterkapitel gewidmet. Wissenschaftlich gesicherte Aussagen und praxisbezogene Konzepte werden in das Werk aufgenommen.

Struktur
- Einführung (Management als Betrachtungsobjekt, Entwicklung und wissenschaftlicher Anspruch der Managementlehre, Dimensionen des Managements
- Institutionelle Dimension (Einführung und Abgrenzung, Manager und Managementsystem, Institutionelle Grundlagen des Managementhandelns, Managerhandeln und Managerpersönlichkeit, Führungskräfteentwicklung als Einflussfaktor der Qualität des Managementsystems)
- Funktionelle Dimension des Managements (Überblick über die Managementfunktionen, Gesamtrahmen der Managementtätigkeit, Generelle und spezifische Managemenfunktionen)
- Besondere Handlungsfelder (Technologie- und Innovationsmanagement, Wissensmanagement, Change Management, Internationales Management, Krisen- und Sanierungsmanagement)
- Management im Widerspruch von Führungsanspruch und Führungsgrenzen (Grenzen für Praxis und Theorie des Managements, Management als Kunst des Umgangs mit Widersprüchen)
- Ein Vorwort, ausführliche Literatur- und Stichwortverzeichnisse sowie ein Autorenverzeichnis runden den Band ab. Als zusätzliches Service gibt es eine eigene Homepage.

Äußerst positiv hervorzuheben ist das Bemühen des Autorenteams um Objektivität.

Der Text wird durch informative Grafiken und Tabellen ergänzt, was das Lernen sehr erleichtert. (Für Dozenten können gegen Nachweis der Lehrtätigkeit Präsentationsfolien für Unterrichtszwecke bestellt werden.) Positiv hervorzuheben sind auch die Wiederholungen nach jedem Unterkapitel, teilweise auch mit Praxisbeispielen samt dazu gehörigen Aufgaben. Für Studierende gibt es auf der Homepage managementlehre.esv.info gegen Eingabe eines Codes ausführliche Lösungen.

Der Text ist äußerst anregend und verständlich geschrieben, so dass man das Buch immer wieder gerne zur Hand nimmt. Gemeinsam mit der ausführlichen Literaturliste regt das Buch an, sich mit bestimmten Themen eingehender zu beschäftigen. Das umfangreiche Stichwortverzeichnis und das detaillierte Inhaltsverzeichnis erleichtern es sehr, ein bestimmtes Sachgebiet im Buch zu finden. Im Inhaltsverzeichnis wird durch Fettdruck hervor gehoben, wo das Thema am ausführlichsten behandelt wird.

Der Band ist daher Studierenden und Lehrenden der Wirtschaftswissenschaften, Arbeits- und Organisationspsychologie bzw. -soziologie und anderer relevanter Studienfächer, Fach- und Führungskräften und sonstigen an der Thematik Interessierten unbedingt zu empfehlen. Ein Beweis für seine Qualität ist, dass er bereits alle 2 Jahre neu aufgelegt werden muss. Alles in allem handelt es sich um ein Lehr- und Arbeitsbuch, das keine Wünsche offen lässt und aufgrund seines Preises für breite Leserkreise erschwinglich ist.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.11.2010
Studienarbeiten interaktiv, m. CD-ROM
Kropp, Waldemar

Studienarbeiten interaktiv, m. CD-ROM


ausgezeichnet

Dieses Buch führt in das wissenschaftliche Arbeiten im Unterschied zu Büchern zum gleichen Thema auf multimedialem Weg ein. Die 2. Auflage vertieft und differenziert diesen Weg durch einen 100-Fragen-Test, eine MP3-Hörversion und mehr Interaktivität und Flexibilität des E-Learnings.
Das Testprogramm gliedert sich in acht Teiltests zu jedem Hauptabschnitt. Es
Läßt sich in zweifacher Form bearbeiten: einmal computergestützt digital als
E-Tests im E-Learning-Programm und zum anderen als klassischer Paper-
Pencil-Test im Studienbuch. Die Auswertung erfolgt im ersten Fall automatisch,
im anderen Fall individuell über Testantworten im Studienbuch. Die Testfragen prägen das Studienprogramm als Arbeits- und Übungsbuch noch intensiver.
Immerhin beschäftigen sich ca. 50 % des Buchvolumens mit Aufgaben, Übungen, Vorlagen und Testfragen einschließlich Lösungen.
Struktur
- Neue Lernkultur, E-Learning im Studium, Studienkonzeption
- Beginn
- Gliederung
- Grundlagen (Grundlagenstruktur, Ziele, Grundsätze, Wissenschaft, Literatur- und Praxisarbeit)
- Format (Struktur, Seitenformat, Grundvorgaben)
- Fußnoten (Fußnotenstruktur, Apparat, Fußnotennummer im Textteil, Fußnotentext, Sonderformen)
- Innere Bausteine (Innenstruktur, Themenwahl, Argumentation, Meta-Analyse, Innengliederung, Sprachregelungen, Definitionen, Schreibstil, Hervorhebungen, Aufzählungen, Abkürzungen, Abbildungen, Tabellen, Abschnitte und Absätze)
- Äußere Bausteine (Außenstruktur, Titelblatt, Inhaltsverzeichnis, Vorwort und Abstract, Zusatzverzeichnisse, Ausführungstext, Anhang und Ehrenerklärung Äußere Bausteine)
- Bearbeitungsphasen (Bearbeitungsstruktur, Projektplanung, Themenstruktur, Themenmorphologie, Mindmap, Literaturrecherche, Lesen, Exzerpieren, Gliederungskonzept, Gliederungsentwurf, Gliederungsregeln, Rohfassung, Neufassung, Controlling-Checkliste, Endfassung)
- Präsentation (Struktur, Bausteine, Referatsvortrag, Thesenvortrag, Auflegefolien, Animationsfolien, Filmfolien, Vortragspräsentation, Folienbesprechung, Zuhörerorientierung, Persönlichkeit, Sonderfall Filmpräsentation)
- Abschluss (Struktur, Beurteilungskriterien, Fazit)
Die Auswertung und Antworten der u. a.Tests, ein Literaturverzeichnis, Aufgaben und deren Auflösung, eine Seminarübung, Vorlage für eine Seminararbeit, eine Formatierungs-Checkliste für MS-Word, sowie ein
Stichwortverzeichnis runden den Band ab.
Der Schriftgrad im Haupttext könnte größer sein, der Schriftgrad in den Grafiken und Beispielen ist zu klein, so dass das Auge rasch ermüdet. Beispiel S. 34 [2] ist der Text fast unleserlich, das Literaturverzeichnis dieses Beispiels ist ohne Lesehilfe überhaupt unleserlich. Dies gehört in der nächsten Auflage unbedingt verbessert.
Der Text ist sehr verständlich geschrieben.
Die Qualität des Buches zeigt sich darin, dass das Buch innerhalb von 4 Jahren zum zweiten Mal aufgelegt wurde. Sehr positiv ist, dass die Tests auch offline gemacht werden können. Im Gegensatz zu Prof. Kropp bin ich der Meinung, dass die analoge Medien leichter zu handhaben und technische Hilfsmittel nicht erforderlich sind. Digitale Medien veralten rasch bzw. werden unbrauchbar. Außerdem werden oft Unterlagen zu Hause digitalisiert. Es wurde jedoch richtig erkannt, dass viele Lernprogramme unausgereift oder nicht benutzerfreundlich sind. Positiv sind auch, dass bei den Tests begründet wird, warum eine Antwort falsch ist. Das Werk ist für Studierende und Verfasser aller Fachrichtungen geeignet, zu berücksichtigen sind jedoch die Regeln, die die jeweiligen Institutionen und BegutachterInnen vorgeben. Das Werk ist für alle Lerntypen geeignet (Text analog, digital und in Audo-Version) und ist damit auch (weitgehend) barrierefrei.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.