Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
merlin78

Bewertungen

Insgesamt 34 Bewertungen
Bewertung vom 07.01.2018
Bourbon Lies / Bradford Bd.3
Ward, J. R.

Bourbon Lies / Bradford Bd.3


ausgezeichnet

Während Edward für den Mord an William Baldwine im Gefängnis sitzt, versucht Lane alles, um nicht nur seinen Bruder wieder auf freien Fuß zu bekommen, sondern auch das Familienunternehmen zu retten. Dabei muss er einen Spagat zwischen Legalität und größter Sorgfalt an den Tag legen.

Währenddessen weiß Gin, dass ihre Ehe mit Richard Pford eine Lachnummer ist. Sie will aber ihre Tochter absichern und ist bereit, ihr eigenes Leben hintenan zu stellen. Wird sie dennoch das große Glück finden?

„Bourbon Lies“ bildet das fulminante Finale dieser dramatischen und leidenschaftlichen Familien-Saga, die sich um das angeschlagene Bradford-Imperium dreht. Schafft Autorin J.R. Ward einen glaubwürdigen Abschluss, der den Leser zufrieden aus der Handlung entlässt?

Meine Antwort auf diese Frage lautet Ja! Ganz definitiv, doch bis es soweit ist, geschehen so viele Dinge, die diesen Roman erneut zu einem wahren Page-Turner mutieren lassen.

Natürlich ist Lane eine der wichtigsten Personen des Unternehmens und der Geschichte. Er kämpft für die Familie und ist bereit, alles zu geben. An seiner Seite steht seine Verlobte Lizzie, die allerdings ganz andere Sorgen hat.
Neben Lane und Lizzie dreht sich in diesem finalen Band auch alles um Gin, ihre Tochter Amelia und dessen Vater und Gins Liebhaber Samuel T. Gin hat eine 180 Grad Wendung hingelegt und nimmt nun das Leben selbst in die Hand. Dazu ist sie auch bereit, Samuel T. die Wahrheit über seine Tochter zu sagen. Kann das gut gehen?
Max ist zurück, doch er kommt mit allem nur schwer zurecht. Er muss noch viele Dinge verarbeiten, ehe er sein Glück finden kann. Zu guter Letzt gibt es noch Edward, der sich opfert hat und nun für den Mord an William im Gefängnis sitzt. Er muss auch noch eine Menge durchleben, ehe er endlich seinen inneren Frieden finden kann.

„Gin war so berechenbar wie ein junges Wildpferd
beim ersten Mal unter dem Sattel.
Mitten in einer inszenierten Schlacht des Sezessionskrieges.
Mit einem Stein im Huf und einer Bremse,
die es in den Hintern stach.“

Es ist unglaublich schön mitzuerleben, dass die Protagonisten sich weiterentwickelt haben und nun tatsächlich einen Abschluss finden können. Als treue Leserin habe ich alle ins Herz geschlossen und deshalb mit ihnen mitgefiebert. Nun ist es an der Zeit ein Ende zu finden, mit dem alle glücklich sein können. Besonders aber die vier Geschwister, die unter William Baldwine eine schwere Kindheit verlebt haben.

Die Handlung setzt nahtlos an den zweiten Band an und es ist auf jeden Fall von Vorteil, die vorherigen Bände zu kennen. Nur so wird sich dem Leser das Gesamtgebilde logisch erschließen. All diejenigen, die die ersten beiden Teile verschlungen haben, werden sich hier sofort wieder wohl fühlen, denn durch Lanes Rückblenden wird alles wieder ans Licht gebracht und sofort sind die vorherigen Erlebnisse wieder präsent.

Ein großartiger Abschluss, der mich perfekt unterhalten hat!

Mein persönliches Fazit:
Diese Reihe muss einfach gelesen werden. J.R. Ward hat einen so fesselnden und mitreißenden Erzählstil, dass ich das Buch einfach nicht aus der Hand legen konnte. Von einer aufregenden Passage wird der Leser gleich zur nächsten spannenden Handlung katapultiert und es bereitet große Freude, mit den vier Geschwistern mit zu fiebern. Hier stimmt einfach das Gesamtkonzept, denn die Erzählung ist sowohl leidenschaftlich, als auch dramatisch und authentisch. Die Charaktere sind mir durchweg glaubwürdig und lebendig erschienen und ich habe mit ihnen mitgelitten. Besonders Gin und Samuel T. sind mir dabei sehr sympathisch gewesen und schnell ans Herz gewachsen.

Ich kann diese Reihe allen Freunden von Familien-Geschichten nur empfehlen, denn selten hat eine Trilogie so großes Potenzial zu Papier gebracht. Deshalb kann ich nur die bestmögliche Bewertung vergeben.

Bewertung vom 01.08.2017
Wie das Feuer zwischen uns / Romance Elements Bd.2
Cherry, Brittainy C.

Wie das Feuer zwischen uns / Romance Elements Bd.2


gut

Alyssa und Logan könnten gar nicht unterschiedlicher sein. Sie stammt aus guten und reichen Hause, lebt unbekümmert und sorgenlos. Er hingegen muss jeden Tag ums Überleben kämpfen. Seine Mutter ist drogenabhängig, verpulvert ihr Geld für Stoff und denkt nie an ihren Sohn, der trotz aller Kämpfe immer an ihrer Seite bleibt. Doch was geschieht, wenn sich die Wege der beiden kreuzen und sie im anderen ihren Seelengefährten entdecken? Hat diese Liebe eine Chance?

„Wie das Feuer zwischen uns“ ist eine tragische, romantische Liebesgeschichte zwischen den beiden Protagonisten Logan und Alyssa, die sich ihren Platz in der Welt erst noch erkämpfen müssen.

Brittainy C. Cherry hat bereits mit ihrem Auftakt „Wie die Luft zum Atmen“ für ordentlich Lese- und Gesprächsstoff gesorgt. Doch vollkommen losgelöst von diesem Buch kann sich der neue Leser ganz auf die Handlung des aktuellen Werks einlassen, denn es beinhaltet eine in sich abgeschlossene Erzählung.

Abwechselnd beschreiben Logan und Alyssa die Szene und machen durch ihre Gedanken die Atmosphäre lebendig und glaubwürdig.
Während Alyssa höflich, gut erzogen und freundlich ist, wirkt Logan als düsterer Partner an ihrer Seite. Er nimmt genauso wie seine Mutter Drogen, lügt und trinkt zu viel Alkohol. Dennoch ist er in Alyssas Augen perfekt, denn sie verliebt sich schnell in den jungen Mann. Doch dann geschieht ein Unglück, was sie zunächst auseinanderbringt.

Die Handlung baut sich langsam auf. Recht schnell kann sich der Leser in der Geschichte einfinden und sich die Begebenheiten vorstellen. Besonders zu Logan fällt es leicht, einen guten Draht aufzubauen, denn er präsentiert die meisten Gedanken.
Nach einem romantischen und leichten Start, ändert sich die Handlung etwas und wird tragischer und trauriger. Dadurch werden mehr Emotionen offenbart und die Charaktere erhalten mehr Facetten und Ausdrucksstärke.

Brittainy C. Cherry spielt mit den Gefühlen ihrer Leser, denn von einem Tief geht es praktisch gleich ins nächste. Die wenigen glücklichen Momente können also kaum wirklich genossen werden, denn das Damokles Schwert schwingt dauerhaft über den Köpfen den beiden Charaktere. Dennoch möchte der Leser unbedingt wissen, wie es weitergehen wird und bangt um ein positives Ende.

Gute Geschichte, doch es geht noch besser!

Mein persönliches Fazit:
Nachdem ich das Werk „Wie die Luft zum Atmen“ praktisch inhaliert habe, musste ich einfach den zweiten Teil der Reihe auch lesen. Doch hier hat mich die Autorin ein wenig enttäuscht, denn mir blieb vor allem Alyssa viel zu farblos. Auch die dramatischen Sequenzen wirken alle etwas aufgebauscht und teilweise nicht ganz glaubwürdig. Deshalb fiel es mir nicht immer leicht, mich in die Handlung hineinzuversetzen. Dennoch konnte mich die Geschichte selbst bewegen, denn der tragische Weg von Logan ist nur schwer zu ertragen. Hier wird stark auf die Tränendrüse gedrückt.

Besonders schön empfand ich das Zusammenspiel von Logan und Alyssa, die sich gegenseitig mit den Spitznamen „Lo“ & „High“ angesprochen haben. Das vermittelte eine wunderbare Vertrautheit, die für Schmetterlinge im Bauch gesorgt haben. Wenn also der dramatische Aspekt ein wenig geringer und Alyssa ein bisschen präsenter und emotionaler gewesen wäre, hätte ich dem Werk durchaus eine größere Empfehlung aussprechen können. Doch auch so ist es ein gutes Buch, das für ordentlich Unterhaltung sorgt. Meine Vorfreude auf den dritten Teil ist dennoch gewiss.

Bewertung vom 24.02.2015
Atlantia
Condie, Ally

Atlantia


gut

Bei der Zeremonie der Trennung dürfen die Jugendlichen wählen, ob sie ein Leben im "Unten", d.h. in Atlantia (in der Stadt unter Wasser) oder im "Oben", an der Erdoberfläche, führen möchten. Ursprünglich wollte Rio an Land leben und die Sonne und die Sterne kennenlernen. Doch nach dem Tod ihrer Mutter hat sie sich entschlossen, für ihre Zwillingsschwester Bay im "Unten" zu bleiben. Gerade als sie ihre Entscheidung dem Hohepriester mitgeteilt hat, verkündet ihre Schwester Bay eine erschreckende Nachricht. Denn sie wird nach "Oben" wechseln. Mit dieser Äußerung beginnt für Rio eine schwere Zeit, denn sie ist plötzlich alleine. Was hat Bay bewogen, diese Entscheidung zu treffen? Rio macht sich auf die Suche nach Antworten und lernt dabei neue Menschen kennen, bei denen sie erst noch lernen muss, ihnen zu vertrauen. Gerade in ihrer Situation muss sie damit sehr vorsichtig sein, denn sie selbst umgibt ein großes Geheimnis, das sie bisher erfolgreich vor allen anderen Bewohnern der Stadt verbergen konnte.

Mit dem Mädchen Rio wird die Geschichte einer außergewöhnlichen Person erzählt, die ihr Leben zwischen Hoffnung, Freundschaft und Zuversicht führen muss.

Aus Sicht von Rio erlebt der Leser in diesem Fantasy-Werk aus der Feder von Erfolgsautorin Ally Condie, die sich bereits mit den Romanen um das Paar Cassia & Ky einen Namen gemacht hat, eine nette Geschichte, die Dramatik, Aufregung und Romantik verspricht. Bereits das Cover ist eine Augenweide und somit ein wahrer Blickfang. Doch kann das Bild dem Inhalt standhalten?

Leider, wirklich leider, wird hier viel versprochen, doch nicht umgesetzt. Dabei hat Ally Condie mit Rio einen wirklich interessanten Charakter kreiert, der eigentlich für sich gesprochen schon für viel Unterhaltung steht. Das Mädchen musste seit ihrer Geburt Dinge verheimlichen und sich verstellen. Dadurch wurde sie nicht nur zu einer Einzelgängerin, sondern wirkte zeitgleich auch exzentrisch. Dieser Facette hätte es einfach nur ein wenig mehr Tiefgang bedurft, doch die Schriftstellerin schafft es nicht, ihr wirklich Leben einzuhauchen. So bleibt Rio hinter den Erwartungen zurück und besticht durch Farblosigkeit. Auch die anderen Protagonisten können nicht überzeugen. Alles in allem sind sie zwar nett, doch das wahre Gefühlschaos, die Leidenschaft und die Ausdrucksstärke fehlen an allen Ecken und Kanten.

Die Grundidee hinter der Geschichte um Atlantia ist gut durchdacht, doch auch hier fehlt einfach das gewisse Etwas. Die Fantasieelemente sind teilweise so abstrakt, dass es schwer fällt, sich die Dinge vorzustellen oder sich gar in die Handlung hineinzuversetzen. Auch das Tempo des Buches ist eher zäh und langatmig, denn es dauert wirklich lange, bis endlich etwas geschieht. Trotzdem dümpelt die Erzählung dahin und es ist nicht leicht, am Ball zu bleiben.

Fazit: Autorin Ally Condie hat es nicht geschafft, an ihre früheren Werke anzuschließen. Das Buch liest sich zwar recht flott und besticht durch ein großartiges Cover, einer sehr übersichtlichen Schriftform und einer wunderbaren Idee, doch die Umsetzung ist einfach nicht perfekt gelungen. Ein Buch, das ich bestimmt nicht noch einmal lesen werde... Schade, ich persönlich hätte mir ein wenig mehr erhofft, doch leider fehlen mir hier die großen Gefühle, die Spannung und die Aufregung.

Bewertung vom 19.02.2012
Weil ich euch liebte
Barclay, Linwood

Weil ich euch liebte


sehr gut

Nach dem Tod von Sheila zweifelt Glen an seiner Frau. Wie konnte sie ihm das antun? Mitten in der Nacht, betrunken, auf der Autobahn zu halten und die Lichter ihres Wagens auszumachen? Ein nachfolgendes Auto, in dem ein Vater aus der Nachbarschaft mit seinen zwei Söhnen auf dem Heimweg ist, kann nicht mehr bremsen und es kommt zur Kollision. Nur einer der beiden Söhne überlebt den Aufprall. Die folgende Zeit führt Glen und seine Tochter Kelly in ein Chaos, das doch nicht im Sinn von Sheila gewesen sein kann. Plötzlich entdeckt Glen, dass nicht alles in Milford so scheint, wie er es zunächst gedacht hat. Nach und nach reift in Glen der Gedanken, dass der Tod seiner Frau vielleicht gar kein Unfall war.
Auf 526 Seiten erzählt der Autor Linwood Barklay die Geschichte eines verzweifelten Familienvaters, der sich mit dem Schicksal nicht einfach abfindet und einen Kampf beginnt, der zunächst aussichtlos erscheint. Jedoch entdeckt man durch den Wechsel der Erzählweisen schnell die Spielchen, die im Hintergrund laufen.
Zunächst gibt es dort Glen, der sein eigenes Bauunternehmen leitet und einige finanzielle Schwierigkeiten hat. Nach dem Tod seiner Frau ist Kelly sein ganzer Lebensinhalt. Seine Tochter ist eine sehr selbstständige Achtjährige, die wegen der scheinbaren Schuld Ihrer Mutter am Unfalltod gemobbt wird. Als sie bei ihrer besten Freundin übernachten will, hört sie ein Telefonat mit, das nicht für ihre Ohren bestimmt ist.
Dieser Thriller bietet dem Leser ein leichtes und spannendes Lesevergnügen, dass viel Spielraum für eigene Spekulationen und Vermutungen lässt. Der Handlungsstrang erscheint auf den ersten Blick ein wenig wirr, allerdings kann man sich nach und nach besser in der Geschichte einfinden und auch mit den Hauptprotagonisten eine Verbindung aufbauen.
Immer wenn man als Leser das Gefühl hat, den Täter zu kennen, hat man die Auflösung noch immer nicht ganz erfasst. Es bleibt spannend und man kann das Buch kaum aus der Hand legen.
Besonders positiv empfand ich die nachvollziehbaren Hassgefühle von Glen seiner Frau gegenüber, die ihn scheinbar vor einem Scherbenhaufen hat sitzen lassen. Mir hat das Buch gefallen und es hat mich die ganze Zeit über gut unterhalten. Von mir gibt es 4 von 5 Sternen. Ich hätte mir vielleicht nur ein wenig mehr Tiefgang gewünscht, da ich die ganze Zeit das Gefühl hatte, eher als Außenstehende die Geschichte zu lesen, statt mittendrin zu sein.