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Jarven kann ihr Glück kaum fassen: Bei einem Film-Casting wird sie für die Hauptrolle ausgesucht. Zur Probe, so erzählt man ihr, soll Jarven sich bei einem offiziellen Staatsakt als echte Prinzessin des Königreichs Skogland ausgeben, weil sie ihr seltsamerweise sehr ähnlich sieht. Jarven weiß nicht, dass Prinzessin Malena verschwunden ist. Irgendetwas scheint im idyllischen Skogland nicht in Ordnung zu sein und Jarven wird bald in ein unglaubliches Abenteuer verwickelt. "Skogland" ist eine spannende Geschichte, in der gesellschaftliche Zusammenhänge und die Rolle der Medien in den Blick…mehr

Produktbeschreibung
Jarven kann ihr Glück kaum fassen: Bei einem Film-Casting wird sie für die Hauptrolle ausgesucht. Zur Probe, so erzählt man ihr, soll Jarven sich bei einem offiziellen Staatsakt als echte Prinzessin des Königreichs Skogland ausgeben, weil sie ihr seltsamerweise sehr ähnlich sieht. Jarven weiß nicht, dass Prinzessin Malena verschwunden ist. Irgendetwas scheint im idyllischen Skogland nicht in Ordnung zu sein und Jarven wird bald in ein unglaubliches Abenteuer verwickelt. "Skogland" ist eine spannende Geschichte, in der gesellschaftliche Zusammenhänge und die Rolle der Medien in den Blick genommen werden. Der Schauspieler Bernd Stephan interpretiert diese vielschichtige Geschichte nuancenreich und mitreißend. Ulrich Maskes Musiken begleiten den Zuhörer durch die Handlung und stimmen auf die wechselnden Schauplätze ein. Das gleichnamige Buch ist im Verlag Friedrich Oetinger erschienen.
Autorenporträt
Kirsten Boie, geboren 1950 in Hamburg, ist eine der renommiertesten deutschen Kinder- und Jugendbuchautorinnen. Nach ihrem Studium promovierte sie in Literaturwissenschaft und arbeitete anschließend als Lehrerin. Nach der Adoption des ersten Kindes musste sie auf Verlangen des vermittelnden Jugendamtes die Lehrerinnentätigkeit aufgeben und begann zu schreiben. 1985 erschien Kirsten Boies erstes Buch, "Paule ist ein Glücksgriff", das mehrfach ausgezeichnet wurde. Für ihr Gesamtwerk erhielt Kirsten Boie im Jahr 2007 den Sonderpreis des Deutschen Jugendliteraturpreises und im Jahr 2008 den Großen Preis der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur. 2011 wurde sie mit dem Gustav-Heinemann-Friedenspreis ausgezeichnet. Inzwischen sind von Kirsten Boie rund 100 Bücher erschienen und in zahlreiche Sprachen übersetzt worden. Neben Kinder- und Jugendbüchern schreibt Kirsten Boie auch Vorträge und Aufsätze zu verschiedenen Aspekten der Kinder- und Jugendliteratur und der Leseförderung. Im Auftrag des Goethe-Institutes unternimmt sie Reisen ins europäische und nichteuropäische Ausland. Für ihr ehrenamtliches Engagement wurde ihr 2011 das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse verliehen. Kirsten Boie hat zwei erwachsene Kinder und lebt mit ihrem Mann bei Hamburg.
Rezensionen
"Kirsten Boie gelingt das Kunststück, ohne Fantasy-Tricks eine märchenhafte und zugleich realistisch-politische Geschichte zu erzählen, die auch als Hörbuch sehr zu empfehlen ist." -- Quelle: Literaturen
Der Sprecher Bernd Stephan liest gewohnt professionell Mit seiner warmen und melodischen Stimme haucht er den charakterstarken Figuren der Geschichte Leben ein! Quelle: Arbeitsgemeinschaft Jugendliteratur und Medien der GEW

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 19.10.2005

Das perfekte Double
Filmreifer Politkrimi: "Skogland" von Kirsten Boie

Mit Vierzehn denkt man viel über das Leben nach. Die immer existentielle und meist unlösbare Frage "Wer bin ich?" quält in diesem Alter besonders. Auch Jarven sinniert über ihr Leben, zornig darüber, daß ihr ihre überfürsorgliche Mutter bisher alles "versaut" hat, was vierzehn Jahre alten Mädchen Spaß macht. Die Mama, nicht nur als Erziehungsberechtigte, sondern auch als Benimm-Trainerin berufsmäßig eine Tugendwächterin, scheint auch diesmal ein unüberwindbares Hindernis im Teenietraum, für den Film entdeckt zu werden. Ausgerechnet Jarven, die sich in ihrer Verzagtheit, noch dazu eher mäßig attraktiv, überhaupt nicht für große Auftritte eignet, bekommt die Rolle, die die ausländische Filmcrew verspricht, seltsamerweise bleiben sogar die mütterlichen Bedenken aus. Doch welche Rolle das ist - die eigentliche hinter der offiziellen -, das bleibt, von der Autorin durch immer neue Wendungen raffiniert vernebelt, lange undurchsichtig.

Kirsten Boie führt in ihrem neuen Roman von deutscher Alltagswirklichkeit in ein erdachtes Königreich. In "Skogland" herrscht ein Kampf um soziale Gerechtigkeit, das Land ist Nährboden für Ausbeutung und Unterdrückung. Mit einem gütigen König, einer unglücklichen Prinzessin und einem bösen Onkel geht es dort ziemlich märchenhaft zu, doch Boie spielt geschickt mit Schwarz und Weiß. Die Gegensätze - die Reichen aus dem Süden blond und adrett, doch hinterlistig und raffgierig; die im Norden arm, dunkel und dreckig, dafür mit edler Gesinnung - verkommen nicht zu platten Klischees.

Auch von der märchenhaften Kulisse darf man sich nicht täuschen lassen, in Boies fremder Welt geht es nicht nur um den archaischen Kampf der Guten gegen das Böse. Skogland steht stellvertretend für jeden, auch jeden noch so modernen Staat, in dem aus einem starken sozialen Gefälle Konflikte entstehen, die vor blutigen Auseinandersetzungen nicht haltmachen.

Ob oder wieweit Gewalt als Mittel taugt, damit sieht sich schnell auch Jarven konfrontiert: Nachdem sie Malena, die verschwundene skogländische Königstochter, bei öffentlichen Auftritten gedoubelt hat, wird sie von deren nordskogischen Freunden entführt und gefangengehalten. Sie erfährt, was die Rebellen erreichen wollen und um was es den Machthabern geht. Nach und nach begreift das Mädchen, daß aus der romantischen Scharade längst eine häßliche Intrige geworden ist, deren wichtigster Teil sie ist. Je mehr Jarven von den Verhältnissen in Skogland versteht, desto weniger ist sie sich ihrer eigenen Rolle sicher: War denn mein ganzes bisheriges Leben eine Lüge? Bin ich denn noch ich?

Boies ziemlich wilde Mischung aus Fiktion und Realität, aus Abenteuererzählung, Verwechslungsgeschichte, Märchen und Politkrimi hätte schnell zu einem verwirrenden Durcheinander werden können. Dank ihres technischen Könnens und ihres Sprachvermögens (mit dem gewohnt feinen Sinn für Komik) fügen sich Versatzstücke und Parallelhandlungen trotz der vielen raschen Wechsel zu einer gradlinigen Erzählung zusammen, mit der die Autorin wieder einmal beweist, daß man jungen Lesern anspruchsvolle literarische Konstruktionen ebenso zumuten kann wie schwierige - und darum meist als unattraktiv geltende - Themen, wenn sie denn elegant verpackt sind. Das kann kaum jemand so gut wie Kirsten Boie, die sich auch in politischen Dingen als Moralistin angenehm zurückhält und ganz unaufdringlich, aber mit großer Leidenschaft nicht nur von der Suche nach der eigenen Identität, sondern auch von den Folgen wirtschaftlichen Ungleichgewichts, von Terror und Rassismus erzählt. Zu Boies kluger und belehrungsfreier Art des Schreibens gehört auch, daß sie nicht für jeden Konflikt eine einfache Lösung bietet und nicht auf jede Frage eine Antwort hat. Und wer nichts von den Problemen der Welt wissen möchte, der kann auch nur die gute, die rasante, die spannende Geschichte genießen. Mit einem filmreifen Happy-End.

ELENA GEUS

Kirsten Boie: "Skogland". Verlag Friedrich Oetinger, Hamburg 2005. 384 S., geb., 14,90 [Euro]. Ab 12 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

Jörg Schindler findet, dass Kirsten Boie das "nahezu Unmögliche" geschafft hat, nämlich ein Jugendbuch über "Angst und Diktatur" zu schreiben, das Zusammenspiel von Lügen, Machterhalt und Politik verständlich zu machen und ihre 12 bis 13-jährigen Leser auch noch zu fesseln. Das Mädchen Jarven wird unter dem Vorwand einer Schauspielrolle für einen Märchenfilm nach "Skogland" gelockt und dort von skrupellosen Machthabern als "Ersatz" für die verschwundene Prinzessin des Landes eingesetzt und damit "Teil einer großen Verschwörung", fasst der Rezensent zusammen. Die Autorin beschäftigt sich in ihrem Roman mit den "großen Fragen" nach Wahrheit, Gerechtigkeit und der Legitimität von Gewalt, und sie tut dies angesichts der "Aktualität und Schwere" dieser Themen mit "verblüffender Leichtigkeit", so Schindler beeindruckt. Dass Boie am Schluss kein wohlfeiles Happy-End bietet, rechnet ihr der begeisterte Rezensent zudem als besonderes Verdienst an.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Ein Entwicklungsroman, der ein Mädchen, das sich schon immer irgendwie anders gefühlt hat, auf dem Weg zur Mündigkeit und Individualität zeigt; ein spannender Krimi, dessen Figuren psychologisch funktionieren und durch ihre Verstrickungen miteinander überraschen, eine Geschichte mit krassem Gegenwartsbezug, in der sozialkritische Weltliteratur mit nur scheinbar fiktivem Charakter anklingt ..." Die WELT, 03.08.2005