Mia Gatow
Hörbuch-Download MP3
Rausch und Klarheit (MP3-Download)
Der Alkohol, meine Familie, die Gesellschaft und ich Ungekürzte Lesung. 535 Min.
Sprecher: Gatow, Mia
PAYBACK Punkte
10 °P sammeln!
Mitreißend erzählt: Eine Familiengeschichte, generationenübergreifend geprägt von Alkoholabhängigkeit Mia ist die jüngste Tochter in einer langen Dynastie von Trinkenden. Auch sie selbst liebt Rotwein, aber so schlimm wie bei ihrer verrückten Oma und ihrem rätselhaften Vater, die sich mit dem Trinken umgebracht haben, ist es bei ihr noch lange nicht, denkt sie. Sie ist eben ein Partygirl, eine Rebellin, eine Künstlerseele. Bei der Arbeit als Barkeeperin im Berliner Nachtleben lernt sie, zu trinken, von einem älteren Mann lernt sie Sex und Drama. Als es Zeit ist erwachsen zu werden, b...
Mitreißend erzählt: Eine Familiengeschichte, generationenübergreifend geprägt von Alkoholabhängigkeit Mia ist die jüngste Tochter in einer langen Dynastie von Trinkenden. Auch sie selbst liebt Rotwein, aber so schlimm wie bei ihrer verrückten Oma und ihrem rätselhaften Vater, die sich mit dem Trinken umgebracht haben, ist es bei ihr noch lange nicht, denkt sie. Sie ist eben ein Partygirl, eine Rebellin, eine Künstlerseele. Bei der Arbeit als Barkeeperin im Berliner Nachtleben lernt sie, zu trinken, von einem älteren Mann lernt sie Sex und Drama. Als es Zeit ist erwachsen zu werden, befreit sie sich von der toxischen Beziehung, dem Nachtleben und dem Liebesrausch. Das Trinken aber bleibt. Mit Anfang Dreißig hat sich ihr Leben entschleunigt und scheint in die richtige Richtung zu gehen. Trotzdem hängt eine dunkle Wolke über ihr und sie spürt, dass das mit dem Alkohol zu tun hat. Nach dem tausendsten Kater findet sie sich bei den Anonymen Alkoholikern wieder und sagt: »Hi, ich bin Mia - ich bin Alkoholikerin.« Ungekürzte Lesung mit Mia Gatow 8h 55min
Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, D ausgeliefert werden.
Mia Gatow lebt als freie Autorin in Berlin. Sie schreibt für den Tagesspiegel, Cosmopolitan, Playboy, das GYM Magazin, verschiedene Corporate Blogs und Werbeagenturen und illustriert für Mode- und Lifestylepublikationen. Zusammen mit Mika Döring moderiert sie wöchentlich den SodaKlub – Podcast für Unabhängigkeit.
Produktdetails
- Verlag: Der Hörverlag
- Erscheinungstermin: 16. September 2024
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783844551884
- Artikelnr.: 70951215
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensentin Marie Schmidt setzt sich mit zwei neuen Büchern, einmal von Bas Kast und Mia Gatow, auseinander, die den gesellschaftlichen Wandel im Umgang mit Alkohol beleuchten. Während Kast nüchtern wissenschaftliche Argumente für eine Entscheidungshilfe zur Abstinenz aufbereitet, verarbeitet Gatow ihre persönliche Geschichte und beleuchtet den gesellschaftlichen Druck rund ums Trinken, resümiert die Kritikerin. Beide Werke spiegeln eine neue Kultur der Nüchternheit, die der Rezensentin zufolge zwischen Gesundheitsaposteltum und persönlicher Befreiung oszilliert. Außerdem gehen beide, erklärt die Kritikerin, auf neue wissenschaftliche Erkenntnisse ein, nach denen auch die geringsten Mengen Alkohol gesundheitsschädlich sind. Schmidt wirft kritisch die Frage auf, ob das Gegenteil von Sucht tatsächlich Nüchternheit sei - oder vielmehr Unabhängigkeit. Dabei betont die Kritikerin die Spannung zwischen individueller Freiheit und gesellschaftlichen Normen, die in beiden Büchern spürbar wird.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
‘*‘ Meine Meinung ‘*‘
In Mias Familie ist es gang und gäbe, Alkohol zu trinken und viele sind Alkoholiker. Statistisch werden viele Kinder aus solchen Familien auch alkoholabhängig und Mia ist ein Beispiel dafür. Alkohol ist an der Tagesordnung und gehört …
Mehr
‘*‘ Meine Meinung ‘*‘
In Mias Familie ist es gang und gäbe, Alkohol zu trinken und viele sind Alkoholiker. Statistisch werden viele Kinder aus solchen Familien auch alkoholabhängig und Mia ist ein Beispiel dafür. Alkohol ist an der Tagesordnung und gehört dazu. Es wird ausschweifend erzählt, wer wie in die Abhängigkeit fand.
Ich erlebte hautnah mit, was geschah und wie Mia ihr Leben erlebte. Zu Beginn fand ich es noch interessant, wenn manische Wortgewalt geboten wurde. Doch das nutzte sich mit der Zeit ab und ich empfand Mia nur noch als Drama-Queen. Egal um was es geht, sie schafft es, es aufzubauschen und statt Dinge zu lösen oder zu beheben, sich im Problem zu wälzen. Dann kamen „depressive“ Passagen, in denen sie echt einschläfernd rüberkam. Also im Endeffekt genau wie sie ihr Leben erlebte. Dies war auch in Gatows Lesart genau nachzuvollziehen.
Es nervte, dass sie sich dabei häufig wiederholte und ja, ich habe kapiert, dass sie sich ihr Umfeld passend zu ihrem Alkoholkonsum ausgesucht hat. Dass sich alles wiederholte und sie sich zwar mit dem Thema „Wie viel ist zu viel“ beschäftigte, immer Ausreden fand zu trinken und sich nie an ihre aufgestellten Regeln hielt, aber das ist genau das, was Süchtige ausmacht. Es war ermüdend, dies in immer wiederkehrenden Schleifen zu hören. Dabei inszenierte sich Gatow als Rebellin, Partygirl und Freigeist und ich verdrehte innerlich meine Augen, denn damit lieferte sie wundervolle Ausreden für andere Alkoholiker.
Ich bin wirklich nicht prüde, aber Mia erzählte immer wieder von ihren Sex-Eskapaden, wenn sie mal wieder nach einem Filmriss bei einem Typen aufwachte und mit wem sie alles hemmungslos rumvögelte usw. usf. Echt jetzt? Braucht das Thema „Alkoholismus“ diese Effekthascherei? Da hätte ich dann eher die gesundheitlichen Aspekte erwartet, die nur einmal kurz am Ende angesprochen wurden.
Auch fehlten mir die negativen Seiten bei der Sucht. Mal wurde im Nebensatz auf den Kater am nächsten Morgen eingegangen, aber nie auf den harten Tag, der darauf folgte. Mias Leben war, so wie es in diesem Hörbuch rüberkommt, immer total smooth, besoffen, aber smooth. Definitiv nicht die Art und Weise, in der meiner Meinung nach Alkoholismus präsentiert werden sollte.
Ja, Alkohol ist eine gesellschaftlich anerkannte Droge, die weitaus gefährlicher ist, als sie aussieht. Ja, es gibt viele funktionale Alkoholiker, die erst auf den zweiten Blick erkannt werden. Und ja, es muss sich bei der Suchtprävention viel tun. Aber dieses Buch erzählt nur von dem Leben einer Alkoholikerin und wie grandios es in den Jahren war. Okay, ganz Drama-Queen schildert sie auch, wie hyper-genial sich alles anfühlt, wenn sie es nüchtern erlebt. Doch das ist nur ein kleiner Teil des Buches. Wer also erleben will, wie eine Alkoholikerin ihr Leben erlebt hat, ist hier richtig. Wer den Aspekt „Welche Vorteile das nüchterne Leben hat“ lesen bzw. hören will, ist hier falsch.
Wegen der Einseitigkeit gibt es von mir nur 4 unberauschte Sterne.
Weniger
Antworten 1 von 1 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 1 von 1 finden diese Rezension hilfreich
eBook, ePUB
Ich trinke selbst keinen Alkohol und rauche auch nicht, habe aber grundsätzlich Suchttendenzen.
Auf das Buch bin ich aufmerksam geworden, als ich ein Interview mit der Autorin gelesen habe.
Das Buch ist sehr unterhaltsam, die Erfahrungen und der Schreibstil der Autorin lesen sich wie ein …
Mehr
Ich trinke selbst keinen Alkohol und rauche auch nicht, habe aber grundsätzlich Suchttendenzen.
Auf das Buch bin ich aufmerksam geworden, als ich ein Interview mit der Autorin gelesen habe.
Das Buch ist sehr unterhaltsam, die Erfahrungen und der Schreibstil der Autorin lesen sich wie ein Roman.
Interessant waren auch die Berichte zum Alkoholkonsum von Frauen zu Omas Zeiten.
Zwischendurch werden auch ein paar generelle wissenschaftliche Erkenntnisse eingestreut.
Allerdings glaube ich nicht, dass das Buch "Durchschnittstrinker" (ein Bier am Abend oder "ich trinke ja nur am Wochenende auf Partys") groß zum Nachdenken oder gar zum völligen Verzicht bewegen wird.
Dafür erscheinen mir die Eskapaden der Autorin zu extrem, was leicht zu Ausreden führen wird: "bei mir ist das ja bei weitem nicht so schlimm".
Weniger
Antworten 1 von 1 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 1 von 1 finden diese Rezension hilfreich
Broschiertes Buch
RAUSCH UND KLARHEIT
Mia Gatow
„Bei mir war es auch noch nicht so schlimm. Die wichtigsten Punkte der Katastrophencheckliste waren bei mir noch offen. Nicht täglich getrunken. Nicht morgens getrunken. Keine zitternden Hände. Ich war das, was man nach unserer neoliberalen …
Mehr
RAUSCH UND KLARHEIT
Mia Gatow
„Bei mir war es auch noch nicht so schlimm. Die wichtigsten Punkte der Katastrophencheckliste waren bei mir noch offen. Nicht täglich getrunken. Nicht morgens getrunken. Keine zitternden Hände. Ich war das, was man nach unserer neoliberalen Verwertungslogik „funktional“ nennt. Ich hatte einen Hochschulabschluss, einen Job, einen Boyfriend, eine ebenmäßige Haut und Kleidergröße 36, und niemand, der mich kannte, dachte, dass ich besonders auffällig trank. Ich war eben ein Partygirl.“ (S. 18)
Mia feierte einfach gern. In ihrer Familie war Alkohol immer präsent – das „Alkohol-Gen“ lag ihr quasi im Blut. Während ihre Urgroßmutter den „Stoff“ noch als Klosterfrau Melissengeist aus der Apotheke holte, war ihre Oma Martha Teil der Nachkriegsgeneration, die hart arbeitete und ebenso trank. Ihr Vater, dem sie ambivalent gegenüberstand, rauchte und trank ebenfalls. Während ihrer Kindheit war Mia oft damit beschäftigt, ihm Kippen und Bier von der Tankstelle zu holen.
Warum sollte sie selbst also nicht trinken? In ihrer Generation und kulturellen Blase war Alkohol schließlich ein Symbol für Freiheit und Emanzipation.
Selbst als Mia mit Anfang 30 dachte, sie hätte das wilde Partyleben hinter sich gelassen, das sie des Öfteren bei Fremden in Lederjacken aufwachen ließ, rutschte sie erneut ab und trank weiter, bis nur noch Schwarz und Weiß existierte.
Wie genau diese Abwärtsspirale verlief und wie Mia es schaffte, sich von ihrer Sucht zu lösen, solltet ihr unbedingt selbst lesen!
Dieses Buch ist einfach faszinierend! Ich habe mich in so vielen Szenen wiedergefunden und muss zugeben: Auch ich bin eine funktionale Alkoholikerin. Ich konnte gar nicht anders, als meinem Mann, meiner Mutter und sogar meiner Tochter immer wieder Passagen aus diesem Buch vorzulesen. Manche Beschreibungen sind so treffend – denn auch ich gehörte zu den kleinen, emsigen, umherfliegenden Zigaretten- und Bier-Kurieren, die sich von Vaters Restgeld am Kiosk eine Schlickertüte kaufen durften.
Herzlichen Dank, liebe Mia für dein ehrliches und authentisches Buch. Ich drücke dir für deine Zukunft fest die Daumen.
Ganz große Leseempfehlung für dieses wichtige Buch.
5/ 5
Weniger
Antworten 1 von 2 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 1 von 2 finden diese Rezension hilfreich
Broschiertes Buch
Mia Gatow ist NÜCHTERN. NÜCHTERN kommt ihrem Gefühl näher als „Trockene Alkoholikerin“. Meinem Gefühl kommt MUTIG am nächsten.
In einer Familie aufgewachsen zu sein, in der viel Alkohol getrunken wurde, mag den Grundstein für ihren ungezwungenen …
Mehr
Mia Gatow ist NÜCHTERN. NÜCHTERN kommt ihrem Gefühl näher als „Trockene Alkoholikerin“. Meinem Gefühl kommt MUTIG am nächsten.
In einer Familie aufgewachsen zu sein, in der viel Alkohol getrunken wurde, mag den Grundstein für ihren ungezwungenen Alkohol-Konsum gelegt haben. Auch mögen die Wunden einer unsicheren Kindheit oder die Großstadt die Sache erleichtert haben, doch Mia Gatow gelangt zu der Erkenntnis, dass weder Berlin, die Familie noch Kindheitstraumata schuld sind. „Die einzige eindeutige Ursache für eine Alkoholabhängigkeit ist das Abhängigkeitspotenzial von Alkohol.“ S.69
Mia Gatows Leben liest sich zunächst wie eine Staffel „Sex & the City“ . Mia’s Leben in DER Partymetropole Berlin der 90er Jahre fühlt sich oberflächlich wie das von Carrie Bredshaw an. Zwischen Rausch und Drama, Freiheit und Abhängigkeit, jenseits des Einerleis eines 9-to-5 Jobs und einer Langzeitbeziehung suchtete ich mit einer Mischung aus prickelnder Faszination und einem Hauch Sehnsucht durch die Seiten. Doch anders als Carrie lässt Mia die Hosen im wahrsten Sinne des Wortes runter: weiß manchmal nicht, wie der Typ neben ihr im Bett heißt. Nachtleben und Alkoholexzesse hinterlassen ihre Spuren. Enthemmtes Selbstvertrauen, enthemmter Sex, das Leben ein ständiger Rausch: ihr dämmert, dass es nicht ewig so weitergehen kann.
Das Denken kreist nur noch ums Trinken und Nichttrinken, um Trinkregeln und deren Brechen. Ermüdung stellt sich ein. Zu viele unter Alkoholeinfluss produzierte Dramen, zu oft Verzweiflung, Trauer, Depression, viel zu viele verkaterte Tage. Schluss.
Aber WIE sie das erzählt! Ihre Stimme ist mitreißend, frech, spritzig, verzweifelt, schonungslos und mit einer selbstironischen bis zynischen Abgeklärtheit. In dieser Mischung drückt sich der Schmerz, das Auf und Ab dieser fatalen Beziehung zum Leben aus. Ich kann mich – auch wenn ich der Generation der Millennials nicht mehr angehöre – sehr gut in Mia einfühlen, mich oft sogar mit ihr identifizieren.
Ein ganz überraschendes Buch, das mich unterhalten, aber vor allem bewegt und aufgewühlt hat. Ich finde, wir als Gesellschaft haben ein scheinheiliges Verhältnis zu Alkohol und das drückt sich auch in dieser Geschichte aus. Mia Gatow sagt, dass der „Blackout, die bewusstseinslose Teilnahme am Leben sozial akzeptierter ist als öffentliches Stricken.“ Ja, dabei ist sich die Gesellschaft der Macht dieser Droge durchaus bewusst, doch die meisten glauben, sie kontrollieren zu können. Alkohol ist gefährlich und wird doch verharmlost und mit großer Selbstverständlichkeit konsumiert, gefeiert und beworben. Von alkoholkranken Menschen wenden wir uns dann aber lieber ab und sagen: „selbst schuld“.
Und darum möchte ich es mit Daniel Schreiber halten, der dieses Buch mit einem sehr treffenden Blurb geadelt hat. Ich habe sein Essay „Nüchtern“ direkt im Anschluss gelesen. Es war für mich die Theorie zu Mia Gatows Praxis. Daniel Schreiber sagt, er möchte ihr Buch „allen Leuten schenken, die ich kenne.“ ❤ ICH AUCH ❤
Weniger
Antworten 1 von 2 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 1 von 2 finden diese Rezension hilfreich
Andere Kunden interessierten sich für