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readpassion9

Bewertungen

Insgesamt 116 Bewertungen
Bewertung vom 24.11.2021
Amissa. Die Vermissten / Kantzius Bd.2
Kodiak, Frank

Amissa. Die Vermissten / Kantzius Bd.2


ausgezeichnet

Nachdem ich von vom ersten Teil der Amissa Trilogie begeistert war, war ich auf die Fortsetzung "Amissa. Die Vermissten" schon sehr gespannt. Der Teil setzt nahtlos an die Handlung an, Rica und Jan Kantzius versuchen immer noch, mehr über die Organisation Amissa herauszufinden. Doch die Ereignisse überschlagen sich. Jan wird bei einem Treffen mit einer Informantin fast erschossen und schafft es nur mit Mühe, zu entkommen. Doch als er nach Hause kommt, ist Rica verschwunden: entführt. Jan setzt alles daran, seine Frau zu retten...

Wow, was für ein spektakulärer zweiter Teil, noch temporeicher, noch spannender als der erste Teil der Trilogie. Das liegt zum einen daran, dass Rica und Jan diesmal selbst in lebensbedrohliche, ausweglos erscheinende Lagen kommen, zum anderen an dem brisanten Thema. Missing Order: Eine Organisation, bei der man Menschen bestellen kann. Fremde oder auch Menschen, die man kennt, mit denen man alles machen kann und die Organisation räumt danach auf. Eine absolut schockierende Vorstellung, in diesem Thriller erschreckend realistisch beschrieben.

Der Schreibstil ist gewohnt fesselnd, ich war von der ersten Seite an in der Story und habe mit Rica und Jan mitgefiebert, Kopfkino pur. Die Handlung ist teils schonungslos brutal, das Tempo hoch, es gibt viel Action und jede Menge Spannung.

Fazit: Was für eine spektakuläre Fortsetzung, ich bin restlos begeistert.

Bewertung vom 11.11.2021
Teufelsnetz / Jessica Niemi Bd.2
Seeck, Max

Teufelsnetz / Jessica Niemi Bd.2


ausgezeichnet

"Teufelsnetz" von Max Seeck ist der zweite Teil der Reihe um die Ermittlerin Jessica Niemi. Ich habe beide Bände direkt nacheinander gelesen und dieser Teil hat mich genauso begeistert wie "Hexenjäger". Auch wenn man "Teufelsnetz" gut ohne Vorkenntnisse lesen kann, empfehle ich unbedingt mit "Hexenjäger" zu beginn und sich diesen düsteren spannenden Auftakt nicht entgehen zu lassen.

Worum geht es im zweiten Teil? Nachdem zwei bekannte Blogger nach einem Event spurlos verschwunden sind und eine junge Frau am Strand tot aufgefunden wird, ermittelt Jessica Niemi in den Fällen. Bald wird klar, dass die Fälle zusammenhängen....

Das Setting ist wieder düster gehalten, es ist Winter, die Atmosphäre greifbar. Ich habe mich gefreut die schon bekannten Protagonisten zu treffen, Jessica und Jusuf haben immer noch mit dem Verlust ihres Chefs Erne Mikson zu kämpfen. Helena Lappi, die neue Chefin ist das krasse Gegenteil vom empathischen Erne, sie scheint es auf Jessica abgesehen zu haben. Die Zusammenarbeit ist schwierig und dann wird Jessica auch noch von einem unbekannten Mann angegriffen.

Die Charakterzeichnung ist exzellent, es gibt keine austauschbaren, blassen Typen, sondern Figuren mit Charakter, die unverwechselbar sind. Ich bin ein Fan von Jessica Niemi, von dieser außergewöhnlichen und geheimnisvollen Ermittlerin. Aber auch Jusuf ist mir inzwischen ans Herz gewachsen. Wir erfahren wieder etwas über Jessicas Vergangenheit, so dass sie noch greifbarer wird.

Der Plot ist temporeich, es geht um Menschenhandel. Die Handlung rollt sich aus verschiedenen Blickwinkeln auf, so dass eine ganz eigene Dynamik entsteht. Die Spannung ist hoch und die Fälle sind komplex angelegt, nicht zu durchschauen, immer wieder gibt es neue Wendungen.

Ich habe jede Seite genossen, "Teufelsnetz" zählt genauso wie "Hexenjäger" zu meinen Highlights 2021.

Fazit: Genialer, düsterer zweiter Teil mit einem fiesen Cliffhanger, der so richtig Lust auf die Fortsetzung macht. Verdiente 5 Sterne.

Bewertung vom 12.08.2021
Tote schweigen nie / Raven & Flyte ermitteln Bd.1
Turner, A. K.

Tote schweigen nie / Raven & Flyte ermitteln Bd.1


ausgezeichnet

"Tote schweigen nie" von A.K. Turner ist für mich DIE Entdeckung, ein Thriller bei dem das Gesamtkonzept absolut stimmig ist und überzeugt.

Im Mittelpunkt steht die 25jährige Cassie Raven, die als Sektionsassistentin in der Rechtsmedizin arbeitet. Cassie ist nicht nur durch ihr Äußeres auffällig, sie trägt einen Undercut und diverse Piercings. Auch durch ihre Arbeit, in der sie mir den ihr anvertrauten Toten spricht, hebt sie sich ab. Sie behandelt die Toten im Prinzip nicht anders, als Lebende. Spricht mit ihnen, behandelt sie respektvoll.

Cassie hat ihre Eltern früh durch einen Unfall verloren, sie ist bei ihrer polnischen Großmutter aufgewachsen, zu der sie ein herzliches Verhältnis hat. Allerdings geriet sie nach der Schule auf die schiefe Bahn, schloss sich der Hausbesetzerszene an. Mrs. Evens holte sie von der Straße, wurde ihre Mentorin, nur durch sie hat sie den Absprung geschafft und ihren Abschluss nachgeholt.

Durch einen dummen Streit ist die Verbindung zu Mrs. E. abgebrochen, Cassie ist geschockt, als sie einen Leichensack öffnet, und in das Gesicht von Mrs. E blickt. Sie macht es sich zur Aufgabe, ihren Tod, der als Unfall deklariert ist, aufzuklären. DS Phyllida Flyte ist ihr dabei eine unerwartete Hilfe.

Ein wunderbar lockerer, teils flapsiger Schreibstil macht das Lesen zum Genuss. Cassie ist sympathisch, sie kann man nur sofort ins Herz schließen. DS Phyllida Flyte macht es einem etwas schwerer, hier dauerte es länger, bis ich mit ihr warm geworden bin. Ein Highlight ist Cassies Großmutter, eine liebenswerte alte Dame.

Die Einblicke in die Routine in der Rechtsmedizin fand ich spannend, die Story ist fesselnd und stimmig.

Fazit: Ich habe jede Seite genossen, ein Thriller der sich von der Masse abhebt, spannend ist und mit seiner ungewöhnlichen Protagonistin überzeugt. Ich freue mich auf die Fortsetzung.

Bewertung vom 12.08.2021
Systemfehler
Harlander, Wolf

Systemfehler


gut

Ein Leben ohne Internet? Wer jetzt glaubt, das wäre nicht schlimm, wird in "Systemfehler" eines besseren belehrt. Im Mittelpunkt der Story steht der IT-Experte Daniel mit seiner Familie. Daniel hat drei Kinder, zwei Töchter und einen Sohn, der seine gesamte Freizeit mit Onlinespielen verbringt. Daniels Schwester lebt in Hamburg, sie ist als Ärztin unmittelbar von den Auswirkungen des Internetcrashs betroffen.

Als sich Daniels Sohn die Zugangsdaten für die Firma seines Vaters mopst und sich einloggt, um das neueste Spiel vorweg zu spielen, crasht die Software. Um nicht ertappt zu werden, lädt sich der Junior Software aus dem Darknet, um damit das Spiel zu reparieren. Doch hinter dem Download verbirgt sich Schadsoftware. Als das Internet ausfällt, führen die Ermittlungen aus genau diesem Grund erst mal zu Daniel. Nelson Carius vom BND lenkt die Ermittlungen aber in eine andere Richtung, er verdächtigt eine Organisation, hinter dem Angriff zu stecken.

"Systemfehler" ist nach "42 Grad" für mich der zweite Thriller des Autors Wolf Harnlader. Der Autor beschreibt die drastischen Auswirkungen des Angriffs auf das Netz: In Krankenhäusern kommt es durch den Ausfall von vernetzter Medizintechnik zu Todesfällen, Flugzeuge stürzen ab, die Kommunikation bricht zusammen. Lebensmittel werden knapp, da die Lieferketten zusammenbrechen, selbst das Wasser fließt nicht mehr. Ein chaotischer Zustand, der nicht nur Deutschland, sondern inzwischen auch ganz Europa bedroht. Es kommt zu Plünderungen und Gewalt, der Tauschhandel blüht. Es wird klar, wie bedrohlich ein Ausfall des Internets sein kann, wie fragil unsere hochtechnisierte Welt inzwischen ist. Ein Szenario, das man sich nicht vorstellen mag und das doch so realistisch wirkt.

Leider sind die Charaktere viel zu blass und klischeehaft beschrieben. Nach dem gelungenen Einstieg hat mich die Story mehr und mehr verloren. Es wirkt, als hätte der Autor zu viel in diese Story packen wollen, weniger wäre hier mehr gewesen.

Fazit: Das Potential wurde nicht ausgereizt, hier wäre mehr drin gewesen.

Bewertung vom 30.05.2021
Der Blutkünstler / Tom-Bachmann-Serie Bd.1
Meyer, Chris

Der Blutkünstler / Tom-Bachmann-Serie Bd.1


gut

Klappentext und Leseprobe hatte mich neugierig gemacht auf diesen Thriller, doch meine Erwartungen wurden nicht ganz erfüllt.

Gefühlt ein Thriller nach Schema Eff: Wir haben einen blutrünstigen, kranken Killer und einen Profiler, der selbst eine dunkle Vergangenheit hat. Tom Bachmann ist ein Einzelgänger, der den Killer lesen kann, Schauplatz ist Deutschland. So weit so gut.

Der Schreibstil ist eher einfach gehalten, lässt sich flott lesen, aber der Funke ist bei mir leider nicht über gesprungen. Die Protagonisten sind etwas lieblos gezeichnet, keiner der wirklich sympathisch rüberkommt. Über Tom erfährt man zwar viel, vor allem über seine Kindheit und von seinen früheren Fällen beim FBI, wobei ich diese Infos über alte Fälle nicht gebraucht hätte. Trotzdem blieb er mir fremd, ich bin mit ihm nicht warm geworden. Die anderen aus dem Team bleiben leider zu blass, um eine genaue Vorstellung von ihnen zu bekommen.

Die Taten des Blutkünstlers waren für meinen Geschmack etwas zu detailliert beschrieben, wirklich sehr blutig und eklig. Irgendwie verorte ich so einen brutalen Thriller eher in die USA, in Deutschland ist es schwer vorstellbar und wirkt zu konstruiert.

Das Ende hat mich nicht überzeugt, aber das ist wie immer Geschmacksache.

Insgesamt ein solider Thriller mit kleinen Schwächen, ich vergebe 3 Sterne.

Bewertung vom 13.04.2021
Der gekaufte Tod
Mack Jones, Stephen

Der gekaufte Tod


ausgezeichnet

Schauplatz Detroit: Der Ex-Cop August Snow kehrt nach mehr als einem Jahr Abwesenheit in sein Elternhaus in Mexicantown, Detroit, zurück. Nachdem ihm in einem Korruptionsprozess gegen die Polizei der Stadt Detroit zwölf Millionen zugesprochen wurden, ist Snow alles andere als beliebt in der Stadt. Wegen seiner Anschuldigungen wurden Karrieren beendet, Männer verurteilt, er hat unter den Cops und Politikern viele Feinde. Eigentlich möchte Snow nur das heruntergekommene Viertel, in dem sein Elternhaus steht, wieder aufbauen. Doch ein Anruf von Eleanore Padget durchkreuzt diese Pläne. Ihre Bitte, merkwürdige Vorgänge in ihrer Bank zu untersuchen lehnt er ab, wenig später ist Eleonore tot. Snow fühlt sich verantwortlich, an die Selbstmordtheorie glaubt er nicht. Er beginnt, Nachforschungen anzustellen und bringt damit sich und andere in Lebensgefahr.

Mit Octavio Snow hat Stephen Mack einen interessanten und sympathischen Protagonisten geschaffen. Snow hat afroamerikanische und mexikanische Wurzeln, er ist ein aufrechter und mutiger Typ, der sich nicht scheut, sich mit den Reichen und Mächtigen anzulegen. Er hilft wo er kann und kommt sehr sympathisch rüber. Ein Typ mit Ecken und Kanten, der das Zeug zum Serienhelden hat.

Die Handlung ist dicht, die Szenerie Detroits kommt beim lesen plastisch rüber, ich hatte Kopfkino. Dazu trägt auch der authentische Schreibstil bei. Locker-ironisch geschrieben, kommt zu keiner Zeit Langeweile auf. Dazu noch eine große Portion Spannung und Action, die den Thriller zu einem Pageturner machen.

Fazit: Ganz großes Kino, für mich ein Lesehighlight 2021. Ich hoffe dass es noch eine Fortsetzung geben wird.

Bewertung vom 30.03.2021
Geiger / Geiger-Reihe Bd.1
Skördeman, Gustaf

Geiger / Geiger-Reihe Bd.1


gut

Einen Anruf, mehr brauchte es nicht, um die allseits geschätzte Ehefrau der bekannten Fernsehlegende Onkel Stellan zur Mörderin zu machen. Eine Großmutter, die sich in der einen Minute noch liebevoll um die Enkel kümmert, richtet in der nächsten ihren betagten Mann mit einem Kopfschuss hin und flieht. "Geiger" war das Codewort. Doch wer ist Geiger? Was hat das Wort zu bedeuten?

"Geiger" ist das Debüt von Gustaf Skördeman, ein Agententhriller der sich mit der Zeit des kalten Krieges und der ehemaligen DDR befasst.

Nach dem fesselnden und spannenden Einstieg nimmt die Spannung leider ab, aber nach und nach wird klar, worum es überhaupt geht. Im hier und jetzt ermittelt Sara Nowak, die eigentlich als Polizistin gegen die Prostitution in Schweden kämpft, auf eigene Faust. Denn sie kannte Onkel Stellan aus ihrer Kindheit, lebte mit ihrer Mutter in einem Haus der Bromans und wuchs mit den Töchtern von Stellan auf. Sie hat viele glückliche Kindheitserinnerungen, die Aufklärung des Mordes ist ihre ganz persönliche Mission.

Sara ist gut charakterisiert, allerdings ist sie nicht unbedingt eine Sympathieträgerin. In ihrem Job ist sie verbissen, ihre Familie kommt erst an zweiter Stelle. Verständlich, dass das nicht gerade förderlich für den Familienfrieden ist. Ihre Handlungen konnte ich oft nicht nachvollziehen, sie wirken teils überzogen. Man erfährt viel über ihre Kindheit mit Stellans Familie, die anderen Protagonisten dageben blieben für mich leider zu blass. Schade.

In Rückblicken erfährt man mehr über Agneta, ihre Kindheit und Vergangenheit. Die Handlung wendet sich politischen Themen aus der Vergangenheit zu: die DDR, der kalte Krieg, die Rolle Schwedens in dieser Zeit und Spionage.

Einerseits fand ich das Thema fesselnd, es war aber aber nicht spannend genug aufbereitet, es kam zu Längen. Erst im letzten Drittel kommt dann die Hochspannung auf, die ich von einem Thriller erwarte. Allerdings wirkt der Showdown etwas konstruiert, hier wäre weniger Mehr gewesen.

Fazit: Lesenswerter Thriller, hat mich aber nicht komplett überzeugt. Teils zu langatmig und über weite Strecken wenig Spannung. Die Thematik ist fesselnd, wer sich für die Zeit des kalten Krieges interessiert ist hier gut beraten.

Bewertung vom 18.02.2021
Kein Entkommen / Katja Sand Trilogie Bd.1
Wortberg, Christoph

Kein Entkommen / Katja Sand Trilogie Bd.1


sehr gut

Katja Sand, alleinerziehende Mutter einer 15jährigen Tochter und Ermittlerin bei der Kripo München ermittelt in gleich zwei Todesfällen. Zwei Männer kamen unter merkwürdigen Umständen ums Leben. Beide Fälle deuten auf Selbstmord hin, doch Katjas Bauchgefühl sagt etwas anderes. Sie ermittelt mit ihrem Team und findet heraus, dass beide Männer unter einem Trauma litten, das frappierend an die Art ihrer Selbstmorde erinnert. Mord oder Selbstmord, das ist die Frage.

Die Story beginnt mit der Geschichte eines kleinen Jungen, sofort ist klar,´dass es sich um den Täter handeln muss. Ein Täter, der als Kleinkind schwer traumatisiert wurde. Im hier und jetzt lernen wir Katja kennen, die mir von Anfang an sympathisch war. Eine Mutter, die versucht ihre Tochter zu schützen und dabei ihren Status als Polizistin benutzt. Nicht wirklich ok, aber nur allzu verständlich. Katja ist Ermittlerin mit Leidenschaft, sie stellt ihren Beruf über ihre Familie, für ihre Tochter bleibt wenig Zeit, Spannungen sind vorprogrammiert.

Der Schreibstil lässt sich flüssig lesen, der Autor schafft Atmosphäre, die Handlung ist spannend. Der Plot ist gut durchdacht, auch wenn die Idee mit einem Täter, der ein Kindheitstrauma erlitten hat, nicht neu ist. Aber das Gesamtpaket hat mich überzeugt. Eine sympathische Ermittlerin mit der ich mitfiebern konnte, die selbst ein Trauma erlitten hat, über das aber noch nichts verraten wird. Gegen Ende gibt es Andeutungen, die neugierig auf den nächsten Teil machen. Mir hat der Thriller gut gefallen, ich bin auf die Fortsetzung schon gespannt. 4 Sterne.

Bewertung vom 18.02.2021
Die siebte Zeugin / Eberhardt & Jarmer ermitteln Bd.1
Schwiecker, Florian;Tsokos, Michael

Die siebte Zeugin / Eberhardt & Jarmer ermitteln Bd.1


gut

Schauplatz Berlin, Sonntagmorgen: Der Verwaltungsbeamte Nicolas Nölting verlässt sein Haus um zur Bäckerei zu fahren. Dort angekommen veranstaltet er ein Blutbad, erschießt einen Menschen, zwei weitere werden verletzt. Danach lässt er sich ohne Widerstand festnehmen. Der Anwalt Rocco Eberhardt vertritt Nölting, doch dieser schweigt. Wo ist das Motiv zu suchen, was führte dazu, dass Nöltig anscheinend wahllos um sich schoss? Rocco Eberhardt bittet seinen besten Freund, einen Privatdetektiv um Hilfe, die Ermittlungen führen ins Clan-Milieu.

Der Krimi besticht durch kurze Kapitel mit Ort- und Zeitangaben, was mir sehr gut gefallen hat. Allerdings verleitet es auch dazu, immer noch ein Kapitel mehr zu lesen. Verschiedenen Sichtweisen bringen Abwechslung, so rollt sich die Story aus Roccos und Nöltings Sicht aus, immer wieder gibt es auch Kapitel zum Clan-Milieu. Leider haben mich diese Kapitel viel zu früh auf die richtige Spur geführt, so dass es kein Rätselraten gab, von Anfang an war ziemlich klar worum es ging. Was ich schade finde, denn das Miträtseln gehört für mich bei einem Krimi einfach dazu.

Rocco Eberhardt lernt man ganz gut kennen, Dr. Justus Jarmer bleibt im Hintergrund, über ihn hätte ich gerne mehr erfahren. Die Figuren sind gut angelegt, von Rocco und seinem Freund Tobias Baumann hatte ich ein gutes Bild, die Nebencharaktere bleiben blasser.

Am interessantesten waren für mich die Szenen im Gerichtssaal, die ich sehr gern gelesen habe.

Fazit: Insgesamt hat mich der Krimi gut unterhalten, allerdings gab es keine großen Überraschungen und eher wenig Spannung. Ich vergebe 3 Sterne für einen soliden Krimi, der noch Luft nach oben hat.

Bewertung vom 08.02.2021
Die Frau vom Strand
Johann, Petra

Die Frau vom Strand


ausgezeichnet

"Die Frau vom Strand" ist ein solider Thriller, der immer wieder für neue Überraschungen sorgt. Doch worum geht es? Rebecca ist mit Lucy verheiratet, die beiden haben eine wenige Monate alte Tochter. Während Lucy in Hamburg arbeitet, ist Rebecca zu Hause in ihrem Haus an der Ostsee und kümmert sich ganz um die gemeinsame Tochter. Ein beschauliches Leben, das Rebecca genießt. Täglich geht sie am nur wenige Meter entfernten Strand spazieren, oft trifft sie ihren älteren Nachbarn, mit dem sie dann einen Plausch hält. Alles ändert sich, als sie eines Tages von einer unbekannten, splitternackten Frau angesprochen wird, deren Kleidung am Strand gestohlen wurde. Rebecca hilft ihr aus, freundet sich mit ihr an. Die beiden sehen sich eine Woche lang jeden Tag, bis Julia auf einmal spurlos verschwunden ist. Rebecca sucht nach ihr, ohne Erfolg. Was ist passiert? Am Ende gibt es eine Leiche...

In diesem Thriller ist nichts wie es scheint, Rebecca stochert mit ihrer Suche nach Julia in ein Wespennest aus Lügen. In Rückblenden erhält der Leser neue Informationen, immer wieder gibt es unerwartete Wendungen. Der Schreibstil ist angenehm leicht, der Plot fesselnd. Ich fand die Protagonisten, vor allem Rebecca sehr gut angelegt, an ihren Gefühlen und Gedanken war ich hautnah dran.

Fazit: Ein Thriller der mich überrascht hat und den ich auf jeden Fall weiter empfehlen kann.