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moontales

Bewertungen

Insgesamt 218 Bewertungen
Bewertung vom 15.08.2023
Das Glück der Geschichtensammlerin
Page, Sally

Das Glück der Geschichtensammlerin


sehr gut

Wohlfühlbuch

Die Geschichte rund um die Putzfrau Janice ist meiner Meinung nach ein absolutes Wohlfühlbuch. Janice sammelt Geschichten, vor allem die ihrer Kunden. Sie hat dafür feste Regeln, z. B. nur eine Geschichte pro Person. Sie ist so versunken in diesen ganzen Geschichten, dass sie ihr eigenes Leben viel zu lange verdrängt hat. Sie ist in ihrer Ehe unzufrieden und lebt eigentlich nur für andere Menschen/andere Geschichten. Dabei hat sie selbst eine Geschichte, die sie niemandem anvertrauen kann. Als Janice dann anfängt für Mrs B zu arbeiten, öffnet sie sich immer mehr und fängt an ihr eigenes Leben in die Hand zu nehmen, was für mich wunderbar zu beobachten war. Ihre Entwicklung hat mir wirklich gut gefallen und ich finde generell regt das Buch zum Nachdenken an.

Der Schreibstil ist locker und leicht, lässt sich dementsprechend wirklich gut lesen. Die Geschichte ist definitiv charakterorientiert. Die Autorin legt sehr viel Fokus auf die einzelnen Facetten und Nuancen der Charaktere und deren Geschichten und Entwicklung. Das Drumherum spielt eine untergeordnete Rolle. Ebenfalls Teil der Geschichte ist ein Foxterrier, der sehr vermenschlicht wird.

Das Buch hält nicht an jeder Ecke Überraschungen bereit und verläuft eher ruhig. Mir hat das aber ganz gut gefallen, nicht jede Geschichte muss laut sein. Wer eine Wohlfühlgeschichte lesen möchte ist hier absolut richtig!

Bewertung vom 14.08.2023
Die verlorene Tochter / Die verlorenen Töchter Bd.1
Lane, Soraya

Die verlorene Tochter / Die verlorenen Töchter Bd.1


sehr gut

Ein wunderbares Buch mit zwei tollen Frauen

Dies ist eine wunderschön geschriebene Geschichte, die mich von Anfang an in ihren Bann gezogen hat. Die Charaktere sind wundervoll und die Emotionen fliegen über die Seiten, es ist eine Geschichte, die ich jedem empfehlen kann, der eine gute historische Geschichte und eine schöne Romanze liebt.

Das Buch erzählt die Geschichte zweier vom Leben geprüfter Frauen, die sich selbst treu blieben und stärker wurden, als sie das Schlimmste überstanden.
1937: Eine Ballerina auf der Bühne. Ein kleiner Junge, der von ihrer Anmut fasziniert ist. Die Liebe ihres Lebens. Die Geschichte von Estee und Felix erzählt über Jahre hinweg von gestohlenen Momenten, versteckten Süßigkeiten, heimlichen Küssen, Trauer und Verrat, vor allem aber von unendlichem Reichtum.

Die Gegenwart: Die Winzerin Lily ist auf der Suche nach einem jahrelang vergrabenen Geheimnis, um herauszufinden, was die väterliche Seite ihres Erbes mit Italien verbindet. Im Weinberg, unter der italienischen Sonne, erfährt sie von der Vergangenheit ihrer Urgroßeltern und stößt dabei vielleicht auch auf ihre eigene Familie und Liebe.

Die doppelte Zeitlinie ist gut gezeichnet und sehr anschaulich, lebendig und atmosphärisch. Beide Zeitebenen sind gleichermaßen fesselnd, der zweite Weltkrieg und die Gegenwart. Die beiden Frauen sind gleichermaßen sympathisch und ihre jeweilige Geschichte zu verfolgen hat unheimlich Spaß gemacht. Das Buch war oftmals schwer aus der Hand zu legen.

Insgesamt hätte es noch etwas weniger vorhersehbar sein müssen, um von mir 5 Sterne zu bekommen. Deshalb 4 sehr, sehr gute Sterne und eine klare Empfehlung!

Bewertung vom 14.08.2023
Cleopatra und Frankenstein
Mellors, Coco

Cleopatra und Frankenstein


gut

Schon irgendwie gut, aber definitiv recht bedrückend (3,5/5 Sterne)

Zu diesem Buch eine Rezension zu schreiben fällt mir nicht ganz leicht, denn es gab einiges was ich mochte, aber auch einiges, was ich als störend empfunden habe.

Der Schreibstil gehört zu den positiven Dingen. Er ist ungeschönt, authentisch und irgendwie mitreißend. Ich habe bisher kein vergleichbares Buch gelesen, aber etliche Male gehört, dass der Schreibstil an Sally Rooney erinnern soll. Da ich von ihr noch nichts gelesen habe, kann ich das weder bestätigen, noch verneinen.

Die Charaktere sind alle moralisch sehr grau. Soll heißen man mag sie nicht unbedingt. Sie sind nicht abgrundtief schlecht, aber auch nicht super gut. Obwohl ich moralisch graue Charaktere im Normalfall wirklich, wirklich mag, konnte ich hier zu keinem eine richtige Bindung aufbauen. Es gab niemanden, den ich gar nicht mochte, aber jeder Charakter hatte Seiten an sich, die ich nicht toll fand. Das könnte für den ein oder anderen beim Lesen also etwas schwierig werden, wenn man keinen richtig sympathisch findet. Was ich aber sagen muss ist, dass die Charaktere mir dadurch wirklich authentisch und echt vorkamen. Die allermeisten Menschen sind nun mal nicht schwarz oder weiß, genauso wenig wie das Leben an sich. Das greift das Buch wirklich gut auf.

Alle 5 Hauptcharaktere bekommen Kapitel aus ihrer Sicht. Wer also annimmt, dass es in diesem Buch wirklich nur um die Liebesbeziehung zwischen Cleo und Frank geht liegt falsch. Die Charaktere tragen allerdings auch direkt zur Geschichte bei, weshalb es für mich nicht störend war, dass sie eine eigene Stimme bekommen haben. Einer der Charaktere erzählt aus der Ich-Perspektive, was zunächst etwas ungewöhnlich ist, weil es vom Rest des Buches abweicht.

Das Buch ist auf jeden Fall gut geschrieben und modern. Besonders gefallen haben mir die Dialoge, die witzig, klug und eindringlich waren. Aber letztendlich war es eine traurige und auch toxische Geschichte, die mich ein wenig niedergeschlagen zurückgelassen hat. Ich würde der Autorin in Zukunft aber definitiv noch eine Chance geben und kann dieses ungewöhnliche Buch auch bedingt weiterempfehlen. Es kommt einfach auf die Erwartungshaltung an.

Bewertung vom 14.08.2023
Das Restaurant der verlorenen Rezepte / Die Food Detectives von Kyoto Bd.1
Kashiwai, Hisashi

Das Restaurant der verlorenen Rezepte / Die Food Detectives von Kyoto Bd.1


sehr gut

Liest sich wie "Before the coffee gets cold" nur mit Essen und ohne die Zeitreise

Ein Buch bestehend aus Kurzgeschichten scheint im japanischen Raum sehr beliebt zu sein, mich erinnerte dieses Buch sehr an "Before the coffee gets cold". Sogar einige der Namen sind gleich/sehr ähnlich. Das Buch lässt sich sehr angenehm lesen und die einzelnen Geschichten haben eine gute Unterteilung. Für mich ist es eher ein Buch, wo man eine "Geschichte" liest und dann ein paar Tage später die nächste, als ein Buch, welches ich am Stück durchlese.

Das Setting ist ausschließlich das Restaurant der Familie (womit es "Before the coffee gets cold" noch ähnlicher ist). Das Restaurant hat eine tolle Atmosphäre und auch der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen. Ein zentrales Thema im Buch ist das Essen. Ein bestimmter Geschmack, der als Anker zu einer Erinnerung dient, vielleicht der Gedanke an einen bereits verstorbenen geliebten Menschen. Durch die Kürze der Kapitel lernt man die Charaktere leider nicht in aller Tiefe kennen. Das fand ich etwas schade und das ist auch mein einziger Kritikpunkt am Buch. Die kurzen Geschichten sind ansonsten wirklich schön und das Buch lässt sich als "Comfort Read" für mich einordnen.

Ich mochte den ersten Teil der Buchreihe gern und kann das Buch weiterempfehlen. Von mir gibt es gute 3,5 Sterne (hier aufgerundet dann 4).

Bewertung vom 14.08.2023
Eine Lady hat die Wahl
Irwin, Sophie

Eine Lady hat die Wahl


weniger gut

Das Buch erweckt etwas den Eindruck, dass es sich um eine Nacherzählung von "Überredung" handelt, was allerdings definitiv nicht der Fall ist! Es erzählt die Geschichte von Eliza, die aus Pflichtgefühl gegenüber ihrer Familie gezwungen ist, einen Mann zu heiraten, den sie nicht liebt und der doppelt so alt ist wie sie. Nach dem Tod ihres Mannes ist Eliza schockiert, als sie erfährt, dass sie ein unerwartetes Vermögen geerbt hat. Allerdings gibt es eine Sittenklausel, die erfüllt werden muss, damit sie das Erbe behalten darf. Als sie mit ihrer Cousine nach Bath reist, beginnt Elizas Reise, auf der sie die Freiheit findet, das Leben zu leben, das sie sich immer gewünscht hat.

Es gibt eine Dreiecksbeziehung, die furchtbar ausgetragen wurde! In dem Buch geht es auch um Themen wie Betrug, was die Geschichte für mich ruiniert hat. Ich war deshalb nicht in der Lage, mich um ein Happy End für einen von ihnen zu kümmern und irgendwie froh, als das Buch dann zu Ende war.

Das Buch ist nicht total furchtbar, aber weiterempfehlen kann ich es definitiv auch nicht. Von mir gibt es 2,5 Sterne.

Bewertung vom 07.08.2023
Die Unbändigen
Hart, Emilia

Die Unbändigen


sehr gut

Die Unbändigen ist der allererste Roman der Autorin und nicht nur aufgrund dieser Tatsache wirklich gut geschrieben. Die Autorin hat einen so angenehmen Schreibstil und es lässt sich wirklich leicht lesen. Das Buch ist aus der Sicht der drei Frauen geschrieben und sie wechseln sich in den Kapiteln ab. Alle Kapitel sind relativ kurz, sodass es nicht langweilig wird und man sich immer denkt "ach, eins kann ich noch lesen" und schwupps ist das Buch durchgelesen. Obwohl ich generell keine Probleme damit habe, kann ich dennoch erwähnen, dass die drei sich durch die sehr unterschiedliche Zeit auch sehr gut auseinanderhalten halten lassen. Sowohl Kate, also auch Violet und Altha sind sehr sympathische und herzensgute Frauen. Die Männer kommen in diesem Buch nicht ganz so gut weg, denn alle drei haben mit der Unterdrückung von Männern zu kämpfen. Sehr schön ist zu beobachten, wie alle drei immer mehr an Stärke gewinnen. Die Entwicklung von allen fand ich wirklich toll! Ein zentrales Thema ist auch die Natur(verbundenheit), die wirklich spürbar ist und ich selbst als Thema sehr mochte.

Mein einziger Kritikpunkt in diesem Buch ist die Vorhersehbarkeit. Leider habe ich wirklich fast alles kommen sehen und mich konnte nicht wirklich etwas überraschen. Vor allem Kates und Violets Handlungsstränge waren doch recht offensichtlich. Nichtsdestotrotz kann man wirklich mit den drei Frauen mitfühlen und -leiden. Das Buch behandelt einige schwierige Themen und ich empfehle vorher die Triggerwarnungen zu lesen. Die Autorin hat es aber meiner Meinung nach wunderbar geschafft, dem Buch trotz dieser Schwere auch eine Leichtigkeit zu verleihen. Denn ich hatte beim Lesen nie das Gefühl, dass mir das Buch zu viel wird oder ich eine Pause brauche.

Wer historische Romane mit starken weiblichen Protagonistinnen mag, sollte dieses Buch unbedingt lesen! Ich bin gespannt, was wir noch von der Autorin hören werden und freue mich auf weitere Bücher!

Bewertung vom 07.08.2023
Das Mädchen, das in den Wellen verschwand
Oh, Axie

Das Mädchen, das in den Wellen verschwand


sehr gut

Wunderschöne Atmosphäre, starke Protagonistin

Ich tauche immer wieder gern in andere Kulturen und Mythen ein, weshalb ich dieses Buch sehr gern gelesen habe. Das Setting ist wirklich einzigartig und schön. Die Unterwasserwelt, welche gleichzeitig auch die Welt der Geister ist, wird sehr anschaulich und märchenhaft beschrieben. Dadurch ergibt sich beim Lesen eine tolle Atmosphäre, in die man so richtig eintauchen kann.

Die Hauptprotagonistin Mina kann man eigentlich nur mögen. Sie ist mutig und tapfer und opfert sich für die, die sie liebt auf. Sie ist aber dennoch auch verletzlich und empfindsam und hat auch ihre Grenzen. Das fand ich sehr sympathisch und auch authentisch. Sie ist nicht die schönste oder klügste, macht das aber durch ihren tollen Charakter wett und beeindruckt so die anderen von sich. Ich persönlich mochte es sehr, mal nicht die "wunderschöne Prinzessin" als Charakter zu begleiten. Neben ihr gibt es noch viele andere tolle und spannende Protagonist:innen, die die Geschichte wirklich lesenswert machen.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr märchenhaft und schön. Was für mich leider zu kurz kam war die Liebesgeschichte. Sie ist sehr zart und beruht für mich auf zu wenig. Das dürfte nicht jeden stören, für mich hat es aber an Authentizität eingebüßt, dass die Charaktere kaum Zeit miteinander verbracht haben, aber einander dennoch unsterblich lieben. Einiges war im Buch vorhersehbar, es gab aber auch die ein oder andere Überraschung. Alles in allem ist das Buch eine runde Sache und am Ende blieben eigentlich keine Fragen mehr offen.

Wer Lust auf einen Einblick in die koreanische Kultur und Mythologie hat und märchenhafte Geschichten mag, ist hier absolut richtig!

Bewertung vom 02.07.2023
Die Wölfe von Pompeji
Harper, Elodie

Die Wölfe von Pompeji


gut

Fühlt sich zu modern an für die Zeit in der es spielt

Das beste an diesem Buch ist auch gleichzeitig etwas kompliziert, nämlich seine Offenheit. Die Autorin scheut sich nicht, die unverblümten, gewalttätigen und expliziten Lebensbedingungen einer Bordellsklavin zu schildern. Auch wenn ich denke, es hätte der Geschichte und den Charakteren einen schlechten Dienst erwiesen, wenn es beschönigt worden wäre, fand ich es teilweise schon ziemlich heftig. Aber inmitten dieser brutalen Ehrlichkeit ist dies auch eine Geschichte über Freundschaft und Schwesternschaft, über den Aufstieg nach vielen Entbehrungen, über den Wert von Menschlichkeit und Selbstwert sowie über den Preis der Freiheit. Genau das hat die Geschichte für mich interessant gemacht. Und Amara ist definitiv ein Charakter, der es wert ist, dass man ihm eine Stimme verleiht.

Was mich allerdings sehr gestört hat, ist, wie modern sich die Geschichte anfühlt. Ich erwarte nicht, dass Geschichten wie diese altertümlich geschrieben sind, aber in diesem Fall hätte ich es nie geglaubt, wenn nicht explizit gesagt worden wäre, dass die Geschichte im ersten Jahrhundert in Pompeji spielt. Es gibt einfach so viele Dinge im Schreibstil der Autorin und bei den Charakteren, die dafür sorgen, dass es sich eher wie ein zeitgenössischer Roman anfühlt als ein historischer Roman. alltägliche Ereignisse, moderne Sprache, die Charaktere verhalten sich, als würden sie in der heutigen Welt leben. Für mich hat es das alles sehr unglaubwürdig gemacht. Vielleicht soll es die Geschichte zugänglicher machen, dies aber, wie ich finde, zu einem sehr hohen Preis. Ich habe das Setting dadurch einfach nicht so wahrnehmen können und wurde oft aus dem Lesefluss gerissen.

Ich denke, dass Buch hat einige relevante Themen und definitiv auch seine guten Seiten, für mich gibt es aber leider auch starke Kritikpunkte, weshalb ich es nicht unbedingt weiterempfehlen kann.

Bewertung vom 02.07.2023
Die Verräterin / The Darkest Gold Bd.2
Kennedy, Raven

Die Verräterin / The Darkest Gold Bd.2


gut

Etwas besser als Teil 1, aber trotzdem nicht besonders spannend

Auf die Buchreihe hatte ich mich sehr gefreut und wurde von den ersten beiden Bänden leider ziemlich enttäuscht. Angeblich soll der dritte Band ja viel besser sein, ob ich den lese ist aber ungewiss.

Besonders zäh fand ich hier das erste Viertel des Buches. Auren im Lager des Feindes. Generell passiert wieder super wenig in diesem Buch. Auren entwickelt sich etwas weiter, mir ist sie dennoch noch zu naiv und irgendwie anstrengend. Der interessanteste Charakter ist für mich Riss, der ja so gefürchtet ist, aber ganz anders als sein Ruf es vermuten lässt. Man erfährt auch wieder etwas über Aurens Vergangenheit (mit Midas). Ich kann dennoch nicht nachvollziehen, weshalb sie ihm so treu ergeben ist. Ich finde ihn einfach unsympathisch, egal wie er früher war. Da es in der ganzen Buchreihe ja auch darauf hinauslaufen wird, dass die beiden zusammen sind überlege ich umso mehr, ob ich nun noch weiterlesen bzw. -hören möchte. Eine weitere Perspektive die wir in diesem Band bekommen ist die seiner Frau, der Königin. Eigentlich keine schlechte Idee, da man so erfährt, was im Schloss vor sich geht. Aber auch sie finde ich nicht sonderlich sympathisch.

Mir gibt die Reihe aktuell einfach zu wenig. Ich finde es oft zäh und langatmig geschrieben, auch wenn es in diesem Band insgesamt etwas spannender wurde. Deshalb rate ich zum aktuellen Zeitpunkt von der Buchreihe ab, außer man mag es unspektakulär und langatmig.

Bewertung vom 21.06.2023
Die Gefangene / The Darkest Gold Bd.1
Kennedy, Raven

Die Gefangene / The Darkest Gold Bd.1


weniger gut

Eher schwierig, sehr vulgär und erst am Ende passiert richtig was (2,5/5 Sterne)

Auf die Buchreihe war ich super gespannt, weil sie im englischsprachigen Raum sehr gehyped wird. Gleich vorab muss ich sagen, dass ich den Hype in diesem Fall nicht ganz verstehe. Dieses Buch ist der Einstieg in eine Reihe, die fünf Bände umfasst.

Das Buch startet direkt ziemlich vulgär, mit einer Orgie. Generell mag ich so explizit ausformulierte Szenen nicht besonders, weil ich sie als unrelevant für die Storyline erachte und sie mir einfach nichts "geben". Zum Glück gab es dann nur zwei dieser expliziten Szenen, wobei eine leider eine Vergewaltigung ist. Grundsätzlich sollten unbedingt die Triggerwarnungen beachtet werden! Frauen haben in diesem Buch nicht wirklich viele Rechte, außer dem Recht zu dienen. Die Gewalt und die Obszönität kann man ungefähr mit der von GOT gleichsetzen. Bitte denkt deshalb vorher gut nach, ob ihr damit umgehen könnt. Umgehen konnte ich generell damit, es wurde mir nur zusehends zu viel. Die Prostituierten müssen doch nicht ständig als H*re oder F*tze beleidigt werden um darzustellen, dass sie deutlich unter allen stehen. Das kann man sich bei ihrem Daseinsgrund ohnehin vorstellen. Keine Ahnung, ob die Autorin ein Faible für diese Art von Sprache hat, mir hat es jedenfalls nicht besonders gefallen. Weniger schlimm fand ich die Gewalt im Buch, das bin ich aus diversen anderen Büchern und Serien gewöhnt und bis auf die Vergewaltigung fand ich die Darstellung nicht unnormal grausam oder blutig.

Abgesehen von der vulgären Sprache fand ich den Schreibstil in Ordnung und konnte der Geschichte gut folgen. Die Charaktere sind bis auf Auren leider bisher sehr flach und blass. Auren mag ich gern, vor allem durch ihre mitfühlende Art. Man merkt, dass sie ein guter Mensch ist. Vielleicht etwas zu gut, vor allem im Bezug auf Midas. Ja, die beiden haben ihre Vergangenheit, aber dennoch stellt sie ihn immer als so toll dar, obwohl er sie einsperrt. Er ist nicht grausam zu ihr und sie bedeutet ihm ganz klar etwas, dennoch ist das eine sehr toxische Beziehung zu der sie Abstand gewinnen sollte. Aber mal ehrlich, dass sie den nicht bekommt weiß man jetzt schon. Da kann man nur hoffen, dass er sich ändert.

Die Geschichte zieht sich insgesamt ziemlich in die Länge. Bis auf das letzte Viertel passiert recht wenig. Und das obwohl auch der Weltenaufbau zu kurz kommt. Das meiste ist vermutlich der Einblick in Aurens Gefühlswelt. Ich habe das Hörbuch gehört und fand die Sprecherin wirklich angenehm! Sie hat ein tolles Lesetempo und betont sehr schön. Das hat die Geschichte für mich definitiv verbessert. Nun muss ich dazu sagen, dass ich nebenbei immer etwas gemacht habe und nicht nur das Hörbuch gehört habe. Vermutlich wäre mir das Buch beim selbst Lesen sehr schnell zu langweilig geworden. Durch das Hörbuch war es noch in Ordnung.

Da der zweite Teil schon hier liegt werde ich diesem noch eine Chance geben (bzw. wieder das Hörbuch hören). Ich hoffe sehr, dass sich die Geschichte noch verbessert!