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Michel Abdollahi
MP3-CD
Deutschland schafft mich
Als ich erfuhr, dass ich doch kein Deutscher bin, Lesung. Ungekürzte Ausgabe. 446 Min.
Gesprochen: Abdollahi, Michel
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Michel Abdollahi ist ein echter "Hamburger Jung" - so dachte er jedenfalls von sich. Bis die AfD in den Bundestag einzog und die gesellschaftliche Debatte radikal veränderte. Plötzlich sind Menschen mit schwarzen Haaren "Vergewaltiger" und "Kopftuchmädchen", jeder Muslim ein "Bombenleger". Seitdem hat sich Michels Leben radikal verändert. Nach jedem Auftritt, jeder Äußerung bekommt er Hassmails und Morddrohungen. Man will ihn "vergewaltigen" und "in die Gaskammer schicken". Fremde Menschen beschimpfen ihn auf der Straße. Der engagierte und humorvolle "deutsche Michel" hat stellvertreten...
Michel Abdollahi ist ein echter "Hamburger Jung" - so dachte er jedenfalls von sich. Bis die AfD in den Bundestag einzog und die gesellschaftliche Debatte radikal veränderte. Plötzlich sind Menschen mit schwarzen Haaren "Vergewaltiger" und "Kopftuchmädchen", jeder Muslim ein "Bombenleger". Seitdem hat sich Michels Leben radikal verändert. Nach jedem Auftritt, jeder Äußerung bekommt er Hassmails und Morddrohungen. Man will ihn "vergewaltigen" und "in die Gaskammer schicken". Fremde Menschen beschimpfen ihn auf der Straße. Der engagierte und humorvolle "deutsche Michel" hat stellvertretend für Millionen Deutsche mit ausländischen Wurzeln aufgeschrieben, was dieses neue Deutschland mit ihm macht.
Abdollahi, Michel
MICHEL ABDOLLAHI, geb.1981 in Teheran, siedelte 1986 mit seiner Familie nach Ham- burg um. Er studierte Jura und Islamwissen- schaften. Seit 2000 ist er in der Poetry-Slam- Szene aktiv, wo er inzwischen als "Koryphäe" (taz) gilt. Er erhielt den Deutschen Fernseh- preis und den Gustaf-Gründgens-Preis.
MICHEL ABDOLLAHI, geb.1981 in Teheran, siedelte 1986 mit seiner Familie nach Ham- burg um. Er studierte Jura und Islamwissen- schaften. Seit 2000 ist er in der Poetry-Slam- Szene aktiv, wo er inzwischen als "Koryphäe" (taz) gilt. Er erhielt den Deutschen Fernseh- preis und den Gustaf-Gründgens-Preis.
Produktdetails
- Verlag: Hoffmann & Campe Hörbücher Bei Steinbach; Saga Egmont
- Anzahl: 1 MP3-CD
- Gesamtlaufzeit: 446 Min.
- Erscheinungstermin: 13. März 2020
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783869744421
- Artikelnr.: 58547997
Herstellerkennzeichnung
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»Entstanden ist ein wirklich erschütterndes Zeugnis einer Gesellschaft, in der rechtes Denken immer mehr zur Normalität gehört.« WDR 3 Resonanzen 20200227
„Deutschland schafft mich“ – der Titel von Michel Abdollahis Buch erinnert nicht zufällig an „Deutschland schafft sich ab“ von Thilo Sarrazin. Da hört die Ähnlichkeit aber beim Titel auch schon auf. Michel Abdollahi kam als Fünfjähriger aus dem …
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„Deutschland schafft mich“ – der Titel von Michel Abdollahis Buch erinnert nicht zufällig an „Deutschland schafft sich ab“ von Thilo Sarrazin. Da hört die Ähnlichkeit aber beim Titel auch schon auf. Michel Abdollahi kam als Fünfjähriger aus dem Iran nach Deutschland, inzwischen hat er die deutsche Staatsangehörigkeit und musste feststellen, dass er trotzdem kein Deutscher ist, nie einer sein wird. Als Journalist hat er für die Reportage „Im Nazidorf“ in Jamel recherchiert und gelebt. Täglich erlebt er Anfeindungen, persönlich, aber viel mehr noch in den sozialen Medien.
Das Buch ist kein Roman, kein Sachbuch, kein Fachbuch und kein Geschichtsbuch. Es ist irgendwie eine Mischung aus allem. Abdollahi listet chronologisch Ereignisse ab 1986, viel mehr aber ab 2015 auf. Schreibt über „die Rechten“ („Das Gegenteil von Rechtsextremismus ist nicht Linksextremismus. Es ist Nicht-Rechtsextremismus. Oder Vielfalt. Ohne Alternative“), die hässliche Fratze von AfD, Identitären und Pegida, die Rückkehr des Antisemitismus, Islamkritik, Islamisierung, Leitkultur und alle andere Schlagworte der vergangenen paar Jahre. Und er spart die zum Teil unrühmliche Rolle der Medien nicht aus. Zu viel Sendezeit für die Rechten und immer wieder die Bezeichnung „besorgte Bürger“ oder „Bürgerlichkeit“ in Zusammenhang mit Rassisten.
Besorgt ist Abdollahi auch. Und auch der Leser sollte es sein oder im Lauf der Lektüre werden. Er spricht davon, dass die Medien als vierte Gewalt ihre Neutralität verloren haben. Das ist möglicherweise etwas zu pauschal – aber in der Sache richtig. Ich musste das Buch immer wieder aus der Hand legen und tief Luft holen, so bedrückend und erschreckend wahr ist das, was der Autor auflistet und beschreibt. Dass wir inzwischen in einem Land leben, in dem Rassismus salonfähig und rechts-außen die neue Mitte ist. Das Buch rüttelt auf, zeigt auf – und macht Angst. Ich habe zwar keinen Migrationshintergrund aber auch mein Leben ist eines, das rechts-außen nicht gefällt – aufgrund meiner politischen Einstellung und schlicht meiner Persönlichkeit. Natürlich habe ich es nicht im selben Ausmaß erleben müssen, wie der Autor, aber auch mir wurde schon „konzentrierte Arbeit“, eingesperrt in einen Keller angedroht.
Er schildert die Veränderungen in Gesellschaft und Politik. Wo früher der Rassismus noch ganz offen gezeigt wurde, wird er heute eher versteckt, ist aber inzwischen alltäglich geworden. Es ist salonfähig geworden, Menschen aufgrund ihrer Herkunft herabzuwürdigen. Leider. Sachliche Kritik in so vielen Bereichen – Fehlanzeige. Stattdessen Beleidigungen Hass und Hetze. Bei so vielen Menschen kommt hinter einem „Ich habe nichts gegen Ausländer“ ein „aber“. Er selbst müht sich, die Menschen nicht über einen Kamm zu scheren, verurteilt daher die „Islamkritik“, die schlicht eine komplette Menschengruppe pauschal verurteilt. Aber Fakt ist: der Rechtsextremismus (und Faschismus) ist nicht wieder da, er war nie weg. Er ist in allen Bereichen verankert, sei es in der Bundeswehr, der Polizei, der Politik – überall.
Mich hat das Buch von der ersten Seite an tief berührt und mit noch mehr Angst zurückgelassen, als ich sie ohnehin schon hatte. „Der gesellschaftliche Kompass hat sich verschoben“, konstatiert er verstörend richtig. „Zu bunt gehört auch braun“, stellt Abdollahi fest, aber nur, „solange sich Braun an die Spielregeln hält und nicht versucht, alle anderen Farben zu übermalen“ – das gilt nicht nur für bunt und braun, „biodeutsch“ und „Migrant“, das sollte schlicht für alle, jeden und für immer gelten. Aber das Miteinander ist zum Teil ebenso abhanden gekommen wie Toleranz und Offenheit. Für diese tiefgreifende, treffende und zutiefst traurig machende Gesellschaftskritik von mir 5 Sterne. Ohne „aber“.
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Einfach lesenswert
Ich mochte schon vor dem Buch Michel Abdollahi sehr gerne zuhören und seine Reportagen sehen. So war war ich sehr neugierig, als ich sein Buch entdeckt habe und wollte es lesen. Auf der einen Seite ist der Stil recht leichtgängig zu lesen, gleichzeitig gibt es eine …
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Einfach lesenswert
Ich mochte schon vor dem Buch Michel Abdollahi sehr gerne zuhören und seine Reportagen sehen. So war war ich sehr neugierig, als ich sein Buch entdeckt habe und wollte es lesen. Auf der einen Seite ist der Stil recht leichtgängig zu lesen, gleichzeitig gibt es eine Menge an Informationen und Gedankenanstöße, sodass sich das Buch nicht mal so eben weglesen lässt. Ich brauchte zwischendurch immer mal Pausen, um es etwas sacken zu lassen.
Michel Abdollahi beschreibt den ganz "normalen" Alltagsrassismus und ist dabei nicht zimperlich, oft beschreibt er Dinge aber auch mit einem leichten Augenzwinkern und gerade dann muss man noch mal mehr zusammenzucken, denn es ist durchaus nicht alles zum lachen. Ich finde ja schon das Wort Alltagsrassismus erschreckend, es klingt so harmlos und ist bei weitem nicht, denn ganz schnell taucht hier dieses kleine Wörtchen ABER auf, dass bewirken soll, dass doch alles gar nicht so schlimm ist.
Er erzählt aus verschiedenen Stationen seines Lebens kleine Episoden, aber auch wie sich die Gesellschaft wandelt und wie schnell sich der Rechtextremismus ganz leise Gehör verschafft.
Im Anhang gibt es noch eine Menge Informationen bzw. Quellen zu seinen Angaben im Buch.
Ich finde das Buch sehr lesenswert - ohne wenn und aber. Und so gibt es 5 Sterne dafür.
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Das Gegenteil von Rechtsextremismus ist Nicht-Rechtsextremismus
Den Journalist und Moderator Michel Abdollahi kennt man z.B. durch seinen Fernsehbeitrag über das Nazidorf Jamel und seinen Auftritten „Ich bin Muslim-was wollen Sie wissen?“
Mit Deutschland schafft mich hat er er …
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Das Gegenteil von Rechtsextremismus ist Nicht-Rechtsextremismus
Den Journalist und Moderator Michel Abdollahi kennt man z.B. durch seinen Fernsehbeitrag über das Nazidorf Jamel und seinen Auftritten „Ich bin Muslim-was wollen Sie wissen?“
Mit Deutschland schafft mich hat er er jetzt ein großartiges, kluges Buch über Auswüchse und Folgen des Rassismus in Deutschland geschrieben.
Michel Abdollahi, der 1986 als Kind aus dem Iran nach Deutschland gekommen ist, schöpft aus eigenen Erfahrungen und Beobachtungen, liefert aber insbesondere eine umfassende Bestandsaufnahme des Zustands in aller Deutlichkeit. Diese Deutlichkeit macht den Wert des Buches aus.
Dafür, dass das Buch so gut lesbar ist, ist es erstaunlich konzentriert.
Ich kann es nur sehr empfehlen!
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