
Autor im Porträt
Pascal Mercier
zur AutorenweltToptitel von Pascal Mercier
Das Gewicht der Worte
Gebundenes Buch
"Ein Buch, das mit sanfter Beharrlichkeit gegen den Strom schwimmt." MDR Kultur I Jetzt im Geschenk- und Taschenformat! Seit seiner Kindheit ist Simon Leyland von Sprachen fasziniert. Gegen den Willen seiner Eltern wird er Übersetzer und verfolgt unbeirrt das Ziel, alle Sprachen zu lernen, die rund um das Mittelmeer gesprochen werden. Von London folgt er seiner Frau Livia nach Triest, wo sie einen Verlag geerbt hat. In der Stadt bedeutender Literaten glaubt er den idealen Ort für seine Arbeit gefunden zu haben - bis ihn ein ärztlicher Irrtum aus der Bahn wirft. Doch dann erweist sich die vermeintliche Katastrophe als Wendepunkt, an dem er sein Leben noch einmal völlig neu einrichten kann. Wieder ist Pascal Mercier ein philosophischer Roman gelungen, bewegend wie der "Nachtzug nach Lissabon."…mehr
17,00 €
Das Gewicht der Worte
Broschiertes Buch
Seit seiner Kindheit ist Simon Leyland von Sprachen fasziniert. Gegen den Willen seiner Eltern wird er Übersetzer und verfolgt unbeirrt das Ziel, alle Sprachen zu lernen, die rund um das Mittelmeer gesprochen werden. Von London folgt er seiner Frau Livia nach Triest, wo sie einen Verlag geerbt hat. In der Stadt bedeutender Literaten glaubt er den idealen Ort für seine Arbeit gefunden zu haben - bis ihn ein ärztlicher Irrtum aus der Bahn wirft. Doch dann erweist sich die vermeintliche Katastrophe als Wendepunkt, an dem er sein Leben noch einmal völlig neu einrichten kann.…mehr
14,00 €
Pascal Mercier
Pascal Mercier, 1944 in Bern geboren, lebt in Berlin und ist Professor für Sprachphilosophie und Analytische Philosophie an der FU Berlin. 2006 wurde ihm der "Marie Luise Kaschnitz-Preis" verliehen.Kundenbewertungen
Lea
Ein hervorragendes Buch, das den Leser sofort in seinen Bann zieht, sprachlich von höchstem Niveau, von einmaliger Dichte, genial konstruiert, besser als manch hoch- und höchstgelobtes Buch. Man legt es voller Dankbarkeit aus der Hand
Lea
Ein Buch, das den Leser in einen Zustand der Verstörung entläßt. Es ist wahnsinnig packend geschrieben, aber das Verhältnis gegenseitiger Zerstörung zwischen Vater und Tochter wirkt beunruhigend und bisweilen erschütternd. Ich habe den Nachtzug nach Lissabon noch nicht gelesen, aber er steht nun ganz oben auf meiner Liste.
Lea
Bewertung von unbekanntem Benutzer am 11.06.2007
Für mich ist Lea eines der besten Bücher die ich je gelesen habe- und ich lese sehr viel!! Lea ist bei mir durch Mark und Bein gegangen, und wenn ich dran denke kriege ich noch immer eine Gänsehaut. Einfach nur toll das Buch... Eins ist klar, ich werde Lea irgendwann noch einmal lesen.
Allen die Lea noch nicht gelesen haben, viel Freude und Tempos nicht vergessen!!!
Das Gewicht der Worte
Triest. In diese wunderschöne Hafenstadt im Nordosten Italiens folgt Simon Leyland seiner Frau Livia, welche dort ihr Erbe eines Verlags antritt. Die „Molo Audace“, ein Steinpier aus dem 18. Jahrhundert, ist ein wunderbarer Ort um das Leben auf sich wirken zu lassen. Doch wie das Leben so spielt, ereignen sich Schicksalsschläge, die Simon einen ganz anderen Blick auf sein Leben gewähren. Plötzlich findet Simon sich in London wieder und kommt zu einer unerwarteten Begegnung woraus eine wahre Freundschaft erwächst.
Mit „Das Gewicht der Worte“ ist Pascal Mercier ähnlich wie „Nachtzug nach Lissabon“ ein sehr bewegender philosophischer Roman gelungen. Als Leserin habe ich oft innegehalten und mich gefragt „wie ist das eigentlich bei mir?“, „geht es mir ähnlich?“, „was empfinde ich in einem solchen Moment?“. Augenblicke die mich als Leserin abholen und in diesen Roman eintauchen lassen.
Beispielsweise seien hier Sätze wie „Trotzdem war es anders als bei ihm. Er hatte den Eindruck, Jahre mit etwas verschwendet zu haben, was er überhaupt nicht wollte und nicht genoss. Mit etwas, was ihm jetzt als ganz und gar entfremdet vorkam, eine Zeit, in der er nicht bei sich selbst war.“; „Doch nun spürte ich: das konnte nicht alles gewesen sein, es gab da noch ein anderes Leben zu entdecken, oder sogar viele andere.“; „Das können nur Menschen, sagte sie: ihr Leben verpassen, sich selbst verpassen in dem, was sie vielleicht hätten werden können, hingegeben an eine hektische, tyrannische, gebieterische Zeit. Tieren kann das nicht zustoßen: Sie sind in jedem Augenblick, was sie sind, versunken in blinde Gegenwart und Selbstvergessenheit..
Und obwohl „Das Gewicht der Worte“ in mir als Leserin viel bewegt hat (und auch immer noch bewegt) entwickelt sich eine Leichtigkeit und Freiheit der Literatur („Die Phantasie ist der eigentliche Ort der Freiheit.“ ) die ihres gleichen sucht. Wieder ein Roman der noch einige Zeit nachhallen wird.
Es ist kein Buch, welches man „mal eben“ zwischendurch lesen können wird. Ich gebe hier aber eine ganz klare Leseempfehlung.
Das Gewicht der Worte
Eine geistreiche leise Geschichte
„Weißt du, was mir [Simon Leyland] daran am besten gefällt? Dass die Erzählung so unspektakulär ist. Das nichts Heftiges passiert, kein lautes Drama.“
Simon Leyland ist ein sprachlich gewandter Übersetzer, der den Ehrgeiz hat, alle Sprachen im Mittelmeerraum zu erlernen. Irgendwann entschließt er sich, selbst ein Buch zu schreiben. Der Auszug passt auf seinen Protagonisten Fontaine, aber auch darauf, wie Autor Pascal Mercier das Leben seines Protagonisten Simon Leyland darstellt.
Auf Basis der Ereignisse (seine Fehldiagnose, Tod seiner Frau Livia) hätte man ein Drama entwerfen können. Mercier hat es vorgezogen, einen Mikrokosmos zu kreieren, in dem Gedanken und Erinnerungen dominieren, der von Freundschaften handelt und in dem Schicksalsschläge auf eine sanfte Art und Weise behandelt werden.
Elf Wochen Ungewissheit über sein eigenes Schicksal verändern Leylands Leben. Er verkauft im Hinblick auf seinen zu erwartenden baldigen Tod aufgrund eines Hirntumors seinen von Livia geerbten Triester Verlag und sortiert sein Leben neu. Seinen Arzt, Dr. Leonardi, konfrontiert er mit der Fehldiagnose aufgrund der vertauschten Röntgenbilder.
Mercier stellt zahlreiche Personen aus Leylands Umfeld vor, so seine Kinder Sidney und Sophia, seinen Nachbarn und Freund Kenneth Burke, den ehemaligen Häftling Andrej Kuzmin, die Autorin Francesca Marchese, um nur Beispiele zu benennen. Die Verflechtungen zwischen den Personen sowie deren Motive werden deutlich.
Ereignisse werden in den zahlreichen Briefen, die Leyland an seine verstorbene Frau schreibt, reflektiert. Das führt zu Wiederholungen. Die Erzählungen wirken teilweise in die Länge gezogen. Insofern wird nicht jedermann durch diesen Schreibstil angesprochen. Gerechtigkeit, Selbstbestimmung und Moral sind Themen, dennoch hat mich das „Gewicht der Worte“ nicht wirklich überzeugt.
Lea
Ich finde, Mercier dient sich übermäßig an ein sattes intellektuelles Publikum an und fabriziert eine spannungsarme Prosa, wie man sie seit Jahrzehnten mit immer wachsendem Überdruß von deutschsprachigen Autoren zu lesen bekommt. Nett zu lesen, aber da ist nichts Überraschendes mehr drin. Daher nur 2 Sterne.
Das Gewicht der Worte
Meine anfängliche euphorische Rezeption des ohne Zweifel sprachlich hervorragend geschriebenen Romans wandelt sich ab der Mitte zunehmend in gähnende Langeweile. Es gibt keine Wendungen mehr, keine Überraschungen, keine neuen Personen und Charaktere. Schade!
Die Handlung zerfließt immer mehr in Lappalien, ähnlich wie beim „Nachtzug nach Lissabon“ fällt es mir von Seite zu Seite schwerer, dem eintönig dahinfließenden Brei gestelzter Sätze zu folgen. Bei Seite 380 habe ich das Buch aus der Hand gelegt.
Lea
Ein vielversprechendes Thema, das jedoch schon nach den ersten Seiten aus den Fugen gerät. Die unzähligen Gemeinplätze, Superlativen, Wiederholungen (unterstellt der Autor dem Leser eine begrenzte Auffassungsgabe?) und Kursiv-Passagen in Französich und Englisch (will er zeigen, dass er auch diese Sprachen kann?) sind ziemlich nervig, ebenso wie die zu sehr auf Nabelschau ausgerichtete Darstellung der Handlung als solche. Die Romanfiguren überzeugen ganz einfach nicht. Ich habe keinerlei Lehre, noch irgendwelchen literarischen Genuss aus diesem Buch gezogen und werde es nicht nur nicht weiterempfehlen, sondern aus meinem Bücherregal entfernen, damit sich nicht jemand zufällig daran vergreift.
Mehr anzeigen »