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Azyria Sun

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Insgesamt 664 Bewertungen
Bewertung vom 03.05.2025
Fitzek, Sebastian

Das Kalendermädchen


ausgezeichnet

Der perfekte Alptraum

Worum geht’s?
Die 11jährige Alma ist todkrank und benötigt dringend eine Stammzellenspende. Daher versucht ihre Adoptivmutter Olivia, ihre biologischen Eltern zu finden. Doch die fast die komplette Adoptionsakte ist geschwärzt und keiner möchte ihr Auskunft erteilen. Bei ihrer verzweifelten Suche stößt Olivia auf die grausame Legende des Kalendermädchens.

Meine Meinung:
Immer wieder sage ich, dass ich von Sebastian Fitzek hin- und hergerissen bin. Aber mit seinem Thriller „Das Kalendermädchen“ hat er mich wieder mehr als überzeugen können. Sein Schreibstil ist perfekt alptraumhaft, direkt, ungeschönt und blutig – genauso, wie das bei einem Thriller sein muss. Auch die Erzählung auf verschiedenen Zeitebenen ist mehr als gelungen.

Wir begleiten in der Gegenwart Olivia, eine Psychologin und Mutter, die verzweifelt nach einem Spender für ihre Tochter sucht. Und in der näheren und ferneren Vergangenheit Valentina, die wirklich von einem Alptraum in den nächsten schlittert. Alle Protagonisten sind einfach perfekt dargestellt. Auch Elias, Julian etc. in den Nebenrollen sind einfach klasse.

Der Fall, von dem uns der Autor erzählt, ist absolut krank. Anders kann ich es gar nicht ausdrücken. Krank aber genial! Woher kommen nur solche Psycho-Ideen? Zu gerne hätte ich hier noch mehr über den lebendigen Adventskalender gelesen! Über die einzelnen Türchen! Allein der Gedanke daran ist einfach nur grauenvoll! Ich musste im Text nur eine fett geschriebene Zahl sehen, schon bekam ich Gänsehaut! Es war perfekt atmosphärisch, gruselig, fesselnd, grauenhaft – ich konnte nicht genug davon bekommen! Hierdurch, durch die Einblicke in die Vergangenheit, die Kapitel aus Sicht von Valentina und die in der Gegenwart hatten wir von Anfang an eine total fesselnde Spannung, die zu keinem Zeitpunkt abriss. Auch der Charakter von Elias war absolut klasse! Ihn konnte ich bis zuletzt am wenigsten einschätzen. Dann im letzten Drittel hatten wir so viele geniale Twists. Auch wenn die Bücher von Herrn Fitzek immer einer gewissen Logik folgen, so war es doch auch wieder unvorhersehbar. Man weiß, was auf einem zukommt, und ist dennoch überrascht. Man bekommt eine Ahnung und hat eine bestimmte Erwartung, die schon erfüllt wird, aber oftmals dennoch Überraschungsmomente beinhaltet, die dann hochgehen wie eine gewaltige Explosion. Für mich ist Kalendermädchen mit eines seiner besten Bücher und von mir eine ganz klare Leseempfehlung!

Fazit:
Mit „Das Kalendermädchen“ hat mich Sebastian Fitzek voll und ganz überzeugt. Das ist wirklich ein Psychothriller, der es in sich hat. Tolle Protagonisten, Zeitebenen, die das Lesetempo und die Spannung immer mehr anheizen. Und das Beste: Der lebendige Adventskalender – wie genial ist ja bitte der? So grauenvoll perfekt, ich hätte da noch gerne viel mehr dazu gelesen. Eine absolut kranke Idee, die dieses Buch zu einem wirklichen Meisterwerk gemacht und durchgehend explosive Spannung und Gänsehaut erzeugt hat.

5 Sterne von mir!

Bewertung vom 03.05.2025
Etzold, Veit

Final Blood / Clara Vidalis Bd.9


weniger gut

Leider Claras schwächster Fall

Worum geht’s?
Ein Politiker, seine Frau und seine Tochter werden tot in einem Hotelzimmer aufgefunden. Der Killer hat sie nicht nur brutal ermordet, sondern auf TikTok erscheint kurze Zeit später ein Video, auf dem er ihr Blut trinkt. Clara ist sich sicher: Der Totenzeichner ist zurück. Und sie will ihn fangen.

Meine Meinung:
Lieber Veit Etzold, Sie führen die Liste meiner deutschen Lieblings-Thriller-Autoren mit an und die Clara-Vidalis-Reihe zählt zu meinen Lieblingsserien. Nachdem es nach Band 8 lange still um Clara wurde, hatte ich schon Angst, die Serie wäre beendet und war umso euphorischer, als mit „Final Blood“ Band 9 erschien. Ich mag den eindringlichen, bildhaften Schreibstil. Zudem bin ich immer wieder beeindruckt, wie gut recherchiert ist. Auch wenn die politischen Dinge vielleicht nur am Rande kratzen, so bin ich doch überzeugt, dass da mehr als nur ein Kern Wahrheit dahintersteckt und entsetzt darüber, was in der Welt passiert, das oftmals im Verborgenen geschieht.

Von Clara und MacDeath erfahren wir hier leider nicht viel Neues. Auch die anderen im Team sind eher eine Art Randfiguren. Richtig gut gefallen hat mir die Idee hinter der Figur des Killers. Das Psychopathische, das Brutale und Grausame war wirklich einzigartig.

Andere Dinge, die mir positiv aufgefallen sind, waren die Teile darüber, wie die Geheimdienste der einzelnen Staaten agieren. Wieviel da im Verborgenen passiert. Auch gut gefallen hat mir der Beginn, der Wechsel zwischen den Kapiteln um die Reitstunde und der Szenen im Hotelzimmer haben es geschafft, dass das Gute bzw. Böse am jeweiligen Ort noch extremer zutage kam. Aber leider, leider konnte mich dann der Rest nicht mehr überzeugen. Wo wir sonst tief in die Seele und den Kopf des Killers blicken dürfen, was mich hier wirklich interessiert hätte, blieben wir an der Oberfläche. Dabei hätte der Killer der König aller Killer werden können, so genial waren die Grundzüge. Den Großteil hat dann m.E. die Arbeit der Geheimdienste eingenommen sowie andere Begebenheiten aus der Welt, wie 9/11, Bin Laden, etc., was mit dem Fall nicht viel zu tun hatte. Das war eher eine Art fiktives Sachbuch. Bei den Ermittlungen selbst kam es mir streckenweise so vor, als würde eher Werbung für die ersten Bände der Serie gemacht werden und der eigentliche Fall hat dann vielleicht 10 % des Buches eingenommen. Aufgrund meiner Vorfreude war das für mich doch leider etwas enttäuschend. Ich hatte mir so viel erhofft und der Killer hatte so viel Potenzial, was leider zwischen all den Themen untergegangen ist.

Bitte lieber Veit Etzold, lassen Sie uns in Band 10, der ja doch auch einen kleinen Meilenstein darstellt, wieder tiefer eintauchen in den Fall. Ich wünsche mir da wirklich wieder einen Wohlfühlthriller der Grausamkeiten, der uns in den Kopf des psychotischen Täters blicken lässt. Blutige Tatorte des Grauens. Rasante Ermittlungen und mehr von Clara und MacDeath. Auch wenn mich dieser Band nicht überzeugen konnte, so freue ich mich dennoch auf Band 10, der meine Enttäuschung hoffentlich wieder wett macht!

Fazit:
Leider konnte mich Veit Etzold mit „Final Blood“ nicht überzeugen. Im Gegenteil. Hier hat mich Herr Etzold, der zu meinen deutschen Lieblings-Thriller-Autoren zählt mit Band 9 einer meiner Lieblingsserien eher enttäuscht. Zu viel wurde abgeschweift in geheimdienstliche Themen. Zu viel wurde Bezug genommen auf alte Fälle, dass es eher wie Werbung wirkte. Und der Täter, der der beste aller Zeiten hätte werden können, bekam dadurch einfach zu wenig Bühne.

2 Sterne von mir und ich hoffe auf Band 10 – bitte bringen Sie uns da wieder einen Wohlfühlthriller der Grausamkeiten mit tiefen Einblicken in die Abgründe der menschlichen Seele!

Bewertung vom 03.05.2025
Münzer, Hanni

Wenn du mich findest


gut

Frau Münzer auf romantischen Pfaden

Worum geht’s?
Gina ist Studentin an der Uni in Rom und genießt ihr Leben. Sie lässt nichts anbrennen, lässt sich aber auch auf niemanden ein. Denn was niemand weiß: Ihr Leben ist ein Geheimnis und sie ist auf der Flucht. Als sie Riccardo begegnet, der sofort ihr Herz berührt, droht ihre Vergangenheit sie einzuholen.

Meine Meinung:
Mit „Wenn du mich findest“ versucht sich Hanni Münzer an einem neuen Genre. Wo sie sonst perfekt historische Fakten mit Fiktion vermischt, geht es hier um Romantik pur. Auch ihren Schreibstil empfand ich anders, als z.B. bei ihrer Honigtot-Saga. Es war deutlich gefühlslastiger, aber dennoch gut zu lesen.

Wir wechseln beim Lesen die Sicht zwischen Gina und Riccardo. Zwei junge Menschen, deren Wege sich treffen und vereinen. Beide sind spannende Charaktere, aber am besten gefallen hat mir Marisol, die Mitbewohnerin von Gina. Sie war einfach so herzerfrischend und herrlich direkt und offen. Sie war meine eigentliche Heldin des Buches und Hauptprotagonistin der Herzen.

Die Geschichte selbst dann war ein bisschen Hollywood, ein bisschen Spannung, ein bisschen Hoffen und Vergangenheitsbewältigung aber hauptsächlich eine ganze Menge Herz und Herzschmerz. Dann noch ein bisschen Klimaretter und Politik und ein bisschen fast schon mafiöse Momente. Wären nicht die vielen spicy Momente, wäre es für mich eher ein YA-Roman gewesen. Aber im Nachwort führt die Autorin aus, dass sie mal weg von den ernsten Themen und zum Sommer hin eine leichte, emotionale Lektüre schreiben möchte. Das ist ihr auch definitiv gelungen. Wir haben spannende Stellen und der Bayer, Freund und Bodyguard von Riccardo, ist eine echte Nummer. Auch jede Menge spicy Romance haben wir – für Romantikfans ist es wirklich das perfekte Buch mit den typischen Höhen und Tiefen einer Hollywood-Romanze. Es ist gut zu lesen, hat lustige Momente, ernste Momente und hoffnungsvolle Momente. Und natürlich jede Menge Emotionen. Hier bekommt man wirklich, was die Autorin verspricht und das Ganze vor den bunten und lebendigen Kulissen Italiens. Mir persönlich war es teilweise allerdings zuuuuuu emotional, fast schon schnulzig. Außerdem war mir der Themenmix doch etwas viel. Von allem etwas, aber nicht, wie wir das von der Autorin gewohnt sind, tiefgründig und ausführlich, sondern eher oberflächlich. Mir gefällt die Frau Münzer besser, die sich den historischen Themen widmet. Aber Romantik-Fans, die Hollywood-Klischees suchen, werden hier zu 100 % auf ihre Kosten kommen – für euch daher eine ganz große Leseempfehlung von mir! Meins war es leider nicht so.

Fazit:
Mit „Wenn du mich findest“ schreibt Hanni Münzer einen Roman, der Herzschmerz pur ist. Wir haben tolle Charaktere – Marisol ist hierbei mein absoluter Favorit. Und wir haben eine Menge emotionaler Momente, aber auch spannende Szenen. Wäre es nicht so spicy, mir teilweise schon zu spicy, hätte ich den Roman eher in die Kategorie YA-Reads eingestuft. Zudem war es mit vielen Themen, die nur angeschnitten wurden, sehr überlastet und hat eher an der Oberfläche gekratzt. Aber es ist ein gut zu lesendes Buch, das viele spannende, unterhaltsame und romantische Szenen hat und bei dem Romantik-Fans und Hollywood-Romance-Liebhaber definitiv auf ihre Kosten kommen. Mir war es teilweise etwas zu viel Herzschmerz. Ich bleibe doch lieber bei den historisch angehauchten Romanen der Autorin.

3 Sterne von mir.

Bewertung vom 30.04.2025
Lacrosse, Marie

Licht und Schatten / Montmartre Bd.1


ausgezeichnet

Ein fesselnder Mix aus Fakt und Fiktion

Worum geht’s?
Elise Lambert und Valérie Dumas verbindet nur ihr Geburtstag, ansonsten könnten die jungen Frauen unterschiedlicher nicht sein. Die junge Elise kämpft finanziell ums Überleben und wünscht sich nichts sehnlicher, als Tänzerin zu werden. Die reiche Valérie hingegen versucht ihren Traum, als Malerin anerkannt zu werden, zu erreichen.

Meine Meinung:
Von Marie Lacrosse habe ich schon einige Bücher gelesen und war immer wieder fasziniert, wie gut ihre Bücher recherchiert sind und wie perfekt ihr die Mischung aus Fakten und Fiktion gelingt. Auch in ihrem neuen historischen Roman „Montmartre – Licht und Schatten“ setzt sie dies wieder unter Beweis. Ich habe über Paris und La Goulue schon Bücher gelesen und hatte daher einige Déjà-vus, die mir gezeigt haben, dass wieder perfekte Recherchearbeit geleistet wurde. Und ich wurde sofort hineingezogen in das bunte, malerische, laute, lebendige Leben von Montmartre im 19. Jahrhundert.

Vor allem mit ihren Protagonistinnen – allen voran Elise und Valérie – hat mich die Autorin komplett überzeugt. Am liebsten hätte ich die damalige Zeit an der Seite dieser beiden starken und bewundernswerten Frauen verbracht, die auf der einen Seite ein komplett unterschiedliches Leben führen, deren Schicksal auf der anderen Seite aber auch in gewisser Weise parallel zu verlaufen scheint. Dann die Treffen mit Henri, verschiedenen bekannten Malern und natürlich Louise Weber – der La Goulue – ich habe jede Begegnung genossen!

Besonders gefallen hat mir dann, die Geschichte der Frauen miterleben zu dürfen. Obwohl sich die Wege von Elise und Valérie eher zufällig kreuzten und wir aus der Sicht der einen oder der anderen gelesen haben, so hat das doch ein perfektes Ganzes ergeben, in welchem wir alle Seiten der damaligen Zeit miterleben durften. Die Einblicke in die Welt der Armen und Reichen. Der Studenten und Maler. Der Tänzerinnen. Das Buch ist eine wundervoll bunte Mischung aus so vielen verschiedenen Szenen, ich war und bin absolut begeistert! Beim Lesen hat man richtig die Lebendigkeit der damaligen Zeit gefühlt. Die Verzweiflung und die Hoffnung der Menschen. Wir durften an Weltereignissen teilnehmen. Es gab tiefe Emotionen. Wundervolle Szenerien. Es war einfach wieder absolut fesselnd und ich weiß gar nicht, was ich noch sagen kann! Das Buch ist – trotz seines Umfangs – ein wahrer Pageturner, den man in null Komma nichts durchhat und beim Zuschlagen des Buches ist es, als würde man aus einem real erscheinenden Traum wieder ins Hier und Jetzt kommen. Von mir eine ganz klare Leseempfehlung und ich freue mich bereits auf den zweiten Teil der Dilogie!

Fazit:
Mit „Montmartre – Licht und Schatten“ hat mich Marie Lacrosse wieder absolut begeistert. Das dicke Buch ist ein wahrer Pageturner, der einen in eine andere Welt entführt. Wir erleben Paris im 19. Jahrhundert, lesen von weltbewegenden Ereignissen, nehmen am Leben der Armen und der Reichen Teil. Das Buch lebt nicht nur durch seine wundervollen Protagonisten – allen voran Elise und Valérie -, sondern auch von den bunten und lebendigen Szenerien. Es ist der perfekte Mix aus Fakt und Fiktion. Ein Buch voller lebendiger Bilder, Emotionen und wundervoller Augenblicke.

5 Sterne von mir für diese faszinierende Zeitreise in die Vergangenheit!

Bewertung vom 21.04.2025
Eng, Tan Twan

Das Haus der Türen


sehr gut

Ein leiser Roman

Worum geht’s?
Lesley Hamlyn lebt in Penang ein scheinbar langweiliges Leben an der Seite ihres Mannes Robert. Bis Willie Somerset Maugham auftaucht. Ein weltberühmter Autor. Er lässt sich von Lesley deren Geschichte erzählen, die mehr Geheimnisse aufweist, als es den Anschein hatte.

Meine Meinung:
„Das Haus der Türen“ ist ein historischer Roman von Twan Eng Tan, in dem dieser u.a. über W. Somerset Maugham, einen der meistgelesenen Autoren des 20. Jahrhunderts, schreibt und von dessen Büchern er einige in seiner Quellenangabe erwähnt.

Überhaupt ist es hier eine spannende Mischung aus fiktiven und realen Persönlichkeiten. Ich weiß nicht, ob es Lesley tatsächlich gab, aber z.B. ihre Freundin Ethel und deren Prozess hat es gegeben. Ebenso Sun Yat-sen. Und der Autor stellt diese Mischung aus Menschen wirklich lebendig und spannend dar.

Bei der Geschichte selbst war ich hin- und hergerissen. Auf der einen Seite erhalten wir spannende Einblicke in die Geschichte Chinas, die mir nahezu komplett unbekannt ist. Und zwar in die politische sowie gesellschaftliche Geschichte. Wir erleben auch einen Strafprozess. Und an Lesley erleben wir eine Frau, die in den Zwängen der Gesellschaft gefangen ist. Sie ist so schwach wie stark und eine wirklich interessante Figur. Wir hatten eine Liebesgeschichte, etwas geschichtliche Geschichte, wie gesagt den Gerichtsprozess. Von allem etwas und alles hing auch irgendwie zusammen. Das Buch hat still und leise über das Leben von Lesley berichtet, das eine Unmenge an spannenden Episoden enthält. Es war unterhaltsam und informativ und ich mochte die Charaktere. Aber ein bisschen hat mir der rote Faden gefehlt. Oder zumindest mehr Tiefgang bei einzelnen Teilen. So hat mich das Buch wundervoll unterhalten, es war leicht zu lesen und ist eine wirklich interessante Lektüre für Zwischendurch. Man bekommt einen tollen Einblick in das Leben eines Menschen, der einige historische Personen getroffen hat. Aber es bleiben noch viele Fragen offen. Auch in Bezug auf den Titel hätte ich mir noch mehr über das Haus der Türen selbst gewünscht. Dennoch eine Leseempfehlung von mir, da mich das Buch wirklich gut unterhalten hat und ich viele Dinge erfahren durfte, die ich noch nicht wusste.

Fazit:
Mit „Das Haus der Türen“ vereint Twan Eng Tan die fiktive Geschichte von Lesley mit der historischen Geschichte von W. Somerset Maugham und Sun Yat-Sen. Wir erfahren hier eine Menge über die historischen Geschehnisse Chinas. Über gesellschaftliche Konventionen und über Gerichtsprozesse in der damaligen Zeit. Das Buch ist von der Erzählweise her eher leise, aber dennoch unterhaltsam und kurzweilig. Es ist durchaus lebendig geschrieben und das Leben von Lesley ist ereignisreich und auch spannend. Und auch wenn mir etwas der rote Faden oder mehr Tiefgang bei einzelnen Szenen gefehlt hat, so war das Buch dennoch ein unterhaltsamer Einblick in das Leben der Lesley Hamlyn und ich habe sie gerne begleitet und beobachtet.

4 Sterne von mir!

Bewertung vom 20.04.2025
Miler, Zdenek;Nettingsmeier, Simone

Der kleine Maulwurf als Maler


sehr gut

Kunterbunte Freunde

Worum geht’s?
Der kleine Maulwurf taucht aus seinem Maulwurfbau auf und findet jede Menge Farbtöpfe. Er und seine Freunde malen sich kunterbunt an und erschrecken so den Fuchs, der ihnen auflauert.

Meine Meinung:
Das Kinderbuch „Der kleine Maulwurf als Maler“ basiert auf einem Konzept von Zdenek Miler. Der kindgerechte Text aus kurzen, verständlichen Sätzen wurde von Simone Nettingsmeier geschrieben, der Abschiedsreim von Sandra Grimm. Das Buch ist für Kinder ab 3 Jahre empfohlen, wobei auch mein Kleiner mit knapp 2 Jahren es sehr gerne anschaut und sich vorlesen lässt.

In dem Buch begleiten wir den kleinen Maulwurf, der auf der Wiese jede Menge Farbtöpfe findet und als er sich in einem der Töpfe vor dem Fuchs versteckt, herausfindet, wie toll man sich selbst damit bemalen kann. Ab da wird es richtig kreativ, als er nach und nach alle seine Freunde des Waldes bemalt. Besonders die karierte Eule hat es meinem Kleinen angetan, die findet er mega klasse.

Wir erleben in dem Buch aber nicht nur, wie kreativ man mit Farbe sein kann, sondern auch, wie wichtig Freundschaft und Zusammenhalt sind. Wie sich die Freunde gemeinsam der Gefahr entgegenstellen. Sie sind zusammen mutig und stark und füreinander da. Die Bilder finde ich zum einen gut, weil sie mich noch an den Maulwurf meiner Kindheit erinnern. Zum anderen finde ich sie aber auch teilweise etwas zu vintage für die Kinder heute. Die Farben haben in dem Buch m.E. nicht ihre ganze Strahlkraft entfalten können, irgendwie hat es etwas gedeckt gewirkt. Ein bisschen, als würde man ein wundervolles Lied in Moll, statt in Dur hören. Wenn ihr versteht, was ich meine. Ich kenne und liebe den Maulwurf selbst seit meiner Kindheit und mein Kleiner ist seit einiger Zeit ebenfalls ein großer Fan des kleinen Wesens. Wir haben das Buch schon mehrmals durchgeschaut und werden es noch viele weitere Male lesen. Aber: Wir sind dafür, dass der Maulwurf ein kleines Umstyling bekommt. Etwas runder, weicher und strahlender farbig würde uns sehr gut gefallen. Das aber nur am Rande, von uns auf jeden eine ganz klare Leseempfehlung für die Geschichte vom kleinen Maulwurf und seinen Freunden!

Fazit:
Die Geschichte von „Der kleine Maulwurf als Maler“ hat mich wieder zurück in meine Kindheit versetzt. Auch meinem Kleinen haben die Bilder und der Text von Simone Nettingsmeier, basierend auf einem Konzept von Zdenek Miler, total gut gefallen. Er ist seit einiger Zeit schon großer Maulwurf-Fan. In dem Buch erleben wir, wie der Maulwurf und seine Freunde kreativ sind, Spaß zusammen haben und sich auch Gefahren gemeinsam stellen. Es ist kindgerecht geschrieben und passt für das Alter ab 3 Jahren sehr gut. Nur die Farben haben irgendwie vintage und nicht so leuchtend gewirkt. Wir hatten viel Spaß mit dem Maulwurf und werden das Buch noch viele Male lesen.

4 Sterne von uns und wir würden uns über ein Umstyling des Maulwurfs in weichere Züge und buntere, strahlendere Farben freuen!

Bewertung vom 09.04.2025
Durand, Catherine

Die tausend Farben von Paris


ausgezeichnet

Emotionen und Spannung

Worum geht’s?
Der Amerikaner Jack ist im Rahmen des GI-Programms in Paris. Er genießt seine Zeit dort als Maler und ist einfach nur glücklich. Dann lernt er Rose kennen und alles scheint perfekt. Bis sein ehemaliger Vorgesetzter Major Thomson mit einem Auftrag auf ihn zukommt.

Meine Meinung:
Ich habe bereits einige Bücher von Petra Mattfeldt gelesen, die mich sehr begeistert haben. Daher war ich sehr gespannt auf diesen Roman, der unter ihrem Pseudonym Catherine Durand erschienen ist. Was soll ich sagen? „Die tausend Farben von Paris“ ist einfach toll! Und so viel mehr, als ich erwartet habe. Das Buch ist geprägt von einem wundervoll fesselnden Schreibstil und jeder Menge historischer Fakten, die sich perfekt in die Geschichte einfügen.

Wir lesen hier aus den unterschiedlichen Perspektiven der Protagonisten. Und auch dies ist toll dargestellt. Der Unterschied der eigenen Gefühle zu dem, wie die anderen einen sehen. Am sympathischsten waren mir wohl Jack und Rose, die auch irgendwie die Hauptprotagonisten sind. Doch auch die Geschichte von Frank ist total spannend. Allein durch die Perspektivwechsel haben wir schon richtig interessante Eindrücke erhalten, die von der Geschichte selbst noch untermalt wurden.

Und auch hier hatten wir wirklich einen Mix aus allem. Ich gebe zu, vor dem Lesen hatte ich Angst, dass es eventuell etwas kitschig werden könnte. Aber das war es überhaupt nicht. Im Gegenteil! Wir hatten die perfekte Mischung aus emotionalen und romantischen Momenten; neben der Jagd nach einem Spion und vor dem Hintergrund der geschichtlichen Ereignisse im Paris des Jahres 1951. Wir durften nochmals kurz zurückblicken zur Resistance. Erfuhren davon, wie die amerikanischen und französischen Geheimdienste agierten. Und es war wirklich total spannend! Ein gelungener Mix aus Romanze und fast schon Spionage-Thriller – natürlich ohne die richtig krassen Thriller-Momente, es ist ja schließlich ein Roman. Aber ein Roman, der es wirklich in sich hat. Frau Durand ist hier eine wirklich tolle Mischung gelungen, in die sie zudem spannende und mir eher unbekannte historische Fakten einfügt und ich habe das Buch wirklich verschlungen! Es konnte mich von der ersten bis zur letzten Seite fesseln und auch der Epilog hat sich perfekt an das Ende angeschlossen. Zu gerne hätte ich die Protagonisten noch länger begleitet! Ich hoffe sehr, dass wir noch mehr unter dem Pseudonym Catherine Durand lesen dürfen. Ich werde die Augen offenhalten, denn dieses Buch ist wirklich eine wundervoll außergewöhnliche Mischung, die mich sehr begeistert hat!

Fazit:
In „Die tausend Farben von Paris“ erzählt Catherine Durand nicht nur zwei wundervolle Liebesgeschichten, sondern es geht auch um Spionage, historische Fakten aus der Nachkriegszeig, einen Mord und geheime Recherchen. Kurz: Dieses Buch ist eine fesselnde, emotionale und mitreißende Mischung aus Liebe und Spannung und konnte mich von Anfang bis Ende begeistern! Der lebendige Schreibstil, die bunte Kulisse von Montmartre, die wundervollen Protagonisten – es hat einfach alles gepasst.

5 Sterne von mir und ich freue mich schon auf weitere Bücher von der Autorin!

Bewertung vom 04.04.2025
Johnsrud, Ingar

Echokammer / Ein Fall für Benjamin & Tong Bd.1


sehr gut

Spannende, hochaktuelle Einblicke

Worum geht’s?
Die Wahl des norwegischen Parlaments rückt näher. Und je näher die Wahl kommt, desto intensiver werden die Terrordrohungen. Liselott Benjamin und Martin Tong versuchen, den Terroristen zuvorzukommen. Und mittendrin ist Jens Meidell, Politikersohn und selbst mit politischen Ambitionen. Wie hängt er mit den Terroristen zusammen?

Meine Meinung:
Mit „Echokammer“ startet Ingar Johnsrud seine Trilogie um die Anti-Terror-Ermittler Liselott Benjamin und Martin Tong. Sein Schreibstil ist geprägt von einer Dringlichkeit und Dunkelheit, die absolut mitreißend sind. Dazu die Kapitel, in deren Überschrift die Wahl immer näher rückt – man fühlt sich beim Lesen richtig getrieben.

Die Protagonisten haben mir sehr gut gefallen. Martin Tong, der zurück in den Polizeidienst und in sein Leben kommt und nebenbei noch ein privates Engagement Jugendlichen gegenüber hat. Liselott Benjamin, die kantige Person mit dem scharfen Verstand. Von ihr möchte ich gerne noch mehr kennenlernen. Jens Meidell, ich weiß nicht, ob er auch weiter in der Trilogie eine Rolle spielen wird, auch er hat mir gut gefallen. Mit seinem Background, seinem Wissen und seiner Position war er wirklich interessant.

Der Fall selbst ist geprägt von einem wirklich brisanten Einblick in die Tätigkeit der Parteien vor einer Wahl. Aber nicht nur der politische Einblick war faszinierend; wir haben auch erlebt, wie Terrornetzwerke, und seien sie noch so klein, agieren und ihre Zellen aufbauen. Wir haben den Einfluss von Social Media erlebt. Die negativen Seiten von z.B. einem Wahl-O-Mat. Diese Einblicke an sich waren schon faszinierend. Vieles weiß man, vieles will man gar nicht wissen und vieles ist einfach nur erschreckend! Das alles eingefügt in die eigentliche Story war wirklich genial! Ich gestehe, anfangs hatte das Buch für mich einige Längen und ab und an dachte ich: „Häh?“ Aber je mehr ich gelesen habe und je weiter die Ermittlungen voranschritten, um so fesselnder und mitreißender wurde es. Am Ende hatten wir eine richtig hohe Spannung und mit den tickenden Sekunden wurde es immer krasser und nervenaufreibender. Auch zwischendurch immer wieder die brenzligen, ja tödlichen Situationen, waren absolut krass. Ja, was soll ich sagen, bis auf die kleinen Länden am Anfang der perfekte Einstieg in die Trilogie, die mir so richtig Lust auf die nächsten Teile gemacht hat. Von mir auf jeden Fall eine klare Leseempfehlung, dieses Buch hat es wirklich in sich, ist hochaktuell und absolut brillant!

Fazit:
Ingar Johnsruds Thriller „Echokammer“ hat es wirklich in sich. Mit dem Einstieg in die Trilogie beginnt er zwar langsam und am Anfang gab es einige Szenen, die mir nicht ganz so klar waren, aber schnell waren Spannung und Nervenkitzel da. Dann die tollen Protagonisten, die spannenden und hochaktuellen Themen, die Einblicke in den Wahlkampf – es war mal ein Thriller der anderen Sorte und mich hat der Autor wirklich überzeugt.

4 Sterne von mir und ich bin schon sehr gespannt auf die Fortsetzung!

Bewertung vom 01.04.2025
Clarke, Lucy

The Surf House


sehr gut

Stetig steigende Spannung

Worum geht’s?
Bea ist für ein Fotoshooting in Marokko unterwegs. Doch ihr wird alles zu viel und sie schmeißt den Job. Auf dem Weg zurück nach Hause, wird sie ausgeraubt, ihr Pass wird geklaut. Marnie, die Besitzerin des Surf House, kommt ihr zu Hilfe und nimmt sie mit nach Mallah. Was zuerst wie das perfekte Paradies erscheint, verwandelt sich schnell in einen Alptraum.

Meine Meinung:
Der Thriller „The Surf House” ist das zweite Buch, das ich von der Autorin lese. Und auch hier spielt Lucy Clarke auf verschiedenen Zeitebenen, die zum Ende hin immer mehr Gemeinsamkeiten offenbaren. Dabei hat sie einen wundervollen leichten Schreibstil, der tolle Bilder vor dem inneren Auge entstehen lässt.

Anfangs begleiten wir Bea und in Nebenkapiteln immer wieder Savannah. Zwei Frauen, die sich scheinbar ähnlich sind. Am Ende lesen wir dann noch verschiedene andere Perspektiven, was an der Stelle dann auch für den Thriller einen ganz besonderen Reiz ausmacht. Bea und Aiden, auch ein Hostel-Besitzer, waren mir von allen am Sympathischsten, wobei es hier nicht so sehr auf die Charaktere ankommt.

Das wirklich Wichtige ist die Story. Die beginnt leider sehr langsam. Dennoch mochte ich auch den Beginn des Buches, der uns ein bisschen die Schattenseiten des Model-Lebens aufzeigt, uns in die marokkanischen Souks entführt und der eine ganz eigene, bunte Lebendigkeit ausstrahlt. Je weiter wir im Buch kommen, umso spannender wird es dann. So langsam es beginnt, so rasant hört es auf. Hier kommen wir wirklich vom Paradies in die Hölle! Ich mochte das Leben, das Bea in Mallah kennenlernen darf. Aber auch die Ermittlungen, die sie anstellt, um mehr über Savannahs Verbleib in Erfahrung zu bringen. Und mit dem Ende hätte ich tatsächlich nicht gerechnet. Man hatte die ganze Zeit über das Gefühl, dass man weiß, was passiert. Aber dann stürzt plötzlich bei einem Erdbeben im wahrsten Sinne des Wortes alles zusammen und alles wird anders. Danach beginnt der richtige Thrill und es ist unglaublich, wie viele unvorhergesehene und spannende Twists auf uns Leser einstürmen! Zudem hatten wir noch einen wirklich tollen finalen Showdown und ich wurde für den etwas langsameren Einstieg in das Buch gut entschädigt. Von mir auf jeden Fall eine Leseempfehlung, ich hatte viel Freude mit dem Buch und hab einen wundervollen Einblick in ein spannendes Surfer-Paradies bekommen.

Fazit:
Lucy Clarkes Thriller “The Surf House” startet langsam, fast wie ein Roman. Was zu Beginn wundervolle Bilder in die belebten Souks Marrakeschs und das herrliche Surferparadies in Wallah sind, wandelt sich jedoch stetig zu einer Surfer-Hölle mit unvorhergesehenen Twists und immer mehr Spannung. Die Vermischung aus Vergangenheit und Gegenwart ist wirklich gut gemacht. Wir hatten passende Charaktere und das Ende war passend, aber auch unvorhergesehen. Plus ein rasanter und fulminanter Showdown ganz zum Schluss. Ich hatte viel Freude beim Lesen und viel Spannung bis zuletzt.

4 Sterne von mir!

Bewertung vom 01.04.2025
Dawnay, Gabby

Kleine und große Wunder der Meere


sehr gut

Magische Unterwasserwelt

Worum geht’s?
Die Welt unter Wasser steckt voller Wunder. Der Clownfisch versteckt sich sicher in seiner Anemone, die für andere giftig ist. Dem Haifisch gehen nie die Zähne aus. Eine schöne Mischung aus Geschichten und Sachwissen für die Kleinen.

Meine Meinung:
„Kleine und große Wunder der Meere“ ist eine wundervolle Mischung aus kurzen Vorlesegeschichten und kompaktem Sachwissen. Hierbei hat Gabby Dawnay neben den kindgerecht erzählten Geschichten eine ebenfalls kindgerechte Kurzinfo zu jedem Tier zusammengestellt. Das Ganze wurde von Mona K absolut liebevoll, bunt und lebendig illustriert. Bilder und Text ergänzen sich wirklich gut.

Sehr gut gefallen hat mir auch der Prolog, in dem einem richtig Lust gemacht wird, gemeinsam in die Tiefen der Meere abzutauchen. Und auf dessen Bild man noch die Sonnenstrahlen sieht, die durch die Oberfläche ins Wasser scheinen, bevor wir ganz hinab in die Tiefe gleiten.

Die Geschichten selbst bieten wundervolle Einblicke in das Leben bzw. den Lebenszyklus eines jeden Tieres. Schade finde ich etwas, dass die Reimform, die im englischen Original verwendet wurde, bei der Übersetzung keine Berücksichtigung gefunden hat. Das englische Original lässt sich so herrlich flüssig lesen, das ist hier etwas verlorengegangen. Dennoch sind die Geschichten sehr kurzweilig. Und es macht einfach Spaß, die einzelnen Tiere zu begleiten. Bei den Teilen mit dem Sachwissen, auch dieses kindgerecht und kompakt verpackt, konnten auch wir Großen noch einiges dazulernen. Außerdem haben uns die Bilder wirklich gut gefallen. Allein schon das Cover mit den Glanzelementen! Und dann die detailreichen Darstellungen, auf denen es so viel zu entdecken gibt. Augen, die aus einer Muschel schauen. Fische, die sich hinter Korallen verstecken. Teilweise war die Wortwahl etwas sportlich für 4-jährige, aber es ging gut zum Erklären und beim zweiten Durchlesen war dann alles klar. Aber wir Eltern sind hier zunächst schon gefordert. Dennoch ein wundervolles Vorlesebuch, mir herrlichen Illustrationen und jeder Menge Wissen schon für die Kleinen. Von uns eine klare Leseempfehlung!

Fazit:
In „Kleine und große Wunder der Meere“ lernen die Kleinen jede Menge über die Bewohner, die sich dort im Wasser tummeln. Der kindgerechte Text von Gabby Dawnay wird mit herrlichen Bildern von Mona K untermalt. Die Illustrationen sind wirklich toll und es gibt so viel darauf zu entdecken! Die Reimform ist leider bei der Übersetzung weggefallen, was wir sehr schade finden, da sich das englische Original viel flüssiger lesen lässt. Auch sind einige Worte sportlich gewählt und bedürfen der Erklärung durch uns Erwachsene. Aber uns hat das Buch bereits einige schöne Lesestunden bereitet und selbst wir Großen konnten hier noch vieles Lernen!

4 Sterne von uns!