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019Beyyurdu
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Salzgitter

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Insgesamt 35 Bewertungen
Bewertung vom 20.06.2021
Janek, Ella

Die Frau im Park


gut

Das Buch von Ella Janek behandelt das Leben von Eva, einer aufopfernden Mutter, die ihre eigenen Träume und Ziele zurücksteckt, um nur noch für ihre Tochter Alisa zu funktionieren, nachdem diese bei einem tragischen Unfall ein Leben im Rollstuhl führen muss.

An dem Tag als der Unfall passiert ist, bekam Eva ein Rollenangebot, die Ihre Schauspielkarriere voranbringen sollte. Eva hatte sich komplett aus ihrem (Traum)Beruf rausgenommen und sich um Erziehung ihrer Tochter Alisa hingegeben. Nachdem der Unfall passiert ist, nimmt sich Eva wieder komplett zurück und kümmert sich liebevoll um die Tochter und lässt dabei die Beziehung zu ihrem Ehemann Johannes schleifen.
15 Jahre nach dem Unfall wird Alisa an einer Uni in Berlin angenommen und verlässt das Elternhaus. Eva verliert mit dem Auszug der Tochter ihre Lebensaufgabe und auch ein Stück Lebenssinn. Sie leidet unter dem Empty-Nest-Syndrom. Sie fühlt sich einsam, da die Nähe zu Johannes in den 15 Jahren immer mehr nachgelassen hat, u.a. aufgrund getrennter Schlafzimmer und auch deshalb, weil er als erfolgreicher Geschäftsmann oft kurzfristig gemeinsame Aktivitäten mit Ehefrau und Tochter jobbedingt absagen muss.

Bei einem Spaziergang im Englischen Garten schwelgt sie in alten Erinnerungen und denkt an die gemeinsamen Unternehmungen mit ihrer Tochter in dem Park. Dort lernt sie durch Zufall Ben, einen Sportlehrer kennen. Beide kommen ins Gespräch und sind sich auf anhieb sympathisch sodass sie ein zweites Treffen im Park vereinbaren. Eva merkt schnell, dass ihm die Zeit mit Ben gut tut und auch Ben scheint gefallen an Eva gefunden zu haben. Eva fühlt sich einzig und allen von Ben verstanden, da dieser ihr Mut zuspricht ihren Lebenstraum nicht aufzugeben, obwohl er zunächst nicht viel über ihren Traum bzw. über ihr Leben zu erfahren kriegt.

Für mich ist das Buchcover sehr ansprechend aber nicht richtig passend zur Handlung. Es lässt durch die florale Illustration auf eine Sommerlektüre schließen, thematisiert aber tiefgründigeres wie z.B. dass es immer die Frau sein muss, die ihre Lebensträume zurücknimmt, sobald ein Kind in die Welt gesetzt wurde und dass der Ehemann weiterhin die tragende finanzielle Rolle beibehält. Dass sich hieraus zwangläufig sich einst zwei liebende Menschen aus den Herzen verlieren und diese fehlende Liebe bei einem anderen Menschen erhoffen, ist wohl selbstredend und verhilft dem Buch zu einer gewissen Spannung. Finden Johannes und Eva wieder zusammen oder gibt man das Alte für einen neuen Menschen auf, welcher einem wieder mit Lebensfreude und Hoffnung erfüllt? Und kann Eva nach ihrer langjährigen Pause mit 50 Jahren noch als Schauspielerin durchstarten?

Der Schreibstil ist angenehm flüssig zu lesen, die Thematik nicht zu weit daher geholt und lebensnah. Die Charaktere sind authentisch beschrieben und machen die Geschichte sehr greifbar. An sich ein solider Frauenroman, allerdings mit Ecken und Kanten in der Umsetzung. Die Konversationen zwischen den Charakteren klangen für mich nicht authentisch genug und irgendwie zu formal. Mich hat noch dazu die Geheimnistuerei von Eva beim Kennenlernen mit Ben ein wenig aufgeregt und die Thematik unnötig in die Länge gezogen. Das Happy End am Ende ist ok.

Fazit: Ein gutes Buch für zwischendurch mit etwas Tiefgang

Bewertung vom 09.06.2021
Noa, Sandra

Vulkane / Wieso? Weshalb? Warum? - Erstleser Bd.2


ausgezeichnet

Das Sachbuch speziell für Erstleser aus der Wieso-Weshalb-Warum-Reihe befasst sich mit dem spannenden Thema Vulkane. Mit vielen kindlichen Illustrationen beantwortet das Buch in verschiedenen Kapiteln u.a. die Frage „Was sind Vulkane?“, „Wie leben Menschen mit Vulkanen?“ und „Welche Vulkane stellen Rekorde auf?“.

Die Sprache ist einfach und verständlich. Die Schrift ist nicht zu klein und der Textanteil nicht zu viel. Die Sätze sind ideal für Erstleser kurz gehalten, aber sehr informativ, sodass sich selbst ältere (wie Ich) neues Wissen aneignen können. Das Buch liefert viele Erklärungen und Veranschaulichungen anhand von Schaubildern und Vergleichen, die z.B. den Aufbau der Erde mit einem Pfirsich zeigt.

Toll finde ich auch den kleinen Drachen, der den Leser durchweg durch die Kapiteln mit Kommentaren zu den jeweiligen Informationen begleitet. Interessante Rätsel am Ende eines Kapitels fragen das Erlernte spielerisch ab und wiederholen die wesentlichen Informationen. Gleichzeitig halten sie das Interesse aufrecht und machen Lust auf das weitere Lesen.

Fazit:
Mir gefällt, dass die Erstleser hier kindgerecht auf eine Entdeckungsreise mitgenommen werden und spielerisch viele Informationen aufnehmen können. Toll ist auch das hochwertige Hardcover, um länger Freude am Buch zu haben.

Bewertung vom 31.05.2021
Coplin, Lea

Mit dir leuchtet der Ozean


sehr gut

Das Buch „Mit dir leuchtet der Ozean“ von Lea Coplin hat mein Interesse direkt aufgrund des schönen Buchcovers und des verträumten Titels geweckt. Der Schreibstil ist nicht weniger verträumt, leicht und flüssig geschrieben und teilweise in Jugendsprache gehalten, weshalb es für mich eher als Jugendliteratur durchgeht.

Die Geschichte hat zwei Protagonisten: Milo und Penny, die zuvor nur ein gemeinsamer Kuss in einem Schrank geteilt haben, um sich dann, wie der Zufall will, erst nach vier Jahren wieder auf der Ferieninsel Fuerteventura zusammentreffen.

Die insgesamt 51 Kapitel werden jeweils abwechselnd aus der Perspektive von Milo und Penny erzählt und greifen oft in die Vergangenheit zurück. Der Leser erfährt durch diese Retrospektive erst viel später inwiefern sich das Leben der beiden nach dem Kuss verändert hat und welche Schicksalsschläge beide auf diese Insel (wieder zusammen-) geführt haben.

Die Geschichte beginnt damit, dass Penny auf der Insel Fuerteventura landet, um in einem Clubhotel arbeiten und sich auf andere Gedanken bringen zu können. Sie hat ihr Psychologiestudium abgebrochen und wollte gemeinsam mit ihrer Freundin Natalie auf der Insel jobben. Letztere konnte Penny allerdings aufgrund eines Beinbruchs nicht begleitet und so geht Penny das Abenteuer widerwillig allein an.
Im Clubhotel trifft sie auf einen alten Bekannten aus ihrer Vergangenheit: Milo, der Junge, mit dem sie ihren ersten Kuss im besagten Schrank hatte. Milo, von dem sie seitdem fasziniert ist und sich angezogen fühlt, obwohl die Gerüchte um seine Person in der Vergangenheit nicht schlimmer sein konnten: Autodiebstahl, Drogen, falsche Kreise.
Schnell merkt Penny, dass die Zeit auf der Insel die Geister aus der Vergangenheit wecken wird und spürt gleichzeitig dieselbe Anziehungkraft wie damals, die von Milo ausgeht.
Milo, der etwas länger im Clubhotel arbeitet, scheint wie ausgewechselt zu sein. Der einst düstere Einzelgänger wirkt jetzt wie ein Bilderbuch Animator, der stets ein freundliches Lächeln auf den Lippen hat und Heiterkeit versprüht, wie es die Clubphilosopie des Hotels verlangt. Schnell wird klar, dass Milo sowohl sich selbst als auch seinem Umfeld etwas vormacht. U.a. seiner Freundin Helena, die ebenfalls im Hotel arbeitet und sich ein Zimmer mit Penny teilt.
Mit der Zeit entwickelt sich zwischen Helena und Penny eine Freundschaft und Penny findet sogar Gefallen an den verschiedenen Jobs (u.a. im Theater) im Clubhotel. Ihr Aufenthalt auf der Insel scheint ihr immer mehr zu gefallen, wären da nicht die Gewissensbisse bezüglich Milo, Helena und ihr. Denn nicht nur mit Helena versteht sich Penny hervorragend. Auch mit ihrem Freund Milo ist sie nach anfänglich schwieriger Anlaufphase auf derselben Wellenlänge. Milo und Penny verbringen immer mehr Zeit zu zweit und kommen sich nach einer Gefühlten Ewigkeit näher. Es keimen alte unterdrückte Gefühle auf, und eine Liebe zwischen den beiden entsteht.

Ein sehr schönes Buch über Vorurteile, Gewissenskonflikte, Freundschaft und Liebe und eine große Portion Urlaubsfeeling. Ich vergebe dem Buch 4 von 5 Sternen, da die Handlung an sich sehr schön war aber mir teilweise die Jugendsprache nicht so gepasst hat.

Bewertung vom 16.05.2021
Decker, Anika;Berlin, Katja

Nachrichten von Männern


sehr gut

Unterhaltsam, teilweise überspitzte Darstellung

Das Buch „Nachrichten von Männern“ von den Autorinnen Katja Berlin und Anika Decker handelt, wie der Titel schon verrät über Textnachrichten des anderen Geschlechts und wie Frauen diese zu verstehen haben. Es umfasst insgesamt 188 Seiten und ist untergliedert in 37 Kapiteln, die jeweils mit Chatverläufen beginnen.

Die Chatverläufe, die jede von uns mindestens einmal im Leben bestimmt selbst schon zugeschickt bekommen hat oder selbst verschickt hat, werden von den beiden Autorinnen kategorisiert und dechiffriert. Hilfreiche Tipps der Autorinnen werden ebenfalls genannt, wie mit den verschiedenen Stereotypen umzugehen sind. Die einzelnen Kapitel sind sehr kurz und unterhaltsam geschrieben. Ich finde das Buch sehr kurzweilig und schnell zu lesen. Es hat für den ein oder anderen Lacher gesorgt und durchweg für einen Schmunzler. Gerade die Überspitze Darstellung macht es so unterhaltsam, sollte aber nicht zu ernst genommen werden.

„Nachrichten von Männern“ könnte ebenso gut „Nachrichten von Frauen“ lauten, da wie ich finde, es keine Gendersache ist jemanden zu „ghosten“ oder zu „benchen“. Alles in allem ist dieses Buch durch die kurzen Kapitel ideal für zwischendurch, am Abend zum Einschlafen oder einfach nur zum Nachschlagen, wenn man mal wieder einen der genannten Stereotypen begegnet.
Ich gebe dem Buch 4 von 5 Sternen, da es zwar unterhaltsam ist, aber man nach ca. der Hälfte des Buches viele wiederholte Tipps liest und das Thema den Reiz verliert.

Bewertung vom 08.05.2021
Eyssen, Remy

Verhängnisvolles Lavandou / Leon Ritter Bd.7


sehr gut

Beim Anblick des Buchcovers denkt man an einen idyllischen Ort, der in der Provence liegt. Schon die ersten Zeilen des Buches verraten aber ein dunkles Geheimnis, dass über diesen Ort liegt. Der Prolog erzählt die dreckigen Machenschaften eines katholischen Internats, worin junge Schüler missbraucht und misshandelt werden. Der Schreibstil ist in dem Buch so detailgetreu, dass der Leser sich als stiller Beobachter direkt im Geschehen wiederfindet. Eines der Schüler im Alter von zehn Jahren stirbt. Als Grund wird hier ein Verkehrsunfall beim Fluchtversuch genannt, was sich im weiteren Verlauf der Geschichte aber als Vertuschung anderer Umstände offenbaren soll.

Weitere Morde erfolgen in der Gegenwart, genau 25 Jahre später. Das erste Todesopfer ist ebenfalls ein kleiner Junge, um die zehn Jahre, stark geschminkt und in einem Kleidchen. Dem Rechtsmediziner Leon Ritter wird direkt klar, dass es sich hierbei um eine Handschrift eines Serienmörders handelt und beginnt seine eigenen Ermittlungsarbeiten. Er gerät mit dieser Weise öfters in Konflikte mit dem Polizeichef, da dieser meist anderer Meinung als Leon ist und die Fälle vorzeitigt glaubt gelöst zu haben.

Die Kinderleiche am Strand löst eine Lawine an weiteren äußerst brutalen Mordfällen aus, darunter vier scheinbar unauffällige Geschäftsleute, die zunächst in keinem Zusammengang gebracht werden können und drei weitere Mordfälle an Kindern, die zeitlich aber etwas weiter zurück liegen. Leon Ritter lässt das Gefühl nicht los, dass alle Mordfälle in Verbindung stehen. Dieser Gedanke wird bestärkt, als er bei den Morden an den Geschäftsleuten eine Mimose, das Symbol der Todesblume, bei den Opfern wiederfindet.

Mordfälle allein waren schlimm, aber waren Kinder im Spiel, sah es Leon als seine Pflicht diese aufzudecken. Quasi im Alleingang geht er verschiedenen Spuren nach und steht am Ende des Buchs dem Täter gegenüber.

Ein durchweg sehr packender Kriminalroman, im flüssigen Schreibstil und hohem Spannungsbogen.
„Verhängnisvolles Lavandou“ von Remy Eyssen ist der siebte Teil der Kriminalserie rund um den Rechtsmediziner Leon Ritter, allerdings braucht man hier keine Vorkenntnisse zu den vorherigen Romanen, um der Geschichte folgen zu können. Es ist mein erster Roman dieser Serie und sicherlich nicht der letzte. Ich gebe dem Buch 4 von 5 Sternen. Zwar hat es mich beim Lesen sehr unterhalten, aber ich fand die Overkills für mich weiche Seele teilweise zu brutal.