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Benutzername: 
PMelittaM
Wohnort: 
Köln

Bewertungen

Insgesamt 385 Bewertungen
Bewertung vom 27.03.2024
Die Lichtfängerin / Cocoon Bd.1
Albin, Gennifer

Die Lichtfängerin / Cocoon Bd.1


gut

Adelices Eltern lehren sie früh, ihr Talent zu verbergen, denn in ihrer Welt werden Mädchen, die dieses spezielle Talent haben, zur Wegjungfer berufen. Doch dann kann Adelice nicht an sich halten, und verrät sich, was schlimme Folgen für ihre Familie hat. Adelice selbst findet sich zunächst in einem Kerker wieder. Da sie besonders begabt ist, wird sie aber schließlich doch zur Webjunger berufen, macht sie durch ihre rebellische Art aber nicht nur Freunde und bringt einige Menschen in Gefahr.

Gennifer Albin hat nicht nur eine verstörende Welt, in der die Machthaber nicht nur diktatorisch herrschen, sondern auch die Möglichkeit haben, sehr tiefgehend in die Welt einzugreifen, aber auch Menschen auf eine Weise zu manipulieren, die man sich kaum vorzustellen vermag. Dafür benötigen sie die Webjungfern, denn die Welt, Arras, besteht aus Fasern, die von diesen bearbeitet werden können. Wie tiefgreifend das wirklich sein kann, erfährt Adelice erst nach und nach – und wir mit ihr, denn sie erzählt hier ihre Geschichte selbst in Ich-Form.

Genremäßig gibt es schnell nicht nur einen, sondern sogar zwei junge Männer, für die Adelice gewisse Gefühle entwickelt. Gebraucht hätte ich das nicht, aber da die beiden nicht nur als „Love interest“ fungieren, tragen sie immerhin das ihre zur Geschichte bei.

Wirklich nahe sind mir Adelice und die anderen Charaktere nicht gekommen, und auch die Liebesgefühle konnten mich nicht berühren. Ziemlich am Anfang fand ich ein bestimmtes Handeln der Eltern Adelices absolut unnötig und nicht nachvollziehbar, kann es mir bis jetzt nicht erklären. Vielleicht hätten ja die Folgebände manches geklärt, vor allem das Wissen der Eltern?

Der Roman ist der erste einer Trilogie und sowohl im Original als auch auf Deutsch bereits 2012 erschienen. So weit ich sehen kann, wurden die beiden Fortsetzungen nie ins Deutsche übersetzt. Ehrlich gesagt, ist das für mich okay. Die Prämisse des Romans hat mich fasziniert, die Umsetzung ist mir letztlich doch zu sehr Young Adult, und am Ende kann ich damit leben, nicht zu erfahren, wie es weitergeht. Und das, obwohl es eine überraschende Wendung gibt, die allerdings tatsächlich auch nicht so neu ist, und sogar einen Cliffhanger.

Ich finde es schwierig, den Roman zu bewerten, denn einerseits hat die Autorin eine interessante Welt geschaffen, andererseits bin ich nicht neugierig auf die Folgebände.

Bewertung vom 26.03.2024
Buffy the Vampire Slayer, Staffel 10, Band 4 - Alte Dämonen (eBook, PDF)
Gage, Chrsitos; Whedon, Joss

Buffy the Vampire Slayer, Staffel 10, Band 4 - Alte Dämonen (eBook, PDF)


ausgezeichnet

Die Gang hat gegen den Dämon Archaeus zwar einen Sieg errungen, besiegt ist er aber noch nicht. Da nicht nur Spike sondern auch Angel eine besondere Beziehung zu Archaeus haben, wird dieser hinzugezogen. Dass beide Vampire auch zu Buffy eine besondere Beziehung haben, macht die Suche nach und den nächsten Kampf gegen Archaeus aber nicht leichter.

Den alten Dämonen erst zu finden, und dann auch noch möglichst für immer zu besiegen, ist ziemlich spannend, und Fans von Serie und Reihe werden ihren Spaß daran haben, dass Angel wieder auf die Gang trifft, vor allem zwischen ihm und Spike zischt es nur so.

Der Band beinhaltet zwei weitere Geschichten. In einer davon erhält Giles die Möglichkeit sein altes Selbst zu erhalten, zumindest für eine gewisse Zeit, und in der anderen werden durch die Machenschaften eines Inkubus in Buffy und Spike ungute Erinnerungen wach.

Am Ende gibt es einen Cliffhanger, es heißt also, direkt weiterlesen. Wie gehabt gibt es auch hier wieder Covergalerie und Sketchbook, eine wirklich gelungene Ergänzung zu den Geschichten.

Band 4 der zehnten Staffel treibt das Geschehen weiter gut voran und wartet mit zwei zusätzlichen Geschichten auf, die gut dazupassen.

Bewertung vom 23.03.2024
Buffy the Vampire Slayer, Staffel 10, Band 3 - Gefährliche Liebe (eBook, ePUB)
Gage, Chrsitos; Whedon, Joss

Buffy the Vampire Slayer, Staffel 10, Band 3 - Gefährliche Liebe (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Liebe ist nicht immer einfach, vor allem nicht, wenn man eine Jägerin, ein Vampir mit Seele, eine Hexe, ein ehemaliger Schlüssel, ein in einem etwas anderen Körper wiedergeborener Wächter, oder auch nur ein Mensch mit einem etwas ungewöhnlichen Freundeskreis ist.

Ja, das Thema dieses Bandes ist die Liebe, und alle Mitglieder der Gang leiden gerade jeder für sich daran, dass die Liebe problematisch sein kann. Dass sie es zudem auch noch mit einem nicht einfachen Gegner zu tun bekommen, der zudem mit einem von ihnen verwoben ist, macht die Sache nicht gerade einfacher. Und am Ende steht jemand vor der Tür, der die eine oder andere Beziehung erschweren könnte.

Ich bin ja ein großer Spike-Fan und freue mich tatsächlich sehr, wie sich sein Leben gerade entwickelt, auch wenn natürlich nicht alles so einfach verläuft, wie zunächst gehofft. Aber dass er, wieder einmal, mehr im Mittelpunkt steht, gefällt mir auf jeden Fall sehr gut.

Wie immer gibt es auch hier eine Covergalerie und auch wieder Auszüge aus dem Sketchbook. Bisher hatte ich noch gar nichts zum Zeichenstil dieser Staffel gesagt, der in meinen Augen zwar weniger realistisch, aber dennoch treffend, und der Zeichnerin Rebekah Isaacs zu verdanken ist, wie man auch im Anhang sehen kann. Bei den Texten war zudem wieder Nicholas Brendon mit von der Partie.

Band 3 der zehnten Staffel thematisiert die Liebe der einzelnen Gangmitglieder, und führt einen neuen Gegner ein, mit dem auch die Vergangenheit beleuchtet wird. Für mich ist der Band wieder ein Volltreffer.

Bewertung vom 21.03.2024
Sturm über Berlin (eBook, ePUB)
Goga, Susanne

Sturm über Berlin (eBook, ePUB)


sehr gut

„Sturm über Berlin“ ist ein Kurzgeschichten-Prequel zur Leo-Wechsler-Reihe. Wir treffen Leo Wechsler im Januar 1919, er ist glücklich verheiratet und hat zwei kleine Kinder. Der erste Weltkrieg ist beendet, doch die Nachwehen noch nicht. Es gibt Demonstrationen und Straßenschlachten zwischen einzelnen Gruppen. Leo zeigt schon hier sein gutes Herz, und so wird er verletzt, als er sich einmischt.

Wir lernen auch Leos Frau Dorothea kennen, in der Reihe ist er bereits Witwer, hier erleben wir mit, wie er seine Frau verliert. Das ist herzzerreißend, und vielleicht hätte man Dorothea ein bisschen mehr Zeit geben können, ich hätte gerne eine tiefere Verbindung zu ihre aufgebaut. Dennoch finde ich es schön, dass diese Lücke in Leos Geschichte geschlossen wurde.

Man könnte die Kurzgeschichte auch lesen, ohne die Reihe zu kennen, aber natürlich ist es berührender, wenn man sie kennt. Leo Wechsler-Fans sollten sowieso zugreifen, zumal das Ebook – zumindest derzeit – kostenlos angeboten wird.

Ein berührendes Prequel der Leo-Wechsler-Reihe, das eine Lücke in der Geschichte des Protagonisten schließt. Fans der Reihe sollten unbedingt zugreifen.

Bewertung vom 21.03.2024
Der Teufel von Tempelhof / Leo Wechsler Bd.9 (eBook, ePUB)
Goga, Susanne

Der Teufel von Tempelhof / Leo Wechsler Bd.9 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Im Februar 1929 wird an der Blanken Hölle, einem Teich in Tempelhof, der mit einer sagenhaften Geschichte um Hel, die Göttin der Unterwelt, verbunden ist, ein toter Arzt gefunden, augenscheinlich ermordet. Für Leo Wechsler und sein Team gibt es zunächst kaum Anhaltspunkte für Motiv und Täter:in.

Im neunten Fall der Reihe nimmt sich Susanne Goga wieder interessanter Themen an, die mir dieses Mal zum Teil kalte Schauer beschert haben. So erfahren wir in einer Nebenhandlung um die dreizehnjährige Erika etwas über das Fürsorgesystem dieser Zeit, und auch die Hintergründe des Mordfalls sind nichts für schwache Nerven.

Daneben gibt es aber auch positive Dinge, z. B. eine Hochzeit, über die ich mich sehr freue, und Robert Walther erhält eine neue Chance. Mittlerweile sind die Familie Leos und sein Team wie alte Freunde, man freut sich, sie wiederzutreffen, und ist gespannt, was sich in ihrem Leben tut. Auch hier gibt es ein paar Neuigkeiten, z. B. über Sonnenschein und Neufeld, und Leo kann wieder einmal zeigen, wie loyal er ist.

Was mir immer besonders gut gefällt, ist dass es Susanne Goga jedes Mal gelingt, mich sofort in den Roman zu ziehen, der mich dann auch bis zum Ende nicht mehr loslässt. Ich mag es auch, wie sehr ich mitfühlen kann. Am Ende ist dann auch hier wieder der Fall nachvollziehbar gelöst, und man muss sich leider wieder bis zum nächsten Band von den liebgewonnenen Charakteren trennen. Wie ich gelesen habe, wird es zum Glück einen weiteren Band geben, auf den ich mich schon sehr freue.

Auch der historische Hintergrund fließt jeweils gelungen in die Romane ein. Man kann sich darauf verlassen, dass die Autorin gut recherchiert hat, wie man auch am Nachwort erkennen kann. Mich bringt es auch immer dazu, ein bisschen zu goggeln, sei es zu den historischen Persönlichkeiten, die zumindest erwähnt werden, sei es bezüglich historischer Gegebenheiten und Ereignisse. Das vertieft mein Wissen, und macht den Roman noch authentischer.

Band 9 der Leo-Wechsler-Reihe hat mich wieder von Anfang an gepackt, das Wiedersehen mit liebgewonnenen Charakteren ist immer wieder schön. Dieser Fall hat mir einige kalte Schauer beschert und mich emotional sehr gepackt. Wie für die ganze Reihe gibt es auch für diesen Band wieder eine Leseempfehlung von mir.

Bewertung vom 18.03.2024
Buffy the Vampire Slayer, Staffel 10, Band 2 - Wünsche (eBook, PDF)
Gage, Chrsitos; Whedon, Joss

Buffy the Vampire Slayer, Staffel 10, Band 2 - Wünsche (eBook, PDF)


ausgezeichnet

Der zweite Band der zehnten Staffel enthält drei Geschichten. In der titelgebenden „Wünsche“ erhält ein Dämon Macht über Buffy und ihre Freunde, der ihnen eine glückliche Familie vorgaukelt. Am Ende erhalten sie eine neue Unterkunft, man könnte also sagen, es hat sich gelohnt. In „Rückkehr nach Sunnydale“ verschwindet das Buch, und wird in Sunnydale geortet. Gleichzeitig erscheint ein neuer Feind auf dem Bildschirm. Freundschaft steht im Mittelpunkt, und es gibt einige Erinnerungen an frühere Gefährt:innen. In „Alles Harmony“, man kann es sich schon denken, gibt es ein Wiedersehen mit Harmony, die mit dem Buch die Welt gerne nach ihrer Vorstellung gestalten möchte, und Clem, über den ich mich immer besonders freue.

Die drei Geschichten haben alles mögliche zu bieten, Humor, Nachdenkliches, Erinnerungen, neue Feinde und alte Freunde. Und immer wieder Freundschaft und mehr, auch da hat sich seit der Serie wenig geändert.

Wie schon im Vorgängerband hat auch hier Xander-Darsteller Nicholas Brendon mitgeschrieben, und es gibt neben der Covergalerie wieder Auszüge aus dem Sketchbook.

Weiterhin müssen die Regeln neu geschrieben werden, das führt nicht nur zu gefährlichen, sondern auch zu humorvollen Szenen. Die zehnte Staffel gefällt mir weiterhin sehr gut.

Bewertung vom 18.03.2024
Der Twyford-Code
Hallett, Janice

Der Twyford-Code


sehr gut

Steven Smith findet 1983 als Jugendlicher ein Buch von Edith Twyford, das er an seine Lehrerin Miss Trout, die ihn und vier andere Kinder, die Probleme mit dem Lesen und Schreiben haben, zusätzlich unterrichtet, weitergibt. Miss Trout macht mit der Gruppe eine Reise zu Twyfords ehemaligem Wohnhaus, danach verschwindet sie.

Steven gerät auf die schiefe Bahn, landet mehrmals im Gefängnis. 2019 wird er nach einem längeren Gefängnisaufenthalt entlassen, und möchte nun endlich das Geheimnis um Miss Trout lösen, die offenbar einen Code in Twyfords Romanen entdeckt hat. Ist sie womöglich deshalb verschwunden?

Steven nimmt seine Erkenntnisse als Audiodokumente mit dem Handy auf, deren Transkription den größten Teil des Romans ausmachen. Die Transkription wurde mit einer KI gemacht, die manche Worte nicht richtig erkennt, so wird z. B. aus Miss Trout „misstraut“, aus „so ne“ „Sonne“ usw. Das kann die Übersetzung aus dem Englischen nicht einfach gemacht haben, Chapeau an Stefanie Kremer, die den Roman übersetzt hat!

Das Lesen hat es mir allerdings nicht wesentlich erschwert. Zu Beginn wird mit ein paar Beispielen darauf hingewiesen, so dass man schon vorgewarnt ist. Ich hatte das richtige Lesen dieser Wort schnell im Griff, so dass mein Lesefluss nicht gestört wurde. Ein bisschen schwieriger ist Stevens nicht lineare Erzählweise, immer wieder schweift er in die Vergangenheit ab, aber auch daran gewöhnte ich mich schnell. Schnell habe ich auch begonnen mitzurätseln. Und auch Edith Twyford kam mir direkt irgendwie bekannt vor, was sich in der Danksagung der Autorin bestätigt hat. Diese sollte man daher übrigens lesen.

Das Miträtseln hat Spaß gemacht, und ich hatte auch die ein oder andere richtige Erkenntnis, die tatsächliche Auflösung allerdings ist ein große Überraschung, und ich wage zu behaupten, dass man darauf nicht hätte kommen können. Trotzdem ist sie nachvollziehbar.

Auch wenn ich den Roman gerne gelesen habe, hat er mich nicht ganz so gepackt, wie ich erhofft hatte, dafür ist er nicht spannend genug, auch wenn es den ein oder anderen Cliffhanger gibt.

Steven mochte ich sehr schnell, man merkt trotz seines kriminellen Hintergrundes, dass er Empathie und Mitgefühl besitzt. Er ist ganz klar der Hauptcharakter, nicht nur, weil er selbst in Ich-Form erzählt, sondern auch, weil alle anderen Charaktere tatsächlich nur Nebenrollen spielen, auch, wenn sie das eine oder andere wichtige beisteuern.

Janice Hallets Roman punktet mit seinem besonderen Erzählstil, einem interessanten Protagonisten, und einer Geschichte, die am Ende nicht vorhersehbar ist. Mir hat aber ein bisschen die Spannung gefehlt. Wer einmal etwas anderes lesen möchte, ist hier richtig.

Bewertung vom 18.03.2024
James
Everett, Percival

James


ausgezeichnet

Wer kennt nicht die Abenteuer von Tom Sawyer und Huckleberry Finn? Ich fand Toms Abenteuer immer etwas spannender, Hucks dagegen langweiliger. Einem war dabei aber sicher nicht langweilig, denn Huck hatte über weite Strecken einen Begleiter, den entflohenen Sklaven Jim.

Percival Everett erzählt nun die Geschichte neu, dieses Mal aber aus Jims Perspektive in Ich-Form. Jim flieht, weil er verkauft werden soll, lässt aber seine Familie zurück, mit Glück kann er sie später vielleicht freikaufen. Huck und Jim treffen auf eine ganze Reihe Charaktere, nicht jeder davon ist gut für sie, immer wieder werden die beiden auch getrennt, immer wieder treffen sie erneut aufeinander. Das mag ein bisschen zufällig wirken, aber die Handlung spielt auf dem und entlang des Mississippi, vielleicht ist der Zufall doch nicht ganz so groß …

Jim ist ein kluger Mann, das darf er gegenüber Weißen aber nicht zeigen, da diese sich sonst womöglich bedroht fühlen würden. Das betrifft nicht nur Jim, denn es gibt deswegen eine besondere Sklavensprache, wie sie wahrscheinlich jede:r schon einmal in diversen Filmen gehört hat. Diese Sprache wird unter den Sklaven überliefert, auch Jim unterrichtet zum Beispiel Kinder darin. Diese Sprache ist auch ein wesentlicher Teil des Romans, die Übersetzung war sicher nicht einfach, der Übersetzer schreibt dazu auch etwas am Ende des Buches, ich finde, ihm ist sie gut gelungen.

Jim kann aber, im Gegensatz zu vielen anderen Sklaven, auch schreiben, und er träumt von Voltaire und John Locke, die ihre eigenen Überlegungen zu Gleichheit und -berechtigung angestellt haben. Vor allem wenn er von Huck getrennt ist, trifft er auf andere Sklaven, und hier wird auch immer wieder deutlich, wie schrecklich diese gedemütigt, missbraucht und misshandelt werden, auch Jim ist davor nicht gefeit. Es gibt aber auch Szenen mit einem gewissen Humor, auch wenn sie meist nicht nur zum lachen, sondern auch zum weinen sind. So wird Jim Mitglied einer Ministrel-Gruppe, was dazu führt, dass er so tun muss, als sei er ein Weißer, der sich schwarz angemalt hat. Hier trifft er auch auf Norman, der zwar so hellhäutig ist, dass er für weiß gehalten, aber doch immer Angst haben muss, dass sein Geheimnis entdeckt wird.

Jim verändert sich während seiner Reise. Und am Ende hat er seinen eigenen Namen gefunden: Er ist James.

Huckleberrys Abenteuer fand ich immer langweiliger als Toms, Jims Reise aber ist spannend, nicht nur, weil man so viel mit ihm leiden muss, sondern auch, weil man erkennt, wer er ist, und ihm die ganze Zeit die Daumen drückt. Ebenso drücke ich diesem Roman die Daumen und wünsche ihm viele Leser:innen.

Bewertung vom 17.03.2024
Vor Frauen wird gewarnt
Rehn, Heidi

Vor Frauen wird gewarnt


gut

1926 erhält Vicki Baum einen exklusiven Buchvertrag und gleichzeitig einen Job als Redakteurin vom Ullstein Verlag. Sie zieht, ohne Ehemann und Söhne, nach Berlin. Ihr Mann, Richard Lert, ist beruflich gebunden, und Vicki genießt ihre Unabhängigkeit.

Nur wenige Jahre umfasst der Roman über die wohl bekannteste deutsche Autorin ihrer Zeit. Vicki Baum hatte bereits einige Romane veröffentlicht, war also kein unbeschriebenes Blatt mehr. Sie war eine moderne und unkonventionelle Frau, und das drückte sich auch in ihren Romanen aus.

Ich selbst kannte ihren Namen vor allem durch die Verfilmung ihres Romans „Menschen im Hotel“, der während des Zeitraums, in dem der Roman spielt, entstanden ist. Den Film kenne ich schon lange, vor noch gar nicht allzu langer Zeit habe ich dann den Roman erstmals gelesen. Vicki Baum ist mir auch in den letzten Jahren ein paar Mal in historischen Romanen begegnet, es wurde wohl Zeit, dass ich ihr in einem Roman, der ihr selbst gewidmet ist, begegnete.

Um es vorwegzunehmen: Leider ist mir Vicki Baum in diesem Roman nicht allzu nahe gekommen. Sicher, ich habe einiges über sie erfahren, z. B. dass sie bei Sabri Mahir geboxt hat, und auch über ihr Privatleben, doch blieb sie mir merkwürdig fremd, und war mir weniger sympathisch als erwartet.

Möglicherweise hängt das auch damit zusammen, dass der Roman, auf den ich mich gefreut hatte, mich nicht wirklich gut unterhalten hat. Er ist recht langatmig, und manches wiederholt sich mehrmals. So wird z. B. immer wieder, auch von ihr selbst, auf Vickis fortgeschrittenes Alter von, zu Beginn, 38 Jahren hingewiesen. Ja, richtig gelesen, selbst damals kann das nicht alt gewesen sein. Auch ihre Beziehung zu Bengt Wadsted wird mir zu oft thematisiert, Vickis Gefühle für ihn hatte ich bereits beim ersten Mal verstanden.

Erst gegen Ende, als „Menschen im Hotel“ ins Spiel kam habe ich den Roman mehr genießen können, nicht nur, weil ich erst kürzlich gelesen habe, sondern weil auch mehr Dynamik ins Spiel kommt.

Gut gefallen haben mir aber die vielen historischen Persönlichkeiten, die aufgetreten sind, die meisten konnte ich mir gut vorstellen. Im Personenverzeichnis im Anhang kann man sehen, wie viele es tatsächlich sind, nur wenige Charaktere sind fiktiv. Apropos Anhang: Auch Heidi Rehns Nachbemerkung ist interessant zu lesen.

Der Roman, der die Zeit, die Vicki Baum bei Ullstein angestellt war, behandelt, hat mich leider weniger gut unterhalten, als erhofft, mir ist er zu langatmig und wiederholend. Für Vicki-Baum-Fans.

Bewertung vom 15.03.2024
Buffy the Vampire Slayer, Staffel 10, Band 1 - Neue Regeln (eBook, PDF)
Gage, Chrsitos; Brandon, Nicolas

Buffy the Vampire Slayer, Staffel 10, Band 1 - Neue Regeln (eBook, PDF)


ausgezeichnet

Magie kam in die Welt zurück, doch manches scheint sich verändert zu haben. So halten sich die Vampire nicht mehr an bisherige Regeln. Und tatsächlich schreibt sich auch das Buch, das Giles Buffy hinterlassen hat, neu: Neue Regeln entstehen.

Die zehnte Staffel startet mit einem furiosen Band, der mich mehr als einmal laut auflachen ließ. Die Geschichte ist wieder sehr spannend, aber auch voller Humor, wie man es auch aus der Serie kennt. Einer der Autoren dieses Bandes ist der Xander-Darsteller Nicholas Brandon, ich denke, dass vor allem er, nicht nur, dafür verantwortlich ist.

Denn auch sonst gibt es einige Referenzen, die vor allem mit Xander in Verbindung stehen. So kehrt Dracula zurück, und der Geist einer alten Liebe Xanders erscheint ihm – und bleibt hoffentlich noch einige Bände. Auch ein anderer, tot geglaubter, Charakter kehrt zurück, allerdings recht verändert, ich dachte zuerst „Was macht denn Harry Potter hier“. Die Wiederbelebung dieses Charakters ist offenbar in einem Band außerhalb der Reihe geschehen, leider sind die meisten davon mittlerweile vergriffen.

Natürlich gibt es auch in diesem Band wieder eine sehenswerte Covergalerie.

Der erste Band der zehnten Staffel ist für mich der bisherige Höhepunkt der Reihe. Spannend, voller Humor und mit gelungenen Wiedersehen beliebter Charaktere, hat er mich absolut begeistert.