Autor: bücher.de
Datum: 19.04.2024
Tags: Empfehlung, Unser Buchtipp

In diesen Wochen passiert auf den Obstplantagen und Streuobstwiesen rund um den Bodensee etwas zauberhaftes: An unscheinbaren, knorrigen Bäumen entfalten sich zarte Blätter in sattem Grün, durch die sanft der Wind streicht. Kurz darauf öffnen sich pinkfarbene Knospen zu prächtigen Blüten in hellem Rosa und strahlendem Weiß: Die Apfelblütentage beginnen! Vor dieser duftenden Blütenkulisse siedelt Tanja Huthmacher den Auftakt ihrer neuen, dreiteiligen Familiensaga an. Apfelblütentage ist Band 1 der „Zeit der Schwestern“-Trilogie. Tanja Huthmacher erzählt die Geschichte der Schwestern Carolin, Romy und Veronika. Es geht ums Loslassen, um Neuanfänge und um das, was im Leben wirklich zählt. Wir stellen Ihnen die Reihe kurz vor – und lassen die Autorin selbst zu Wort kommen: Im Interview gibt Tanja Huthmacher Einblicke in ihre Arbeit an der „Zeit-der-Schwestern“-Trilogie.


Apfelblütentage / Zeit der Schwestern Bd.1

Drei Schwestern. Ein Familienfest. Eine überraschende Wendung. Es ist Frühling am Bodensee, und ein großes Fest unter blühenden Apfelbäumen steht bevor: Anlässlich des 70. Geburtstags ihrer Mutter Lotte haben sich auch ihre Töchter Carolin, Romy und Veronika unter den Gästen eingefunden. Für die Naturfotografin Carolin, die nach dem Biologiestudium nach Neuseeland ausgewandert ist, liegt der letzte Besuch Jahre zurück. Nun freut sie sich auf ihre Schwestern und sieht erwartungsvoll zwei Wochen Heimatfeeling entgegen. Doch dann wirbelt eine überraschende Entdeckung das Familienleben durcheinander. Und als eine unerwartete Begegnung ihr bisheriges Leben infrage stellt, trifft Carolin eine folgenreiche Entscheidung ...


Zeit der Schwestern – so geht es weiter!

Band 2, ab Mai 2024: Kirschsommer

Band 3, ab Juli 2024: Traubenfest


Tanja Huthmacher im Interview

Wie würden Sie Ihre neue Trilogie „Zeit der Schwestern“ in einem Satz beschreiben?

Tanja Huthmacher: „Zeit der Schwestern“ erzählt von drei sehr unterschiedlichen Schwestern um die 40, die ihrem Leben alle noch einmal eine neue, unerwartete Richtung geben, dabei mit Herausforderungen zu kämpfen haben, sich aber immer auf den Rückhalt untereinander verlassen können.

Wieso haben Sie sich dazu entschieden, über die Beziehung zwischen Schwestern zu schreiben? Was macht diese Art von Beziehung so besonders?

Tanja Huthmacher: Als Einzelkind habe ich mir immer diese ganz besondere Beziehung zwischen Geschwistern gewünscht. Da ich das nicht habe, wollte ich mich der Erfahrung schreibend nähern. Es gibt vermutlich kaum jemanden, der einen so gut kennt, wie ein Bruder oder eine Schwester – und zwar meist aus der Perspektive eines Gleichaltrigen. Geschwister kennen Triggerpunkte, wissen aber auch, was dem anderen hilft oder ihn tröstet. Und es ist eine Art von Beziehung, die einen mehr prägt, als man sich dessen oft bewusst ist. Das finde ich sehr spannend.

Jeder Band wird aus der Perspektive einer anderen Schwester erzählt. Welche Möglichkeiten oder auch Schwierigkeiten ergeben sich daraus für den Schreibprozess?

Tanja Huthmacher: Durch die jeweilige Perspektive pro Band lernen wir alle drei Schwestern nach und nach sehr gut durch die jeweilige Innensicht kennen. Zusätzlich fragt man sich im ersten Band vielleicht, warum die Schwestern von Carolin (der ersten Hauptfigur) auf die ein oder andere Weise reagieren und sieht alles durch Carolins Blick. Doch mit den folgenden Bänden werden auch deren Backstorys beleuchtet und man sieht die Verhaltensweisen in einem anderen Licht. Dadurch bekommen die Figuren viele Facetten – einmal in der Selbstwahrnehmung, aber auch, wie sie auf andere wirken. Die Schwierigkeit liegt darin, dass ich bei einer Perspektive pro Band natürlich immer nur das erzählen kann, was die Hauptfigur gerade erlebt, wahrnimmt und hört. Die Leserinnen bleiben sehr an ihrer Seite und erleben mit ihr gemeinsam, wie sich die Dinge entwickeln.

Der erste Band erzählt von der naturbegeisterten Carolin, der mittleren Schwester, die in Neuseeland lebt. Wie würden Sie Carolins Beziehung zu ihren Schwestern beschreiben?

Tanja Huthmacher: Carolin ist das typische „Sandwichkind“. Sie war nie Einzelkind wie Veronika und die Rolle der süßen Kleinen wurde bald von der Jüngsten, Romy, übernommen. Während Veronika eindeutig ein Papakind ist und Romy sich blendend mit ihrer Mutter versteht, steht Carolin immer ein wenig dazwischen. Sie sieht meist beide Seiten einer Medaille und mag sich nicht klar auf den einen oder die andere festlegen. Zwischen ihren Schwestern, die eine eher rational und pflichtbewusst, die andere eher leichtlebig und manchmal etwas chaotisch, war und ist sie oft die Vermittlerin. Weil ihr diese Rolle aber irgendwann zu anstrengend wurde, hat sie den Weg hinaus gesucht und ist zur Weltenbummlerin geworden. Dennoch liebt sie beide Schwestern innig und würde alles für diese tun.

Der zweite Band erscheint bereits im Mai und wird aus der Perspektive von Romy, der jüngsten Schwester, erzählt. Worauf freuen Sie sich dabei besonders?

Tanja Huthmacher: Dieser Kontrast zwischen den beiden hat mir gut gefallen. Es hat Spaß gemacht, für den zweiten Band in so einen ganz anders gelagerten Charakter zu schlüpfen, und zu zeigen, wie sich Romy nach und nach verändert und zu sich selbst findet. In diesem Band herrscht definitiv mehr Durcheinander, das entwirrt werden muss, und sich das auszudenken und zu beschreiben, hat sehr großen Spaß gemacht. Ich habe es auch sehr genossen, hier noch mehr von Romys Kindern Luna und Vincent zu erzählen, weil sie das Geschehen noch lebendiger machen. Durch sie konnte ich gleichzeitig zeigen, welche Herausforderung, neben dem Spaß, ein Leben mit zwei Kids darstellt und welche Kraftanstrengung vor allem alleinerziehende Mütter immer wieder leisten müssen.

(Interview: Bastei Lübbe AG)



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