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Buchdrache

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Insgesamt 118 Bewertungen
Bewertung vom 31.07.2018
Palace of Fire - Die Kämpferin / Palace-Saga Bd.3
Bernard, C. E.

Palace of Fire - Die Kämpferin / Palace-Saga Bd.3


sehr gut

Endlich ist er da, der abschließende Band der Palace-Saga von C.E. Bernard: »Palace of Fire - Die Kämpferin«. London soll brennen und Rea tritt ihren letzten und entscheidenden Kampf an.

Rea wagt das Unglaubliche und kehrt nach London zurück, um an Robins Seite zu stehen - und das, obwohl sie eine Magdalena ist und ihr somit Lebensgefahr droht. Zusammen mit ihren Freunden und ihrer Familie schmiedet sie Pläne, um die Rechte der Magdalenen in England zu stärken, doch ihnen wird immer klarer, dass der König ihnen im Weg ist und auf seinem Thron ein den Magdalenen wohlgesonnener Regent sitzen muss. Freilich ist Robin nicht begeistert über ein geplantes Attentat auf den König. Da taucht er in den rebellischen Untergrund ab, lässt Rea allein am Hof zurück und die Ereignisse überschlagen sich. Jetzt muss rasch gehandelt werden, sonst ist alles verloren.

Nachdem der zweite Band etwas eingebrochen war und ich mich mit leichten Sorgen an diesen hier setzte, bin ich sehr froh, dass meine Sorgen nicht begründet waren. Eine meiner größten Sorgen und am Ende eines meiner größten Pluspunkte ist Reas Geistesfieber, eine fiktive psychische Krankheit, die Elemente einer Dissoziation, Depression und Angststörung aufweist. Ich sorgte mich, dass Reas Krankheit durch ihre Liebe zu Robin geheilt werden würde, aber so viel kann ich vorweg nehmen: Das ist nicht der Fall. Klar, mit ihm in ihrer Nähe werden die Symptome etwas abgemildert, aber das kann bei einigen psychischen Krankheiten im Umfeld von vertrauten Menschen durchaus auftreten.

Reas Symptome werden insgesamt immer schlimmer. Mich hat die Darstellung ihrer Symptomatik sehr beeindruckt. Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass, obgleich es sich hier um eine fiktive Krankheit handelt, die Darstellung selbiger einen guten Einblick in das Leben mit einer psychischen Krankheit gibt, wie sehr es einen belastet und einschränkt - und was man trotz allem erreichen kann.

Der abschließende Band der Trilogie ist wieder so spannend wie der Auftakt. Toll geschilderte Kampfszenen schließen sich an teils wirklich schockende und fesselnde Spannungsmomente an. Gerade letztere bleiben mir besonders im Gedächtnis, da sie noch einmal zeigen, wie gefährlich die Situation ist und in welcher Gefahr nicht nur Rea schwebt. Momente und Szenen, mit denen man nicht rechnet und in denn die Stimmung von einem Moment auf den anderen kippt.

Ich hatte ein paar kleine Kritikpunkte. So störte es mich beispielsweise, dass Rea trotz ungenügender Übung die Glasbläserzeremonie überstand, bei der geprüft werden sollte, ob sie eine Magdalena ist. Aber gegen Ende des Romans werden auch dafür Erklärungen gegeben, die eigentlich nichts mehr zu meckern übrig lassen.

Und das Ende ist ein richtig dickes Ding ...

Kurzum: »Palace of Fire - Die Kämpferin« ist ein lohender und würdiger Abschluss der Reihe. Wieder gibt es toll geschilderte Kämpfe und packende Szenen, in denen man einfach nicht aufhören kann zu lesen. Auch Reas persönliches Schicksal bewegt. Ich kann die gesamte Reihe auf jeden Fall empfehlen.

Ich danke dem Bloggerportal und dem Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsxemplares.

Bewertung vom 30.07.2018
Gork der Schreckliche
Hudson, Gabe

Gork der Schreckliche


weniger gut

Ich hatte mich so sehr auf das Buch gefreut. Drachen und Humor? Muss doch was für mich sein! Aber wie das so mit Humor ist ... »Gork der Schreckliche« von Gabe Hudson konnte mich leider absolut nicht von sich überzeugen.

Gork ist ein Drache und entstammt dazu auch noch der glorreichen Linie der Schrecklichs. Leider wird er beidem nicht gerecht. Er hat ein fürchterlich großes Herz und sein WILLEZURMACHT-Index liegt bei KuschelBär. Lachhaft! Und mit diesen unterirdischen Werten muss er seine große Liebe ergattern und sie fragen, ob sie seine Königin werden will, damit sie zusammen eine neue Welt erobern können. Denn wenn sie ablehnt, wird er versklavt.

Die Leseprobe konnte mich noch wunderbar unterhalten. Ich hatte gelacht und war sehr angetan vom Genremix aus Fantasy und Science Fiction. »Gork« ist eine etwas andere Liebesgeschichte, in der Drachen nicht nur Ritter auf Einhörnern grillen, sondern mit intergalaktischen Raumschiffen fremde Welten erobern. Die Grundidee des Romans und sein Setting haben auf jeden Fall etwas für sich, das ein gewisses Alleinstellungsmerkmal hat. Das sagte mir noch zu, dann hörte es leider auf.

Mir verging das Lachen sehr schnell. Der Roman bläht den Stoff einer Novella auf über 400 Seiten auf. Der Hautteil der Handlung umfasst nur wenige Handlungsstunden, die man auf vielleicht 100 Seiten hätte ausdrücken können. Zu viele Worte für zu wenig Inhalt. Gork erzählt die Geschichte, wie ihm wortwörtlich der Schnabel gewachsen ist. Man stelle sich einen Roman vor, der durchgängig in Umgangssprache erzählt wird. Anstrengend und nervig sind gar keine Ausdrücke!

Darüber hinaus schweift Gork permanent ab, erinnert sich an Dinge, die irgendwann mal irgendwo passiert sind. Mal ist das ganz in Ordnung und in Maßen ergibt sich daraus auch ein Bild, dass die Momentaufnahme, die die Haupthandlung ist, in Ereignissen wurzelt, die viel früher passiert sind, und dass es hier um mehr als nur Brautwerbung geht. An und für sich eine sehr schöne anachronistische Erzählweise, die mir im Prinzip gut gefällt. Es wurde jedoch zu exzessiv betrieben.

Außerdem passieren immer wieder Dinge deus ex machina, weil es anscheinend gerade gut passte, und nicht etwas, weil es Sinn machen würde, dass diese Dinge jetzt geschehen oder auftauchen. Keine Erklärung, die dem Ganzen Sinn geben würde, nichts.

Und da haben wir noch gar nicht über den Sexismus geredet! Kann ein Buch ohne menschliche Protagonisten sexistisch sein? Aber klar doch! Weibliche Drachen sind reine Lustobjekte, die auf ihre Geschlechtsteile und ihre sexuelle Anziehungskraft reduziert werden. Erwähnte ich Fetischierung, wenn ein weiblicher Drache Gorks Hörner reibt? Wer jetzt an die nicht jugendfreie Variante des Reibens denkt, liegt übriges richtig. Uäks!

Leider eine Enttäuschung. Ein paar gute Grundideen, eine teils gelungene formelle Umsetzung und der Rest war einfach nicht meins. Vielleicht gibt es den einen oder anderen dort draußen, der damit mehr anfangen kann, aber ich kann es leider nicht. Fans von Pratchett und Adams, mit den »Gork« gern einmal verglichen wird, sollten lieber bei Pratchett und Adams bleiben.

Dennoch danke ich Vorablesen und der Hobbit Presse für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares. Der Roman erscheint am 30.8.18.

Bewertung vom 01.07.2018
Warbreaker
Sanderson, Brandon

Warbreaker


ausgezeichnet

Wir tauchen erneut in den Cosmere ab, genauer in das Nalthis System, in dem »Warbreaker« spielt, ein Standalone Fantasy Roman von Brandon Sanderson, der jedoch in unbestimmter Zukunft noch seine Fortsetzung erhalten soll.

Prinzessin Vivenna ist ihr ganzes Leben dafür ausgebildet worden, um den Gottkönig in T’Telir zu heiraten und damit den Frieden zwischen Idris und Hallandren zu sichern – selbst wenn das heißt, dass die Idrier, um ihr Fortbestehen zu sichern, einen Bund mit den Häretikern in Hallandren eingehen müssen. Ganz überraschend schickt ihr Vater jedoch nicht sie, sondern ihre jünger ungestüme Schwester Siri, die sich urplötzlich in der Höhle des Löwen wiederfindet. Vivenna, ihres Lebenssinnes beraubt, beschließt, Siri zu finden und zu retten, um ihren Platz einzunehmen. Die beiden jungen Frauen müssen sich in einer Welt behaupten, in der der Atem Magie birgt und Menschen von den Toten widerkehren und zu Göttern werden können.

Wieder einmal hat Sanderson einen absolut faszinierenden und umwerfenden Roman hingelegt. Nicht sein bester Cosmere-Roman zwar, aber immer noch um Wellen besser als der Gros des Einheitsbreis, den man sonst so in den Buchhandlungen findet. Das Buch konnte mich im Gegenzug zu manch anderem Cosmere-Roman zu Beginn nicht völlig in seinen Bann ziehen. Auch Parlins Beziehung zu Vivenna hätte mehr Tiefe vertragen können. Doch darüber hinaus kann »Warbreaker« in jeder Hinsicht überzeugen.

Besonders Vivennas charakterliche Entwicklung ist absolut faszinierend. Von der devoten Prinzessin, deren einziger Lebenszweck darin besteht, den Gottkönig zu heiraten und in T’Telir zu bestehen, hin zu einer völlig anderen Frau, die doch die ganze Zeit in ihr gesteckt hatte, entdeckt sie eine ganze Palette an neuen Seiten an sich.

Besonders zum Ende hin überschlagen sich die Ereignisse, ganz typisch für Brandon Sanderson. Am Ende werden immer die ganz dicken Fische ausgepackt, noch dicker als ohnehin schon! Besonders faszinierend daran ist, dass er dem Leser die Plottwists eigentlich von Anfang an vor die Nase setzt, er sie aber so geschickt verpackt, dass man sie dennoch nicht mitbekommt.

Ganz wie es typisch für Brandon ist, haben wir auch hier wieder ein ausgeklügeltes Magiesystem, das man so so schnell kein zweites Mal findet. Investiture manifestiert sich im Nalthis System im sogenannten Atem. Jeder Atem eines Menschen hat ein kleines magisches Potenzial, summiert kann man mit diesem Atem Dinge beleben, angefangen mit kleinen Stoffpuppen bis hin zu toten Körpern. Eine besondere Form des Atems sind die Wiederweckten, die als Götter in Hallandren regieren und über denen wiederum der Gottkönig steht, der eine unvorstellbare Menge an Atem besitzt und damit eine schier endlose Macht.

Die Idrier sehen den Gebrauch von Atem als Blasphemie und Gotteslästerung an. Umso schwerer fällt es Siri und Vivenna, sich im farbenfrohen T’Telir zu Recht zu finden. Sie stoßen dabei regelmäßig an ihre Grenzen und gehen darüber hinaus, und ihr Weltbild wird regelmäßig auf den Kopf gestellt. Brandon wirft in »Warbreaker« einen Blick auf Menschen, die ihre Welt neu definieren müssen, weil die Wirklichkeit nicht wirklich in ihr vorgefertigtes Weltbild passen will.

Auch wenn »Warbreaker« für mich ein Reread war, boten sich doch einige Überraschungen. Immer wieder entdeckte ich neue Details, die das Lesen so lesenswert machen. Der Roman ist eigentlich wie jeder Text aus der Feder Brandon Sandersons eine unbedingte Leseempfehlung! Er besticht mit tiefen Charakteren, einem spannenden Plot und faszinierendem Magiesystem.

Bewertung vom 27.06.2018
Der Schatten in mir (eBook, ePUB)
Milkus, Christian

Der Schatten in mir (eBook, ePUB)


sehr gut

Als ich nach Romanen vor allem in der Fantasy fragte, die psychische Krankheiten behandeln und nicht nur ein wenig nebenher anklingen lassen, wurde mir unter anderem »Der Schatten in mir« von Christian Milkus empfohlen. Dabei handelt es sich um einen selbstverlegten Dark Fantasy Roman mit einer an Borderline erkrankten jungen Protagonistin.

Und damit spreche ich an dieser Stelle eine Triggerwarnung aufgrund von grafischer Darstellung von selbstverletzendem Verhalten für den Roman aus. Zwar geht schon aus der Kurzbeschreibung heraus, dass das in diesem Roman irgendwie Thema wird, aber es wird nicht ersichtlich darauf, wie explizit das geschildert wird. Dass der entsprechende Hinweis dafür fehlt, fiel mir negativ auf.

Das war es dann aber eigentlich auch schon an Gemecker, denn darüber hinaus gefiel mir »Der Schatten in mir« sehr gut! Schon allein dieses Bild, dass alle anderen ein Licht in sich tragen und Salya ihre Krankheit als Schatten empfindet, empfand ich als sehr treffend.

Ausgesprochen positiv fiel natürlich allein der Umstand auf, dass der Roman eine psychisch erkrankte Protagonistin in den Mittelpunkt rückt. Ich fragte damals nach solchen Empfehlungen, weil mir neben Brandon Sanderson kein einziger anderer Fantasy Roman/Autor einfiel, der psychische Erkrankungen der Protagonisten behandelte. Mir gefiel es daher sehr, dass Salya an Borderline erkrankt ist. Ich hätte mir an dieser Stelle lediglich mehr Außensicht auf sie gewünscht, um mehr zu sehen, wie ihre Mitmenschen auf sie und ihre Erkrankung reagieren. Auch ein wenig mehr Beleuchtung auf Salyas Mutter hätte nicht geschadet, immerhin vermute ich sie als eine der Ursachen für die Erkrankung.

Eine schöne Botschaft verbreitete Jorden, Salyas Freund. Er zeigt, wie sehr sich Innen- und Außenansicht bei einer psychischen Erkrankung unterscheiden können. Salya sieht sich als schwach, weil sie sich selbst verletzt und erkrankt ist und damit sich von den anderen Dorfbewohnern unterscheidet. Jorden hingehen beneidet sie darum, wie stark sie ist. Sie setzt sich immerhin gegen eine emotional missbräuchliche Mutter durch und hat noch lange nicht aufgegeben, gegen diese anzustehen. Menschen, die an einer psychischen Krankheit leiden, sind oft sehr zäh, denn sie müssen mit sehr wenig auskommen, und das ist etwas, das eine große innere Stärke verlangt.

Zu Beginn tröpfelte der Roman noch etwas vor sich hin. Dabei war er nicht unbedingt uninteressant oder langweilig. So richtig Fahrt nahm er dann aber gegen Ende auf, als es auf den Höhepunkt zuging. Spätestens da hatte mich Milkus auf jeden Fall überzeugt, und jetzt will ich unbedingt die Fortsetzung »Das Feuer in mir« lesen, das demnächst im Drachenmond Verlag erscheint. Ich klebte förmlich an den Seiten und will nun unbedingt mehr aus der Welt und aus der Feder des Autors lesen!

Bis auf ein paar Kleinigkeiten konnte »Der Schatten in mir« also auf jeden Fall überzeugen. Pluspunkte gibt es dafür, dass er Borderline in die Aufmerksamkeit rückt und ein marginalisiertes Thema, das der psychischen Erkrankungen, aufgreift. Ich empfehle jedoch dringend, vor dem Lesen meine ausgesprochene Triggerwarnung zu beachten.

Bewertung vom 17.06.2018
Palace of Silk - Die Verräterin / Palace-Saga Bd.2
Bernard, C. E.

Palace of Silk - Die Verräterin / Palace-Saga Bd.2


gut

Der Vorteil, wenn alle Teile zum Erscheinen des ersten Bandes bereits geschrieben sind, ist, dass man schnell erfährt, wie es weitergeht. Ich habe mich sehr auf »Palace of Silk – Die Verräterin«, die Fortsetzung von C.E. Bernards Erstlingswerk, gefreut, zumal ich dieses als einen YA Roman lobte, der mich durchaus begeistern konnte. Jetzt sitze ich hier vor dieser Rezension und weiß echt nicht, was ich vom zweiten Band der Palace-Reihe halten soll. So wirklich zu 100% konnte er nicht mit Band 1 mithalten. Vielleicht der berüchtigte Fluch des Mittelbandes einer Trilogie?

Fangen wir mit dem Guten an: Noch immer sind die Kampfszenen, und die zieht Rea nun einmal unweigerlich an, wirklich super gelungen! Wie schon im Vorband bereiten sie sehr viel Spaß beim Lesen, so ausführlich und bildhaft, wie die Autorin sie beschreibt, dass man förmlich in Rea drin steckt und selbst die Fäuste zu schwingen scheint.

Ebenfalls sehr gut gefallen hat mir wieder einmal die psychologische Seite des Romans. Bernard ermöglicht einen tiefen und ausführlichen Blick in Reas Psyche und zeigt sehr eindrücklich, was es mit ihr macht, als Magdalena in einem Land aufzuwachsen, in dem man selbst zu sein heißt, um sein Leben fürchten zu müssen. Rea erfährt in diesem Band auch, dass ihre Kreatur, die ihr immer wieder erscheint, eines der Symptome einer handfesten psychischen Erkrankung ist, die umgangssprachlich »Geistfieber« genannt wird und die mit Symptomen einherkommt, die Ähnlichkeiten zu einer Angststörung, dissoziativen Störung und Depression aufweisen. Sie leugnet zuerst, dass sie krank ist, was absolut einleuchtet; ich kenne viele psychisch kranke Menschen, denen es schwer fällt, ihre Krankheit auch als solche wahrzunehmen. Rea sucht daher zunächst keine Hilfe und braucht eine Weile, um diese Hilfe schließlich auch anzunehmen; ebenfalls typisch für viele psychisch Erkrankte.

An dieser Stelle kommt jedoch das erste Aber. Ich hätte mir gewünscht, dass dieser Prozess näher ausgeleuchtet wird. Sie bekommt ein paar Medikamente, aber die scheinen keinerlei Wirkung zu zeigen, und das war’s mit diesem Thema. Mir drängt sich die Befürchtung auf, dass ihr Seelenheil im dritten Band durch die Liebe zu Robin »geheilt« wird, und das würde ich ganz und gar nicht befürworten. Aber das greift vor und bleibt abzuwarten. Für diesen Teil sei gesagt, dass der beginnende Heilungsprozess Reas für mich zu sehr hinten über fällt.

Im Allgemeinen bin ich langsam doch etwas unzufrieden, wie sich die Beziehung von Rea und Robin entwickelt. Für meinen Geschmack hängt sie sich zu sehr an seinen Äußerlichkeiten auf, was ich wiederum als oberflächlich empfinde. Er ist wortwörtlich SO!SCHÖN und daher kann man auch einmal darüber hinweg sehen, dass er schon einmal über Reas Kopf hinweg für sie entscheidet oder so … Er behandelt sie wirklich nicht immer gerade so, wie man die große Liebe behandeln sollte, aber Rea hält dennoch wider besseren Wissens an ihm fest, weil sie immer und immer wieder seinen ach so tollen blauen Augen verfällt. »ARGHL!« war ein Ausruf, den ich beim Lesen nicht selten verwendet habe, weil das Buch an dieser Stelle, und es ist eine sehr große Stelle im Roman, dann doch wieder in die üblichen YA Tropes verfällt.

Auf der anderen Seite gibt es bei den Nebencharakteren durchaus einige Diversität, was ja wiederum etwas Gutes ist. Es bleibt an dieser Stelle also abzuwarten, was der dritte Band mit Rea und Robin und Reas Geistfieber macht. Ich hoffe, etwas Gutes!

Wieder einmal, und das Problem habe ich nicht nur mit diesem Roman, kam ich gerade bei den Nebencharaktere immer wieder durcheinander und musste häufig überlegen, wer denn nun wer ist und wie etwas mit der Geschichte zu tun hat. An dieser Stelle denke ich jedoch, dass es wirklich eher etwas mit mir und meinem Leseverhalten zu tun hat als mit dem Roman.

Wieder einmal im Vergleich zum ersten Band fand ich den Twist am Ende des Romans nicht so umwerfend.

Bewertung vom 14.05.2018
Die Schamanenbrücke / Soldaten-Sohn-Trilogie Bd.1
Hobb, Robin

Die Schamanenbrücke / Soldaten-Sohn-Trilogie Bd.1


gut

Nun, das Buch war nicht wirklich mein Fall. Ganz sachlich betrachtet sind die Charaktere einfach super ausgearbeitet. Wie sie miteinander agieren und wie sie auf Dinge verschieden reagieren, ist hervorragend dargestellt und durchdacht und allein dafür hätte das Buch objektiv mehr Sterne verdient. Für mich hat das alles jedoch nicht wirklich funktioniert, da ich einfach kein Leser bin, der sonderlich viel Freude an reiner Charakterstory hat. Wer sich mehr für die Einzelschicksale von Menschen erwärmen kann ohne viel Außenhandlung, der wird hieran jedoch mit Sicherheit viel mehr Freude finden als ich.