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Bella von www.bellaswonderworld.de
Wohnort: 
Karlsruhe
Über mich: 
Ich bin 31 Jahre alt und mein größtes Hobby ist das Lesen. Ich verschlinge alle möglichen Titel querbeet durch die verschiedensten Genres. Meine Leseleidenschaft teile ich mit anderen Lesebegeisterten auf meinem Blog www.bellaswonderworld.de

Bewertungen

Insgesamt 1143 Bewertungen
Bewertung vom 12.08.2021
Der Knuddelsaurus / Kleine Saurier Bd.2
Bright, Rachel

Der Knuddelsaurus / Kleine Saurier Bd.2


ausgezeichnet

Meine Meinung

Der kleine Knuddelsaurus ist unterwegs und freut sich sehr, als er auf andere Dinokinder trifft, mit denen er spielen und jede Menge Spaß haben kann. Das Leben ist ein Fest, doch auch die schönste Spielerei birgt Konflikte in sich.

Beim Versteck-Spielen kommt es zu Unstimmigkeiten und der Knuddelsaurus erkennt seine Freunde nicht wieder. Er fragt sich, wie er die schlechte Laune und den Unmut vertreiben kann, da erinnert er sich an den Ratschlag seines Dinopapas und ist gar nicht mehr traurig.

Rachel Bright gelingt es mit der zuckersüßen Bilderbuch-Geschichte »Der Knuddelsaurus« die wohltuende Kraft von liebevollen Umarmungen zu vermitteln. Bei den herzigen Illustrationen von Chris Chatterton, die veranschaulichen, wie der kleine Knuddelsaurus seine Freunde umarmt und damit die Welt ein Stückchen besser macht, geht einem einfach das Herz auf. Ist es nicht herrlich zu sehen, welch große Wirkung eine freundliche Geste in sich trägt?

Fazit

Eine empathische Dinogeschichte zum Wohlfühlen, die mit herzigen Umarmungen glücklich macht.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 21.07.2021

Bewertung vom 12.08.2021
Der Sorgosaurus / Kleine Saurier Bd.1
Bright, Rachel

Der Sorgosaurus / Kleine Saurier Bd.1


ausgezeichnet

Meine Meinung

In »Der Sorgosaurus« von Rachel Bright begleitet man einen kleinen roten Dinosaurier dabei, wie er seinen Tag beginnt und sich auf einen Ausflug vorbereitet. Doch der kleine Dino macht sich über so vieles Gedanken und sorgt sich um jede Kleinigkeit, dass seine Pläne schnell ins Wanken geraten können.

Da hat der kleine Dinosaurier alles so gut durchgeplant, da versetzt ihm die schlechte Wettervorhersage einer Echse in Angst und Schrecken. Der flatternde Angst-Schmetterling umfängt ihn mit Dunkelheit, da erinnert sich der kleine Sorgosaurus an einen guten Ratschlag seiner Mama und macht sich mit dem Drücken seiner größten Schätze frei von den Sorgenfaltern.

Die knubbeligen Illustrationen von Chris Chatterton wirken wie Wachsstiftbilder und ziehen mit leuchtenden Farben den Blick auf sich. Besonders die bunten Schmetterlinge sind wunderbar anzusehen und zugleich eine wundervolle Metapher für das flatternde Gefühl von Angst im Bauch. Rachel Bright und Chris Chatterton haben mit dem Sorgosaurus eine tolle Mutmach-Geschichte für Kinder geschaffen, die sich in den gereimten Versen gut zum Vorlesen und alle, die sich zu viele Sorgen machen, eignet.

Fazit

Eine liebevolle Bildergeschichte, die zeigt, wie sehr es sich lohnt unbegründete Sorgen fliegen zu lassen.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 21.07.2021

Bewertung vom 12.08.2021
Der Wal, der immer mehr wollte
Bright, Rachel

Der Wal, der immer mehr wollte


ausgezeichnet

Meine Meinung

Wendelin sorgt mit seiner mächtigen Walgestalt bei den Fischen, Krebsen und Seeigeln für sorgenvolle Unruhe. Denn Wendelin ist ein Schatzjäger und häuft immer mehr Besitztümer an, die ihn aber alle nur für kurze Zeit durch ihre Schönheit und Glanz erfreuen. Auf der Suche nach neuen schönen Dingen landet der Wal bei einem farbenprächtigen Korallenriff, dessen zahlreiche Bewohner so miteinander beschäftigt sind, dass sie den Eindringling zunächst überhaupt nicht bemerken.

Nur die Krabbe Krissy ist aufmerksam und beschließt den nimmersatten Wendelin zur Rede zu stellen. Der Mut der kleinen Krissy ist bemerkenswert und durch ihre aufgeschlossene Nachfrage hilft sie nicht nur Wendelin, der schließlich begreift, dass Besitz nicht glücklich macht, sondern die Wärme von Freundschaft und Miteinander.

Rachel Bright und Jim Field haben mit »Der Wal, der immer mehr wollte« eine herzerwärmende Geschichte zu Papier gebracht, die das wirklich Wichtige im Leben in der farbenprächtigen Unterwasserwelt erlebbar macht. Dieser Band mit den vielfältigen und faszinierenden Fischchen und Unterwassertieren ist mein absolutes Highlight aus der Reihe (vielleicht auch gerade, weil ich schon als Kind stundenlang gebannt vor Aquarien ausharren konnte). Außerdem ist die Botschaft der Geschichte für junge Zuhörerinnen und Zuhörer genauso wichtig, wie für ihre Vorleserinnen und Vorleser.

Fazit

Mit »Der Wal, der immer mehr wollte« werden die wahren Glücklichmacher der Seele in einer farbenprächtigen Unterwassergeschichte verpackt.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 21.07.2021

Bewertung vom 12.08.2021
Kleiner Wolf in weiter Welt
Bright, Rachel

Kleiner Wolf in weiter Welt


ausgezeichnet

Meine Meinung

Als Setting für »Kleiner Wolf in weiter Welt« hat sich das Kreativ-Dream-Team Bright & Field den weit entfernten Nordpol auserkoren. Gleich auf der ersten Doppelseite entfaltet sich die magische Anziehungskraft der einsamen Schönheit der in Polarlichter und Mondschein getauchten Landschaft der Antarktis.

Held der Geschichte ist der kleine Wolf Wido, der sich schon viel größer und erwachsener fühlt, als er es eigentlich ist. Als sich das Wolfsrudel eines Nachts nach einem neuen Unterschlupf umsehen muss, will Wido die Führung übernehmen. Doch dem Schneesturm und der großen Anstrengung des langen Marsches ist der Welpe noch nicht gewachsen und er fällt zurück. Plötzlich ist Wido alleine den Gefahren des weiten antarktischen Geländes ausgeliefert.

Auf der Suche nach seiner Familie begegnet der stolze Wido freundlichen Tieren, durch die man zahlreiche am Nordpol lebender Arten kennenlernt und die ihn voller Hilfsbereitschaft alle ein Stück des Weges weisen und begleiten. So lernt der Wolfswelpe, wie wichtig es ist einander zu helfen und dass man mit Zusammenhalt und Freundschaft mehr erreicht und niemals alleine ist.

Das Highlight sind die eindrucksvollen Illustrationen von Jim Bright, die vor dem einmaligen Hintergrund des Nordpols eine tierisch-gute Geschichte von Rachel Bright zum Leben erweckt. Am liebsten würde man sich im Schneegestöber verlieren und zusammen mit Wido unter dem Sternenhimmel sitzen.

Fazit

In »Kleiner Wolf in weiter Welt« wird die Stärke von Gemeinschaft und Freundschaft kindgerecht präsentiert.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 21.07.2021

Bewertung vom 12.08.2021
Die Streithörnchen
Bright, Rachel;Field, Jim

Die Streithörnchen


ausgezeichnet

Meine Meinung

Rachel Bright und Jim Field entführen in ihrem Bilderbuch »Die Streithörnchen« in einen farbenprächtigen Herbstwald, dessen Illustration eine harmonische Wirkung ausübt und auch gleich das sorglose Naturell eines der titelgebenden Eichhörnchen spiegelt.

Lenni sollte eigentlich, wie die anderen Waldbewohner auch, einen ausreichenden Essensvorrat für den Winter sammeln, doch Lenni feiert lieber und verschwendet keine Gedanken an Morgen. Doch so langsam wird auch Lenni bewusst, dass die Zeit knapp wird und er nichts mehr zum Futtern hat. Mit seinem hungrigen Blick entdeckt er einen einzelnen Zapfen, der auch schon in den Fokus des gut vorbereiteten Eichhörnchens Finn gerückt ist.

So startet unter den Eichhörnchen eine erbitterte Jagd um den einsamen Zapfen, über Stock und Stein, am Bären vorbei bis hin zum strömenden Fluss. Die abenteuerliche Zankerei von Lenni und Finn beansprucht die Lachmuskeln. Außerdem liebe ich die Botschaft dieses Bilderbuch-Bandes, denn anhand dieser Geschichte wird herrlich verdeutlicht, dass Teilen noch viel schöner sein kann, als etwas nur für sich zu behalten.

Besonders erwähnenswert sind die intelligent eingesetzten Illustrationen von Jim Field, die in bewegungsreichen Bildern ein Festschmaus für die Augen bieten. So gibt es neben den gereimten Sätzen von Rachel Bright auch wieder einige Details im Artwork zu entdecken, wie z. B. einen riesigen Bären, der sich zunächst vollkommen unbemerkt von den Zankenden zwischen den Bäumen bewegt.

Fazit

»Die Streithörnchen« machen auf amüsante Art und Weise klar, wie schön Teilen doch sein kann.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 21.07.2021

Bewertung vom 12.08.2021
Trau dich, Koalabär
Bright, Rachel

Trau dich, Koalabär


ausgezeichnet

Meine Meinung

Kimi Koalabär lebt an einem ganz und gar traumhaften Ort im australischen Busch, doch er hat Angst vor Neuem und bleibt lieber für sich alleine in seinem vertrauten Eukalyptusbaum hängen, als mit den anderen Tieren Abenteuer zu erleben und fröhlich zu sein.

Das lärmende Treiben der Dingos, Kängurus und Wombats ist Kimi zu laut und Neues zu erleben flößt ihm große Furcht ein. Auch mehrfache Angebote der Tiere lösen die feste Umklammerung von Kimi um dessen Baum nicht, obwohl er sich manchmal auch wünschte mit dabei zu sein.

Welch ein Unglück für Kimi, als sein Baum von einem Specht zu Fall gebracht wird und sich der scheue Koalabär seinem bekannten und sicheren Raum beraubt sieht. Doch ohne diesen Zufall, hätte Kimi wohl nie erkannt, dass er auch loslassen kann und es sogar schön und spaßig ist, etwas Anderes auszuprobieren.

Jim Field weiß auch in »Trau dich, Koalabär« mit seinen zauberhaften Illustrationen von Koalas, Wombats und Co. vor der wunderschönen Kulisse Australiens zu verzaubern. Richtig schön finde ich die Abbildung der zahlreichen Tierarten. Natürlich hat der flauschige Koalabär die Hauptrolle inne, aber besonders herzig anzusehen ist auch das Lagerfeuer mit seinen liebevollen Details wie der Didgeridoo spielende Ameisenigel. Für optische Abwechslung ist durch immer wieder wechselnde Abbildungsgrößen gesorgt, die die eigene Aufmerksamkeit steigert und einen noch tiefer in die gereimten Sätze eintauchen lässt.

Fazit

»Trau dich, Koalabär« macht Mut, die eigenen Schüchternheit gegenüber dem Fremden und Unvertrauten abzulegen und die Schönheit von unbekannten Erlebnissen zu entdecken.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 21.07.2021

Bewertung vom 12.08.2021
Der Löwe in dir
Bright, Rachel

Der Löwe in dir


ausgezeichnet

Meine Meinung

Das strahlend gelbe Cover mit einer verunsicherten kleinen Maus auf einem riesengroßen Löwenkopf ist ein richtiger Blickfang und gibt gleich einen ersten Vorgeschmack auf die liebevoll gereimte Geschichte von Rachel Bright.

In der afrikanischen Savanne lebt in einem Häuschen unter einem Fels die kleine Maus, die aufgrund ihrer unscheinbaren Größe von keinem wahrgenommen wird. Schnell wird der Maus klar, dass sie etwas an sich selbst ändern muss, um wahrgenommen zu werden und Freunde zu finden. Der Löwe wird von allen Tieren bewundert und wie könnte das Mäuschen besser die Aufmerksamkeit auf sich lenken, als mit einem lauten Gebrüll?

Es kostet die Maus einiges an Mut, direkt zum Löwen zu gehen und um Brüll-Nachhilfe zu bitten. Seine Ängste zu überwinden kann sich auszahlen, und genau das zeigt Rachel Bright auf unglaublich erwärmende Weise.

Das großartige Artwork von Jim Field zeigt Mal in kleinen Ausschnitten Szenen auf und erstreckt sich dann wieder auf einer ganzen Seite. Besonders beeindruckend sind die großflächigen Zeichnungen, die sogar über eine ganze Doppelseite reichen, z. B. wenn der Löwe sein beeindruckend großes Maul aufreißt und ein ROARRRR über die Steppe schallt. Außer Maus und Löwe gibt es auch noch zahlreiche tierische Bewohner Afrikas zu entdecken, die das Setting abrunden und zum längeren Betrachten und Erklären einladen.

Fazit

»Der Löwe in dir« bestärkt darin, dass es sich lohnt über sich hinauszuwachsen und dadurch Neues zu entdecken.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 21.07.2021

Bewertung vom 12.08.2021
Jupiter's Legacy - Intimfeinde
Millar, Mark;Quitely, Frank

Jupiter's Legacy - Intimfeinde


ausgezeichnet

Meine Meinung

Unter Brandons Führung und Walters Leitung sollte die Krise gemeistert werden, doch die hohen Ziele der neuen Machtinhaber sind nicht wirklich klar, denn bisher haben sich keine nennenswerten Verbesserungen ergeben.

Chloe und Hutch sind zum Schutz ihres Sohnes abgetaucht und versuchen ihre Kräfte vor aller Augen zu verbergen. Der Zusammenhalt in dieser neu entstandenen Familie bringt frischen Wind in Millars Story und es ist wirklich anrührend zu sehen, dass Chloe und Hutch aus den Fehlern ihrer Eltern gelernt haben und ihr Kind mit Liebe und Rückhalt erzogen haben. Doch als sich die Lage zuspitzt und Walter der Familie auf die Schliche kommt, muss etwas geschehen…

Die junge Familie macht den totgeglaubten Skyfox ausfindig und beginnt eine Armee aus Superschurken zu versammeln, um dem gewissenlosen Handeln der Machthaber ein Ende zu bereiten. Natürlich bleibt das Vorhaben nicht unbemerkt, denn Brainwave ist ein alter Hase im Geschäft und hat längst die Lunte gerochen.

Die Story steuert auf einen atemberaubenden Kampf zwischen den Fronten zu und Millar gelingt es bis Zuletzt die Spannung um den Sieg aufrechtzuerhalten. Das gelingt ihm nicht zuletzt dadurch, dass die Konflikte zwischen den familiär verbandelten Helden mit jeder Menge Emotionen aufgeladen sind. Ein richtiges Highlight ist natürlich das Aufeinandertreffen von Skyfox und Brainwave, deren Zwist lange zurückreicht und dadurch eine explosive Dynamik in den Showdown einbringt.

Besonders beeindruckend ist es Zeichner Frank Quitley trotz seines feingliedrigen Artworks gelungen, die Kampfszenen in kraftvolleren Farben mit Power und Durchschlagskraft zu erfüllen.

Fazit

Ein nervenaufreibendes Finale, bei dem es bis zum Schluss spannend bleibt!

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 20.07.2021

Bewertung vom 12.08.2021
Jupiter's Legacy - Familienbande
Millar, Mark;Quitely, Frank

Jupiter's Legacy - Familienbande


ausgezeichnet

Meine Meinung

In »Jupiter’s Legacy (1) Familienbande« liegen die Strahlzeiten der goldenen Ära der Superhelden der Union of Justice aus den 1950er Jahren längst zurück. Angekommen im 21. Jahrhundert sehen sich die Ideale von Utopian und Co. neuer Katastrophen gegenüber und die nächste Generation hegt bereits ihre Zweifel am verstaubten Kodex der Gemeinschaft.

Utopian sieht seine hohen Anforderungen an seine Kinder Brandon und Chloe nicht erfüllt, denn anstatt ein vorbildliches und ehrenhaftes Leben zu führen, frönen diese einem dekadenten Leben in Glanz und Glamour. Die Familienbande zerbricht zusehends unter dem Druck und öffnet eine Kluft zwischen den verhärteten Fronten. Nicht ganz unschuldig daran ist Sheldons Bruder Walter, denn dieser manipuliert Brandon und setzt diesen gegen seinen Vater ein, um sich endlich selbst eine machtvolle Position anzueignen.

Währenddessen führt Chloe eine heimliche Affäre mit Hutch, dem Sohn des Superschurken Skyfox, womit zwar einige Klischees bedient werden, Millar aber dennoch mit frischem Wind überzeugen kann. Denn die Entwicklungen in diesem Comicband sind unheimlich fesselnd. Es stellt sich nicht nur die Frage, wie weit Superhelden in ihrer Funktion als Beschützer gehen dürfen, welcher Leitschnur sie im Generationenkonflikt folgen sollen, sondern auch um den gesellschaftlichen Druck, der auf ihnen mit ihrer großen Verantwortung lastet.

Die Illustrationen von Frank Quitely sind deutlich frischer und moderner gehalten, als im Prequel-Band und trennen damit den zeitlichen Rahmen der Geschichten visuell voneinander. Quitleys Zeichnungen beeindrucken durch grazile Linienführung und ausdrucksstarke Gesichtszüge, die der Emotionalität dieser außergewöhnlichen Superhelden-Familien-Saga die nötige Tiefe verleihen.

Fazit

In »Familienbande« legt Millar die Krisen einer Superhelden-Familie offen und stellt das hehre Helden-Idealbild auf den Kopf. Eine emotionale und fesselnde Story, die den Grundstein für einen großartigen Showdown legt.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 20.07.2021

Bewertung vom 12.08.2021
Jupiter's Legacy
Millar, Mark;Torres, Wilfredo;Gianfelice, Davide

Jupiter's Legacy


ausgezeichnet

Meine Meinung

In »Jupiter’s Legacy: Wie alles begann« erwartet die Leser eine in zwölf Kapitel aufgeteilte Superhelden-Saga, welche mit knapp 300 Seiten ein richtiger Comic-Wälzer ist. Die Erzählung beginnt zu einem Zeitpunkt, nachdem die Gemeinschaft angeleitet von Sheldon Sampson auf einer Insel von mysteriösen Wesen ihre übernatürlichen Fähigkeiten erhalten hatten. Mittlerweile haben sich die sechs frisch gebackenen Superhelden zur Union of Justice zusammengeschlossen und beschützen die Menschen vor Monstern, Aliens und sonstigen Gefahren, die den amerikanischen Lebenstraum gefährden.

Dieser Prequel-Band beinhaltet eine prall gefüllte Reise durch die Abenteuer von Utopian und Co. in den 1950er Jahren. Das Besondere an Millars familiären Helden-Saga ist eindeutig die entromantisierung des Superhelden-Status-Quo. Die menschliche Seite der Helden wird immer wieder in den Vordergrund gerückt und beeinflusst das Handeln der Gruppe. Doch so manche Schwierigkeiten kann die ›Union of Justice‹ momentan gar nicht gebrauchen, denn FBI-Direktor J. Edgar Hoover setzt alles daran, die Identitäten der Superhelden zu erforschen und schreckt dabei vor nichts zurück.

Gleich zu Beginn wartet Millar mit der Homosexualität von Blue-Bolt auf, die in den 1950er Jahren in der Gesellschaft noch nicht anerkannt war, was für Hoover natürlich ein gefundenes Fressen ist. Um an die wahren Identitäten der Superhelden zu gelangen erpresst Hoover Blue-Bolt, der durch den unheimlich starken sozialen Druck keinen Ausweg sieht und einen Suizidversuch zu begehen.

Hoffnungsfroh stimmt in diesem Fall, dass seine Freunde auf sein Geheimnis mit Verständnis reagieren und ihm damit einen großen Rückhalt geben. Durch diese Unterstützung sieht sich jedoch Volt benachteiligt, da ihm als verheirateter Mann keine Affäre mit einem deutlich jüngeren Groupie goutiert wird. Nachdem Blue-Bolt und Volt näher beleuchtet wurden, erhält man einen näheren Blick auf die Hintergründe zu den sehr persönlichen Feindseligkeiten zwischen Skyfox und Brainwave und Utopians perfekte Ehe, anhand derer plakativ veranschaulicht wird, dass zu viel Harmonie und Makellosigkeit der Spiegel für die eigenen Unzulänglichkeiten sein kann.

Mark Millar widmet sich neben der Ausarbeitung des Backgrounds zu den Superhelden auch politischen Betrachtungen, die durch den Ausstieg von Skyfox die Verklärtheit gegenüber dem amerikanischen System verliert. Durch die historischen Einflüsse kommt an zwei Stellen auch die heute nicht mehr gängige und rassistische N*-Bezeichnungen für People of Color vor, die in diesem Kontext aber lediglich ein authentisches Abbild der damaligen Zeit darstellt. Natürlich gibt es unterschiedliche Ansichten darüber, dass diese Bezeichnungen in aktuellen Publikationen nicht mehr verwendet werden sollten.

Die Illustrationen für diesen Mega-Comic-Band wurden von einem Künstler-Team aus mehreren Zeichnern erschaffen, darunter: Wilfredo Torres, Davide Gianfelice, Chris Sprouse, Rick Burchett, Francesco Mortarino, Walden Wong und Karl Story.

Obwohl sich in den Illustrationen durch den Stil der einzelnen Zeichner leicht unterscheidet, wirkt das Gesamtwerk harmonisch, denn das Artwork orientiert sich durchweg an einem typischen geradlinigen Superhelden-Comic-Stil aus längst vergangenen Tagen.

Zitat

Ein vielschichtiges Superhelden-Epos, dass erstklassige Unterhaltung liefert und dabei die Atmosphäre der 1950er Jahre heraufbeschwört. Dieser Prequel zu ›Jupiter’s Legacy‹ ist gerade für Diejenigen interessant, die tiefer in die Hintergründe der Union of Justice vordringen möchten.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 20.07.2021