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Die Protagonistin des Hörbuchs, eine Schwarze Ich-Erzählerin, wächst am Rande des Ruhrgebiets auf, in den neunziger Jahren. Zu Hause wütet ein gewalttätiger Stiefvater, in der Schule gibt es wenig Unterstützung, dafür viel Ausgrenzung. Auf einem Kindergeburtstag steht beim Klingelstreich plötzlich ein Neonazi in der Tür. Die Protagonistin weiß, wie es ist, jeden Tag mit dem Schlimmsten zu rechnen, bis das Schlimmste zur Selbstverständlichkeit wird. Wo sich für andere Türen öffnen, schließen sie sich für die Ich-Erzählerin mehr und mehr, bis sie selbst davon überzeugt ist, das...
Die Protagonistin des Hörbuchs, eine Schwarze Ich-Erzählerin, wächst am Rande des Ruhrgebiets auf, in den neunziger Jahren. Zu Hause wütet ein gewalttätiger Stiefvater, in der Schule gibt es wenig Unterstützung, dafür viel Ausgrenzung. Auf einem Kindergeburtstag steht beim Klingelstreich plötzlich ein Neonazi in der Tür. Die Protagonistin weiß, wie es ist, jeden Tag mit dem Schlimmsten zu rechnen, bis das Schlimmste zur Selbstverständlichkeit wird. Wo sich für andere Türen öffnen, schließen sie sich für die Ich-Erzählerin mehr und mehr, bis sie selbst davon überzeugt ist, dass sie der Welt nichts zu bieten hat. Sie gerät in eine gewalttätige Beziehung, zementiert die Abhängigkeit mit mehreren Schwangerschaften. Erst als es schon fast zu spät ist, gelingt es ihr, sich und die Kinder zu befreien.Kuhnkes Hörbuch zeigt, wie Rassismus sich in die Seelen der betroffenen Menschen webt. Es wird niemanden so schnell loslassen, denn es tut weh.
Jasmina Kuhnke wurde 1982 in Hagen geboren. Sie arbeitet als TV-Autorin und Kolumnistin für ein Satire Magazin. Jasmina lebt mit ihrem Mann und ihren vier Kindern in Köln. Sie engagiert sich in der Öffentlichkeit unter ihrem Künstlernamen Quattromilf - "Mom I¿d like to follow" gegen Rassismus und Diskriminierung.
Produktdetails
- Verlag: Bastei Lübbe
- Originaltitel: Schwarzes Herz
- Anzahl: 1 MP3-CD
- Gesamtlaufzeit: 259 Min.
- Erscheinungstermin: 29. Oktober 2021
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783785784075
- Artikelnr.: 62421275
Herstellerkennzeichnung
Lübbe Audio
Schanzenstraße 6-20
51063 Köln
matthias.mundt@luebbe.de
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Für Rezensentin Miriam Zeh ist Jasmina Kuhnkes "Schwarzes Herz" eigentlich kein Roman, nicht mal ein besonders gut geschriebenes Buch. Dennoch lohnt es sich, Kuhnkes Debüt näher zu betrachten, fährt die Kritikerin fort - und zwar nicht allein wegen der aufmerksamkeitserzeugenden Absage der Autorin an die Frankfurter Buchmesse. Die Geschichte um eine junge schwarze Frau, die in den Neunzigern in Duisburg aufwächst, sich aus dem Umfeld häuslicher Gewalt befreit und immer wieder Rassismus und Diskriminierung erlebt, scheint Zeh nicht allzu weit entfernt von der Lebensgeschichte der Autorin zu sein, zudem macht die Kritikerin in dem "bekenntnishaften" Text eine ganze Reihe sprachlicher Mängel aus. Aber Kuhnkes Debüt findet dennoch eine Menge Fans, die in den sozialen Medien mit dem Buch posieren, weiß die Kritikerin und vermutet: Der Text, der deutlich zwischen "gut und böse, rassistisch und solidarisch" unterscheidet, lädt seine LeserInnen zur Identifikation ein und macht sie "zum Teil einer Gemeinschaft".
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
Jasmina Kuhnke hat einen ziemlich guten, rauen, lauten Roman geschrieben (...) Ein Roman über tägliche Demütigungen, über Schmerz, Verachtung, Gewalt und Hass. Von der Sehnsucht, kein Opfer mehr zu sein. Volker ; Adam Weidermann ; SOBOCZYNSKI Die Zeit 20211028
Eine Lebensgeschichte die Gehör verdient
In „Schwarzes Herz“ erzählt die Autorin über ihr Leben als Frau und, was anscheinend in dieser Gesellschaft noch erschwerend hinzukommt, als schwarze Frau. Sie erzählt über Ihre Erfahrungen in ihrer Kindheit, den vielen …
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Eine Lebensgeschichte die Gehör verdient
In „Schwarzes Herz“ erzählt die Autorin über ihr Leben als Frau und, was anscheinend in dieser Gesellschaft noch erschwerend hinzukommt, als schwarze Frau. Sie erzählt über Ihre Erfahrungen in ihrer Kindheit, den vielen Sprüchen, den Blicken, das ständige Abgrenzende wegen ihres „Andersseins“. Auch in der Familie wird ihr dieses Selbstbild vermittelt, sie sie halt anders aus als der Rest der Familie… Als dann ein Mann in ihr Leben tritt, der sie wahrnimmt und annimmt wie sie ist, verfällt sie ihm und wird immer mehr Opfer seiner Machtspielchen, Demütigungen und Gewalteskapaden.
Die Geschichte ist die einer extrem toxischen, gewalttätigen Beziehung aber auch die einer hochgradig frauenfeindlichen und rassistischen Einstellung der Gesellschaft. Nach dem Motto „ist ja nur ein Spruch“ hagelt es abwertende und ausgrenzende Bemerkungen zu ihrer Person, bzw. vielmehr ihrem Erscheinungsbild. Die Autorin liest die eigene Erzählung selbst, offensiv und mutig nimmt sie den/die Hörer*in mit in ihr früheres Leben. Szenen, die als Hörer*in schon kaum zu ertragen sind erzählt, Jasmina Kuhnke mit klarer Stimme und viel Selbstreflexion.
Ein sehr mitnehmendes und wachrüttelndes Hörereignis, dass ich jedem ans Herz legen möchte.
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Gebundenes Buch Der Schreibstil bzw. die Formulierungen sind z.T. sehr schlicht und geistig auf minderem Niveau. Schade, dass so ein wichtiges Thema so simpel und plump behandelt wird. Nicht empfehlenswert. Wenig Geistvolles, Metaebene gibt es nicht. Jeder Artikel in der regionalen Tageszeitung ist gehaltvoller
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Gebundenes Buch
Schwach geschriebenes Buch, voller Platitüden und einfallslos. Ich sehe hier nur Jammerei und ein von wegen ach so schwieriges Leben im Höllenloch Deutschland.
Das die Dame scheinbar zu schlecht in der Schule war, aber immerhin ein Buch herausbringen konnte steht im Gegensatz zu Ihren …
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Schwach geschriebenes Buch, voller Platitüden und einfallslos. Ich sehe hier nur Jammerei und ein von wegen ach so schwieriges Leben im Höllenloch Deutschland.
Das die Dame scheinbar zu schlecht in der Schule war, aber immerhin ein Buch herausbringen konnte steht im Gegensatz zu Ihren stories. Preislich eine Frechheit 20€ zu verlangen
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Gebundenes Buch
Ich möchte hier auch meine rein persönliche Meinung abgeben und muss das Buch leider nur mit einem Stern bewerten. Das liegt daran, dass es sich 1. nicht um einen Roman handelt (im klassischen Sinne) und 2. ein Mindestmaß an literarischem Talent vergebens gesucht wird.
Ich …
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Ich möchte hier auch meine rein persönliche Meinung abgeben und muss das Buch leider nur mit einem Stern bewerten. Das liegt daran, dass es sich 1. nicht um einen Roman handelt (im klassischen Sinne) und 2. ein Mindestmaß an literarischem Talent vergebens gesucht wird.
Ich empfinde es fast schon als subtile Beleidigung für solche Zeilen Geld zu verlangen. Nicht jeder hat das Talent zum Schreiben, das ist auch völlig ok. Es sollte daher auch nicht jeder ein Buch schreiben. Das ist mein erstes Buch, das ich tatsächlich entsorge, weil ich es mich ärgert dafür 20 Euro ausgegeben zu haben.
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Gebundenes Buch
Rassistisch motivierte Gewalt überleben
Schwarzes Herz von Jasmina Kuhnke ist ein krasses Buch. Da nützt auch die Triggerwarnung nicht.
Die Protagonistin ist eine junge Frau, die schon seit der Kindheit in einer Spirale von Gewalt. Der Stiefvater misshandelt sie, auch später der …
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Rassistisch motivierte Gewalt überleben
Schwarzes Herz von Jasmina Kuhnke ist ein krasses Buch. Da nützt auch die Triggerwarnung nicht.
Die Protagonistin ist eine junge Frau, die schon seit der Kindheit in einer Spirale von Gewalt. Der Stiefvater misshandelt sie, auch später der Partner.
Sie ist von schwarzer Hautfarbe, daher kommt noch eine Portion Rassismus hinzu.
Als Leser kann man das kaum aushalten und deswegen findet man auch nicht leicht Zugang.
Leider wurde auch die Autorin oft angefeindet und sogar massiv bedroht. Viele Kommentare, die man im Netz zu ihr und ihren Roman liest, sind abartig hasserfüllt.
Daher kann es problematisch sein, den Roman für sich zu bewerten. Mich hat der Roman literarisch nicht vollständig überzeugt. Auch weil er sprachlich so betont rüde und gnadenlos gestaltet ist.
Lange Zeit gibt es wenig Hoffnung für die Protagonistin, bis endlich lernt, sich zu wehren.
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Gebundenes Buch
Nachdem ich das Buch nun beendet habe, sitze ich hier noch ganz aufgewühlt und muss erstmal meine Gedanken ordnen.
Mir war nicht bewusst, wieviel Rassismus und Gewalt ein Mensch ertragen kann. Dieses Buch hat mir in vielen Hinsichten die Augen geöffnet und mich für Themen wie …
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Nachdem ich das Buch nun beendet habe, sitze ich hier noch ganz aufgewühlt und muss erstmal meine Gedanken ordnen.
Mir war nicht bewusst, wieviel Rassismus und Gewalt ein Mensch ertragen kann. Dieses Buch hat mir in vielen Hinsichten die Augen geöffnet und mich für Themen wie Selbstliebe, Rassismus, Gewalt etc sensibler gemacht.
Die Kapitel sind sehr kurz gehalten, sodass man immer noch „mal schnell noch Kapitel lesen“ möchte und das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen kann.
Meine Gefühle sind während des Lesens Achterbahn gefahren. Manchmal zu Tränen gerührt, dann voller Mitleid, Wut, Trauer, Entsetzen. Dieses Buch ist wirklich nichts für schwache Nerven. Am besten hat mir gefallen, wie die Autorin die Liebe zu ihren Kindern beschreibt. Solche Gefühle kann nur eine Mama nachvollziehen.
Etwas gestört hat mich die teils vulgäre Sprache und auch die vielen Zeitsprünge haben mich manchmalnetwas verwirrt, sodass ich oft überlegen musste wo (in welchem Lebensabschnitt) wir uns gerade befinden.
Ich wünsche der Autorin alles gute und hoffe, dass sie in ihrem Leben nie wieder solche Qualen erleiden muss.
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Gebundenes Buch
Das Cover passt zu dem Inhalt des Buches.
Ein dunkelhäutiges Mädchen, dem von klein auf immer wieder das "anders sein" vor Augen geführt wird. Die Großeltern, die erschrocken feststellen, dass die Tochter ein farbiges Kind zu Welt bringt. Der Stiefvater, der ihr …
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Das Cover passt zu dem Inhalt des Buches.
Ein dunkelhäutiges Mädchen, dem von klein auf immer wieder das "anders sein" vor Augen geführt wird. Die Großeltern, die erschrocken feststellen, dass die Tochter ein farbiges Kind zu Welt bringt. Der Stiefvater, der ihr ständig eindrillt, ein Nichts zu sein. Die Schulen, die sie für alles, was passiert, verantwortlich machen. Die Kinder in ihrem Umfeld, die nichts mit ihr zu tun haben wollen. Neonazis, die ihr Wut an ihr auslassen. Der Ehemann, der sie missbraucht und verprügelt, eintrichtert, wie wertlos sie sei. Mit all dem muss das Mädchen, später die junge Frau fertig werden. Was bleibt da anders übrig, als dem zu glauben, was ihr täglich widerfährt.
Das Buch bleibt sehr häufig an der Oberfläche. Bei mir hinterlässt das Buch eine gewisse Ratlosigkeit, es erreicht mich einfach nicht wirklich.
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Gebundenes Buch
Frontal gegen die Wand … und das immer wieder. So fühlt sich der Roman von Jasmina Kuhnke an. „Schwarzes Herz“ ist ein Buch, das weh tut und den Leser*innen einiges abverlangt.
Kuhnke spricht in ihrem Roman gleich mehrere Themen an, welche in unserer Gesellschaft …
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Frontal gegen die Wand … und das immer wieder. So fühlt sich der Roman von Jasmina Kuhnke an. „Schwarzes Herz“ ist ein Buch, das weh tut und den Leser*innen einiges abverlangt.
Kuhnke spricht in ihrem Roman gleich mehrere Themen an, welche in unserer Gesellschaft heutzutage zwar präsent sind, jedoch gerne tot geschwiegen werden. Die Protagonistin, Tochter einer Kroatin und eines Senegalesen, wird ab jüngster Kindheit mit einem indirekten und direkten (Alltags-)Rassismus konfrontiert, der beim Lesen Unwohlsein hervorruft. Die meisten werden wahrscheinlich sogar merken, dass man sowas sogar selbst schon miterlebt hat (aktiv oder passiv) und mit der eigenen damaligen Reaktion konfrontiert. So zumindest bei mir. „War ja nur ein (!) Witz, ist ja nicht so schlimm“. Solche Aussagen überdenkt man nach diesem Buch definitiv.
Dazu kommt ein extremer Fall von häuslicher Gewalt, welcher in Deutschland wahrscheinlich tausende Male und das tagtäglich vorkommt. „Etwa jede vierte Frau wird mindestens einmal Opfer körperlicher oder sexueller Gewalt durch ihren aktuellen oder früheren Partner“ [BMFSFJ, 2020].
Die Statistik mag zwar auch „einfache“ Körperverletzung mit einschließen, doch auch das absolut inakzeptabel. Der im Roman geschilderte Fall ist auch in der Triggerwarnung ausführlich vorgewarnt. Jede Person, die ein ähnliches Trauma durchgemacht hat, sollte wahrscheinlich auf diese Lektüre verzichten, da sie sich vielleicht Re-Traumatisierend auswirken kann.
Das Buch ist wie gesagt eine anstrengende Lektüre, welche mehrere Tage braucht, um es zu lesen und nochmal mehrere, um es zu verdauen. Durch die Nähe, welche man über den guten Erzählstil und die tiefen Einblicke in das Gefühlsleben der Protagonistin gewinnt, ist es sogar für mich, weißen, männlichen Mitteleuropäer möglich, die Alltagsprobleme ein wenig nachzuvollziehen. Und das schockiert, alleine schon das bisschen.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm, manchmal sehr ruppig und für einige ein wenig anmaßend, doch wird der harte Ton, dem man auf den ersten Seiten begegnet, nicht über das Ganze Buch fortgeführt. Hier und dort sind jedoch einige Situationen sehr anschaulich und brutal ehrlich geschildert. So wie es im wahren Leben nun mal auch wäre.
Alles in allem ein sehr gelungenes Buch, welches man sich zu Gemüte ziehen sollte, wenn man mal aus der Komfortzone raus will und sich mit Themen wie Sexismus, Rassismus und Gewalt gegenüber Frauen beschäftigen will. Die Statistiken zeigen immer wieder, wie aktuell die Thematik noch ist, es will scheinbar nur niemand wirklich drüber sprechen.
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Gebundenes Buch
Jetzt im Nachhinein finde ich, dass die online verfügbare Hörprobe unglücklich gewählt wurde, weil sie wichtige Stellen vorwegnahm und ich an manchen Stellen schon vorher wusste, was passieren würde. Dies nahm die Spannung weg und ist sehr schade.
Deswegen rate ich vom …
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Jetzt im Nachhinein finde ich, dass die online verfügbare Hörprobe unglücklich gewählt wurde, weil sie wichtige Stellen vorwegnahm und ich an manchen Stellen schon vorher wusste, was passieren würde. Dies nahm die Spannung weg und ist sehr schade.
Deswegen rate ich vom Anhören der Hörprobe ab und empfehle die Leseprobe, die andere Inhalte offenbart.
Wer dies in die Tat umsetzen möchte, sollte auch die Triggerwarnung ernst nehmen.
Die Inhalte sind nicht immer leicht zu verdauen und können triggern.
Aus diesem Grunde hat die Autorin vermutlich nicht klar kommuniziert, was der Geschichte ihr selbst passierte und was nicht. Ich kann diese Entscheidung absolut nachvollziehen, wobei ich ehrlich zugebe, dass der neugierige Teil in mir trotzdem gerne wissen würde, was nun fiktiv und was real war.
Dies ist jedoch Meckern auf ganz hohem Nivau. Der Schritt an die Öffentlichkeit, den die Autorin mit diesem Buch machte, war vermutlich schon schwierig genug. Es braucht viel Mut dafür und ich bin dankbar, dass die Autorin diese mit der Veröffentlichung dieses Buches zeigte. Vielleicht bringt sie zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal Mut auf und deckt die Geschichte auf, dies ist aber nichts, was man verlangen könnte, finde ich.
Toll finde ich, dass die Autorin ihr Buch selbst vorliest. Ich finde es so persönlicher, als wenn es eine Fremde Person getan hätte, wobei anzumerken ist, dass die Autorin wenig bis gar keine Gefühle in ihrer Stimme zulässt. Dies soll uns Hörern wohl helfen, uns unsere eigene Meinung zu bilden, ohne die ihre mit einfließen zu lassen. Mich persönlich hätten jedoch Reaktionen der Autorin interessiert.
In dem Buch wird der Werdegang der Ich-Erzählerin (bestehend aus Fiktion + Realität) gut dargestellt.
Von klein auf, bis im späten Erwachsenenalter wird die Ich-Erzählerin von Rassismus und Co begleitet.
In der Grundschule wird sie schikaniert, beziehungstechnisch fällt sie in eine toxische Beziehung, die Liste ist lang; seelische und körperliche Gewalt ziehen sich wie ein roter Faden durch den Lebenslauf der Ich-Erzählerin.
Ihre Gedankengänge sind verständlich, emotional und jedem, der Ähnliches durchgemacht hat, vertraut.
Schade fand ich hierbei, dass der Fokus des Buches ganz klar auf der Schilderung des Lebenslaufes der Ich-Erzählerin lag; es ist ein sehr guter Roman, um sich besser in Opfer von Rassismus/ Gewalt und toxischen Beziehungen hinversetzen zu können. Tipps und Strategien, sich selbst aus einer solchen Lage zu befreien, gibt es (abgesehen vom Lebenslauf der Autorin) nicht.
Zum Schreibstil sei noch gesagt, dass die Ich-Erzählerin ihm hohen Maße Fäkalsprache (F*** und Co.) verwendet. Mich persönlich hat dies nicht gestört, da es die (nicht 100%ige) Autobiografie wirklich, ungeschönt, realitätsnah darstellt. Euphemismen oder sachliche Sprache wären meiner Meinung nach Fehl am Platz, aber vielleicht ist es für einen anderen potentiellen Leser ein Störfaktor.
Was meinen Lesefluss jedoch gestört hat, war das regelmäßige Springen zwischen den Zeiten.
In der einen Zeile wird die Ich-Erzählerin misshandelt, in der anderen versucht sie diese Situation näher mit, in der Vergangenheit liegenden, Ereignissen, zu beleuchten. Was wohl dem tieferen Verständnis dienen sollte und zeigen sollte, dass das eine mit dem anderen zu tun hat, verwirrte mich etwas. Außerdem war da wieder meine neugierige Seite, die unbedingt wissen wollte, was nun in dem jeweiligen Moment passiert, ohne in die Vergangenheit zu springen. Dieses Warten war zeitweise nervend.
Da mich dieses Buch berührt und zum Nachdenken gebracht hat, möchte ich es zusammenfassend mit 4 Sternen bewerten. 3 Sterne waren zu wenig und 5 ein bisschen zu viel, da mich die Zeitensprünge dafür zu sehr störten.
Ich kann dieses Buch guten Gewissens weiterempfehlen.
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Gebundenes Buch
Die bewegende Geschichte einer Schwarzen Mutter.
Worum geht es?
Die namenlose Erzählerin bekommt bereits als Kind zu spüren, dass sie anders gesehen wird. Sie fühlt sich nie richtig dazugehörig und lernt dann einen gewalttätigen Mann kennen.
Worum geht es …
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Die bewegende Geschichte einer Schwarzen Mutter.
Worum geht es?
Die namenlose Erzählerin bekommt bereits als Kind zu spüren, dass sie anders gesehen wird. Sie fühlt sich nie richtig dazugehörig und lernt dann einen gewalttätigen Mann kennen.
Worum geht es wirklich?
Loyalität, Stärke und Abhängigkeit
Lesenswert?
Ja, eine emotionale Lektüre, die mich nicht kalt gelassen hat. In kurzen, zeitlich sprunghaften Kapiteln lernt man eine namenlose Frau kennen, die über ihre Kindheit berichtet, über das frühe Gefühl von Anderssein und von Ausgrenzung, über ihr eigenes Unverständnis darüber und die Erkenntnis, dass dies an ihrer Hautfarbe zu liegen scheint. Sie fühlt sich selten einer Gruppe zugehörig, ihr Elternhaus ist schwierig und bietet ebenfalls keine Unterstützung. Sie kämpft sich durch die Schule, findet ihre Bestimmung im Sport, aber auch dort treten Schwierigkeiten auf. Schließlich lernt sie einen Mann kennen, der schon bald seine gewalttätige Seite offenbart und mit dem sie zwei Kinder verbindet, sodass sie sich nicht von ihm lösen kann. Sie versucht es auszuhalten, sie versucht zu handeln, sie kann der Situation jedoch nicht entkommen.
Die Protagonistin entwickelt sich von einem quirligen Mädchen zu einer eigentlich starken Frau, die aber in eine Situation gebracht wird, aus der sie sich nicht einfach so befreien kann. Die Geschichte erzählt auch davon, warum sie den Mann nicht einfach verlässt, auch wenn er ihr Leben gefährdet. Sie versucht es ihren Mitmenschen recht zu machen, fühlt sich nie gut genug und wird immer wieder unterdrückt, als wertlos betrachtet und rassistisch behandelt. Sie fühlt sich so schwach und dabei übersteht sie so unglaublich viele Dinge, vor denen man Menschen eigentlich beschützen möchte. Die Handlung ist aufwühlend, auch wütend machend, manchmal traurig. Tatenlos muss man beim Lesen zuschauen, wie sie immer wieder schlecht behandelt wird und nicht selten schwingt die Angst mit, ob am Ende seine Gewalt gewinnen wird und sie daran stirbt.
Die kurzen Kapitel sorgen für einen schnellen Erzählfluss, man fliegt nur so durch die Seiten und versucht die bruchstückhaften Erzählungen zu einem großen Ganzen zusammenzufügen. Manchmal hat mich der Wechsel zwischen den Zeiten verwirrt und ich musste noch einmal nachschauen, in welcher Handlungsebene man sich jetzt befindet. Das war nicht immer direkt ersichtlich.
Die Autorin verwendet an einigen Stellen derbe Sprache, ist sehr direkt. Hat mich gar nicht gestört, fand ich zum Inhalt gut gewählt. Ansonsten ist der Schreibstil weder einzigartig gut, noch schlecht. Er lässt die Handlung im Mittelpunkt stehen. Positiv: Es wird gegendert und das ist so flüssig, dass es gar nicht weiter auffällt. Es gibt zu Beginn eine ausführliche Triggerwarnung, die man besser beachten sollte.
Mir gefällt das Coverbild zwar gut, aber der Hochglanzumschlag wirkt nicht sehr robust und das Cover dadurch schnell nicht mehr so schön. Zudem ist zwar überall vermerkt, dass es sich um einen Roman handelt, aber das Coverbild - welches ja die Autorin selbst zeigt - könnte auch fehlerhaft auf eine Autobiographie hindeuten. Finde ich irgendwie ungünstig gewählt. Generell musste ich mich zB auch bei der Einleitung fragen, wann die Erzählerin zu sprechen beginnt und was die Autorinnenstimme ist.
Dennoch war es im Gesamtpaket eine wirklich gute Lektüre, die mich in ihren Bann gezogen hat. Ich hoffe, dass man mehr von Jasmina Kuhnke zu lesen bekommen wird!
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