Autor: bücher.de
Datum: 01.03.2023
Tags: Empfehlung, Kinderbuch des Monats


1. Die Tätigkeit magischer Agenten (kurz: Magenten) ist streng geheim. 2. Die landestypischen Legenden des jeweiligen Einsatzortes sind zu studieren und zu respektieren. 3. Magentenfaustregel: Traue niemandem und traue jedem alles zu.
Kaum hat die 12-jährige Elia Evander ihre Magentenprüfung bestanden, ist sie auch schon mitten in ihrer ersten Mission: In Dublin wurde ein magisches Artefakt …
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Kinderbuch des Monats

Anja Wagner: Magic Agents - In Dublin sind die Feen los

Elia Evander: So heißt die Heldin der Buchreihe „Magic Agents“. Elia ist Magentin, also eine magische Agentin. Magent wird man an seinem 12. Geburtstag und bekommt dann einen Auftrag von der „Spezialeinheit junger Agenten für Magisches“, kurz S.A.M. Natürlich ist die Tätigkeit der Magenten streng geheim. Sie werden gerufen, wenn ein verletztes Fa-belwesen Hilfe braucht. Oder wenn ein mordlustiger Geist angreift. Und natürlich haben Magenten für ihre Einsätze magische Hilfsmittel wie ein laufendes Feuer. Das Feuer hilft, wenn man sich aufgebrachte Geister vom Leib halten muss...

Was?

Wie soll Elia das nur schaffen? Ihre Mission lautet: ein magisches Artefakt im irischen Dub-lin zu finden. Das Problem: Niemand weiß, wie es überhaupt aussieht. Es heißt „Der Schlüssel zur Sid“ und öffnet und schließt das magische Portal. Das trennt die Welt der Menschen von der magischen Parallelwelt. Nun fehlt der Schlüssel, und immer mehr ma-gische Wesen treiben sich in Dublin herum, auch wirklich gefährliche. Wie gut, dass Elia Helfer hat, magische und menschliche. Und wie gut, dass sie ziemlich clever und auch sehr mutig ist. Denn es warten mächtige Gegner auf sie ...

Wie?

Spannend, witzig – und das Lesen macht einfach magischen Spaß! Was es hier alles zu entdecken gibt, ist fantastisch. Ob die „Witch Watch“ von Magentin Elia, in der Glenda, eine eigenwillige Uhrenhexe, lebt, oder die tierisch-magischen Begleiter. Sie laden die mensch-lichen Magenten mit Magie auf, doch leider ist das meist ziemlich eklig, schmerzhaft oder beides ... Aber hey, Magie hat eben ihren Preis!
Nach jedem Kapitel gibt es illustrierte Hinweise, z. B. auf magische Regeln aus dem Grundlagenbuch für Magenten, den S.A.M.-Gebäudeplan oder Beschreibungen von We-sen wie Vampiren. Neue Kapitel werden von einer illustrierten Fee und/oder Elias magi-schem Begleittier Selmor begleitet. Selmor ist übrigens eine Mischung aus Katze, Kobold-maki und Muffeltier – der Einzige seiner Art und ein Meister der Verwandlung.

Für wen?

Für alle Menschen ab 10 Jahren, die z. B. Harry Potter lieben. Der Kosmos, den Anja Wagner hier erschaffen hat, ist mit so viel Liebe, Fantasie und einer großen Portion Erfin-dergeist geschrieben, dass alle Lesenden (auch Erwachsene!) wirklich eintauchen dürfen in eine wunderbare Welt.

Von wem?

Anja Wagner hat Schreib-Magie im Blut ... oder vielleicht auch einen magischen Begleiter an ihrer Seite. Schon mit zehn Jahren hat sie an einem Schreibwettbewerb teilgenommen. Als Erwachsene hat sie schon eine ganze Reihe von Büchern geschrieben. Manche, z. B. die Reihe „Meridian Princess“, führen in fantastisch-magische Welten. Und einige von ihnen wurden sogar mit Literaturpreisen ausgezeichnet.

Und weiter?

Wie wunderbar! Schon im Herbst geht es weiter mit Band 2 der „Magic Agents“. Welcher Auftrag wohl diesmal auf Elia wartet? Wohin wird ihre Reise führen? Und sind auch Glen-da, die Uhrenhexe, und der Muffel Selmor wieder mit dabei?

Autoreninterview

Interview mit Anja Wagner

Sie sind haben schon unter anderem Namen Reihen wie „Meridian Princess“ verfasst, jetzt erscheint Band 1 der „Magic Agents“. Was fasziniert Sie so am Magischen?


Magische Welten geben mir einen großen Handlungsspielraum für meine Figuren und lassen mich mit dem Staunen spielen und mit der Sehnsucht, über eine Kraft zu verfügen, die in die Realität eingreifen kann. Mich faszinieren der Zauber des Gedankens „Was wäre wenn?“ und die Herausforderung, Welten zu erfinden, die gleichzeitig so stimmig sind, als könnten sie wahr sein.

Wie wird man eigentlich ein „Magent“ oder eine „Magentin“?

Die gute Nachricht vorweg: Jede und jeder kann Magent*in werden. Die S.A.M. international (Spezialeinheit junger Agenten für Magisches) beschäftigt sogenannte Späher, also Talentscouts, die ganz gezielt und weltweit nach geeignetem Nachwuchs für die Geheimbehörde suchen.

Ihre Hauptfigur heißt Elia Evander und erhält um Mitternacht zu ihrem zwölften Geburtstag einen magischen Auftrag. Er führt sie nach Dublin. Geht es in Irland besonders magisch zu?

Oh ja, absolut. Ich bin selbst schon in Irland gewesen und habe dort sehr faszinierende mystische Orte besucht. Es kann vorkommen, dass in Irland eine Straße plötzlich woanders gebaut wird, weil man mitten auf der eigentlich geplanten Strecke einen Feenhügel entdeckt. Deshalb steht auch in den „Landesspezifischen Richtlinien für Magent*Innen auf Mission in Irland“: „Iren sind abergläubisch. Vorsicht ist geboten, wenn ein Ire behauptet, nicht abergläubisch zu sein.“

Nur Menschen ab zwölf Jahren können „Magic Agents“ werden, und mit ihrer Volljährigkeit scheiden sie aus der magischen Geheimbehörde aus. Wie klappt das, wenn junge Menschen sich selbst organisieren und Erwachsene nichts zu sagen haben?

Erstaunlich gut. Die Idee hinter den „Magic Agents“ ist es, dass Kinder und Jugendliche undercover auf Mission gehen und sich um magische Notfälle auf der ganzen Welt kümmern. Warum sind das ausgerechnet Kinder und Jugendliche? Einer der Gründe ist, dass ihnen wohl kaum jemand eine so wichtige Aufgabe zutraut, und das allein macht schon einen großen Teil ihrer Tarnung aus. Wenn wir aber Kinder und Jugendliche in Büchern auf Reisen schicken, um wichtige Missionen zu erfüllen oder um nichts Geringeres zu tun, als Menschen oder sogar die ganze Welt zu retten, dann dürfen wir ihnen auch zutrauen, sich um die Organisation ihres Abenteuers selbst zu kümmern. Die „Magic Agents“ haben mir gezeigt, dass Kinder und Jugendliche nicht unbedingt erwachsene Mentoren brauchen, sondern ein Setting mit klaren Strukturen und Regeln, in denen sie sich sicher fühlen und in denen sie sich frei bewegen können. Ich sehe mit Erstaunen zu, wie die Kinder und Jugendlichen in „Magic Agents“ sich gegenseitig anleiten, fordern und fördern und dabei absolut fair miteinander umgehen.

Die Menschen, auch Elia, besitzen keine eigene Magie, sondern bekommen diese Fähigkeiten von ihrem magischen Begleiter. Wie genau funktioniert die Übertragung der Magie, und welche Tiere können das?

Magie ist uns Menschen ja leider nicht angeboren, also muss sie dem Körper hinzugefügt werden. Kinder in der Grundausbildung bekommen ihre tägliche Portion Magie ins Schulessen gemischt. Die aktiven Magenten brauchen aber eine Magiequelle, die sie auf ihre Missionen mitnehmen können. Deshalb bekommen die Magenten ein magisches Begleittier zugeteilt, das auf die eine oder andere Weise seine Magie „absondert“. Es werden nahezu täglich neue magische Tierarten entdeckt, es ist schier unmöglich, diese alle aufzuzählen. Und es gibt wohl kein magisches Tier, das nicht irgendeinen „Haken“ hat. Elias Mutter etwa hat einen sogenannten Eileger, der täglich ein schwarzes Ei legt, das roh ausgeschlürft werden muss.

Welchen magischen Begleiter würden Sie sich aussuchen?

Elia bekommt einen sogenannten Muffel zugeteilt, der seine Magie absondert, wenn er gestreichelt wird. Das klingt erst mal gut, hat aber natürlich auch einen „Haken“: Wenn man vergisst, seinen Muffel zu streicheln, fängt er ganz fürchterlich an zu stinken. Leider ist Selmor der einzige Muffel weltweit, aber wenn ich es mir aussuchen dürfte, dann würde ich Selmor nehmen – trotz allem.

Es gibt so viele fantastische Wesen und magische Geräte in „Magic Agents“! Machte Ihnen das Ausdenken all der Figuren und Geräte auch beim Schreiben so viel Freude? Und wo schreiben Sie am liebsten?

Das Erfinden der „Magic Agents“ ist ein großes Vergnügen. Manchmal muss ich beim Schreiben aufstehen und ein bisschen lachen, bevor ich mich wieder ernsthaft ans Manuskript setzen kann. Es ist sehr aufregend, mit den Magenten die Welt zu bereisen, ich selbst kann aber am besten zu Hause an meinem Schreibtisch arbeiten, wo mich nichts ablenkt und wo ich mich voll und ganz auf die Geschichte einlassen kann.

„Magic Agents – In Dublin sind die Feen los“ ist der erste Band der Reihe. Können Sie schon etwas über Band 2 verraten?

Elia Evander wird schon im Herbst auf eine zweite Mission gehen, und ich kann verraten, dass es an einen mindestens genauso mythischen und magischen Ort in Europa geht.

Interview: Literaturtest, 2023

Autorenporträt

Anja Wagner wuchs in einer kleinen Stadt im Münsterland auf, wo sie im Alter von zehn Jahren an ihrem ersten Schreibwettbewerb teilnahm und wo ihr Schreibtisch noch immer steht. Seit 2009 hat sie zahlreiche Kinder- und Jugendbücher verfasst, die mit verschiedenen Literaturpreisen ausgezeichnet wurden. Nur manchmal, wenn das Fernweh sie packt, reist sie in ferne Welten, um sich dort von den Legenden und Mythen zu neuen magischen Geschichten inspirieren zu lassen.

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