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SillyT
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Heinsberg
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unheilbar Büchersüchtig!

Bewertungen

Insgesamt 270 Bewertungen
Bewertung vom 24.04.2024
Stimme der Angst / Max Bischoff - Mörderfinder Bd.4
Strobel, Arno

Stimme der Angst / Max Bischoff - Mörderfinder Bd.4


sehr gut

Als Fallanalytiker Max Bischoff bei der Beerdigung seines Mentors von der Universität einer Frau begegnet, die seiner großen Liebe Jenny völlig ähnlich sieht, wagt er es und spricht sie an. Doch die Frau, Dominique, kennt Jenny nicht und jegliche Ähnlichkeit scheint reiner Zufall zu sein. Aber für Max ist die Begegnung einschneident, denn auch noch fünf Jahre nach Jennys Tod sucht er die Schuld noch immer bei sich selber. Zwar hat er sich geschworen, niemals wieder Schuld am Tod eines geliebten Menschen zu haben, trotzdem scheint er genau in solch einer Situation zu stecken. Sein bester Freund wird hinterhältig angegriffen und Jana, die Polizistin zu der er sich hingezogen fühlt, ist spurlos verschwunden und alles deutet darauf hin, dass sie entführt wurde.
Mit Stimmer der Angst erschien der mittlerweile vierte Thriller zur Max Bischoff Reihe aus der Feder von Arno Strobel. Zwar war ich vom letzten Band nicht ganz überzeugt, aber doch einfach neugierig, da ich doch so manch einen spannungsgeladenen Thriller aus Strobels Feder gelesen habe.
Der Einstieg fällt recht leicht, wobei ich aber finde, dass man aufgrund des sehr persönlichen Falles für Max Bischoff, die Vorgänger kennen sollte. Wer Arno Strobel also kennt, weiß, dass er sehr fesselnd und mit einem guten Maß an Tempo schreibt.
In diesem vierten Band wird es sehr persölich für Max Bischoff, man erfährt viel mehr über die Vergangenheit des Fallanalytikers und warum er so tickt, wie er nunmal ist. Ich fand das sehr spannend zu verfolgen und auch gerade mit dieser unbekannten Frau, die Max so sehr an seine große Liebe erinnert, wirkt das alles geheimnisvoll. Es ist fast schon greifbar, dass da etwas nicht stimmt und doch kann man nicht genau sagen, was mit dieser Frau und ihrem gewalttätigen Freund nicht stimmt. Nach und nach beginnt Max ei Puzzleteil nach dem andere offen zu legen und man rätselt ordentlich mit. Mir hat das Maß an Spannung sehr gut gefallen und es warte so einige Überraschungen auf den Leser.
Wir folgen in diesem Band unterschiedlichen Perspektiven, zum einen begleiten wir Max Bischoff, dessen Zerrissenheit förmlich am eigenen Leib zu spüren ist. Zum anderen sind wir an der Seite der Polizistin Jana und erleben ihre Entführung hautnah, was so manch eine Gänsehaut verursacht und noch einmal mehr die Spannung steigert.
Die Ausarbeitung der Charaktere ist sehr glaubwürdig gelungen, zwar hätte ich mir noch ein wenig mehr über die Gedankenwelt des Täters erhofft und das Ende kam ein kleines bisschen zu schnell, trotzdem war alles richtig spannend.
Max Bischoff ist ja bereits bekannt aus den vorherigen Bänden der Reihe. Er ist ein unheimlich sympathischer Ermittler, den man sehr gerne begleitet. Wen ich aber mindestens so interessant wie Max finde, ist Dr. Marvin Wagner, der mit Max gemeinsam ermittelt. Er steckt voller Ecken und Kanten und genau das macht ihn unheimlich spannend. Auch sonst begnet man hier diversen Charakteren, die bereits aus vorherigen Bänden bekannt sind. Insgesamt ist die Zeichnung der Charaktere vielschichtig und glaubhaft.
Mein Fazit: Dieser vierte Fall für Max Bischoff hat mir sehr gut gefallen und ließ sich in einem Rutsch weglesen, da es einfach richtig spannend wurde. Etwas mehr über den Täter wäre wünschenswert gewesen, da dieser gerade auch aus psycholigscher Sicht einiges zu bieten gehabt hätte, aber insgesamt war es wirklich temporeich und ein Pageturner. Wer die Vorgänger kennt, wird hier auch wieder einen spannenden Fall vorfinden, für Quereinsteiger gilt der Rat, mit Band 1 zu beginnen.

Bewertung vom 22.04.2024
Die Dämmerung / Art Mayer-Serie Bd.2
Raabe, Marc

Die Dämmerung / Art Mayer-Serie Bd.2


ausgezeichnet

Als Art Mayer und seine Kollegin Nele Tschaikowski zu einem Tatort mitten im Wald gerufen werden, könnte der Anblick bizarrer nicht sein. Die Frau ist nackt und trägt als Kopfschmuck ein Geweih. Schnell wird sie identifiziert, denn sie ist die Witwe des Waffenhändlers Robert Tempel, Charlotte. Diese war bekannt für ihre großzügigen Spenden und sollte auch in diesem Jahr wieder eine TV-Auszeichnung dafür erhalten. Art und Nele ermitteln und die Spuren führen in die Vergangenheit.
Schon der erste Band der neuen Thrillerreihe aus der Feder von Autor Marc Raabe hatte mir unheimlich gut gefallen, denn mittlerweile kann man getrost behaupten, dass Raabe ein Garant für Hochspannung ist. Auch hier fiel es wieder sehr leicht, einen Einstieg in den Thriller zu finden. Gewohnt fesselnd und flüssig, mit kurzen, knackigen Kapiteln, die auch gerne mit fiesen Cliffhangern enden, entwickelt auch Band zwei rund um Art und Nele einen regelrechten Sog.
Der Fall ist äußerst bizarr und alles deutet daraufhin, dass ausgerechnet die zweiundzwanzigjährige Tochter Leo etwas mit dem Mord an Charlotte Tempel zu tun haben könnte. Doch Art hat ein Bauchgefühl. Die Spannung des Thrillers ist wieder sehr hochgehalten und immer dann, wenn man glaubt eine Ahnung zu haben, gibt es eine neue Wendung. Selbst als das Ende scheinbar da ist, sieht man anhand der verbleibenden Seiten, dass da noch was kommen muss.
Erzählt wird der Thriller wieder aus unterschiedlichen Perspektiven und auf zwei Zeitebenen. Wobei die Vergangenheit zunächst nicht klar ist, was diese mit der Gegenwart zu tun hat und wer die Personen überhaupt sind. Doch auch dieser Knoten wird nach und nach aufgelöst und es bleiben keine Fragen offen.
Art Mayer und Nele Tschaikowsky sind ein tolles Duo und ergänzen sich auf ihre Art sehr gut. Während Mayer sehr unkonventionell ermittelt und lieber auf sein Bauchgefühl achtet, wird auch Nele ihm in dieser Hinsicht immer ähnlicher. Mittlerweile steht Nele kurz vorm Mutterschutz und zweifelt an all ihren Entscheidungen bezüglich des Babys. Ich fand Nele hier sehr glaubhaft und konnte für ihre Handlungen Verständnis aufbringen.
Art ist mir ebenfalls nach wie vor sympathisch, auch wenn er wie ein stiller Grübler erscheint, steckt hinter seiner Art noch so viel mehr.
Dieser Band hat übrigens einen deutlichen Bezug zum ersten Teil und viele Charaktere tauchen auch hier wieder auf. Man sollte hier also die Reihenfolge der Bände einhalten, um wirklich auch die privaten Bereiche der Ermittler zu verstehen.
Mein Fazit: Auch der zweite Band der Art Mayer Reihe hat mir unheimlich gut gefallen. Der Fall war spannend, die Handlung unvorhersehbar und man hat viel Raum zum Miträtseln. Mit den beiden Ermittlern fühlt man schnell mit, weil sie einfach durch und durch sympathisch und authentisch wirken. Hochspannung pur!

Bewertung vom 21.04.2024
Blinding Lights / Vienna Bd.1
Holthaus, Lara

Blinding Lights / Vienna Bd.1


sehr gut

Livia Hohenburg ist nicht nur die Tochter des Bürgermeisters von Wien, sondern auch eines der absoluten IT-Girls der High Society. Nach außen besteht ihr Leben aus Party und Glamour, doch in Livia toben Selbstzweifel und mehr, vor allem, nachdem ihre Mutter vor einem Jahr einfach bei Nacht abgehauen ist und sie, ihre kleine Schwester Nora und ihren Vater im Stich ließ. Als Livia dachte, ihr Leben könnte nicht schlimmer für sie sein, tritt Tanja, die neue Freundin ihres Vaters, in ihr Leben und Tanja wird von ihrem Sohn Nick begleitet. Nick ist genau das, was Livia nicht leiden kann, doch ausgerechnet er ist es, der scheinbar tief in ihr inneres blicken kann.. Dabei zeigt er ihr nur zu deutlich, wie sehr er sie für das Glitzerleben verachtet. Warum nur fühlt sie sich ausgerechnet zu ihm hingezogen.
Seien wir mal ehrlich, dieses Cover wirkt trotz seiner Schlichtheit einfach nur edel und zieht magisch an. Zwar klingt die Geschichte nicht ganz unbekannt, doch Lara Holthaus hat es hier ganz schnell geschafft mich mitten in die feine Gesellschaft Wiens zu versetzen. Sie schreibt wirklich fesselnd und lässt sowohl Setting als auch Charaktere dadurch authentisch wirken.
Der Einstieg fiel mir somit sehr leicht und auch sonst fand ich die gesamte geschichte rund um Livia, die hier auch die Ich-Erzählerin der Geschichte ist, mitreißend. Denn Livia hat auf den ersten Blick alles, was das Herz begehrt, sie ist reich, sie ist schön, sie steht im Rampenlicht und ist auch noch recht erfolgreiche Influencerin. Doch in ihrem inneren sieht es ganz anders aus, denn nach dem ihre Mutter sie regelrecht im Stich ließ, hält sie sich im Grunde für bedeutungslos. Wir begleiten sie hier bei so manch einem Exzess in die Luxusclubs der Stadt und ihre selbstzerstörerische Art geht ganz schön ans Herz.
Das Setting, die Stadt Wien, wird zwar immer wieder mit in die Handlung integriert, aber halt auch aus der Sicht Livias, die uns Leser in alle möglichen noblen Ecken mitnimmt. Für mich waren die Beschreibungen gelungen und ich konnte mir alles sehr gut vorstellen.
Was die Spannung angeht, so gibt es hier zwar einiges, was vorhersehbar ist, aber trotzdem nicht langweilig wird. Das hin und her zwischen ihr und ihrem zukünftigen Stiefbruder Nick ist recht typisch für eine Enemies to Lovers Story und brachte nur wenig Überraschungen, mir waren die Beschreibungen der grauen Augen auch ein wenig zu viel und zu oft, aber insgesamt passte das zu meinen Erwartungen rund um die Geschichte. Doch ich gestehe, dass die Autorin mich mit dem Ende noch einmal so richtig überrascht und ja, tief zerstört hat. Chapeau, da ist dann noch ein heftiger Cliffhanger, der den zweiten Band sehnsüchtig erwarten lässt.
Livia als Protagonistin fand ich recht authentisch, das sie voller Selbstzweifel steckt, versteh ich absolut, denn wenn man im Grunde keine wahren Ziele und Träume hat, fühlt es sich bedeutungslos an. Dabei steckt in Livia nicht nur ein Party- und It-Girl, gerade im Umgang mit ihrer kleinen Schwester merkt man, das sie unheimlich liebevoll und stark ist und auch für andere da sein kann.
Ich gestehe, dass mich Nick so manches Mal echt auf die Palme gebracht hat, so richtig gemocht habe ich ihn nicht und dementsprechend schwer fiel mir auch, dass Livia Gefühle für ihn hat. Mir blieb er zu distanziert, auch wenn ich jetzt durchaus verstehe, warum das so war.
Die weiteren Nebencharaktere, allen voran die kleine Schwester Nora, aber auch Livias beste Feundin haben mir sehr gut gefallen. Sie sorgen hier für eine lebendige Geschichte.
Mein Fazit: Insgesamt hat mir Vienna sehr gut gefallen, auch wenn es hin und wieder Momente gab, die mich etwas genervt haben, wie z. B. die ständigen Wiederholungen rund um graue Augen. Livia mochte ich unheimlich gern und an ihr sieht man, dass niemand hinter eine Fassade eines Menschen blicken kann, wenn dieser nicht dazu bereit ist. Ich bin auf jeden Fall nach diesem Cliffhanger extrem gespannt darauf, wie es weitergehen wird.

Bewertung vom 17.04.2024
Mayfair House
Hay, Alex

Mayfair House


sehr gut

Mayfair House gilt als eins der schönsten und vornehmsten Häuser in London. Hier lebt die Familie de Vries, für die Mrs King schon seit vielen Jahren den Haushalt penibel führt. Doch als der Hausherr verstirbt und seine Tochter alles erbt, kündigt sie kurzerhand Mrs King. Diese allerdings lässt sich so schnell nichts gefallen und plant den Coup des Jahrhunderts. Bei dem großen Ball, den die junge Miss de Vries plant, und bei dem alles eingeladen ist, was Rang und Namen hat, soll der alles, was nicht niet- und nagelfest ist, einem Raub zum Opfer fallen. Lasset den Ball beginnen.
Irgendwie klang dieser Roman ein wenig nach Oceans Eleven mit Damen und um 1900 und genau das machte mich unheimlich neugierig. Sprachlich ist das Buch nicht ganz leicht, denn der Autor Alex Hay versetzt den Leser auch sprachlich in diese Zeit. Ich fand es allerdings absolut passend zur Geschichte und fühlte mich ein wenig in die Vergangenheit versetzt.
Der Einstieg zog sich ein wenig, denn Hay beginnt hier zunächst mit dem Zusammentrommeln der Damen, die Mrs King bei ihrem Plan helfen sollen. Auf der einen Seite gut, man lernt die Charaktere etwas kennen, auf der anderen Seite passierte nicht so viel.
Was mir sehr gut gefallen hat, ist, wie lebendig das Setting und alles drumherum beschrieben wurde. Hier merkt man einfach deutlich, dass sich der Autor intensiv mit diesem Thema befasst hat. Seien es die Tagesabläufe der Bediensteten oder die Einrichtung der noblen Villen, alles wurde beim Lesen lebendig.
Fasziniert hat mich der gesamte Plan den die äußerst cleveren Ladys austüfteln. Ich könnte mir die Handlung auch als perfekt für einen Film vorstellen, in diesem Buch drückten die ausführlichen Beschreibungen aber dann leider etwas auf die Spannung. Nichtsdestotrotz eine wirklich spannende Grundidee, die einfach mal was Neues bietet.
Mrs King ist einfach grandios, extrem clever und gewitzt, schafft sie es, gemeinsam mit den anderen Ladys, einen wirklich gelungen Plan zu entwickeln. An vielen Stellen musste ich durchaus schmunzeln, da sie einfach auch richtig schlagfertig ist. Auch Mrs Bone, die gewisse Verbindungen zum ehemaligen Hausherrn Wilhelm de Vries hatte, war einfach eine interessante Persönlichkeit. Ach, insgesamt haben mir die Charaktere, die sieben Frauen allen voran, unheimlich gut gefallen. Sie sind gewieft, gewitzt, clever und lassen sich nicht unterkriegen.
Mein Fazit: Insgesamt fand ich Mayfair Haus gelungen und sprachlich einfach auch passend zur Zeit des Geschehens. Das Setting war gut durchdacht, der Plan absolut clever und die Ladys der Geschichte einfach großartig. Nur die Handlung war für meinen Geschmack etwas zu ausschweifend. Ansonsten einfach mal reinschnuppern in den Roman.

Bewertung vom 15.04.2024
Der Kuss der Nixe / School of Myth & Magic Bd.1
Jager, Jennifer Alice

Der Kuss der Nixe / School of Myth & Magic Bd.1


ausgezeichnet

Eine Auszeit, genau das ist es, was sich die erfolgreiche Influencerin Viktoria Kaplan und ihre Freunde im Luxusretreat in den Bergen nehmen wollen. Geplant ist ein Wochenende voller Party, Entspannung, Pool, Alkohol, doch die Freundschaft der sechs ist schon lange nicht mehr so, wie sie einst war. Unter ihnen herrscht versteckter Neid, Hass und Lügen und auch Pierre, der Retreatbesitzer und dessen Angestellten scheinen etwas unter ihrer Oberfläche zu verbergen. Aus einer Auszeit voller Luxus wird ein langes Wochenende mit Sturm, Regen und Mord.
Um dieses Buch kam man in letzter Zeit ja kaum drumherum und mich machte es auch wegen des äußerst aktuellen Themas rund um Influencer und Social Media neugierig.
Zu Beginn lernen wir die junge Influencerin Viktoria und ihre Freunde, aber auch den Retreatbesitzer Pierre kennen. Man erhält einen ersten Eindruck zu Charakteren und Setting und dank des leichten Schreibstils ist man schnell mitten in der Handlung.
Die Perspektive wechselt zwischen mehreren Personen in der Ich-Form und es gibt Zeitsprünge zwischen vor der Tat und den aktuellen Ereignissen und es wirkt beinahe wie ein Countdown bis hin zum Mord. Durch die Kapitelüberschriften erfährt der Leser, wer gerade erzählt und an welchem Zeitpunkt wir uns befinden, ohne diese wäre ich doch hin und wieder etwas durcheinandergeraten.
Das Thema rund um Social Media und influencen ist natürlich heutzutage nicht mehr wegzudenken. Autorin Emily Rudolf zeichnet hier eine glaubhafte und authentisch wirkende Welt rund um Viktoria, die besondere Berühmtheit erhielt, weil sie besondere Nähe zu ihren Followern hat. Doch dank des Einblicks in Viktorias Welt sieht man, wieviel Fake doch hinter ihrer Maske steckt, von Bildbearbeitung angefangen über jemanden, der für sie Posts übernimmt, Viktoria ist lediglich ein Aushängeschild.
Was die Spannung angeht, so schwankte diese ein klein wenig, der Anfang war etwas ausschweifend, wenn auch notwendig mit Blick auf die spätere Handlung und auch das Beziehungsdrama war für mich etwas zu viel. Doch insgesamt fand ich es spannend, mitzurätseln, wer hinter dem Mord steckt und warum und dabei dreht man sich immer wieder im Kreis, denn hier hat wirklich so gut wie jeder etwas, was er verbergen möchte. Um als Leser hier jedem ein wenig mit Misstrauen zu begegnen, sorgen auch die unterschiedlichen Perspektiven, wobei wir die drei Frauen rund um Viktoria, Pierre und eine noch unbekannte Person verfolgen. Dadurch werden so einige Motive möglich, ab einem gewissen Punkt hatte ich dann auch eine Ahnung, mehr verrate ich aber nicht.
Die Charaktere waren sehr vorhersehbar und teilweise so, wie man es auch von ihnen erwartet und dadurch auch nicht so richtig sympathisch. Viktoria ist rücksichtslos und egoistisch und das, ohne es eigentlich wirklich zu wollen, denn sie denkt kein bisschen über ihr Handeln nach, wodurch sie einfach oberflächlich wirkt, was meiner Meinung nach aber auch sein soll. Insgesamt passiert so einiges aus Rücksichtslosigkeit und den daraus resultierenden Handlungen.
Mein Fazit: Mit Die Auszeit ist ein größtenteils spannender Thriller mit einem aktuellen Thema aus der Feder der Autorin Emily Rudolf erschienen. Mit gelungenen Ideen und interessanten Charakteren hat mir dieser Thriller spannende Unterhaltung geboten, mit einer kleinen Durststrecke im Mittelteil. Wer einmal einen Einblick ins Leben einer Influencerin erhalten möchte, findet hier eine sehr authentische Geschichte.

Bewertung vom 15.04.2024
Die Auszeit
Rudolf, Emily

Die Auszeit


sehr gut

Eine Auszeit, genau das ist es, was sich die erfolgreiche Influencerin Viktoria Kaplan und ihre Freunde im Luxusretreat in den Bergen nehmen wollen. Geplant ist ein Wochenende voller Party, Entspannung, Pool, Alkohol, doch die Freundschaft der sechs ist schon lange nicht mehr so, wie sie einst war. Unter ihnen herrscht versteckter Neid, Hass und Lügen und auch Pierre, der Retreatbesitzer und dessen Angestellten scheinen etwas unter ihrer Oberfläche zu verbergen. Aus einer Auszeit voller Luxus wird ein langes Wochenende mit Sturm, Regen und Mord.
Um dieses Buch kam man in letzter Zeit ja kaum drumherum und mich machte es auch wegen des äußerst aktuellen Themas rund um Influencer und Social Media neugierig.
Zu Beginn lernen wir die junge Influencerin Viktoria und ihre Freunde, aber auch den Retreatbesitzer Pierre kennen. Man erhält einen ersten Eindruck zu Charakteren und Setting und dank des leichten Schreibstils ist man schnell mitten in der Handlung.
Die Perspektive wechselt zwischen mehreren Personen in der Ich-Form und es gibt Zeitsprünge zwischen vor der Tat und den aktuellen Ereignissen und es wirkt beinahe wie ein Countdown bis hin zum Mord. Durch die Kapitelüberschriften erfährt der Leser, wer gerade erzählt und an welchem Zeitpunkt wir uns befinden, ohne diese wäre ich doch hin und wieder etwas durcheinandergeraten.
Das Thema rund um Social Media und influencen ist natürlich heutzutage nicht mehr wegzudenken. Autorin Emily Rudolf zeichnet hier eine glaubhafte und authentisch wirkende Welt rund um Viktoria, die besondere Berühmtheit erhielt, weil sie besondere Nähe zu ihren Followern hat. Doch dank des Einblicks in Viktorias Welt sieht man, wieviel Fake doch hinter ihrer Maske steckt, von Bildbearbeitung angefangen über jemanden, der für sie Posts übernimmt, Viktoria ist lediglich ein Aushängeschild.
Was die Spannung angeht, so schwankte diese ein klein wenig, der Anfang war etwas ausschweifend, wenn auch notwendig mit Blick auf die spätere Handlung und auch das Beziehungsdrama war für mich etwas zu viel. Doch insgesamt fand ich es spannend, mitzurätseln, wer hinter dem Mord steckt und warum und dabei dreht man sich immer wieder im Kreis, denn hier hat wirklich so gut wie jeder etwas, was er verbergen möchte. Um als Leser hier jedem ein wenig mit Misstrauen zu begegnen, sorgen auch die unterschiedlichen Perspektiven, wobei wir die drei Frauen rund um Viktoria, Pierre und eine noch unbekannte Person verfolgen. Dadurch werden so einige Motive möglich, ab einem gewissen Punkt hatte ich dann auch eine Ahnung, mehr verrate ich aber nicht.
Die Charaktere waren sehr vorhersehbar und teilweise so, wie man es auch von ihnen erwartet und dadurch auch nicht so richtig sympathisch. Viktoria ist rücksichtslos und egoistisch und das, ohne es eigentlich wirklich zu wollen, denn sie denkt kein bisschen über ihr Handeln nach, wodurch sie einfach oberflächlich wirkt, was meiner Meinung nach aber auch sein soll. Insgesamt passiert so einiges aus Rücksichtslosigkeit und den daraus resultierenden Handlungen.
Mein Fazit: Mit Die Auszeit ist ein größtenteils spannender Thriller mit einem aktuellen Thema aus der Feder der Autorin Emily Rudolf erschienen. Mit gelungenen Ideen und interessanten Charakteren hat mir dieser Thriller spannende Unterhaltung geboten, mit einer kleinen Durststrecke im Mittelteil. Wer einmal einen Einblick ins Leben einer Influencerin erhalten möchte, findet hier eine sehr authentische Geschichte.

Bewertung vom 13.04.2024
Yours Truly
Jimenez, Abby

Yours Truly


sehr gut

Briana Ortiz hat im Augenblick einen echten Tiefpunkt erreicht, denn nicht nur die Scheidung von ihrem Ehemann Nick steht kurz bevor, auch ihr Bruder Benny leidet an einer Autoimmunkrankheit und benötigt dringend eine Spenderniere. Zu allem Überfluss ist da noch der neue Kollege in der Notaufnahme, Dr. Jacob Maddox, der völlig unnahbar scheint und auch noch Konkurrenz für die leitende Stelle ist. Kein Wunder, dass sie ihn nicht ausstehen kann. Doch dann schreibt Jacob ihr einen Brief und darin ist er unheimlich nett und sie schreibt ihm zurück. Je mehr sie von und über Jacob kennenlernt, desto mehr muss sich Briana eingestehen, dass Jacob ihr mehr bedeutet als sie je gplant hat, denn für Männer ist in Brianas Leben kein Platz mehr.
Das grelle Cover und der wunderschöne Farbschnitt verleiten geradezu dazu, dass Buch genauer anzuschauen und auch der Klappentext klang nach einer schönen Entspannung für zwischendurch.
Der Einstieg gelingt hier unheimlich gut, denn Autorin Abby Jimenez punktet von der ersten Seite an mit einem lockeren, flotten Schreibstil, der es dem Leser unheimlich leicht macht, in die Geschichte zu finden. Ausserdem gibt es hier jede Menge Humor, der einen schmunzeln und manches Mal lachen lääst.
Die Story ist, teilweise, etwas vorhersehbar, aber trotzdem macht sie ganz viel Spaß beim Lesen, weil auch einfach unheimlich viel passiert. Langeweile ist hier keine aufgekommen beim Lesen, nur an einem gewissen Punkt wurde mir das hin und her zwischen den beiden Protagonisten ein wenig too much, doch damit zeigt Abby Jimenez auch deutlich, wie wichtig es ist, offen und ehrlich miteinander zu sein.
Erzählt wird in der Ich-Perpsektive kapitelweise wechselnd zwischen Briana und Jacob, dabei hat man als Leser ihnen natürlich einiges voraus, da man all ihre Gefühle, Gedanken und Sorgen kennt. Während Briana sehr unter dem Fremdgehen ihres Exmannes und der daraus resultierenden Scheidung leidet und sich geschworen hat, nie wieder jemanden zu vertrauen, ist Jacob extrem introertiert und leidet unter Angststörungen. Ihm fällt es unheimlich schwer, auf andere zuzugehen und unter Menschen ist er auch nicht gerne. Doch Briana sieht ihn, nachdem ihre anfänglichen Probleme beiseite gelegt worden, wie er wirklich ist. Gerade Jacobs Gefühle hat die Autorin sehr gut transportiert, so dass ich mich gut in ihn hineinversetzen konnte.
Ansonsten gibt es hier natürlich viele weitere Momente, die für viele Emotionen sorgen. Die Schlagabtäusche, aber auch die ruhigen Gespräche zwischen den Charakteren gehen ans Herz. Mal lacht man, mal ist man wütend auf die Charaktere, mal genervt, mal traurig, man durchläuft hier komplett das Emotionskarussel.
Briana ist eine tolle Frau, sie ist eigentlich schonungslos direkt, aber auch unglaublich einfühlsam. Manchmal handelt sie aus dem Bauch heraus, was auch mal nach hinten losgeht, aber für lustige Momente sorgt. Jacob ist einfach nur unheimlich lieb und sympathisch und zum Verlieben. Gemeinsam sind sie zauberhaft und wissen es nicht. Warum müsst ihr selbst nachlesen.
Doch nicht nur die Protagonisten sind fabelhaft, auch ganz viele Nebencharaktere bringen Schwung in die Handlung, allen voran Jacobs bunte Familie, die einfach anders, aber liebenswert ist.
Mein Fazit: Mit Yours truly konnte mich Abby Jimenez durchaus überzeugen und brachte mir ganz viel Gefühl und gute Unterhaltung. Einzig im Mittelteil gibt es Momente, in denen ich die Protagonisten am liebsten geschüttelt hätte. Wer humorvolle Romane mit ganz viel Gefühl mag, ist hier bestens aufgehoben. Schöne Geschichte zum Abschalten und Verlieben.

Bewertung vom 13.04.2024
Das Mörderarchiv
Perrin, Kristen

Das Mörderarchiv


sehr gut

England in den 60iger Jahren, auf einem Jahrmarkt erhält die damals gerade mal siebzehnjährige Frances eine Prophezeiung, die sie für den Rest ihres Lebens nicht mehr vergisst. Denn die Wahrsagerin sprach davon, dass sie ermordet werden sollte, wann jedoch wusste sie nicht. Seitdem sind nun sechzig Jahre vergangen und genau das, was man Frances einst wahrsagte, trat ein: sie wurde ermordet. Allerdings hat niemand damit gerechnet, wie genau Frances in diesem Fall vorsorgen würde, denn sie hat sich Zeit ihres Lebens damit beschäftigt, Daten über alle zu sammeln, die je als Mörder in Frage kommen würden. Nun hat sie in ihrem Testament erlassen, dass ihre Großnichte Annie oder ihr Großneffe Saxon den Mörder finden soll. Derjenige, der ihn überführt alles, kommt ihnen die Polizei zuvor, geht alles an eine gemeinnützige Einrichtung. Die Suche nach dem Mörder beginnt und da Annie klar im Nachteil ist, da sie Tante Frances nicht kannte, scheint sie im Nachteil, bis sie Frances Tagebuch findet.

MIr war mal wieder nach einem Cozy Crime und dieses Cover allein versprach das und nach dem leicht skurrilen Klappentext war ich mmächtig neugierig. Auch der Einstieg in diesen Krimi fiel mir sehr leicht, denn die Autorin schafft es sehr gekonnt, eine irgendwie typische Atmosphäre für diesen englischen Krimi zu schaffen. Mit viel Humor und irgendwie auch very british sorgt die Geschichte für gute Unterhaltung.
Erzählt wird hier auf zwei Zeitebenen, wobei wir Frances Nichte Annie bei der Mördersuche begleiten und das Jahr 1966 anhand von Frances Tagebuch erleben. Mir hat das Tagebuch ein klein wenig besser gefallen, weil es irgendwie noch direkter war, zumal man hier auch eine Verbindung zum Mordopfer Frances bekommt. Ansonsten fand ich die Mördersuce recht interessant, denn es gibt hier so einige Verdächtige und man trifft immer wieder auf neue Überraschungen.
Dieses Mörderarchiv, das Frances im Laufe ihres Lebens zusammengestellt hat, bietet natürlich so einiges an Informationen über mögliche Mörder und die gesamte Idee hat mir sehr gut gefallen, sorgten sie doch auch dafür, dass man kleine Puzzlestücke und Grund zum Miträtseln erhielt.
Für eine typische britische Krimiatmosphäre gab es viele Beschreibungen der Umgebung, so dass man eine gute Vorstellung vom gesamten Setting erhielt.
Da wir hier auf eine große Anzahl an Charakteren treffen, wobei auch noch ganz viele etwas mit der ermordeten Frances zu tun hatten, brauchte ich eine Weile, um jeden einzelnen zuordnen zu können. Natürlich gab es dann auch Charaktere aus der Vergangenheit, die auch in der Gegenwart auftauchtn usw. Annie ist hier in der Gegenwart aber die Protagonistin und auch wenn sie leicht naiv erscheint, war sie mir doch sympathisch, ich mochte sie und habe sie gerne bei ihren Nachforschungen begleitet.
Die Nebencharaktere bleiben ein wenig blasser, was halt auch einfach mit an der großen Vielzahl lag. Die wichtigsten jedoch bekommen die nötige Zeichnung und waren soweit vorstellbar.

Mein Fazit: Mit Das Mörderarchiv hat die Autorin Kristen Perrin einen unterhaltsamen Cozy Crime Krimi geschrieben, der durch und durch auch very british wirkt. Allein die Idee, dass Tante Frances, das Mordopfer, dafür sorgt, bei den Ermittlungen an ihrem eigenen Mord zu helfen, fand ich absolut gelungen. Wer sich mit Cozy Crime wohlfühlt, sollte unbedingt zu diesem Buch greifen.

Bewertung vom 13.04.2024
Das Mädchen mit dem Porzellangesicht
Keil, Simone

Das Mädchen mit dem Porzellangesicht


sehr gut

London im Jahr 1888, der Puppenmacher Kazuki Kobayashi und seine Frau Yumiko erwarten ihr erstes Kind. In einer Nacht im November kommt die kleine Miyo zur Welt und Kobayashi könnte kaum glücklicher sein, wäre da nicht die Schwermütigkeit seiner Frau und der eher unheimliche Advokat Fairweather, mit dem Kobayashi einst einen Vertrag abschloss, als er neu in London war. Jedes Jahr muss Kobayashi dem Mann eins seiner Kinder, so nennt er seine Puppen, geben, doch worauf Fairweather wirklich abzielt, sind nicht Kobayashis Puppen. Dieses Mal will er die kleine Miyo, doch Kobayashi gelingt es, eine Porzellanmaske herzustellen, die Miyo vor Fairweather verbirgt. Allerdings muss Miyo nun ein Leben in Einsamkeit führen und darf nicht wie die anderen Kinder aufwachsen, bis sich wieder etwas für sie ändert.
Das Cover des Buches finde ich wirklich wunderschön und die Geschichte klingt ebenfalls äußerst spannend. Autorin Simone Keil hat hier eine berührende Geschichte aus Fantasy, historischem Roman und ein wenig Steampunk geschrieben, die mich fesseln konnte.
Der Schreibstil ist absolut besonders, beinahe schon poetisch beschreibt die Autorin nicht nur das Leben der Familie Kobayashi, sondern auch die Besonderheiten, gerade was Kobayashis Puppen betrifft.
Trotz diesem eher ruhigen und poetischen Schreibstils schafft es die Autorin aber auch, eine gewisse Spannung aufzubauen, denn dieser unheimliche Advokat, der Miyo einfordert, ist wirklich unheimlich. Auch sonst hat diese Geschichte eine ganz besondere Atmosphäre, sehr schwermütig und melancholisch und doch irgendwie voller Hoffnung. Diese Mischung hat mich irgendwie völlig für sich einnehmen können und ich habe die Geschichte in einem Rutsch gelesen. Dabei gibt es hier auch keine seitenweisen Erklärungen zur Handlung, vielmehr lässt die Autorin dem Leser ganz viel Raum für eigene Interpretationen.
Erzählt wird die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven, mal die des Puppenmachers, mal Miyo, mal auch die Haushälterin Mrs Whittles, die Kobayashi selbst gebaut hat. Besonders spannend waren die Szenen aus der Sicht Fairweathers, der äußerst bizarr und unheimlich gezeichnet wurde. Dieses Zusammenspiel der unterschiedlichen Figuren ist hier absolut gelungen.
Mr Kobayashi ist mir gleich von Beginn an ans Herz gewachsen und ich hätte ihm alles Glück der Welt gewünscht. Sein Talent, den Puppen Leben einzuhauchen ist einzigartig und so manches Mal fühlten sich die Puppen, gerade Mrs Whittles, lebendiger an, als die Menschen.
Miyo ist ebenfalls eine tolle Persönlichkeit, die zunächst fröhlich und lebendig wirkt, aber unter der Einsamkeit leidet. Niemand sieht die wahre Miyo, die hinter dieser Maske lebt und seien wir ehrlich, wieviele Menschen tragen wirklich so eine Maske, wenn auch eher im übertragenen Sinne.
Mein Fazit: Ein bewegender, gefühlvoller Roman, der mich sehr schnell fesseln und berühren konnte. Mit einer düsteren, melancholischen Atmosphäre und teils realen historischen Momenten, aber auch mit Aspekten des Steampunks und der Fantasy ist dieses Buch etwas ganz anderes als gewöhnlich. Leseempfehlung!

Bewertung vom 13.04.2024
Nightowls
Tordasi, Kathrin

Nightowls


sehr gut

Ohne Aufzufallen gibt es unter den Menschen Personen mit ganz besonderen Fähigkeiten, sie sind Nacht- bzw. Tagboten. Nyx und James sind zwei von ihnen und als sie merken, dass die Apokalypse durch das Chaos droht, wollen sie diese nur noch aufhalten. Um das Chaos zu verhindern, müssen sie eine ganz bestimmte Person finden, die dafür verantwortlich ist. Dabei sind sie allerdings nicht allein, denn auch der Orden des ersten Tages sucht den Verursacher des Chaos, allerdings verfolgen sie ganz eigene Pläne.
Gleich beim ersten Blick auf dieses Cover wurde ich neugierig und der Klappentext versprach eine ungewöhnliche Story. Tatsächlich besticht dieses Buch auch mit einer interessanten und neuartigen Story, wie so viele der tollen Fantasybücher aus dem Fischer Tor Verlag.
Als Leser wird man hier ohne jegliche Einleitung mitten in die Handlung geworfen und ich muss zugeben, dass ich eine ganze Weile benötigt habe, die Idee der Autorin wirklich zu durchblicken. Denn diese ist sehr komplex und auch wenn die Geschichte an sich in unserer Gegenwart stattfindet, ist sie eine ganz eigene Welt, mit vielen neuen Ideen.
Zum Glück liest sich der Schreibstil der Autorin recht leicht, so dass man zwar eine anspruchsvolle Handlung hat, diese aber dank der Art des Schreibens recht gut verstehen kann.
Schon zu Beginn bekommen wir hier die drei Erzählperspektiven der Hauptcharaktere, was den Einstieg noch ein wenig erschwert, doch auch hier gilt, dranbleiben lohnt sich. Nach und nach wird die Spannung aufgebaut und steigert sich auch bis zum Ende kontinuierlich. Dabei gelingt es der Autorin auch sehr gut, mit den Emotionen zu spielen, mal witzig, mal bewegend, mal spannend. Hat man die Begebenheiten einmal durchschaut, wird das Buch wirklich zu etwas besonderem. Kathrin Tordasi zeigt gelungen, dass auch Gegensätze auf gewisse Art zueinander gehören.
Die Charaktere sind facettenreich und lebendig beschrieben. Zwar braucht man auch bei diesen Charakteren Zeit, sie kennenzulernen und abschätzen zu können, doch wird jeder einzelne mit und mit lebendig. Da es hier gleich vier Charaktere gibt, die für mich im Vordergrund standen, gibt es auch nicht den einen Protagonisten, sondern ebenfalls Abwechslung. Ich könnte nicht sagen, dass mir einer davon lieber war als der andere.
Mein Fazit: auch nach dem Lesen bin ich dabei zu grübeln, ob ich hier wirklich alles zu hundert Prozent geblickt habe, doch hier gibt es so unheimlich viel zu entdecken, dass auch ein zweites Mal lesen für neue Überraschungen sorgen könnte. Diese Geschichte benötigt Zeit und auch ein wenig Ruhe, um sich zu entfalten und um das Worldbuilding greifen zu können. Sehr überraschend, aber durchaus gelungen.