
© Joachim Boepple
Andreas Steinhöfel
Steinhöfel, AndreasAndreas Steinhöfel wurde 1962 in Battenberg geboren, arbeitet als Übersetzer und Rezensent und schreibt Drehbücher - vor allem aber ist er Autor zahlreicher, vielfach preisgekrönter Kinder- und Jugendbücher, wie z. B. »Die Mitte der Welt«. Für »Rico, Oskar und die Tieferschatten« erhielt er u. a. den Deutschen Jugendliteraturpreis. 2009 hat Andreas Steinhöfel den Erich-Kästner-Preis für Literatur verliehen bekommen, 2013 wurde er mit dem Sonderpreis des Deutschen Jugendliteraturpreises für sein Gesamtwerk ausgezeichnet und 2017 folgte der James-Krüss-Preis. Andreas Steinhöfel ist als erster Kinder- und Jugendbuchautor Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung.Schössow, PeterPeter Schössow, Jahrgang 1953, gehört zu den renommiertesten deutschen Illustratoren. Nach seinem Studium an der Fachhochschule für Gestaltung in Hamburg arbeitete er unter anderem für Spiegel, Stern und Die Sendung mit der Maus. Darüber hinaus hat er eine Vielzahl von Kinderbüchern verfasst und illustriert, für die er mehrfach ausgezeichnet wurde, unter anderem mit dem Troisdorfer Bilderbuchpreis und dem Deutschen Jugendliteraturpreis. Peter Schössow lebt in Hamburg.
Kundenbewertungen
23.01.2025
Warmherzige und unterhaltsame Detektivgeschichte für Erstlesende mit regenbogenbunten Illustrationen!
Inhalt:
Rico ist tiefbegabt: er denkt langsamer als andere Kinder. Veränderung machen es ihm nicht gerade leichter.
Vor kurzem sind Rico und seine Mutter umgezogen.
Dem kleinen Jungen wird ganz anders, so...
Warmherzige und unterhaltsame Detektivgeschichte für Erstlesende mit regenbogenbunten Illustrationen!
Inhalt:
Rico ist tiefbegabt: er denkt langsamer als andere Kinder. Veränderung machen es ihm nicht gerade leichter.
Vor kurzem sind Rico und seine Mutter umgezogen.
Dem kleinen Jungen wird ganz anders, sobald er darüber nachdenkt, dass im neuen Haus in der Dieffe 93 nicht weniger als zwanzig Leute wohnen. Unvorstellbar! Denn kann er ja kaum unfallfrei bis Zehn zählen …
Um sich bei den neuen Nachbarn vorzustellen, backen Rico und seine Mutter Vorstellungstörtchen.
Eines davon stellt Rico der netten Frau Dahling vor die Tür.
Doch plötzlich verschwindet das köstliche Zitronentörtchen auf geheimnisvolle Weise.
Ob es weggelaufen ist? Ein Wandertörtchen?
Oder würde es geklaut? Dann wäre es ein Klautörtchen!
Wird es Rico gelingen, den dreisten Dieb auf frischer Tat zu ertappen?
Erstleseformat "Einfach Lesen Lernen" und Vorgeschichte zur berühmten Rico & Oskar-Reihe.
Altersempfehlung:
etwa ab 2. Klasse
(kurze Sätze, große Schrift, Flattersatz, hoher Bildanteil, Comicelemente)
Das Buch ist bei Antolin gelistet.
Mein Eindruck:
Unsere erste Begegnung mit Rico und Oskar hatten wir dank der Sendung mit der Maus.
Besonders in Erinnerung geblieben sind Ricos ungewöhnliche Erklärungen und Denkweisen, seine andere Sicht auf die Welt sowie der unbekümmerte Umgang mit dem Anderssein.
Dies ist bereits das zweite Leser-lernen-Buch der Reihe mit Illustrationen von Lena Winkel.
Da es sich um die Vorgeschichte von Rico handelt (vor dem Kennenlernen mit Oskar), kann man problemlos und ohne Vorkenntnisse in die Geschichte eintauchen.
Dank geringer Textmenge, einfach gehaltener Handlung und großer Schrift ist dieses Abenteuer bereits ab etwa 2. Klasse geeignet.
Der kleine Rico ist zuckersüß gezeichnet und seine Mimik lässt Herzen schmelzen.
Als Rico das erste Mal vor dem neuen, riesigen Haus steht, wird er vor lauter Eindrücken regelrecht erschlagen. Dank der detaillierten Illustrationen werden diese auch optisch nachvollziehbar. Text und Bild arbeiten hervorragend zusammen. Man wird Teil von Ricos Gedankenwelt und fühlt dessen Sorgen und Ängste, aber auch seine unbändige Freude.
Die erste Begegnung mit dem grummeligen Fitzek (im blau-weiß gestreiften Pyjama) ist ein kleiner Schock für den empfindsamen Rico. Zum Glück ist das Treffen mit der alten Frau Dahling (mit vielen regenbogenbunten Lockenwicklern) herzlicher und Rico fühlt sich gleich viel wohler.
Die zwei legen sich gemeinsam auf die Lauer, um den dreisten Dieb auf frischer Tat zu ertappen.
Der Beginn einer wunderschönen Freundschaft! Frau Dahling serviert zum Happy End dem mutigen und stolzen Rico das erste Mal die berühmten Müffelchen (belegte Brote in mundgerechte Happen geschnitten).
Fazit:
Eine spannende Detektivgeschichte, die mit Humor erzählt und mit Herz illustriert wird.
Zudem ein hervorragender Einstieg in die berühmte Kinderbuchreihe.
...
Rezensiertes Buch: "Rico und die Klautörtchen" aus dem Jahr 2024
3 von 3 finden diese Rezension hilfreich
10.06.2021
Warmherzig und weihnachtlich und voller Wunder! Auch das vierte Abenteuer ist witzig, lehrreich und berührend zugleich.
Inhalt:
Die beiden Freunde Rico und Oskar könnten unterschiedlicher kaum sein:
Denn Rico ist tiefbegabt und braucht zum Denken oft ein wenig länger als Andere. Oskar dagegen ist ein hell...
Warmherzig und weihnachtlich und voller Wunder! Auch das vierte Abenteuer ist witzig, lehrreich und berührend zugleich.
Inhalt:
Die beiden Freunde Rico und Oskar könnten unterschiedlicher kaum sein:
Denn Rico ist tiefbegabt und braucht zum Denken oft ein wenig länger als Andere. Oskar dagegen ist ein helles Köpfchen, dafür aber ängstlich und übervorsichtig.
Kurz vor Weihnachten läuft einfach gar nichts nach Plan:
Auf den letzten Drücker werden noch Weihnachtsbäume und -geschenke besorgt, irgendwas kommt immer dazwischen, Streit bringt den Haussegen in Schieflage und ein Schneesturm setzt dem ganzen Chaos dann die Krone auf.
Doch während des Schneetreibens geschieht in dem Mehrfamilienhaus gleich mehr als nur ein einziges Weihnachtswunder.
Altersempfehlung:
ab 10 Jahre
Mein Eindruck:
Dies ist das vierte Abenteuer der ungleichen Freunde Rico und Oskar. Aber auch ohne Vorkenntnisse findet man problemlos in die Geschichte hinein.
Dieses Mal finden sich die ganzseitigen, farbigen Illustrationen nicht zu Beginn jedes Kapitels, sondern mittendrin. Die Kapitel beginnen dafür mit einem Schneegestöber.
Die Geschichte wird wieder von Rico mit seinen unverwechselbaren Worten und viel Witz erzählt. Warum er sie aufschreibt, erfährt man allerdings erst zum Schluss. Der außergewöhnliche und humorvolle Stil lässt den Leser nicht nur mit dem Protagonisten mitfühlen, sondern auch manches aus einer ganz neuen Perspektive betrachten.
Rico notiert sich Fremdwörter sowie deren Bedeutung. Seine Art und Weise, die Dinge zu betrachten, ist erfrischend anders und herrlich unterhaltsam.
Beispielsweise nach der ersten Begegnung mit dem türkischen Jungen Nuri:
"INTEGRATION: Wenn du wohin kommst, wo du dazugehören möchtest, und deshalb denen, die schon da sind, nachmachst, was sie dir vormachen. Plus, sie machen dir auch ein bisschen nach, was du ihnen vormachst, weil das spannend ist und ihre Kultur befruchtet. Zuletzt habt ihr beide was gelernt [...]" (vgl. S. 52)
Allein aufgrund der vielen Wortschöpfungen und neuen Sichtweisen ist das Abenteuer wie immer ein großartiges Lesevergnügen.
In den Rückblenden "Was im Sommer geschah" lernt man nun auch die anderen Kinder und neuen Freunde im "vergessenen Hof" kennen. Zudem sorgen diese Einschübe für einen ungewöhnlich Mix aus unbeschwerter Sommerferienlaune und besinnlichem Weihnachtschaos.
Zur Handlung möchte ich gar nicht so viel verraten, um die Überraschung der Weihnachtswunder nicht vorwegzunehmen.
Fünf weihnachtliche Sternchen und eine Leseempfehlung für diese herzerwärmende und turbulente Weihnachtsgeschichte mit Tiefgang über Freundschaft und Hilfsbereitschaft, Streit und Versöhnung.
Fazit:
Rico und Oskar erleben ihr viertes spannendes (dieses Mal weihnachtliches und gleichzeitig sommerliches) Abenteuer.
Witz und spannende Wendungen sowie eine außergewöhnliche Erzählweise sorgen ebenso für ein wunderbar weihnachtliches Lesevergnügen wie die liebenswerten Protagonisten und Anti-Helden.
Eine Kinderbuchreihe, die ich Groß und Klein ans Herz legen möchte.
...
Rezensiertes Buch "Rico, Oskar und das Vomhimmelhoch" aus dem Jahr 2017
8 von 8 finden diese Rezension hilfreich
11.12.2017
Die Spielplatzgang, die Rico und Oskar in den Kurzfilmen aus der Sendung mit der Maus begleitet, lernen die beiden in "Rico und Oskar und das Vomhimmelhoch" kennen. Dieses Kennenlernen ist ein zweiter Handlungsstrang, der in mehreren Rückblenden erzählt wird und spielt im Sommer, während der aktuelle Erzählstrang -...
Die Spielplatzgang, die Rico und Oskar in den Kurzfilmen aus der Sendung mit der Maus begleitet, lernen die beiden in "Rico und Oskar und das Vomhimmelhoch" kennen. Dieses Kennenlernen ist ein zweiter Handlungsstrang, der in mehreren Rückblenden erzählt wird und spielt im Sommer, während der aktuelle Erzählstrang - wie der Titel wahrscheinlich erahnen lässt - kurz vor Weihnachten spielt.
Es ist der Winter nach Ricos und Oskars letztem Abenteuer. Ricos Mutter und der Bühl sind mittlerweile verheiratet und aus dem Liebesurlaub in Sri Lanka sind die beiden nicht alleine zurückgekehrt: Ricos Mutter ist hochschwanger und der Entbindungstermin liegt Anfang Januar. Da ist es natürlich Ehrensache, dass Rico auch für sein Geschwisterchen ein Weihnachtsgeschenk besorgt und dem Leser damit eine der lustigsten Szenen der Geschichte beschert. Aber auch sonst dreht sich alles rund um das übliche Weihnachtschaos, dass dank der Bewohner der Dieffe 93 vielleicht noch etwas durchgeknallter und schräger ist als anderswo... Zum Glück bereitet Frau Dahling wie früher ihre leckeren Müffelchen zu, so dass es immer einen Rückzugsort gibt, sei es, wegen dem angekündigten Schneesturm, dem Beziehungsstress zwischen Irina und ihrem Freund Sebastian oder weil den Kesslers ihre Zwillinge auf der Nase herumtanzen. Bei all dem Weihnachtstrubel könnte man beinahe überlesen, dass Oskar ein Geheimnis vor Rico hat. Was er wohl vor seinem besten Freund zu verbergen hat und ob es mit dem Streit im Sommer zu tun hat, auf Grund dessen die Spielplatzgang zerfallen ist?
Tatsächlich plätschert die Geschichte am Anfang in relativ ruhigem Fahrwasser dahin. Die Fälle, die die beiden Jungs in ihren ersten Abenteuern lösen mussten, waren spannender angelegt und trieben einen beim Lesen schneller voran. So dominieren auf einer vergleichbar langen Strecke in diesem Buch das Treffen auf altbekannte Figuren, die Sommergeschichte, in der Rico seine neuen Freunde kennenlernt, und die weihnachtlichen Episoden rund um die Bewohner der Dieffe 93. Fahrt und Spannung nimmt das Ganze erst auf, als es in der Sommergeschichte zum Streit zwischen den Kindern kommt, beziehungsweise Rico im aktuellen Erzählstrang in der Weihnachtsgeschichte klar wird, dass sein Freund Oskar ein Geheimnis vor ihm hat.
Nichts desto trotz habe ich das Buch von Anfang bis Ende sehr gerne gelesen, da mir - soweit das bei fiktiven Figuren möglich ist - die beiden Jungs sehr ans Herz gewachsen sind und ich Andreas Steinhöfels Humor in dieser Buchreihe unheimlich liebe! Wer bereits die ersten drei Romane um die ungleichen Freunde kennt, darf sich auch hier wieder auf Ricos Worterklärungen freuen und seine ganz besondere Sicht auf alltägliche Dinge. Man trifft auf sehr viele altbekannte Charaktere, dazu kommen Ricos und Oskars neue Freunde. Da die Handlung dieser Geschichte sehr eigenständig ist im Gegensatz zu Tieferschatten, Herzgebreche und Diebstahlstein, die in mehrfacher Hinsicht aufeinander aufbauen beziehungsweise untereinander verknüpft sind, lässt sich das Vomhimmelhoch auch gut lesen, wenn man Ricos und Oskars vergangene Abenteuer nicht kennt, wobei sich der Lesespaß meiner Meinung nach besser entfaltet, wenn man die Titelhelden sowie die anderen Bewohner der Dieffe 93 bereits aus den Vorgängerbänden kennt.
Das Buch beginnt als lustige Wintergeschichte und es braucht eine Weile, bis ähnliche Spannungssequenzen zum Einsatz kommen, wie man sie aus Ricos und Oskars ersten Abenteuern kennt. Spätestens dann kann man das Buch aber nicht mehr aus der Hand legen, zumal Andreas Steinhöfel als besonderen Clou die Bewohner im Showdown mit Hilfe des Schneesturms ans Haus fesselt. So wie der Schneesturm sich am Ende legt, lösen sich aber auch die teils stürmischen Episoden zwischen den Bewohnern des Hauses zu einem weihnachtlichen Happy End auf. Denn wäre es überhaupt eine richtige Weihnachtsgeschichte, wenn am Ende nicht jeder das bekommen würde, was er sich am meisten gewünscht hat?
08.11.2023
Eine warmherzige, lehrreiche und unterhaltsame Mutmachgeschichte für Erstlesende über das um die Ecke denken und Lernschwierigkeiten.
Inhalt:
Rico ist tiefbegabt, d. h. er denkt anders als andere Kinder:
langsamer und meist um die Ecke herum.
Da kann es schnell passieren, dass er sich in seinen eigenen Ge...
Eine warmherzige, lehrreiche und unterhaltsame Mutmachgeschichte für Erstlesende über das um die Ecke denken und Lernschwierigkeiten.
Inhalt:
Rico ist tiefbegabt, d. h. er denkt anders als andere Kinder:
langsamer und meist um die Ecke herum.
Da kann es schnell passieren, dass er sich in seinen eigenen Gedanken verirrt ... oder aber in den Straßen Berlins.
Seine Mutter macht sich Sorgen: Wo soll das nur enden? Wird Rico sich in der Schule zurechtzufinden?
Ein Schultest soll Aufschluss geben.
Zunächst läuft alles gut, doch beim Versuch, ein Dreieck auf das Papier zu bringen, berichtet plötzlich Rico Erstaunliches ...
Erstleseformat "Einfach Lesen Lernen" und Vorgeschichte zur berühmten Rico & Oskar-Reihe.
Altersempfehlung:
etwa ab 2. Klasse
(kurze Sätze, große Schrift, Flattersatz, hoher Bildanteil, Comicelemente)
Das Buch ist bei Antolin gelistet.
Mein Eindruck:
Unsere erste Begegnung mit Rico und Oskar hatten wir dank der Sendung mit der Maus.
Besonders in Erinnerung geblieben sind Ricos ungewöhnliche Erklärungen und Denkweisen sowie der unbekümmerte Umgang mit dem Anderssein.
Dies ist das erste Leser-lernen-Buch der Reihe und das erste von Lena Winkel illustrierte Abenteuer. Da es sich um die Vorgeschichte von Rico handelt, d.h. vor dem Kennenlernen mit Oskar, kann man problemlos ohne Vorkenntnisse in die Geschichte eintauchen.
Der kleine Rico ist zuckersüß gezeichnet und seine Mimik lässt Herzen schmelzen.
So sonderbar Ricos Gedankensprünge auf den ersten Blick wirken, so viel Weisheit und Wahrheit stecken auch darin. Dank der detailverliebten Illustrationen werden diese auch optisch nachvollziehbar. Text und Bild arbeiten hervorragend zusammen.
Dank der geringen Textmenge und großen Schrift ist dieses Abenteuer bereits ab etwa 2. Klasse geeignet.
Ricos Erlebnisse machen Kindern, die selbst Schwierigkeiten beim Lesen oder Rechnen haben, Mut.
Eine herzerwärmende und lehrreiche Geschichte, die zeigt, dass es für jedes (Ecken-)Problem eine (außergewöhnliche und faszinierende) Lösung gibt.
Fazit:
Eine berührende Geschichte.
Mit viel Herz erzählt und illustriert.
Dank der lockeren und ehrlichen Erzählweise ein lehrreiches Lesevergnügen für Erstlesende.
Zudem ein hervorragender Einstieg in die berühmte Kinderbuchreihe.
...
Rezensiertes Buch: "Rico und die Tuchlaterne" aus dem Jahr 2023
7 von 7 finden diese Rezension hilfreich
Bildgewaltig und auf Augenhöhe wird das Entstehen von Vorurteilen und das Hochschaukeln von Hass bis hin zur Gewalt erklärt.
Inhalt:
Charly, Hamid und Benny sind die dicksten Freunde.
Doch nun wird ihre Freundschaft auf eine harte Probe gestellt.
Benny erhält von seinem Opa eine Kette mit Davidstern. B...
Bildgewaltig und auf Augenhöhe wird das Entstehen von Vorurteilen und das Hochschaukeln von Hass bis hin zur Gewalt erklärt.
Inhalt:
Charly, Hamid und Benny sind die dicksten Freunde.
Doch nun wird ihre Freundschaft auf eine harte Probe gestellt.
Benny erhält von seinem Opa eine Kette mit Davidstern. Bislang wussten Charlie und Hamid nicht einmal, dass Benny und seine Familie Juden sind.
Plötzlich dreht sich alles nur noch darum, dass Juden und Araber sich angeblich hassen müssen. Hamid ist Moslem und sein älterer Bruder setzt ihm mehr als nur einen Floh ins Ohr.
Charly steht auf einmal zwischen ihren besten Freunden.
Ob die herannahende Katastrophe noch zu verhindern ist?
Der Comic zur TV-Serie im KiKa über Antisemitismus und Rassismus unter Teenagern.
Altersempfehlung:
etwa ab 10 Jahre
Mein Eindruck:
Die Auswirkungen von Rassismus und die erdrutschartige Entwicklung von Vorurteilen, Hass und Gewalt wird von Charly frei von der Leber weg beschrieben.
Die Bilder spiegeln Stimmung und Gefühlswelt sehr gut wider. In dunkle Gedanken versunken sind bei Hamid beispielsweise die schwarz-weiß Illustrationen mit blauen Akzenten versehen.
Beim glücklichen Benny zusammen mit seinem Großvater leuchten die Bilder dank fröhlich gelber Farbtupfer.
Die drei Freunde sind ein Herz und eine Seele, gehen gemeinsam durch dick und dünn.
Vegetarierin und Tierschützerin Charly ist fröhlich-frech und mit ihrem Skateboard und den gelben Gummistiefel eine echte Marke.
Hamid und seine Familie sind aus Syrien geflüchtet. Der Junge erzählt nicht alles, was in ihm vorgeht, verpackt seine Gedanken und Gefühle dafür in eindrucksvolle Comic-Zeichnungen.
Benny teilt mit seinem Großvater die Vorliebe für Höhlenforschung. Mit dem Tod des Opas und dem Tragen der geschenkten Davidstern-Kette beginnt eine Welle von Vorurteilen, Mobbing und Hass.
Charly steht plötzlich zwischen den Stühlen und versucht zu verhindern, dass ihre Clique auseinanderbricht.
"Die Juden sind schuld, dass es vielen Arabern schlecht geht." (Hamid)
"Was für ein Schwachsinn! Du hast gar keine Ahnung, was ein Jude überhaupt ist!" (Benny)
Warum aber hassen so viele Menschen die Juden? Der Imam beglückwünscht Hamid zu seinen mutigen Fragen.
"Das ist etwas, das nicht einmal Erwachsene richtig verstehen." (Imam zu Hamid)
Egal wo wir herkommen, welche Sprache wir sprechen oder welche Hautfarbe wir haben ... Wir sind alle Menschen, die lieben und geliebt werden wollen.
Die Graphic Novel ist keine leichte Kost, zeigt aber Lesenden ehrlich und auf Augenhöhe, was Vorurteile anrichten können und dass bei Mobbing und Gewalt nicht weggeschaut werden darf.
Auch als Klassenlektüre sehr zu empfehlen!
Fazit:
Das Entstehen von Vorurteilen und das Hochschaukeln von Hass bis hin zu Mobbing und körperlicher Gewalt wird bildgewaltig und altersgerecht erklärt.
Eine außergewöhnliche Graphic Novel, die auch in der Schule zur Pflichtlektüre zählen sollte.
...
Rezensiertes Buch: "Völlig meschugge?!" aus dem Jahr 2022
2 von 2 finden diese Rezension hilfreich
Der Duden übersetzt “meschugge” als “nicht bei Verstand; verrückt”. Der Ursprung des Wortes kommt aus dem Hebräischen. Allein mit diesem Wort ist die Handlung des Comics “Völlig meschugge?!” schon ziemlich gut umrissen (siehe Inhaltsangabe). Ein ziemlich passender Titel also. Übrigens basiert der Comic...
Der Duden übersetzt “meschugge” als “nicht bei Verstand; verrückt”. Der Ursprung des Wortes kommt aus dem Hebräischen. Allein mit diesem Wort ist die Handlung des Comics “Völlig meschugge?!” schon ziemlich gut umrissen (siehe Inhaltsangabe). Ein ziemlich passender Titel also. Übrigens basiert der Comic auf einem Drehbuch, das unter demselben Titel auch für KiKA zu einer sechsteiligen Serie verfilmt wurde.
Worum gehts? Die drei Jugendlichen Charly, Benny und Hamid sind beste Freunde. Gemeinsam schlagen Sie sich durch den beschwerlichen Teeni-Alltag in der Schule, voller Ausgrenzung und Rassismus. Hamid ist aus Syrien geflüchtet, Charly organisiert Demos für mehr Umweltschutz und Benny ist der sportliche Überflieger der Klasse. Alle drei sind ganz unterschiedlich und doch sind sie durch nichts zu trennen, bis… naja, bis Bennys Opa im Sterben liegt und Benny eine Kette mit Davidstern hinterlässt. Da lassen die antisemitischen Kommentare nicht lange auf sich warten. Und als es in der Schule vermehrt zu Handydiebstählen kommt, erweist sich die Freundschaft der drei als doch nicht so krisenfest, wie erwartet. Alle drehen komplett durch, werden also quasi so richtig meschugge.
Direkt aufgefallen sind mir die Zeichnungen. Klassische Panelgrenzen fehlen, es wird mit verschiedenen Bildkompositionen experimentiert, die Farbe spiegelt die Stimmung wieder, zwischendurch gibt es Manga-Passagen, alles zusammen ein tolles Gesamtkunstwerk. Offensichtlich ist viel Herzblut in die Seiten geflossen. Auch die Figuren sind allesamt einzigartig in Körperhaltung und Darstellung. Das hat mir gut gefallen.
Genauso gut fand ich die Geschichte: Die Figuren handelten nachvollziehbar, die Konflikte sind realistisch und lange war mir nicht klar, wer die*der Strippenzieher*in hinter den Handydiebstählen war. Dabei greift der Comic Antisemitismus und Rassismus auf und stellt deren Folgen auch für jüngere verständlich dar. Viele der Szenen und Äußerungen im Buch finden so oder so ähnlich auf vielen Schulhöfen jeden Tag statt. Und auch das mutlose Verhalten der Lehrkräfte ist (leider) komplett nachvollziehbar. So kann “Völlig meschugge?!” vielleicht auch einen Beitrag zur Sensibilisierung von (nicht nur) Jugendlichen für Fremden- und Judenhass schaffen.
Ich werde ein Exemplar des Comics in unsere Klassenbücherei stellen. Schade ist, dass sich die Folgen der Serie in keiner Mediathek finden und auch nicht auf DVD verfügbar sind, ich hätte gerne Serie mit Comic verglichen. Aber zumindest den Comic kann ich von Herzen empfehlen.
Die besten Bücher sind für mich die, die ich am liebsten in einem Zug durchlesen möchte, weil sie so fesselnd sind. Dazu gehören immer die Bücher von Andreas Steinhöfel. Das Buch „Anders“ ist wieder solch eine faszinierende und fesselnde Geschichte. Ein Kritiker meinte, dies sei kein Jugendbuch, aber mit dem ...
Die besten Bücher sind für mich die, die ich am liebsten in einem Zug durchlesen möchte, weil sie so fesselnd sind. Dazu gehören immer die Bücher von Andreas Steinhöfel. Das Buch „Anders“ ist wieder solch eine faszinierende und fesselnde Geschichte. Ein Kritiker meinte, dies sei kein Jugendbuch, aber mit dem Hintergrund, was den Jugendlichen heutzutage alles durch Medien und Zeitgeist zugemutet wird, kann dieses Buch jeder Jugendliche ab 10 Jahren lesen. Einfühlsam, manchmal grob in der Sprache der Gedanken der Protagonisten, feinfühlig, was die Gefühlssituation der Figuren betrifft, mit wunderbaren Bildern der Phantasie und zugleich Darstellung harter Realität ist dieses Buch einmal wieder ein Kleinod aus Steinhöfels Universum. Nichts ist vorhersehbar, die spannenden Wendungen im Leben des elfjährigen Felix Winter, der durch einen tragischen Unfall ins Koma fiel und dann, nachdem er aus dem Koma aufgewacht war, die Welt seiner Familie und seiner Schulkameraden in sozusagen magische Unordnung versetzt, ist überaus spannend inszeniert.
0 von 1 finden diese Rezension hilfreich