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Eine Stadt unter Quarantäne, eine Liebe in besonderen Zeiten
Im Jahr 1962 macht sich der junge Mediziner Nikolaos Spyridakis zu einer heiklen Mission in die Eifel auf. Im Kreis Monschau sind die Pocken ausgebrochen. Nun droht Quarantäne. Doch der mächtige Chef der Rither-Werke will die Fabrik um jeden Preis offen halten. In Monschau trifft Nikolaos auf die junge Alleinerbin der Werke Vera Rither. So unterschiedlich der kretische Arzt und die reiche Vollwaise auch sind, beide kommen sich näher. Doch die Krankheitsfälle häufen sich, und das Virus nimmt sich, was es kriegen kann.
Im Jahr 1962 macht sich der junge Mediziner Nikolaos Spyridakis zu einer heiklen Mission in die Eifel auf. Im Kreis Monschau sind die Pocken ausgebrochen. Nun droht Quarantäne. Doch der mächtige Chef der Rither-Werke will die Fabrik um jeden Preis offen halten. In Monschau trifft Nikolaos auf die junge Alleinerbin der Werke Vera Rither. So unterschiedlich der kretische Arzt und die reiche Vollwaise auch sind, beide kommen sich näher. Doch die Krankheitsfälle häufen sich, und das Virus nimmt sich, was es kriegen kann.
Steffen Kopetzky, geboren 1971, ist Autor von Romanen, Erzählungen, Hörspielen und Theaterstücken. Sein Roman Risiko (2015) stand monatelang auf der Spiegel-Bestsellerliste und war für den Deutschen Buchpreis nominiert, der Spiegel-Bestseller Propaganda (2019) für den Bayerischen Buchpreis. Von 2002 bis 2008 war Kopetzky künstlerischer Leiter der Theater-Biennale Bonn. Er lebt mit seiner Familie in seiner Heimatstadt Pfaffenhofen an der Ilm.
Produktdetails
- Verlag: Argon Verlag
- Anzahl: 2 MP3-CDs
- Gesamtlaufzeit: 603 Min.
- Erscheinungstermin: 24. März 2021
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783839818664
- Artikelnr.: 60454032
Herstellerkennzeichnung
Argon Verlag AVE GmbH (7%)
Waldemarstr. 33a
10999 Berlin
www.argon-verlag.de
Mit den Pocken und Miles Davis in der Eifel
Der neue Roman von Steffen Kopetzky heißt "Monschau". Er findet dort eine Vorlage für die Corona-Pandemie.
Von Rose-Maria Gropp
Die Corona-Pandemie breitet sich seit November 2019 über die ganze Welt aus. Der erste Fall einer Infektion mit dem Covid-19-Virus in Deutschland wurde am 27. Januar 2020 gemeldet. Am 26. März 2020 veröffentlichte Steffen Kopetzky im "Spiegel" einen Artikel mit dem Titel "Die Attacke der gefährlichen Pocken". In dem bestens recherchierten Bericht geht es um den lokalen Ausbruch der Seuche Anfang des Jahres 1962 im Städtchen Monschau in der Eifel nahe der belgischen Grenze; die Maßnahmen, die dagegen, schließlich mit Erfolg, ergriffen
Der neue Roman von Steffen Kopetzky heißt "Monschau". Er findet dort eine Vorlage für die Corona-Pandemie.
Von Rose-Maria Gropp
Die Corona-Pandemie breitet sich seit November 2019 über die ganze Welt aus. Der erste Fall einer Infektion mit dem Covid-19-Virus in Deutschland wurde am 27. Januar 2020 gemeldet. Am 26. März 2020 veröffentlichte Steffen Kopetzky im "Spiegel" einen Artikel mit dem Titel "Die Attacke der gefährlichen Pocken". In dem bestens recherchierten Bericht geht es um den lokalen Ausbruch der Seuche Anfang des Jahres 1962 im Städtchen Monschau in der Eifel nahe der belgischen Grenze; die Maßnahmen, die dagegen, schließlich mit Erfolg, ergriffen
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wurden, sind ausführlich geschildert: Isolation der Verdachtsfälle, Quarantänen, Impfungen. Offensichtlich diente Kopetzky, wie unter einem Brennglas, die aktuelle Pandemie als Folie.
Nun erscheint mit "Monschau" sein Roman auf der Basis der damaligen Geschehnisse. Damit war er - das muss man ihm lassen - wirklich schnell. Weil die dürren Fakten für die 350 Seiten einer Fiktion naturgemäß nicht ausgereicht hätten, versieht er sie mit Nebenhandlungen und Seitensträngen und einer zarten Liebesgeschichte in Zeiten der Pocken. Einiges Personal entnimmt er der Realität, allen voran den 1962 mutig agierenden Dermatologen Günter Stüttgen. Auch der Stüttgen des Romans stellt sich der Krise gegen Widerstände nicht nur bornierter Lokalpolitiker praktisch im Alleingang; unterstützt von seinem jungen griechischen Assistenzarzt, der im Buch Nikos Spyridakis heißt und für die Dauer der Epidemie vor Ort stationiert wird. Das im Wirtschaftswunder-Deutschland vom Ausbruch der Pocken und dessen Folgen massiv bedrohte im nahen Lammersdorf ansässige Unternehmen zur Herstellung von Hochtemperaturöfen bekommt eine zentrale Rolle, als "die Rither-Werke", nun bereichert um die attraktive Alleinerbin Vera Rither, die zur Zeit der Handlung zufällig aus Paris, wo sie Journalismus studiert, angereist ist.
Von dieser Konstellation her erzählt Kopetzky seine Geschichte in satten Farben. Zumal er, der historisch bewanderte Autor, immer wieder geschichtliches und politisches Kolorit einfließen lässt, ein bisschen wie aus dem "Kulturfahrplan" für das Jahr 1962, von Adenauers Kalkül über Bombenanschläge in Frankreich bis zu Kennedys wenig friedlichen Absichten. Und hierzulande sind derweil alle gebannt vom ersten "Straßenfeger" im Fernsehen, dem Francis-Durbridge-Sechsteiler "Das Halstuch". Und fast alle scheinen Kettenraucher zu sein; "Peter Stuyvesant" ist die Marke der Wahl, selbst im "alten Käfer" von Stüttgen, der "Duft der großen weiten Welt", irgendwie symbolisch. Während der erbitterte Kampf der Ärzte gegen die Seuche läuft, die Furcht unter den Menschen in Monschau und Umgebung umgeht, gibt es immer wieder Exkurse in Landes- und Erdkunde: dass Monschau einst, gut eingedeutscht, beinah "Freudenberg" geheißen hätte oder dass die Maori aus Neuseeland auf der Insel Kreta, der Heimat von Spyridakis, die tapfersten Kämpfer gegen die deutschen Besatzer gewesen seien. Überhaupt ist der Zweite Weltkrieg noch omnipräsent, wie auch jene gefährlich Unverbesserlichen aus großer Zeit.
All die gutgemeinten - und auch gut geschriebenen - Nebenwege sollen der Evokation der Atmosphäre in den Nachkriegsjahren dienen, machen die Lektüre aber mitunter etwas disparat. Am Hauptweg, entlang der Ausbreitung der Pocken, gilt es festzuhalten; wobei sich doch eine Frage stellt: Wollte Kopetzky, ausgewiesen gewandter Stilist, einen Kolportageroman schreiben, was ja nicht die schlechteste Möglichkeit wäre? Dafür könnte einiges im Duktus von "Monschau" sprechen: die typenhaft karikierende Schilderung wichtigen Personals, wie eines semikorrupten Journalisten und eines verstrickten Managers der Rither-Werke; oder eine altfränkische Wortwahl wie "Lungenbrötchen", in der ironisch ein Jahrzehnte zurückliegender Sprachgebrauch aufersteht.
Oder ist Kopetzky die streckenweise Anmutung der Kolportage schlicht unterlaufen? Am schwierigsten zu entscheiden ist das bei der Liebesgeschichte, die sich zierlich zwischen dem als "schön" bezeichneten griechischen Arzt Nikos und der als "höhere Tochter" ausgewiesenen Unternehmenserbin Vera anbahnt. Vera, die auch ein Schicksal zu tragen hat, ist absolut parisienne, schwarzer Rollkragenpullover und schwarze Steghosen, die Frisur ein "erdbeerblonder Bob", Existentialistinnen-Look halt; das kann dann aus Nikos' scheuer Perspektive so klingen: "Er beugt den Kopf ein klein wenig vor, in die offene Tür. Da nahm er einen ganz eigenen, edlen Geruch wahr. Zigaretten, Hörsäle, Theaterfoyers und Bars. Parfüm war auch dabei. Eine fremde Welt. Das gefiel ihm. Und es gefiel ihm auch, wie sich das Klappern der Schreibmaschine anhörte, das sich perfekt an die Musik anschmiegte."
Das Tippen auf einer "Olympia" mit dem Cool Jazz eines Miles Davis zu synchronisieren ist nicht wirklich zwingend. Wie auch die Psychologie der Protagonisten nicht; eine Szene beim während der Seuche streng verbotenen Karneval, eine Art Klimax im Roman, nährt solche Zweifel zusätzlich. Doch im Ganzen funktioniert die Kombination von Seuchenbekämpfung, aufkeimenden Gefühlen und üblen Machenschaften Ewiggestriger durchaus - eben brandaktuell. Der Spuk in Monschau endete am 10. April 1962. Covid-19 ist noch längst nicht besiegt.
Steffen Kopetzky: "Monschau". Roman.
Rowohlt Berlin Verlag, Berlin 2021. 352 S., geb., 22,- [Euro].
Erscheint am 18. März.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Nun erscheint mit "Monschau" sein Roman auf der Basis der damaligen Geschehnisse. Damit war er - das muss man ihm lassen - wirklich schnell. Weil die dürren Fakten für die 350 Seiten einer Fiktion naturgemäß nicht ausgereicht hätten, versieht er sie mit Nebenhandlungen und Seitensträngen und einer zarten Liebesgeschichte in Zeiten der Pocken. Einiges Personal entnimmt er der Realität, allen voran den 1962 mutig agierenden Dermatologen Günter Stüttgen. Auch der Stüttgen des Romans stellt sich der Krise gegen Widerstände nicht nur bornierter Lokalpolitiker praktisch im Alleingang; unterstützt von seinem jungen griechischen Assistenzarzt, der im Buch Nikos Spyridakis heißt und für die Dauer der Epidemie vor Ort stationiert wird. Das im Wirtschaftswunder-Deutschland vom Ausbruch der Pocken und dessen Folgen massiv bedrohte im nahen Lammersdorf ansässige Unternehmen zur Herstellung von Hochtemperaturöfen bekommt eine zentrale Rolle, als "die Rither-Werke", nun bereichert um die attraktive Alleinerbin Vera Rither, die zur Zeit der Handlung zufällig aus Paris, wo sie Journalismus studiert, angereist ist.
Von dieser Konstellation her erzählt Kopetzky seine Geschichte in satten Farben. Zumal er, der historisch bewanderte Autor, immer wieder geschichtliches und politisches Kolorit einfließen lässt, ein bisschen wie aus dem "Kulturfahrplan" für das Jahr 1962, von Adenauers Kalkül über Bombenanschläge in Frankreich bis zu Kennedys wenig friedlichen Absichten. Und hierzulande sind derweil alle gebannt vom ersten "Straßenfeger" im Fernsehen, dem Francis-Durbridge-Sechsteiler "Das Halstuch". Und fast alle scheinen Kettenraucher zu sein; "Peter Stuyvesant" ist die Marke der Wahl, selbst im "alten Käfer" von Stüttgen, der "Duft der großen weiten Welt", irgendwie symbolisch. Während der erbitterte Kampf der Ärzte gegen die Seuche läuft, die Furcht unter den Menschen in Monschau und Umgebung umgeht, gibt es immer wieder Exkurse in Landes- und Erdkunde: dass Monschau einst, gut eingedeutscht, beinah "Freudenberg" geheißen hätte oder dass die Maori aus Neuseeland auf der Insel Kreta, der Heimat von Spyridakis, die tapfersten Kämpfer gegen die deutschen Besatzer gewesen seien. Überhaupt ist der Zweite Weltkrieg noch omnipräsent, wie auch jene gefährlich Unverbesserlichen aus großer Zeit.
All die gutgemeinten - und auch gut geschriebenen - Nebenwege sollen der Evokation der Atmosphäre in den Nachkriegsjahren dienen, machen die Lektüre aber mitunter etwas disparat. Am Hauptweg, entlang der Ausbreitung der Pocken, gilt es festzuhalten; wobei sich doch eine Frage stellt: Wollte Kopetzky, ausgewiesen gewandter Stilist, einen Kolportageroman schreiben, was ja nicht die schlechteste Möglichkeit wäre? Dafür könnte einiges im Duktus von "Monschau" sprechen: die typenhaft karikierende Schilderung wichtigen Personals, wie eines semikorrupten Journalisten und eines verstrickten Managers der Rither-Werke; oder eine altfränkische Wortwahl wie "Lungenbrötchen", in der ironisch ein Jahrzehnte zurückliegender Sprachgebrauch aufersteht.
Oder ist Kopetzky die streckenweise Anmutung der Kolportage schlicht unterlaufen? Am schwierigsten zu entscheiden ist das bei der Liebesgeschichte, die sich zierlich zwischen dem als "schön" bezeichneten griechischen Arzt Nikos und der als "höhere Tochter" ausgewiesenen Unternehmenserbin Vera anbahnt. Vera, die auch ein Schicksal zu tragen hat, ist absolut parisienne, schwarzer Rollkragenpullover und schwarze Steghosen, die Frisur ein "erdbeerblonder Bob", Existentialistinnen-Look halt; das kann dann aus Nikos' scheuer Perspektive so klingen: "Er beugt den Kopf ein klein wenig vor, in die offene Tür. Da nahm er einen ganz eigenen, edlen Geruch wahr. Zigaretten, Hörsäle, Theaterfoyers und Bars. Parfüm war auch dabei. Eine fremde Welt. Das gefiel ihm. Und es gefiel ihm auch, wie sich das Klappern der Schreibmaschine anhörte, das sich perfekt an die Musik anschmiegte."
Das Tippen auf einer "Olympia" mit dem Cool Jazz eines Miles Davis zu synchronisieren ist nicht wirklich zwingend. Wie auch die Psychologie der Protagonisten nicht; eine Szene beim während der Seuche streng verbotenen Karneval, eine Art Klimax im Roman, nährt solche Zweifel zusätzlich. Doch im Ganzen funktioniert die Kombination von Seuchenbekämpfung, aufkeimenden Gefühlen und üblen Machenschaften Ewiggestriger durchaus - eben brandaktuell. Der Spuk in Monschau endete am 10. April 1962. Covid-19 ist noch längst nicht besiegt.
Steffen Kopetzky: "Monschau". Roman.
Rowohlt Berlin Verlag, Berlin 2021. 352 S., geb., 22,- [Euro].
Erscheint am 18. März.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Mit den Pocken und Miles Davis in der Eifel
Der neue Roman von Steffen Kopetzky heißt "Monschau". Er findet dort eine Vorlage für die Corona-Pandemie.
Von Rose-Maria Gropp
Die Corona-Pandemie breitet sich seit November 2019 über die ganze Welt aus. Der erste Fall einer Infektion mit dem Covid-19-Virus in Deutschland wurde am 27. Januar 2020 gemeldet. Am 26. März 2020 veröffentlichte Steffen Kopetzky im "Spiegel" einen Artikel mit dem Titel "Die Attacke der gefährlichen Pocken". In dem bestens recherchierten Bericht geht es um den lokalen Ausbruch der Seuche Anfang des Jahres 1962 im Städtchen Monschau in der Eifel nahe der belgischen Grenze; die Maßnahmen, die dagegen, schließlich mit Erfolg, ergriffen
Der neue Roman von Steffen Kopetzky heißt "Monschau". Er findet dort eine Vorlage für die Corona-Pandemie.
Von Rose-Maria Gropp
Die Corona-Pandemie breitet sich seit November 2019 über die ganze Welt aus. Der erste Fall einer Infektion mit dem Covid-19-Virus in Deutschland wurde am 27. Januar 2020 gemeldet. Am 26. März 2020 veröffentlichte Steffen Kopetzky im "Spiegel" einen Artikel mit dem Titel "Die Attacke der gefährlichen Pocken". In dem bestens recherchierten Bericht geht es um den lokalen Ausbruch der Seuche Anfang des Jahres 1962 im Städtchen Monschau in der Eifel nahe der belgischen Grenze; die Maßnahmen, die dagegen, schließlich mit Erfolg, ergriffen
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wurden, sind ausführlich geschildert: Isolation der Verdachtsfälle, Quarantänen, Impfungen. Offensichtlich diente Kopetzky, wie unter einem Brennglas, die aktuelle Pandemie als Folie.
Nun erscheint mit "Monschau" sein Roman auf der Basis der damaligen Geschehnisse. Damit war er - das muss man ihm lassen - wirklich schnell. Weil die dürren Fakten für die 350 Seiten einer Fiktion naturgemäß nicht ausgereicht hätten, versieht er sie mit Nebenhandlungen und Seitensträngen und einer zarten Liebesgeschichte in Zeiten der Pocken. Einiges Personal entnimmt er der Realität, allen voran den 1962 mutig agierenden Dermatologen Günter Stüttgen. Auch der Stüttgen des Romans stellt sich der Krise gegen Widerstände nicht nur bornierter Lokalpolitiker praktisch im Alleingang; unterstützt von seinem jungen griechischen Assistenzarzt, der im Buch Nikos Spyridakis heißt und für die Dauer der Epidemie vor Ort stationiert wird. Das im Wirtschaftswunder-Deutschland vom Ausbruch der Pocken und dessen Folgen massiv bedrohte im nahen Lammersdorf ansässige Unternehmen zur Herstellung von Hochtemperaturöfen bekommt eine zentrale Rolle, als "die Rither-Werke", nun bereichert um die attraktive Alleinerbin Vera Rither, die zur Zeit der Handlung zufällig aus Paris, wo sie Journalismus studiert, angereist ist.
Von dieser Konstellation her erzählt Kopetzky seine Geschichte in satten Farben. Zumal er, der historisch bewanderte Autor, immer wieder geschichtliches und politisches Kolorit einfließen lässt, ein bisschen wie aus dem "Kulturfahrplan" für das Jahr 1962, von Adenauers Kalkül über Bombenanschläge in Frankreich bis zu Kennedys wenig friedlichen Absichten. Und hierzulande sind derweil alle gebannt vom ersten "Straßenfeger" im Fernsehen, dem Francis-Durbridge-Sechsteiler "Das Halstuch". Und fast alle scheinen Kettenraucher zu sein; "Peter Stuyvesant" ist die Marke der Wahl, selbst im "alten Käfer" von Stüttgen, der "Duft der großen weiten Welt", irgendwie symbolisch. Während der erbitterte Kampf der Ärzte gegen die Seuche läuft, die Furcht unter den Menschen in Monschau und Umgebung umgeht, gibt es immer wieder Exkurse in Landes- und Erdkunde: dass Monschau einst, gut eingedeutscht, beinah "Freudenberg" geheißen hätte oder dass die Maori aus Neuseeland auf der Insel Kreta, der Heimat von Spyridakis, die tapfersten Kämpfer gegen die deutschen Besatzer gewesen seien. Überhaupt ist der Zweite Weltkrieg noch omnipräsent, wie auch jene gefährlich Unverbesserlichen aus großer Zeit.
All die gutgemeinten - und auch gut geschriebenen - Nebenwege sollen der Evokation der Atmosphäre in den Nachkriegsjahren dienen, machen die Lektüre aber mitunter etwas disparat. Am Hauptweg, entlang der Ausbreitung der Pocken, gilt es festzuhalten; wobei sich doch eine Frage stellt: Wollte Kopetzky, ausgewiesen gewandter Stilist, einen Kolportageroman schreiben, was ja nicht die schlechteste Möglichkeit wäre? Dafür könnte einiges im Duktus von "Monschau" sprechen: die typenhaft karikierende Schilderung wichtigen Personals, wie eines semikorrupten Journalisten und eines verstrickten Managers der Rither-Werke; oder eine altfränkische Wortwahl wie "Lungenbrötchen", in der ironisch ein Jahrzehnte zurückliegender Sprachgebrauch aufersteht.
Oder ist Kopetzky die streckenweise Anmutung der Kolportage schlicht unterlaufen? Am schwierigsten zu entscheiden ist das bei der Liebesgeschichte, die sich zierlich zwischen dem als "schön" bezeichneten griechischen Arzt Nikos und der als "höhere Tochter" ausgewiesenen Unternehmenserbin Vera anbahnt. Vera, die auch ein Schicksal zu tragen hat, ist absolut parisienne, schwarzer Rollkragenpullover und schwarze Steghosen, die Frisur ein "erdbeerblonder Bob", Existentialistinnen-Look halt; das kann dann aus Nikos' scheuer Perspektive so klingen: "Er beugt den Kopf ein klein wenig vor, in die offene Tür. Da nahm er einen ganz eigenen, edlen Geruch wahr. Zigaretten, Hörsäle, Theaterfoyers und Bars. Parfüm war auch dabei. Eine fremde Welt. Das gefiel ihm. Und es gefiel ihm auch, wie sich das Klappern der Schreibmaschine anhörte, das sich perfekt an die Musik anschmiegte."
Das Tippen auf einer "Olympia" mit dem Cool Jazz eines Miles Davis zu synchronisieren ist nicht wirklich zwingend. Wie auch die Psychologie der Protagonisten nicht; eine Szene beim während der Seuche streng verbotenen Karneval, eine Art Klimax im Roman, nährt solche Zweifel zusätzlich. Doch im Ganzen funktioniert die Kombination von Seuchenbekämpfung, aufkeimenden Gefühlen und üblen Machenschaften Ewiggestriger durchaus - eben brandaktuell. Der Spuk in Monschau endete am 10. April 1962. Covid-19 ist noch längst nicht besiegt.
Steffen Kopetzky: "Monschau". Roman.
Rowohlt Berlin Verlag, Berlin 2021. 352 S., geb., 22,- [Euro].
Erscheint am 18. März.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Nun erscheint mit "Monschau" sein Roman auf der Basis der damaligen Geschehnisse. Damit war er - das muss man ihm lassen - wirklich schnell. Weil die dürren Fakten für die 350 Seiten einer Fiktion naturgemäß nicht ausgereicht hätten, versieht er sie mit Nebenhandlungen und Seitensträngen und einer zarten Liebesgeschichte in Zeiten der Pocken. Einiges Personal entnimmt er der Realität, allen voran den 1962 mutig agierenden Dermatologen Günter Stüttgen. Auch der Stüttgen des Romans stellt sich der Krise gegen Widerstände nicht nur bornierter Lokalpolitiker praktisch im Alleingang; unterstützt von seinem jungen griechischen Assistenzarzt, der im Buch Nikos Spyridakis heißt und für die Dauer der Epidemie vor Ort stationiert wird. Das im Wirtschaftswunder-Deutschland vom Ausbruch der Pocken und dessen Folgen massiv bedrohte im nahen Lammersdorf ansässige Unternehmen zur Herstellung von Hochtemperaturöfen bekommt eine zentrale Rolle, als "die Rither-Werke", nun bereichert um die attraktive Alleinerbin Vera Rither, die zur Zeit der Handlung zufällig aus Paris, wo sie Journalismus studiert, angereist ist.
Von dieser Konstellation her erzählt Kopetzky seine Geschichte in satten Farben. Zumal er, der historisch bewanderte Autor, immer wieder geschichtliches und politisches Kolorit einfließen lässt, ein bisschen wie aus dem "Kulturfahrplan" für das Jahr 1962, von Adenauers Kalkül über Bombenanschläge in Frankreich bis zu Kennedys wenig friedlichen Absichten. Und hierzulande sind derweil alle gebannt vom ersten "Straßenfeger" im Fernsehen, dem Francis-Durbridge-Sechsteiler "Das Halstuch". Und fast alle scheinen Kettenraucher zu sein; "Peter Stuyvesant" ist die Marke der Wahl, selbst im "alten Käfer" von Stüttgen, der "Duft der großen weiten Welt", irgendwie symbolisch. Während der erbitterte Kampf der Ärzte gegen die Seuche läuft, die Furcht unter den Menschen in Monschau und Umgebung umgeht, gibt es immer wieder Exkurse in Landes- und Erdkunde: dass Monschau einst, gut eingedeutscht, beinah "Freudenberg" geheißen hätte oder dass die Maori aus Neuseeland auf der Insel Kreta, der Heimat von Spyridakis, die tapfersten Kämpfer gegen die deutschen Besatzer gewesen seien. Überhaupt ist der Zweite Weltkrieg noch omnipräsent, wie auch jene gefährlich Unverbesserlichen aus großer Zeit.
All die gutgemeinten - und auch gut geschriebenen - Nebenwege sollen der Evokation der Atmosphäre in den Nachkriegsjahren dienen, machen die Lektüre aber mitunter etwas disparat. Am Hauptweg, entlang der Ausbreitung der Pocken, gilt es festzuhalten; wobei sich doch eine Frage stellt: Wollte Kopetzky, ausgewiesen gewandter Stilist, einen Kolportageroman schreiben, was ja nicht die schlechteste Möglichkeit wäre? Dafür könnte einiges im Duktus von "Monschau" sprechen: die typenhaft karikierende Schilderung wichtigen Personals, wie eines semikorrupten Journalisten und eines verstrickten Managers der Rither-Werke; oder eine altfränkische Wortwahl wie "Lungenbrötchen", in der ironisch ein Jahrzehnte zurückliegender Sprachgebrauch aufersteht.
Oder ist Kopetzky die streckenweise Anmutung der Kolportage schlicht unterlaufen? Am schwierigsten zu entscheiden ist das bei der Liebesgeschichte, die sich zierlich zwischen dem als "schön" bezeichneten griechischen Arzt Nikos und der als "höhere Tochter" ausgewiesenen Unternehmenserbin Vera anbahnt. Vera, die auch ein Schicksal zu tragen hat, ist absolut parisienne, schwarzer Rollkragenpullover und schwarze Steghosen, die Frisur ein "erdbeerblonder Bob", Existentialistinnen-Look halt; das kann dann aus Nikos' scheuer Perspektive so klingen: "Er beugt den Kopf ein klein wenig vor, in die offene Tür. Da nahm er einen ganz eigenen, edlen Geruch wahr. Zigaretten, Hörsäle, Theaterfoyers und Bars. Parfüm war auch dabei. Eine fremde Welt. Das gefiel ihm. Und es gefiel ihm auch, wie sich das Klappern der Schreibmaschine anhörte, das sich perfekt an die Musik anschmiegte."
Das Tippen auf einer "Olympia" mit dem Cool Jazz eines Miles Davis zu synchronisieren ist nicht wirklich zwingend. Wie auch die Psychologie der Protagonisten nicht; eine Szene beim während der Seuche streng verbotenen Karneval, eine Art Klimax im Roman, nährt solche Zweifel zusätzlich. Doch im Ganzen funktioniert die Kombination von Seuchenbekämpfung, aufkeimenden Gefühlen und üblen Machenschaften Ewiggestriger durchaus - eben brandaktuell. Der Spuk in Monschau endete am 10. April 1962. Covid-19 ist noch längst nicht besiegt.
Steffen Kopetzky: "Monschau". Roman.
Rowohlt Berlin Verlag, Berlin 2021. 352 S., geb., 22,- [Euro].
Erscheint am 18. März.
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Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
Rezensent Jörg Magenau schwärmt für die Lebensfreude und Warmherzigkeit in Steffen Kopetzkys Roman. Und für die gekonnte, an erzählerischen Einfällen und Empathie mit den Figuren reiche Verquickung von Realgeschehen (Pockenepidemie in der Eifel 1962), zarter Liebesgeschichte und Abenteuerroman. Dass Kopetzky außerdem keine Angst vor Kolportage hat und alles schön nach Gut und Böse ordnet, scheint Magenau ausnahmsweise den Reiz der Lektüre noch zu erhöhen. Ach ja, wie der Autor das aktuelle Pandemie-Geschehen und seine gesellschaftlichen Effekte im historischen Brennglas zeigt, ist für den Rezensenten ein weiteres Schmankerl des an Schmankerln überreichen Romans.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
In satten Farben erzählt ... Brandaktuell. Rose-Maria Gropp Frankfurter Allgemeine Zeitung 20210313
Zum Inhalt:
Im Jahr 1962 sind in Monschau die Pocken ausgebrochen. Es droht die Quarantäne, doch der Chef der dort ansässigen Rither-Werke will die Fabrik auf Gedeih und Verderb die Fabrik offen halten. Der junge Mediziner Nikolaos lernt in Monschau die junge Erbin des Werkes kennen und …
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Zum Inhalt:
Im Jahr 1962 sind in Monschau die Pocken ausgebrochen. Es droht die Quarantäne, doch der Chef der dort ansässigen Rither-Werke will die Fabrik auf Gedeih und Verderb die Fabrik offen halten. Der junge Mediziner Nikolaos lernt in Monschau die junge Erbin des Werkes kennen und sie kommen sich näher.doch die Pocken greifen weiter um sich.
Meine Meinung:
Immer wieder erstaunlich wie viele Geschichten aus dem eigenen Land man nicht kennt. So ging es mir auch mit dem Pockenausbruch in der Eifel, von dem ich bis dato noch nie was gehört hatte. Ich fand das Buch besser gesagt daß Hörbuch total klasse. Die Geschichte wurde sehr interessant und nachvollziehbar erzählt. Erschreckend fand ich allerdings die Parallelen zur heutigen Pandemie. Da lief mir mehr als einmal ein Schauer über den Rücken. Den Sprecher fand ich sehr gut, er hat eine sehr angenehme Stimme und er liest wirklich gut.
Fazit:
Tolles Hörbuch
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Gebundenes Buch
Falsch abgebogen
Manchmal musst du als Autor den richtigen Riecher haben. Da hat Kopetzky gerade einen Roman mit dem Militärarzt Dr. Stüttgen 1944 im Hürtgenwald geschrieben und kurz darauf bricht die Corona-Epidemie aus. Sich an seinen Held erinnernd, fällt dem Autor ein, …
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Falsch abgebogen
Manchmal musst du als Autor den richtigen Riecher haben. Da hat Kopetzky gerade einen Roman mit dem Militärarzt Dr. Stüttgen 1944 im Hürtgenwald geschrieben und kurz darauf bricht die Corona-Epidemie aus. Sich an seinen Held erinnernd, fällt dem Autor ein, dass der Düsseldorfer 1962 in Monschau eine Pockenepidemie besiegte. Und so liegt es auf der Hand darüber den nächsten Roman zu schreiben.
Gespannt lesen wir zu Beginn, wie der Doktor Maßnahmen wie Quarantäne verhängt, Patienten impft und in den Ritter-Werken, dem größten Arbeitgeber vor Ort und den Ausgangsort der aus Indien eingeschleppten Pocken, seinen besten Mitarbeiter abstellt, um die Schließung der Firma zu verhindern.
Wir erleben die ersten Arbeitstage von Nikos und wie er mit Geheimzeichen viele Mitarbeiter isoliert. Doch dann lernt er in seiner Unterkunft die Firmen-Erbin Vera kennen, in die er sich verliebt. Der Kampf gegen das Virus wird zweitrangig, die Hindernisse der Liebe stehen im Vordergrund, weil - ziemlich unglaubwürdig - Vera als nichtgeimpfte frühere Poliopatientin die erkrankte Tochter des Indienmitarbeiters im Krankenhaus besuchen will. Sie verschafft sich Zugang mit einer Schwesternmütze aus dem Karneval und wird in Quarantäne festgehalten.
Viel zu lang wurde vorher auch die Karnevalsveranstaltung beschrieben und das Problem, das Teilnehmer aus Monschau ihre Quarantänebestimmungen nicht eingehalten haben, wird erwähnt, aber bestraft werden die zur Schlägerei neigenden Männer deswegen nicht. Dafür lesen wir mehrmals, dass am 30. Mai der Weltuntergang ist.
Kopetzky liebt offenbar Kriege. Nikos darf mehrfach vom Krieg auf Kreta erzählen. Wen das interessiert, dem würde ich aber eher „Der kretische Gast“ von Modick empfehlen.
Einzig interessant ist noch, dass Dr. Stüttgen vorgeworfen wird, dass er die Firmen-Erbin im Krankenhaus festhält, um sie mit Pocken zu infizieren, damit die Ritterwerke ans Aachener Klinikum fallen. Von Kriegsveteranen wird ihm nämlich auch vorgeworfen, dass er seine Einheit gegen Kriegsende kampflos den Amerikanern übergeben hat und deshalb in Abwesenheit zum Tode verurteilt wurde. Das hat er übrigens gemeinsam mit Helmut Schmidt, dessen Bekämpfung der Sturmflut in Hamburg in diesem Roman auch nicht fehlt. Ob das nötig war?
Weil der Romanschreiber aber die Pocken nahezu gänzlich aus den Augen verloren hat, vergisst er den Fakt, dass laut Wikipedia Stüttgen selbst an der von den Behörden anfangs nicht erkannten Pocken erkrankte, aber wieder gesund wurde.
Dafür hören wir von einem Quick-Reporter über die Nazi-Vergangenheit der Ritter-Werke und fragen uns, ob 1962 tatsächlich schon über Zwangsarbeiter gesprochen wurde. Zweifellos darf ein Autor fiktives erfinden, aber da dieser Roman einen historischen Kern hat, der nicht auserzählt wird, gefällt mir nur der Anfang. Insgesamt 3 Sterne
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Gebundenes Buch
Monschau kenne ich als beschauliches Eifelstädchen - Herstellungsort köstlichen Senfes und Ausgangspunkt für schöne transnationale Wanderungen.
Hier jedoch erscheint es als Zentrum einer drohenden Seuche, der Pocken nämlich, die dort 1962 ausbrachen, als sie in …
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Monschau kenne ich als beschauliches Eifelstädchen - Herstellungsort köstlichen Senfes und Ausgangspunkt für schöne transnationale Wanderungen.
Hier jedoch erscheint es als Zentrum einer drohenden Seuche, der Pocken nämlich, die dort 1962 ausbrachen, als sie in Deutschland eigentlich keine Rolle mehr spielten: hier eingeführt aus Indien und zwar von einem Ingenieur, der dort dienstlich unterwegs war.
Die Verbreitung der Seuche konnte dann vermieden werden, doch spielt dieser Roman in der Phase, in der man noch dagegen ankämpfte, während die Monschauer isoliert waren - zwangsweise.
Kommt Ihnen bekannt vor? Kein Wunder, sind Seuchen, Pandemien und Epidemien doch gerade ein Lieblingsthema der Kulturschaffenden - aus aktuellem Anlass.
Ich hatte mich sehr auf dieses Buch gefreut, meine Erwarten wurden aber leider nicht erfüllt: Im Mittelpunkt des Geschehens stehen Nikos, ein griechischer Arzt, der seine Ausbildung gerade in Düsseldorf vollendet und von seinem Doktorvater abkommandiert wird zur operativen Pandemiebekämpfung in Monschau. Er lernt dort die junge Vera Rither kennen, Erbin eben jenes Unternehmens, dessen Mitarbeiter die Pocken einführte.
Es geht um dieses Paar, um die Krankheit und, und, und....
Naja, eigentlich geht es um die ganze Welt. Autor Steffen Kopetzy bringt immer wieder Ereignisse des Weltgeschehens ein, die er den Ereignissen in der Eifel gegenüberstellt. Was dem Roman etwas stark Journalistisches verleiht - aus meiner Sicht jedenfalls. Dadurch wird der Anspruch des Romans nämlich heruntergespielt, die Betrachtung von Ereignissen, die mit dem eigentlichen Thema gar nichts zu tun haben, unterbricht die Stringenz der Handlung. Möglicherweise sollte damit Veras Figur - sie befindet sich in der Ausbildung zur Journalistin - gestärkt werden, aber aus meiner Sicht lenkt das nur ab.
Schade um das spannende Thema! Möglicherweise fällt mein Urteil aufgrund besonders hoher Erwartungen vernichtender aus, als der Roman es verdient hätte, aber da ist nun leider nichts mehr dran zu ändern!
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