Ernest van der Kwast
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Fünf Viertelstunden bis zum Meer (MP3-Download)
Gekürzte Lesung. 129 Min.
Sprecher: Schepmann, Philipp
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Süditalien 1945: Fasziniert beobachtet Ezio die Mädchen am Strand, die in hochgeschlossenen Badeanzügen vorbeistolzieren. Bis Giovanna aus der Brandung auftaucht - in einem Zweiteiler. Ezio verliebt sich leidenschaftlich in die stolze Frau, und im Laufe des Sommers wird er ihr zwei Heiratsanträge machen. Doch sie möchte sich nicht festlegen, jetzt noch nicht - und Enzio flieht vor ihr und seinem Kummer in den Norden Italiens. Sein ganzes Leben sehnt er sich nach seiner ersten großen Liebe - bis sechs Jahrzehnte später ein Brief von Giovanna eintrifft ...
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Produktdetails
- Verlag: Lübbe Audio
- Gesamtlaufzeit: 129 Min.
- Erscheinungstermin: 16. Juli 2015
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783838777603
- Artikelnr.: 43277877
»Eine Art Schauder erfasste ihn, aber es war eher Freude als Furcht. Es kam ihm so vor, als wäre er schon auf dem Weg zu ihr, als wäre er immer auf dem Weg zu ihr gewesen. Unter den Apfelbäumen, in dem Stall in Petersberg, in seiner kleinen Wohnung in Rencio; sogar, als er sich …
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»Eine Art Schauder erfasste ihn, aber es war eher Freude als Furcht. Es kam ihm so vor, als wäre er schon auf dem Weg zu ihr, als wäre er immer auf dem Weg zu ihr gewesen. Unter den Apfelbäumen, in dem Stall in Petersberg, in seiner kleinen Wohnung in Rencio; sogar, als er sich mit dem Zug von ihr entfernte, war er auf dem Weg zu ihr.«
Im Sommer 1945 trifft Ezio an einem Strand in Süditalien ein Mädchen, das die Liebe seines Lebens wird. Aber Giovanna beantwortet seinen Heiratsantrag nicht, sie will sich nicht binden, ein freies Leben führen. Ezio, dessen Herz gebrochen ist, flüchtet weit in den Norden Italiens. Giovanna vergisst er nie. Und eines Tages, sechzig Jahre später, trifft ein Brief von ihr ein…
Als ich dieses Büchlein in den Händen hielt, war ich zunächst skeptisch. So wenige Seiten – was für eine Geschichte soll dort hineinpassen? Nun, nach der Lektüre, die mich einen Sonntagnachmittag ans Sofa fesselte, weiß ich: Eine wunderbare.
Ich bin geradezu fasziniert, wieviel Handlung, wieviel Gefühl und Tiefe sich auf diesen wenigen Seiten verbirgt. Es kommt mir vor wie ein Konzentrat von in jedem Moment perfekt treffenden Worten, die die einzelnen Geschehnisse, die Szenerien, die Gerüche und Geräusche vor meinem inneren Auge entstehen lassen.
Zwei ganze Leben finden auf diesen Seiten Platz. Am Ende steht die Erkenntnis, dass man irren kann und Fehler macht, aber das es nie zu spät ist, um sich zu ändern und einen neuen (alten) Weg zu beschreiten.
Fazit: Ich schließe das Buch und lächle. Ein kleines Buch mit wundervollem Inhalt.
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Kurzes Buch, kurze Rezension. Wer sich eine Kurz-Version von „Liebe in Zeiten der Cholera“ für ganz Eilige vorstellt, liegt richtig und hat den Inhalt der etwa 95 Seiten schon weitgehend erfasst. Ein über achtzigjähriger Italiener kehrt zu seiner gleichaltrigen Geliebten …
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Kurzes Buch, kurze Rezension. Wer sich eine Kurz-Version von „Liebe in Zeiten der Cholera“ für ganz Eilige vorstellt, liegt richtig und hat den Inhalt der etwa 95 Seiten schon weitgehend erfasst. Ein über achtzigjähriger Italiener kehrt zu seiner gleichaltrigen Geliebten aus Jugendzeiten nach Apulien zurück. Er hat ein stoisch langweiliges Leben als Apfelpflücker und Melker in Südtirol verbracht. Sie vergnügte sich lange Zeit mit anderen Bekanntschaften, bis sie nach sechs Jahrzehnten merkt, dass sie ihn wohl irgendwie vermisst. Schliesslich erreicht ihn ein Brief von ihr, er kehrt zu ihr zurück. Am Bahnhof von Lecce steht man sich nach mehr als 60 Jahren wieder gegenüber.
Titel und Inhaltsangabe des Mare-Verlages verheißen ein kurzweiliges Urlaubsbuch. Leider ist jedoch ein romatisch-sentimentaler Roman herausgekommen, teilweise mit depressiven Tendenzen. Wenn man sein Bild im Abspann des Buches sieht, kann man sich beim Lesen sehr gut vorstellen, wie der indisch-niederländische Autor van der Kwast mit großen, tränennassen Basset-Augen vor seiner Tastatur sitzt und schluchzend mit seinen eigenen Protagonisten dahin schmachtet. Dabei kann man ihm ein gewisses Maß an Wortgewandtheit gar nicht absprechen, allerdings driften kurze literarische Highlights zu oft wieder ab in eine schwülstige Schwere. Pluspunkte sammelt van der Kwast ein wenig dadurch, dass er doch nicht in alle Klischee-Fallen tappt und Giovanna, die weibliche Hauptdarstellerin, ein für die frühen fünfziger Jahre fast schon emanzipiertes und feministisches Leben führen lässt. Man muss sich ansonsten beim Lesen stetig zügeln, um nicht die Logik und Sinnhaftigkeit der Handlung und des Verhaltens zu hinterfragen. Aber gut, es mag Menschen geben, die sechzig Jahre ihres Leben ungenutzt verstreichen lassen, einfach verschenken. Stellt man sich das in der Realität vor, wird ungläubiges Kopfschütteln über das Buch möglicherweise in einen Frust über das menschliche Dasein umgelenkt.
In Summe hat sich van der Kwast bemüht, hat sicher auch ein gewisses Talent für tragisch-blumige Literatur, aber letztendlich reichte es nur zu einem Liebesroman auf leicht höherem Niveau. In etwa fünf Viertelstunden ist man durch.
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Es ist Sommer, Juli, das Jahr 1945 und die Hitze verspricht die Freiheit, die nach dem Ende des Krieges endlich da ist. Am Strand von Apulien sie Ezio einen Nabel noch bevor er den Rest des wundervollen Körpers wahrnimmt. Unweigerlich verliebt er sich in sie, Giovanna, und für den Rest des …
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Es ist Sommer, Juli, das Jahr 1945 und die Hitze verspricht die Freiheit, die nach dem Ende des Krieges endlich da ist. Am Strand von Apulien sie Ezio einen Nabel noch bevor er den Rest des wundervollen Körpers wahrnimmt. Unweigerlich verliebt er sich in sie, Giovanna, und für den Rest des Sommers sind sie unzertrennlich. Fünf Viertelstunden trennen sie von ihrem Zuhause bis ans Meer, wo sie gegenseitig ihre Körper erkunden und sich lieben. Ezio will dieses Gefühl für immer behalten und macht Giovanna einen Heiratsantrag. Doch Giovanna will frei sein, sich niemandem versprechen und so trennen sich unweigerlich ihre Wege. Ezio flieht in den Norden, wo er in den nächsten Jahrzehnten als Apfelpflücker seinen Unterhalt bestreitet. Giovanna flieht quer durch Italien bis nach Ungarn vor einem Gefühl, das sie doch nicht loswerden kann: auch sie liebt Ezio, nur Ezio. Sechzig Jahre wird es dauern, bis sie sich an genau dem Bahnsteig wieder gegenüberstehen, an dem sie sich einst trennten.
Ein Buch über Liebe, Sehnsucht, verpasste Chancen, den Lauf der Dinge und die Gewissheit, dass ein nächster Sommer kommen wird. Durch die Erzählweise in Form von Rückblicken weiß man schon früh, dass es zu dem Wiedersehen nach langer Zeit kommen wird. Doch Spannung ist nicht das, worauf es in diesem kurzen Roman ankommt. Durch das Hinauszögern des Erwarteten – so wie es sich im Leben Ezios und Giovannas ereignete – gelingt es Ernest van der Kwast, der immer wieder Schleifen dreht, bevor er den Zug ankommen lässt, den Leser unter freudiger Anspannung zu halten. Es kommt zu Begegnungen mit anderen Menschen, die bedeutungsvoll werden könnten, dann aber doch vergänglich sind und leicht vergessen werden.
Besonders angetan haben es mir bei Ernst van der Kwast zwei Dinge: seine poetische Sprache, die sich nicht kitschig anfühlt, sondern leicht wie die wunderbare Natur, die er beschreibt: das Meer, die Bäume, all die Dinge, die ihrem vorbestimmten Rhythmus folgen und dabei bezaubern können – wenn man sie lässt. Zum anderen wie er es schafft den Roman abzurunden durch die Episode des Briefträgers, der Vater wird. Der schönste Tag im Leben des Postboten – der schönste Tag im Leben Ezios. Lange herbeigesehnt von beiden. Und wie es der Zufall will, kommt der Brief Giovannas noch an, bevor das Leben einen anderen Lauf nimmt. Ein Roman, perfekt für einen Sommernachmittag am Meer.
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Ernest van der Kwast beschreibt in einfühlsamer Sprache die Geschichte dieser Liebe aus der Sicht eines Erzählers. Ganz besonders sind dabei die häufigen Zeitwechsel. Man hat das Gefühl, das ein alter Mann in seinen Erinnerungen kramt und langsam einzelne Fragmente davon …
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Ernest van der Kwast beschreibt in einfühlsamer Sprache die Geschichte dieser Liebe aus der Sicht eines Erzählers. Ganz besonders sind dabei die häufigen Zeitwechsel. Man hat das Gefühl, das ein alter Mann in seinen Erinnerungen kramt und langsam einzelne Fragmente davon herausholt und sich daran wie an einem Schatz erfreut. Die unerfüllte Liebe schwebt dabei über der Geschichte wie ein melancholischer Nebel, der aber durch schöne Momente im Leben Ezios wieder aufgelöst wird. Hier wird mit Worten zeitweise gemalt. Italienisches Flair kommt auf, zwei junge verliebte Menschen erleben die ersten körperlichen Begegnungen, die Südtiroler Apfelbaumplantagen stehen in voller Blüte und diese Bilder sieht man vor seinem geistigen Auge.
Eingestreute Andeutungen an geschichtliche Ereignisse, wie das Bikiniatoll mit dem Bombenfall, die Zuführung Südtirols zu Italien und die Feuernacht vom 11. Juni 1961, ordnen den Verlauf der Geschichte in historisch geprägte Zeiten ein. Der Leser wird nicht groß informiert, ist aber dennoch sofort im Bilde. Die Weltgeschichte dreht am Rad, während Ezio sich der Apfelbaum-pflege, dem Pflücken der Äpfel und den Kühen und ihrer Milch widmet. Er ist dadurch vielleicht dem Krieg entkommen und in einer zeitlos wirkenden Blase gelandet. Doch die Liebe zu Giovanna überdauert alles. Sie lebt in Ezio weiter.
Die Einbindung der Geschichte ist ebenfalls ungewöhnlich. Mit einem Brief beginnt und endet das Buch. Ein lebenslang erwarteter Brief kommt in dem Moment an, als auch für den Postboten ein Wunsch in Erfüllung geht. Hier häufen sich Glücksmomente und lang gehegte Wünsche in nur einer gemeinsamen Minute. Ein wunderschöner Schluss für eine unglaubliche Liebesgeschichte.
Diese Liebe berührt und ist gleichzeitig eine Aufforderung, die Chance auf die große Liebe zu ergreifen. Wer eine zauberhafte Geschichte fern von Gefühlsduselei lesen möchte, sei auf dieses Büchlein verwiesen.
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