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Claire

Bewertungen

Insgesamt 91 Bewertungen
Bewertung vom 12.07.2022
Als das Böse kam
Menger, Ivar Leon

Als das Böse kam


sehr gut

Die 16jährige Juno lebt mit ihrem Bruder Boy und ihren Eltern auf einer einsamen Insel, die sie niemals verlassen dürfen, da die „Fremdlinge“ sie sonst töten. Als Juno beginnt, dieses Leben und die ihr auferlegten Regeln zu hinterfragen, bekommt sie von ihren Eltern nur ausweichende Antworten, die eher noch mehr Fragen aufwerfen, als diese zu beantworten. Und irgendwann stellt sich nur noch eine Frage: wem kann sie noch trauen?

Das Buch hat mich von der ersten Seite an mitgenommen und mich auch nicht mehr losgelassen.
Der Plot gefällt mir sehr gut, endlich mal nicht das gängige 0815-Schema, sondern etwas Neues, das man nicht schon 100x gelesen hat. Und auch wenn sich zwischendurch kleine Längen einschleichen, bleibt das Buch immer spannend. Besonders der Anfang gefällt mir sehr gut, da man selber einfach nicht weiß, wem oder was man glauben soll. Plots und Wendungen lassen einen immer wieder etwas anderes glauben. Das hätte der Autor gerne noch länger ausreizen dürfen, die Auflösung kam etwas zu schnell. Trotzdem blieb es spannend, wie die Geschichte weitergeht.

Der Schreibstil ist sehr schlicht, was aber gar nicht negativ gemeint ist. Im Gegenteil. Mit kurzen klaren Sätzen und ohne viel unnötige Details erschafft der Autor eine kleine Inselwelt, die man beim lesen immer vor Augen hat. Dazu kommt dann noch eine wirklich beklemmende Atmosphäre, die fast mit Händen greifbar ist. Immer wieder möchte man Juno zurufen „Beeil Dich, bevor Du erwischt wirst!“ Und das alles mit wenigen Charakteren und einem kleinen Schauplatz. Vielleicht ist es aber auch gerade das, was den Reiz der Story ausmacht.

Die Charaktere gefallen mir alle sehr gut, besonders natürlich Juno, bei der man sich aber manchmal vor Augen halten muss, dass sie eben nichts anderes als diese Insel kennt und deshalb vielleicht nicht immer ganz durchdacht handelt. Aber wer könnte das schon in ihrer Situation?

Das Ende hat mir gut gefallen, es macht einfach Sinn. Auch wenn für mich nicht alle Fragen bezüglich der Hintergründe geklärt wurden, bzw. hätte ich mir bei der ein oder anderen Sache etwas mehr Informationen gewünscht, da hätte der Autor gerne noch näher drauf eingehen dürfen. Insgesamt aber ein Buch, das mich gefesselt hat und das sich schnell und leicht runterlesen lässt.

Lieber Herr Menger, bitte schreiben Sie noch ein Buch... ich bin dann definitiv wieder mit dabei!

Bewertung vom 19.06.2022
Das Letzte, was du hörst
Winkelmann, Andreas

Das Letzte, was du hörst


sehr gut

Ein bekannter Podcaster, der über Selbstliebe spricht. Eine Frau die sich umbringt, während sie diesen Podcast hört. Und das ist erst der Anfang...

Mit seinem neuen Thriller ist Andreas Winkelmann direkt am Zahn der Zeit. Selbstliebe und Achtsamkeit sind momentan so populär wie nie. Und Podcasts sind zu einem Medium geworden, dass sich immer mehr verbreitet und die unterschiedlichsten Themen beinhaltet. Selbstliebe und Achtsamkeit stehen da natürlich auch ganz weit oben auf der Liste. Von daher ein cleverer Schachzug, genau diese Sachen in einer spannenden Story zu verpacken.
Und spannend, das kann Herr Winkelmann! Der Spannungsbogen steigt kontinuierlich! Nicht zuletzt durch die kurzen Kapitel zwischendurch, die immer wieder einen kleinen Blick in die Vergangenheit gewähren, ohne dabei zuviel zu verraten. So kann man bis zum Schluß mitraten, wer Täter oder Täterin ist, wer „gut“ und wer „böse“ und was überhaupt das Motiv ist. Dabei gibt es eigentlich gar nicht sonderlich viele Twists in der Geschichte. Der Autor versteht es aber auch so, die Leserschaft im Dunkeln tappen zu lassen.

Kleine Abstriche muss ich diesmal tatsächlich bei den Protagonisten machen. Oft handeln sie wiedersprüchlich, wechseln innerhalb von 2 Sätzen ihre Meinung. Das ging mir teilweise etwas zu schnell. Auch wenn man über etwas nachdenkt und vielleicht sogar seine Meinung komplett ändert... das passiert sicherlich nicht innerhalb von einer Minute. Das ist mir leider ein paar Mal im Buch aufgefallen.
Ansonsten gefallen mir die Figuren, besonders die Hauptcharaktere, die sehr plastisch dargestellt werden, so dass ich sie beim lesen sofort vor Augen hatte. Hier möchte ich die Polizistin besonders hervorheben, deren Gedankengänge ich oft sehr gut nachvollziehen konnte und die mir trotz ihrer „Makel“ sehr sympathisch war. Wer ist schon perfekt?

Sehr gut gefallen hat mir, dass das Thema „Selbstliebe“ in der Geschichte von allen Seiten behandelt wird. Es ist ein wichtiges und positives Thema, gleichzeitig sollte Selbstliebe aber auch nicht in Egoismus münden. Hier scheint sich der Autor kein abschließendes Urteil anzumaßen, sondern hebt Positiv und Negativ gleichermaßen hervor. Seine persönliche Meinung behält er aber für sich, so dass man beim lesen nicht den Eindruck bekommt, in eine bestimmte Richtung gedrängt zu werden.
Dennoch muss ich kleine Kritik am Schreibstil ausüben. Tatsächlich bin ich da von dem Autor anderes gewohnt. Im Prinzip ein gut zu lesender Stil, der einen in die Geschichte eintauchen lässt und Bilder im Kopf erzeugt. In diesem Buch hat mich allerdings sehr genervt, dass immer wieder die Namen der Protagonisten genannt werden. Oft mit Vor- und Zunamen und häufig an Stellen, an denen es einfach nicht nötig wäre. Wenn z.B. Roya in einer Szene ganz alleine ist, ist es einfach nicht nötig immer wieder zu schreiben „Roya ging zum Tisch“, „dann tat Roya dies“ und „hinterher tat Roya das“. Ich weiß, dass das Mädel Roya heißt, es reicht!

Der Showdown hätte meiner Meinung nach etwas länger sein dürfen, war aber spannend und vor allem überraschend. Ich hatte das Ende so nicht kommen sehen und es gefällt mir sehr, wenn ich als Vielleserin noch überrascht werden kann. Ein weiterer Grund, warum ich gerne Bücher von Andreas Winkelmann lese. Und auch wenn ich diesem Buch einen Stern für ein paar kleine Kritikpunkte abziehen muss, freue ich mich schon auf sein nächstes spannendes Werk!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.05.2022
Freunde. Für immer.
McCreight, Kimberly

Freunde. Für immer.


sehr gut

Eine Clique, die auch nach dem College noch über Jahre hinweg befreundet bleibt - äußerst selten. Es sei denn, man teilt ein schreckliches Geheimnis.... Aber sind Freunde wirklich immer Freunde?

„Freunde. Für immer.“ fällt für mich definitiv in die Kategorie Psychothriller. Anstatt einem Blutbad findet die Leserschaft hier viele kleine und ein großes Geheimnis, die es nach und nach aufzudecken gilt. Dabei gelingt es der Autorin, durch die verschiedenen Perspektiven immer wieder Irrungen und Wirrungen in die Geschichte einzubauen, so dass man sich nie sicher ist, wem aus der Clique man jetzt vertrauen kann und wem nicht. Kaum hat man zu einer Figur Sympathien aufgebaut, verspielt der jeweilige Charakter diese Sympathien wieder durch ein weiteres kleines Geheimnis, das gelüftet wird. Die vielen Twists halten den Spannungsbogen immer aufrecht. Dabei ist es aber eigentlich wie im wahren Leben: jeder hat so seine kleinen Geheimnisse, die es zu verbergen gilt.

Anfangs haben mich die vielen Protagonisten etwas verwirrt und ich musste mich beim lesen konzentrieren, um nicht den Faden zu verlieren. Das legte sich aber wieder, da die einzelnen Figuren so unterschiedlich sind, dass es zu keiner Verwechslungsgefahr kommt.
Die Geschichte spielt eigentlich am Ende eines Wochenendes, an dem Schreckliches passiert. Doch es gibt immer wieder Rückblicke zum Anfang des Wochenendes und wird immer aus der Sicht eines anderen Protagonisten erzählt, so dass man Stück für Stück nachvollziehen kann, was an dem Wochenende passiert ist und inwiefern das Geheimnis, dass die Clique miteinander verbindet, dabei eine Rolle spielt. Die Gruppendynamik ist fast mit Händen greifbar. Das ein oder andere Mal schüttelt man den Kopf, weil man selber ganz anders (und natürlich viel besser) handeln würde ;-)
Besonders gefällt mir die Polizistin, die auf den Fall angesetzt wird. Sie kämpft (wie oft in Thrillern üblich) mit ihren eigenen Dämonen, muss gleichzeitig gegen Frauenfeindlichkeit in ihrem Beruf kämpfen und dann noch diesen wirren Fall aufklären. Dabei werden sie und ihre Probleme aber nicht in den Vordergrund gestellt, sondern alles fügt sich gut in die Geschichte ein, ohne dass dabei der feministische erhobene Moralfinger präsentiert wird.

Das Ende hat mich leider nicht ganz überzeugen und auch nicht wirklich überraschen können, weshalb ich ein wenig enttäuscht davon war. Dafür, dass die Geschichte mit so vielen Twists und Überraschungen aufwarten konnte, war mir der Schluß dann doch zu simpel. Als ob der Autorin plötzlich die Luft ausgegangen ist.
Dennoch hat mich das Buch so sehr überzeugt, dass ich defintiv auch noch andere Bücher der Autorin lesen werde. Eine so komplizierte und verwinkelte Geschichte so zu schreiben, dass man als Leser noch folgen kann, finde ich schon eine gute Leistung. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und bin die ganze Zeit über gespannt dran geblieben. Deshalb von mir gute 4 Sterne und eine Kaufempfehlung für alle, die gerne Geheimnisse aufdecken und die eine gute Mischung aus Krimi und Thriller zu schätzen wissen.

Bewertung vom 24.04.2022
Papier & Blut / Die Chronik des Siegelmagiers Bd.2
Hearne, Kevin

Papier & Blut / Die Chronik des Siegelmagiers Bd.2


gut

Mit Spannung habe ich den zweiten Teil der Siegelmagier-Reihe erwartet, um Al und seinen Hobgoblin Buck auf ihren neuen Abenteuern zu begleiten. Diesmal verschlägt es die beiden nach Australien, wo sie sich auf die Suche nach verschwundenen Siegelagentinnen machen und dabei den Weg von Menschen tötenden Chimären kreuzen.

Ich muss sagen, dass der zweite Band für mich der schwächere Teil war.
Ich bin immer noch begeistert von der Fantasie die der Autor an den Tag legt und ich finde es gut, dass es endlich mal ein außergewöhnliches Fantasy-Buch gibt, dass sich von anderen deutlich abhebt. So ging mir das auch schon mit dem ersten Teil. Schema F braucht man hier nicht zu erwarten.

Trotzdem muss ich sagen, dass mich manche Dinge, die mir im ersten Teil besonders positiv aufgefallen sind, diesmal fast schon genervt haben. So konnte ich zum Beispiel nicht mehr so über Buck lachen. Der Hobgoblin hat einen sehr markanten Humor und eine ebenso direkte Aussprache, was nicht Jedermanns Sache ist. Im ersten Teil hat mir das sehr gefallen, hier war mir das jetzt schon etwas zuviel. Ich habe nichts gegen Witze oder Sprüche die unter die Gürtellinie gehen, aber irgendwann reicht es auch einfach.
Ebenso hatte ich in diesem Teil öfter den Eindruck, dass der Autor bei dem ein oder anderen Thema ein bisschen den moralischen Zeigefinger hebt und versucht, eine Botschaft zu verbreiten (z.B. zum Thema Umweltschutz etc). Im Prinzip ist das ja etwas Positives, mich hat es aber in der Story einfach gestört. Ich möchte unterhalten und nicht belehrt werden. Zumal ich beim ersten Teil gar nicht den Eindruck hatte und es deshalb im zweiten Teil auch nicht erwartet habe.

Super fand ich die Einleitung in die Geschichte. Ein „Was bisher geschah“ sollte es viel öfter in Buchreihen geben. So wurde man nochmal an alles Wichtige erinnert und konnte super in das neue Buch einsteigen. Der Autor schafft einen fast nahtlosen Übergang zwischen den beiden Teilen, was mir sehr gefallen hat. So hat man als Leser nicht das Gefühl, etwas verpasst zu haben.
Auch die einzelnen Charaktere gefallen mir wieder gut. Sie sind sehr facettenreich und selbst alten Freunden wurde im neuen Buch mehr Beachtung geschenkt und der Autor hat einzelne Figuren noch weiter ausgebaut.
Die Story selbst fand ich alles in allem stimmig, auch wenn mich nicht alles überrascht hat. Auch die einzelnen Zwischensequenzen, in denen man über den ein oder anderen Protagonisten oder über bestimmte Dinge wie das Erstellen von Siegeln noch etwas mehr erfährt, fand ich eigentlich eine gute Idee. Sie hätten aber gerne etwas kürzer und nicht so zahlreich sein dürfen. Einiges war für die Geschichte überhaupt nicht wichtig und ich fühlte mich dadurch eher vom eigentlichen Geschehen abgelenkt.

Insgesamt war der zweite Teil für mich etwas zu skurril, die Figuren wieder gut aber auch etwas zu eigen und ich teile den Humor einfach nicht mehr so ganz (was im ersten Teil noch anders war). Mir gefällt aber die neue Machart der Story die diese Buchreihe mit sich bringt und ich bin mir sicher, dass Al und Buck eine Menge Fans haben und sicherlich noch mehr dazugewinnen werden.
Für mich war der erste Teil ein 4-Sterne-Buch, da ich diesen Teil hier schwächer fand, werden es diesmal nur 3 Sterne.

Bewertung vom 18.04.2022
Die sieben Männer der Evelyn Hugo
Reid, Taylor Jenkins

Die sieben Männer der Evelyn Hugo


ausgezeichnet

Monique Grant ist eine gute Journalistin, aber bei der Zeitschrift, bei der sie arbeitet, trotzdem nur ein kleines Licht. Ihr Traum ist es, mit einem bedeutenden Artikel auf sich aufmerksam zu machen, um endlich die Anerkennung zu bekommen die ihr zusteht und endlich selber aussuchen zu dürfen, über was sie schreiben möchte. Diese Chance bietet sich ihr, als der ehemalige Filmstar Evelyn Hugo ein Interview geben möchte und dafür ausgerechnet nach Monique fragt. Und warum auch nicht, schließlich gibt es nichts, was Monique mit dieser Ikone verbindet. Oder etwa doch?

Obwohl dieses Buch gar nicht mein Genre ist, hat mich der Klappentext schon sehr angesprochen und ich wollte dieses Buch unbedingt lesen. Und was soll ich sagen, es hat sich absolut gelohnt!

Auch wenn es sich hier um eine Liebesgeschichte handelt, ist sie alles andere als langweilig und glücklicherweise auch nicht schnulzig. Sehr kurzweilig verfolgen die Leser Evelyns Geschichte rund um ihre 7 Ehemänner und ihre wahre und einzig große Liebe. Besonders der Schreibstil ist es, der mich bei diesem Buch so gefesselt hat. Die Autorin versteht es, Moniques Gefühle auf die Leser zu übertragen und Evelyns Charakter extrem eindringlich wiederzugeben. Während Evelyn berichtet, wie sie für ihre Karriere teilweise über Leichen gegangen ist, ist Monique hin- und hergerissen zwischen Bewunderung und Unverständnis gegenüber Evelyn und ihrem Lebensstil. Und genau das habe ich beim lesen ebenfalls verspürt. Ich habe Evelyn gegenüber sehr ambivalente Gefühle entwickelt, da sie mir teilweise regelrecht unsympathisch war, dann wieder war ich voller Bewunderung über ihre Stärke und Durchsetzungskraft. Ich konnte sie nicht leiden, konnte mich ihrer starken Persönlichkeit aber auch nicht entziehen. Ein durchgängiges Wellenbad der Gefühle hat mich beim lesen begleitet. Und zum Ende des Buchs sind mir tatsächlich Tränen in die Augen gestiegen und hätte ich zu dem Zeitpunkt nicht im Bus gesessen, hätte ich ihnen bestimmt auch freien Lauf gelassen. Das Ende der Geschichte war für mich einfach total perfekt und auf den Punkt. Anders hätte ich es mir gar nicht gewünscht und ich konnte sogar meinen Frieden mit Evelyn mache. So hat mich das Buch letztendlich sehr befriedigt zurückgelassen.

Der Schreibstil ist generell schon überhaupt nicht blumig oder anstrengend. Das Ganze wird dann aber noch aufgelockert durch immer wieder eingestreute Zeitungsartikel und Blogger-Einträge aus dem Internet bezüglich Evelyn. Das finde ich eine tolle Idee. Das Buch fängt mit einem solchen Zeitungsartikel an und endet mit einem von Monique verfassten Artikel. So schließt sich dann der Kreis und es ergibt sich ein sehr harmonisches Gesamtbild.
Es hat lange gedauert bis die Story an den Punkt kam, an dem die Leser erfahren dass Evelyn und Monique vielleicht doch Berührungspunkte haben. Trotzdem habe ich mich keinen Moment gelangweilt sondern gespannt Evelyns Erzählungen gelauscht.

Dennoch hat dieses Buch für mich nicht soviel Glamour versprüht wie es in der Buchbeschreibung versprochen wurde. Eher wurde der Filmbranche etwas von ihrem Glamour genommen, indem mir ein wenig die Augen geöffnet wurden. Es ist eben nicht alles Gold was glänzt. Trotzdem wurde mir Hollywood dabei nicht „vermiest“, denn im Endeffekt war nichts dabei, was man nicht sowieso schon wusste oder vermutet hat. Es war eher, als höre man einer Freundin zu, die Insiderwissen über Hollywood hat. Und irgendwie ist es ja auch ein bisschen so gewesen ;-)

Das Buch wird nicht nur von einer tollen Story, sondern auch von dem überragenden Schreibstil der Autorin getragen. Selbst die Danksagungen am Ende sind so schön geschrieben, dass selbst Monique es nicht hätte besser machen können. Daumen hoch für ein Buch, das mich mitgerissen hat und das beim Lesen etwas mit einem macht. Ein Buch, das nach dem Ende noch in den Lesern nachhallt. Ein Buch, das bewegt und mehr als nur eine wichtige Message verbreitet. Ein Buch, das einfach nur lesenswert

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.04.2022
Genuine Madness
Miller, Tobias

Genuine Madness


weniger gut

Was wäre, wenn die Gesellschaft nur noch in 2 Klassen aufgeteilt werden würde? Wie würden die Menschen aufeinander reagieren? Mit Hilfe und Verständnis? Oder mit Hass, Neid, Mißgunst und Herabwürdigung?

Diesem Thema hat sich der Autor Tobias Miller gewidmet und die Menschen in seinem dystopischen Thriller „Genuine Madness“ in Smarts und Lames eingeteilt. Den Smarts steht die Welt offen, sie können alles erreichen was sie wollen und müssen sich keine Sorgen machen. Die Lames haben es da nicht so gut - Geldnot, Hunger, harte Arbeit und ein Leben am Existenzminimum sind für sie Alltag. Was das mit den Menschen macht, verspürt John, der ein Lame ist, am eigenen Leib. Er möchte unbedingt ein Smart werden und der Leser darf ihn bei seinem Versuch dazu begleiten.

Die Grundidee gefällt mir sehr gut. Sie regt zum Nachdenken an, da die Möglichkeit einer Zweiklassengesellschaft leider gar nicht so abwegig ist. Daumen hoch für den Autor, dass er sich diesem Thema widmet und mit seinem Buch darauf aufmerksam machen möchte.

Leider gefällt mir die Umsetzung nicht, was zum größten Teil am Schreibstil liegt.
Die Sätze sind kurz und kommen direkt auf den Punkt, wodurch sich das Buch schnell lesen lässt. Aber die Szenenwechsel sind viel zu schnell, wodurch ich kaum Möglichkeit habe, mich in eine Situation richtig hineinzufühlen. Kleinigkeiten widerum, wie das Funktionieren eines Flugzeugs oder das Öffnen eines Gullydeckels, werden dafür plötzlich drei Seiten lang ausführlich beschrieben. Auch werde ich mit den Protagonisten nicht warm. Es fehlt ihnen an Tiefgang, Emotionen kommen hier viel zu kurz. So kann ich keinerlei Sympathien für die einzelnen Figuren aufbringen und sie werden auch unglaubwürdig. Ein Mensch, von dem kaum mal erwähnt wird dass er großartig Kontakt zu John hatte, stirbt und hinterlässt plötzlich eine Lücke in dessen Leben? Das nehme ich John überhaupt nicht ab. Generell fällt es mir schwer, bei den Protagonisten in diesem Buch nicht den Moralfinger zu heben.

Dazu kommen Logikfehler - John muss sein Zuhause bei einer Blitzaktion verlassen. Er weiß vorher also gar nicht, dass er nicht wieder nach Hause kommen wird. Er hat nie wieder Kontakt zu seiner Familie. Wo hat er dann aber den Schreibtisch seines Großvaters her, der als Erbstück in seiner Wohnung steht?
Auch einige Grammatikfehler und seeeehr viele Flüchtigkeitsfehler (vergessene Worte oder Buchstaben) kommen mir in diesem Buch immer wieder unter, was zum Ende hin immer schlimmer wurde. Als ob der Autor es eilig hatte, die Story schnell zu Ende zu bringen. Das hat meinen Lesespaß echt ausgebremst und macht den Eindruck, als ob dieses Buch kein Lektorat von innen gesehen hat (obwohl in den Danksagungen steht, dass es das sehr wohl hat). Mir kommt es eher vor wie eine Selbstveröffentlichung, die von niemandem gegengelesen wurde.
Generell hat mir auch der Spannungsbogen gefehlt. Er blieb für mich zu 2/3 immer gleich, eher wie ein Roman als ein Thriller. Zum Schluß kam dann aber doch noch Spannung auf. Das Ende selbst fand ich im Großen und Ganzen in Ordnung, mehr aber auch nicht. Einige Erzählstränge wurden für mich nicht richtig aufgeklärt, als ob der Autor da selber keine Idee hatte, was das eigentlich sollte oder wie es damit weitergehen könnte.

Toll fand ich grundsätzlich die Ideen des Autors. Fantasie kann man ihm absolut nicht absprechen. Er hat sich Gedanken gemacht, wie so eine Welt in der Zukunft aussehen könnte und dies dann auch realistisch umgesetzt. Besonders die Technik-Gadgets haben mir gut gefallen, denn sie sind nicht so abgehoben, dass sie unglaubwürdig wirken würden. Insgesamt kann man sich gut vorstellen, dass eine Zweiklassengesellschaft tatsächlich so aussehen könnte, wie der Autor es beschreibt. Und ich kann nur hoffen, dass es nicht soweit kommt.

Mein Fazit: für mich war das leider nichts, zuviele Fehler und eindimensionale Figuren haben mein Lesevergnügen geschmälert. Aber ein wichtiges Thema wurde angesprochen und die Ideen dafü

Bewertung vom 27.02.2022
HOME - Haus der bösen Schatten (eBook, ePUB)
Sager, Riley

HOME - Haus der bösen Schatten (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Maggie hat keine Erinnerung an die Ereignisse von damals, als ihre Familie aus Baneberry Hall floh. Das hat sie niemals losgelassen. Als sie nach 25 Jahren in das Haus zurückkehrt, will sie die Geheimnisse der Vergangenheit aufdecken. Aber ist das wirklich eine gute Idee? Und kann es sein, dass es in Baneberry Hall spukt?

Dieses Buch hat mich von der ersten bis zur letzte Seite absolut gefesselt! Es gibt viele Geschichten über Geisterhäuser und auch wenn „Home“ hier nicht mit viel Neuem aufwartet, wird man von Baneberry Hall unweigerlich in den Bann gezogen und kann sich ihm nicht mehr entziehen. Endlich mal wieder ein richtig gutes Buch mit authentischen Protagonisten und einer spannenden Story, die wirklich lesenwert ist. So hebt sich Baneberry Hall dann eben doch von den üblichen Spukgeschichten ab.

Der Leser begleitet Maggie auf der Suche nach ihrer Vergangenheit. Die Figuren sind allesamt authentisch, Maggie ist mir besonders sympathisch, dennoch gibt es Momente, in denen sie meiner Meinung nach übertreibt oder zickig reagiert, was sie umso realitstischer werden lässt. Denn wer ist schon perfekt? Aber auch die anderen Protagonisten gefallen mir. Sie sind nicht zu vielschichtig, so dass das Augenmerk immer auf dem Haus und seiner Geschichte liegt. Trotzdem sind sie auch nicht zu oberflächlich, so dass man nicht immer weiß, wer hier welche Ziele verfolgt.

Nur nach und nach kommt man dem Geheimnis von Baneberry Hall auf die Spur und ich für meinen Teil kann sagen, dass ich nicht alles so habe kommen sehen, wie es dann eben kam. Die ein oder andere meiner Vermutungen wurde während des Lesens bestätigt, doch das Große Ganze habe ich nicht erfassen können. Immer wieder gab es Twists, die der Geschichte plötzlich eine ganz andere Wendung gegeben haben. Und dabei immer der unterschwellige Grusel, von dem so eine Story lebt. Super!

Besonders gefällt mir, dass man hier eigentlich 2 Bücher in einem bekommt!
Maggies Vater hat ein Buch über Baneberry Hall geschrieben. Ein Geisterbuch, das vieles in Maggies Leben zerstört hat. Dieses Buch bekommen auch wir Leser Stück für Stück und Kapitel für Kapitel zu lesen. Immer wieder wird zwischen dem Buch und Maggies Gegenwart gewechselt. Dabei sind die Kapitel spannend aber kurz, so dass man nie den Überblick verliert. Dazu tragen auch eine andere Schriftart und die Überschriften bei, die ein Kapitel aus dem Buch von Maggies Vater einläuten. Ich konnte mich während des lesens kaum entscheiden, welche Kapitel ich spannender fand.

Endlich mal wieder ein richtig gutes Buch! Ich hätte noch ewig weiterlesen mögen!
Ich habe tatsächlich noch ein ungelesenes Buch von dem Autor in meinem Regal und hätte ich gewusst wie sehr er die Leser fesseln kann, wäre es schon längst nicht mehr ungelesen. Das werde ich also dringend nachholen!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.01.2022
Thirteen / Eddie Flynn Bd.4
Cavanagh, Steve

Thirteen / Eddie Flynn Bd.4


sehr gut

Kennen Sie das? Man liest ein Buch und es ist auch wirklich spannend, aber trotzdem hat man das Gefühl, man hätte es schon gelesen? Oft ähneln sich die Thriller, denn irgendwie ist ja alles schon mal dagewesen.
Nicht so bei „Thirteen“ von Steve Cavanagh. Endlich mal ein Buch mit einem neuen Plot, einer neuen Idee, einer Story die man nicht schon zig mal so oder so ähnlich schon gelesen hat. Und dazu auch noch von Anfang bis Ende spannend! Aus Zeitgründen musste ich zwischendurch immer mal beim lesen pausieren, was mich jedesmal geärgert hat. Wollte ich doch Eddie Flynn, den Strafverteidiger, bei diesem spannenden Fall unbedingt begleiten! Ein Serienkiller der sich in die Jury schleicht, um einen Unschuldigen für seine Taten hinter Gitter zu bringen. Großartige Idee, die mir so noch nirgendwo untergekommen ist.

Bisher bin ich weder auf den Autor, noch auf die Eddie-Flynn-Reihe aufmerksam geworden und ich verstehe gar nicht, wie mir DAS entgehen konnte. Als eingefleischte Thriller-Leserin fast schon ein Frevel, denn das Buch war wirklich richtig gut. Eddie Flynn war mir von Anfang an sympathisch. Er ist kein Superheld, sondern ein normaler Mensch mit Ecken und Kanten und das macht ihn nahbar und realistisch. Er steht zu seinen Fehlern, kann dabei aber oft nicht aus seiner eigenen Haut und ich denke, das kennen wir alle. Trotzdem setzt er alles daran seine Fehler und seine Prinzipien irgendwie unter einen Hut zu bekommen, auch wenn er dafür manchmal selber zurückstecken muss. Er ist nicht perfekt, aber sein Herz sitzt am rechten Fleck und ich habe ihn im Laufe der Geschichte immer mehr in mein eigenes Herz geschlossen. Auch die anderen Protagonisten gefallen mir gut und sind realistisch dargestellt, doch die Geschichte wird eindeutig von Eddie getragen.

Dazu trägt natürlich bei, dass der Großteil der Story aus Eddies Sicht geschrieben ist. Allerdings trägt die Ich-Erzählung in diesem Fall nicht dazu bei, dass ich mich als Teil der Geschichte empfinde, sondern es ist für mich eher, als ob Eddie mir alles erzählt. Beim lesen hatte ich tatsächlich ständig seine Stimme im Ohr. Er erzählt in kurzen und prägnanten Sätzen, die mich seine Denkweise gut nachvollziehen lassen.
Zwischendurch gibt es auch immer wieder kurze Kapitel, in denen man den Mörder beobachten kann. Hier hört die Ich-Erzählung auf, was mir gut gefällt, so gibt es eine klare Abgrenzung und man kommt beim lesen nicht durcheinander. Die „Mörder-Kapitel“ sind spannend, denn man erfährt immer nur einen Bruchteil dessen, was der Mörder eigentlich plant. Es wird immer nur der nächste Schritt erzählt, wenn überhaupt. Das große Ganze bleibt dem Leser lange verborgen, so kommt es immer wieder zu Überraschungen beim lesen.

Manchmal ist die Story nahe an der Grenze zur Unglaubwürdigkeit. Aber sie überschreitet diese Grenze nie. Es ist eher so als denkt man „Unwahrscheinlich? Ja. Aber eben doch nicht unmöglich.“ Der Autor hat diese Gratwanderung gut hinbekommen. Generell wird auch immer wieder deutlich, dass es nicht unbedingt „gute“ und „böse“ Menschen gibt, sondern dass sich das auch gerne mal vermischt. Das macht alles wieder sehr authentisch.

Das Einzige was mich etwas gestört hat, war tatsächlich der Schreibstil des Autors. Anfangs war ich von den meist sehr kurzen Sätzen angetan. Endlich mal ein ausgefallener, anderer Schreibstil, der eben auch gut zur Erzählweise von Eddie passt. Aber je länger das Buch wurde, umso mehr hat mich genau dieser Aspekt gestört. Die kurzen Sätze haben oftmals den Lesefluß gestört, was mich nach einiger Zeit etwas genervt hat.
Sehr positiv fand ich, dass man das Buch super lesen kann, auch wenn man die anderen Bücher der Reihe nicht kennt. Es wurde zwar auch aus Eddies Privatleben erzählt, man konnte aber alles gut nachvollziehen. Also auch als Einzelband geeignet. Auch hier hat der Autor wieder gut die Waage gehalten zwischen genug Details um Eddie und seine Welt zu verstehen, aber nicht zuviel, so dass der Leser womöglich von der

Bewertung vom 26.12.2021
Die falsche Zeugin
Slaughter, Karin

Die falsche Zeugin


sehr gut

Karin Slaughter - ein Name, der Spannung garantiert!
„Belladonna“ habe ich gleich 3x gelesen, deshalb war ich sehr gespannt, ob ihr neuestes Buch würde mithalten können.

Die Dicke des Buchs habe ich als etwas abschreckend empfunden und beim lesen habe ich zwischendurch tatsächlich gedacht, dass man das ein oder andere hätte weglassen können, um nicht zu sehr auszuschweifen und die Geschichte zu lang werden zu lassen. Aber langweilig wurde es nie.

Die Autorin schrappt zwar manchesmal an der Grenze zur Glaubwürdigkeit, bekommt aber immer noch die Kurve.
Die Charaktere sind allesamt intensiv und eindringlich, manche dabei absolut liebenswert, wieder andere wirken beim lesen äußerst beklemmend und ich habe mich regelrecht unwohl gefühlt, wenn sie die Szenerie betraten. Das war allerdings ein gutes Unwohlsein, die Art von Schauer, die einem bei einem guten Thriller den Rücken runterlaufen sollte. Und die Bezeichnung „Thriller“ hat sich dieses Buch redlich verdient. Dabei ist es eine tolle Mischung aus Psychothriller und Action, denn die Autorin schreckt auch vor Gewalt und verbaler Direktheit nicht zurück, auch hier oftmals hart an der Grenze. Das Hauptaugenmerk liegt letztlich aber auf der Spannung und die wird nach und nach immer weiter angezogen, bis sie sich in einem der Geschichte würdigen Showdown entlädt. Bis dahin werden die Leser in ein perfides Katz- und Mausspiel verwickelt, dem sie sich nicht entziehen können.

Nebenbei wurden von der Autorin auch aktuelle Themen wie das Corona-Virus und die Gleichstellung der Frau eingestreut, das hat mich manchmal etwas genervt (obwohl ich selbst eine Frau bin). Mich hat das immer etwas von der eigentlichen Geschichte abgelenkt und auch wenn es wichtige Themen sind, möchte ich in der Bücherwelt manchmal einfach etwas Abstand vom Alltag haben, was schwer wird, wenn dann auch im Buch immer wieder von Masken, Mindestabstand etc die Rede ist. So war mir das entfliehen aus der Realität nicht immer möglich.
Im Nachwort ist aber zu lesen, dass die Autorin diese Themen ganz bewusst hat einfließen lassen, weil es ihr wichtig war. Das widerum gefällt mir.

Insgesamt kann ich dieses Buch von ihr nur empfehlen, auch wenn es nicht immer so leicht „wegzulesen“ war. Es war aber auch nicht leicht wegzulegen, weil es so spannend war und man Leigh und Callie unbedingt zur Seite stehen wollte. Also: kaufen und lesen! Und vielleicht sind Sie ja in der Lage, einen Lieblingsprota zu finden. Ich habe mich gleich in mehrere verliebt und hadere immer noch mit mir, wer letztendlich mein Favorit ist. Und das, obwohl ich das Buch schon vor ein paar Tagen beendet habe. Nachhaltig ist es also auch ;-)

Bewertung vom 28.11.2021
Die Verschwundene
Hawkins, Rachel

Die Verschwundene


gut

Von der Tellerwäscherin zur Millionärin - so oder so ähnlich stellt sich Hundesitterin Jane ihr Leben vor, als sie den wohlhabenden Eddie kennenlernt und bei ihm einzieht. Das Eddie schon einmal verheiratet war, stört Jane nicht. Seine Frau Bea kam bei einem Bootsunfall ums Leben. Doch je mehr Jane versucht, sich ihrem neuen Leben und ihrer Umgebung anzupassen und dafür Bea zum Vorbild nimmt, desto mehr Zweifel kommen ihr. Zweifel an Bea, an Eddie, an ihrem Leben und daran, ob das Bootsunglück tatsächlich ein Unfall war...

Der Klappentext liest sich wie ein Psychothriller, das Buch selbst ist als Roman deklariert. Tatsächlich ist es schwierig, hier eine eindeutige Grenze zu ziehen. Anfangs liest sich die Story wie eine typische Liebesromanze. Das Kennenlernen von Jane und Eddie zieht sich in die Länge und die Geschichte, dass sich das arme Mädchen in den hübschen reichen Kerl verliebt, ist ein gängiges Klischee. Generell strotz dieses Buch vor Klischees. Jede Figur, sogar das Viertel in dem Jane und Eddie wohnen, ist weder tiefgründig noch neu. Trotzdem wird der Leser bei der Stange gehalten, denn schnell wird klar, dass Jane etwas zu verbergen hat und vermutlich nicht so unschuldig ist, wie sie tut. Hier kommen dann die ersten Ansätze eines Psychothrillers hervor. Der Leser wird dazu verleitet Jane nicht zu vertrauen, zumal sie ziemliche Stalkerzüge an den Tag legt.

Dennoch dauert es lange, bis die Geschichte etwas an Fahrt aufnimmt. Sie plätschert leise vor sich hin, immer mal wieder unterbrochen von Anspielungen auf die Wesenszüge der Figuren. Diese sind mir durch die Bank weg alle unsympathisch. Die Protas sind oberfläschlich, klischeebehaftet und manipulativ. Einzig das jeder etwas zu verbergen scheint, macht die Sache etwas spannend.

Die Autorin legt einen angenehmen Schreibstil an den Tag, der sich flüssig lesen lässt und durch den man das Buch schnell und gut lesen kann. Doch obwohl die Geschichte einige Wendungen beinhaltet, ist die Handlung absolut vorhersehbar. Ich wurde leider kein einziges Mal überrascht. Das Ende zieht sich künstlich in die Länge und irgendwann wollte ich eigentlich nur noch, dass die Autorin jetzt wirklich mal zum Ende kommt.
Schön sind die verschiedenen Blickwinkel, aus denen die Story erzählt wird. Natürlich ist Jane die Hauptfigur, doch immer wieder gibt es Rückblicke in die Vergangenheit, die gerne auch aus Beas Sicht geschildert werden. So lernt der Leser nicht nur Bea nach und nach kennen, sondern erfährt auch häppchenweise, was damals wirklich passiert ist. Auch hier hielt das Buch zwar keine Überraschung für mich bereit, trotzdem war es nicht uninteressant. Sogar einen Showdown gibt es kurz vor Ende.

Da es sich hier um einen Roman und nicht um einen Thriller handelt, vergebe ich noch 3 Sterne, denn als Roman kann man das durchaus gelten lassen. Leider ist das Buch nicht Fisch, noch Fleisch. Aber es liest sich gut, wenn mir der Inhalt auch nur mäßig gefallen hat. Für mich etwas klischeebehaftet und langatmig. Ich kann mir aber vorstellen, dass die Geschichte durchaus bei dem ein oder anderen Leser Anklang findet. Man darf nur nicht zu sehr von Thrillern verwöhnt sein.