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Bewertungen
Insgesamt 180 BewertungenBewertung vom 22.10.2023 | ||
„Welt in Aufruhr“ heißt der Titel dieses Sachbuches, das die geopolitische Lage der Welt seit solch beängstigenden Erscheinungen wie dem Ukrainekrieg beleuchtet. Es ist offensichtlich geworden, dass der Weg des Friedens ohne Waffen, der seit Beendung des Kalten Krieges eingeschlagen wurde, nicht der richtige war. Russlands Machtdemonstration zwingt die westliche Welt dazu, zu reagieren und ebenfalls wieder zu den Waffen zu greifen. |
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Bewertung vom 15.10.2023 | ||
„Mutterkuchen“ heißt diese autobiografische Erzählung einer Frau, die aus prekären Familienverhältnissen kommt, schon in frühen Jahren diverse Missbrauchserfahrungen erlebt hat und sich ihren Weg durchs Leben erkämpft. Dieser ist von Rebellion gegen das Establishment geprägt, als sie als Jugendliche in die Punk-Szene gerät. Weiter bestimmen viele vor allem sexuelle Beziehungen sowie Drogeneinnahme und übermäßiger Alkoholkonsum die weiteren Jahre. Mit viel Mühe findet sie schließlich ihre Begabungen, schlägt verschiedene Ausbildungsgänge ein, die sie überwiegend auch erfolgreich meistert. Aber immer wieder gerät sie in Beziehungen, die toxisch sind und in denen sie ausgenutzt und gedemütigt wird. |
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Bewertung vom 27.09.2023 | ||
„Baustellen der Nation“ heißt dieses sehr gut recherchierte Sachbuch, das den Finger in die Wunden der Nation legt. Sehr klar bringen die Autoren die Ursachen für die politischen „Großbaustellen“ auf den Punkt. Gesellschaftspolitische Problemlagen werden in der Politik meist zu kurzfristig und oberflächlich angegangen. Wer Wählerstimmen gewinnen will, sucht sich Themen, die eine breite Zustimmung und schnelle Erfolge versprechen. So lassen sich viele Probleme im Bereich der Infrastruktur mit maroden Brücken, unpünktlichen Zügen etc., aber auch Probleme der flächendeckenden E-Mobilität oder der Misere im Bildungssektor und viele weitere erklären. |
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Bewertung vom 09.09.2023 | ||
Ich erkenne eure Autorität nicht länger an „Ich erkenne eure Autorität nicht länger an“ heißt dieses sprachgewaltige Werk, das aus der Enttäuschung, psychischen Verletzung und jahrelangen Kämpfen um Akzeptanz eines homosexuellen Mannes entstanden ist. Die Zeit für ein Buch wie dieses ist auf jeden Fall reif. Der Leser hört durch die nachdenklichen, besinnlichen, erzählenden und großenteils aphoristischen Passagen den Leidensdruck und die tief sitzende Wut eines Menschen, der um seinen Platz in der Welt kämpft. Der Leser bekommt einen sehr persönlichen Blick auf das Leben und die Wahrnehmung eines homosexuellen Mannes. Es eröffnet einem viele Perspektiven auf die alltäglichen Schwierigkeiten, mit denen Homosexuelle klar kommen müssen, über die viele vermutlich noch nie nachgedacht haben. Besonders gut gefällt mir der ausgefallene Sprachstil, der nicht nur trotzig, sondern sehr poetisch und philosophisch daherkommt. |
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Bewertung vom 27.08.2023 | ||
„Aenne und ihre Brüder“ heißt dieses bewegende autobiografische Buch, in dem der bekannte Moderator Reinhold Beckmann die traurige Familiengeschichte seiner Mutter erzählt, deren vier Brüder alle ihr Leben im zweiten Weltkrieg ließen. Die Auszüge aus den Feldbriefen der Brüder an Beckmanns Mutter Aenne lassen oft nur die grausamen Erlebnisse an der Front erahnen. Denn ganz offen durfte man natürlich nicht berichten, geschweige denn den Erfolg des Krieges in Frage stellen, da einem sonst die Anklage der Wehrkraftzersetzung mit entsprechenden Folgen drohte. Auch wollte man die Lieben daheim nicht zu sehr beunruhigen. Sehr gut werden diese Auszüge mit anderen Zeugnissen aus Chroniken, erzählten Berichten und Dokumenten wie der Dorfchronik von Wellingholzhausen ergänzt. Der Leser bekommt auch einen sehr guten Eindruck davon, was es für die meist sehr jungen Soldaten an der Front bedeutete, wenn sie Post von ihrer Familie und ihren Liebsten bekamen. Das war ihr Hoffnungsschimmer während ihrer oft trostlosen und zermürbenden Kriegserlebnisse. Gut gelungen seind vor allem viele lokalbezogene Ausführungen und die vielen Photos. Vor allem im ersten Teil des Buches ließen sich jedoch einige Passagen mit allgemein bekannten geschichtlich-politischen Zusammenhängen gut kürzen oder ganz weglassen. |
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Bewertung vom 13.08.2023 | ||
Und wir tanzen, und wir fallen „ Und wir tanzen, und wir fallen“ heißt dieser traurige und zugleich schöne Roman, in dem Ash ihre Freundin Edie auf ihrem schweren Sterbeweg begleitet. Eine ähnlich intensive und liebevolle Begleitung auf dem letzten Stück des Lebens kann man sich nur wünschen. Die Figurengestaltung der Protagonistin, die in ihrer aufopfernden Sterbebegleitung über sich selbst hinauswächst, andererseits mit ihrem phasenweise unvorstellbaren „Männerverschleiß“ sich selbst im Wege steht, ist in dem Gefühl des emotionalen Achterbahnfahrens überwiegend überzeugend angelegt. Nur eben der Umgang mit den Männern wirkt auf den Leser zum Teil etwas überzogen. Für europäische Leser sind auch nicht alle eingestreuten Bezüge auf diverse Film-, Social Media- und Lifestyle-Themen verständlich, was aber insgesamt nicht gravierend stört. Der Roman überzeugt mit seiner Botschaft, das Leben in vollen Zügen zu leben und auch den Tod als zum Leben dazugehörend anzunehmen. |
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Bewertung vom 05.08.2023 | ||
Memora Castle oder Das Rätsel der vertauschten Zeit „Memora Castle“ heißt dieses spannende Kinderbuch, in dem die elfjährige Holly sich darauf freut, mit ihrer Tante Claire auf Memoria Castle ihren Geburtstag zu feiern. Doch dann gestaltet sich alles sehr schwierig. Sie wird nicht von ihrer Tante am Flughafen abgeholt wie vereinbart, ihr Gepäck und Handy verliert sie ebenfalls. Überhaupt ist ihre Tante wie vom Erdboden verschwunden. Als dann der glänzende sprechende Kuckuck namens Kasimir aus der Standuhr fliegt, merkt man, dass seltsame Dinge in Memora Castle vor sich gehen. Zusammen mit den ebenfalls eingeladenen Kindern Janko und Ilana kommt Holly dem Geheimnis um das Verschwinden ihrer Tante auf den Grund. Das Zeitreisethema ist zwar spannend aufbereitet, aber nicht immer logisch nachvollziehbar für den Leser. Dennoch vermittelt die Lektüre eine wertvolle Botschaft: „Tempus fugit - amor manet“. |
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Bewertung vom 01.08.2023 | ||
„Das Pferd im Brunnen“ heißt dieser Roman, der das Schicksal einfacher Frauen sehr eindrücklich am Beispiel der Familie der Protagonistin Walja beschreibt, die neun Jahre nach dem Tod ihrer Großmutter wieder in ihr Geburtsland Russland reist, um mehr über diese verhärmte Frau, aber auch über ihre Urgroßmutter Tanja sowie ihre Mutter zu erfahren. Die Zeichnung der Großmutter gelingt überwiegend, andere Figuren bleiben dagegen phasenweise eher konturlos, sodass es beim Lesen schwerfällt, den Überblick zu behalten. Auch hätte ich mir mehr Einblicke in gesellschaftspolitische Zusammenhänge gewünscht, die nur gelegentlich in einer Randbemerkung Erwähnung finden. Insgesamt wird ein sehr düsteres Bild entworfen, in dem Frauen des 20. Jahrhunderts beispielsweise in einem Kissenbezug ihre ausgefallenen Haare für ihr Sterbekissen sammeln. |
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Bewertung vom 29.07.2023 | ||
„Irgendwo wartet das Leben“ heißt dieser Jugendroman, der sehr feinfühlig die Gefühlslagen der Jugendlichen einer 7. Klasse in einer ländlichen Gemeinde in Alabama beleuchtet. Hier kennt jeder jeden und natürlich gibt es einige Cliquen, die den Ton angeben und einige, die in den Augen der anderen irgendwie nicht richtig dazugehören. Es ist nicht leicht, die verkrusteten Strukturen aufzubrechen. Als die neue Mitschülerin Orchid in die Klasse kommt, scheint sich etwas zu verschieben. Alle sind sehr neugierig auf dieses sonderbare Mädchen, das erzählt, dass es in New York geboren sei und in Paris gelebt habe. Orchid stößt insbesondere in Greyson eine Saite an, die ihn ermutigt, auch zu seinen Träumen und Empfindungen zu stehen. |
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Bewertung vom 23.07.2023 | ||
„Mieko tanzt“ heißt dieses Kinderbuch, das durch seine ausdrucksstarken großformatigen Bilder besticht. Die inhaltliche Botschaft lautet: Sei du selbst und finde dein Glück! |
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