
Audio-CD
Foot Of The Mountain
Nicht lieferbar
CD
1
The Bandstand
00:04:02
2
Riding The Crest
00:04:17
3
What There Is
00:03:43
4
Foot Of The Mountain
00:03:58
5
Real Meaning
00:03:41
6
Shadowside
00:04:55
7
Nothing Is Keeping You Here
00:03:17
8
Mother Nature Goes To Heaven
00:04:09
9
Sunny Mystery
00:03:31
10
Start The Simulator
00:05:17
Produktdetails
- Anzahl: 1 Audio CD
- Erscheinungstermin: 12. Juni 2009
- Hersteller: Universal Vertrieb - A Divisio / WE LOVE MUSIC,
- EAN: 0602527089980
- Artikelnr.: 26389161
Herstellerkennzeichnung
Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
Spiel's noch einmal, Band
Böse Menschen sagen, dass Schriftsteller wie Journalisten irgendwann beginnen, bei sich selbst abzuschreiben. Freundliche Menschen dagegen nennen das den unverwechselbaren Ton eines Autors, so, wie eine Popgruppe den einen Sound hat, an dem man sie aus Tausenden erkennen kann. Nur drängt es diese Popgruppen oft dazu, vor allem, je älter sie werden, sich ständig neu zu erfinden - eine anstrengende Sache eigentlich: Man würde ja auch von einem Schriftsteller nicht erwarten, dass er mit jedem Buch seine Grammatik ändert. Andererseits haben Bands ihre größten Hits vom Augenblick der Idee an über die Aufnahme bis hin zur ersten Tour und den vielen weiteren danach irgendwann eine Million Mal gespielt: Das
Böse Menschen sagen, dass Schriftsteller wie Journalisten irgendwann beginnen, bei sich selbst abzuschreiben. Freundliche Menschen dagegen nennen das den unverwechselbaren Ton eines Autors, so, wie eine Popgruppe den einen Sound hat, an dem man sie aus Tausenden erkennen kann. Nur drängt es diese Popgruppen oft dazu, vor allem, je älter sie werden, sich ständig neu zu erfinden - eine anstrengende Sache eigentlich: Man würde ja auch von einem Schriftsteller nicht erwarten, dass er mit jedem Buch seine Grammatik ändert. Andererseits haben Bands ihre größten Hits vom Augenblick der Idee an über die Aufnahme bis hin zur ersten Tour und den vielen weiteren danach irgendwann eine Million Mal gespielt: Das
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ist ein monotones Schicksal. Da stehen sie dann oben auf der Bühne und wollen, tödlich gelangweilt von sich selbst, ihr neues Material spielen, und unten stehen die Fans und rufen immer nach dem einen Sommerhit von 1984 (weil sie sich sehnen nach dem Sommer 1984, aber sie haben den eben nur einmal erlebt, die Bandmitglieder inzwischen eine Million Mal).
Die Simple Minds aus Glasgow begannen vor dreißig Jahren, Musik aufzunehmen. Auf ihrem Debüt waren sie so gitarrenpoppig wie heute vielleicht die Kaiser Chiefs, danach erschienen bis 1982 fünf unfassbar gute Platten, die von elektronischem Ernst über weißen Kunstfunk und düstere Großstadtsoundtracks bis zu glänzendem Romantikpop rasend schnell die Stile musterten, anprobierten und ablegten. Danach begann die Stadionrockkarriere der Simple Minds, das war die einzige gravierende Änderung für lange Zeit, bedauert von den einen, gefeiert von den anderen Fans.
Bis zu "Graffiti Soul" (Universal), dem neuesten Album der Band um Jim Kerr, erschienen über die Jahre allerhand andere, die einem egal sein konnten, und selbst diese neue Platte hat schwache Momente. Sie ragt aber dann doch wieder heraus, weil sich an ihr etwas beobachten lässt, das auch anderen Helden der achtziger Jahren wie A-ha passiert ist: dass eine Band vom Sound ihrer Vergangenheit eingeholt wird, weil der plötzlich wieder zum Sound der Gegenwart geworden ist, und die Band deshalb, um Anschluss zu halten, einfach die alten Tricks neu einstudiert. Damit rennt sie zwar immer noch der Gegenwart hinterher, klingt aber oft viel besser.
Martin Gore hat zur Inspiration für das neueste Album seiner Band Depeche Mode bei Ebay alte Synthesizer ersteigert. So weit sind die Simple Minds nicht gegangen: "Graffiti Soul" versucht mit der Breite des Stadions von heute die analoge Klaustrophobie früher Platten wie "Empires and Dance" nachzuempfinden. Das glückt bei "Moscow Underground" mal mehr, bei "Stars Will Lead the Way" mal weniger. Spricht man mit Jim Kerr, dem aufmerksamen Sänger der Simple Minds, über die Evolution seiner Band, dann freut man sich darüber, wie klar dem Mann ist, früher, am Anfang seiner Karriere, eine Hellsicht und andere genialische Gaben besessen zu haben, die sich irgendwann verflüchtigten oder Routine wurden. Fast ist es, als redete Kerr von sich und den Seinen damals in der dritten Person. Er möchte diese Typen gern einmal wieder treffen, er hat sie im Studio gesucht und für ein paar Momente auch gefunden.
Die Norweger A-ha dagegen, ebenfalls groß geworden in den achtziger Jahren, haben in der vergangenen Zeit ziemlich erfolgreich das Etikett abstreifen können, nur eine Teenieband mit lustigen Haaren zum Ausschneiden und An-die-Wand-Hängen zu sein. Und so konnten sie auf die frühen Hits wie "Take on Me" oder "Stay on these Roads" spätere wie "Summer Move on" oder "Celice" folgen lassen. Dabei verwandelten sich die drei von A-ha aber mehr und mehr in eine Gitarrenband auf der Suche nach lagerfeuerfesten Melodien, gerade Magne Furuholmen liebte eine Band wie Travis vielleicht ein bisschen zu sehr. Da aber Bands wie Travis in einer Welt, die von Lily Allen oder Lady Gaga mit großartig genialischer Einfalt der Mittel besungen wird, nicht viel zu gewinnen haben, klingt "Foot of the Mountain" (Universal) von der ersten Sekunde an elektronisch. "The Bandstand" ballert regelrecht los wie Kirmesmusik, danach regieren die hellen Fanfaren des Pop aus den frühen Tagen des Videos.
Und wie schon damals zeigen Magne Furuholmen, Pal Waaktaar-Savoy und der Sänger Morten Harket auch jetzt, dass man Gitarren zum Songwriting nicht unbedingt braucht. Das Titelstück "Foot of the Mountain", das leise "Nothing is Keeping You Here" und zum Schluss das noch leisere "Start the Simulator" sind wirklich feine, elektronische Lieder. Auf den Pressefotos, die mit der Platte kommen, versuchen die drei Herren im mittleren Alter so stromlinienförmig getunt auszusehen wie vor ein paar Jahren Zoot Woman, als die wiederum versuchten, alte analoge Formeln für den Pop des einundzwanzigsten Jahrhunderts zurückzugewinnen. A-ha tun das jetzt auch, aber für sie ist es das erste Mal. Vielleicht heißt Wiederholung aber nur, dass man macht, was man am besten kann.
TOBIAS RÜTHER
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Die Simple Minds aus Glasgow begannen vor dreißig Jahren, Musik aufzunehmen. Auf ihrem Debüt waren sie so gitarrenpoppig wie heute vielleicht die Kaiser Chiefs, danach erschienen bis 1982 fünf unfassbar gute Platten, die von elektronischem Ernst über weißen Kunstfunk und düstere Großstadtsoundtracks bis zu glänzendem Romantikpop rasend schnell die Stile musterten, anprobierten und ablegten. Danach begann die Stadionrockkarriere der Simple Minds, das war die einzige gravierende Änderung für lange Zeit, bedauert von den einen, gefeiert von den anderen Fans.
Bis zu "Graffiti Soul" (Universal), dem neuesten Album der Band um Jim Kerr, erschienen über die Jahre allerhand andere, die einem egal sein konnten, und selbst diese neue Platte hat schwache Momente. Sie ragt aber dann doch wieder heraus, weil sich an ihr etwas beobachten lässt, das auch anderen Helden der achtziger Jahren wie A-ha passiert ist: dass eine Band vom Sound ihrer Vergangenheit eingeholt wird, weil der plötzlich wieder zum Sound der Gegenwart geworden ist, und die Band deshalb, um Anschluss zu halten, einfach die alten Tricks neu einstudiert. Damit rennt sie zwar immer noch der Gegenwart hinterher, klingt aber oft viel besser.
Martin Gore hat zur Inspiration für das neueste Album seiner Band Depeche Mode bei Ebay alte Synthesizer ersteigert. So weit sind die Simple Minds nicht gegangen: "Graffiti Soul" versucht mit der Breite des Stadions von heute die analoge Klaustrophobie früher Platten wie "Empires and Dance" nachzuempfinden. Das glückt bei "Moscow Underground" mal mehr, bei "Stars Will Lead the Way" mal weniger. Spricht man mit Jim Kerr, dem aufmerksamen Sänger der Simple Minds, über die Evolution seiner Band, dann freut man sich darüber, wie klar dem Mann ist, früher, am Anfang seiner Karriere, eine Hellsicht und andere genialische Gaben besessen zu haben, die sich irgendwann verflüchtigten oder Routine wurden. Fast ist es, als redete Kerr von sich und den Seinen damals in der dritten Person. Er möchte diese Typen gern einmal wieder treffen, er hat sie im Studio gesucht und für ein paar Momente auch gefunden.
Die Norweger A-ha dagegen, ebenfalls groß geworden in den achtziger Jahren, haben in der vergangenen Zeit ziemlich erfolgreich das Etikett abstreifen können, nur eine Teenieband mit lustigen Haaren zum Ausschneiden und An-die-Wand-Hängen zu sein. Und so konnten sie auf die frühen Hits wie "Take on Me" oder "Stay on these Roads" spätere wie "Summer Move on" oder "Celice" folgen lassen. Dabei verwandelten sich die drei von A-ha aber mehr und mehr in eine Gitarrenband auf der Suche nach lagerfeuerfesten Melodien, gerade Magne Furuholmen liebte eine Band wie Travis vielleicht ein bisschen zu sehr. Da aber Bands wie Travis in einer Welt, die von Lily Allen oder Lady Gaga mit großartig genialischer Einfalt der Mittel besungen wird, nicht viel zu gewinnen haben, klingt "Foot of the Mountain" (Universal) von der ersten Sekunde an elektronisch. "The Bandstand" ballert regelrecht los wie Kirmesmusik, danach regieren die hellen Fanfaren des Pop aus den frühen Tagen des Videos.
Und wie schon damals zeigen Magne Furuholmen, Pal Waaktaar-Savoy und der Sänger Morten Harket auch jetzt, dass man Gitarren zum Songwriting nicht unbedingt braucht. Das Titelstück "Foot of the Mountain", das leise "Nothing is Keeping You Here" und zum Schluss das noch leisere "Start the Simulator" sind wirklich feine, elektronische Lieder. Auf den Pressefotos, die mit der Platte kommen, versuchen die drei Herren im mittleren Alter so stromlinienförmig getunt auszusehen wie vor ein paar Jahren Zoot Woman, als die wiederum versuchten, alte analoge Formeln für den Pop des einundzwanzigsten Jahrhunderts zurückzugewinnen. A-ha tun das jetzt auch, aber für sie ist es das erste Mal. Vielleicht heißt Wiederholung aber nur, dass man macht, was man am besten kann.
TOBIAS RÜTHER
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Noch im Jahre 1985 als Bubblegum-Pop gepriesen, beweisen sie 24 Jahre später das sie es immer noch können und liefern mit "Foot of the mountain" eines ihrer besten Alben ab.
Schon nach den ersten Klängen von "The Bandstand" wird klar das auf diesem Album der …
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Noch im Jahre 1985 als Bubblegum-Pop gepriesen, beweisen sie 24 Jahre später das sie es immer noch können und liefern mit "Foot of the mountain" eines ihrer besten Alben ab.
Schon nach den ersten Klängen von "The Bandstand" wird klar das auf diesem Album der Synthesizer dominiert und das paßt gut zu dein eingängigen Melodien und der unverkennbaren Stimme von Morton Harket. "The Bandstand'" ist für mich auch gleich das erste große Highlight der neuen CD. Ein unglaublicher Titel, der das Album auch zutreffend beschreibt.
Auch der zweite Titel hat dann durchaus Hitpotential und würde sich sicherlich als zweite Single anbieten. Ein wenig verspielt mit dem Morten typischen Gesang und der Eingängigkeit wie ihn A-ha einfach aus dem Ärmel schütteln und mit der ersten grandiosen Single "Foot of the mountain" vergleichbar.
Aber auf dem Album wird mehr geboten, dann mit "Shadowside" wandern A-ha vom Schatten zum Licht und untermalen dieses musikalisch in Perfektion. Aber natürlich darf auch die Ballade mit viel Melancholie nicht fehlen, hier als "Start the Simulator" und mir der schmachtenden Stimme von Morton, wobei wir dieses schon besser gehört haben.
Insgesamt ist es ein grandioses Album das ich fast gleichwertig mit "Hunting high and low" stellen möchte. Es bietet zwar nur 10 Titel, aber manchmal ist weniger einfach mehr. A-ha geben sich bei diesem Album keiner Schwäche hin und schaffen es durchgängig das sehr hohe Niveau zu halten.
Anspieltips: The Bandstand, Foot of the mountain, Riding the Crest und Start the Simulator
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Antworten 3 von 3 finden diese Rezension hilfreich
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Wunderschöne Musik der norwegischen Band mit der besonderen Stimme von Morten Harket. Ein Muss für alle Fans, ein Genuss auch für jeden anderen.
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