Natascha Wodin
Audio-CD
Sie kam aus Mariupol
551 Min.. Lesung. Gekürzte Ausgabe
Gesprochen: Manzel, Dagmar
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»Wenn du gesehen hättest, was ich gesehen habe« - Natascha Wodins Mutter sagte diesen Satz immer wieder und nahm doch, was sie meinte, mit ins Grab. Da war die Tochter zehn und wusste nicht viel mehr, als dass sie zu einer Art Menschenunrat gehörte, zu irgendeinem Kehricht, der vom Krieg übriggeblieben war. Wieso lebten sie in einem der Lager für »Displaced Persons«, woher kam die Mutter, und was hatte sie erlebt? Erst Jahrzehnte später öffnet sich die Blackbox ihrer Herkunft.Sie kam aus Mariupol ist das außergewöhnliche Hörbuch einer Spurensuche. Natascha Wodin geht dem Leben ihr...
»Wenn du gesehen hättest, was ich gesehen habe« - Natascha Wodins Mutter sagte diesen Satz immer wieder und nahm doch, was sie meinte, mit ins Grab. Da war die Tochter zehn und wusste nicht viel mehr, als dass sie zu einer Art Menschenunrat gehörte, zu irgendeinem Kehricht, der vom Krieg übriggeblieben war. Wieso lebten sie in einem der Lager für »Displaced Persons«, woher kam die Mutter, und was hatte sie erlebt? Erst Jahrzehnte später öffnet sich die Blackbox ihrer Herkunft.
Sie kam aus Mariupol ist das außergewöhnliche Hörbuch einer Spurensuche. Natascha Wodin geht dem Leben ihrer ukrainischen Mutter nach, die aus der Hafenstadt Mariupol stammte und mit ihrem Mann 1943 als »Ostarbeiterin« nach Deutschland verschleppt wurde.
Sie kam aus Mariupol ist das außergewöhnliche Hörbuch einer Spurensuche. Natascha Wodin geht dem Leben ihrer ukrainischen Mutter nach, die aus der Hafenstadt Mariupol stammte und mit ihrem Mann 1943 als »Ostarbeiterin« nach Deutschland verschleppt wurde.
Natascha Wodin, 1945 als Kind sowjetischer Zwangsarbeiter in Fürth/Bayern geboren, wuchs erst in deutschen DP-Lagern auf, dann, nach dem frühen Tod der Mutter, in einem katholischen Mädchenheim. Ihr schriftstellerisches Werk wurde vielfach ausgezeichnet, allein für ihr bislang erfolgreichstes Buch, Sie kam aus Mariupol, bekam sie den Alfred-Döblin-Preis, den Preis der Leipziger Buchmesse und den August-Graf-von-Platen-Preis verliehen. Natascha Wodin lebt in Berlin und Mecklenburg.
Produktdetails
- Verlag: Argon Verlag
- Anzahl: 8 Audio CDs
- Gesamtlaufzeit: 551 Min.
- Erscheinungstermin: 24. August 2017
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783839815885
- Artikelnr.: 48106073
Herstellerkennzeichnung
Argon Verlag AVE GmbH (7%)
Waldemarstr. 33a
10999 Berlin
www.argon-verlag.de
Es hat jüngst kluge Bücher über den Albtraum des zwanzigsten Jahrhunderts gegeben (...). Sie alle erzählen die Geschichte der Gewalt so, wie sie in den Archiven erscheint, als weit entferntes blutiges Gewimmel. Natascha Wodin zeigt nur einen kleinen Ausschnitt aus dem Geschehen. Aber sie holt es so nah heran, dass wir unsere eigene Geschichte darin gespiegelt sehen. Andreas Kilb FAZ.NET
Ich glaubte alles über den zweiten Weltkrieg zu wissen, doch hat mich dieses Buch eines Besseren belehrt. Natürlich war mir das Thema der Zwangsarbeit während der NS-Diktatur nicht neu, trotzdem hat mir dieses Buch viele neue Aspekte eröffnet. Im Mittelpunkt der Geschichte steht …
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Ich glaubte alles über den zweiten Weltkrieg zu wissen, doch hat mich dieses Buch eines Besseren belehrt. Natürlich war mir das Thema der Zwangsarbeit während der NS-Diktatur nicht neu, trotzdem hat mir dieses Buch viele neue Aspekte eröffnet. Im Mittelpunkt der Geschichte steht die Mutter der Autorin, über deren Vergangenheit sie sehr wenig wusste, das veranlasste sie sich auf Spurensuche zu begeben, das Ergebnis ihrer Recherche ist ein mehr als nur gelungenes Buch, es ist der Leidensweg unterschiedlicher Menschen, die trotz starkem Lebenswillen an ihrem Schicksal zerbrachen. Toll geschrieben, schnell gelesen und absolut empfehlenswert.
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Treppenwitz der Geschichte
In ihrer Dankesrede zum Preis der Leipziger Buchmesse 2017 hat die Schriftstellerin Natascha Wodin auf die Ironie des Schicksals hingewiesen. Ihre Mutter hätte sich nicht träumen lassen, sagte sie, dass ausgerechnet hier ein Bild von ihr auf der Bühne …
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Treppenwitz der Geschichte
In ihrer Dankesrede zum Preis der Leipziger Buchmesse 2017 hat die Schriftstellerin Natascha Wodin auf die Ironie des Schicksals hingewiesen. Ihre Mutter hätte sich nicht träumen lassen, sagte sie, dass ausgerechnet hier ein Bild von ihr auf der Bühne präsentiert würde, am Standort einer ehemaligen Waffenfabrik des Flick-Konzerns, in der sie gegen Kriegsende unter erbärmlichsten Umständen als russische Zwangsarbeiterin für die Nazis arbeiten musste. In dem ausdrücklich nicht als Roman firmierenden Buch «Sie kam aus Mariupol» gibt ihre Tochter diesem Schicksal belletristisch eine beeindruckende literarische Stimme. Schon der Titel deutet darauf hin, hier geht es um eine Lebensgeschichte, die an einem abgelegenen Ort ihren Anfang nimmt, am fernen Asowschen Meer.
«Dass ich den Namen meiner Mutter in die Suchmaschine des russischen Internets eintippte, war nicht viel mehr als eine Spielerei» lautet der erste Satz. Das war 2013, die Autorin mit russisch-ukrainischen Wurzeln hatte die Suche nach ihrer Mutter eigentlich schon lange aufgegeben, «es war mir nicht gelungen, auch nur die Spur einer Spur zu finden». Aber nun geschehen einige Wunder, auf der Internetseite «Asov’s Greecks» war überraschend der Name ihrer Mutter verzeichnet, sie war in einem genealogischen Forum gelandet, und nachdem sie sich dort registriert hatte, konnte sie sogar eine konkrete Suchanfrage starten. Spannend wie ein Krimi liest sich die Geschichte dieser Recherche, die Stück für Stück immer mehr Details aus dem Leben ihrer Mutter ans Tageslicht bringt, sie findet sogar Fotos der Familie und bekommt Kontakt zu entfernten Verwandten und zu Leuten, die Auskunft geben können zu ihren Vorfahren. Es sind viele glückliche Zufälle, die ihr allmählich ein vorher nie für möglich gehaltenes Bild vom Leben ihrer Mutter bescheren. Als Krönung erhält sie schließlich sogar zwei Hefte mit einer Autobiografie, die Lidia, die Schwester ihrer Mutter, als Achtzigjährige geschrieben hat und die sie nun, im zweiten Teil des Buches, mit eigenen Worten nacherzählt. Die Tante berichtet in ihren Memoiren von den Folgen der Russischen Revolution und den Stalinistischen Säuberungen, die ihre wohlhabende Familie nach und nach völlig zerschlagen, sie selbst landet für zehn Jahre in einem sibirischen Arbeitslager.
Alle Brüche des 20. Jahrhunderts spiegeln sich in dieser Familiengeschichte, und das Drama von Lidia wiederholt sich, - grausame Parallelität der Geschichte -, als die Eltern von Natascha Wodin nach den schlimmen Zeiten der deutschen Besetzung 1944 von den Nazis als Zwangsarbeiter nach Leipzig verschleppt werden. Nach dem Krieg leben sie dann im Status von «Displaced Persons» unter erbärmlichsten Umständen in einem Lagerschuppen in Fürth. Der Vater verlässt die Familie schließlich nach einem missglückten Versuch als Unternehmer und geht als Sänger auf Reisen. Er unterstützt sie finanziell, die Mutter aber wird zunehmend depressiv, bewältigt ihr bedrückendes Leben einfach nicht mehr, 1956 dann verlässt die Verwirrte ohne ein Wort die Behelfswohnung, lässt ihre beiden zehn und vier Jahre alten Töchter allein zurück und ertränkt sich in der Regnitz.
Natascha Wodin erzählt ihre berührende Geschichte einer Spurensuche in einer einfach strukturierten Sprache schnörkellos und ohne jedes Pathos, sie ergänzt dabei die recherchierten Fakten mit vielen Mutmaßungen, mit Fiktionen auch. Mir ging es beim Lesen so, dass ich immer wieder auf die Autorin selbst kam in meinen Gedanken, mein Mitgefühl galt weniger den Angehörigen, über die sie berichtet, als ihr selbst, der noch Lebenden, denn was musste sie als Zehnjährige nach dem Tod der Mutter so alles durch gestanden haben! Ihre Spurensuche ist eine ebenso aufregende wie erschütternde virtuelle Reise durch die jüngere Geschichte, mit der die Autorin nicht nur ihre eigene Herkunft aufarbeitet, sondern auch den Zwangsarbeitern in Deutschland ein längst fälliges literarisches Denkmal setzt.
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Auf Natascha Wodin wurde ich nach der Verleihung des Preises der Leipziger Buchmesse aufmerksam, den sie für „Sie kam aus Mariupol“ Ende März erhielt. Es ist wichtig, dass dieses Buch geschrieben wurde. Nicht nur für die Autorin, die damit den Leser an einem bewegenden …
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Auf Natascha Wodin wurde ich nach der Verleihung des Preises der Leipziger Buchmesse aufmerksam, den sie für „Sie kam aus Mariupol“ Ende März erhielt. Es ist wichtig, dass dieses Buch geschrieben wurde. Nicht nur für die Autorin, die damit den Leser an einem bewegenden Kapitel ihrer eigenen Geschichte teilhaben lässt, sondern auch für jeden von uns, wird hier doch exemplarisch an einem individuellen Schicksal ein sehr dunkles Kapitel unserer deutschen Geschichte beleuchtet, das jahrzehntelang totgeschwiegen wurde.
Zwischen 1939 und 1945 deportierten die Nationalsozialisten zig Millionen Menschen (die genaue Zahl ist unbekannt) aus allen Gesellschaftsschichten, vornehmlich aus Osteuropa, die in deutschen Fabriken, überwiegend Rüstungsbetrieben, als Arbeitssklaven eingesetzt wurden. Ungefähr ein Drittel davon waren Frauen, von denen man manche gemeinsam mit ihren Kindern verschleppte und in Arbeitslagern unterbrachte. Die meisten schufteten sich zu Tode, aber auch die Überlebenden waren für den Rest ihres Lebens gezeichnet und kaum mehr in der Lage, für sich oder auch ihre Kinder zu sorgen.
So auch die Mutter der Autorin, die an den erlebten Gräueln zugrunde geht und sich schließlich das Leben nimmt, als Natascha Wodin gerade einmal zehn Jahre alt ist. Für das Mädchen folgt der Aufenthalt in Lagern für „displaced persons“, danach eine Odyssee durch verschiedene Heime. Erst viele, viele Jahre später setzt sie sich mit ihrer Familiengeschichte auseinander und beginnt nachzuforschen, wo die Wurzeln ihrer Mutter liegen.
Immer nüchtern, fast schon emotionslos, nimmt Natascha Wodin den Leser mit auf ihre Reise in die Vergangenheit und enthüllt Schicht für Schicht die Tragik eines Lebens in dunklen Zeiten. Peu à peu setzt sich aus einzelnen Fragmenten der mütterliche Lebenslauf zusammen und dokumentiert an deren Einzelschicksal die Lebensumstände der Zwangsarbeiter, die für (noch immer) renommierte deutsche Firmen (nicht nur, aber doch überwiegend Rüstungskonzerne) sprichwörtlich verheizt wurden. Ein erschütterndes Dokument unserer Geschichte, das zur Pflichtlektüre im Unterricht werden sollte. Lesen!
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Broschiertes Buch
"Mein Leben lang hatte ich mich benachteiligt gefühlt, weil ich keine Familie hatte, aber das war nur deshalb so gewesen, weil ich nicht gewusst hatte, dass ich ein glücklicher Mensch war ohne diesen ganzen Ballast." So lautet eine Selbsterkenntnis der Autorin in ihrem neuesten …
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"Mein Leben lang hatte ich mich benachteiligt gefühlt, weil ich keine Familie hatte, aber das war nur deshalb so gewesen, weil ich nicht gewusst hatte, dass ich ein glücklicher Mensch war ohne diesen ganzen Ballast." So lautet eine Selbsterkenntnis der Autorin in ihrem neuesten Werk.
Natascha Wodin, 1945 in Fürth als Kind sowjetischer Zwangsarbeiter geboren, erzählt in „Sie kam aus Mariupol“ die bewegende und tragische Geschichte ihrer Familie. Das Buch ist eine Mischung aus autobiografischem Roman und detaillierter genealogischer Recherche. Trotz des bedeutsamen Themas hinterlässt die Lektüre jedoch einen insgesamt enttäuschenden Eindruck, auch für die Leserschaft ist reichlich Ballast zwischen den beiden Buchdeckeln enthalten.
Der erste Teil des Buches widmet sich minutiös der Ahnenforschung der Autorin. Diese Abschnitte sind oft langweilig und verwirrend, insbesondere aufgrund der zahlreichen russischen Namen. Ein Stammbaum hätte hier wesentlich zur Orientierung beigetragen und geholfen, die komplexen familiären Verbindungen besser zu verstehen. Die detaillierte, immer wieder sprunghaft erzählte Familiengeschichte bremst den Lesefluss und erschwert das Eintauchen in die Erzählung.
Der zweite Teil des Buches befasst sich mit der Geschichte Russlands und der Sowjetunion, einschließlich der Revolution, dem Ende des Zarenreichs, Enteignungen, Zwangsarbeit und Umsiedlungen. Auch hier bleibt die Erzählung oft schwer verständlich, insbesondere ohne umfangreiches historisches Hintergrundwissen. Die Vielzahl an Ereignissen und Personen tragen zur Komplexität bei und machen es schwierig, der Geschichte gut folgen zu können.
Im dritten Teil wird die Story persönlicher und fokussiert sich auf Wodins Kindheit und Jugend in Deutschland sowie auf den frühen Selbstmord ihrer Mutter, als die Autorin erst elf Jahre alt war. Diese Passagen sind emotionaler und bieten einen tieferen Einblick in die persönlichen Tragödien der Familie. Doch auch hier bleibt die Lektüre herausfordernd. Die Autorin beschreibt detailliert Familienfotos, die nur teilweise und oft an völlig anderer Stelle im Text abgebildet sind, was es schwer macht, sich zurecht zu finden. Zudem sind viele Passagen von Vermutungen geprägt und in einem langatmigen, anklagenden Ton gehalten, was das Lesen für mich zusätzlich erschwert hat.
Die Geschichte von Natascha Wodins Familie ist zweifellos erschütternd und bedauernswert. Sie wurde sowohl durch die Weltpolitik als auch durch persönliche Umstände schwer gezeichnet. Doch die literarische Umsetzung dieses harten Schicksals in eine gut lesbare und fesselnde Erzählung ist nur teilweise gelungen. Das Buch fordert von Leserinnen und Lesern viel Geduld und Ausdauer, und trotz der bedeutenden Thematik bleibt der Gesamteindruck zwiespältig.
Fazit: „Sie kam aus Mariupol“ bietet einen wichtigen und bewegenden Einblick in die Geschichte einer Familie, die durch die politischen und sozialen Umwälzungen des 20. Jahrhunderts tief geprägt wurde. Leider leidet die Lektüre unter einer übermäßigen Detailverliebtheit und einer komplexen Erzählweise, die es schwierig machen, sich in die Geschichte hineinzufinden. Die literarische Umsetzung, dieses harte Los in gute Literatur zu fassen ist nur teils gelungen.
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Sehr geehrte Damen und Herren von Buecher.de,
mich ärgert,dass für jeden belletristischen Quatch Reklame gemacht wird auf Ihrer Seite, ein Buch dass den Buchpreis in Leipzig erhalten hat, wird nicht erwähnt. Es kann doch nicht alles nach Verkaufszahlen und Umsatz gehn, sondern …
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Sehr geehrte Damen und Herren von Buecher.de,
mich ärgert,dass für jeden belletristischen Quatch Reklame gemacht wird auf Ihrer Seite, ein Buch dass den Buchpreis in Leipzig erhalten hat, wird nicht erwähnt. Es kann doch nicht alles nach Verkaufszahlen und Umsatz gehn, sondern vielleicht auch nach Qualität !
Wir älteren Leser werden immer mehr! Und werden unsere Bücher wieder in der Buchhandlung kaufen ,noch dazu , nachdem der Versand jetzt mindestens 4 Tage dauert.
Zur Verbesserung der Qualität würde ich auch vorschlagen, dass Sie Angaben über das Erscheinen von Taschenbüchern machen und eine Erklärung abgeben, warum so ein wichtiges Buch wie SIE KAM AUS MARIUPUL bzw. KOMPASS erst so spät lieferbar ist.
Mit freundlichen Grüssen
S. Gemeinhardt
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