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Failay

Bewertungen

Insgesamt 49 Bewertungen
Bewertung vom 18.09.2024
Mirror: Weiß wie Schnee
Herbst, Lucia

Mirror: Weiß wie Schnee


sehr gut

"Mirror: Weiß wie Schnee" von Lucia Herbst bietet eine tolle Neuinterpretation des klassischen Märchens von Schneewittchen. Mit einer erfrischenden Mischung aus Fantasy und Realität bringt die Autorin zwei Welten zusammen: die moderne, urbane Welt einer Münchner Ärztin und die düstere, märchenhafte Parallelwelt der bösen Stiefmutter.

Lena findet sich plötzlich in der Rolle von Schneewittchens böser Stiefmutter Luna wieder. Dieser überraschende Rollentausch zwischen der modernen Welt und der Märchenwelt ist spannend und gibt beiden Figuren Tiefe. Besonders gefallen hat mir die Art und Weise, wie die Autorin die Charaktere liebevoll und detailliert gestaltet. Lena und Luna sind komplexe Frauenfiguren mit inneren Konflikten, die weit über das traditionelle Gut-Böse-Schema hinausgehen. Auch die Nebenfiguren sind lebendig und bereichern die Geschichte.

Allerdings hatte ich an einigen Stellen das Gefühl, dass die Spannung etwas abflaute. Die Handlung verlor manchmal an Tempo und es gab Momente, in denen die Logik der Ereignisse nicht ganz überzeugte.

Dennoch überzeugt das Buch mit seiner kreativen Grundidee und den emotionalen Momenten, in denen die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwimmen. Lenas moralische Zwickmühle und ihre Versuchung, selbst zur Bösewichtin zu werden, verleihen der Geschichte eine interessante psychologische Tiefe. Auch das Motiv, den Verlauf einer festgeschriebenen Geschichte zu verändern, hat mir gut gefallen, da es Fragen über Schicksal und freien Willen aufwirft.

Insgesamt ist "Mirror: Weiß wie Schnee" eine unterhaltsame, märchenhafte Lektüre, die besonders durch die liebevolle Gestaltung der Charaktere besticht. Wer Märchenadaptionen mag, wird hier auf jeden Fall auf seine Kosten kommen.

Bewertung vom 01.09.2024
Pineapple Street
Jackson, Jenny

Pineapple Street


gut

"Pineapple Street" von Jenny Jackson entführt uns in die exklusive Welt der Stockton-Familie, die in der begehrten Pineapple Street in Brooklyn Heights lebt. Der Roman schildert die Leben von Darley, der ältesten Tochter, Sasha, der Schwiegertochter, und Georgiana, dem jüngsten Mitglied der Familie. Trotz des Reichtums und des luxuriösen Lebens, das sie führen, kämpfen die Protagonistinnen mit persönlichen Herausforderungen und suchen nach Erfüllung jenseits des materiellen Wohlstands.

Darley, die ihr Erbe und ihren Job zugunsten der Familie aufgegeben hat, muss erkennen, dass das Opfer, das sie gebracht hat, weitaus größer ist, als sie je erwartet hätte. Sasha, die in die traditionsreiche Familie einheiratet, fühlt sich oft wie ein Fremdkörper in dieser neuen Welt und zweifelt an ihrem Platz in der Familie. Georgiana, das Nesthäkchen, durchlebt die Wirren der ersten Liebe und muss sich den Konsequenzen ihrer Gefühle stellen.

Der Roman besticht durch seine witzigen, klugen und liebevoll gezeichneten Figuren, die trotz ihres Glamours und ihrer scheinbaren Perfektion menschlich und fehlbar sind. Besonders Georgianas Geschichte konnte mich mitreißen, da ihre Entwicklung und die emotionalen Konflikte, die sie durchlebt, sehr berührend und nachvollziehbar dargestellt werden.

Allerdings ist meine Meinung zum Buch insgesamt durchwachsen. Während einige Abschnitte wirklich fesselnd waren, gab es auch Momente, in denen ich mir mehr Informationen gewünscht hätte, insbesondere bei den größeren Zeitsprüngen. Diese Sprünge führten dazu, dass man als Leser manchmal das Gefühl hatte, wichtige Details zu verpassen, die für das Verständnis der Figurenentwicklung wichtig gewesen wären. Auf der anderen Seite gab es Stellen, an denen ich das Buch nur oberflächlich las, da die detaillierten Beschreibungen von Nebensächlichkeiten, wie etwa das Kapitel über die Flugzeuge beim Besuch bei Cy, den Lesefluss eher hemmten.

Insgesamt bietet „Pineapple Street“ einen interessanten Einblick in die Dynamiken einer reichen Familie und die Frage, ob Geld tatsächlich glücklich macht. Trotz einiger Längen und überflüssiger Details hat der Roman seine starken Momente, die vor allem durch die emotionalen Geschichten der Hauptfiguren geprägt werden. Wer Familiendramen mit einem Hauch von Luxus und tiefgründigen Charakteren schätzt, wird hier dennoch auf seine Kosten kommen.

Bewertung vom 23.08.2024
Alles, was ich geben kann - The Last Letter
Yarros, Rebecca

Alles, was ich geben kann - The Last Letter


gut

„Alles was ich geben kann“ von Rebecca Yarros ist ein gefühlsgeladenes Buch, das den Leser auf eine emotionale Reise mitnimmt. Die Geschichte von Ella und Beckett, der sich hinter dem Decknamen ›Chaos‹ verbirgt, ist geprägt von Schicksalsschlägen, tiefen Gefühlen und der Frage nach Vertrauen und Ehrlichkeit. Die zentrale Idee, dass sich zwei Menschen durch Briefe näherkommen, bietet eine romantische und zugleich nostalgische Grundlage für die Erzählung.

Die Autorin schafft es, die Verbindung zwischen Ella und Beckett authentisch und herzerwärmend darzustellen. Besonders gelungen ist die Darstellung von Ellas familiärem Umfeld und den Herausforderungen, mit denen sie konfrontiert wird. Die emotionalen Höhen und Tiefen, die Ella erlebt, sind lebendig beschrieben und lassen den Leser mitleiden und mitfühlen.

Dennoch gibt es Schwächen in der Charakterzeichnung von Beckett. Seine zurückhaltende, fast unterwürfige Art wirkt im Vergleich zu Ellas starker Persönlichkeit unpassend und führt dazu, dass die Dynamik zwischen den beiden unausgeglichen erscheint. Hätte die Geschichte eine umgekehrte Geschlechterverteilung, wäre Becketts Verhalten möglicherweise problematisch aufgefasst worden. Dieser Aspekt nimmt leider etwas von der Glaubwürdigkeit der Liebesgeschichte.

Insgesamt bleibt „Alles was ich geben kann“ eine berührende Geschichte über Verlust, Liebe und das Überwinden von Hindernissen. Wer die intensiven Emotionen und den dramatischen Stil von Rebecca Yarros schätzt, wird hier sicherlich berührt sein. Doch im Vergleich zu den packenden Welten von „Fourth Wing“ und „Iron Flame“ fällt dieses Buch in seiner Intensität und seinem Plot etwas ab. Für eingefleischte Fans der Autorin könnte diese Geschichte deshalb eine kleine Enttäuschung darstellen, insbesondere aufgrund der schwächeren Charakterentwicklung von Beckett.

Bewertung vom 08.07.2024
Das Schicksal der Fluchträger - Teil 1: Träume und Erinnerungen
Niklas, Philipp C.

Das Schicksal der Fluchträger - Teil 1: Träume und Erinnerungen


ausgezeichnet

Philipp C. Niklas entführt seine Leser in „Das Schicksal der Fluchträger“ in die faszinierende Welt von Errion.

Die Geschichte dreht sich zum Teil um die Freunde Fionn und Kellen, die ein antik anmutendes Schwert unter den Planken eines gestrandeten Schiffes finden. Das Schwert birgt dunkle Geheimnisse und ruft bei Fionn schreckliche Visionen hervor, die ihm das Gefühl geben, dass sein Schicksal unausweichlich verändert wird. Diese Entdeckung markiert den Beginn einer gefährlichen Reise, auf der die beiden von einem Feind verfolgt werden, der nicht nur ihre Heimat bedroht, sondern auch die gesamte Menschheit vernichten will.

Niklas beeindruckt durch sein exzellentes Worldbuilding. Die Protagonisten und die Schauplätze werden mit einer solchen Detailtreue und Lebendigkeit beschrieben, dass die Leser tief in diese mittelalterlich anmutende Welt eintauchen können. Die Landschaften, Kulturen und historischen Hintergründe sind sorgfältig und komplex ausgearbeitet, was der Geschichte eine authentische und epische Dimension verleiht.

Die Charaktere sind tiefgründig und vielschichtig. Besonders Fionn und Kellen wachsen dem Leser schnell ans Herz. Ihre Freundschaft und ihr Mut stehen im Zentrum der Erzählung und machen ihre Abenteuer umso mitreißender. Die düstere Magie, die die Geschichte durchzieht, sorgt für eine unheilvolle Atmosphäre, die das Buch von Anfang bis Ende spannend macht.

„Das Schicksal der Fluchträger“ ist in drei Handlungsstränge unterteilt, die geschickt miteinander verwoben sind und die Spannung kontinuierlich aufrechterhalten. Die unerwarteten Wendungen und die konstante Bedrohung durch den Feind sorgen dafür, dass keine Seite langweilig wird.

Insgesamt ist „Das Schicksal der Fluchträger“ ein mitreißendes und bildgewaltiges Abenteuer, das den Leser von der ersten bis zur letzten Seite fesselt. Es bietet alles, was man sich von einem epischen Fantasy-Roman wünscht, und lässt einen gespannt auf weitere Werke des Autors hoffen.

Bewertung vom 01.07.2024
Darwyne
Niel, Colin

Darwyne


sehr gut

„Darwyne“ von Colin Niel ist ein tiefgründiges und atmosphärisch dichtes Werk, das seine Leser in die abgelegene und raue Welt von Bois Sec in Französisch-Guayana entführt. Im Mittelpunkt steht der zehnjährige Darwyne, dessen körperliche Beeinträchtigungen und besondere Verbindung zur Natur ihn zu einer bemerkenswerten Figur machen. Seine Mutter Yolanda, schön und klug, kämpft verzweifelt um ein besseres Leben, sieht in Darwyne jedoch nur ein Monster. Die Beziehung zwischen Mutter und Sohn wird durch ständig wechselnde Liebhaber und das Auftauchen des neuen Partners Jhonson auf die Probe gestellt.

Trotz seiner Einstufung als Thriller entfaltet sich die Handlung eher langsam, aber die zwischen den Zeilen liegenden Entwicklungen halten den Leser trotzdem in Bann. Niel gelingt es, durch subtile Andeutungen und die vielschichtige Darstellung der Charaktere, eine konstante Spannung aufrechtzuerhalten. Besonders eindrucksvoll ist die Darstellung der psychischen Gewalt, die Darwyne erfährt und die realistische Schilderung des Lebens in einem Slum. Die komplexe Mutter-Kind-Beziehung wird eindringlich und bewegend beschrieben.

Ein weiteres Highlight des Romans sind die detaillierten Beschreibungen des Dschungels, die eine einzigartige und lebendige Kulisse schaffen. Niel fängt die Farben, Geräusche und Gerüche des Regenwaldes meisterhaft ein und lässt den Leser die Wildheit und Schönheit der Natur hautnah erleben. Diese Beschreibungen verstärken die mystische Atmosphäre des Buches und tragen wesentlich zur Spannung bei.

Die Figur der Sozialarbeiterin Mathurine bringt eine besondere Dynamik in die Geschichte. Ihre Vermutung, dass Darwyne auf magische Weise mit der Natur kommunizieren kann, fügt dem Buch eine fast mythische Ebene hinzu. Die zarten Andeutungen, dass Darwyne mehr über das Schicksal der verschwundenen Männer weiß, verleihen dem Buch eine spannende und geheimnisvolle Note und lassen viel Raum für die eigene Fantasie.

Das Ende von „Darwyne“ ist besonders hervorzuheben. Es bietet eine befriedigende Auflösung der Handlung und lässt gleichzeitig viel Raum für eigene Interpretationen.

Insgesamt ist „Darwyne“ ein bemerkenswertes Buch, das trotz seiner langsamen Erzählweise durch seine Tiefe und die feine psychologische Darstellung der Charaktere fesselt. Es behandelt schwierige Themen wie psychische Gewalt, Armut und gestörte Familienbeziehungen auf eine einfühlsame und realistische Weise. Colin Niel hat mit diesem Werk eine intensive und nachdenklich stimmende Geschichte geschaffen, die den Leser noch lange nach dem Lesen beschäftigt.

Bewertung vom 20.06.2024
Partikel
Harlander, Wolf

Partikel


sehr gut

„Partikel“ von Wolf Harlander ist ein hochaktueller und spannungsgeladener Thriller, der die drängende Problematik von Mikroplastik thematisiert. Der Roman verwebt politische Intrigen, medizinische Dramen und ökologische Katastrophen zu einem packenden Leseerlebnis.

**Handlung und Themen**

Die Geschichte beginnt mit dem mysteriösen Verschwinden eines Frachtschiffs im Mittelmeer, das eine unbekannte Ladung transportiert. Parallel dazu kämpfen in der Hamburger Uniklinik ein Kind und seine Familie verzweifelt um das Überleben: Die kleine Zoe hat Mikroplastik im Blut, das ihre Leber schwer beschädigt und ein bösartiges Karzinom verursacht. Es gibt keine Heilungschance, und Zoes Zustand verschlechtert sich rapide.

Zoes Tante Melissa, eine engagierte Journalistin, recherchiert derweil über die Firma Cyaclean, die angeblich eine bahnbrechende Lösung für das globale Plastikproblem entwickelt hat. Die Enthüllungen über die verheerenden Auswirkungen der Plastikverschmutzung schockieren die Welt und werfen ein düsteres Licht auf politische Machenschaften auf höchster Ebene. Als Zoe plötzlich verschwindet, beginnt für Melissa ein Wettlauf gegen die Zeit, um ihre Nichte zu retten, während an den Stränden des Mittelmeers tonnenweise Plastikmüll angeschwemmt wird und der BND internationalen Verwicklungen auf der Spur ist.

**Bewertung**

Wolf Harlander gelingt es, ein Bewusstsein für eine der größten Bedrohungen unserer Zeit zu schaffen: Mikroplastik. Der Roman ist nicht nur informativ und aufrüttelnd, sondern auch sehr spannend und gut recherchiert. Die Verknüpfung von persönlichen Schicksalen mit globalen Problemen macht das Buch besonders eindringlich.

Trotz der beeindruckenden Thematik und der fesselnden Handlung gibt es einige Längen im Erzählfluss. Manche Passagen sind etwas zu detailverliebt und ziehen sich hin, wodurch die Spannung zeitweise abnimmt. Dies mindert jedoch nicht die insgesamt sehr positive Wirkung des Buches, das wichtige Fragen aufwirft und den Leser zum Nachdenken anregt.

**Fazit**

„Partikel“ ist ein lesenswerter Thriller, der durch seine brisante Thematik und die intensive Handlung besticht. Mit vier von fünf Sternen verdient das Buch eine klare Empfehlung, auch wenn es gelegentlich etwas langatmig ist. Harlander hat mit diesem Werk einen wichtigen Beitrag zum Bewusstsein für die Mikroplastik-Problematik geleistet und zeigt eindrucksvoll, wie tief verwurzelt dieses Thema in unserer Gesellschaft ist.

Bewertung vom 16.04.2024
Vengeance / Academy of Dream Analysis Bd.1
Braun, Ruby

Vengeance / Academy of Dream Analysis Bd.1


ausgezeichnet

"Vengeance" ist ein faszinierendes Buch, das die Leser in die Welt der Traumwandler entführt. Die Protagonistin Nemesis von Winther stammt aus einer Familie mit außergewöhnlichen Fähigkeiten und wird an der Academy of Dream Analysis im Norden Finnlands zur Luziden ausgebildet. Die Verbindung von Fantasyelementen und realen Informationen über luzides Träumen macht die Geschichte besonders interessant.

Die Begegnung mit Mercy, dem Neffen der Direktorin der Academy, führt zu einer romantischen Verwicklung, die von Geheimnissen und einer tieferen Agenda überschattet wird. Nemesis' eigentliche Motivation, nämlich die Rache für den Tod ihres Bruders, fügt der Handlung eine spannende Dimension hinzu.

Die Autorin schafft es, eine wunderschöne Liebesgeschichte inmitten von Intrigen und Geheimnissen zu weben. Die Entwicklung der Charaktere, insbesondere von Nemesis und Mercy, ist gut durchdacht und mitreißend. Der Cliffhanger am Ende lässt den Leser gespannt auf eine Fortsetzung warten.

Insgesamt ist "Vengeance" eine gelungene Mischung aus Fantasy, Romantik und spannender Handlung, die mit ihrem einzigartigen Setting und der Thematik des luziden Träumens überzeugt.

Bewertung vom 26.03.2024
Because of You I Want to Stay / Because of You Bd.1
Kerger, Nadine

Because of You I Want to Stay / Because of You Bd.1


ausgezeichnet

"Because of You I want to Stay" entführt die Leser in eine Welt voller romantischer Küstenlandschaften und unerwarteter Liebe. Die Geschichte folgt der jungen Meeresbiologin Josie, deren Leben durch eine plötzliche Trennung und den Verlust ihres Jobs in Boston aus den Fugen gerät. Auf der Flucht vor ihren Problemen landet sie zusammen mit ihrer besten Freundin Liv auf der idyllischen Insel Martha's Vineyard.

Dort begegnet sie Blake, einem der Sullivan-Brüder, dessen Anziehungskraft sie sofort in den Bann zieht. Zwischen den beiden entwickelt sich eine leidenschaftliche Romanze, die jedoch von Josies bevorstehender Forschungsreise nach Grönland überschattet wird.

Die Beschreibungen der Insel Martha's Vineyard sind atemberaubend und lassen den Leser förmlich in die malerische Landschaft eintauchen. Die Protagonisten und die Nebencharaktere sind facettenreich und authentisch dargestellt und ihre Entwicklung im Laufe der Geschichte ist fesselnd und mitreißend.

"Because of You I want to Stay" ist mehr als nur eine Liebesgeschichte; es ist eine tiefgründige Reflexion über Verlust, Veränderung und die Kraft der Liebe, die uns durch die dunkelsten Stunden trägt. Die Autorin schafft es, die Emotionen ihrer Charaktere auf packende und berührende Weise einzufangen, und lässt die Leser bis zur letzten Seite mitfiebern.

Bewertung vom 03.03.2024
Die Influencerin
Russ, Rebecca

Die Influencerin


sehr gut

"Die Influencerin" entführt die Leser in eine Welt voller Glanz und Schatten, in der die Grenzen zwischen Realität und Online-Präsenz verschwimmen. Sarah Rode, eine erfolgreiche Lifestyle-Influencerin, sieht sich plötzlich mit den düsteren Seiten ihres digitalen Ruhms konfrontiert, als sie beschuldigt wird, am Tod einer Followerin schuld zu sein.

Die Handlung nimmt die Leser mit auf eine emotionale Achterbahnfahrt, während Sarah versucht, die Wahrheit hinter den Anschuldigungen und dem mysteriösen Fake-Account aufzudecken. Der Roman wirft dabei wichtige Fragen über Identität, Verantwortung und die Macht der sozialen Medien auf.

Was "Die Influencerin" besonders auszeichnet, ist die gekonnte Darstellung der Ambivalenz des Online-Lebens. Sarahs Zerrissenheit zwischen dem Streben nach Anerkennung und der Flucht vor dem Hass der Online-Welt wird einfühlsam dargestellt und lässt die Leser mitfühlen.

Allerdings muss ich zugeben, dass mir persönlich die Spannungskurve des Romans nicht ganz rund erschien. Während die Geschichte anfangs mit viel Potenzial für Spannung und Intrigen aufwartet, führen die zahlreichen Twists am Ende zu einem etwas überladenen und unrealistischen Geflecht.

Dennoch bietet "Die Influencerin" eine faszinierende Reflexion über die dunklen Seiten des digitalen Ruhms und regt zum Nachdenken über die Authentizität und die Konsequenzen der Online-Präsenz an.

Insgesamt ist das Buch eine lohnenswerte Lektüre für alle, die sich für die Schattenseiten des Social-Media-Lebens interessieren und gerne in eine Welt voller Intrigen und Geheimnisse eintauchen möchten.

Bewertung vom 31.01.2024
Wir sitzen im Dickicht und weinen
Prokopetz, Felicitas

Wir sitzen im Dickicht und weinen


sehr gut

„Wir sitzen im Dickicht und weinen" ist ein einfühlsamer Familienroman, der die schwierige Beziehung zwischen Valerie und ihrer Mutter beleuchtet.
Die Geschichte nimmt Fahrt auf, als Valerie mit der Krebsdiagnose ihrer Mutter konfrontiert wird und gleichzeitig mit den Herausforderungen des Alltags kämpft, besonders als ihr Sohn beschließt, ins Ausland zu gehen.

Das Buch fängt die emotionalen Höhen und Tiefen familiärer Bindungen, insbesondere zwischen Mutter und Tochter, gut ein. Valerie und ihre innere Zerrissenheit werden realistisch dargestellt, während sie versucht, ihre Rolle als Tochter und Mutter zu jonglieren.

Allerdings kann die Erzählstruktur mit vielen Zeitsprüngen zwischen den Generationen verwirrend sein. Ein Familienstammbaum oder eine klarere Kennzeichnung der Zeitebenen hätte geholfen, die Charaktere besser zu verfolgen und die Zusammenhänge zwischen den Generationen zu verstehen.

Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass die Rolle des Vaters in der Geschichte zu kurz kommt. Eine ausgewogenere Darstellung aller familiären Beziehungen hätte dem Roman mehr Tiefe verliehen.

Insgesamt bietet "Wir sitzen im Dickicht und weinen" eine berührende Geschichte über Liebe, Verlust und die Komplexität familiärer Beziehungen. Trotz einiger struktureller Herausforderungen vermittelt das Buch ein tiefes Verständnis für die Figuren und ihre Gefühlswelten.