Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Lymon
Wohnort: 
Werl

Bewertungen

Insgesamt 195 Bewertungen
Bewertung vom 15.03.2024
Gussie
Wortberg, Christoph

Gussie


ausgezeichnet

„Gussie“ lautet der Titel dies3s Romans, genauso wie die zweite, deutlich jüngere Frau Adenauers. Es erzählt in einem nachdenklich-reflektierenden Ton über das Leben dieser Frau an Adenauers Seite. Dieses Leben ist nicht immer ganz einfach gewesen. Aber dieses beeindruckende Frau hat mit Klugheit und Feinsinn ihren Mann begleitet und unterstützt. Jedoch als Konrad Adenauer von den Nazis verfolgt und drangsaliert wird, brechen auch für Gussie schwere Zeiten an. Am allerschwersten ist die Zeit, als sie von den Nazis gezwungen wird, das Versteck ihres Mannes zu verraten. Diesen Verrat kann sie sich Zeit ihres Lebens nicht ganz verzeihen. Viel zu früh stirbt Gussi mit zweiundfünfzig Jahren auch an den Folgen ihrer Haftzeit unter den Nazis. Das Buch wirkt fast autobiografisch und bringt den Lesern den Charakter dieser beeindruckenden Frau gut nahe.

Bewertung vom 10.03.2024
Frieda, Nikki und die Grenzkuh
Marmon, Uticha

Frieda, Nikki und die Grenzkuh


ausgezeichnet

„Frieda, Nikki und die Grenzkuh“ heißt dieses spannende Kinderbuch, in dem es um das in zwei Hälften zerfallene Dorf Elend geht, das hoffnungslos zerstritten ist. Als eine Kuh aus Süd-Elend genau auf der Grenze zu Nord-Elend ein Kalb bekommt, geht es erst richtig los. Die Frage, wem nun das Kälbchen gehört, sorg für neuen Streitstoff. ein mysteriöses schwarzes Auto sorgt für weitere Aufregung. Denn plötzlich ist Nikki spurlos verschwunden. Ist er entführt worden? Das Mädchen Frieda aus Süd-Elend macht sich große Sorgen um ihren Freund und Schutzbefohlenen. Zudem muss sie sich gegen drei Kinder aus Nord-Elend behaupten, die ihr immer wieder auflauern und ihr das Leben schwer machen. Wie kann sie es alleine gegen Jella, Adil und Bo aufnehmen? Und dann sitzt sie plötzlich ausgerechnet mit ihren drei Widersachern gemeinsam in der Falle.

Bewertung vom 08.03.2024
Noto
Sack, Adriano

Noto


sehr gut

„Noto“ heißt dieser Roman, den man als eine sizilianische Liebeserklärung auffassen kann. Der Ich-Erzähler und Protagonist hat den Tod seines Geliebten, Adriano, zu verarbeiten. Beide hatten sich auf Sizilien ein Grundstück gekauft und dort ein Haus gebaut. Dorthin reist Konrad nun, um seine Trauer zu verarbeiten. Er muss zudem überlegen, ob er das Haus behalten soll oder es verkaufen will, da der gemeinsame Traum vom Leben dort mit Adriano beendet ist. Schwierige, aber auch schöne Wochen liegen vor ihm. Aber Konrad hat viele Menschen an seiner Seite, die ihn in seiner Trauer begleiten.
Der Roman vermittelt viel von der südländischen Mentalität und dem sizilianischen Lebensgefühl. Phasenweise wirkt der Roman aber etwas überladen, da sehr viele verschiedene Personen vorkommen und viele Berühmtheiten, die aber eher farblos bleiben.

Bewertung vom 27.02.2024
Bella und die Böllersum-Bande
Gothe, Karin

Bella und die Böllersum-Bande


ausgezeichnet

„Bella und die Böllersum-Bande“ heißt dieses Kinderbuch, das als moderne Variante der Bullerbü-Bücher angesehen werden kann. Auch hier stehen im Mittelpunkt die Kinder eines kleinen Dorfes, dessen Schule von der Schließung bedroht ist. Als die Kinder davon erfahren sind sie schockiert und setzen alles daran, dies zu verhindern. Mit viel Mut und Einfallsreichtum planen sie diverse Aktionen, die nicht nur für Aufsehen sorgen, sondern auch für Ärger mit den Erwachsenen und untereinander. Aber am Ende gibt es doch einen für alle glücklichen Ausgang. Das Buch ist mit ansprechenden Zeichnungen versehen und enthält sogar das in der Handlung immer wieder erwähnte Böllersum-Lied in Notation zum Mitsingen. Ein Lesespaß für Grundschulkinder, der für die Leser ganz unterschiedliche Identifikationsangebote bereithält.

Bewertung vom 26.02.2024
Der rechte Pfad
Sozio, Astrid

Der rechte Pfad


ausgezeichnet

„Der rechte Pfad“ heißt dieser bedrückende Roman, der dieLeser in die räumliche und geistige Abgeschiedenheit einer religiösen Sekte in einem fiktiven Dorf im Sauerland versetzt. Benni verbringt hier regelmäßig seine Ferien und wird so einerseits am Rande stehend, dennoch immer tiefer von der Denkweise der religiösen Fanatiker infiltriert. Er ist mit den Geschwistern Gideon, Hanna und Lea befreundet, die in der Sekte aufwachsen und ihre je eigenen Probleme und Umgangsweisen mit der Sekte gefunden haben. Unterschwellig gibt es viel Gewalt und eine Haltung des sich Verschließens vor der Welt draußen. Doch diese Welt bekommt immer mehr Risse und sie entfaltet zunehmend ihre zerstörerische Kraft. Während Lea scheinbar problemlos mit den Restriktionen zurechtkommt, begehrt ihre Zwillingsschwester immer mehr dagegen auf und auch Gideon kommt schwer damit klar. Die Erzählweise ist zum Teil etwas verwirrend, da ständig zwischen verschiedenen Zeitebenen hin- und hergesprungen wird.

Bewertung vom 13.02.2024
Mutternichts
Vescoli, Christine

Mutternichts


ausgezeichnet

„Mutternichts“ heißt dieser Roman, der das Bemühen eigener Tochter thematisiert, hinter das Unausgesprochene in der Vergangenheit der Mutter zu kommen. Warum schweigt die Mutter und lässt die Tochter nur im Vagen über ihre Kindheit und ihr Leben damals? Die Tochter respektiert das unausgesprochene Verbot, über die Vergangenheit ihrer Mutter Fragen zu stellen. Erst nach deren Tod beginnt sie mit einer intensiven Recherche. Zum Teil denkt sie sich mögliche Zusammenhänge und kommt schließlich den ausgesparten Erlebnissen ihrer Mutter sehr nahe. Es tritt zutage, worunter ihre Mutter sehr gelitten haben muss. Da sie aber immer die brave, gehorsame Tochter war, hat sie immer akzeptiert, was über sie beschlossen wurde, ohne jemals aufzubegehren. Für ein inneres Aufbegehren schämt sie sich sogleich. Der Roman besticht vor allem durch seine kraftvolle Sprache voller Poesie.

Bewertung vom 12.02.2024
Trabant
Sommer, Stefan

Trabant


sehr gut

„Trabant“ heißt dieser Roman, in dem für einen nicht mehr ganz junger Mann plötzlich alle Sicherheiten seines Lebens ins Wanken geraten. Die Konstanten seines Lebens drohen wegzubrechen, als er eine Nachricht seines Vaters an eine Lisa zu lesen bekommt. Geht sein Vater etwa fremd? Wer ist diese Lisa?
Obwohl er eigentlich als Trauzeuge für seinen besten Freund eintreten sollte, begibt sich Georg auf eine Reise, die ihm Klarheit verschaffen soll.
Doch erst einmal wird alles nur noch viel wirrer. Der Roman ist voll von skurrilen Wendungen und Sonderbarkeiten. Der Protagonist wirkt oft sehr hilflos und in seiner Unbeholfenheit doch auch sehr sympathisch. Das Ende kommt dann sowohl für den Protagonisten als auch für den Leser überraschend. All die Hirngespinste lösen sich auf und das Ende ist recht rührend. Für Leser, die Skurriles mögen.

Bewertung vom 01.02.2024
Teufelskicker, Bücherhelden 1. Klasse, Moritz macht das Spiel
Nahrgang, Frauke

Teufelskicker, Bücherhelden 1. Klasse, Moritz macht das Spiel


sehr gut

„Teufelskicker: Moritz macht das Spiel“ heißt dieses Fußballbuch für Leseanfänger. Moritz ist umgezogen, weil sich seine Eltern getrennt haben. Weil er auch seinen Fußballverein nicht mehr unterstützen kann, ist Moritz sauer. Doch dann lernt er am neuen Wohnort ebenfalls fußballbegeisterte Kinder kennen. Und er kann in einem neuen Verein anfangen zu spielen. Doch Moritz stößt seine Freunde vor den Kopf. Sein alter Verein sei viel besser.
Er ärgert sich über sich selbst, doch er fühlt sich seinem alten Verein auch verpflichtet. Doch schließlich geht doch alles gut aus und Moritz findet endlich wieder seinen Platz - und zwar im neuen Fußballverein bei den Teufelskickern.
Die große Schrift und die Bilder unterstützen die Leseanfänger. Besonders ansprechend sind die Rätsel am Ende jedes Kapitels, die Spaß machen und zu genauem Lesen herausfordern.

Bewertung vom 31.01.2024
Das Lächeln der Königin
Gerhold, Stefanie

Das Lächeln der Königin


sehr gut

„Das Lächeln einer Königin“ heißt dieser Roman, der die Auffindung der berühmten Nofretete-Büste in Ägypten behandelt. Daraufhin entspannt sich ein Kampf verschiedener Länder um den Besitzanspruch auf diese. Der jüdische Mäzen James Simon, für den Borchert bei Grabungen die Nofretete-Büste entdeckt hat, ist begeistert von der Königin. Ihm gelingt es schließlich, diese über seinen Sohn nach Berlin zu holen. Nachdem sie Jahre lang in seinem Privatbesitz war, wird sie schließlich im Museum der Öffentlichkeit gezeigt. Gut gelungen ist an diesem Buch die Beschreibung der Faszination, die von der Büste ausgeht, die zum Teil gefährliche Züge hat, denn sie scheint auch zwischenmenschlichen Beziehungen gefährlich zu werden. Über ihr droht die Beziehung zu Simons Ehefrau Agnes Risse zu bekommen, ähnlich sieht es bei Borcherts Beziehung zu seiner Frau Emelie aus.

Bewertung vom 19.01.2024
Weiße Wolken
Seck, Yandé

Weiße Wolken


ausgezeichnet

„Weiße Wolken“ heißt dieser Roman, der das Schicksal zweier Schwestern mit afrikanischen Wurzeln beschreibt. Die eine hat genug damit zu tun, ihren Alltag mit kleinen Kindern, Beruf und Beziehung zu meistern. Die andere kämpft mit allen Mitteln um Anerkennung und Gleichbehandlung der PoCs. Immer wieder legt sie sich auch mit ihrer Schwester an, die sie für zu angepasst hält. Die Lektüre zeigt deutlich, wie schwierig es ist, sich zu positionieren und das ein „zu viel“ an Engagement auch belastend sein kann. Die Lektüre gewährt dem Leser aber auch einen Blick in ganz andere Lebenszusammenhänge und leistet damit auch einen wichtigen Beitrag zu mehr Verständnis füreinander und trägt dazu bei alltagsrassistische Situationen schneller zu erkennen und zu vermeiden. Auch der Schreibstil passt sehr gut zu den dargestellten Protagonisten.