Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Lymon
Wohnort: 
Werl

Bewertungen

Insgesamt 193 Bewertungen
Bewertung vom 14.09.2024
Sing, wilder Vogel, sing
O'Mahony, Jacqueline

Sing, wilder Vogel, sing


ausgezeichnet

„Sing, wilder Vogel, sing“ heißt dieser berührende und spannende Roman um die junge Honora, deren Start ins Leben schwer war, und die sich gegen alle Widerstände ihren Platz im Leben erkämpft und mit aller Zähheit als eine der ganz wenigen Bewohner Dooloughs die furchtbaren Ereignisse eines Hungermarsches überlebt und sich auf ein Schiff rettet, das sie in die Neue Welt bringt. In New York angekommen, ist das Leben zwar nicht mehr vom Hunger bestimmt, aber andere Widrigkeiten sind zu meistern.
Neben der Handlung ist vor allem auch die sprachliche Gestaltung aus der personalen Sicht dieser ungewöhnlichen jungen Frau bemerkenswert.
Auch sind die in der Romanhandlung herausgestellten Parallelen zwischen den Lebensverhältnissen der im 19. Jahrhundert unterdrückten Iren in Europa mit dener der Cayuse in Amerika bemerkenswert.

Bewertung vom 14.09.2024
Medusa / Mythen der Monster Bd.1
Marsh, Katherine

Medusa / Mythen der Monster Bd.1


ausgezeichnet

„Mythen der Monster“ heißt dieser spannende Roman für Kinder ab zehn Jahren. Ava und Jax werden von ihrer Mutter an eine ganz besondere Internatsschule in Venedig gebracht. Nach und nach erfahren sie immer mehr über ihre besondere Abstammung, denn wie alle anderen Internatsschüler an der Accademia del Forte sind sie mit besonderen Gaben bzw. Kräften ausgestattet, die viel Unheil anrichten können, die aber umgekehrt ihnen auch in brenzligen Situationen zu Hilfe kommen können. Zu allererst muss man jedoch herausfinden, worin die individuelle besondere Fähigkeit liegt.
Dann geraten Ava und ihre neuen Freunde jedoch in einen gefährlichen Strudel aus Problemen. Einige Rätsel, die mit ihren familiären Wurzeln zu tun haben, sind zu lösen und extreme Gefahren sind zu meistern. Ganz nebenbei lernen die Leser viel Spannendes über die griechischen Mythen und die Welt der griechischen Götter und Halbgötter.

Bewertung vom 10.09.2024
Tage mit Milena
Burseg, Katrin

Tage mit Milena


gut

„Tage mit Milena“ heißt dieser Roman, dessen Protagonistin Annika von ihrer bewegten Vergangenheit eingeholt wird, als sie auf die junge Klimaaktivistin Luzie trifft. Viele verdrängte und mit Schuldgefühlen behaftete Situationen und Ereignisse aus ihrem Leben, die jedoch Jahrzehnte zurückliegen, tauchen durch die Begegnung mit diesem jungen Mädchen nach und nach wieder auf und lassen sich nicht weiter zurückdrängen und ignorieren.
Zwar vermittelt der Roman dem Leser sehr anschaulich die Zustände in Hamburg in den 80er-Jahren, als die Hausbesetzer in der Hafenstraße mit großem Einsatz gegen die Polizeigewalt Häuser besetzt haben.
Jedoch ist die sehr breit angelegte Darstellung dieser Vergangenheitsbezüge mit der Verknüpfung der Ereignisse in der Gegenwart streckenweise zu langatmig. Viele Andeutungen lassen den tatsächlichen Verlauf der Handlung relativ früh erahnen.

Bewertung vom 02.09.2024
Das Möbel-Handbuch
Ramstedt, Frida

Das Möbel-Handbuch


ausgezeichnet

„Das Möbel-Handbuch“ heißt dieses hochwertige und sehr ansprechend gestaltete Handbuch, das die Leser auf wichtige Aspekte hinweisen möchte, die einem helfen können, das für einen persönlich perfekte Möbelstück zu kaufen: Denn das wird einem bei der Lektüre schnell klar; wir sollten uns weniger von dem ersten Augenschein eines Möbels blenden lassen, sondern viel stärker auf Bequemlichkeit, Passgenauigkeit und Funktionalität achten, als nur darauf, wie modern und stylisch ein Möbelstück aussieht.
Dann haben wir ziemlich lange unsere Freude an dem Teil. Daneben werden sehr viele weitere Aspekte der Materialbeschaffenheit, der Kombinierbarkeit und auch Wirkung im Raum und der Funktionalität wie zum Beispiel des Stauraums behandelt.
Sehr spannend ist auch, wie mit klaren und verhältnismäßig wenigen Abbildungen dem Leser eine gute Darstellung der unterschiedlichen Stile in der Möbelgestaltung geboten werden.

Bewertung vom 31.08.2024
Die vorletzte Frau
Oskamp, Katja

Die vorletzte Frau


gut

„Die vorletzte Frau“ heißt dieser Roman, der von den Herausforderungen in einer Liebesbeziehung handelt, in der die Partner neunzehn Lebensjahre trennen. Zudem hat die Protagonistin eine kleine Tochter. Auffallend ist, dass sich die Protagonistin trotz der Faszination ihrem Partner Tosch gegenüber wieder in eine strukturell ähnliche Beziehung begibt, aus der sie gerade geflohen ist. Denn an der Seite des selbstverliebten Generalmusikdirektors war für sie kein Platz. Zwar harmonieren Tosch und die Ich-Erzählerin auf vielen Ebenen recht gut: So legt sie ihm stets ihre literarischen Entwürfe vor, und mit seiner Hilfe gelingen ihre Texte, die sie mit anfangs mäßigem Erfolg bei Verlagen und Zeitungen publiziert. Aber warum gelingt es ihr nur mit Toschs Unterstützung und warum entwickelt sie nicht das Bestreben, es auch ohne seine Hilfe hinzubekommen? Die Krebserkrankung Toschs stellt beide noch einmal vor ganz besonders große Herausforderungen. Auch die Charakterisierung Toschs und sein Verhalten werfen viele Fragen auf. Beide Charaktere scheinen streckenweise sehr egoistisch und extrem selbstbezogen und verletzend einander gegenüber, andererseits aber auch aufopferungsvoll und sehr leidensfähig.

Bewertung vom 30.08.2024
Über Leben und Tod
Klenk, Florian

Über Leben und Tod


ausgezeichnet

„Über Leben und Tod“ heißt dieses Buch, in dem der Wiener Gerichtsmediziner Christian Reiter von seiner Arbeit und den Rätseln der Todesursachen, über frappierende Zusammenhänge bei der Aufklärung lange ungelöster Todeszusammenhänge und über spektakuläre Fälle der Gewaltverbrechen erzählt. Nebenbei bekommen die Leser noch viele spannende geschichtliche und gesellschaftspolitische Hintergrundinformationen mitgeliefert, die einerseits sehr weit in die Geschichte zurückweisen, andererseits aber zum Teil auch noch erschreckende Auswirkungen in die jüngere Vergangenheit haben. Wer hätte zum Beispiel gedacht, dass Wien um die Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert in der Gefahr stand, von einer Pestepidemie heimgesucht zu werden? Dem Autor Florian Klenk gelingt es durch die vielen Gespräche mit dem Forensiker dem Tod seinen Grauen zu nehmen und einen interessierten neugierigen Blick auf dieses Tabuthema zu entwickeln.

Bewertung vom 03.08.2024
Shine Bright Like a Treasure / The Monet Family Bd.1
Marczak, Weronika Anna

Shine Bright Like a Treasure / The Monet Family Bd.1


sehr gut

„The Monet Family“ heißt dieser Roman, der sich für ältere Jugendliche, aber auch ältere Leser eignet. Am besten ist er vermutlich in der Young Adult-Ecke anzusiedeln. Auch wenn ich erst nicht so begeistert vom Beginn der Lektüre war, muss ich zugeben, dass die Handlung und vor allem die vielen ungeklärten Aspekte, eine gewisse Spannung aufgebaut haben. Gelegentlich wiederholten sich zwar bestimmte Gefühlslagen für meinen Geschmack einfach zu oft, ohne dass sich viel veränderte, aber der Roman ist ja auch als Serie angelegt, so dass im ersten Teil noch nicht zu viel Licht ins Dunkle kommen soll, da die Geheimnisse in den folgenden Bänden noch weiteren Lesereiz entfalten sollen. Für die Ferien war der Roman jedoch genau das Richtige. Der Leser nimmt an Hailies Seite die verschiedenen Charaktere der fünf Halbbrüder mit ebensolchem Befremden, aber zunehmend auch mit Sympathie wahr.

Bewertung vom 26.07.2024
Mein drittes Leben
Krien, Daniela

Mein drittes Leben


ausgezeichnet

„Mein drittes Leben“ heißt dieser Roman, in dem es um Linda und Richard geht, die Eltern der 17-jährigen Sonja, die von einem LKW erfasst wird und unverhofft aus dem Leben gerissen wird. Für die verwaisten Eltern ist dies nicht nur ein traumatischer Schock, sondern stellt sie auch vor eine harte Belastungsprobe in Bezug auf ihre Beziehung. Denn beide trauern auf ganz unterschiedliche Weise, insbesondere Linda zieht sich völlig zurück und erträgt kaum noch zwischenmenschliche Kontakte. Sehr feinfühlig und sensibel wird das Innenleben Lindas ausgeleuchtet, Rückschläge und kleine Veränderungen hin zur Öffnung der Außenwelt und anderen Menschen gegenüber beschrieben. Während Richard lange ausdauernd Linda darum kämpft, Linda zurückzugewinnen, bahnt sich der nächste Schock an. Ein Leseerlebnis, das das Verständnis für Eltern, die ein Kind verloren haben, stärken wird!

Bewertung vom 26.07.2024
Alte Eltern
Kitz, Volker

Alte Eltern


ausgezeichnet

„Alte Eltern“ heißt dieser sehr nahe gehende Erfahrungsbericht von Volker Kitz, in dem er den begleitenden Umgang mit seinem an Demenz erkrankten Vater beschreibt. Darin kommuniziert er zum einen sehr offen und ehrlich all seine Gedanken und Gefühle der Liebe, Hilflosigkeit, Verzweiflung und Überforderung, aber auch der Dankbarkeit, Demut und vertrauensvollen Hingabe. Die Lektüre kann dem Leser damit einen großen Input für seine eigene Auseinandersetzung mit dem Älterwerden der Eltern und bei der Begleitung seiner alternden Eltern oder ihm nahestehender Menschen geben. Sehr gelungen sind auch die vielen weiteren informativen Stellungnahmen von Psychologen und Ärzten, die exemplarischen Einblicke in ein Pflegeheim mit dessen Abläufen und den aus den Medien bekannten Notständen, aber auch die vielen persönlichen Anekdoten, die dem oft belastendem und schwerem Thema ein wohltuendes Gegengewicht geben.

Bewertung vom 17.07.2024
Mitternachtsschwimmer
Maguire, Roisin

Mitternachtsschwimmer


sehr gut

Mitternachtschwimmer“ heißt dieser sensible Roman, vor dessen eigentlichem Handlungsbeginn eine Tragödie steht. Das Baby von Evan und Lorna ist tot und Evan fühlt sich schuldig. Beide Eheleute gehen auf ihre Weise mit dem Verlust um, voller Trauer und Wut auf den anderen. Und dann ist da aber auch noch ihr achtjähriger tauber Sohn Luca. Das gesamte Beziehungsgeflecht in der Familie ist aus dem Lot und Evan braucht dringend eine Auszeit. Wie er ganz allmählich in einem Ferienhaus-Cottage an der irischen rauen See wieder zu sich kommt, schildert dieser Roman sehr eindrücklich. Der Ort ist sehr klein und zwangsläufig kommt Evan auch mit den Dorfbewohnern immer mehr in Kontakt. Gleicherweise schrullige und liebenswürdige Charaktere tragen zusammen mit dem Lockdown dazu bei, dass Evan schließlich innerlich wieder ganz werden kann.