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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
lem49
Wohnort: 
Berlin

Bewertungen

Insgesamt 70 Bewertungen
Bewertung vom 05.11.2023
Im Herzen so kalt / Maya Topelius Bd.1
Åslund, Sandra

Im Herzen so kalt / Maya Topelius Bd.1


ausgezeichnet

Das Cover ist sehr gelungen und verrät schon einiges über den Inhalt des Buches.
Eisige Kälte, dichter Wald und irgendwo mittendrin ein kleines Häuschen. Zudem finde ich es sehr gut, dass sich vorn im Buch eine Karte Schwedens befindet, damit man weiß, wohin die Reise gerade geht. Der Krimi liest sich spannend, ist logisch aufgebaut und findet ein rundes Ende. So soll es sein. Auch die Charaktere kommen sehr glaubwürdig rüber. Wichtige Themen wie illegaler Holzabbau und die daraus erwachsene Umweltproblematik werden aufgriffen und lassen einen nachdenklich zurück. Außerdem geht es im Buch um die Übergriffigkeit gegenüber Frauen. Ein nein bedeutet nun mal nein. Woher kann man die mentale Stärke nehmen, damit das Gegenüber auch wirklich nein versteht? Damit möchte ich jetzt nicht behaupten, dass dies ein reiner Frauen-Krimi ist. Gewiss auch für Männer geeignet.
Man erfährt im Krimi einiges über Schweden, was für mich immer sehr interessant ist, und darf sich ganz zum Schluss des Buches über ein Rezept eines schwedischen, kulinarischen Klassikers freuen. Prima Ausklang!

Bewertung vom 16.10.2023
Das Nachthaus
Nesbø, Jo

Das Nachthaus


sehr gut

Das Cover passt super, ist ansprechend und passt zum Geschehen. Den Autor kannte ich von anderen Romanen schon. Es lohnt sich, dieses Buch bis zur letzten Seite zu lesen. Nach zwei Dritteln war ich am überlegen, ob ich noch weiter lesen möchte. Ein neuer Handlungsstrang, der mich mächtig verwirrt hat. War dies nun ein Krimi, ein Fantasy Krimi oder was sollte das nun sein? Doch die große, alles erklärende Auflösung folgt zum Schluss und darum ist es eine runde Sache, die keine Fragen offen lässt. Die Figuren waren authentisch gestaltet und der Schreibstil flüssig, doch mit dem umgesetzten Thema hatte ich kurzzeitig so meine Probleme.
Gefallen hat mir das Buch, weil die Geschichte packend ist und ich mich trotz Verwirrung gut unterhalten fühlte. Zum anderen fand ich es spannend etwas zu den Hintergründen des aufzulösenden Endes des Buches zu erfahren. Denn erst das Ende erklärt die Herangehensweise und das dahinter verborgene "Problem".

Bewertung vom 01.10.2023
Kajzer
Kaiser, Menachem

Kajzer


ausgezeichnet

Das war eine spannende Reise in die Vergangenheit der Familie des Menachem Kaisers, in der man so manches erfuhr. Sowohl von seiner Person und Familiengeschichte, als auch von merkwürdigen Gesetzen in Polen, Schatzsuchern, der verzweifelten Lage der damaligen Juden, als auch etwas über die heutige Bevölkerung Polens. Sehr geschichtsträchtig und interessant.
Das Cover gefällt mir sehr gut, es passt prima zum Buch. Der Schreibstil ist an für sich flüssig gehalten und der Spannungsbogen ist vorhanden, doch hat es mich an einigen Stellen gestört, dass für meinen Geschmack, zu viel wiederholt wurde. Irgendwann wollte ich das Wort "Narrativ" nicht mehr lesen. Aber nichts destotrotz, hat mich die Geschichte gepackt und mich auf eine Reise mitgenommen, die mir Wissen vermittelt und auch den ein oder anderen veränderten Blickwinkel aufgezeigt hat.

Bewertung vom 03.09.2023
Eigentum
Haas, Wolf

Eigentum


sehr gut

Wolf Haas kannte ich dem Namen nach, hatte aber noch nie zuvor etwas von ihm gelesen. Der Roman "Eigentum" hat mich nachdenklich zurück gelassen. Das Cover sehr schlicht gehalten, birgt einen anrührenden Schatz. Bewegend und komisch zugleich beschreibt er die letzten Tage seiner Mutter. Und wird selbst in die Vergangenheit zurück katapultiert. All das, was er an seiner Mutter als nervig empfindet, die ständigen Wiederholungen, das ewige Jammern und Klagen. Er kann es nicht mehr hören. Verständlich und dennoch kommt er nicht umhin, ihren Lebensweg noch einmal aufzurollen. Sparen, sparen, sparen! Er tut dies sensibel, aber unterhaltsam. Das Thema, ein Stück Zeitgeschichte, äußerst spannend und in einem gut lesbarem Schreibstil umgesetzt. Die handelnden Figuren wirkten sehr authentisch. Für mich ist das Buch interessant, weil es mir ein Stück Zeitgeschichte verständlich vermittelt und mich darüber nachdenken lässt, wie sich das Leben während des Krieges oder in den Nachkriegsjahren gestaltet haben könnte. Damit erklären sich dann auch diverse Verhaltensweisen älterer Menschen.

Bewertung vom 11.08.2023
Mattanza
Fabiano, Germana

Mattanza


ausgezeichnet

Das Cover passt sehr gut zum Buch. Eine junge und starke Frau. Germana Fabiano lässt den Leser an der Mattanza - der traditionellen Thunfischjagd vor der Küste Siziliens teilhaben. Grausam, blutig, viel gescholten, so zeigt die Jagd sich dem Rest der Welt. Doch man erfährt in diesem kleinen, spannenden Buch noch so viel mehr. Seit Generationen leben die Inselbewohner von der Thunfischjagd. Sie ist für sie existentiell. Jeder hat seinen Platz, jeder lebt davon. Etwas, was die Einwohner der Insel zusammenhält. Nach genauen Regeln durchgeführt, in Traditionen und Aberglauben verhaftet, führt der Rais die Fischer jedes Jahr aufs Neue an.
Doch die Welt bleibt nicht stehen, die Zeiten ändern sich. Große Fischfangflotten fischen die Meere leer, der Tourismus entwickelt sich weiter, die Anzahl der Flüchtlinge steigt permanent. Was macht das mit den Menschen vor Ort? Wie kommen die Bewohner mit dem Wandel zurecht? Erhalten sie Hilfe und finden in den Medien Erwähnung? Interessiert sich die Welt für ihr Schicksal?
In dem Buch wird dieser Frage nachgegangen. Die Figuren wurden authentisch und nachvollziehbar dargestellt. Der Schreibstil ist flüssig. Mir hat es Spaß gemacht es zu lesen, mich aber auch nachdenklich zurück gelassen.

Bewertung vom 24.07.2023
Vatermal
Öziri, Necati

Vatermal


ausgezeichnet

Von Necati Öziri hatte ich bislang noch nichts gehört. Der Name war mir völlig neu. Die Leseprobe hingegen machte mich neugierig. Ein Brief an den Vater, der nicht da war, als man ihn gebraucht hätte. Und das Ganze wie eine Abrechnung, ein Fazit, ein Resümee des eigenen Lebens vom Krankenbett aus. Ich kann nur sagen gelungen. Ein fließender, mitreißender Schreibstil. Ein tolles, krasses Buch, das mit durchaus nachvollziehbaren Handlungen und authentischen Charakteren überzeugt.
Die Themen des Buches Flucht, Vertreibung, Entzwurzelung und der daraus resultierenden Perspektivlosigkeit sind in diesem Roman wunderbar aufgegriffen worden. Zudem auch die Frage nach gescheiterter Integration. Es ist nicht nur eine Seite schuld. Dieses Buch bietet die Möglichkeit einmal die Perspektive zu wechseln. Und in die Köpfe aller handelnden Personen zu schauen.
Das Cover ist mir zu farbenfroh, aber das ist Geschmackssache.
Mir hat das Buch gefallen. Informativ, nachvollziehbar. Und so empfehle ich es allen Lesern, die gern die Welt aus einem anderen Blickwinkel heraus betrachten möchten.

Bewertung vom 26.03.2023
Mythen und Sagen der Griechen
Seelert, Sylvia

Mythen und Sagen der Griechen


ausgezeichnet

Es ist kein dickes Buch, welches einen erschlägt und reicht völlig aus, um sich mit der griechischen Mythologie vertraut zu machen.
Das Cover passt sehr gut zum Buch. Nicht zu viel, nicht zu wenig. Die Sprache ist leicht verständlich gehalten worden. Sehr schön fand ich, dass vorne und hinten aufgelistet worden ist, wer überhaupt von Beginn an dabei ist. Angefangen von den Urgottheiten, über die Titanen, den Kindern von Rheia und Kronos und nicht zuletzt den zahlreichen Kindern von Zeus, nebst den dazu gehörenden Müttern. Das war super, denn so konnte ich immer mal wieder zurückblättern und gucken, wer denn nun zu wem gehört. Auch die Übersicht über die einzelnen Götter im Buch ist sehr hilfreich. Sie sind ja doch sehr zahlreich, da kann man schnell mal den Überblick verlieren.
Für mich war das Buch sehr interessant und informativ. Altes Wissen konnte so aufgefrischt und neues hinzu gewonnen werden. Jetzt weiß ich auch wieder was es mit den Titanen und den Giganten auf sich hat.
Vielen Dank für diese Lektüre, die ich jedem empfehlen möchte, der sich für diese Thematik interessiert, aber dicke Wälzer scheut und in denen möglicherweise anschauliche Übersichten fehlen.

Bewertung vom 02.03.2023
Die spürst du nicht
Glattauer, Daniel

Die spürst du nicht


ausgezeichnet

Zwei gut situierte Familien machen Urlaub in der Toskana. Pool, Ruhe, leckere Snacks und guter Wein. Die Tochter der Familie darf eine Klassenkameradin mitnehmen. Ein Flüchtlingsmädchen aus Somalia. So weit so gut, doch was sich dann im Folgenden alles auftut - zum Haare sträuben!
Es ging in einem ungewöhnlichen Stil los. Ich wusste zunächst nicht so richtig, was ich davon halten soll. Die Familie wird vorgestellt, der Ort, die Situation. Dann die Einblendungen von Postings aus dem Internet. Mediale Reaktionen. Aber, nun kann ich sagen, dass es sich lohnt, das Buch von der ersten bis zur letzten Seite zu lesen.
Das Zusammenspiel von Politik, den Medien, den Reaktionen der Leute von der Straße. Jeder kann nur von sich sprechen, keiner weiß von nichts und hat trotzdem zu jedem und allem seine Meinung. Hier wird einem der Spiegel vorgehalten. Unglaublich! Auch wenn dies in Österreich spielt, es ist ohne Frage auch auf Deutschland anwendbar. Der Karrieremensch lügt sich in die Taschen bis zum geht nicht mehr, die Medien machen ihren "Job" und die Bürger können sich nur von den Bruchstücken aus den besagten Medien ihr Bild basteln.

Die Figuren wurden authentisch dargestellt. Das Thema und die Story drum herum wurden gut umgesetzt. Der Pool auf dem Cover passt hervorragend.

Flüchtlingsproblematik. Ein hochaktuelles Thema. Doch kaum einer weiß, was die Menschen fliehen lässt. Und wie der Weg aussah, den sie beschreiten mussten, um in ihrem Zielland anzukommen. Nach diesem Buch versteht man vielleicht ein wenig besser. Darum sei dieses Buch allen empfohlen, die mehr über die Hintergründe erfahren wollen.

Bewertung vom 17.11.2022
Adventure Games® - Books: Die Akademie der Zeitenwächter
Bleckmann, Daniel

Adventure Games® - Books: Die Akademie der Zeitenwächter


ausgezeichnet

Das Cover und die Gestaltung sieht schon mal sehr mystisch aus und passt hervorragend zum Inhalt. Ich löse gern Rätsel und bin ein Fan von Adventure Games. Bislang habe ich solche Rätsel allerdings nicht in Buchform bewältigt. Das war für mich das erste Mal. Und ich muss sagen, dass ich begeistert bin.
Zuvor wurden die Spielregeln verständlich erklärt, wie, was, wo zu kombinieren ist.
Auch wurde darauf hingewiesen, dass man nicht umhin kommen wird, des Öfteren vor und zurück zu blättern. Als Unterstützung kann man die beiliegenden Kärtchen herauslösen und an den entsprechenden Stellen einkleben. Sehr hilfreich, denn sonst müsste man sich ständig Notizen machen zu den Nummern der verschiedenen Objekte und Handlungsorte. Sehr gut waren die Stellen gekennzeichnet an denen man weiterlesen musste. Es gelang mir hervorragend, durch die Geschichte zu finden, auch wenn man ständig schauen musste, auf welcher Seite es nun weitergeht und wie viele Lebens-bzw Charakterpunkte als plus oder minus zu verzeichnen waren.
Die Geschichte selbst wird interessant erzählt, die Charaktere sind glaubwürdig dargestellt.
Dieses Buch empfehle ich allen, die Spaß an Adventure Games haben, gern kombinieren und sich nicht daran stören, im Buch Vor -und Zurückblättern zu müssen, um das Spiel zu lösen.

Bewertung vom 29.10.2022
Als die Welt zerbrach
Boyne, John

Als die Welt zerbrach


ausgezeichnet

Gleich mal vorweg: Ein fantastischer Roman! Sehr bewegend und mit einem überraschenden Ende. Der Fortsetzung des Buches "Der Junge im gestreiften Pyjama" habe ich entgegen gefiebert und wurde mit Teil 2 nicht enttäuscht. Das Cover passt perfekt zum Buch. Das Thema wurde genial umgesetzt. Die handelnden Charaktere waren absolut glaubwürdig. Der Schreibstil ist flüssig und leicht lesbar gehalten. Sehr spannend und aufschlussreich der gesamte Roman. Schuld! Wie weit darf der Bogen gespannt werden? Wer gilt alles als schuldig? Womit kann man sich alles schuldig machen? Und wie lebt es sich damit? Was muss man alles auf sich nehmen, um im Sinne der Anklage nicht schuldig gesprochen werden zu können?
Trotz der Prägung durch ihre Herkunftsfamilie, erscheint die Hauptprotagonistin im Roman sympathisch. Durchaus nachvollziehbar ihr Lebenswandel. Ein bewegtes Leben, verbunden mit Flucht, Angst und der Suche nach sich selbst. Sehr empfehlenswert!