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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
irmi
Wohnort: 
aachen

Bewertungen

Insgesamt 47 Bewertungen
Bewertung vom 03.08.2019
Sal
Kitson, Mick

Sal


sehr gut

Die 13jährige Sal lebt mit Ihrer jüngeren Schwester Peppa in schlimmen familiären Verhältnissen. Die Mutter ist Alkoholikerin und bemerkt nicht, dass ihr Lebensgefährte Robert die kleine Sal schon seit Jahren missbraucht. Als er droht, mit Peppa das Gleiche zu tun, fast Sal einen Entschluss. Sie muss Robert töten und dann mit Ihrer Schwester fliehen, denn nichts wäre für die Beiden schlimmer als getrennt zu werden bzw. In verschiedene Heime abgeschoben zu werden.
Monatelang plant sie diese Flucht in die schottischen Highlands. Mithilfe von YouTube Videos lernt sie Alles, was zum Überleben in der Wildnis notwendig ist.
Der Roman ist aus Sals Sicht geschrieben, so ist auch die Sprache die eines Teenagers. Sal ist klug und unheimlich aufmerksam, registriert alles. Obwohl sie nur eine Förderschule besucht merkt der Leser bald, dass Sal Kindern ihres Alters überlegen , manchmal fast schon abgeklärt ist. Sie hat schon lange die Verantwortung für ihre kleine Schwester übernommen, ihre Mutter war nie für sie da. Das Buch beginnt, als die beiden Mädchen sich schon mehr als eine Woche in den Highlands verstecken. Es ist fast eine Robinsonade. Sal hat eine Hütte gebaut, eine Feuerstelle errichtet und Hasenfallen ausgelegt. Rührend kümmert sie sich um Peppa und wenn sie ihre Gedanken schweifen lässt erfährt der Leser in welcher Trostlosigkeit die Mädchen aufwachsen mussten.
Zunächst funktioniert alles so, wie Sal es geplant hat, doch dann geschieht ein Unglück und Peppa erkrankt ...
Mehr möchte ich nicht vorwegnehmen.
Mir hat der Roman gefallen, vor allem die detaillierten Naturbeschreibungen und die ganzen Survivalhacks waren richtig interressant. Dennoch hat die Erzählung, besonders im letzten Drittel, ihre Längen. Insgesamt ist es aber ein gut geschriebenes Buch über Geschwisterliebe und Verantwortung und der Grössen Liebe zur schottischen Natur.

Bewertung vom 03.08.2019
ATME!
Merchant, Judith

ATME!


sehr gut

Nile hat sich in den verheirateten Ben verliebt, er ist ihre grosse Liebe. Aus heimlichen Treffen und gestohlenen Stunden im Hotel wird mehr. Auch Ben scheint so zu fühlen, die Scheidung ist bald eingereicht und seit einiger Zeit lebt das junge Paar in einer gemeinsamen Wohnung und verbringt jede freie Minute miteinander. Nile könnte glücklicher nicht sein.
Ben und Nile möchten sobald wie möglich heiraten und die Beziehung noch mehr festigen.
Doch dann passiert etwas Unfassbares: bei einem Einkaufsbummel verschwindet Ben spurlos. In einer kleinen Boutique probiert Nile ein Kleid an, doch als sie die Umkleidekabine verlässt, ist Ben nicht mehr da. Ihre Anrufe auf sein Handy laufen ins Leere! Nile reagiert panisch - hatte Ben einen Unfall? Ist er entführt worden? Auf Anraten der Polizei kontaktiert Nile Bens wenige Freunde, doch niemand möchte ihr helfen. Alle sind der Meinung, dass Nile Ben mit Ihrer Klammerei und Kontrollsucht vertrieben hat und er vor ihr geflohen ist, sich trennen wollte. Doch Nile ist sich sicher, dass dies keine Option ist. Ben liebt sie innig.
Schliesslich findet sie völlig unerwartet Unterstützung bei Bens Exfrau Flo, die ihr glaubt und ihr bei der Suche hilft. Nile und Flo verfolgen eine Spur, die Bens Verschwinden erklären könnte. Ab hier wird der Leser einige Überraschungen erleben, eine rasante Jagd beginnt und eine Begebenheit in Niles Vergangenheit könnte die Erklärung liefern.
Mir hat der Thriller sehr gefallen. Er lässt sich Dank kurzer Kapitel schnell und flüssig lesen, man möchte das Buch irgendwann nicht mehr aus der Hand legen, weil immer neue Fakten zutage kommen. Die Geschichte ist aus Niles Sicht geschrieben, man spürt ihre Panik und ihr Misstrauen. In Rückblenden wird ihre Beziehung zu Ben beschrieben.
Das Ende hat mich übrigens richtig überrascht! Ein wirklich guter und unblutiger Thriller für zwischendurch, ich habe ihn in 2 Tagen gelesen.

Bewertung vom 28.07.2019
Crazy Rich Asians
Kwan, Kevin

Crazy Rich Asians


sehr gut

Die New Yorker Professorin Rachel ist völlig ahnungslos, dass ihr langjähriger Lebensgefährte Nick Young zu den begehrtesten Junggesellen Asiens gehört, als sie mit ihm nach Singapur fliegt um eine Hochzeit seines besten Freundes zu besuchen.
Und das ist nicht Alles, denn Nick ist nicht nur deshalb so begehrt, weil er unaussprechlich gut aussieht - er ist auch der Erbe eines riesigen Wirtschaftsimperiums. Ein Superreicher unter Reichen, ein Kromprinz unter Königen. Kein Wunder, dass Rachel sich wie ein Aschenputtel fühlt, denn sie wird nicht nur von Nicks Cousinen und anderen Singlefrauen aus der Oberschicht Singapurs beneidet, auch ihrer zukünftigen Schwiegermutter ist sie nicht gut genug. Die Anfeindungen gegen Rachel gipfeln am Ende in eine dramatische Enthüllung ihrer eigenen Familiengeschichte. Es wäre keine romantische Komödie, wenn am Ende nicht Rachel und Nick zusammenhalten und ihre Liebe bestätigt sehen.
Die Lovestory von Rachel und Nick spielt in der Hauptsache vor der Kulisse Singapurs. Der Leser erfährt so Einiges über die Gewohnheiten der asiatischen Hugh Society, über Markenfixiertheit, Kaufsucht und Rassismus in allen Facetten. In Rückblenden wird auch Nicks Kindheit angerissen.
Mir hat vor allem die Beschreibung der lokalen Küche und die Figur von Nicks verrückter Cousine Astrid sehr gefallen.
Im Grössen und Ganzen habe ich mich sehr unterhalten gefühlt, das Buch ist witzig - ich hatte mir jedoch aufgrund des Hypes viel mehr versprochen.

Bewertung vom 28.07.2019
Die stille Tochter / Kommissar Tommy Bergmann Bd.4
Sveen, Gard

Die stille Tochter / Kommissar Tommy Bergmann Bd.4


sehr gut

Klappentext:
Oslo, 1982: An einem eiskalten Dezembertag verschwindet die ehemalige DDR-Bürgerin und KGB-Agentin Christel Heinze. Hat ihre große Liebe Arvid Storholt, ein berühmt berüchtigter Doppelagent, damit zu tun? War es wirklich wahre Liebe oder nur eine Gelegenheit zum Verrat?

Oslo, 2016: In einem See werden die Überreste einer Frauenleiche gefunden. Kurz darauf wird Arvid Storholt ermordet. Tommy Bergmann, selbstzerstörerischer Ex-Polizist, ermittelt für den norwegischen Geheimdienst. Gibt es eine Verbindung zwischen der toten Unbekannten und dem ermordeten Sowjetagenten? Tommy Bergmann stößt auf einen alten Skandal, der auch ihm selbst gefährlich werden kann.

Dieses hier war mein erstes Buch von Gard Sveen. Die Vorgängerbände kenne ich leider nicht, fand das aber nicht weiter störend, alles Wichtige erfährt man in diesem Band. Möglicherweise fehlen vorwiegend Informationen zum Privatleben des Ermittlers Tommy Bergmann. Der Fall ist zwar sehr gut konstruiert aber trotzdem etwas verworren. Ich musste oft noch einmal zurückblättern. Dennoch kann bis zum Schluss mitgaren, wer Freund und wer Feind ist. Der Twist am Ende des Buches wird selbst für hartgesottene Krimileser überraschend sein. Das hat mir sehr gut gefallen. Auch der Schreibstil von Gard Sveen hat mir gefallen, aber man muss sich aufgrund der Fülle an Informationen und der Vielzahl an Personen und Namen beim Lesen schon sehr konzentrieren.
Das hatte leider auch Auswirkungen auf die Spannung der Geschichte. Vielleicht ist aber auch das Thema "Spionage" nicht unbedingt mein Genre, das gebe ich zu.

Fazit: Gut konstruierter Spionagethriller, der auch anspruchsvollere Leser überzeugen dürfte. Für mich teilweise etwas zu verworren und langatmig.

Bewertung vom 28.07.2019
Find mich da, wo Liebe ist
Harris, Anstey

Find mich da, wo Liebe ist


ausgezeichnet

Aus der Ich Perspektive erzählt uns die Protagonistin Grace die Geschichte ihres bisherigen Lebens. Das tut sie mal in kleinen Rückblenden und mal in inneren Monologen in der Gegenwart. Grace liebt die Musik und eigentlich stand ihr nach dem Abschluss des Konservatoriums eine Karriere bevor, doch nach einigen
Schicksalsschlägen zerplatzten ihr Zukunftsträume.
Jetzt besitzt sie einen kleinen Laden für Musikinstrumente und bleibt so der Musik nahe. Ihre Grösse Liebe gilt David, um ihn dreht sich Grace Welt nun.
Am allerschlimmsten Tiefpunkt ihres Lebens erfährt sie, was wahre Freundschaft und Liebe bedeutet. Endlich findet sie zu sich selbst, lernt auch sich selbst zu lieben. Das wird ruhig und völlig ohne Kitsch erzählt.
Grace Wandlung ist einfach nur schön zu lesen. Und was mit David wird ... das verrate ich hier nicht!
Mir hat diese Geschichte sehr gut gefallen und ich empfehle sie gerne mit 5 Sternen weiter.

Bewertung vom 28.07.2019
Für immer Rabbit Hayes
McPartlin, Anna

Für immer Rabbit Hayes


sehr gut

Dies ist der zweite Band um die Familie Hayes. Bereits der erste Band "Die letzten Tage von Rabbit Hayes" war ungemein berührend und hat mir gut gefallen.
Die 41jährige Mia Hayes, genannt "Rabbit", stirbt an Krebs. Sie hinterlässt eine große Lücke im Leben ihrer Eltern, ihrer Geschwister, ihrer besten Freundin - und vor allem der 12jährigen Tochter Juliet.
Trotz des schweren Themas war es schön den Hayes und deren Freunden wieder zu begegnen, denn die Familie mit all ihren Ecken und Kanten ist mir seit Band 1 sehr ans Herz gewachsen.

In diesem Band geht es darum, wie mit dem Tod von Rabbit umgegangen wird denn jeder der Familie und Freunde tut das auf seine eigene Weise.
Im ersten Band war es die Diagnose Krebs, die alle verarbeiten mussten. Nun ist es noch endgültiger: der Tod.

Die Autorin hat ein grosses Talent, uns in das Innere jeder der Figuren hineinschauen zu lassen und deren Gedanken und Gefühle zu beschreiben. Ob nun Mama Hayes an ihrem Glauben zweifelt oder Papa Hayes zu Gott findet und Juliet nach aussen hin die Erwachsene spielt. All das ist sehr nachvollziehbar und realistisch erzählt. Und aus dem ",Off" erfährt man auch Rabbits Gedanken zu all dem, was passiert. Trotz des schweren Themas überwiegt in diesem Buch aber die Hoffnung, die positive Grundstimmung, so dass das Lesen nicht traurig macht. Klare Empfehlung für dieses Buch.

Bewertung vom 28.07.2019
R.I.P. / Kommissar Huldar Bd.3
Sigurdardóttir, Yrsa

R.I.P. / Kommissar Huldar Bd.3


ausgezeichnet

R.i.p ist der dritte Thriller um das Ermittlerduo Kommissar Huldar und der Kinderpsychologin Frejya der isländischen Autorin yrsa sigurdardottir. Der Thriller beginnt mit dem brutalen Mord an einer Schülerin. Die letzten Minuten vor ihrem gewaltsamen Tod filmt der Täter und sendet die Aufnahmen via Snapchat an alle ihre Kontakte. Die Leiche bleibt zunächst verschwunden. Huldar ermittelt in alle Richtungen, auch an der Schule des Mädchens. Dabei erfährt er, dass das Opfer eine eiskalte Mobberin war, musste sie deshalb sterben? Die Kinderpsychologin Freyja soll der Polizei mit Rat und Tat zur Seite stehen. So kommen sich die Beiden wieder einmal näher, was Huldar ganz recht ist.
Die Behandlung ist bis zum Schluss hochspannend, ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen. Auch die Verwickkibgen im Privatleben der beiden Ermittler machen Spass zu lesen, sind es mir doch gute alte Bekannte. Ein tolles Buch, jetzt heisst es wieder warten, bis der vierte Band erscheint.

Bewertung vom 28.07.2019
Auf Erden sind wir kurz grandios
Vuong, Ocean

Auf Erden sind wir kurz grandios


ausgezeichnet

Der Ich-Erzähler Little Dog schreibt einen Brief an seine Mutter Rose, die nicht lesen kann und allein der Umstand, dass die Mutter Analphabetin ist und sie das Geschriebene wohl nie lesen wird, macht es ihm möglich so direkt und offen zu sein.
Er erzählt von der alten Heimat Vietnam, vom Krieg. Zusammen mit Little Dogs Grossmutter Lan hat die kleine Familie Vietnam verlassen um in den USA ein neues besseres Leben zu beginnen. Zu dritt leben sie in einer winzigen Wohnung in einem Randgebiet von Hartford in Connecticut. Rose arbeitet im Nagelstudio, von ihrem Einkommen lebt die Familie eher von der Hand in den Mund.
Little Dog wird von seinen Mitschülern und den Kindern in seiner Strasse gemobbt und geschlagen. Aber auch zuhause geht es Little Dog nicht gut, Rose rutscht immer wieder die Hand und bald auch die Faust aus. Seine Grossmutter kann Little Dog vor den Gewaltausbrüchen Roses nicht schützen, aber sie spendet ihm mit kleinen Geschichten Trost. Sie erzählt aus Vietnam, wie sie als junges Mädchen aus einer Zwangsehe flüchtete, wie sie mit amerikanischen Soldaten mitging, wie sie verachtet wurde, weil sie ein weisses Kind bekam Rose, das "Geistermädchen".
Weder Lan noch Rose haben die Geschehnisse des Krieges verarbeitet und leiden beide unter posttraumatischen Störungen. Wie sie letztendlich in die USA kamen bleibt im Dunkel, jedoch gibt es einen "Grossvater", der zwar nicht der biologische Vater von Rose ist, sich aber offenbar Lans damals angenommen hat.
Doch Little Dog hat nicht nur mit dem schwierigen Verhältnis zu seiner Mutter und rassistischer Ausgrenzung zu kämpfen.
Als er im Sommer auf einer Plantage könnt, verliebt er sich in einen amerikanischen Jungen, Trevor. Eine Liebe, die zwar mehr oder weniger erwidert wird, aber unter keinem guten Stern steht, denn Trevor ist schwer drogenabhängig.
Little Dog macht an dieser Stelle seines Lebens einen Cut, zieht nach New York und versucht sich als Schriftsteller.
Was mich an dem Buch fasziniert, ist nicht unbedingt die Handlung, die an ein Memoir erinnert, sondern die wunderschöne, fast poetische und doch kraftvolle Sprache, die mich tief emotional berührt hat.
Mich erinnert diese Art des Schreibens an den autobiographischen Debutroman von Yrsa Daley-Ward "Alles, was passiert ist", denn auch hier verschwimmen Prosa und Poesie, um trotzdem knallharte Realität zu erzählen. Inwiefern auch Ocean Voungs Roman autobiographisch ist, weiss ich allerdings nicht, aber eine klare Leseempfehlung möchte ich abgeben.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.07.2019
Der Gesang der Flusskrebse
Owens, Delia

Der Gesang der Flusskrebse


sehr gut

"Der Gesang der Flusskrebse" ist ein wunderschöner Titel für ein Buch, das man nur schwer einem Genre zuordnen kann. Am ehesten trifft wohl eine Mischung aus Coming-of-Age Roman und anspruchsvollerem Krimi.
Der Handlungsort ist ein einsames Marschland in der Nähe des Städtchens Barkley Cove in North Carolina.
Die Erzählung beginnt in zwei Zeitsträngen: Ende der 60er Jahre finden zwei Jungen eine Leiche in der Marsch. Anfang der 50er Jahre lebt das Mädchen Kya dort. Die Mutter verlässt die Familie und ihren gewalttätigen Ehemann. Ihre Kinder lässt sie mit ihm im Marschland zurück.
Kya wächst völlig isoliert auf, die Bewohner des nahegelegenen Küstenstädtchens reden über sie, denn auch die Schule besucht Kya nicht. Lesen lernt sie über einen Schulfreund ihres Bruders. Mit Menschen hat sie nur wenig Kontakt, die Natur ist ihr Freund.
Als sie älter wird ranken sich allerlei Gerüchte um die schöne Wilde und beflügeln die Fantasie der jungen Männer des Dorfes.
Kya öffnet sich dem Leben der Kleinstadt, lernt einen Jungen Mann kennen ... mit fatalen Folgen.
Der Erzählstil ist ausschweifend, aber mir gefallen vor allem die atemberaubenden Naturbeobachtungen, die uns bildlich ins Marschland mit seiner Flora und Fauna.
"Es mochte ein hartes Land sein, aber es war keineswegs karg. Vielschichtiges Leben - wuselige Strandkrabben, schlammstakende Sumpfkrebse, Wasservögel, Fische, Garnelen, Austern, fette Hirsche und dicke Gänse - tummelte sich an Land oder im Wasser." Zitat Seite 17.
Die Autorin ist Zoologin und hat bisher Fachbücher geschrieben. "Der Gesang der Flusskrebse" ist ihr Romandebut und es ist gelungen.

Bewertung vom 28.07.2019
Marina, Marina
Landau, Grit

Marina, Marina


ausgezeichnet

"Marina, Marina" ein bewegender Rückblick ins Italien der 60er Jahre und das Leben und Lieben in dem kleinen fiktiven Dorf
Sant Amato. Wir blicken zurück in die Wirtschaftswunderzeit, fast jeder Deutsche, der es sich leisten konnte, hat damals in Italien Urlaub gemacht und jeder kannte den Sommerhit von Rocco Granato "Marina, Marina".
Um ( Lebens- ) Träume der Bewohner des Dorfes Sant Amato an der Riviera geht es auch in dem Roman, in dem jedes Kapitel mit einem italienischen Schlagertitel von damals in der Überschrift aufwartet.
Erzählt wird die Geschichte des Dorfes in den Jahren 1960 bis 1968 ( obwohl man eingeschoben auch von Erlebnissen aus der Vergangenheit im zweiten Weltkrieg und der "Gegenwart" in den 80er Jahren erfährt ) in vielen Einzelschicksalen, dabei geht es meist um Liebe. Und eine Marina hat Samt Amato auch, die schöne Frau des Dorffriseurs weckt beim Jungen Nino Gefühle, die er bis dahin nicht kannte.
Mir hat der schöne Sommerroman gut gefallen. Die Erzählung hat in weiten Teilen durchaus auch ihren Tiefgang, z.B. wenn es um die Partisanenkämpfe im zweiten Weltkrieg geht. Ich möchte den Roman uneingeschränkt weiter empfehlen und bewerte gerne mit voller Punktzahl.