Gavriel Savit
Audio-CD
Anna und der Schwalbenmann
Ungekürzte Ausgabe, Lesung. 378 Min.
Übersetzung: Zeitz-Ventura, Sophie; Gesprochen von Maire, Laura
Nicht lieferbar
Weitere Ausgaben:
"Menschen sind die größte Hoffnung des Menschen, zu überleben."Krakau, 1939. Anna ist noch ein Kind, als die Deutschen ihren Vater mitnehmen, einen jüdischen Intellektuellen. Sie versteht nicht, warum. Sie versteht nur, dass sie allein zurückbleibt. Und dann trifft Anna den Schwalbenmann. Geheimnisvoll ist er, charismatisch und klug. Er kann Vogelgeräusche imitieren und eine Schwalbe für sie anlocken. Und er kann in einer Welt überleben, in der plötzlich alles und alle voller tödlicher Feindseligkeit zu sein scheinen. Anna schließt sich dem Schwalbenmann an, lernt von ihm, wie man j...
"Menschen sind die größte Hoffnung des Menschen, zu überleben."
Krakau, 1939. Anna ist noch ein Kind, als die Deutschen ihren Vater mitnehmen, einen jüdischen Intellektuellen. Sie versteht nicht, warum. Sie versteht nur, dass sie allein zurückbleibt. Und dann trifft Anna den Schwalbenmann. Geheimnisvoll ist er, charismatisch und klug. Er kann Vogelgeräusche imitieren und eine Schwalbe für sie anlocken. Und er kann in einer Welt überleben, in der plötzlich alles und alle voller tödlicher Feindseligkeit zu sein scheinen. Anna schließt sich dem Schwalbenmann an, lernt von ihm, wie man jenseits der Städte wandert, sich im Wald ernährt und verbirgt. Wie man neue Identitäten annimmt und dabei doch nicht vergisst, was wahr ist. Aber in einer Welt, die am Abgrund steht, kann alles gefährlich werden ...
(5 CDs, Laufzeit: ca. 6h 18)
Krakau, 1939. Anna ist noch ein Kind, als die Deutschen ihren Vater mitnehmen, einen jüdischen Intellektuellen. Sie versteht nicht, warum. Sie versteht nur, dass sie allein zurückbleibt. Und dann trifft Anna den Schwalbenmann. Geheimnisvoll ist er, charismatisch und klug. Er kann Vogelgeräusche imitieren und eine Schwalbe für sie anlocken. Und er kann in einer Welt überleben, in der plötzlich alles und alle voller tödlicher Feindseligkeit zu sein scheinen. Anna schließt sich dem Schwalbenmann an, lernt von ihm, wie man jenseits der Städte wandert, sich im Wald ernährt und verbirgt. Wie man neue Identitäten annimmt und dabei doch nicht vergisst, was wahr ist. Aber in einer Welt, die am Abgrund steht, kann alles gefährlich werden ...
(5 CDs, Laufzeit: ca. 6h 18)
Laura Maire, geboren 1979 in München, absolvierte ihre Ausbildung an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt. Bekannt wurde sie durch eine Hauptrolle in der ARD-Vorabendserie "Verdammt verliebt". Sie synchronisierte u. a. Brie Larson in "Raum" (2016 mit einem Oscar ausgezeichnet) und Ashley Greene (als Alice Cullen) in der "Twilight"-Reihe. Daneben war sie immer wieder in "How I Met Your Mother" zu hören. Maire erhielt 2011 den Deutschen Hörbuchpreis als Beste Interpretin. 2014 las sie für den Hörverlag den Thriller "Schattengrund" von Elisabeth Herrmann und erhielt für ihr "virtuoses Sprach-Spiel" noch einmal den Deutschen Hörbuchpreis als Beste Interpretin.""
Produktdetails
- Verlag: Dhv Der Hörverlag
- Anzahl: 5 Audio CDs
- Gesamtlaufzeit: 378 Min.
- Altersempfehlung: von 13 bis 16 Jahren
- Erscheinungstermin: 25. Februar 2016
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783844521405
- Artikelnr.: 44124184
Herstellerkennzeichnung
Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
Wovor die Sprache hilflos fliehen muss
Gavriel Savit geht mit "Anna und der Schwalbenmann" das große Wagnis eines Holocaust-Romans für Jugendliche ein.
Dieses Buch wendet sich an junge Erwachsene und handelt von Ereignissen, die auch ein älteres Publikum überfordern können - historischen wie der Verfolgung und Ermordung der Juden durch die Nationalsozialisten, dem Vernichtungsfeldzug der Wehrmacht und dem Schicksal Polens im Zweiten Weltkrieg, aber auch persönlichen wie dem Verlust des Vaters und einer Vergewaltigung.
Solche Dinge verharmlost ein literarischer Text in gewisser Weise notwendigerweise selbst dann, wenn die Schilderung des Grauenhaften nicht in den Bitterkitsch ostentativen Mitleidens tunkt.
Gavriel Savit geht mit "Anna und der Schwalbenmann" das große Wagnis eines Holocaust-Romans für Jugendliche ein.
Dieses Buch wendet sich an junge Erwachsene und handelt von Ereignissen, die auch ein älteres Publikum überfordern können - historischen wie der Verfolgung und Ermordung der Juden durch die Nationalsozialisten, dem Vernichtungsfeldzug der Wehrmacht und dem Schicksal Polens im Zweiten Weltkrieg, aber auch persönlichen wie dem Verlust des Vaters und einer Vergewaltigung.
Solche Dinge verharmlost ein literarischer Text in gewisser Weise notwendigerweise selbst dann, wenn die Schilderung des Grauenhaften nicht in den Bitterkitsch ostentativen Mitleidens tunkt.
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Denn der im Wortsinn unbeschreibliche Schrecken derartiger Ereignisse liegt nicht zuletzt darin, dass die Opfer ihnen nicht entkommen konnten, während man einen Text jederzeit weglegen kann.
Gavriel Savit weiß das und reagiert darauf in seinem Roman "Anna und der Schwalbenmann" sozusagen mit Kunstgriffen ins Leere, die sich ihrer Hilflosigkeit nicht schämen: "Dennoch will ich dem Leser die Details ersparen, was Reb Hirschl widerfahren war" - dieser Satz, der das düstere letzte Drittel des Buches vorbereitet, enthält, so spürt man, die Auslassung, von der er aber doch spricht, genau wie zwei andere Sätze, fünfzig Seiten später, beide protokollarisch trocken, von denen einer ein Erlebnis, der andere dessen Wirkung benennt: "Sie tat die Dinge, die er verlangte" und "Sie wünschte, die Sache im Hinterzimmer der Apotheke wäre nie passiert."
Die sehr junge Frau, von der hier die Rede ist, kann man an diesem Punkt kaum noch "Kind" nennen; erwachsen aber ist sie auch nicht, wenn zum Erwachsensein gehört, dass man sich einen Platz im Weltgefüge erarbeitet hat. Im Umkreis der großen Menschheitsverbrechen gab und gibt es Millionen von Traumatisierten, denen der Erwachsenenstatus in diesem Sinn auch dann, wenn sie überleben, bis zum Tod versagt bleibt.
Kinder sind Leute, die manchmal Fragen stellen wie die, an die der Rezensent, seit er sie 1981 in einem deutschen Klassenzimmer aus einem Kindermund gehört hat, immer wieder denken muss: "Warum haben die Nazis die Juden nicht in Ruhe gelassen?" Es gibt keine befriedigende Antwort, deshalb ist die Frage so gut, so schlimm.
Unter ihrer Überwindlichkeit duckt sich "Anna und der Schwalbenmann" freilich erst einmal weg, wenn er Anna, deren Vater 1939 in Krakau als jüdischer Hochschullehrer von den Nazis verschleppt und getötet wird, einem Retter begegnen lässt, der offenbar die Sprache der Vögel kennt und in mehrerlei Hinsicht Geheimnisträger ist (der Einfall, diesen Mann etwas wissen zu lassen, das die Mörder gern auch wüssten, gehört zu den klügsten des Autors, weil sich daran zeigen lässt, wie wenig technisch verwertbare Kenntnisse manchmal beim Überleben nützen). Ob der Fremde, der Anna beibringt, dass sie ihren Namen ablegen muss, weil die Vernichtungsmaschine sie, genau wie ihn, nicht finden darf, überhaupt ein Mensch ist, fragt sich die Gerettete noch, als der Text sich längst entschieden hat: Da der Schwalbenmann Fehler macht, kann er kein Engel sein. Dass er aber Geschichten erzählt und mit den Riesenschritten mithalten kann, die Annas vom Vater in mehreren Sprachen unterrichtete Vorstellungskraft auf der Flucht vor dem Tod riskiert, passt als maßgeschneiderter Trost fast ein bisschen zu gut zur Not dieses besonderen Kindes. Dass Fantasien zum Menschenleben gehören, auch und gerade zum bedrohten, bekräftigt der Schwalbenmann durch sein bloßes Vorhandensein, und man wird sagen dürfen, dass Savit es sich damit an wichtiger Stelle etwas zu leicht gemacht hat, weil er sich das Recht, sein Thema dichterisch zu verfremden, damit einfach nimmt, statt es sich zum Problem zu machen - so wie Ramona Ausubel es in ihrem ebenfalls aus kindlicher Perspektive erzählten, aber sprachlich entschieden mutigeren Schoa-Roman "No one is here except all of us" aus dem Jahr 2012 getan hat.
Manchmal wird das Fantasieren in "Anna und der Schwalbenmann" zum Spekulieren, ja zum Fantasy-affinen Kalenderspruch: "Kein Labyrinth ist so heimtückisch wie das ohne Wege oder Gänge." "Doch es ist die besondere Gabe der Kinder, ganz im Moment zu sein, ohne sich mit der Voraussicht zu belasten." Auch die Übersetzung wirkt nicht immer ganz sattelfest (eine Sprache ist auf jemanden "zugeschneidert", man liest von der "Ausführung" statt "Durchführung" einer Aktion, wo doch das, was man ausführt, "Befehl" heißt, und Ähnliches mehr). Dies aber sind Ausrutscher, die man vielleicht nur deshalb nicht übersieht, weil die Sorgfalt, mit der hier sonst gearbeitet wurde, eine strenge Aufmerksamkeit weckt, die sie dann bemerkt.
Dass Menschen fähig sind, anderen Dinge anzutun, über die man eigentlich nicht reden kann, ganz gleich, wie alt man ist, und dass man dennoch immer wieder versuchen muss, über diese Taten zu reden, weil sie nicht verschwiegen werden dürfen, wenn wir sie in Zukunft verhindern wollen: Das ist die wichtige Mitteilung, die dieses Buch nie aus den Augen verliert. Das junge Publikum wird mit ihr, darf man hoffen, nicht leicht fertig werden.
DIETMAR DATH
Gavriel Savit: "Anna und der Schwalbenmann"
Aus dem Englischen von Sophie Zeitz-Ventura. Verlag CBT, München 2016. 272 S., geb., 16,99 [Euro]. Ab 14 J.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Gavriel Savit weiß das und reagiert darauf in seinem Roman "Anna und der Schwalbenmann" sozusagen mit Kunstgriffen ins Leere, die sich ihrer Hilflosigkeit nicht schämen: "Dennoch will ich dem Leser die Details ersparen, was Reb Hirschl widerfahren war" - dieser Satz, der das düstere letzte Drittel des Buches vorbereitet, enthält, so spürt man, die Auslassung, von der er aber doch spricht, genau wie zwei andere Sätze, fünfzig Seiten später, beide protokollarisch trocken, von denen einer ein Erlebnis, der andere dessen Wirkung benennt: "Sie tat die Dinge, die er verlangte" und "Sie wünschte, die Sache im Hinterzimmer der Apotheke wäre nie passiert."
Die sehr junge Frau, von der hier die Rede ist, kann man an diesem Punkt kaum noch "Kind" nennen; erwachsen aber ist sie auch nicht, wenn zum Erwachsensein gehört, dass man sich einen Platz im Weltgefüge erarbeitet hat. Im Umkreis der großen Menschheitsverbrechen gab und gibt es Millionen von Traumatisierten, denen der Erwachsenenstatus in diesem Sinn auch dann, wenn sie überleben, bis zum Tod versagt bleibt.
Kinder sind Leute, die manchmal Fragen stellen wie die, an die der Rezensent, seit er sie 1981 in einem deutschen Klassenzimmer aus einem Kindermund gehört hat, immer wieder denken muss: "Warum haben die Nazis die Juden nicht in Ruhe gelassen?" Es gibt keine befriedigende Antwort, deshalb ist die Frage so gut, so schlimm.
Unter ihrer Überwindlichkeit duckt sich "Anna und der Schwalbenmann" freilich erst einmal weg, wenn er Anna, deren Vater 1939 in Krakau als jüdischer Hochschullehrer von den Nazis verschleppt und getötet wird, einem Retter begegnen lässt, der offenbar die Sprache der Vögel kennt und in mehrerlei Hinsicht Geheimnisträger ist (der Einfall, diesen Mann etwas wissen zu lassen, das die Mörder gern auch wüssten, gehört zu den klügsten des Autors, weil sich daran zeigen lässt, wie wenig technisch verwertbare Kenntnisse manchmal beim Überleben nützen). Ob der Fremde, der Anna beibringt, dass sie ihren Namen ablegen muss, weil die Vernichtungsmaschine sie, genau wie ihn, nicht finden darf, überhaupt ein Mensch ist, fragt sich die Gerettete noch, als der Text sich längst entschieden hat: Da der Schwalbenmann Fehler macht, kann er kein Engel sein. Dass er aber Geschichten erzählt und mit den Riesenschritten mithalten kann, die Annas vom Vater in mehreren Sprachen unterrichtete Vorstellungskraft auf der Flucht vor dem Tod riskiert, passt als maßgeschneiderter Trost fast ein bisschen zu gut zur Not dieses besonderen Kindes. Dass Fantasien zum Menschenleben gehören, auch und gerade zum bedrohten, bekräftigt der Schwalbenmann durch sein bloßes Vorhandensein, und man wird sagen dürfen, dass Savit es sich damit an wichtiger Stelle etwas zu leicht gemacht hat, weil er sich das Recht, sein Thema dichterisch zu verfremden, damit einfach nimmt, statt es sich zum Problem zu machen - so wie Ramona Ausubel es in ihrem ebenfalls aus kindlicher Perspektive erzählten, aber sprachlich entschieden mutigeren Schoa-Roman "No one is here except all of us" aus dem Jahr 2012 getan hat.
Manchmal wird das Fantasieren in "Anna und der Schwalbenmann" zum Spekulieren, ja zum Fantasy-affinen Kalenderspruch: "Kein Labyrinth ist so heimtückisch wie das ohne Wege oder Gänge." "Doch es ist die besondere Gabe der Kinder, ganz im Moment zu sein, ohne sich mit der Voraussicht zu belasten." Auch die Übersetzung wirkt nicht immer ganz sattelfest (eine Sprache ist auf jemanden "zugeschneidert", man liest von der "Ausführung" statt "Durchführung" einer Aktion, wo doch das, was man ausführt, "Befehl" heißt, und Ähnliches mehr). Dies aber sind Ausrutscher, die man vielleicht nur deshalb nicht übersieht, weil die Sorgfalt, mit der hier sonst gearbeitet wurde, eine strenge Aufmerksamkeit weckt, die sie dann bemerkt.
Dass Menschen fähig sind, anderen Dinge anzutun, über die man eigentlich nicht reden kann, ganz gleich, wie alt man ist, und dass man dennoch immer wieder versuchen muss, über diese Taten zu reden, weil sie nicht verschwiegen werden dürfen, wenn wir sie in Zukunft verhindern wollen: Das ist die wichtige Mitteilung, die dieses Buch nie aus den Augen verliert. Das junge Publikum wird mit ihr, darf man hoffen, nicht leicht fertig werden.
DIETMAR DATH
Gavriel Savit: "Anna und der Schwalbenmann"
Aus dem Englischen von Sophie Zeitz-Ventura. Verlag CBT, München 2016. 272 S., geb., 16,99 [Euro]. Ab 14 J.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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»"Anna und der Schwalbenmann" ist ein feines, ein zartes Buch, das viele weise Dinge sagt und mit Phantasie gegen das Grauen kämpft. Ein lesenswertes Kleinod.« Paper and Poetry
Anna und der Schwalbenmann ist eine Geschichte, deren Schwerpunkt auf dem Holocaust basiert. Das siebenjährige Mädchen spricht sämtliche Sprachen. Ihr Vater ist ein intelligenter Mann und der Meinung: "Deine Muttersprache brauche ich dir nicht lernen. Die lernst du von ganz …
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Anna und der Schwalbenmann ist eine Geschichte, deren Schwerpunkt auf dem Holocaust basiert. Das siebenjährige Mädchen spricht sämtliche Sprachen. Ihr Vater ist ein intelligenter Mann und der Meinung: "Deine Muttersprache brauche ich dir nicht lernen. Die lernst du von ganz allein!" Die kleine Anna führt mit ihrem Vater ein glückliches Leben; bis zu dem Tag, an dem Deutsche den jüdischen Sprachen-Professor mitnehmen. Vorher bringt ihr Vater sie noch zu einem befreundeten Apotheker. Der jedoch schickt Anna wieder heim. Anna fühlt sich einsam und verlassen und wartet vor der Apotheke auf ihren Vater.
Ihr Vater kommt nicht. Da spricht sie ein sehr großer, dünner Mann mit einem Arztkoffer an. Dieser Mann lockt eine Schwalbe an, die sich auf seine Schulter setzt. Er schenkt Anna einen Keks und macht sich auf seinen Weg. Anna verfolgt ihn und eine abenteuerliche Reise durch die Wälder Polens beginnt.
Es gibt sehr viele Bücher über die Judenverfolgung. Diese Geschichte spielt in Krakau, 1939. Sie ist ganz anders, als all die anderen Bücher die ich bisher zu dieser Thematik gelesen habe. Der Autor bedient sich einer wunderschönen Sprache. Die Figuren die er geschaffen hat, haben etwas märchenhaftes. Der große Schwalbenmann bleibt während der gesamten Geschichte undurchsichtig. Er hat keinen Namen und spricht, wie Annas Vater, sämtliche Sprachen. Er lockt Schwalben an und kennt alle Vogelarten, deren Laute er imitieren kann. Anna lernt viel von dem ansonsten wortkargen Hünen, dessen Lächeln Seltenheitswert hat. Sein sonderbares Wesen schreckt Anna nicht ab; spürt sie doch das gute Herz vom Schwalbenmann. Ihren Namen muss sie ablegen; nur sprechen wenn der Schwalbenmann es ihr erlaubt.
Diese Story ist von der ersten Silbe an spannend. Die Streifzüge durch die Wälder und Städte bergen jede Menge Gefahr. Anna ist noch zu klein, um all das zu verstehen.
Sie erleben mehrere Winter in freier Natur.
Es war für mich unvorstellbar, dass ein so kleines Mädchen diese Strapazen aushalten konnte. Eiskalte Winter in den Wäldern Polens. Kein Feuer zum Erwärmen, da man sie sonst entdecken könnte. Tagelanges Hungern erschwerte die Situation zusätzlich. Der Schwalbenmann blieb die ganze Geschichte für mich ein Rätsel. Sei es wie er Nahrung beschaffte, Kleidung für das kleine Mädchen und Pillen die er mehrmals am Tag nehmen musste. Anna kam mir total versteinert vor. Sie hatte ja nicht mal Zeit um ihren Vater zu vermissen. Trotz der Strapazen war ihr Wachstum normal. Ich konnte nicht nachvollziehen wie das möglich war.
Geheimnisvoll empfand ich auch die Begegnungen, die sie mit anderen Menschen im Wald hatten.
Fazit
In diese Geschichte sollte man einfach eintauchen, ohne Logik zu erwarten. Sie mutet wie ein düsteres Märchen an. Viele Erlebnisse von Anna und dem Schwalbenmann könnten wirklich so passiert sein. Sämtliche andere Begebenheiten schreibe ich der Fantasie des Autoren zu.
Dass Anna mit sieben Jahren fließend Deutsch, Russisch, Französisch und Englisch sprach, halte ich für möglich. Diese Talent war ihr auf ihrer Wanderung sehr hilfreich.
Der Schwalbenmann war für mich einen Märchenwesen am ähnlichsten.
Der Schreibstil ist wunderschön und magisch. Die Grausamkeiten, die sie auf ihrer Wanderung erlebt haben, waren damals mit Sicherheit nackte Realität.
Anna war durch die Kriegswirren gezwungen, schnell erwachsen zu werden. Anna verstand, dass eine Sprache ein Kompromiss zwischen den Menschen war - dass zwei Menschen, die die gleiche Sprache sprachen, nicht unbedingt gleich waren. ( Seite 15)
Nachdem Annas Vater spurlos verschwunden war, hoffte sie dass sich der Schwalbenmann ihrer annahm. Mein Lieblingszitat von Anna aus diesem Buch: Verzeihung. Ich weiß, dass eine Tochter in diesen Zeiten nicht ohne Vater sein sollte. Aber ist es nicht genauso schlimm für einen Vater, ohne Tochter zu sein? (Seite 54)Ob mir das Ende gefallen hat? Die Geschichte ist von Anfang bis Ende ein großes Geheimnis.
Danke Gavriel Savit
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Dieses Buch konnte mich leider absolut nicht überzeugen. Ein Mädchen geht bereits am zweiten Tag, nachdem ihr Vater in Kriegswirren nicht nach Hause gekommen ist, mit einem völlig fremden Mann mit und zieht mit diesem jahrelang durch die Grenzgebiete von Polen, Deutschland und …
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Dieses Buch konnte mich leider absolut nicht überzeugen. Ein Mädchen geht bereits am zweiten Tag, nachdem ihr Vater in Kriegswirren nicht nach Hause gekommen ist, mit einem völlig fremden Mann mit und zieht mit diesem jahrelang durch die Grenzgebiete von Polen, Deutschland und Russland. Kleinigkeiten werden angerissen, doch viele Fragen bleiben offen. Am Anfang wird noch gesagt, daß sie mit ihren 7 Jahren schnell wächst. Woher bekommt sie aber Jahre später neue Kleidung und Schuhe? Woher hatte der Schwalbenmann jahrelang seine Medikamente (es müssen bei 3 Tabletten täglich Tonnen gewesen sein und kein kleines Fläschchen). Wurden die Beiden, obwohl sie fast immer im Wald schliefen nie krank? Der Autor hätte bei seiner Musical-Darstellung bleiben sollen, als Autor ist er eine absolute Katastrophe.
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Ich durfte das Buch noch vor Erscheinungsdatum lesen und muss sagen, ich bin wirklich etwas hin und hergerissen. Als ich die Inhaltsangabe las, dachte ich, das ist so gar nicht mein Bereich, aber irgendwie war ich auch neugierig.
Auf jeden Fall ist es keine Geschichte, die man mal eben so in …
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Ich durfte das Buch noch vor Erscheinungsdatum lesen und muss sagen, ich bin wirklich etwas hin und hergerissen. Als ich die Inhaltsangabe las, dachte ich, das ist so gar nicht mein Bereich, aber irgendwie war ich auch neugierig.
Auf jeden Fall ist es keine Geschichte, die man mal eben so in einem Rutsch und mehr zur Unterhaltung liest. Dieses Buch ist schon tiefgründiger und beschreibt eine Zeit, in der es wirklich ums nackte Überlegen ging.
Das kleine 7jährige Mädchen Anna, dessen jüdischer Vater eines Tages abgeholt wird, bleibt sich selbst überlassen, weil niemand sich wirklich um sie kümmern möchte, viel zu gross ist die Angst, dafür bestraft zu werden, dass man einem Juden hilft. So begegnet sie eines Tages dem Schwalbenmann, der auch wirklich das ganze Buch der Schwalbenmann bleibt. Anna fühlt sich auf eigenartige Weise zu diesem Mann hingezogen und folgt ihm. Über viele Jahre durchqueren sie das Land, um einen bestimmten Vogel zu finden, so erzählt er ihr. Auf dieser Reise treffen sie auch den lebenslustigen Reb Hirschl, der Wodka trinkend Klarinette spielend so ganz anders ist als der Schwalbenmann....
Was mich an diesem Buch fasziniert hat, war das Sprachenbild, dass der Autor erschaffen hat- Anna denkt und lebt in verschiedenen Sprachen und jeder Mensch, dem sie begegnet bekommt eine zu ihm passende Sprache. Für ihr Alter ist sie extrem weit und anpassungsfähig, was mich mehrere Male wirklich erstaunt hat, gerade in so vielen Gefahren. Ihre Bindung zum Schwalbenmann und der zu Reb Hirschl ist wirklich süss geschildert und der Autor hat es verstanden, den Leser zu unterhalten, obwohl es überwiegend nur um die jahrelange Wanderung raus aus Krakau war. Und dennoch wurde diese Reise nicht langweilig, schon alleine wenn der Schwalbenmann Anna Geschichten erzählt.
Aber leider knickte für mich das Buch etwas ein, nachdem sie dem Krämer im Wald begegnet sind. Ab da begann es verworren zu werden, gerade als sie dann auch in einem Dwor oder polnischen Herrenhaus ankamen.... Viele Situationen konnte ich ab da nicht so ganz mehr nachvollziehen und selbst am Ende der Geschichte blieben für mich doch viele Fragen offen: Warum hat der Schwalbenmann Anna nun wirklich mitgenommen? Wer war er letztendlich? Was war er? Warum dieses Ende, was für mich irgendwie kein richtiges Ende war? 3/4 des Buches gefielen mir sehr, danach fand ich es teilweise unrealistisch, da hat mir einfach noch mehr Erklärung gefehlt.
Der Schreibstil des Autors war aber recht flüssig und interessant, gute Hintergrundinformationen, die genutzt wurden.
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"Anna und der Schwalbenmann" ist der Debütroman von Gavriel Savit. Da ich bei Bücher.de einer der Buchflüsterer bin, wurde mir dieser Roman zugesendet, denn sonst wäre ich wohl überhaupt nicht darauf aufmerksam geworden.
Es ist immer schwierig, wenn das Genre, …
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"Anna und der Schwalbenmann" ist der Debütroman von Gavriel Savit. Da ich bei Bücher.de einer der Buchflüsterer bin, wurde mir dieser Roman zugesendet, denn sonst wäre ich wohl überhaupt nicht darauf aufmerksam geworden.
Es ist immer schwierig, wenn das Genre, in dem ein Buch geschrieben ist, nicht unbedingt eines der Lieblingsgenres darstellt, denn dann habe ich meist große Mühe, mich überhaupt an das Buch heranzuwagen. Auch bei diesem Roman war dies der Fall und leider sehe ich mich dadurch nur noch mehr darin bestätigt, dass dieses Genre einfach nichts für mich ist. Schon kurz vor Erscheinungsdatum traf dieses Buch bei mir ein und seitdem versuche ich eigentlich, damit warm zu werden, doch für mehr als ein paar Seiten am Stück hat es nie gereicht.
Schon der Sprachstil, welchem sich der Autor bedient, war einfach nicht meiner, denn ich empfand beispielsweise Annas Gedankengänge als unwahrscheinlich langatmig und so einschläfernd, dass ich schon nach kurzer Zeit das Bedürfnis hatte, das Buch zuzuklappen. Auch die Tatsache, dass die 7-jährige Anna schon am zweiten Tag, nachdem ihr Vater nicht nach Hause gekommen ist, mit einem fremden Mann mitgeht, den sie überhaupt nicht kennt und jahrelang mit ihm durch die Länder zieht, fand ich völlig utopisch.
Auch, als ich mich endlich bis zum Ende durchgequält hatte, blieben viele Fragen offen und die Logik der Geschichte suchte ich noch immer vergebens. An sich ist das Buch phasenweise sehr unrealistisch und konnte mich aus diesem und den anderen genannten Gründen nicht sonderlich überzeugen.
Wertung: 1 von 5 Sterne
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