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PMelittaM
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Köln

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Insgesamt 554 Bewertungen
Bewertung vom 12.09.2025
Peinkofer, Michael

Das Gesetz der Orks / Orks Bd.3


ausgezeichnet

Die Orkbrüder Balbok und Rammar konnten ihre Gier nicht beherrschen und sind von jetzt auf gleich auf einer fremden Insel gelandet. Schnell stellen sie fest, dass es kein guter Ort ist, hier werden Orks versklavt und Elfen sind böse und grausame Herrscher. Das geht natürlich gar nicht, das müssen Balbok und Rammar wieder in die richtigen Bahnen lenken

An dem Ort, von dem die beiden Orks verschwanden, tauchen dafür wie aus dem Nichts mehrere Elfen auf, Elfen, die so gar nicht den Elfen, die man bisher auf Erdwelt kannte, gleichen. Das müssen auch Alannah und Corwyn bald feststellen. Und diese Elfen, die schnell als Dunkelelfen erkannt werden, sind nicht die einzige Überraschung für die beiden Herrscher, denn es tritt auch ein Zauberer in ihr Leben, der Alannah offenbar von früher kennt, auch wenn sie sich nicht an erinnern kann.

Der Abschlussband der Trilogie bringt eine ganze Reihe Überraschungen mit, und leitet zudem zur nächsten Trilogie des Autors über, in der es um Zauberer geht, und die Jahrhunderte vorher spielt. In diesem Band erhält man schon eine gewisse Ahnung davon, um was es dort gehen könnte. Diese Trilogie ist bereits komplett erschienen. Und auch Rammar und Balbok haben bereits weitere Romane erhalten, es gibt also noch einiges zu lesen.

Wenn Balbok und Rammar mit im Spiel sind, geht es nicht ohne Humor, die beiden, vor allem Rammar, sind einfach zu durchgeknallt. Das heißt aber nicht, dass es nicht auch sehr spannend werden kann. Denn die beiden, und nicht nur sie, kommen immer wieder in gefährliche Situationen, im Falle der beiden Orks sind diese oft sogar regelrecht wahnwitzig. Ich mag es, auf welche skurrilen Ideen Michael Peinkofer manchmal kommt.

Die Kapitelüberschriften sind, ich mag diese Idee, alle auf Orkisch. Damit man sie, und auch die Wörter, die Balbok und Rammar mitunter benutzen, verstehen kann, findet man im Anhang die Übersetzungen, sowie einiges Wissenswerte über die Sprache der Orks. Man kann aber auch einfach weiterlesen und den Lesefluss ungestört lassen. Balbok und Rammar versteht man in der Regel auch aus dem Kontext. Ebenfalls im Anhang findet man ein Orkisches Rezept, die Zutaten dürften aber eine Herausforderung sein.

Der Abschlussband dieser Trilogie ist noch nicht das Ende der Geschichte der beiden Orks. Mittlerweile sind weitere Bände erschienen. Die Trilogie hat trotzdem einen guten Abschluss erhalten, es werden Geheimnisse gelüftet, Gefahren bestanden, und die Bruderliebe der beiden ist weiterhin besonders … Wer Fantasy mit Humor mag, sollte es einmal mit diesen Orks versuchen.

Bewertung vom 10.09.2025
Piper, CJ

The Deer and the Dragon / No Other Gods Bd.1


ausgezeichnet

Marlow kommt aus armen Verhältnissen, hat als Escort gearbeitet und damit viel Geld verdient, ist nun Bestsellerautorin – und hat seit ihrer Kindheit einen imaginären Freund. Letzteres wird nun in Frage gestellt, und nicht nur das, Marlows gesamtes Weltbild wird erschüttert.

Ich hatte nur die erste Seite der Leseprobe gelesen, und mir das Ebook direkt gekauft. Nach etwa einem Viertel des Romans habe ich mich dann gefragt, warum ich ihn mir eigentlich geholt habe, denn er schien so gar nicht meinem Beuteschema zu entsprechen. Klappentexte vergesse ich, gerade bei Ebooks, meistens schnell. Nicht, dass mir der Roman bis dahin nicht gefallen hat, im Gegenteil, Piper Cjs Schreibstil spricht mich sehr an. Kurz danach wusste ich es dann wieder, denn natürlich fällt er in mein Beuteschema, warum hätte ich sonst die Leseprobe gelesen.

Etwa bei 30 % nämlich wurde klar, dass Marlow in einer Welt lebt, die neben den Menschen auch von anderen Wesen bevölkert wird, Götter, Dämonen, Engel, ganze Pantheons. Und so lernen wir hier auch zum Beispiel Fauna kennen, das ist natürlich nicht ihr echter Name, den behält man in so einer Welt nämlich besser für sich, die der nordischen Mythologie entsprungen ist. Fauna ist ein Charakter, wie ich ihn mag, ein bisschen durchgeknallt, aber sehr sympathisch. Sie bleibt natürlich nicht das einzige Wesen, das wir näher kennenlernen, und natürlich sind nicht alle so nett wie sie.

Marlow erzählt ihre Geschichte selbst in Ich-Form, es gibt auch Rückblenden, zum Beispiel in ihre unglückliche Kindheit. Auch Marlow mag ich, auch wenn sie sich nicht immer sehr geschickt anstellt, aber wer würde das wohl, an ihrer Stelle.

Der Roman bringt auch einiges an Spice mit, etwas war ich nicht unbedingt in meiner Lektüre brauche, aber hier passt es gut zur Geschichte, und wirkt auch nicht übertrieben oder aufgesetzt. Natürlich sind die männlichen Protagonisten besonders gut gebaut, aber was erwartet man von Engeln, Göttern und Dämonen auch anderes. Naja, eigentlich sollten sie es nicht unbedingt nötig haben, aber immerhin ist das ein Roman mit Spice!

Ihr merkt es wahrscheinlich schon: Der Roman hat mir sehr gut gefallen. Ich mag die Mischung aus Humor, Spannung und Pantheons sehr gerne. Und ich mag auch die Protagonist:innen, finde die Antagonist:innen interessant und bin gespannt, als was sich die Wesen, die man noch nicht richtig einordnen kann, entpuppen werden. Der Roman ist ein erster Band, und er endet mit einem Cliffhanger. Der zweite Band ist bereits auf Deutsch erschienen, im Original ist bereits ein dritter Band angekündigt und laut Homepage Piper Cjs wird es auch einen vierten geben.

Der Roman hat mich sehr gut unterhalten, Humor, Spice und Spannung sind perfekt gemixt, die Welt und die Charaktere sind interessant, der Einbezug vieler verschiedener Religionen, Mythologien und Legenden gefällt mir gut. Ich bin gespannt auf die weiteren Bände und spreche gerne eine Leseempfehlung für erwachsene Genrefans aus.

Bewertung vom 06.09.2025
Qingsong

Die Schlacht der Berge und Meere 1


sehr gut

Die Menschen sind am Ende der Nahrungskette, haben keinen Fressfeind zu fürchten, was sich leider auch in ihrem Handeln anderen Lebewesen gegenüber ausdrückt. Doch eines Tages erscheinen die scharlachroten Nebel, die alle Menschen, die sich in ihnen befinden, tötetn Die wenigen Überlebenden fliehen nach oben auf die Berge, wo sie ihre neue Heimat etablieren. Dreihundert Jahre später gibt es drei Reiche:Tieliu, Danzhu und Qingpiu.

Zwischen den Herrscherhäusern der Tieliu und Qingpiu wird eine Heirat vereinbart, zu diesem Zweck ist ein Treffen der zukünftigen Brautleute geplant. Dabei passieren schlimme Dinge, der Nebel erscheint, Feinde greifen an, es gibt Tote.

Die Geschichte basiert auf der chinesischen Folklore. Sie ist nicht immer leicht zu lesen, ich brauchte etwas, um die Zusammenhänge zu verstehen, manche Szenenwechsel machten es mir schwer, auch neue Personen konnte ich nicht immer gleich zuordnen. Doch davon sollte man sich nicht abhalten lassen, insgesamt hat mich die Geschichte gefesselt.

Zeichnungen, Erzählweise und Geschichte passen sehr gut zusammen. Neben dem ernsten Thema gibt es auch humorvolle Szenen, oft ist es aber eher brutal und blutig. Im Anhang findet man einige Konzeptzeichnungen, die noch einmal die Qualität der Zeichnungen zeigen.

Ich brauchte ein bisschen um in die Geschichte zu finden, habe nach dem Lesen noch länger darüber nachgedacht. Insgesamt hat mich der Band gefesselt, ich bin gespannt, wie es weitergehen wird. Wegen der doch oft blutigen Szenen empfehle ich den Band für erwachsene Leser:innen.

Bewertung vom 05.09.2025
Williamson, S. F.

Die Sprache der Drachen


gut

Britannia, 1923: Die 17jährige Vivien Featherswallow möchte nichts lieber, als an der Akademie für Drachenlinguistik aufgenommen zu werden, dafür tut sie wirklich alles. Als die Kanzlerin der Akademie, Rita Hollingsworth, zu ihrer Familie zu Besuch kommt, hofft sie, diese von sich überzeugen zu können, doch dann kommt alles ganz anders, denn ihre Eltern werden als Rebellen verhaftet, und Vivien und ihrer kleinen Schwester Ursa droht der Absturz in die unterste Gesellschaftsklasse.

Der Roman spielt in einer Parallelwelt zu unserer, neben Menschen bevölkern Drachen die Erde, erst vor nicht allzu langer Zeit endete in Britannia, unserem Großbritannien, ein Krieg zwischen diesen beiden Völkern, nun gibt es ein Friedensabkommen, das allerdings für beide Seiten auch Nachteile mit sich bringt, weswegen sich Rebellen etabliert haben.

Menschen und Drachen sprechen zwar unterschiedliche Sprachen, doch es gibt in beiden Völkern welche, die die jeweils andere Sprache sprechen. Vivien ist darin besonders begabt. Sie bekommt daher noch eine Chance. Mit mehreren anderen jungen Menschen soll sie bestimmte Drachenfähigkeiten näher erforschen, sie selbst soll eine besondere Drachensprache nutzbar machen.

Der Plot klingt sehr interessant, Drachen und die Besonderheiten von Sprachen finde ich interessant, ich mag auch Welten, die nah an unserer eigenen sind. Und in diesen Bereichen konnte der Roman mich auch abholen. Die Drachen sind so unterschiedlich wie Menschen, jedes Individuum ist anders. Es gibt ein paar, die man ein bisschen näher, aber leider nur eine Drachin, die man relativ gut kennenlernt. Die Autorin ist selbst Dolmetscherin, sie weiß, dass es nicht damit getan ist, Sprachen wörtlich zu übersetzen, das fließt auch sehr gelungen in die Geschichte ein. Die besondere Sprache der Drachen, wird nach und nach aufgedeckt, ihre Besonderheiten gefallen mir gut. Auch die Welt ist der Autorin gut gelungen, selbst wollte ich aber nicht in ihr leben, vor allem nicht in diesem Britannia.

Weniger abholen konnte mich der Roman mit seiner Protagonistin. Diese ist in meinen Augen sehr unsympathisch, unglaublich, was sie aus Selbstbezogenheit bereit ist, zu tun. Die Autorin lässt sie selbst in Ich-Form erzählen, dadurch war es für noch schwieriger, ihre Gedanken und Handlungen nachvollziehen zu können. Durch und durch indoktriniert konnte sie sich kaum anderen Meinungen und Gedankengängen öffnen, und wenn doch, war das Warum für mich wenig nachvollziehbar, wirkte zu aufgesetzt. Leider kamen mir auch die anderen Charaktere nicht nahe, nur bei ein, zwei gelang das ein Stück weit. Das sorgte leider dafür, dass ich emotional kaum angesprochen wurde. Die Liebesgeschichte zwischen Vivien und einem der anderen Jugendlichen konnte ich weder nachvollziehen noch nachfühlen. Schwierig finde ich auch die doch sehr explizite Gewalt, auf die man hier in vielfacher Form trifft. Schon das Gesellschaftssystem an sich mit seinem ungerechten Klassensystem gehört dazu, es wird aber noch deutlich unangenehmer.

Im Anschluss an den Roman enthält das Buch noch ein Bonuskapitel, in dem die erste Begegnung mit Vivien aus Sicht des anderen Parts der Liebesgeschichte berichtet wird. Das Ende des Romans ist leider noch nicht das Ende der Geschichte. Ob ich weiterlesen möchte, weiß ich noch.

„Die Sprache der Drachen“ lässt mich zwiegespalten zurück. Der Plot ist interessant, ebenso die Welt sowie die Drachen und ihre Sprachen. Mit der Protagonistin wurde ich dagegen gar nicht warm, und auch die anderen Charaktere blieben mir zu oberflächlich und berührten mich bis auf wenige Ausnahmen kaum. Es fällt mir schwer, den Roman abschließend zu beurteilen, aber ich fürchte mehr als gute 3 Sterne bleiben nicht übrig. Das Potential der Geschichte wurde nicht ausgeschöpft.

Bewertung vom 04.09.2025
Gaiman, Neil

Traumland / Sandman Bd.3


ausgezeichnet

Der dritte Band der Reihe ist schmaler als die bisherigen und enthält vier Kurzgeschichten, die inhaltlich nicht miteinander verbunden sind.

Sie handeln von einer gefangengehaltenen Muse, die eine besondere Beziehung zu Dream hat, von Katzen, die nicht mehr schwächer als Menschen sein wollen, von einer Schauspielgruppe, die besondere Zuschauer hat und von einer Frau mit außerordentlichen Kräften, die ihr mehr schaden als nutzen.

Wie gewohnt, sind die Geschichten nicht nur gut erzählt, sondern auch wunderbar in Szene gesetzt. Und so kann ich auch diesem Band wieder volle Punktzahl geben und freue mich auf den nächsten.

Bewertung vom 29.08.2025
Corland, Mai

Four Ruined Realms / The Broken Blades Bd.2


ausgezeichnet

Aeri, Euyn, Mikail, Sora und Royo sind unterwegs nach Khitan um den Auftrag König Joons zu erledigen. beziehungsweise, ihn womöglich nach ihren eigenen Bedürfnissen zu beugen. Tiyung schmachtet derweil im Stillen Kerker.

Bereits der erste Band der Trilogie hat mich sehr schnell gepackt. Mai Corland hat ein sehr gutes Händchen dafür, eine gut ausgebaute Welt mit interessanten Charakteren und einer spannenden Geschichte zu entwickeln, und zudem noch Platz für unerwartete Ereignisse zu lassen.

Vor allem die Charaktere haben es mir angetan. Abwechselnd wird aus den Perspektiven der Protagonist:innen in Ich-Form erzählt, oft geht dies ineinander über. So kommt man jedem einzelnen der Charaktere sehr nahe, erfährt auch die Gedanken und Emotionen, so dass man schnell selbst emotional beteiligt ist, und das, obwohl jeder der Sechs seine eigenen Dämonen und einiges auf dem Kerbholz hat. Auch Tiyung, der zum Ende des letzten Bandes gefangen genommen wurde, erhält seinen eigenen Erzählstrang.

Erzählt wird dadurch auch sehr eindringlich, ich hatte ständig das Gefühl mittendrin zu sein. Die Geschichte ist zudem sehr spannend, nie weiß man, wie etwas ausgehen wird, immer wieder gibt es Todesgefahren für die Gruppe, die sich hin und wieder auch aufteilt. In der Regel sind sie aber am besten, wenn sie zusammen sind. Mittlerweile haben sie auch mehr oder weniger Vertrauen zueinander gefasst, obwohl das oft auch hart auf die Probe gestellt wird, und sie nach den Ereignissen im letzten Band nie sicher sein können, ob die anderen nicht wichtige Dinge verheimlichen.

Und das tun sie durchaus, aber nicht immer aus Böswilligkeit, sondern oft auch, weil sie der Meinung sind, sich oder den anderen sonst Schaden zuzufügen. Vor allem über Mikails Hintergrund erfährt man dieses Mal mehr. In diesem Band wird auch die Welt weiter ausgebaut.

Insgesamt gibt es manche Überraschungen, auch für uns Leser:innen, vor allem das Ende hat es in sich, und hat mich in mehrfacher Hinsicht verblüfft. Zum Glück wird Band 3 noch in diesem Jahr veröffentlicht, ich bin sehr gespannt.

Der mittlere Band der Trilogie steht dem ersten in nichts nach und hat mich genauso gefesselt wie dieser. Ich kann die Trilogie nur jedem ans Herz legen, der gerne gute Phantastik liest.

Bewertung vom 28.08.2025
Schacht, Andrea

Mit falschem Stolz / Alyss, die Tochter der Begine Almut Bd.4


ausgezeichnet

Köln, 1403: Alyss vom Spiegels Leben läuft in einigermaßen ruhigen Bahnen, als ihr Ehemann nahe des Kölner Beginenhofes tot aufgefunden wird. Den hatte Alyss Vater, Ivo vom Spiegel eigentlich die Rückkehr nach Köln untersagt, was hatte er also überhaupt in der Stadt gewollt?

Da viele der Schöffen derzeit krank darniederliegen, nimmt der gerade erst neu eingesetzte Schöffe Endres Overstoltz die Zügel in die Hand, und verdächtigt Alyss Ziehschwester, die Begine Catrin, die den Toten gefunden hat, der Tat. Ist es nur Zufall, dass diese vor einiger Zeit seinen Heiratsantrag abgelehnt hatte?

Alyss hat also mehr als einen Grund, sich in den Fall einzumischen und zu versuchen, den wahren Täter zu finden.

Nachdem Andrea Schacht mehrere Bände ihrer historischen Krimireihe mit der Begine Almut als Protagonistin veröffentlicht hatte, hat sie deren Kinder, die Zwillinge Alyss und Marian in den Mittelpunkt einer neuen Reihe gestellt, deren vierten Band ich nun endlich auch gelesen habe. Und obwohl mehrere Jahre vergangen sind, seit ich den letzten las, war ich schnell wieder mittendrin. Das liegt vor allem auch an dem mit feinem Humor gewürzten Schreibstil der Autorin, der nicht nur das historische Köln, sondern auch ihre Charaktere lebendig werden lässt.

Für mich war es ein bisschen wie nach Hause kommen, habe ich doch erst Almut jahrelang begleitet, um dann, wie die Autorin, mit der nächsten Generation weiterzumachen. Almut und Ivo sind natürlich immer noch mit von der Partie, und auch immer noch recht rege, aber im Mittelpunkt stehen nun Alyss mit ihrem Hauswesen, und Marian, der noch auf der Suche nach seiner Berufung ist. Soll er Heiler werden, oder doch in die Geschäfte seines Vaters einsteigen? Sein Wissen um die Heilkunst tut zumindest auch in diesem Band gute Dienste.

Auch Alyss ist sich noch in manchem unklar, zum Beispiel auch in ihrer Beziehung zu John of Lynne, der gerade aus England zurückgekehrt ist. Am Ende des Bandes ist manches klarer. Ich bin schon sehr gespannt auf den fünften Band der Alyss-Reihe, der auch der letzte ist.

Der Mord an Alyss Ehemann wird natürlich auch aufgelöst, vorher gibt es aber noch das eine oder andere Problem, vor allem, weil Overstoltz seine Kompetenzen sehr weit auslegt. Und auch ein Teil ihres Erbes macht Alyss zu schaffen.

Zu Beginn des Romans befindet sich ein Personenverzeichnis und ein Vorwort Andrea Schachts, in dem sie über die Rechtsprechung im Mittelalter und das Schöffentum schreibt. Ich empfehle, das unbedingt zu lesen.

Nicht nur die Romane um die Begine Almut, auch die um ihre Kinder Alyss und Marian gehören zu meinen Lieblingsreihen. Der feine Humor, die gute Recherche, der lebendige Erzählstil und die gelungenen Charaktere machen es mir leicht, die Romane zu lieben. Gerne empfehle ich beide Reihen, die man am besten in der richtigen Reihenfolge liest.

Bewertung vom 27.08.2025
Louis, Saskia

Mordsmäßig durchgebrannt


gut

Louisa Manu und Joshua Rispo stehen endlich kurz vor ihrer Hochzeit, nur noch ein paar Kleinigkeiten sind zu erledigen, und dann kann der schönste Tag im Leben kommen. Oder besser könnte, denn, wie kann es auch anders sein, nur wenige Tage vorher findet Louisa wieder einmal eine Leiche. Der Tote ist ausgerechnet auch noch der Mörder der Mutter Rispos, es ist also dieses Mal sehr persönlich. Endlich könnten die Rispos erfahren, wer hinter dem Tod ihrer Ehefrau und Mutter steckt, denn der nun Tote war ein Auftragsmörder. Doch die Hochzeit ist wichtiger. Oder?

Natürlich ist das noch nicht alles, denn Louisas Schwester Emily ist hochschwanger, ihre ehemalige Angestellte Trudi will ein unmögliches Kleid zur Hochzeit tragen, Louisas Mutter hat wieder etwas zu meckern, und ihre angereiste Oma ist noch schlimmer. Hektik und Stress gehört einfach zu Louisas Leben dazu.

Der zehnte und letzte Band der Reihe fährt wieder alles auf, was diese zu bieten hat. Ich lese die Reihe von Anfang an, und fand sie immer unterhaltsam, auch, wenn ich die meisten Charaktere im wahren Leben nicht hätte treffen wollen, so sind sie als Figuren in einer Krimikomödie doch gut eingesetzt. Doch dieses Mal hatte ich das Gefühl, dass es nun wirklich gut ist, dass die Reihe zu Ende geht. Die Autorin spricht zwar in der Danksagung davon, dass sie vielleicht noch einmal zur ihr zurückkommt, doch ich bin nicht sicher, ob das gut wäre. Ich persönlich war dieses Mal leider etwas enttäuscht, ich hätte mir tatsächlich gewünscht, dass sich Louisas und Joshuas Hochzeitstag etwas anders gestaltet. Nicht dass der hier beschriebene nicht zu ihrer Beziehung, und vor allem zu Louisa gepasst hat, aber meine Erwartung war anders, und auch das hätte gepasst.

Louisa ging mir in diesem Band leider sehr auf die Nerven, manchmal frage ich mich schon, was Josh an ihr finden könnte. Aber gut, wahrscheinlich kennt er vieles durch seine Brüder, die ähnlich chaotisch sind. Die Charaktere außerhalb des engen Kreises blieben ziemlich oberflächlich, so dass man dieses Mal auch weniger miträtseln konnte. Gut gefallen hat mir allerdings das letzte Kapitel, das vom Danach erzählt, und ausnahmsweise aus Joshs Perspektive in Ich-Form erzählt wird. Sonst erzählt immer Louisa selbst.

Tatsächlich hat mir auch die Auflösung nicht so recht gefallen, sie ist nicht unlogisch, aber ich hätte einfach mehr erwartet. Letztlich gibt es aber auch viele Szenen, die mich wieder gut unterhalten haben, aber ich hatte auch den Eindruck, vieles schon einmal so oder so ähnlich gelesen zu haben. Also ja, es ist gut, dass die Reihe zum Ende gekommen ist, bevor man sich womöglich noch langweilt.

Auch wenn mich dieser Band nicht so abgeholt hat, wie erhofft, möchte ich die Reihe insgesamt doch empfehlen, sie ist unterhaltsam, humorvoll, manchmal fast wahnwitzig, mit einigem skurrilem Personal und zum Teil abgehobenen Kriminalfällen. Wer so etwas mag, sollte zugreifen.

Bewertung vom 26.08.2025
Endres, Christian

Die Prinzessinnen: Hoheitliches Gemetzel


ausgezeichnet

Aiby, Cinn, Mef, Decanra und Narvila waren einst Prinzessinnen, sind jetzt aber die Prinzessinnen, eine Söldnergruppe, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Prinzessinnen in Not zu retten, allerdings nicht nur, man muss ja auch Rechnungen bezahlen. Aktuell sind sie im sogenannten Flickenteppich unterwegs, eine rGegend, in der es viele kleine Reiche gibt. Schnell erfahren sie, dass in letzter Zeit einige Prinzessinnen verschwunden sind, nichts als ein abgeschnittener Finger blieb zurück. Ist hier ein Serienmörder unterwegs? Die Fünf setzen sich auf die Spur der Verschwundenen, an deren Ende sie eine Überraschung erwartet.

Der dritte Band und damit das Ende der Trilogie hat es wieder in sich. Wie gewohnt erlebt man, neben der aktuellen Handlung, auch wieder einige Abenteuer aus der Vergangenheit einzelner Mitglieder beziehungsweise der ganzen Gruppe mit, einige auch ohne Narvila, die erst im ersten Band dazugestoßen ist.

Auch wie gewohnt, wird viel geschnetzelt und gemetzelt, der Titel sagt es ja schon, auch auf den Humor muss man hier nicht verzichten, der, ähnlich wie das Gemetzel, möglicherweise nicht jeden Geschmack trifft. Meinen schon, und so wurde ich wieder erstklassig unterhalten. Christian Endres erzählt spannend, actionreich und bildhaft. Mittlerweile kennt man die fünf Protagonistinnen gut, so dass man am Ende des Romans gar nicht glauben kann, dass das nun das Ende gewesen sein soll.

Dazu trägt auch bei, dass das Buch noch einige Seiten hat. Diese werden sinnvoll gefüllt mit allen bis Herbst 2024 erschienenen Kurzgeschichten und anderen Kuriositäten rund um die Prinzessinnen. Auch diese unterhalten gut, und die letzte lässt mich hoffen, dass die Abenteuer der Prinzessinnen vielleicht doch noch nicht zu Ende sind, und noch ein paar Romane füllen könnten. Tatsächlich will ich mich auch noch überhaupt nicht trennen!

Band 3, und damit das Ende der Trilogie hat mich wieder richtig gut unterhalten. Die fünf Protagonistinnen sind mir mittlerweile sehr ans Herz gewachsen, und so hoffe ich, dass ihre Abenteuer weitere Bücher füllen werden, eine zweite Trilogie vielleicht?

Bewertung vom 23.08.2025
Richards, Justin

Doctor Who: Time Lord Märchen


sehr gut

Die Sammlung enthält 15 Märchen aus dem Doctor Who-Universum. Während der Doctor selbst nicht in jeder Geschichte auftritt, trifft man auf viele seiner Gegner, Weinende Engel, Sontaraner, Cybermen, Zygonen, und einige andere.

Viele der Märchen sind an uns bekannter Märchen und Legenden angelehnt, so liest man phantasievoll ins Who-Universum adaptierte Versionen der drei kleinen Schweinchen und dem bösen Wolf, von Jack und die Bohnenstange, Rotkäppchen, Schneewittchen, die Schöne und das Biest, Alibaba und die vierzig Räuber, und anderen, auch König Artus fehlt nicht. Nicht jede Geschichte hat mir gleich gut gefallen, ich habe aber jedes Mal die Phantasie des Autors bewundert. Besonders gut hat mir das Märchen von den drei Sontaranern gefallen, die ähnlich wie die Schweinchen sich unterschiedlich stabile Unterschlüpfe gebaut haben, die dann ein Feind versucht einzunehmen. Die Weinenden Engel erhalten eine eher berührende Geschichte.

Gefallen haben mir auch die Illustrationen. Zu jeder Geschichte gibt es mindestens eine, alle passen jeweils gut.

Dem Autor ist es gelungen, bekannte Märchen und Legenden phantasievoll ins Universum des Doctor Who zu übertragen. Manche Märchen fand ich richtig gut, andere haben mir nicht ganz so gut gefallen, so dass ich 3,5 Sterne vergebe, die ich, wo nötig, aufrunde. Wer Doctor Who mag, könnte hier auch gut unterhalten werden.