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Bewertungen
Insgesamt 195 BewertungenBewertung vom 21.05.2025 | ||
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Mitte des 19. Jahrhunderts gilt Dr. Silas Aloysius Weir in den USA als Reformer des Medizinwesens. Seine Behandlungen von Frauen in einer Nervenheilanstalt in Pennsylvania gelten als bahnbrechend, er selbst wird als Erfinder der "Gynäkopsychiatrie" gefeiert. Und tatsächlich rettet Weir mit seinen unkonventionellen Methoden einigen Frauen das Leben. Doch mindestens genauso hoch ist die Anzahl der Patientinnen, die seine Experimente nicht überstehen. Seien es Formfehler oder sei es einfach nur die Experimentierfreudigkeit des Arztes: Keine der Frauen kann sich sicher sein, den OP-Saal lebendig zu verlassen... |
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Bewertung vom 06.05.2025 | ||
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Als die Eltern des 14-jährigen Hallstein ihn und seine vier Jahre ältere Schwester Sissel in einer warmen Frühlingsnacht zuhause allein lassen, ahnt der kindlich-naive Junge noch nicht, was in den nächsten Stunden auf ihn zukommen wird. Zunächst scheint es aufregend genug, den Flirt seiner Schwester mit Tore, einem Jugendlichen aus dem Ort, zu beobachten, sich gemeinsam mit Sissel der Natur zu widmen und einen Plausch mit seiner imaginären Freundin Gudrun zu halten. Doch spätestens als es ihm scheinbar gelingt, den Regen zu beherrschen, weiß Hallstein: "In dieser Nacht schien alles möglich!" Und tatsächlich steht nur wenige Momente später im strömenden Regen eine Familie vor der Tür und bittet nach einer Autopanne um Einlass, den Hallstein und Sissel ihr auch gewähren. Eine fatale Entscheidung, deren Folgen nicht nur Hallsteins bisheriges Leben komplett aus den Fugen geraten lässt... |
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Bewertung vom 28.04.2025 | ||
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Dieser Roman hat mich sehr beeindruckt und berührt. Maria Turtschaninoff war bislang für ihre Jugendbücher bekannt, "Moorhöhe" ist nun der erste Roman für Erwachsene. Turtschaninoff gehört der schwedisch-sprachigen Minderheit in Finnland an, das Buch spielt dann auch in Österbotten, von wo aus man Schweden vermutlich sogar sieht. |
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Bewertung vom 14.04.2025 | ||
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Elisabeth, ein Hitlermädchen. Roman der deutschen Jugend Berlin, am 1. Mai 1933: Die junge Schuhverkäuferin Elisabeth ist überzeugt davon, dass Adolf Hitler Deutschlands Rettung in schwierigen Zeiten ist. Beseelt läuft sie durch die wie hypnotisiert wirkenden Menschenmassen und wartet auf die Rede des geliebten Führers. Als sie dann auch noch am selben Tag den SA-Mann Erwin kennenlernt, scheint das Glück perfekt. Doch weder die unverhoffte Schwangerschaft, noch ihre berufliche Karriere laufen wie geplant. In einem Arbeitslager kommen Elisabeth erste Zweifel: Ist der Nationalsozialismus wirklich die Lösung aller Probleme? |
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Bewertung vom 31.03.2025 | ||
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Hanna Krause kann sich in den 1930er-Jahren endlich ihren Traum vom eigenen Blumenladen erfüllen. Zwar liegt das Geschäft im Magdeburger Armenviertel Knattergebirge, doch Männer mit einem schlechten Gewissen gibt es schließlich überall. So war es schon, als sie noch bei ihrer Halbschwester aushalf, und so ist es auch hier. In den Wirren und Bomben des Zweiten Weltkriegs verliert sie jedoch mehr als nur den Laden. Doch Hanna lässt sich nicht unterkriegen. Viele Jahre später ist der Nationalsozialismus längst Geschichte. Im Gegensatz zu Hanna, die in der DDR mittlerweile als Kranführerin tätig ist. Was hält ein Menschenleben aus, wie viel Leid, wie viele Verluste? Und was bringt eine Frau dazu, tagtäglich aufs Neue zu kämpfen? Darüber schreibt Annett Gröschner in ihrem neuen Roman "Schwebende Lasten", der bei C. H. Beck erschienen ist. |
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Bewertung vom 20.03.2025 | ||
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Bibliothekarin Annett glaubt, ihren Ohren nicht zu trauen: Ihre Tochter Linn, die ein so erfolgreiches Studium absolviert und vermeintlich den Job gefunden hat, der genau zu ihr passt, hat einen Zusammenbruch erlitten, während sie in einem Hotel einen Vortrag halten sollte. Um sich zu erholen, zieht die junge Berlinerin für eine Woche wieder zuhause ein: auf der Halbinsel am Wattenmeer mit gerade einmal 1.300 Einwohnerinnen. Das Haus weckt bei Linn Erinnerungen an ihre Kindheit und den viel zu früh verstorbenen Vater. Sie merkt, dass sie ihr Leben nicht so weiterführen möchte wie bisher. Wie geht eine Mutter damit um, wenn sie erkennt, dass die Tochter ausgebrannt ist und nicht mehr alleine wohnen möchte? Und wie ändert sich dadurch Annetts Leben selbst? Darüber und über viel mehr schreibt Kristine Bilkau in ihrem neuen Roman "Halbinsel", erschienen bei Luchterhand, der jüngst für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert wurde. |
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Bewertung vom 05.03.2025 | ||
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Detroit, 1921: Schon seit zwei Jahren forschen Professor Thomas Bradford und seine Assistentin Ruth Doran daran, Kontakt mit Verstorbenen aufzunehmen. Zwar gab es bei einigen Séancen schon erste Annäherungen, doch der Beweis der Existenz eines Lebens nach dem Tod steht noch aus. Als Bradfords Tochter Annabelle nach kurzer Krankheit plötzlich verstirbt, macht der Professor sich schwere Vorwürfe. Wegen seiner Forschungen hat er sich kaum um das Kind gekümmert. Umso drängender ist sein Bestreben, Kontakt zu dem Mädchen herzustellen. Während Thomas einen aberwitzigen Plan schmiedet, macht sich Ruth Sorgen um den Mann, den sie so verehrt. Wie kann sie ihm nur helfen, ohne seinem Wahn zu verfallen? |
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Bewertung vom 04.03.2025 | ||
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Camp Emerson in den Adirondack Mountains im August 1975: Im Sommercamp für Kinder und Jugendliche verschwindet die 13-jährige Barbara spurlos von einem Tag auf den anderen. Eine groß angelegte Suche bringt keinen Erfolg, das Mädchen bleibt verschwunden. Besonders die in der Nacht zuständigen Betreuerinnen Louise und Annabel machen sich Vorwürfe, schließlich haben beide ihre Aufsichtspflicht vernachlässigt. Erschwerend kommt hinzu, dass es sich bei Barbara um kein gewöhnliches Kind aus dem Ferienlager handelt. Die Jugendliche ist die Tochter der reichen Familie Van Laar, der das Camp und die umliegenden Ländereien gehören. Zudem weckt das Verschwinden Erinnerungen an ein Ereignis vor 14 Jahren, als ausgerechnet Barbaras damals achtjähriger Bruder Bear ebenfalls plötzlich nicht mehr auffindbar war und bis heute nicht zurückgekehrt ist. Kann das Zufall sein? |
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Bewertung vom 26.02.2025 | ||
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Ortuella im Baskenland, am 23. Oktober 1980: Als bei einer Gasexplosion in der Grundschule Marcelino Ugalde mehr als 50 Kinder und Erwachsene sterben, ist unter ihnen auch der sechsjährige Nuco. Der Kleine war der Sonnenschein seiner Eltern Mariaje und José Miguel und hatte vor allem zu seinem Großvater Nicasio eine ganz besondere Verbindung. Mindestens einmal die Woche findet sich Nicasio auf dem Friedhof wieder und erzählt ihm von seinem Leben und den Ereignissen in seiner Umgebung. Zuhause richtet er sogar das Kinderzimmer des Jungen originalgetreu nach und wähnt ihn auch auf Spaziergängen an seiner Seite. Mariaje und José Miguel können mit dieser Art der Trauer schwer umgehen, plagen sie zudem doch ihre eigenen Eheprobleme. Über Tod, Trauer und den Umgang damit und über Liebe in der Familie generell schreibt Fernando Aramburu in seinem neuesten Roman "Der Junge", der in der deutschen Übersetzung aus dem Spanischen von Willi Zurbrüggen bei Rowohlt erschienen ist. |
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Bewertung vom 24.02.2025 | ||
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Als die gut 30-jährige Lina das Haus ihrer kürzlich bei einem Unfall verstorbenen Eltern in Wildhof betritt, glaubt sie ihren Augen nicht zu trauen. Das Haus am Rande des Schwarzwalds ist völlig heruntergekommen, in der Küche liegen tote Ratten. Mutter Henny war zuletzt schwer alkoholabhängig und auch Vater Richard konnte den Verfall von Haus und Familie nicht stoppen. Obwohl Lina möglichst schnell für Ordnung sorgen und das Haus verkaufen will, lässt sie der Ort ihrer Kindheit nicht los. Denn vor 20 Jahren verschwand genau dort kurz vor ihrem 13. Geburtstag ihre Zwillingsschwester Luise und wurde bis heute nicht wiedergefunden. Je länger sich Lina in Wildhof aufhält, desto präsenter werden die Geister der Vergangenheit... |
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