Antje Rávik Strubel
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Der Einfluss der Fasane (MP3-Download)
Ungekürzte Lesung. 393 Min.
Sprecher: Strubel, Antje Rávik
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Der neue Roman der Buchpreisträgerin: Federleicht und messerscharf An einem frühen Morgen steht Hella Karl am Briefkasten und liest die Meldung, die sie aus der Bahn werfen wird: Der Star der Berliner Theaterszene und Gravitationszentrum der Kulturwelt hat sich das Leben genommen. Hella Karl, Feuilletonchefin einer großen Zeitung, ist nicht so leicht aus der Ruhe zu bringen und glaubt, alles im Griff zu haben. Doch sie hat einen folgenreichen Artikel über den gefeierten Mann verfasst - und jetzt wird sie für seinen Tod verantwortlich gemacht. Ist er an sich selbst gescheitert, oder hat He...
Der neue Roman der Buchpreisträgerin: Federleicht und messerscharf An einem frühen Morgen steht Hella Karl am Briefkasten und liest die Meldung, die sie aus der Bahn werfen wird: Der Star der Berliner Theaterszene und Gravitationszentrum der Kulturwelt hat sich das Leben genommen. Hella Karl, Feuilletonchefin einer großen Zeitung, ist nicht so leicht aus der Ruhe zu bringen und glaubt, alles im Griff zu haben. Doch sie hat einen folgenreichen Artikel über den gefeierten Mann verfasst - und jetzt wird sie für seinen Tod verantwortlich gemacht. Ist er an sich selbst gescheitert, oder hat Hella Karl ihn in den Tod geschrieben? Der Einfluss der Fasane erzählt heiter und packend von einer, die die Kontrolle verliert. Von den Erregungsdynamiken, die sich, einmal in Gang gesetzt, nicht mehr steuern lassen. Ein leichtfüßiger Roman über schwere Vorwürfe, das Ringen um Worte und über das Unheil von medialen Diskursen.
Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, D ausgeliefert werden.
Antje Rávik Strubel veröffentlichte u.a. die Romane 'Unter Schnee' (2001), 'Fremd Gehen. Ein Nachtstück' (2002), 'Tupolew 134' (2004) sowie den Episodenroman 'In den Wäldern des menschlichen Herzens' (2016). Ihr Werk wurde mit zahlreichen Preisen geehrt, ihr Roman 'Kältere Schichten der Luft' (2007) war für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert und wurde mit dem Rheingau Literatur Preis sowie dem Hermann-Hesse-Preis ausgezeichnet, der Roman 'Sturz der Tage in die Nacht' (2011) stand auf der Longlist des Deutschen Buchpreises. 2019 erhielt sie den Preis der Literaturhäuser. Ihr Roman 'Blaue Frau' wurde mit dem Deutschen Buchpreis 2021 ausgezeichnet. 2022 erschien der Essayband 'Es hört nie auf, dass man etwas sagen muss'; im März 2025 der neue Roman 'Der Einfluss der Fasane'. Sie übersetzt aus dem Englischen und Schwedischen u.a. Joan Didion, Monika Fagerholm, Lucia Berlin und Virginia Woolf. Antje Rávik Strubel lebt in Potsdam (www.antjestrubel.de)
Produktdetails
- Verlag: argon
- Erscheinungstermin: 12. März 2025
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783732477531
- Artikelnr.: 73178313
Perlentaucher-Notiz zur WELT-Rezension
Kritiker Tilman Krause trifft sich mit Antje Rávik Strubel im Park von Schloss Babelsberg, um über ihren neuen Roman zu reden: In der Umgebung spielt auch die Geschichte um ihre Protagonistin Hella Karl. Karl ist Journalistin, schildert Krause, und bringt mit ihrer Berichterstattung den Theater-Tyrannen Kai Hochwerth zu Fall - und zum Suizid, was nun die Jagd auf sie selbst eröffnet. Strubel sei es darum gegangen, die Hybris beider Figuren zu zeigen und die Auswirkungen, die öffentliche Erregung haben kann. Krause ist besonders überzeugt davon, dass die Autorin eine Protagonistin in den Mittelpunkt stellt, die Ambivalenzen zeigt und selbst nicht wirklich sympathisch ist.
© Perlentaucher Medien GmbH
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[...] ein böses Vergnügen. [...] lässig und elegant Laura Hertreiter ZEIT Literatur-Spezial 20250320
Ich hatte mir mehr erhofft
Der Einfluss der Fasane von Antje Ravik Strubel, erschienen im Aragon Verlag am. 12.03.2025. Gelesen wurde das Hörbuch von der Autorin.
Hella Karl, Feuilletonchefin einer Berliner Zeitung, erhält an ihrem freien Tag eine Nachricht: Ex-Intendant Kai …
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Ich hatte mir mehr erhofft
Der Einfluss der Fasane von Antje Ravik Strubel, erschienen im Aragon Verlag am. 12.03.2025. Gelesen wurde das Hörbuch von der Autorin.
Hella Karl, Feuilletonchefin einer Berliner Zeitung, erhält an ihrem freien Tag eine Nachricht: Ex-Intendant Kai Hochwerth hat sich in der Sydney Opera das Leben genommen. Zuvor hatte Hella einen reißerischen Artikel über ihn veröffentlicht, was seine Karriere ruinierte. Nach Hochwerths Selbstmord erntet sie einen Shitstorm und gibt ein misslungenes Interview. Infolgedessen wird sie suspendiert und muss ihre Unschuld beweisen.
Es geht um Macht und wo Machtmissbrauch anfängt. Obwohl ernste Themen vorherrschen, zur Frage ob Hochwerth oder Hella jeweils ihre Macht missbraucht haben und so ziemlich alles, was in den letzten Jahren Übles über den Kulturbetrieb eingeflossen ist, wurde verarbeitet, ist die Grundstimmung heiter, Hella ziemlich auf sich selbst fixiert und im Hintergrund laufen ihre Gedanken zu ihrem Lebensgefährten, dessen Halbwertszeit längst überschritten ist.
Hella hat viel Zeit Schlussstriche und unbequeme Selbsterkenntnis zu tätigen. Am Ende ist mir zu viel Gegenwart abgearbeitet worden, die dann auch in und um Potsdam stattfindet und mir als Leser, der damit nichts zu tun hat, eher als überfrachtendes Beiwerk daherkommt. Außerdem musste ich feststellen, dass mich die Wortsuchspielchen der Autorin eher genervt haben, zum Glück aber nicht ausschweifend waren.
Am Beginn des Buchs fand ich die Autorenlesung etwas holprig und nicht so professionell, wie man das sonst von Sprechern gewohnt ist. Im Laufe der Zeit haben Frau Strubel und ich aber doch noch zueinander gefunden, und ich würde den Vortrag als ganz gut einstufen.
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Der Fasan gilt in der Mystik als ein Krafttier, das für Selbstdarstellung, Kreativität, Fülle und Erneuerung steht. In “Der Einfluss der Fasane” erzählt Antje Rávik Strubel von der gutbürgerlich-etablierten Kulturszene in Berlin. Ihre Hauptfigur Hella …
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Der Fasan gilt in der Mystik als ein Krafttier, das für Selbstdarstellung, Kreativität, Fülle und Erneuerung steht. In “Der Einfluss der Fasane” erzählt Antje Rávik Strubel von der gutbürgerlich-etablierten Kulturszene in Berlin. Ihre Hauptfigur Hella Kraft (der Name ist Programm), Ressortleiterin des Kulturbereiches einer großen Zeitung, ist eine gestandene Frau. Die noch voll in den 1980er Jahren verankert ist. Doch nun soll ihr ausgerechnet ein Artikel, in dem sie auf das chauvinistische und sexistische Verhalten von männlichen Regisseuren in der Theaterszene aufmerksam gemacht hat, zum Verhängnis werden. Oder ist es nur ein vorgeschobener Grund, um sie abzusetzen. Und mit ihr gleich das ganze Kulturressort bis auf klägliche Reste einzustampfen?
Antje Rávik Strubel erzählt in “Der Einfluss der Fasane” mit leichter Hand, aber doch analytisch scharf, wie Vorgänge eine Dynamik entwickeln können, die sich schwer durchblicken und noch schwerer wieder einfangen lässt. Die Autorin liest “Der Einfluss der Fasane” selbst sehr leicht und authentisch. Gelesen von der Autorin selbst, Antje Rávik Strubel
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Gebundenes Buch
Ich war von der Leseprobe begeistert, vor allem auch, weil das Buch sprachliche Gewandtheit versprach, durch das „sezieren“ einiger Wörter, wie zum Beispiel „jemand ist verschieden“, also verstorben. Davon gab es einige Passagen im Buch, was ich auch wirklich gut …
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Ich war von der Leseprobe begeistert, vor allem auch, weil das Buch sprachliche Gewandtheit versprach, durch das „sezieren“ einiger Wörter, wie zum Beispiel „jemand ist verschieden“, also verstorben. Davon gab es einige Passagen im Buch, was ich auch wirklich gut fand.
Ansonsten fand ich es leider enttäuschend.
Die Protagonistin war konfus und irgendwie auch völlig blind für das Meiste, was um sie rum passiert ist, vor allem in ihrer Beziehung. Zumal ich dieses Ganze „ficken“ sehr anstrengend fand. Immer wieder waren solch derbe Worte zu lesen, was gar nicht zu der oben genannten Wortgewandtheit passt und es einfach zu vulgär machte. Das störte mich.
Außerdem waren diese Sprünge vom Erzähler zu einigen Szenen, in denen dann die Gedanken der Protagonistin in der Ich-Perspektive erzählt wurde, schwer zu lesen. Ich musste mehrmals einige Sätze zurück, um zu wissen, was genau gerade das Thema und die Perspektive ist.
Ich lese nicht wenig und sowas ist mir noch selten passiert. Sehr schade, aber nun ja.
Insgesamt hat mich das Buch dann auch leider vom Inhalt und der Botschaft her leider weniger überzeugt. Keine Leseempfehlung von meiner Seite, tut mir leid.
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eBook, ePUB
Verstörende Einflüsse
Antje Rávik Strubels schlanker Roman erzählt von der Feuilletonchefin einer Berliner Zeitung, Hella Karl. Sie ist eine beeindruckende Frau, die sich aus einfachen Verhältnissen in diese Position hochgearbeitet hat und nun im Berliner Kulturbetrieb …
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Verstörende Einflüsse
Antje Rávik Strubels schlanker Roman erzählt von der Feuilletonchefin einer Berliner Zeitung, Hella Karl. Sie ist eine beeindruckende Frau, die sich aus einfachen Verhältnissen in diese Position hochgearbeitet hat und nun im Berliner Kulturbetrieb und in den Medien über großen Einfluss verfügt. Mit bloßen Nach-richten gibt sie sich nicht zufrieden, sie will gezielt beeinflussen und gestalten. Sehr selbstbewusst tritt sie auf, ebenso ehrgeizig wie erfolgreich. Mit scharfem Verstand und scharfer Zunge ist sie eher gefürchtet als beliebt, eine stolze Einzelgängerin. Schön ist sie noch immer, lebt in einem Haus in bester Lage an der Havel zusammen mit einem attraktiven Architekten, den sie liebt und begehrt. Hellas heile Welt gerät ins Wanken und in Auflösung, als ein sehr erfolgreicher Theaterintendant einen spektakulären Selbstmord begeht, kurz nachdem sie ihn in einem aufsehenerregenden Artikel scharf angegriffen hatte, was letztlich zu seiner Kündigung geführt hatte. Zwar hatte sie den sexistischen Widerling auf den Tod nicht leiden können, aber nun hadert sie mit sich und ihrer möglichen Schuld, wird mit einem Shitstorm überzogen und von ihrer Stelle suspendiert. Die Autorin beschreibt mit feinem Gespür die groben wie auch subtilen, äußeren wie inneren Angriffe und Verstörungen, die diese selbstsichere Frau dazu bringen, die Kontrolle über ihr Leben zu verlieren, immer aus ihrer Perspektive geschildert. Die Thematik ist gehaltvoll, weit über das Einzelschicksal der Protagonistin hinaus. Das ist gut geschrieben, durchweg spannend, mit bissigem Humor, und auch die Fasane haben ihre Rolle. Mehr sei nicht verraten, selber lesen!
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Gebundenes Buch
Tiefgründige Darstellung eines Milieus, in dem Narzissmus floriert:
Hervorragend geschriebene Bücher, solche von Autorinnen und Autoren, die Buchpreise gewinnen, zeichnen sich meist durch ihre Vielschichtigkeit aus. Sie wirken emotional und intellektuell noch länger nach, bieten …
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Tiefgründige Darstellung eines Milieus, in dem Narzissmus floriert:
Hervorragend geschriebene Bücher, solche von Autorinnen und Autoren, die Buchpreise gewinnen, zeichnen sich meist durch ihre Vielschichtigkeit aus. Sie wirken emotional und intellektuell noch länger nach, bieten Stoff für tiefgehende Diskussionen, bilden und regen zum Nachdenken an. Manchen dieser Bücher gelingt es dann auch noch, zusätzlich angenehm und unterhaltsam zu lesen zu sein.
"Der Einfluss der Fasane", das neue Buch der Gewinnerin des Deutschen Buchpreises 2021, Antje Rávik Strubel, ist so ein Buch. Vordergründig liest sich die Geschichte leicht, schnell und unterhaltsam, doch regt sie gleichzeitig tief zum Nachdenken und Diskutieren an.
Worum geht es? Hella Renata Karl hat beruflich im Leben viel erreicht, sie ist Feuilletonchefin einer großen Zeitung und bewegt sich souverän auf dem gesellschaftlichen Parkett. Bei einer lieblosen Mutter in schwierigen Verhältnissen aufgewachsen, hat sie den großen Aufstieg geschafft: eine intelligente, selbstbewusste und erfolgreiche Frau. Doch nun ist ihre Position bedroht: sie hat aufgedeckt, dass ein beliebter Theaterdirektor, Kai Hochwerth, seine Geliebte geschwängert hatte und diese zur Abtreibung drängen wollte, und darüber einen Artikel verfasst. Kurz darauf nimmt sich der Beschuldigte das Leben, und die Medienlandschaft und das Internet fallen über Hella her und meinen, in ihr die Schuldige für den Suizid gefunden zu haben. Sie bekommt anonyme Drohungen und wird beruflich von ihrem Posten erst einmal auf unbestimmte Zeit beurlaubt.
Soweit zur wichtigsten Rahmenhandlung. Wirklich interessant an diesem Buch finde ich aber die Psychogramme sowohl Hellas als auch des Verstorbenen und weiterer sich im beruflichen Umfeld zwischen Theater und Medien bewegender Menschen. Das Buch zeichnet ein deutliches Bild der Scheinwelt, die gerade in höheren gesellschaftlichen Kreisen herrscht: wie wichtig Status, Auftreten und der schöne Schein sind und wie schnell man nach einem scheinbar kleinen Fauxpas sehr tief fallen kann... das betrifft sowohl Hella als auch Hochwerth.
Überhaupt spiegeln sich beide sehr stark ineinander, Hochwerth ist ein offenkundiger Narzisst, der andere Menschen für seine Zwecke ausnützt, auch sexuell, und manipuliert, während sich Hellas narzisstische Tendenzen erst auf den zweiten Blick offenbaren. Doch erlebt man ihre Gedanken und Handlungsmotive mit, so wie wir das als Lesende des Buches können (denn das ganze Buch ist aus ihrer Innenperspektive geschrieben), so erleben wir sie als eine vom Wunsch nach Erfolg und Status Getriebene mit gleichzeitig instabilem Selbstwert, die mit anderen Menschen nur oberflächliche Beziehungen eingeht, zu wahrer Intimität kaum fähig ist, und ebenfalls dazu neigt, andere auf ihre Funktion für sich zu reduzieren. So ist es auch nicht verwunderlich, dass die beiden sich durchaus sympathisch waren... zumindest bis zu Hellas Artikel über Kai Hochwerth.
Besonders interessant finde ich an dem Buch aber nicht nur die Frage, ob und in welchem Ausmaß diese beiden nun narzisstisch sind oder nicht, sondern die weitergehende Perspektive, inwieweit das Milieu, in dem sie sich bewegen, Narzissten regelrecht anzieht, heranzieht und fördert bzw. gewisse Persönlichkeitstendenzen in diese Richtung möglicherweise sogar erforderlich sind, um eine solche Karriere zu machen. Auch das wird in dem Buch sehr anschaulich dargestellt, wie ich finde. Somit regt es auch zur Reflexion über die Wechselwirkung zwischen individueller Persönlichkeitsentwicklung und dem jeweiligen Milieu an, genauso wie darüber, welche Werte wir in unserer medien- und darstellungszentrierten Gesellschaft fördern (möchten) und welche nicht.
Damit ist es insgesamt ein nicht nur angenehm lesbares und unterhaltsames, sondern auch sehr intelligentes und tiefgründiges Buch, das ich allen Interessierten sehr empfehlen kann.
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Gebundenes Buch
Charakterstudie einer Journalistin
In diesem Roman steht Hella Renata Karl im Mittelpunkt. Sie ist eine einflussreiche Feuilletonchefin einer großen Berliner Zeitung und hat sich einen gewissen Ruf und eine besondere Stellung in der Kulturszene der Hauptstadt hart erarbeitet.
Vor einiger …
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Charakterstudie einer Journalistin
In diesem Roman steht Hella Renata Karl im Mittelpunkt. Sie ist eine einflussreiche Feuilletonchefin einer großen Berliner Zeitung und hat sich einen gewissen Ruf und eine besondere Stellung in der Kulturszene der Hauptstadt hart erarbeitet.
Vor einiger Zeit hat sie einen Artikel über den erfolgreichen Theaterintendanten Hochwerth verfasst, der daraufhin seinen Posten räumen musste. Der Mann war zwar umstritten, aber dennoch gefeiert. Mit der berechtigten Aufdeckung seines Machtmissbrauchs hat sie ihn entthront. Nun erfährt sie von seinem Suizid, den er in Sydney begangen hat, wohin er seine Frau, eine gefeierte Opernsängerin, begleitet hat. In einem unglücklich inszenierten Interview räumt sie ein, dass die Medien bzw. die Berichterstattung evtl. eine Mitschuld am Tod Hochwerths tragen. Daraufhin bricht ein Shitstorm los, der Hella einiges abverlangt und ihr Leben entscheidend beeinflusst.
Wir erfahren die Dinge aus ihrer Sicht, nehmen Anteil an ihren Gedanken. Sie sinniert über die berufliche Lage, auch privat läuft es nicht so gut, wie sie es sich wünscht. In Rückblenden erfährt man Hintergründe über Hellas Werdegang, die Kollegen und auch über Hochwerth. Hella ist eine Macherin, eine Kämpferin, die nicht bereit ist klein bei zu geben.
Sprachlich ist der Roman sehr gut gelungen, das Lesen macht Spaß, obwohl das wichtige Thema (Verantwortung der Presseberichterstattung) durch die Gedankenspiralen Hellas teils in den Hintergrund tritt.
Der Fall an sich birgt leider einige Ungereimtheiten.
Das sich die Kollegen so auf Hella stürzen, konnte ich nicht ganz verstehen. Ihre Zeitung wird nicht die einzige gewesen sein, die über den Skandal berichtet hat, insofern wirken die Schuldzuweisungen verlogen. Sie hat einen unerhörten Machtmissbrauch aufgedeckt, die Heiligsprechung des Toten und damit einhergehende Verurteilung einer einzelnen Journalistin erscheint mir unglaubwürdig. Tatsächlich empfand ich einige Umstände als fragwürdig, in diese Richtung hat jedoch kein Journalist Fragen gestellt (sehr untypisch), auch bei Hella fällt der sprichwörtliche Groschen erst spät. Ihre Nachforschungen ergeben ungeheuerliches. Hier gibt es zum Ende nochmals eine tolle Wendung.
Von mir gibt es 3,5 Sterne, die ich aufrunde wo es nötig ist.
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eBook, ePUB
Zum Inhalt:
Hella Karl ist die leitende Journalistin für das Feuilleton einer Berliner Zeitung und hat sich nie verbogen. Als sie jetzt die Nachricht liest, dass sich ein ehemalig bekannter Regisseur das Leben genommen hat, ist sie schockiert, denn sie hat seinerzeit einen Skandal um ihn …
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Zum Inhalt:
Hella Karl ist die leitende Journalistin für das Feuilleton einer Berliner Zeitung und hat sich nie verbogen. Als sie jetzt die Nachricht liest, dass sich ein ehemalig bekannter Regisseur das Leben genommen hat, ist sie schockiert, denn sie hat seinerzeit einen Skandal um ihn aufgedeckt. Jetzt sieht sie eine Hetzjagd auf sich zukommen, selbst die eigene Zeit wendet sich gegen sie.
Meine Meinung:
Im Grunde erlebt man im diesen Buch, wie schnell man vom vermeintlichen Täter zum Opfer wird und ein Kabinettstück wie die Medien in der Lage sind auch Meinungen zu bilden oder zu beeinflussen. Man fragt sich schon, wie es sein kann, dass jemand, der eigentlich einen Skandal aufdeckt, plötzlich als der Schuldige dasteht. Plötzlich sind alle gegen Hella und man fragt sich mehr als einmal, ob Hella wirklich im Recht war oder auch nicht. Am Ende bleibt die Frage, ob Hella verantwortlich ist. Das Buch hat mir gut gefallen.
Fazit:
Wer ist hier das Opfer?
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Gebundenes Buch
*Ein brisanter Blick hinter die Kulissen von Medienmacht und Moralverfall*
In ihrem beeindruckenden, neuen Roman "Der Einfluss der Fasane" erzählt die Autorin Antje Rávik Strubel eine vielschichtige und hochaktuelle Geschichte über Machtstrukturen, mediale Inszenierung …
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*Ein brisanter Blick hinter die Kulissen von Medienmacht und Moralverfall*
In ihrem beeindruckenden, neuen Roman "Der Einfluss der Fasane" erzählt die Autorin Antje Rávik Strubel eine vielschichtige und hochaktuelle Geschichte über Machtstrukturen, mediale Inszenierung und die zerstörerische Dynamik öffentlicher Diskurse. Eindrucksvoll greift die Autorin in ihrem Roman sowohl die #MeToo-Debatten als auch die Dynamik von Skandalisierung und Empörungskultur auf.
Der für ihren präzise Schreibstil und gesellschaftskritische Themen bekannten Buchpreisträgerin, gelingt in ihrem Roman erneut eine tiefgründige Auseinandersetzung mit persönlicher Schuld, moralische Grauzonen, die Abgründe von Machtmissbrauch und gesellschaftlicher Selbstüberschätzung.
Im Mittelpunkt der fesselnden Geschichte steht die erfolgreiche Feuilletonchefin einer großen Zeitung Hella Karl, deren Leben durch einen Skandal völlig aus den Fugen gerät.
Die Handlung beginnt mit der verstörenden Nachricht über den überraschenden Suizid des gefeierten Theaterintendanten Kai Hochwerth kurz nachdem Hella einen brisanten Enthüllungsartikel über diesen charismatischer Künstler aber auch fragwürdigen Machtmenschen veröffentlicht hatte. Unversehens wird sie zur Zielscheibe der öffentlichen Empörung und für seinen Tod verantwortlich gemacht.
Strubel versteht es mit diesem dramatischen, bühnenstückreifen Auftakt hervorragend, uns auf in ihre facettenreiche Geschichte über Medienmacht und moralische Fragilität hineinzuziehen und eine intensive Atmosphäre von Spannung und Ungewissheit zu schaffen. Gekonnt beleuchtet sie die Doppelrolle der Medien im digitalen Zeitalter als vermeintliche Wahrheitshüter und skrupellose Skandalmaschinerie, die längst jegliche moralischen Maßstäbe verloren hat. Hellas anfängliche Überzeugung, durch ihre Enthüllungen Gerechtigkeit zu schaffen, zerschellt an der Realität eines Shitstorms, der sie zur Projektionsfläche gesellschaftlicher Hysterie macht. Die einst meisterhaft von ihr gesteuerten Medien wenden sich völlig gegen sie. Eindringlich schildert Strubel, wie Hella zunächst noch verbissen versucht, die Kontrolle über ihr Leben zu behalten, aber beruflich und auch privat in eine fatale Abwärtsspirale gerät. An einem Punkt völligen Scheiterns angelangt beginnt Hella schließlich, ihre Entscheidungen, ihre Vergangenheit und ihr Selbstbild kritisch zu hinterfragen.
Mit ihrem klaren, prägnanten Schreibstil gelingt es Strubel hervorragend, die allmählich die Hintergründe der Geschichte zu enthüllen und gleichzeitig ein vielschichtiges Bild der medialen Landschaft mit Cancel Culture und den erschreckenden Dynamiken sozialer Netzwerke zu zeichnen.
Besonders eindrucksvoll ist die Gegenüberstellung von Hellas innerem Monolog mit den externen Medienstimmen aus Social Media und Zeitungskommentaren. Durch die Perspektivwechsel entsteht ein faszinierender Kontrast zwischen Hellas nach außen gezeigter professioneller Distanz und ihrer emotional aufgewühlte Verfassung und oft panischen Gedankensprüngen. Dies sorgt für eine unwiderstehliche Sogwirkung und spiegelt gleichzeitig die Komplexität moderner Mediendiskurse wider.
Mit ihrer Protagonistin Hella hat die Autorin einen vielschichtigen Charakter geschaffen. Sie versteht es sehr gut, Hellas interessante, widersprüchliche Persönlichkeit anschaulich und psychologisch stimmig zu vermitteln, so dass man sich gut in ihre komplexe Gedankenwelt und schwierige Lage hineinversetzen kann.Aufgrund ihres distanzierten, ambivalenten Charakters fällt es allerdings schwer, Mitgefühl für Hella zu entwickeln. Einerseits selbstbewusst, durchsetzungsstark und egozentrisch, erleben wir die Protagonistin hinter ihrer starken Fassade der Selbsttäuschung andererseits auch orientierungslos, höchst verletzlich und unfähig die Menschen in ihrem Umfeld richtig einzuschätzen. Durch fehlende Selbstreflexion uund mangelnde Einsichtsfähigkeit sowie als Opfer ihrer eigenen Machtbesessenheit fällt es ihr schwer einen Ausweg aus ihrer desolaten Situation zu finden.
Bewusst lässt Strubel viele Fragen unbeantwortet – sowohl in Bezug auf die journalistische Integrität der Protagonistin Hella Karl als auch hinsichtlich der moralischen Verfehlungen des verstorbenen Theaterintendanten Kai Hochwerth. Diese Offenheit zwingt uns, unsere eigenen Überzeugungen und Urteile zu hinterfragen. Statt klare Antworten zu liefern, entwirft Strubel ein vielschichtiges Bild voller Ambivalenzen, das die Komplexität der Themen widerspiegelt.
In einer Zeit, in der schnelle Urteile und öffentliche Empörung durch soziale und traditionelle Medien dominieren, setzt sie mit ihrem Roman ein starkes Zeichen, indem sie dazu auffordert, innezuhalten, differenziert zu denken und sich nicht von der Dynamik digitaler Pranger mitreißen zu lassen.
FAZIT
Nicht nur eine fesselnd erzählte Geschichte, sondern auch ein subtiles politisches Statement über unsere Verantwortung im Umgang mit Wahrheit und Macht.
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eBook, ePUB
der Einfluss der Fasane, von A Ravic Strubel beginnt mit Hella Karl und T die alles im Griff hat in ihrem Leben. Es endet mit einer Zahl und die Sonne scheint immer wieder. Um zu dieser natürlichen Erkenntnis zu gelangen, erlebt sie nervenaufreibende Alltäglichkeiten. Umso harmloser wirkt …
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der Einfluss der Fasane, von A Ravic Strubel beginnt mit Hella Karl und T die alles im Griff hat in ihrem Leben. Es endet mit einer Zahl und die Sonne scheint immer wieder. Um zu dieser natürlichen Erkenntnis zu gelangen, erlebt sie nervenaufreibende Alltäglichkeiten. Umso harmloser wirkt das Buchcover mit einem schlicht skizzierten Fasan. Die Farben und die Aufschrift, nebst dem Titel sind sehr gelungen. Es stimmte Hella Karl war nicht so leicht aus der Ruhe zu bringen. Ist es jetzt, weil der Star der Berliner Theaterszene, über den sie in ihrem Feuilleton Blatt geschrieben hat sich das Leben genommen hat. Die Art der Recherche und des Schreibens, ist es T, die Familie oder alle die ihr das Leben schwer machen. Wo beginnt die Täuschung und wo endet sie? Hella K gefällt mit jeder Seite, im Humor, weil sie ganz subjektive Abdrücke auf dem Boden der Tatsache hinterlassen hat. So oder so.
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Gebundenes Buch
Wenn Dir Dein Leben aus dem Nichts zerbricht
Gleich vorneweg, Hella Karl hat mir als Frau richtig gut gefallen. Sie bezieht Position und fragt erst an zweiter Stelle, ob die Einstellung nun wirklich auch nützlich fürs eigene Fortkommen ist. Sie erscheint mir ehrlich, stellenweise in …
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Wenn Dir Dein Leben aus dem Nichts zerbricht
Gleich vorneweg, Hella Karl hat mir als Frau richtig gut gefallen. Sie bezieht Position und fragt erst an zweiter Stelle, ob die Einstellung nun wirklich auch nützlich fürs eigene Fortkommen ist. Sie erscheint mir ehrlich, stellenweise in Gedanken etwas vulgär. Aber wo steht geschrieben, dass Frauen nicht vulgär sein dürfen?
T., ihr nicht angeheirateter Mann lebt mit ihr, unaufdringlich und leider zunehmend abwesend. Anfänglich mochte ich ihn, ja auch äußerlich erscheint er als Leckerli. Aber zunehmend verliert er im Roman an Bedeutung, weil er auf Abwegen wandert, allerdings nicht klischeehaft und billig. Nein, das hat auch was, finde ich.
Hella ist also mehr und mehr gezwungen, den Karren, den sie nicht in den Dreck gefahren hat, der sie aber betrifft, allein heraus zu ziehen. Meiner Meinung nach, gelingt ihr das gut in dieser Situation.
Ganz ehrlich, den Roman habe ich mir gekauft, weil ich mich an die Leseprobe erinnern konnte und an die Beschreibung des Gartens von Hella und T. mit Weinranken und Brombeeren. Über das ganze Romangeschehen war ich noch gar nicht im Bilde. Was der Freitod von einem Star der Berliner Theaterszene für Hella bedeutet, wird erst nach und nach klar.
Nun ja und welchen Einfluss Fasane auf Leben und Tod haben können, lernen wir auch. Eigentlich hätte man die auch weglassen können, aber dann hätte etwas gefehlt.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es ließ sich zügig lesen und leicht, ohne meiner Meinung nach, trivial zu sein. Das würde ich dem Buch auf keinen Fall vorwerfen.
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