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Insgesamt 84 Bewertungen
Bewertung vom 23.10.2017
Bayon & Jean-Baptiste / Bayou Heat Bd.2
Ivy, Alexandra;Wright, Laura

Bayon & Jean-Baptiste / Bayou Heat Bd.2


sehr gut

Kurzbeschreibung:

Die Bayous sind ein Ort voller Magie und Geheimnisse. Dort leben die Pantera, ein Clan mächtiger Gestaltwandler. Zum ersten Mal seit Jahrzehnten soll ein Kind in diesem Clan geboren werden, doch das Glück der Pantera wird schnell getrübt, denn die werdende Mutter wird von den Feinden der Pantera entführt. Als die beiden sexy Krieger Bayon und Jean-Baptiste ausgeschickt werden, um sie zurückzuholen, sind sie auf alles vorbereitet – nur nicht auf die beiden atemberaubend schönen Frauen, die ihnen ihre Mission erschweren.

Meine Meinung:

Nachdem mir schon Teil 1 gut gefallen hat, war ich sehr neugierig auf den 2. Teil der Reihe
von Alexandra Ivy und Laura Wright.
Der Aufbau des Buches ist der Selbe geblieben, das Buch beinhaltet also wieder zwei
Liebesgeschichten die jeweils von einer der Aurorinnen verfasst wurden.

Im ersten Teil des Buches versucht Bayon die Angreifer der Schwangeren Ashe zu finden und
trifft dabei, wie seine Vorgänger zuvor auch auf seine baldige Gefährtin.

Laura Wright schreibt im zweiten Teil des Buches dann über Jean-Baptiste, deren
Liebesgeschichte ich recht amüsant fand, da er sich heiße Wortgefechte mit seiner Partnerin
Genevieve liefert.
Beide Charaktere sind unheimliche Sturrköpfe.

Auch wenn die Grundidee: "Pantera trifft Gefährtin" gleich bleibt, gelingt es beiden Autorinnen
mit neuen Charakterzügen, spannende Hintergrundinfos und eine weiterhin interessante Rahmen-
geschichte zu überzeugen, so dass ich mich auch auf den nächsten Teil freue, der leider erst
im Januar 2016 erscheinen wird.

Fazit:

Wer den ersten Teil mochte, wird auch von Teil 2 nicht enttäuscht sein. Zwei neue Pumas und
ihre Geschichte, sowie eine spannende Entwicklung der Rahmengeschichte.

Bewertung vom 23.10.2017
Funkenschlag / Rubinsplitter Bd.1
Dessalles, Julia

Funkenschlag / Rubinsplitter Bd.1


ausgezeichnet

Meine Meinung:

Ruby, oder eigentlich Rosa, wie die Hauptprotagonistin am Anfang des Buches noch heißt, ist ein 17 jähriges Mädchen. Sie fühlt sich schrecklich durchschnittlich, oder eher noch unterdurchschnittlich. Manchmal hat sie das Gefühl beinahe Unsichtbar für andere zu sein.
Ihre Modebegeisterte und ziemlich dominante Mutter lässt leider auch keine Möglichkeit aus, um ihrer Tochter ihre Unzulänglichkeit deutlich zu machen.
Ständig kritisiert sie Rosas zu pummelige Figur, oder ihre schrecklichen Haare.


Direkt am Anfang des Buches hatte ich Rosa in mein Herz geschlossen. Ein Mädchen, dass von seiner eigenen Mutter in einen quietschgelben Jean-Paul Gaultier Anzug gesteckt wird und dabei gesagt bekommt, dass sie froh sein kann, dass ein Designer überhaupt DIESE Größen herstellt, hat einfach eine lesende Freundin verdient! :)

Nachdem sie sich ausnahmsweise gegen ihre Mutter wehrt, bekommt sie von ihrem Vater direkt Sozialarbeiten aufgebrummt und muss an einem Wochenende Sanitätsdienst bei einem Rockkonzert verrichten.

Während dieses Konzert trifft sie zuerst auf eine verwirrt wirkende alte Frau und findet sich später auch noch mit dem arroganten Musiker Kai und seinem Freund Ali in einem magischen Auto wieder...

Und als wäre das alles nicht genug, wird Rosas Welt dann komplett auf den Kopf gestellt. Sie muss feststellen, dass nicht alles ist wie es scheint und das neben unserer Welt eine andere, magische Welt besteht, in die sie unabsichtlich hineingefahren ist.

Julia Dessalles hat eine so wundervolle und fantastische Welt geschaffen, dass ich mich oft
gefühlt habe, wie Alice, die gleichzeitig durchs Wunderland, Phantasien und das
Nimmerland reisen muss.

Nachdem Rosa versehentlich das Portal nach Salvya durchbrochen hat, erinnert sie sich nicht mehr an ihren Namen und wird von den beiden Jungs erst einmal Ruby (wegen ihrer roten Haare) genannt. In Salvya trifft sie auf beängstigende Kreaturen, merkwürdige Orte und auf eine alte Prophezeiung.

Ich muss ja sagen, ich liebe kryptische Prophezeiungen, bei denen man erst im Laufe der Geschichte herausbekommt, was sie eigentlich tatsächlich bedeuten und was nun genau dahinter steckt.

Ruby durchlebt eine unheimliche Entwicklung während ihrer Reise durch Salvya, was mir wahnsinnig gut gefallen hat. Sie muss nicht nur lernen an ihre Phantasie zu glauben, sondern vor allem muss sie anfangen an sich selbst zu glauben.
Begleitet wird Ruby von den beiden Musikern Kai und Ali. Während der blauhaarige Ali ein eher ruhiger Charakter voller Geheimnisse ist, treibt der grünhaarige Kai Ruby oft zur Weißglut.
Er ist arrogant, herablassend und manchmal richtig fies zu ihr, trotzdem scheint es eine geradezu spürbare Verbindung zwischen ihnen zu geben, gegen die sich Ruby verzweifelt versucht zu wehren.

Ich habe von der Autorin netterweise die Erlaubnis bekommen, euch eine Textstelle vorzulesen, die mir besonders viel Spaß gemacht hat :) :
"Rubinsplitter" steckt für mich wirklich voller Überraschungen, spannenden Charakteren und vor allem wahnsinnig viel Fantasie! In einer Welt in der man mit seiner eigenen Fantasie alles erschaffen kann, viel es mir als Leserin wahnsinnig leicht, ebenfalls daran zu glauben, dass alles möglich ist: Wenn man nur daran glaubt!
Durch ihren humorvollen Schreibstil und ihre manchmal bissigen Dialoge zwischen den Charakteren hat mich die Autorin oftmals zum schmunzeln gebracht. Aber auch die spannenden und emotionalen Stellen kommen nicht zu kurz, so das "Rubinsplitter" für mich wirklich zu einem totalen Highlight gehört, dass mich wegen seines fiesen Cliffhangers auf eine schnelle Fortsetzung hoffen lässt.
Fazit:
Wer fantasievoller Geschichten mag, wird den Erstling von Julia Dessalles lieben! Eine wahnsinnig sympathische Protagonistin und gleich zwei interessante Jungs an ihrer Seite und das alles in einer Welt die sich weder vor Phantasien, noch vor dem Wunderland verstecken muss!
Eine absolute Leseempfehlung von mir!

Bewertung vom 23.10.2017
Ich. erinnere. mich. (eBook, ePUB)
Young, Suzanne

Ich. erinnere. mich. (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

ACHTUNG! Diese Rezension bezieht sich auf eine Fortsetzung und sollte wegen evt. Spoiler
gelesen werden, wenn man den ersten Teil: Du. wirst. vergessen. schon kennt :)

Kurzbeschreibung:

Der Schlüssel zur Freiheit liegt in ihrer Erinnerung

Sloane und James sind auf der Flucht. Ein Großteil ihrer Erinnerungen wurde gelöscht. Und das »Programm« ist nicht bereit, sie einfach davonkommen zu lassen. Um zu überleben, bleibt ihnen nur eine einzige Chance: Sie müssen das »Programm« endgültig zerstören. Doch dazu brauchen sie ihre Vergangenheit zurück. Der Schlüssel zu ihren vergessenen Erinnerungen liegt in einer Pille, von der es jedoch nur eine einzige gibt – die außerdem einen hohen Preis fordert. Können Sloane und James gemeinsam das Netz der Lügen durchbrechen? Oder wird das »Programm« sie letzten Endes einholen?

Meine Meinung:

Nachdem ich von Du. wirst. vergessen (mit einem Klick gehts zur Rezi) wahnsinnig
begeistert war, habe ich richtig ungeduldig auf die Fortsetzung gewartet und musste mit
Erschrecken feststellen, dass der Erscheinungstermin verschoben wurde. Kurzfristig hieß
es, dass der zweite Teil leider nicht mehr übersetzt wird und nun gibt es Ich. erinnere. mich.
immerhin als Ebook, so dass ich trotzdem erfahren durfte wie diese Dilogie endet.

Suzanne Young hat mich direkt wieder in die Geschichte hinein geworfen. Am Ende des ersten
Teils konnten Sloane und James fliehen und befinden sich nun auf der Flucht.

Die Rebellen Cas und Dallas finden das flüchtende Pärchen und nehmen sie mit in ihr Versteck.
Doch können sie den beiden wirklich trauen? Während James sein Misstrauen zum Teil hinter
einer aggressiven und abweisenden Haltung verbirgt, wirkt Sloane etwas offener und versucht die
Rebellen besser kennen zu lernen.

Die Autorin hat es wie auch im ersten Teil geschafft mich von Anfang bis Ende komplett an die
Story zu fesseln. Die zum Teil ausweglos scheinende Flucht, war wahnsinnig spannend zu
verfolgen und Sloane und James sind wirklich ein sehr sympathisches Paar.

Obwohl "das Programm" ihnen jegliche Erinnerungen genommen hat, stehen sie immer zueinander
und gerade James wurde für mich zu einem tollen Charakter.

Als Leser leidet, hofft und liebt man gemeinsam mit den Protagonisten und der bildhafte Schreibt-
stil der Autorin hat es mir leicht gemacht, mich in der dystopischen Welt zurecht zu finden.
Sehr gut gefallen hat mir, dass einige offenen Fragen aus "Ich. werde. vergessen." geklärt werden
und sich die Handlung zu einem perfekten Ganzen zusammen fügt.

Fazit:

Wer den ersten Teil mochte, wird nicht um die Fortsetzung herum kommen.

Genauso spannend und dramatisch wie "Ich. werde. vergessen.", ist "Ich. erinnere. mich." wieder
eine grandiose Story, mit tollen Protagonisten die mich voll und ganz überzeugen konnte.

Bewertung vom 23.10.2017
Ich und die Menschen
Haig, Matt

Ich und die Menschen


ausgezeichnet

Kurzbeschreibung:

„In diesem Hörbuch geht es um dich“
In einer regnerischen Nacht wird Andrew Martin, Professor für Mathematik in Cambridge, aufgegriffen, als er nackt eine Autobahn entlangwandert. Professor Martin ist nicht mehr er selbst. Ein Wesen mit überlegener Intelligenz und von einem weit entfernten Stern hat von ihm Besitz ergriffen. Und es ist nicht begeistert von seiner neuen Existenz. Es hat eine denkbar negative Meinung von den Menschen, jeder weiß schließlich, dass sie zu Egoismus, übermäßigem Ehrgeiz und Gewalttätigkeit neigen. Doch andererseits: Kann eine Lebensform, die Dinge wie Weißwein und Erdnussbutter erfunden hat, wirklich grundschlecht und böse sein? Und was sind das für seltsame Gefühle, die es überkommen, wenn es Debussy hört oder seiner vermeintlichen Frau Isobel in die Augen blickt?

Christoph Maria Herbst ist der perfekte Interpret für den außerirdischen Ich-Erzähler, der nach und nach Gefallen an seinem irdischen Leben findet: amüsant, berührend und sehr menschlich.

Meine Meinung:

Auch wenn einer Story, die von einem Außerirdischen handelt, der sich in einem Mathematiker wieder findet, vielleicht im Normalfall nicht unbedingt in mein bevorzugtes Beuteschema gefallen wäre, hat mich die Hörprobe so unfassbar neugierig gemacht, dass ich mich gerne auf diese Geschichte eingelassen habe.


Alleine das Vorwort finde ich schon urkomisch und ich kann euch versprechen, die Geschichte bleibt so amüsant!

Ich weiß gar nicht, wie oft ich selbst über menschliche Eigenschaften, oder Gepflogenheiten grinsen musste, die auf den ersten Blick tatsächlich völlig unlogisch wirken.
Wie soll es da erst einem Vonnadorianer gehen, der sich plötzlich in der menschlichen Hülle eines Mathematik Professors Andrew Martin wieder findet, um eine Mission zu erfüllen?

Warum um Himmels Willen regen sich alle über einen Menschen auf, der nackt am Straßenrand steht? Kann es tatsächlich so wichtig sein, sich mit einer zweiten "Hauthülle" zu bedecken?
Der neue Andrew Martin versteht die Menschen nicht, findet ihr Äußeres abstoßend, vor allem wegen des großen Riechorgans mitten im Gesicht und ist alles andere als Begeistert, dass gerade er auf die Erde geschickt wird.

Auch wenn "Ich und die Menschen" nach einem spaßigen Sci-Fi klingt, hat es der Autor geschafft eine wundervolle und stellenweise philosophischen Geschichte zu erschaffen, die mich unheimlich berührt hat.
Nach und nach lässt Matt Haig den Außerirdischen die Welt der Menschen erkunden und vielleicht sogar ein Stück weit verstehen.
Aber ganz ehrlich? Wir Menschen verstehen uns doch oft selbst nicht wirklich ;)

Für mich persönlich lebt dieses Hörbuch aber vor allem auch durch den perfekt ausgewählten Sprecher!
Christoph Maria Herbst hat selbst immer schon etwas skurriles in der Stimme und ist für mich wirklich zu absoluten Andrew Martin Personifizierung geworden.
Sein Sarkasmus und sein Wortwitz passen einfach "wie die Faust aufs Auge" zu der Story und haben das Hörbuch zu einem wahren Hörgenuß gemacht.

Da mich aber auch die Geschichte selbst unheimlich Begeistert hat, überlege ich tatsächlich es noch mal zu lesen, ich bin nämlich sehr gespannt darauf, ob es mich auch ohne die Stimme von Christoph Maria Herbst so begeistern kann.

Fazit:

Einfach nur genial! Wahnsinnig witzig und gleichzeitig so tiefgründig, dass man manchmal nicht weiß, ob man seinen Gedanken über den Sinn des Lebens nachgeben soll, oder erst einmal Tränen lachen muss :)

Bewertung vom 23.10.2017
Die rote Königin / Die Farben des Blutes Bd.1
Aveyard, Victoria

Die rote Königin / Die Farben des Blutes Bd.1


ausgezeichnet

Meine Meinung:

Ich bin wirklich mit riesigen Erwartungen an dieses Buch heran gegangen, da "Die rote Königin" von vielen unheimlich gelobt wurde.
Tja, ich will Euch ja gar nicht weiter auf die Folter spannen: Das Buch ist wirklich grandios!

Die Autorin hat es wirklich geschafft eine geniale Idee perfekt umzusetzen und in eine düstere Welt voller Spannung und Emotionen zu verpacken.

Mare, die Hauptprotagonistin des Buches lebt in einer grausamen Welt. Die Menschheit ist in 2 Klassen unterteilt. Während die "Silbernen" sich selbst als göttlich ansehen, müssen die "Roten" ihnen dienen und werden behandelt wie Sklaven oder Leibeigene.
Wer sich nicht nützlich machen kann und einen Beruf findet, der den Roten weitere Annehmlichkeiten verschafft, wird automatisch in den Krieg geschickt. Ihre beiden Brüder wurden schon eingezogen und auch Mare hat bisher keine Arbeit gefunden.

Mare ist eine starke Persönlichkeit, die versucht sich in dieser ungerechten Welt irgendwie über Wasser zu halten. Da sie nicht über das Talent ihrer kleinen Schwester verfügt, stiehlt sie um ihrer Familie das Überleben zu sichern.

Nach einem schrecklichen Vorfall gerät sie als Dienstmädchen an die Sommerresidenz der Königsfamilie und ab da überschlagen sich die Ereignisse.

Eigentlich haben nur "die Silbernen" besondere Fähigkeiten. Manche können Gedanken lesen, oder beeinflussen, andere können über Feuer oder Wasser herrschen. Aus irgendeinem Grund zeigen sich aber auch bei Mare übersinnliche Fähigkeiten, die sich niemand erklären kann.
Aus Angst vor einem Aufruhr, behauptet die Königsfamilie, dass Mare eine verschollene silberne Adlige ist und verloben sie mit ihrem jüngeren Sohn.
Mare findet sich plötzlich in einer völlig neuen Welt wieder. Sie weiß nicht mehr wem sie trauen kann, oder wie sie sich zurecht finden soll.
Die Autorin hat es geschafft auch mich völlig zu verwirren und gemeinsam mit Mare war ich immer wieder überrascht über die Intrigen und den unfassbaren Verrat von liebgewonnenen Charakteren.

"Die rote Königin" hat mich von der ersten Seite an gepackt und auch bis zum Ende nicht mehr los gelassen. Viele unerwartete Wendungen und undurchsichtige Charaktere, machen das Buch wahnsinnig Spannend!
Mare und auch die beiden Prinzen Maven und Cal wurden von Vicoria Aveyard sehr vielschichtig zum Leben erweckt und jede Figur für sich steckt voller Überraschungen und interessanten Eigenschaften.

Fazit:

Mit einem bildhaften und emotionalen Schreibstil hat Vicoria Aveyard es geschafft, dass "Die rote Königin" für mich zu einem absoluten Highlight geworden ist, dass ich kaum aus der Hand legen konnte. Durch überraschende Wendungen und tolle Charaktere hat mich dieses Buch absolut überzeugt und ich hoffe ich muss nicht allzu lange auf die Fortsetzung warten!

Bewertung vom 23.10.2017
Die Welt ist kein Ozean
Hennig von Lange, Alexa

Die Welt ist kein Ozean


ausgezeichnet

Meine Meinung:

Die siebzehn jährige Franziska, genannt Franzi wächst wohlbehütet auf. Für ihren Geschmack etwas zu gut behütet. Sie sehnt sich nach Abenteuer, nach Abwechslung und etwas weniger Gluckenverhalten von ihrer Mutter.
Um aus ihrem für ihr empfinden Langweiligen Alltag auszubrechen, wählt sie für ihr Schulpraktikum eine Stelle in einer Psychiatrischen Klinik für Kinder und Jugendliche.
Bisher bestand Franzis Leben aus Klavier spielen, was sie überdurchschnittlich gut beherrscht und dem Wunsch für ein Jahr in Australien ein Musik College zu besuchen.

Als sie an ihrem ersten Praktikumstag die Klinik betritt, hat sie das Gefühl in eine andere Welt einzutauchen. Sie fragt sich, ob sie sich nicht doch zu viel zumutet, denn die traumatisierten Kinder, die Bulimiekranken Mädchen und die Jugendlichen, die keinen Lebenswillen mehr in sich tragen, verstören sie anfangs.
Da die Autorin die Geschichte komplett in der Ich- Erzählform aus Franzis Sicht geschrieben hat, konnte ich ihren Gedanken und Gefühlen sehr gut folgen und auch an ihren Zweifeln an sich selbst teilhaben.
Für mich ist Franzi eine ganz wundervolle Protagonistin. Sie ist einfach unheimlich liebenswert, steckt voller Empathie und Mitgefühl. Sie hat dieses typische "Krankenschwester-Syndrom", durch ihre feinfühlige Art wirkt sie aber nie aufdringlich.
Bei ihrem Rundgang durch die Klinik lernt sie Tucker kennen, der einsam seine Bahnen im Schwimmbad dreht. Sie ist fasziniert von dem stillen Jungen und hat von Anfang an das Gefühl, dass irgendetwas sie verbindet.
Diese "Ich seh dich und fühle mich direkt zu dir Hingezogen" Situation ist oftmals kitschig und nicht unbedingt immer nachvollziehbar, Alexa Hennig von Lange schafft es aber, Franzis Gefühle so emotionsvoll und zärtlich zu beschreiben, dass die Geschichte trotzdem glaubwürdig bleibt und man gemeinsam mit Franzi hofft, dem traumatisierten Jungen näher zu kommen.

Tucker leidet nach einem schrecklichen Erlebnis unter totalen Mutismus, das heißt er hat sich komplett in sich zurück gezogen und ist zu keinerlei Kommunikation mehr fähig. Er spricht nicht und reagiert auch nicht mit Gesten oder Regungen auf irgendjemanden.
Schon seit einem Jahr befindet er sich in der Klinik, doch bisher konnte keine Therapie ihm helfen.
Aber auch er scheint eine Verbindung zu Franzi zu spüren und beginnt langsam aus seiner Lethargie heraus zu kommen.

Franzi will dem einsamen Jungen unbedingt helfen, auch wenn die Klinikverwaltung emotionale Nähe und Freundschaften mit Patienten von Praktikanten nicht duldet. Doch hat sie überhaupt eine Chance? Und was wird aus ihrem großen Australien Traum?

Ich mochte "Die Welt ist kein Ozean" wirklich sehr. In einigen Dialogen mit ihrer besten Freundin Nelli, oder dem Straßenmusiker Randy, der fast schon philosophische Ratschläge erteilt, lernt man als Leser Franzi unheimlich gut kennen und ich konnte mich wirklich sehr gut mit ihr identifizieren.

Für mich ist das Buch nicht nur eine Liebesgeschichte zwischen zwei völlig unterschiedlichen Jugendlichen, die zwischendurch immer wieder völlig aussichtslos scheint, sondern auch eine Geschichte über Schicksal, den Richtigen Zeitpunkt, Entscheidungen treffen und das Erwachsenwerden.
Durch die emotionale Schreibweise habe ich während des Lesens genauso oft gelacht, wie mit Franzi getrauert, mich mit Nelli gemeinsam aufgeregt und gezweifelt.

Fazit:

"Die Welt ist kein Ozean" ist ein wundervolles Buch über das Leben, die Liebe und das Schicksal, das gefühlvoll und herzlich erzählt wird und mich dadurch voll und ganz überzeugt hat!

Bewertung vom 23.10.2017
Er kam
Reiter, Larissa

Er kam


sehr gut

Kurzbeschreibung:

ER=GOTT
Alice (18) hat schon mehr als genug Probleme. Sie muss mit einem tragischem Schicksalsschlag fertig werden und ihr Abitur bestehen. Als ihr plötzlich verschiedene Persönlichkeiten begegnen, die alle behaupten Gott zu sein, gerät Alices Welt vollends aus den Fugen. Während ihre Schwester und ihre Freunde sie für geisteskrank halten, begreift Alice nach und nach, dass es wirklich einen Gott gibt. Doch Gott hat ein Problem, eine multiple Persönlichkeitsstörung verschleiert seinen Blick. Als Gott dann noch auf die Idee kommt, die Menschheit zu dezimieren und ein Spiel zu beginnen, nimmt die Geschichte eine tragische Wendung. Kann Alice Gott vom Gegenteil überzeugen? Teil Eins einer packenden Fantasytrilogie um Freundschaft, Größenwahn und Liebe.

Meine Meinung:

Als ich den Klappentext gelesen habe und dazu dieses düstere Cover gesehen habe, war mein erster Gedanke: Wie strange ist das denn, bitte?

Ein Gott der unter multipler Persönlichkeitsstörung leidet und ein tödliches Spiel mit der Menschheit spielen will?
Das Buch klingt nicht nur cool, es ist auch definitiv richtig klasse.
Alice, die achtzehnjährige Protagonistin des Buches hat einen schweren Schicksalsschlag erlitten und lebt seit kurzem gemeinsam mit ihrer jüngeren Schwester bei ihrem Alkoholabhängigen Vater.

Als hätte sie nicht schon Probleme genug bekommt sie auch noch merkwürdige Träume, aus denen sie mit Schmerzen und Verletzungen erwacht. Natürlich glaubt ihr niemand und ihre Schwester beginnt sich große Sorgen um ihren Geisteszustand zu machen.

Alice sieht Gott in verschiedenen Persönlichkeiten und das nicht mehr nur in ihren Träumen. Der ebenso charmante, wie gefühlskalte Eduard bringt kurzerhand einen Kioskbesitzer um, nur um in Ruhe mit Alice reden zu können.
Nach und nach stellt sich heraus, dass eine der Persönlichkeiten ein grausames Spiel mit der Menschheit plant und diese zum Zeitvertreib beinahe ausrotten will.
Natürlich steht Alice vor dem Problem, dass sie den Menschen helfen möchte, ihr aber niemand glaubt.

Larissa Reiters Schreibstil ist wunderbar flüssig und angenehm zu lesen. Sie schafft es der Geschichte, trotz düsterer und teilweise melancholischer Stimmung eine große Portion Humor und Sarkasmus hinzuzufügen, so dass ich neben Schockmomenten auch immer wieder herzhaft lachen musste.
"Er kam" ist einfach herrlich skurril und ein Roman, den man wirklich in keine Schublade stecken kann, weil er einfach anders ist.
Die Idee, genauso wie die Umsetzung der Story konnten mich komplett überzeugen und ich freue mich schon sehr darauf mehr von Larissa Reiter zu lesen!

Fazit:

Wer auf der Suche nach etwas neuem und anderem ist, sollte sich "Er kam" auf jeden Fall merken. Eine Geschichte mit einer innovativen Idee, die Spannend und unterhaltsam zugleich ist!
Da sich leider noch ein paar kleine "Fehlerchen" in das Buch geschlichen haben, die aber bei der nächsten Ausgabe überarbeitet werden, gibt es einen kleinen Punkt Abzug, aber ansonsten kann ich Larissa Reiters Erstling absolut empfehlen...

Bewertung vom 23.10.2017
Zwischen Licht und Finsternis
Inglis, Lucy

Zwischen Licht und Finsternis


ausgezeichnet

Erst mal muss ich etwas zu dem wundervollen Cover sagen! Nicht nur, dass es einfach wunderschön anzusehen ist, es fühlt sich auch noch total toll an. Die Beschichtung des Buches ist irgendwie "samtig" und gefällt mir wirklich wahnsinnig gut!

Nun aber zum Inhalt (auch wenn ich gestehen muss, dass mich das Cover schon extrem Begeistert hat ;) )
Lucy Inglis hat mich als Leserin direkt in die Story hineingeworfen. Kein langes "Vorgeplänkel", oder langatmige Vorgeschichten, man ist einfach direkt in der Geschichte.
Lily ist ein 16 jähriges Mädchen, die in vielerlei Hinsicht ein wenig anders ist. Sie lebt gemeinsam mit ihrem Vater in London und weiß nicht viel über ihre verstorbene Mutter, außer dass sie die gleiche seltene Blutgruppe wie sie hat.
Lily hat ein besonderes Talent für Computer und hilft ihrem Vater, der Anwalt ist gerne auf nicht ganz legale Weise, indem sie sich in irgendwelche Internetseiten hackt.
So entdeckt sie auch auf einer Überwachungskamera der City of London Corporation ein merkwürdiges Tor in der Bow Lane, von der sie eigentlich dachte, dass sie eine Sackgasse wäre.

Wegen ihrer großen Neugierde stolpert Lily so in eine merkwürdige Prophezeiung und muss feststellen, dass London nur so vor Geheimnissen strotzt.
Wer hätte geglaubt, dass es zweiköpfige Hunde gibt?
Lily nicht, bis sie plötzlich beinahe von einem zerfleischt wird. Gerettet wird sie von dem faszinierenden Regan, der nicht nur ihre seltene Blutgruppe kennt, sondern ihr kurzerhand auch noch sein Blut verabreicht um sie zu heilen.
Mit dieser Begegnung überschlagen sich die Ereignisse und Lily findet sich in einer Welt voller Magie, Drachen und Geistern wieder.
Als wären diese Informationen nicht schon genug Merkwürdiges, scheinen alle seltsamen Ereignisse irgendwie mit Lily in Verbindung zu stehen.

Der Schreibstil von Lucy Inglis ist wirklich ganz wundervoll. Sie hat es geschafft mich von der ersten Seite an komplett an das Buch zu fesseln. Ihre blumige Sprache hat es mir leicht gemacht, an magische Wesen in London zu glauben und ich bin mir sicher, sollte ich mal nach London kommen, werde ich mich definitiv nach Drachen und Mottenschwingen umsehen :)
Wer auf der Suche nach einer spannenden Geschichte, voller Zauber und magischen Wesen ist, wird wohl an "Zwischen Licht und Finsternis" nicht vorbei kommen.

Fazit:

Dieses Buch ist ein absolutes Highlight für mich. Wundervolle Charaktere, eine ebenso spannende, wie romantische Geschichte, die in ein magisches London eingewebt sind, das beinahe ein wenig an die Harry Potter Welt erinnert!
Ganz ganz wundervoll, ihr müsst es einfach lesen! :)

Ich überlege tatsächlich gerade einen "Lieblingsbuch" Button einzuführen, um diesem Buch mehr als 5 Drachen zu geben :D

Bewertung vom 23.10.2017
Das eisige Feuer der Magie / Black Blade Bd.1
Estep, Jennifer

Das eisige Feuer der Magie / Black Blade Bd.1


ausgezeichnet

Meine Meinung:

Die Autorin Jennifer Estap entführt den Leser nach Cloudburst Falls, eine kleine amerikanische Stadt, die von Mafiaähnlichen Gruppen regiert wird. Neben den beiden stärksten Familien, der Sinclair-Familie und der Draconi-Familie, regiert hier aber vor allem die Magie.
Auch auf Monster, Pixies und andere übersinnliche Wesen kann man hier treffen, was den Ort zu einen Magneten für neugierige Touristen macht.

Hier lebt die 17-jährige Lila Merriweather, die seit dem Tod ihrer Mutter und einigen schlechten Erfahrungen in Pflegefamilien alleine in einem Bibliothekskeller wohnt.
Sie hält sich mit Diebstählen und Gelegenheitsaufträgen von einem Befreundeten Antiquitätenhändler über Wasser. Auch sie hat magische Fähigkeiten. Neben der Sichtmagie ist sie auch Fähig, die Magie anderer Zauberer in sich aufzunehmen, um sie selbst zu nutzen.

Ich muss sagen, ich hatte am Anfang so meine Schwierigkeiten mit dem Buch, vor allem mit dem Weltenentwurf der Autorin. Mehr als einmal habe ich mich gefragt, ob wir uns in einer generell magischen Welt befinden, oder ob bloß Cloudburst Falls magische Wesen beherbergt, dann hätte ich gerne gewusst warum.
Irgendwann habe ich mich aber einfach auf die Story einlassen können und ab da an hatte mich Lilas Geschichte und ich konnte das Buch kaum mehr aus der Hand legen.
Lila ist eine ungewöhnliche Protagonistin, die mir richtig gut gefallen hat. Sie ist wahnsinnig taff, hat immer einen frechen Spruch parat, ist extrem Selbstständig und hat eine unglaubliche Begabung im Kampf. Also eine durch und durch emanzipierte Protagonistin, die mal nicht von dem weißen Ritter gerettet werden muss und auf den Prinzen wartet.
Ganz im Gegenteil!
Lila rettet bei einem Anschlag auf den Sohn der Sinclairs das Leben von Devon und wird daraufhin (nicht ganz freiwillig) als seine Leibwächterin engagiert.

Auch wenn sie sich Anfangs weder in der Gegenwart des Gutaussehenden Devons, noch in dem prunkvollen Familiensitz wohlfühlt, kann sie irgendwann nicht mehr leugnen, dass es eine Verbindung zwischen ihr und dem Sinclair Sohn gibt.

Jennifer Estaps Idee hat mich manchmal ein wenig an Shakespeare Dramen erinnert. Familien Fehden und Intrigen, die nur eines im Sinn haben: Macht! Und genau zwischen diese Familienkriege gerät Lila, auch wenn sie sich immer bemüht hat, diesen aus dem Weg zu gehen.

Neben Lila, sind auch Devon und sein bester Freund Felix tolle Charaktere. Während Devon tiefgründig und manchmal beinahe melancholisch wirkt, ist Felix ein draufgängerisches Plappermaul, der aber das Herz am rechten Fleck hat.
Sehr gut gefallen haben mir auch die undurchsichtigen Charaktere bei denen man sich nie ganz sicher sein konnte, auf welcher Seite sie eigentlich stehen...


Fazit:

Nach ein paar Anlaufschwierigkeiten hat mich "Black Blade" schlussendlich doch noch komplett überzeugen können. Vielschichtige Charaktere, eine starke und taffe Hauptprotagonistin, gepaart mit einem Setting, dass neue Fantasy mit alten Shakespeare Ideen mischt, macht das Buch zu einem spannenden Auftakt einer neuen Reihe.
Gerade zum Schluss des Buches überschlagen sich die Ereignisse und ich bin sehr gespannt auf weitere Abenteuer von Lila, Devon und Felix!