Brigitte Giraud
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Schnell leben (MP3-Download)
Ungekürzte Lesung. 277 Min.
Sprecher: Straub, Melanie
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Vor zwanzig Jahren hat Brigitte Giraud den Mann ihres Lebens, Claude, bei einem Motorradunfall verloren. Drei Tage später zieht sie mit ihrem kleinen Sohn in das neue Haus, das sie zusammen mit Claude gekauft hat und in dem er nun niemals wohnen wird. Wer Schuld an dem Unfall trägt, bleibt unaufgeklärt, ihre Fragen unbeantwortet. Als sie zwanzig Jahre später gezwungen ist, das Haus zu verkaufen, das dem Erdboden gleichgemacht werden wird, fühlt es sich für sie an, als würde sie die Seele von Claude verkaufen. Der Moment ist gekommen, sich ihrer Vergangenheit zuzuwenden. Erstmals traut s...
Vor zwanzig Jahren hat Brigitte Giraud den Mann ihres Lebens, Claude, bei einem Motorradunfall verloren. Drei Tage später zieht sie mit ihrem kleinen Sohn in das neue Haus, das sie zusammen mit Claude gekauft hat und in dem er nun niemals wohnen wird. Wer Schuld an dem Unfall trägt, bleibt unaufgeklärt, ihre Fragen unbeantwortet. Als sie zwanzig Jahre später gezwungen ist, das Haus zu verkaufen, das dem Erdboden gleichgemacht werden wird, fühlt es sich für sie an, als würde sie die Seele von Claude verkaufen. Der Moment ist gekommen, sich ihrer Vergangenheit zuzuwenden. Erstmals traut sie sich, sich dem "Was wäre gewesen, wenn" zu stellen. Girauds intime Suche umkreist universelle Fragen: "Was im Leben löst die Katastrophe aus? Existiert das Schicksal?" "Schnell leben" ist eine Liebesgeschichte, eine Erzählung über Schuld, ohne Schuldige zu benennen, ein Porträt der Abwesenheit.
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Brigitte Giraud wurde 1960 in Sidi Bel-Abbès (Algerien) geboren. Ihre Kindheit und Jugend verbrachte sie in Lyon, wo sie auch heute noch lebt. Sie arbeitete als Buchhändlerin (u. a. in Lübeck), als Übersetzerin und Journalistin. Sie veröffentlichte zahlreiche mit Preisen ausgezeichnete Romane. Für 'Schnell leben' erhielt sie 2022 den bedeutendsten Literaturpreis Frankreichs, den Prix Goncourt.
Produktdetails
- Verlag: speak low
- Erscheinungstermin: 31. August 2023
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783948674878
- Artikelnr.: 68669912
Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
Rezensent Cornelius Wüllenkemper irritiert die Seelenschau, die Brigitte Giraud in ihrem autobiografischen Buch zum Unfalltod ihres Lebenspartners vor 24 Jahren entfaltet. Die radikale Subjektivität und Detailliertheit der Betrachung, die nach Gründen sucht, wo keine sind, und eine wahre Litanei des Was-wäre-gewesen-wenn konstruiert, bietet dem Rezensenten keinen Erkenntnisgewinn. Dass Giraud dauernd den eigenen Text desavouiert, indem sie sich für die Detailfreude ihres Trauermonolgs entschuldigt, macht die Sache für Wüllenkeper nicht besser. Am besten gefällt ihm das Buch, wenn es der Autorin gelingt, von der hypothetischen Überlegung zur literarischen Fiktion zu gelangen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Brigitte Giraud erzählt eine tragische Liebesgeschichte und fragt nach Schicksal und Schuld. Klingt spannend? Dann bitte lesen!«
WDR
»Sie arbeitet das klug, und nicht larmoyant und voller Liebe für ihren Mann auf. Deswegen hat das Buch den Prix Goncourt bekommen.«
»Es ist fast tröstlich, wie sie das erzählt.«
»Es hilft uns, mit Dingen zu versöhnen, die wir nicht ändern können.«
»Ein spannendes und bewegendes Buch.«
WDR4
»Brigitte Giraud wurde für ihr autofiktional geprägtes Werk schon vielfach ausgezeichnet. Für 'Schnell leben' erhielt sie nun den Prix Goncourt. Eine gelungene Entscheidung.«
WDR5
»Brigitte Giraud schreibt klar, anschaulich und genau. Eine gelungene Mischung aus persönlicher Tragöde, selbstkritischer Autobiografie, spannender Erzählung und essayistischem Abschweifen.«
br24
»Was ist wichtig im Leben? Auch darum geht es in dieser facettenreichen, eindrucksvollen Lesung.«
Deutschlandfunk Kultur
»'Schnell leben' ist ein autofiktionaler Text, der von Beginn an in Bann schlägt. Es ist eine Sprache, so unverschnörkelt und unrhetorisch wie die von Annie Ernaux.'Schnell leben' setzt sich auf packende Art und Weise mit der Tatsache auseinander, wie Zufälle unser Leben bestimmen. Dass dieser Text im Grunde seines Herzens eine einzige Liebeserklärung an einen Mann ist, der nichts so sehr liebte wie die Musik: Das geht unter die Haut.«
Badische Zeitung
WDR
»Sie arbeitet das klug, und nicht larmoyant und voller Liebe für ihren Mann auf. Deswegen hat das Buch den Prix Goncourt bekommen.«
»Es ist fast tröstlich, wie sie das erzählt.«
»Es hilft uns, mit Dingen zu versöhnen, die wir nicht ändern können.«
»Ein spannendes und bewegendes Buch.«
WDR4
»Brigitte Giraud wurde für ihr autofiktional geprägtes Werk schon vielfach ausgezeichnet. Für 'Schnell leben' erhielt sie nun den Prix Goncourt. Eine gelungene Entscheidung.«
WDR5
»Brigitte Giraud schreibt klar, anschaulich und genau. Eine gelungene Mischung aus persönlicher Tragöde, selbstkritischer Autobiografie, spannender Erzählung und essayistischem Abschweifen.«
br24
»Was ist wichtig im Leben? Auch darum geht es in dieser facettenreichen, eindrucksvollen Lesung.«
Deutschlandfunk Kultur
»'Schnell leben' ist ein autofiktionaler Text, der von Beginn an in Bann schlägt. Es ist eine Sprache, so unverschnörkelt und unrhetorisch wie die von Annie Ernaux.'Schnell leben' setzt sich auf packende Art und Weise mit der Tatsache auseinander, wie Zufälle unser Leben bestimmen. Dass dieser Text im Grunde seines Herzens eine einzige Liebeserklärung an einen Mann ist, der nichts so sehr liebte wie die Musik: Das geht unter die Haut.«
Badische Zeitung
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Live fast, die young
Das Buch mit dem Titel «Schnell leben» der französischen Schriftstellerin Brigitte Giraud wurde 2022 mit dem Prix Goncourt ausgezeichnet. Im französischen Sprachraum ein literarischer Ritterschlag mit entsprechend hohen Auflagen, blieb das Buch in …
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Live fast, die young
Das Buch mit dem Titel «Schnell leben» der französischen Schriftstellerin Brigitte Giraud wurde 2022 mit dem Prix Goncourt ausgezeichnet. Im französischen Sprachraum ein literarischer Ritterschlag mit entsprechend hohen Auflagen, blieb das Buch in Deutschland relativ unbekannt. Obwohl es in vielen Besprechungen meist als Roman apostrophiert wird, handelt es sich tatsächlich um ein Memoir, also ein erzählendes Sachbuch. Der deutsche Verlag meidet denn auch konsequent die sicherlich verkaufsträchtigere Bezeichnung Roman. Das neue, fast ausschließlich von weiblichen Autoren verwendete, literarische Genre Memoir erfreut sich wachsender Beliebtheit! Soviel vorab, wer eine fiktionale Prosa-Erzählung erwartet, liegt somit falsch!
In «Schnell leben» thematisiert die Ich-Erzählerin minutiös die Umstände, die zum Tod ihres Mannes geführt haben. Er starb bei einem Motorradunfall in Lyon. Seine Frau, eine erfolgreiche Schriftstellerin, beginnt nach dem ersten Schrecken, darüber nachzudenken, welche Umstände zu diesem schrecklichen Unglück geführt haben, drei Tage vor dem Einzug in ihr gerade erst gekauftes Haus. «Was wäre wenn» ist die Kardinalfrage, und so hangelt sich ihre gedankliche Aufarbeitung des tragischen Geschehens von Detail zu Detail, von Zufall zu Zufall. Die «Litanei des Wenn» hat sie jahrelang gequält, hat aus ihrem «Leben eine Existenz im Konjunktiv gemacht», das sie nun, zwanzig Jahre später, schreibend zu überwinden hofft.
«Wenn die Tage vor dem Unfall sich nicht zu einer Abfolge von Ereignissen zusammen geballt hätten, eines unerwarteter als das andere, und alle unerklärlich.» Es sind die vielen Zufälle, die in einer langen, kettenartigen Reihe zu dem Unglück geführt haben. Gleich zu Beginn des Buches findet sich eine Liste von 26 mit «Wenn» beginnenden Geschehnissen, die alle in das gleiche «Dann» münden, nämlich dann hätte Claude nicht sterben müssen. Hätte die Ich-Erzählerin ihre Reise zum Verlag nach Paris nicht verschoben, hätte sie ihrer Mutter nicht erzählt, dass sie schon die Schlüssel zum neuen Haus haben, hätte ihr Bruder seine Honda 900 CRB Fireblade nicht in ihrer neuen Garage abgestellt, wäre diese Rennmaschine als ‹zu gefährlich› von der EU nicht zugelassen worden wie in Japan, hätte Claude gewusst, dass er seinen Sohn nicht von der Schule abholen muss an jenem schicksalsträchtigen 22. Juni 1999, und und und! In einer labyrinthisch anmutenden Ereigniskette voller Geschehnisse, die jedes für sich dem Schicksal einen andern Lauf hätten geben können, müht sich die Autorin, einen Sinn zu erkennen. Es ist wohl unmöglich, alle Zusammenhänge zu verstehen, jedem noch so kleinen Puzzlestück des persönlichen Dramas den richtigen Platz zuzuweisen.
Es sind letztendlich existentielle Fragen, die in der detailverliebten Seelenschau der Autorin radikal subjektiv behandelt werden, eine mit der Zeit ermüdende Litanei des «Was wäre wenn», die zu keinem Ergebnis führt, weil es eben in dieser Verkettung der Umstände keine rationalen Antworten gibt. Es sind auch keine Erkenntnisse zu gewinnen, weder aus dem dominierenden Thema «Motorrad» noch aus den Details um die Immobilien-Odyssee der jungen Paares in Lyon, in die dann auch jede Menge wohlfeile Gesellschaftskritik eingebaut ist. Auch die Musik-Besessenheit von Claude, der als Leiter der Mediathek von Lyon ein Pop-Musik-Fan war, wird thematisiert. Der Song «Live fast, die young» spiegelt exemplarisch ein damaliges Lebensgefühl junger Leute wieder. Was die Lektüre lesenswert macht ist die Rasanz, mit der da in kurzen Sätzen ganz unsentimental ein Szenarium aufgebaut wird, dass spannend ist wie ein Krimi. Brigitte Giraud versteht es mit ihren Gedankenspielen, trotz der absolut nüchternen Thematik einen Spannungsbogen aufzubauen, der den Leser nicht ruhen lässt, ehe er über die verästelte Ereigniskette bis zum späten Ende Klarheit gewonnen hat. Hinzugelernt haben aber dürfte er nichts dabei, außer dass er seine Hände besser weg lässt von dem Superbike Honda 900 CRB Fireblade, die mit den vielen PS!
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eBook, ePUB
Live fast – die young
Die französische Schriftstellerin hat ein Buch über den Unfalltod ihres Mannes geschrieben. Dazu nutzt sie eine ungewöhnliche Struktur. Das ganze Buch kreist um die Fragen, welche Entscheidungen zu einer Änderung dieses Schicksals hätten …
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Live fast – die young
Die französische Schriftstellerin hat ein Buch über den Unfalltod ihres Mannes geschrieben. Dazu nutzt sie eine ungewöhnliche Struktur. Das ganze Buch kreist um die Fragen, welche Entscheidungen zu einer Änderung dieses Schicksals hätten führen können. Das macht sie kapitelweise in diversen, fast ermüdenden Thesen. Dafür hat die Autorin sogar den bedeutendsten Literaturpreis Frankreich, den Prix Concourt gewonnen, aber für mich hat es auch etwas Vergebliches.
Dennoch ist es ein Stück Bewältigungsarbeit.
Der Stil ist zurückhaltend, relativ sachlich, fast trocken.
Ich halte viel von der Autorin, besonders mag ich ihren Roman Das fremde Jahr. Doch schnell leben erfreute mich weitgehend nicht. Dennoch ist es gut, dass dieses sehr persönliche Buch übersetzt wurde, denn der autofiktionale Text zeigt ein Stück Trauerarbeit.
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Gebundenes Buch
»Schnell leben« kreist sich um einen großen Verlust. Sie hatten gerade ein Haus gekauft, eines, das ihr der Zeitgeist einflüsterte, da passiert es. Girauds Mann und Vater des gemeinsamen Sohnes stirbt. Ein Motorradunfall, dessen genauen Hergang und Vorboten die Autorin immer …
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»Schnell leben« kreist sich um einen großen Verlust. Sie hatten gerade ein Haus gekauft, eines, das ihr der Zeitgeist einflüsterte, da passiert es. Girauds Mann und Vater des gemeinsamen Sohnes stirbt. Ein Motorradunfall, dessen genauen Hergang und Vorboten die Autorin immer wieder versucht zu rekonstruieren, doch es bleibt eine Leerstelle und sie löst sich nicht auf. Ebensowenig wie ihre »Liternei des Wenn«, die sie Jahrelang quälte und Ausgangspunkt der Geschichte ist.
»Wenn ich die Wohnung nicht hätte verkaufen wollen... Wenn sich mein Großvater nicht gerade in dem Augenblick umgebracht hätte, als wir Geld brauchten. Wenn wir den Schlüssel zu dem Haus nicht schon vor dem Einzug ausgehändigt bekommen hätten. Wenn meine Mutter nicht meinem Bruder angerufen hätte, um ihn zu sagen, dass wir über eine Garage verfügen... Wenn es geregnet hätte...« |19f
Jedes Kapitel von »Schnell leben« beschäftigt sich mit einem der Wenns, geht Schritt für Schritt die Ereignisse ab, bettet die scheinbar individuellen Entscheidungen und Bedürfnisse in einer recht französischen Art in kulturelle Praktiken der Zeit und läuft auf die Katastrophe zu, die sie weder hat sehen, noch verhindern können, aber durch die Obsession der Wenns zumindest im Nachhinein versucht unter Kontrolle zu bekommen. Das Suchen und Finden von Erklärungen und Kontexten führen zu einem gelassenen und akzeptierenden Tonfall. »Schnell leben« könnte genau so gut »Weiter leben« heißen, denn zwischen den Zeilen lässt sich das weitere erfüllende Leben in einem umarmenden und hellen Sound erspüren.
Brigitte Giraud erhielt für diesen runden und lebensbejahenden Roman 2022 den Prix Goncourt.
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