Yuko Kuhn
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Onigiri (MP3-Download)
Ungekürzte Lesung. 366 Min.
Sprecher: Löwendorf, Inka
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Als Aki erfährt, dass ihre Großmutter gestorben ist, bucht sie zwei Flüge. Ein letztes Mal will sie ihre Mutter zu ihrer Familie in Japan bringen, auch wenn sie weiß, wie riskant es ist, einen dementen Menschen aus der gewohnten Umgebung zu reißen. Und wirklich hat sie Keiko noch nie so verloren erlebt wie in der ersten Nacht im Hotel. Doch dann sitzen sie beim Essen im alten Elternhaus, und plötzlich spricht sie, die so still geworden ist, fröhlich und klar für sich selbst. Erst auf dieser Reise erkennt Aki in ihrer Mutter die mutige und lebenshungrige Frau, die sie einmal war, bevor ...
Als Aki erfährt, dass ihre Großmutter gestorben ist, bucht sie zwei Flüge. Ein letztes Mal will sie ihre Mutter zu ihrer Familie in Japan bringen, auch wenn sie weiß, wie riskant es ist, einen dementen Menschen aus der gewohnten Umgebung zu reißen. Und wirklich hat sie Keiko noch nie so verloren erlebt wie in der ersten Nacht im Hotel. Doch dann sitzen sie beim Essen im alten Elternhaus, und plötzlich spricht sie, die so still geworden ist, fröhlich und klar für sich selbst. Erst auf dieser Reise erkennt Aki in ihrer Mutter die mutige und lebenshungrige Frau, die sie einmal war, bevor sich in Deutschland diese große, für Aki so bedrohliche Müdigkeit über sie legte. Mit sanfter Klarheit lässt Yuko Kuhn die faszinierende Geschichte einer deutsch-japanischen Familie entstehen, die zwischen den Kulturen verloren geht und sich neu findet.
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Yuko Kuhn wurde 1983 in München geboren. Sie studierte Kulturwirtschaft in Passau und Aix-en-Provence. 2019 fand sie über ihre Tätigkeit an der HFF / Hochschule für Fernsehen und Film München zum Schreiben. Mit ihrem Mann und ihren drei Kindern lebt sie in München.
Produktdetails
- Verlag: argon
- Erscheinungstermin: 22. Juli 2025
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783732479597
- Artikelnr.: 74809601
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Auf wundersame Weiße hat es die deutsche Autorin Yuko Kuhn genau auf den Punkt getroffen, findet Rezensentin Elke Schlinsog: "Leise Töne und klare, nüchterne Formulierungen" erzählen von einer Mutter-Tochter-Reise in die Vergangenheit und kulturellen Missverständnissen zwischen deutscher Strenge und japanischer Zurückhaltung - ganz ohne Klischees. Der autobiographisch inspirierte Debütroman skizziert bewegend die deutsch-japanische Familie der Erzählerin Aki und ihrer demenzkranken Mutter Keiko, die in Deutschland nie richtig angekommen ist, erklärt Schlinsog. Im Mittelpunkt steht eine letzte Reise nach Japan, die Erinnerungen weckt und Einblicke in die kulturellen Konflikte und das Gefühl des Fremdseins gibt, das sich durch das Aufwachsen zwischen zwei Welten zieht. Der Roman schafft eindrückliche Bilder, wie das der Mutter, die sich mit angezogenen Beinen und Händen vor dem Gesicht vor der Welt verstecken will, lobt die Kritikerin. Bei ihr hinterlässt er in jedem Fall lebendige Sinneseindrücke und berührt mit seiner sensiblen Darstellung von Abschied, Alter und der Kraft der Erinnerung.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Es ist der wahrscheinlich unaufgeregteste Roman des Jahres - und gerade deshalb einer der berührendsten.« Christoph Amend, DIE ZEIT-Newsletter, 18.08.25 »Ein ganz feiner, unaufgeregter Schreibstil, immer genau beobachtend... Sehr berührend erzählt.« Elke Schlinsog, Deutschlandfunk Kultur, 28.07.25 »Ein Debüt über Verbindendes und Trennendes, feinfühlig erzählt.« Angelika Wittmann, Brigitte, 27.08.25 »Yuko Kuhns Beschreibungen sind intensiv und fesselnd. Und überraschend wie die Füllung des zum Dreieck geformten Reissnacks Onigiri.« Simone Bauer, Missy Magazin, Juli 2025 »Yuko Kuhn erzählt unglaublich berührend von all dem, was Familien zusammenhält - und entzweit. Ein Buch, das wärmt wie eine große Tasse Tee.« Okka Rohd, Freundin, Juli
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2025 »Eine liebevolle, tröstliche Reise zu den eigenen Wurzeln.« Isabella Huber, Happy, September 2025 »Yuko Kuhn ist mit ihrer unaufgeregten, präzisen und doch poetischen Sprache ein kleines Meisterwerk gelungen.« Alke Müller-Wendlandt, inMünchen, 09/2025 »'Onigiri' ist ein kleines, zärtliches Meisterwerk... Yuko Kuhn gelingt dieses Kunststück, indem sie eine Miniatur nach der anderen aus dem Alltag der deutschen und japanischen Teile der Familie aneinandersetzt. Kleine und oft kleinste Begebenheiten werden da unglaublich scharf beobachtet und mit Szenen aus dem jeweils anderen Teil der Familie kontrastiert.« Armin Jelenik, Nürnberger Nachrichten, 05.08.25 »Eine literarische Liebeserklärung, die sanfte Suche nach einem verlorenen Stück Paradies.« Gallus Frei-Tomic, literaturblatt.ch, 24.07.25
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Ein warmherziges und unterhaltsames Hörbuch
Das interessante Cover und der Titel haben meine Neugier sofort geweckt. Ich lese gerne Bücher über die japanische Kultur. Hier ist es eine deutsch-japanische Familiengeschichte und die Familie musste einige Hürden …
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Ein warmherziges und unterhaltsames Hörbuch
Das interessante Cover und der Titel haben meine Neugier sofort geweckt. Ich lese gerne Bücher über die japanische Kultur. Hier ist es eine deutsch-japanische Familiengeschichte und die Familie musste einige Hürden überwinden.
Der Erzählstil ist etwas außergewöhnlich. Die Protagonistin Aki erzählt bruchstückhaft über die Vergangenheit und Gegenwart. Manchmal ist es wie eine Aneinanderreihung von Erinnerungen. Sobald ich mich daran gewöhnt hatte, hat es meinen Lesefluss nicht mehr gestört. Jedoch kam ich manchmal mit der Zeitspanne durcheinander.
Akis Mutter ist an Demenz erkrankt. Aki versucht mit viel Verständnis ihr den Alltag zu erleichtern. Doch es ist nicht immer einfach. Mit der Reise nach Japan will sie ihr nochmal etwas Gutes tun. Mich hat die Mutter-Tochter Beziehung sehr berührt. Die Geschichte wird leise aber mit viel Gefühl erzählt. Akis Mutter ist vor vielen Jahren aus Japan nach Deutschland gekommen und hatte Probleme besonders mit der deutschen Familie ihres Mannes. Hier trafen zwei Kulturen aufeinander. Das fand ich oft humorvoll aber auch traurig, da die Mutter oft schlecht behandelt wurde.
Das Hörbuch wird von Inka Löwendorf gelesen. Ihre Stimme ist angenehm und an die Situationen angepasst. Die Emotionen werden gut vermittelt. Dadurch hat mich der Roman noch mehr berührt.
Fazit: Das Hörbuch hat mich sehr unterhalten und emotional berührt.
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Zum Inhalt:
Akis Großmutter ist gestorben und da wächst in Aki die Idee ihre Mutter noch ein letztes Mal in die Heimat zur Familie nach Japan zu bringen, auch wenn sie weiß, dass es riskant ist, einen dementen Menschen aus der gewohnten Umgebung zu reißen. Zunächst …
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Zum Inhalt:
Akis Großmutter ist gestorben und da wächst in Aki die Idee ihre Mutter noch ein letztes Mal in die Heimat zur Familie nach Japan zu bringen, auch wenn sie weiß, dass es riskant ist, einen dementen Menschen aus der gewohnten Umgebung zu reißen. Zunächst völlig verwirrt blüht Akis Mutter in der alten Heimat auf und Aki erkennt erst jetzt, was für eine mutige Frau ihre Mutter in jungen Jahren eigentlich war.
Meine Meinung:
Ja, die Erkrankung Demenz macht aus einem Menschen etwas anderes als er vorher war und das ist schwer zu ertragen. Dass Akis Mutter auf der Reise aufblüht, war schön zu lesen bzw. zu hören, aber war für mich, die selbst mit einem dementen Menschen zu tun hat, wenig realistisch. Insgesamt hatte das Buch berührende Momente, die auch schön zu lesen waren, aber es war auch schon etwas zäh und langatmig. Zudem fand ich es auch schwierig zu erkennen, ob wir gerade in der Gegenwart oder in der Vergangenheit unterwegs sind. Vielleicht war auch meine Erwartungshaltung bei dem Buch einfach zu hoch, da mich natürlich das Thema Demenz aufgrund persönlicher Erfahrung interessiert.
Fazit:
Guter Ansatz
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Mitfühlende Familiengeschichte
Japan ist für mich ein Land, mit dem ich bisher keine Berührungspunkte hatte. Ich war noch nie da und auch sonst ist es für mich sehr weit weg. Doch hat mich das Buch angesprochen und ich wollte es gern lesen.
Es ist eher ein leises, fein …
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Mitfühlende Familiengeschichte
Japan ist für mich ein Land, mit dem ich bisher keine Berührungspunkte hatte. Ich war noch nie da und auch sonst ist es für mich sehr weit weg. Doch hat mich das Buch angesprochen und ich wollte es gern lesen.
Es ist eher ein leises, fein erzähltes Buch. Es geht um Familie, Erinnerung und das Gefühl, zwischen zwei Kulturen zu stehen. Im Zentrum steht Aki, die nach dem Tod ihrer Großmutter nach Japan reist. Dort trifft sie auf ihre Mutter Keiko, die an Demenz leidet, und beginnt, sich mit ihrer Herkunft und den verschütteten Geschichten der Familie auseinanderzusetzen.
Was mir besonders gefallen hat, ist die ruhige, unaufgeregte Erzählweise. Die Sprache ist klar und fast zurückhaltend. Die Beziehung zwischen Aki und ihrer Mutter ist liebevoll und kompliziert zugleich. Es sind oft die kleinen Gesten und Erinnerungen, die mich berührt haben.
Kuhn gelingt es, das Thema Demenz sehr sensibel darzustellen. Keiko ist keine bloße „kranke Figur“, sondern bekommt trotz ihrer Verwirrtheit Tiefe und Würde. Auch die kulturelle Ebene, das Aufwachsen zwischen Deutschland und Japan, wird glaubwürdig eingebunden.
Was mich manchmal etwas gestört hat, waren die Zeitsprünge. Rückblenden und Gegenwart gehen oft nahtlos ineinander über, was gelegentlich für Verwirrung sorgt. Auch hätte ich mir bei manchen Nebenfiguren mehr Tiefe gewünscht. Sie bleiben eher im Hintergrund, obwohl ihre Beziehungen zu Aki interessant angelegt sind.
Mag sein, dass es keine spektakuläre Geschichteerzählt. Aber eine ehrliche und warme. Wer sich für das Thema interessiert, findet hier sicher einen tollen Roman, der einen noch lange beschäftigen wird.
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„Onigiri“ ist ein tolles und emotionales Buch über deutsch-japanische Familiengeschichte von der Autorin Yuko Kuhn.
Die Handlung beginnt indem Aki erfährt, dass ihre Großmutter gestorben ist und sie mit ihrer Mutter Keiko nach Japan fliegen möchte. Doch die …
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„Onigiri“ ist ein tolles und emotionales Buch über deutsch-japanische Familiengeschichte von der Autorin Yuko Kuhn.
Die Handlung beginnt indem Aki erfährt, dass ihre Großmutter gestorben ist und sie mit ihrer Mutter Keiko nach Japan fliegen möchte. Doch die demenzartigen Episoden von Keiko lasten schwer auf den Schultern der Tochter. Die gemeinsame Reise wirkt aber wie eine Heilung und Keiko scheint wie ausgewechselt, als sie sich wieder in ihrem Heimatland aufhält.
Sehr liebevoll und emotional werden zunächst einige Biografische Szenen von Keiko erzählt und auch von der Kindheit von Aki. Wir erfahren wie Keiko nach Deutschland gekommen ist und auch die Probleme mit den deutschen Schwiegereltern und der deutschen Kultur. Gerade Aki sieht bereits als Kind die großen Unterschiede zwischen den beiden Kulturen und man spürt wie Keiko nach und nach resigniert. Es gibt immer wieder Rückblicke in die Vergangenheit und doch schreitet auch die Gegenwart immer weitervoran bis zur Japanreise. Wir lernen eine in sich gekehrte Keiko kennen, die scheinbar immer wieder teilnahmslos in ihrer eigenen Welt zu leben scheint. Dies ändert sich aber schlagartig in Japan und Aki lernt ihre Mutter auf eine ganz neue und andere Art kennen, die berührt.
Die Autorin erzählt die Geschichte der beiden Frauen wirklich sehr eingängig ohne dabei vorwurfsvoll oder negativ über die eine oder andere Kultur zu sein. Dabei wird die Andersartigkeit beschrieben, die aber nicht bewertet wird. Mir hat der Schreibstil wirklich gut gefallen, da dieser sehr flüssig ist und der Leserfluss nicht unterbrochen wird. Man lernt Aki und Keiko zunächst kennen und auch deren Vergangenheit wird gut dargestellt. Bevor der eigentliche Wandel passiert, hat man bereits ein gutes Gespür für die beiden Frauen und man weiß welche Probleme und Sorgen sie durchgemacht haben.
Insgesamt war dies eine sehr tolle und emotionale Reise für mich, die einen ein gutes Gespür und Empathie gegenüber Auswandern der ersten und zweiten Generation machen. So oder so ähnlich ergeht es vielen Einwanderer, die mit Wünschen und Zielen in ein anderes Land ziehen und dort scheinbar abgeschnitten von ihren eigenen Wurzeln versuchen ein Zwischenleben zu führen.
Die Sprecherin Inka Löwendorf liest mit sehr viel Gefühl und das Sprechtempo und die Betonungen sind wirklich sehr angenehm, sodass man der Handlung gut folgen kann. Die 6 Stunden und 8 Minuten Spieldauer sind völlig ausreichend, um diese tolle Geschichte zu erzählen.
Ich kann „Onigiri“ wirklich nur weiterempfehlen und mich hat die Geschichte von Aki und Keiko sehr berührt.
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Gebundenes Buch
Emotionale Herausforderungen;
In diesem interessanten und bewegenden Buch erzählt die Aki ihre deutsch-japanische Familiengeschichte bestehend aus der interessanten Geschichte ihrer Mutter und ihrer eigenen Lebensgeschichte. Die Erzählzeit springt immer wieder hin und her. Mal begleitet …
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Emotionale Herausforderungen;
In diesem interessanten und bewegenden Buch erzählt die Aki ihre deutsch-japanische Familiengeschichte bestehend aus der interessanten Geschichte ihrer Mutter und ihrer eigenen Lebensgeschichte. Die Erzählzeit springt immer wieder hin und her. Mal begleitet man beide Frauen auf ihrer Reise nach Japan, die aufgrund der Demenz der Mutter eine Herausforderung ist, aber auch alte Erinnerungen und Emotionen weckt. Mal kommen Rückblenden und Erinnerungen ohne große Ankündigung, man muss sie selbst einordnen und sich erschließen. Ich fand das Buch sehr interessant, da es einen anderen Blick auf viele Dinge und Lebensbereiche gewährt, was aufschlussreich und erhellend ist. Trotzdem hätte ich mir zu jedem Sprung in der Erzählzeit und Perspektive eine zeitliche Einordnung gewünscht, um einen großen Überblick zu haben. Und trotz des neutralen Erzähltons sind bei mir viele Emotionen angekommen, das war gut gemacht. Da es noch etwas Luft nach oben gibt, vergebe ich vier Sterne für dieses ungewöhnliche Buch.
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Gebundenes Buch
Aki fliegt mit ihrer dementen Mutter Keiko nach Japan, um sie noch ein letztes Mal ihre dort lebende Familie sehen zu lassen, bevor ihre Erinnerungen an sie komplett verloren gehen werden.
Die Geschichte ist eine Mischung aus Gegenwart und zahlreichen Sprüngen in die Vergangenheit der …
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Aki fliegt mit ihrer dementen Mutter Keiko nach Japan, um sie noch ein letztes Mal ihre dort lebende Familie sehen zu lassen, bevor ihre Erinnerungen an sie komplett verloren gehen werden.
Die Geschichte ist eine Mischung aus Gegenwart und zahlreichen Sprüngen in die Vergangenheit der Familie: die Zeit, in der Keiko nach Deutschland auswanderte, wie sie Akis Vater kennenlernte, welche Schwierigkeiten sie mit den Gepflogenheiten der Schwiegereltern hatte und so weiter.
Leider liegt genau hier der Knackpunkt, warum mir das Buch nicht gefallen hat. Es handelt sich nicht um eine zusammenhängende Geschichte, in der beispielsweise einzelne Kapitel die Vergangenheit erzählen. Nein. Hier wird in zahlreichen Abschnitten hin und her gesprungen. Es liest sich eher wie ungeordnete Gedanken.
Ich konnte nur schwer folgen, leider hat es den Lesefluss dadurch extrem gehemmt. Ich glaube, dass ich noch nie so lange an einem 200 Seiten-Buch gelesen habe… das spricht wohl für sich.
Mein zweiter großer Kritikpunkt ist die Emotionslosigkeit mit der über die Krankheit der Mutter berichtet wird. Demenz ist so ein wichtiges Thema - so eine schwere Krankheit. Und das nicht nur für die Betroffenen, sondern auch für die Angehörigen. Irgendwie hätte ich erwartet, dass es unsere Protagonistin mehr mitnimmt ihre Mutter so zu erleben. Vielleicht hat sie das auch - für mich waren diese Gefühle aber weder spürbar noch greifbar.
Wichtig zu erwähnen ist noch, dass sich am Ende des Buches ein Glossar befindet. Eigentlich top, da es zahlreiche japanische Wörter gibt, die einer Erklärung/ Übersetzung bedürfen. Für Leute, die die Geschichte als Ebook lesen, könnte das unpraktisch sein, da das „Blättern“ schwerfällt.
Alles in allem für mich leider eher eine Enttäuschung, da weder die Kultur Japans noch die zwischenmenschlichen Beziehungen oder die Krankheit Demenz ausreichend beleuchtet wurden. Schade.
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eBook, ePUB
Als ich Onigiri gelesen habe, war ich überrascht, wie leise und gleichzeitig eindringlich dieser Roman erzählt ist. Im Mittelpunkt steht Aki, die ihre demenzkranke Mutter Keiko noch einmal nach Japan begleitet. Auf dieser Reise wird nicht nur die gemeinsame Vergangenheit lebendig, sondern …
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Als ich Onigiri gelesen habe, war ich überrascht, wie leise und gleichzeitig eindringlich dieser Roman erzählt ist. Im Mittelpunkt steht Aki, die ihre demenzkranke Mutter Keiko noch einmal nach Japan begleitet. Auf dieser Reise wird nicht nur die gemeinsame Vergangenheit lebendig, sondern auch das Spannungsfeld zwischen zwei Kulturen, in dem Mutter und Tochter ihr Leben lang gestanden haben.
Mich hat besonders berührt, wie sehr sich Keikos Lebensweg zwischen Japan und Deutschland spiegelt: eine Frau, die ihre Heimat verlässt, in einer fremden Sprache Fuß fasst, eine Ehe eingeht, Kinder großzieht – und dennoch nie ganz ankommt. Diese Zerrissenheit wirkt sich auch auf Aki aus, die sich zwischen den Erwartungen der reichen deutschen Familie und den stillen Traditionen der japanischen Seite bewegt.
Das Buch wechselt zwischen Gegenwart und Erinnerungen. Anfangs fand ich diese verschachtelte Struktur etwas verwirrend, doch bald habe ich sie als Spiegel der Demenz empfunden. Die Brüche im Erzählen passen genau zum Thema – sie machen sichtbar, wie brüchig Erinnerung ist.
Was mich überzeugt hat, war die behutsame Sprache. Vieles passiert im Zwischenton, fast unscheinbar, und doch steckt darin eine große Kraft. Es ist kein Roman voller Action, sondern eine ruhige, langsame Erzählung, die sich auf die Figuren konzentriert. Man erfährt viel über die Eigenheiten der Familien, über Konflikte, Schweigen, und auch über das, was unausgesprochen bleibt.
Natürlich hätte ich mir an manchen Stellen mehr über Aki selbst gewünscht, denn ihre Perspektive macht das Buch stark. Trotzdem hat mich gerade diese Zurückhaltung zum Nachdenken gebracht – vielleicht ist es genau das, was die Autorin erreichen wollte.
Insgesamt habe ich Onigiri als eine sensible und authentische Geschichte erlebt, die sowohl kulturelle Unterschiede als auch die Zerbrechlichkeit familiärer Bindungen spürbar macht. Ein leises, aber sehr eindrucksvolles Debüt, das mir noch lange im Gedächtnis bleiben wird.
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Gebundenes Buch
Wenn bei aller Dunkelheit ein Zauber bleibt...
… dann weiß ich, ich habe ein besonderes Buch gelesen. Von Herausforderungen und schwierigen Lebensthemen sind die Halbjapanerin Aki und ihre Familie nicht verschont geblieben.
Ihre Mutter Keiko ist als junge Frau mutig und voller …
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Wenn bei aller Dunkelheit ein Zauber bleibt...
… dann weiß ich, ich habe ein besonderes Buch gelesen. Von Herausforderungen und schwierigen Lebensthemen sind die Halbjapanerin Aki und ihre Familie nicht verschont geblieben.
Ihre Mutter Keiko ist als junge Frau mutig und voller Hoffnung alleine ins unbekannte Deutschland ausgewandert, hat die Sprache gelernt, in engen Unterkünften gewohnt, sich mit Aushilfsjobs durchgeschlagen und dann einen Deutschen aus alteingesessener, sehr wohlhabender Familie geheiratet und mit ihm zwei Kinder bekommen.
Doch ihren Mann, Akis Vater, jagen seine ganz eigenen Dämonen: aufgewachsen in einem eher kühlen Elternhaus mit oft abwesendem Vater und einer distanzierten Mutter mit Promotion in Biologie, scheitert er selbst an den internalisierten Ansprüchen seiner Herkunftsfamilie, schafft seine eigene Promotion nicht, fühlt sich am Leben gescheitert und unternimmt einen Suizidversuch, während er seine Babytochter im Kinderwagen in einem Kaufhaus stehen lässt. Zeitlebens wird er unter psychischen Problemen leiden. So kommt es auch zur Trennung der Eltern und die Kinder werden den Vater nur noch gelegentlich sehen.
Aki wächst in diesem Milieu auf, zwischen zwei Kulturen, mit einer ursprünglich so starken Mutter, die nun immer erschöpft zu sein scheint und Ruhe braucht. Zwischen den Eltern und den durchaus die Enkelin sehr liebenden Großeltern väterlicherseits, deren ambivalentes Verhältnis zur japanischen Schwiegertochter, Akis Mutter, sich aber auch auf sie auswirkt. Dann gibt es noch die sehr sympathischen und warmherzigen Verwandten in Japan und deren gelegentliche Besuche.
Vor diesem Hintergrund unternimmt die erwachsene Aki eine letzte Japanreise mit ihrer Mutter, die leider schon relativ jung an Demenz erkrankt ist, zu deren Wurzeln und zu den dort lebenden Verwandten.
Diese Reise ist ein Teil des Buches, aber bei weitem nicht der einzige: die meisten Kapitel sind in zwei Teile geteilt: zuerst gibt es einen biografischen Rückblick auf bedeutende Kapitel aus Akis und Keikos Leben und dann aktuelle Szenen aus der Japan-Reise.
Das Buch ist insgesamt in einem mosaikhaften Stil geschrieben: viele kleine, scheinbar unverbundene Szenen, aus denen sich nach und nach das komplexe Bild der Familie zusammensetzt. Zentrale Themen des Buches sind die Demenzerkrankung der Mutter und der Umgang der Angehörigen damit, aber auch interkulturelle Identitäten zwischen Japan und Deutschland.
Für mich war es ein sehr leicht zu lesendes und angenehmes Buch, das trotz der Schwere der beschriebenen Themen immer wieder auch seine eigene Leichtigkeit mit sich brachte: in liebevollen Begegnungen, in der Beziehung zueinander und zum Essen, in der Art, wie sich aus den vielen kleinen Teilen dann doch ein für mich sehr kohärentes Ganzes einer Familie, die trotz allem auch über sehr viel Resilienz verfügt, zusammengesetzt hat. Zurück bleibt bei mir ein warmes Gefühl im Bauch und die Hoffnung, dass sich bei aller Schwere und allen Herausforderungen immer auch Schönes, Gutes und Verbindendes finden lässt.
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Gebundenes Buch
eine Reise
Ein wenig hatte mit der klappentext und auch das Cover an das Buch und den Film Kirschblüten hanami erinnert Punkt aber natürlich ist es ganz anders in der Geschichte und ebenso lesenswert Punkt denn in dieser Geschichte geht es um meine Reise die eine Mutter mit ihrer …
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eine Reise
Ein wenig hatte mit der klappentext und auch das Cover an das Buch und den Film Kirschblüten hanami erinnert Punkt aber natürlich ist es ganz anders in der Geschichte und ebenso lesenswert Punkt denn in dieser Geschichte geht es um meine Reise die eine Mutter mit ihrer Tochter antritt, mit ihrer erwachsenen Tochter. Denn die Oma ist gestorben und nun wollen beide Frauen nach Japan reisen und der Oma ihre letzte Ehre zu erweisen. Jedoch ist es keine einfache Reise, da die Mutter bereits demenzartiger Episoden hat und die natürlich nicht einfach für ihre Tochter zu händeln ist. Dennoch bewirkt diese Reise ganz viel für beide und ist eher eine Bereicherung in ihrem Leben. Das Buch ist ergreifen geschrieben und die Geschichte ist sehr tiefgründig. Man erfährt auch sehr viel aus der Vergangenheit der beiden Frauen und kann sich so einen allumfassendes Bild machen. Für mich war das Buch sehr lesenswert.
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eBook, ePUB
Eine Mutter-Tochter Geschichte zwischen Japan und Deutschland, Erinnerung und Vergessen
Darum geht es:
Eine letzte Reise nach Japan plant die Tochter Aki für ihre demente Mutter Keiko, denn ihre Großmutter, Keikos Mutter, ist gestorben. Vielleicht, so hofft sie, findet ihre Mutter …
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Eine Mutter-Tochter Geschichte zwischen Japan und Deutschland, Erinnerung und Vergessen
Darum geht es:
Eine letzte Reise nach Japan plant die Tochter Aki für ihre demente Mutter Keiko, denn ihre Großmutter, Keikos Mutter, ist gestorben. Vielleicht, so hofft sie, findet ihre Mutter Ruhe und die eine oder andere Erinnerung. In der Vorbereitung der Reise blickt sie auf das nicht einfache Leben ihrer Mutter zurück, zwischen japanischer Kultur und deutschen Schwiegereltern.
Mein Eindruck:
Die Geschichte entwickelt sich leise und langsam, wechselt von dem Jetzt, in dem Aki mit ihrer dementen Mutter Keiko die Reise nach Japan, in das Heimatland ihrer Mutter plant, zum Gestern, wo die Vergangenheit ihrer Mutter erst in Japan und dann in Deutschland beschrieben wird.
Die schwierige Tochter – Mutter Beziehung wird ebenso unaufgeregt erzählt wie die Erlebnisse und Begegnungen in Japan. Über allem schwingt die zunehmende Demenz und die tiefe Traurigkeit, die Keiko schon lange in sich trägt.
Das Leben von Keiko, das sie wohl immer mehr vergisst, entblättert sich so vor den Augen. In einer bildreichen, beeindruckenden Sprache zeigt Yuko Kuhn dieses nicht einfache Leben und insbesondere das Jetzt in der Demenz, wie es Aki beobachtet: »Ich frage mich, ob sich aus den Puzzleteilen, die sie entdeckt, zumindest für einen Moment eine Erinnerung zusammensetzt, bis sie sich etwas anderem zuwendet und ihre Geschichte wieder in alle Himmelsrichtungen auseinanderfliegt.«
Fazit:
Ein Einblick in die japanische Kultur und in eine fortschreitende Demenz, ruhig erzählt. Für mich eine interessante Lektüre, die mir das Land und die Kultur Japan näher brachte. Alles in allem für mich aber zu unaufgeregt erzählt, dennoch für Japan-Interessierte durchaus lesenswert und ein bemerkenswerter Einblick in das Thema Demenz.
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