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Reif Larsen
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Die Karte meiner Träume
Broschiertes Buch
T. S. Spivet ist zwölf Jahre alt und ein genialer Kartograph. Denn er weiß genau, dass nichts von Dauer ist. Der Whiskykonsum seines Vaters wird ebenso in Diagrammen festgehalten wie die Anatomie von Glühwürmchen. Inmitten seiner merkwürdigen Familie lebt er auf einer Ranch in einem flachen Tal in Montana. Eines Nachts begibt sich T.S. auf die Reise nach Washington und damit in ein unglaubliches Abenteuer.
Reif Larsens Debüt ist ein Juwel: Ein mit vielen Karten und wundervollen Zeichnungen versehener Roman über Freundschaft, Kindheit, Schuld und über Zuhausesein. Ergreifend, geheimnisvoll und verspielt, ein wahres Feuerwerk von Gefühlen und Ideen.
"Die Karte meiner Träume" besitzt den Schimmer eines alten Hollywood-Films und ist gleichzeitig aufeinzigartige Weise neu.…mehr
Reif Larsens Debüt ist ein Juwel: Ein mit vielen Karten und wundervollen Zeichnungen versehener Roman über Freundschaft, Kindheit, Schuld und über Zuhausesein. Ergreifend, geheimnisvoll und verspielt, ein wahres Feuerwerk von Gefühlen und Ideen.
"Die Karte meiner Träume" besitzt den Schimmer eines alten Hollywood-Films und ist gleichzeitig aufeinzigartige Weise neu.…mehr
12,95 €
Die Rettung des Horizonts
Gebundenes Buch
Nach dem Bestseller 'Die Karte meiner Träume' endlich der neue, schräge Roman von Reif Larsen: 'Die Rettung des Horizonts' nimmt uns mit auf eine irrwitzige und spannende Reise rund um den Globus und durch das 20. Jahrhundert.
An einem Apriltag des Jahres 1975 erblickt Radar Radmanovic in New Jersey das Licht der Welt. Nicht weiter ungewöhnlich, hätte der Junge weiße Haut wie seine Eltern und nicht dunkle wie eine Aubergine. Kein Arzt in den USA kann diesen Störfall der Biologie erklären. In der Hoffnung auf Heilung reist die Familie in die norwegische Arktis zu einer mysteriösen Gemeinde von Puppenspielern. Dort experimentiert man mit bestimmten Formen der Elektroschockbehandlung, die es ermöglichen soll, Radars Hautfarbe tiefgreifend zu ändern. Nach der Behandlung ist seine Haut zwar heller, aber er ist Epileptiker, und ist, wie sich im Laufe der Jahre herausstellt, sehr empfänglich für alle Arten von Elektrizität.
Nach und nach finden an vielen Orten der Welt - in Bosnien während des Bürgerkriegs, im postdiktatorischen Kambodscha und im zusammenbrechenden Kongo - ungewöhnliche Kunstperformances statt, mit wie lebendig scheinenden Figuren und Vögeln, entwickelt von den unterschiedlichsten Menschen, die eine Gegenwelt zu Krieg und Gewalt aufbauen wollen. Und Radar, inzwischen erwachsen geworden, ist der ungewollte Mittelpunkt dieser verrückten Bewegung.
Ein reiches, sehr vergnügliches Leseabenteuer der besonderen Art - ein physikalischer Schelmenroman.…mehr
An einem Apriltag des Jahres 1975 erblickt Radar Radmanovic in New Jersey das Licht der Welt. Nicht weiter ungewöhnlich, hätte der Junge weiße Haut wie seine Eltern und nicht dunkle wie eine Aubergine. Kein Arzt in den USA kann diesen Störfall der Biologie erklären. In der Hoffnung auf Heilung reist die Familie in die norwegische Arktis zu einer mysteriösen Gemeinde von Puppenspielern. Dort experimentiert man mit bestimmten Formen der Elektroschockbehandlung, die es ermöglichen soll, Radars Hautfarbe tiefgreifend zu ändern. Nach der Behandlung ist seine Haut zwar heller, aber er ist Epileptiker, und ist, wie sich im Laufe der Jahre herausstellt, sehr empfänglich für alle Arten von Elektrizität.
Nach und nach finden an vielen Orten der Welt - in Bosnien während des Bürgerkriegs, im postdiktatorischen Kambodscha und im zusammenbrechenden Kongo - ungewöhnliche Kunstperformances statt, mit wie lebendig scheinenden Figuren und Vögeln, entwickelt von den unterschiedlichsten Menschen, die eine Gegenwelt zu Krieg und Gewalt aufbauen wollen. Und Radar, inzwischen erwachsen geworden, ist der ungewollte Mittelpunkt dieser verrückten Bewegung.
Ein reiches, sehr vergnügliches Leseabenteuer der besonderen Art - ein physikalischer Schelmenroman.…mehr
26,00 €
© Jörg Steinmetz
Reif Larsen
Reif Larsen, geb. 1981, lebt in Brooklyn, USA. Er schreibt, macht Dokumentarfilme und unterrichtet an der Columbia University.Medien
Kundenbewertungen
Die Rettung des Horizonts
Kermin Radmanovic stammt aus einem serbischen Dorf in Kroatien und hat ein ungewöhnlich inniges Verhältnis zur Funktechnik. Folgerichtig wird sein erstes Kind (das 1975 während eines Stromausfalls in New Jersey geboren wird) Radar getauft. Das Baby weißer Eltern ist schwarz – und muss auf der Suche nach der Ursache schon in seinen ersten Lebensjahren einen Ärztemarathon ohnegleichen über sich ergehen lassen. Mutter Charlene widmet ihr Leben fortan der Erforschung der „Hyperpigmentierung“ ihres Sohnes; dabei schreckt sie nicht davor zurück, ihr Kind von Scharlatanen behandeln zu lassen. Ihre Besessenheit führt die ganze Familie bis nach Kirkenes im hohen Norden Norwegens. Vater Kermin (Nein, der Mann heißt nicht Kermit) floh 30 Jahre zuvor mit seinem Vater aus Jugoslawien und später an Bord eines 10-Meter-Bootes über Norwegen in die USA. Während des Zweiten Weltkriegs hat Kermin gelernt, dass man Uniformen besser nicht traut; denn sie sind austauschbar. Identität hält er für eine wackelige Konstruktion. Rasse oder Religion sind nur Äußerlichkeiten; allein die Familie kann einem Menschen Rückhalt geben. Im konfliktträchtigen Gemisch aus Völkern und Religionen beginnt in Jugoslawien (auch im Jahr 1975) die fast manische Faszination eines Jungen für mechanische Puppen und öffentliche Auftritte mit einem Figurentheater.
In der Gegenwart in New Jersey wächst Radar - wenig überraschend nach seiner ungewöhnlichen Kindheit - zu einem menschenscheuen Sonderling heran, der als Erwachsener bei einem Radiosender arbeiten wird. An seinem Arbeitsplatz in den Meadowlands wird Radar mit einem gigantischen Blackout konfrontiert, einer Mischung aus fortgeschrittenem physikalischem Lausbubenstreich und postapokalyptischem Szenario. Sonderling ist der junge Mann auf verschiedene Weise, aufgrund seiner Herkunft, seines Aussehens und einer Inselbegabung, die schlicht auf die manische Neigung seines Vaters zur Physik zurückzuführen sein könnte. Wer könnte in einer postapokalyptischen Extremsituation nützlicher sein als Radar, ein Maschinenflüsterer mit Händchen für alles, das einen Stecker hat. Ein virtuoser Handlungsbogen führt weiter nach Kambodscha im Jahr 1953, wo auf einer Kautschuk-Plantage Raksmey, ein ungewöhnlich begabtes Findelkind aufwächst, das wiederum eine besondere Beziehung zur Elektrizität entwickelt. Dieser Sprung wirkt völlig plausibel, hat doch in Südostasien das Puppenspiel eine lange Tradition. Weiter geht es auf der Suche nach einer Ursache für den Blackout in den Meadowlands schließlich bis in den Kongo.
Reif Larsens zweiter Roman widersetzt sich jedem Versuch, seinen Inhalt kurz zusammenzufassen. Hier geht es u. a. um Krieg, Auswanderung, Extremismus, Fremdenfeindlichkeit, Sonderbegabungen an der Grenze zum Autismus, Quantenelektronik und Teilchenphysik. Der Bereich des Puppenbaus und Puppenspiels huldigt Opposition, Umsturz und dem Querdenken; denn Puppenspieler können völlig unverdächtig politische Grenzen überschreiten und dabei als Spione oder Revolutionäre aktiv sein.
Larsen arbeitet mit allen erzählerischen Kniffen. Seine Sprache bleibt in der deutschen Übersetzung originell und erfinderisch. Verschachtelt eingeschobene Erzählungen aus zweiter Hand lassen einzelne Teile des Texts fiktiver wirken als andere Passagen; Fußnoten wecken beim Leser parallel dazu Zweifel am Erzählten. Larsens schräge Vögel fand ich überraschend liebenswert. „Die Rettung des Horizonts“ hat auf mich als Wunder an Exzentrik gewirkt, zugleich als Loblied auf Sonderlinge aller möglichen Ausprägungen. Größenwahnsinnig genial.
Die Karte meiner Träume
Bewertung von Winfried Stanzick am 05.11.2014
Reif Larsen, Die Karte meiner Träume, S. Fischer 2009, 435 Seiten, ISBN 978-3-10044811-8
Es ist noch gar nicht so lange her, da war der gerade mal 28 - jährige in der Nähe von Boston aufgewachsene Reif Larsen ein völlig unbeschriebenes Blatt. Bis er mit dem Roman „The Selected Works of T.S.. Spivet” schon für das Manuskript eine Million Dollar erhielt. Mittlerweile ist der Roman, der im Deutschen den Titel
„Die Karte meiner Träume“ trägt in über zwei Dutzend Sprachen übersetzt worden.
Das Buch ist ungewöhnlich in vielerlei Hinsicht. Schon seine atlantenhafte Form und Schwere fällt auf und auch das Innenleben ist selten. Die Seiten sind nur zu zwei Dritteln gefüllt, die freistehenden Ränder werden immer wieder genutzt für Illustrationen, Diagramme und andere Notizen. Sie haben zunächst meine Neugier geweckt, waren aber auf die Dauer sehr ermüdend. Doch wer sie nicht zur Kenntnis nimmt, läut Gefahr den Sinn der Handlung zu verpassen. Wer allerdings, neugierig, zuerst liest, greift unter Umständen der laufenden Handlung vor und verliert die Spannung.
Der Roman erzählt die Geschichte des zwölfjährigen Tecumseh Sparrot Spivet . Der Junge lebt auf einer Ranch in Montana in der Nähe der kanadischen Grenze. T.S. ist ein genauer Beobachter und hat diese Gabe von seiner Mutter, die Wissenschaftlerin ist und die er, einer Sitte in der Familie folgend, nur Dr. Clair nennt.
Auf der Familie, in der alle ( siehe die Anrede) ziemlich distanziert miteinander umgehen, lastet der Tod eines Bruders von Tecumseh. Sein Bruder Layton kam durch eine Kugel ums Leben und T.S. glaubt, dass er den Unfall mitverschuldet habe. Der Vater, ein richtiger Cowboy, ertränkt den Kummer im Whiskey und die Mutter kommt aus dem Arbeitszimmer gar nicht mehr heraus. In seiner einsamen Verzweiflung beginnt T.S. mit der „Karte meiner Träume“: er fängt an, alles in seiner Umgebung zu kartographieren, Tiere, die Berge der Umgebung, die Schallwellen eines Schusses, den verwaisten Platz des Bruders am Tisch, seine Beerdigung.
Ein großartiges Romandebüt wird hier vorgelegt, das allerdings durch einige unnötige Längen schwächelt. Auf den nächsten Roman von Reif Larsen wird man gespannt sein dürfen. Die Erwartungen sind nach diesem Debüt eigentlich kaum zu befriedigen.