Jonathan Lee
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Joy (MP3-Download)
Ungekürzte Lesung. 591 Min.
Sprecher: Körber, Kevin; Hermens, Beatrix; Selle, Pan / Übersetzer: Holfelder-von der Tann, Cornelia
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Joy Stephens' Leben lässt wenig zu wünschen übrig: Mit Mitte dreißig steht sie kurz vor der Ernennung zur Partnerin in ihrer Londoner Anwaltskanzlei, sie ist der Inbegriff einer erfolgreichen, attraktiven Karrierefrau und führt eine offene, aber verlässliche Ehe. Trotzdem bereitet Joy ihren Abgang bei Hanger, Slyde & Stein vor – bis sie bei ihrer Dankesrede vor aller Augen zehn Meter in die Tiefe stürzt. Hat ihr Anwaltskollege und Ex-Lover Peter etwas damit zu tun? Oder übt dieser funkelnde Glaspalast inmitten der flirrenden Lichter Londons einen ganz eigenen Abwärtssog aus?
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Jonathan Lee, 1981 in Surrey, England, geboren, studierte Literatur, lebte eine Zeit lang in Südamerika und arbeitete sieben Jahre in einer Anwaltskanzlei in London. Inzwischen lebt er in New York, wo er sich nach Stationen bei renommierten Verlagen der Arbeit an Romanen und Drehbüchern widmet. Der ›Guardian‹ nennt Jonathan Lee »eine bedeutende neue Stimme der englischen Literatur«.
Produktdetails
- Verlag: Diogenes Verlag
- Erscheinungstermin: 24. Januar 2024
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783257695236
- Artikelnr.: 68129392
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Rezensentin Sylvia Staude ist gecatched von Jonathan Lees geschickt konstruiertem und sprachlich versiertem Roman. Es geht um die erfolgreiche, aber völlig überarbeitete und suizidale Junganwältin Joy, gefangen in einer lieblosen Partnerschaft und traumatisiert davon, dass vor 5 Jahren ihr Neffe unter ihrer Aufsicht verschwand. Von alldem erfahre der Leser aber nicht aus der Perspektive Joys, sondern von verschiedenen Figuren aus der Kanzlei: unter anderem Joys Kollege und Ex-Lover, die Sekretärin und ein junger indischstämmiger Angestellter im firmeneigenen Fitnessstudio. Wie Lee dabei jeder der erzählenden Figuren einen ganz eigenen, "plastischen" Sprechstil verleiht und durch diese Perspektiven hindurch ein Bild der überwiegend "furchtbaren" Kanzlei-Welt zeichne - 7 Jahre hat der Autor selbst in einer Anwaltskanzlei gearbeitet, erfährt Staude aus dem Klappentext -, scheint die Kritikerin fesselnd und gut geschrieben zu finden. Am Ende warte der Autor noch mit ein paar "Überraschungskarten im Ärmel" auf, verspricht Staude abschließend.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Gebundenes Buch
Joy Stephens wird mit Mitte dreißig die Ehre zuteil, in ihrer Londoner Anwaltskanzlei zur Partnerin ernannt zu werden. Aus Gründen, die in der Vergangenheit, aber auch in ihrem Privatleben liegen, bereitet Joy für diesen Tag ihren Abgang vor, allerdings anders, als man es sich …
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Joy Stephens wird mit Mitte dreißig die Ehre zuteil, in ihrer Londoner Anwaltskanzlei zur Partnerin ernannt zu werden. Aus Gründen, die in der Vergangenheit, aber auch in ihrem Privatleben liegen, bereitet Joy für diesen Tag ihren Abgang vor, allerdings anders, als man es sich vorstellen könnte; sie will nicht mehr leben und hat einen Plan, wie sie dies bewerkstelligen wird. Bei der Ernennung zum Partner stürzt Joy vor versammelter Mannschaft zehn Meter in die Tiefe und wird lebensgefährlich verletzt. Der Verdacht liegt nahe, dass ihr Kollege und Ex-Geliebter etwas mit ihrem Sturz zu tun hat, oder war es doch etwas anderes?
Minutiös durfte ich verfolgen, wie Joy ihren Abgang plant und was ihr in der Zwischenzeit widerfährt. In den Kapiteln dazwischen ist das Unglück bereits passiert und es erfolgten Befragungen verschiedener Personen, die unmittelbar mit ihr zu tun hatten; im Privatleben, überwiegend aber im geschäftlichen Bereich. Der Schreibstil war fordernd, Sätze über eine ganze Seite, verschachtelt und mit Fußnoten versehen, die auch gerne mal die komplette Seite beanspruchten, erforderten meine gesamte Konzentration. Dies war anspruchsvoll, stellenweise sogar recht anstrengend, besonders wenn Dennis, der Ehemann von Joy, sich in seinen ausschweifenden Gedanken verlor und regelrecht schwadronierte. Die eigentliche Geschichte war irgendwo dazwischen zu finden, sie verlor sich fast in den vielen unwichtigen Erzählungen der Befragten. Dies empfand ich als tragisch, denn das Buch hatte viele interessante Momente, die allerdings fast wellenförmig mal da, mal weg waren. Es war schwierig für mich, konzentriert zu bleiben.
Letztendlich blieb ich am Ball, weil ich unbedingt erfahren wollte, welches Ende sich der Autor einfallen lassen würde, hatte die Hoffnung darauf, doch noch überrascht zu werden. Das wurde ich, aber anders als erwartet. Vielleicht aber habe ich es auch einfach nur nicht verstanden.
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eBook, ePUB
Zum Inhalt:
Joys Leben scheint perfekt zu sein. Sie steht kurz davor, Partnerin in einer Anwaltskanzlei zu werden, ihre offene Ehe läuft auch gut. Dennoch ist sie bei der Anwaltskanzlei auf dem Absprung. Bei einer Dankesrede stürzt sie sich vor aller Augen in die Tiefe. Wodurch wurde das …
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Zum Inhalt:
Joys Leben scheint perfekt zu sein. Sie steht kurz davor, Partnerin in einer Anwaltskanzlei zu werden, ihre offene Ehe läuft auch gut. Dennoch ist sie bei der Anwaltskanzlei auf dem Absprung. Bei einer Dankesrede stürzt sie sich vor aller Augen in die Tiefe. Wodurch wurde das ausgelöst? Hat es etwas mit dem Kollegen und Ex-Lover Pete zu tun oder gab es andere Gründe?
Meine Meinung:
Es gibt so Bücher, die einen sofort ansprechen und dann leider doch nicht überzeugen. Leider ist mir bei diesem Buch genau das passiert. Irgendwie habe ich immer wieder den roten Faden verloren. Vielleicht lag es daran, dass das Buch aus der Sichtweise von diversen Personen erzählt wurde, ich weiß es nicht. Der Schreibstil war auch nicht sonderlich eingängig und das machte es nicht einfach am Ball zu bleiben. Ich war nahezu froh als sich das Buch dem Ende näherte.
Fazit:
Hat mich nicht abgeholt
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Gebundenes Buch
Joy Stephens führt nach außen ein echtes Traumleben. Scheinbar keine Sorgen, ein toller Ehemann und eine sehr gute Stelle und eine baldige Beförderung in Aussicht. Warum sollte sie unglücklich sein? Warum stürzte sie aus dem Fenster? Ausgerechnet am Tag der …
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Joy Stephens führt nach außen ein echtes Traumleben. Scheinbar keine Sorgen, ein toller Ehemann und eine sehr gute Stelle und eine baldige Beförderung in Aussicht. Warum sollte sie unglücklich sein? Warum stürzte sie aus dem Fenster? Ausgerechnet am Tag der Beförderung. Viele Personen werden befragt und allen voran ihr Ehemann Dennis. Sie führten anfangs eine super Beziehung, aber der Alltag holte sie ein und so wurde es eine offene Beziehung man wollte wieder Spannung haben. Dann gibt’s da Peter. Einst ihre große Liebe und jetzt wieder da und er wird zum Liebhaber und der Affaire und seine Frau Christine zur beten Freundin von Joy. Barbara berichtet ganz anders über Joy und ist seit vierzig Jahren in der Firma und hört vieles, auch was nicht ausgesprochen wird. Samir ist der Wachmann und hat ein besonderes Auge auf Joy. Und dann ist da eben Joy, die wir am Tag des Sturzes/Falls begleiten und ihr so ganz besonders nah kommen. Mord oder Selbstmord oder Unfall?
Jonathan Lee hat ein vielschichtiges, ein spannendes und bitteres Buch geschrieben. Keiner ist unfehlbar und jeder hat seine Probleme und seine Vergangenheit. Manchmal wird man vom Karrieredruck, von der Gesellschaft aber getrieben und vergisst sich selbst und nach seinen eigenen Gefühlen und Bedürfnissen zu schauen. Das heran führen aus verschiedenen Perspektiven ist Jonathan Lee großartig gelungen und man bekommt so ein ganz besonderes Bild auf Joy und das Ereignis. Verdrängte Erinnerungen, geschluckte Verletzungen, Affairen und angebliche Offenheit und vor allem auch Druck auf der Arbeit und das ständige sterben nach Perfektion, all dies kann einen Mensch kaputt machen, kann jemand nieder reisen und kann jemand zum stürzen bringen. Vielschichtig und sehr gut geschrieben und ein Buch das lange nachhallt und für Gesprächsstoff sorgt.
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Gebundenes Buch
Schon nach wenigen Seiten wusste ich, dass ich dieses Buch lieben würde. Lees Sprachgefühl, sein trockener, typisch britischer Humor und sein wirklich außergewöhnlicher Schreibstil haben mich sofort gepackt. Dennoch benötigte ich mehrere Tage, um das Buch zu lesen, da die …
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Schon nach wenigen Seiten wusste ich, dass ich dieses Buch lieben würde. Lees Sprachgefühl, sein trockener, typisch britischer Humor und sein wirklich außergewöhnlicher Schreibstil haben mich sofort gepackt. Dennoch benötigte ich mehrere Tage, um das Buch zu lesen, da die Erzählweise recht komplex und sprunghaft ist. So musste ich mehrfach innehalten und auch bereits Gelesenes nachschlagen, um alles detailliert nachvollziehen können.
Lee erzählt abwechselnd aus verschiedenen Perspektiven. Da ist zum einen Joy, deren Schicksalstag der Partnerernennung aus der Sicht eines personalen Erzählers in der Dritten Person geschildert wird. Dieser Strang wird unterbrochen durch Kapitel, in denen ihr Ehemann Dennis, ihr Kollege Peter, der Fitnesstrainer Samir und die Persönliche Assistentin Barbara als Ich-Erzähler zu Wort kommen. Diese Kapitel sind besonders raffiniert aufgebaut: Sie sind immer einer festen Figur gewidmet und als Einzelgespräche dieser Person mit einem psychologischen Berater konzipiert, den die Firma nach Joys Sturz für die Belegschaft und Dennis zur Verfügung gestellt hat. Hierbei werden jedoch nur die Gesprächsanteile von Peter, Dennis, Samir und Barbara wiedergegeben, nicht die Worte des Psychologen, der als stummer Zuhörer fungiert und nur gelegentlich lenkend in die Monologe der Charaktere eingreift. Diese Eingriffe sind aber nicht textlich aufgeführt, sondern nur an der Reaktion der Figuren erkennbar.
Dieser Stil ist ungewöhnlich und sehr reizvoll. Lee gelingt es hervorragend, die Wesenszüge der einzelnen Charaktere herauszuarbeiten, indem er Wortwahl und Sprachstil variiert. Ich habe mich immer ganz besonders auf die Kapitel zu Barbara gefreut, die vom Leben und 40 Arbeitsjahren als PA desillusioniert und verbittert ist. Ihr unverblümter, herrlich bissig-boshafter Blick auf die Kanzlei und ihre scharfzüngige Art waren einfach grandios, und ich sah sie lebhaft in allen Einzelheiten vor mir. Anstrengender zu lesen waren die Kapitel des Literaturwissenschaftlers Dennis, der in komplexen Satzstrukturen spricht, mit vielen Parenthesen und Fußnoten, und sich als intellektueller Geist gefällt.
Mit jedem Kapitel kommt ein Puzzleteil zum anderen, zeigen die Figuren neue Facetten, und es bleibt bis zum Schluss spannend. "Joy" ist sicher kein Buch, das man nebenbei liest, da es viel Konzentration erfordert. Ich möchte es auf jeden Fall noch ein zweites Mal lesen, da ich glaube, dass man hier noch einige Details entdecken kann.
Mich hat Lees Roman begeistert, da er durch seine Eloquenz, einen raffinierten dramaturgischen Aufbau und seinen kreativen Stil heraussticht, und ich kann ihn nur wärmstens empfehlen.
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