Gaea Schoeters
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Das Geschenk (MP3-Download)
Ungekürzte Lesung. 218 Min.
Sprecher: Bülow, Johann von / Übersetzer: Mensing, Lisa
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Elefanten mitten in der Großstadt, und es werden immer mehr. Was geht hier vor? Rasch muss der Bundeskanzler erkennen, dass die Tiere nicht aus dem Zoo entkommen, sondern ein Geschenk des Präsidenten von Botswana sind. 20 000 Elefanten hat er nach Deutschland geschickt, nachdem die deutsche Regierung ein Einfuhrverbot von Jagdtrophäen beschlossen und damit den armen Regionen Botswanas die Lebensgrundlage entzogen hat. "Ihr Europäer wollt uns vorschreiben, wie wir zu leben haben. Vielleicht solltet ihr es einmal selbst versuchen ..." Gaea Schoeters nähert sich nach ihrem Sensationserfolg T...
Elefanten mitten in der Großstadt, und es werden immer mehr. Was geht hier vor? Rasch muss der Bundeskanzler erkennen, dass die Tiere nicht aus dem Zoo entkommen, sondern ein Geschenk des Präsidenten von Botswana sind. 20 000 Elefanten hat er nach Deutschland geschickt, nachdem die deutsche Regierung ein Einfuhrverbot von Jagdtrophäen beschlossen und damit den armen Regionen Botswanas die Lebensgrundlage entzogen hat. "Ihr Europäer wollt uns vorschreiben, wie wir zu leben haben. Vielleicht solltet ihr es einmal selbst versuchen ..." Gaea Schoeters nähert sich nach ihrem Sensationserfolg Trophäe den existenziellen Themen des globalen Zusammenlebens aus einer anderen Richtung - und mit blitzgescheitem Humor. Ein neues Hör- und Nachdenkvergnügen!
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Gaea Schoeters, geboren 1976, ist eine flämische Autorin, Journalistin, Librettistin und Drehbuchautorin. 2012 hat sie den Großen Preis Jan Wauters für ihren kreativen Umgang mit Sprache gewonnen. Für 'Trophäe' wurde sie mit dem Literaturpreis Sabam for Culture ausgezeichnet. 2024 ist ihr Roman 'Trophäe', aus dem Niederländischen von Lisa Mensing, bei Zsolnay erschienen.
Produktdetails
- Verlag: argon
- Erscheinungstermin: 29. Juli 2025
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783732483136
- Artikelnr.: 74809598
»Wirklich was Besonderes! Ein höchst amüsanter, kluger, kurzer Roman.« Manuela Reichart, DLF Kultur Lesart, 16.08.25 »Gaea Schoeters hat sich mit ihrem neuen Roman etwas ausgedacht, was zwischen Dystopie und Satire schillert und dabei beachtliche Phantasie entwickelt.« Paul Jandl, NZZ, 05.08.25 »Ein Buch, das einen beim Lesen regelrecht 'wegbläst' und noch mal besser als ihr Vorgänger Trophäe ist. Es ist ein politischer Roman, der dabei aber überaus witzig ist ... Eine fulminante Leseerfahrung, satirisch und sehr vergnüglich.« Denis Scheck, WDR2, 27.07.25 »Eine fein beobachtete, vergnüglich boshafte Politsatire, die man gerne liest.« Barbara Beer, Kurier; 27.07.25 »In Schoeters Roman bringen 20.000 Elefanten die deutsche Gesellschaft an den
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Rand des Zusammenbruchs. Völlig absurd erscheint das nur, wenn man das Buch noch nicht gelesen hat.« Gustav Seibt, Süddeutsche Zeitung, 24.07.25 »Schoeters schreibt bildstark ... Eine witzig, leichte Politsatire in vier Akten und ein Buch, das globale Fragen stellt und dazu einlädt über mögliche Antworten nachzudenken.« Annette König, SRF Kultur, 23.07.25 »Ein kluges, bissiges Buch und wie jede gute Komödie bitter im Abgang.« Katja Weise, NDR, 23.07.25 »Ich liebe bei dieser Autorin ihre große Fantasie.« Anne-Dore Krohn, rbb Radio3, 22.07.25 »Das Geschenk' zielt geradlinig auf das Herz der Gegenwart - und filetiert es mit scharfer Klinge.« Joachim Leitner, Tiroler Tageszeitung, 22.07.25 »Unterhaltsam und klug zeigt Gaea Schoeters, dass Trophäenjagd nicht in ein Schwarz-Weiß-Schema passt, dass die Thematik komplexer und komplizierter ist.« Zita Bereuter, FM4, 22.07.25 »Literatur, in die man sich verlieben muss, weil sie so ideenträchtig ist.« Denis Scheck, WDR3 Mosaik, 21.07.25 »Viel Stoff zum Nachdenken und jede Menge zum Lachen.« Anja Witzke, Donaukurier, 19.07.25 »Ein komisches, entlarvendes und blitzgescheites Buch über das globale Zusammenleben.« Bernd Melichar, Kleine Zeitung, 19.07.25
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Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Rezensentin Manuela Reichart empfiehlt Gaea Schoeters Romansatire über eine "Elefantenflut" in Berlin und die Lösungen der Politik im Hinblick auf ein eher unwillkommenes Geschenk aus Botswana. Dass die Tiere sinnbildlich für geflüchtete Menschen stehen könnten, diesen Hinweis liefert Reichart in ihrer Besprechung gleich mit. Amüsant, dann wieder erschreckend, aber stets politisch klug findet sie Schoeters Text, in dem hastig ein Elefantenministerium gebildet wird, weil die Dickhäuter naturgemäß allerhand anstellen in der Hauptstadt. Welche Rolle der Kanzler und seine Vorgängerin dabei spielen, darüber und über deutsche Politik schreibt die Autorin kenntnisreich und klar, findet Reichart.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Satirischer Blick auf politische Beziehungen
"Das Geschenk" von Gaea Schoeters ist ein gelungener gesellschaftskritischer Roman mit einer großen Prise Humor. Die Prämisse des Gedankenexperiments ist kreativ, klug und echt spannend. Nach der Verabschiedung eines Gesetzes gegen …
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Satirischer Blick auf politische Beziehungen
"Das Geschenk" von Gaea Schoeters ist ein gelungener gesellschaftskritischer Roman mit einer großen Prise Humor. Die Prämisse des Gedankenexperiments ist kreativ, klug und echt spannend. Nach der Verabschiedung eines Gesetzes gegen die Einfuhr von Jagdtrophäen, schickt die Regierung von Botswana 20.000 Elefanten nach Deutschland, um ihre Lebensrealität zu demonstrieren. Dies führt, wie zu erwarten, immer wieder zu Problemen und Chaos. Der Plan von Botswana zu zeigen, wie schwierig es ist mit Megafauna zusammenzuleben. So werden auf ungewöhnliche Weise die Schwierigkeiten internationaler Beziehungen verdeutlicht. Denn als Außenstehende ist es unmöglich, die Lebensweise und alle Entscheidungskriterien zu erfassen und miteinzubeziehen, welche ein anderes Land prägen. Trotzdem erlauben wir uns als Staat, aber auch als Privatpersonen, über die Entscheidungen anderer Länder zu urteilen, Doppelmoral eben. Dass sich so das politische Verhältnis verschlechtert, zeigt die Autorin auf kritische und anschauliche Weise. Auch über die Verhältnisse und politischen Kalküle innerhalb der Regierungskoalition sowie den Umgang mit der rechten Opposition erhalten wir tiefe Einblicke. Dass die Handlungen und Ereignisse dafür teilweise nicht besonders realistisch sind, stört mich überhaupt nicht. Der Schreibstil ist humorvoll und locker, wodurch mir der Zugang zum Text und dem relativ schweren Thema leichtfällt. Ein Manko ist für mich allerdings, dass gegen Ende der Geschichte die Handlung etwas eilig und überstürzt wirkte. Den Roman habe ich als Hörbuch mit von Bülow als Sprecher gehört, was mir sehr gut gefallen hat.
"Das Geschenk" ist eine eine gelungene gesellschaftskritische Politsatire, die zum Nachdenken über das eigene Urteilsvermögen anregt. Ich empfehle den Roman gerne weiter an Personen, die Interesse an innen- und außenpolitischen Beziehungen und Intrigen haben.
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Als mitten in Berlin plötzlich Elefanten auftauchen, staunt der Bundeskanzler nicht schlecht. Zunächst denkt er, sie sind aus dem Zoo entlaufen. Doch nach einem Telefonat mit dem Präsidenten von Botswana, kommt raus, dass dieser auf das beschlossene Einfuhrverbot von Jagdtrophäen …
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Als mitten in Berlin plötzlich Elefanten auftauchen, staunt der Bundeskanzler nicht schlecht. Zunächst denkt er, sie sind aus dem Zoo entlaufen. Doch nach einem Telefonat mit dem Präsidenten von Botswana, kommt raus, dass dieser auf das beschlossene Einfuhrverbot von Jagdtrophäen reagiert hat und den Deutschen zeigen will, was 20000 Elefanten in freier Wildbahn anrichten können. Aufgegliedert ist die Geschichte nach Tagen ab dem Erscheinen der Elefanten. Die Reaktionen der Politik und der Bevölkerung sind sehr interessant dargestellt. Ich fand dieses Szenario sehr authentisch dargelegt. Es wird dargestellt, mit welchen Problemen man plötzlich konfrontiert wird. Dazu kommt noch der Kampf um Wählerstimmen in der Politik. Das Hörbuch war sehr unterhaltsam und es war wirklich spannend mitzuverfolgen, wie sich alles entwickelt hat. Eine klasse Was-Wäre-Wenn Geschichte, die das politische Vorgehen analysiert. Das Hörbuch wird von Johann von Bülow gesprochen, der sehr viel Gefühl ins Sprechen legt und durch seine Modulation den Hörer voll in die Geschichte reinzieht. Ich habe ihm sehr gerne zugehört und das Hörbuch in einem Rutsch gehört.
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Man mag es sich kaum vorstellen, plötzlich baden Elefanten in der Spree.Was klein begann,entwickelt sich zu einer Invasion von 20000 Stück,mit unvorstellbaren Problemen für viele Lebensbereiche.Es handelt sich um ein Geschenk des Präsidenten von Botswana,die Antwort auf ein …
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Man mag es sich kaum vorstellen, plötzlich baden Elefanten in der Spree.Was klein begann,entwickelt sich zu einer Invasion von 20000 Stück,mit unvorstellbaren Problemen für viele Lebensbereiche.Es handelt sich um ein Geschenk des Präsidenten von Botswana,die Antwort auf ein Einfuhrverbot von Jagdtrophäen durch die Bundesregierung.
Gut recherchierte Geschichte,in welcher sich Realität und Satire immer wieder vermischen.Meine Gemütslage wechselte beim Lesen sehr oft zwischen großer Nachdenklichkeit und teilweise lautem Lachen,dabei lief mein Kopfkino auf Hochtouren.
Die Autorin hat den Finger oft tief in die Wunde gelegt,um dann wieder geschickt platzierte Pointen einzuflechten.Sogar die Flüchtlingswelle von vor zehn Jahren wurde bemüht,der Satz „ Elefanten sind keine Flüchtlinge“war sehr passend.
Insgesamt gesehen, fand ich das Buch ein bisschen zu kurz,ein wenig mehr Ausführlichkeit hätte ihm gut getan.
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Mein Hör-Eindruck:
Die Ausgangssituation des kleinen Romans ist eher absurd. Der deutsche Bundeskanzler unterzeichnet ein Gesetz, das die Einfuhr von afrikanischen Jagdtrophäen wie Elfenbein verbietet, woraufhin der Präsident von Botswana kurzerhand 20.000 Elefanten nach Berlin …
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Mein Hör-Eindruck:
Die Ausgangssituation des kleinen Romans ist eher absurd. Der deutsche Bundeskanzler unterzeichnet ein Gesetz, das die Einfuhr von afrikanischen Jagdtrophäen wie Elfenbein verbietet, woraufhin der Präsident von Botswana kurzerhand 20.000 Elefanten nach Berlin verschickt: ein Geschenk. Ein Geschenk mit Hintersinn. Durch das Gesetz werden in Botswana keine Elefanten mehr abgeschossen, die Population gerät außer Kontrolle, die Elefanten fressen die Ernte, die Bevölkerung hungert.
In Berlin kommt es durch das unerwartete Geschenk zu einer Krise, mit der sich das neu gegründete Ministerium für Elefantenangelegenheiten befassen muss. Verkehrsprobleme, Unterbringung, Ernährung, Verteilung der Herden auf die Bundesländer, Verwertung des Dungs, die explosive Vermehrung invasiver Pflanzenarten durch die Losung der Tiere und vieles mehr. Der Unmut der Bevölkerung wächst zusehends, was wiederum zu einem Anwachsen der politischen Rechten führt. Der Druck auf das Elefantenministerium und damit auch auf den Bundeskanzler wächst, da hilft auch die wirtschaftliche Verwertung des Elefantendungs nicht. Im Gegenteil.
Um was geht es? Die Autorin schlägt verschiedene Themen an, die sie miteinander verbindet. Zuallererst geht es um postkoloniale Probleme, die de Autorin offensichtlich am Herzen liegen. „Ihr Europäer wollt uns vorschreiben, wie wir zu leben haben“, sagt der Präsident von Botswana, wenn er die Auswirkungen eines europäischen Gesetzes auf eine ehemalige Kolonie beschreibt.
Daneben geht es aber auch um den machtpolitischen Umgang mit der neuen krisenhaften Situation. Der Bundeskanzler entwickelt zwar kurzfristig die Vision einer „grünen“ Alternative zur jetzigen Politik des ungehinderten wirtschaftlichen Wachstums, aber er bezweifelt den Rückhalt in der Bevölkerung und entscheidet sich für sein eigenes politisches Überleben.
Mit den Elefanten gelingt der Autorin ein sehr vielschichtiges Bild, das jeder Leser unterschiedlich auflösen kann. Mit dem sprichwörtlichen Zitat „Wir schaffen das“ wird jedem Leser wie mit dem Holzhammer klar gemacht, dass die Probleme rund um die Migration gemeint sind. Ebenso geht es um die Verantwortung der europäischen Staaten im postkolonialen, globalen Sinn.
Schoeters setzt bewusst komische Situationen ein, um ihre satirische Absicht zu unterstreichen. Sie bekommt aber immer wieder, wenn auch gelegentlich recht knapp, die Kurve und driftet niemals in einen platten Humor oder Slapstick ab. Ihre Sprache ist so einfach und transparent, was durch die klare Stimme des Sprechers perfekt verstärkt wird. Damit fällt es dem Leser leicht, die Denkanstöße der Autorin aufzunehmen und ihre Gedanken fortzuführen. Sie bietet keine Urteile an, die überlässt sie dem Leser, was mir das Buch sympathisch macht.
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Gebundenes Buch
Als die deutsche Bundesregierung ein Gesetz beschließt, wonach Jagdtrophäen nicht mehr eingeführt werden dürfen, schickt der Präsident von Botswana 20000 Afrikanische Elefanten nach Berlin, um klarzumachen, dass das vorgenannte Gesetz den armen Regionen Botswanas die …
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Als die deutsche Bundesregierung ein Gesetz beschließt, wonach Jagdtrophäen nicht mehr eingeführt werden dürfen, schickt der Präsident von Botswana 20000 Afrikanische Elefanten nach Berlin, um klarzumachen, dass das vorgenannte Gesetz den armen Regionen Botswanas die Lebensgrundlage entzieht. Der Bundeskanzler ist alarmiert, ein neues Ministerium wird gegründet und das Tauziehen um Zuständigkeiten geht los. Schnell ist klar, dass es nicht nur um die Elefanten geht, sondern dringlichere Probleme im Raum stehen.
Im Jahr 2024 entbrannte ein Streit wegen angeblicher Pläne des Bundesumweltministeriums, ein Einfuhrverbot von Jagdtrophäen zu beschließen. Da in vielen afrikanischen Ländern die Jagd auf Wildtiere einen nicht unerheblichen Teil des Einkommens darstellt und man mit Lizenzen viel Geld verdient, würde ein solches Einfuhrverbot einen großen Schaden anrichten. Botswana leidet unter einer Überpopulation an Elefanten. Die Menschen zerstören den Lebensraum der Tiere und diese wiederum dringen zum Beispiel auf die Äcker der Bauern und fressen die komplette Ernte auf. Es gibt regelmäßig Zusammenstöße von Mensch und Tier. Aus dieser und rund um diese Meldung hat Gaea Schoeters eine Geschichte konstruiert.
Nachdem mich »Trophäe« letztes Jahr mehr als begeistert hat, war ich voller Vorfreude auf das neue Buch der Autorin. Dieses fing vielversprechend an, denn auch wenn die Meldung an sich real war, so sind die Vorgänge im Buch selbstverständlich fiktiv. Die Themen selbst sind es aber nicht, ob Klimawandel, Tierschutz, Dürre, Hunger oder wirtschaftliche Probleme und Folgen der Industrialisierung; alles wurde in die Story gepackt, aber wegen der Kürze der Erzählung nur angeschnitten und nicht zu Ende geführt. Zu vieles wollte Gaea Schoeters erzählen, zu vieles anprangern und zu wenig Platz hatte sie dafür, was zu Lasten des Gesamtbildes ging. Dazu wurde es letztendlich sehr politisch, drehte sich im Kreis und endete so, dass es mir missfiel. Insgesamt gab es hier zu viel Schwarz und Weiß, da fehlten mir die Grautöne. Leicht und amüsant zu lesen, der Grundgedanke wirklich toll, aber an den phänomenalen Vorgänger kommt es, auch gefühlsmäßig, leider überhaupt nicht dran. Dennoch ein schönes Gedankenexperiment.
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Gebundenes Buch
Politische Idiotie
Die Berliner trauen ihren Augen kaum: am Ufer der Spree badet ein echter Elefant - und er ist nicht der einzige, der freilaufend entdeckt wird. Dabei sind die Tiere keineswegs aus einem Zoo ausgebrochen, sondern direkt von der botswanischen Regierung nach Deutschland gebracht …
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Politische Idiotie
Die Berliner trauen ihren Augen kaum: am Ufer der Spree badet ein echter Elefant - und er ist nicht der einzige, der freilaufend entdeckt wird. Dabei sind die Tiere keineswegs aus einem Zoo ausgebrochen, sondern direkt von der botswanischen Regierung nach Deutschland gebracht worden, nachdem der Bundestag ein neues Gesetz zur Reglementierung des Elfenbeinhandels erlassen hat. Die Dickhäuter bringen weniger Faszination, dagegen eher ungeahnte Herausforderungen für Politik und Gesellschaft mitsich.
Die niederländische Autorin Gaea Schoeters widmet sich mit "Das Geschenk" keineswegs einem Fabelmärchen. Der Präsident Botswanas machte im Jahr 2024 tatsächlich das Abgebot, Deutschland 20.000 Elefanten zu überlassen.
Schoeters führt diesen Gedankengang bildlich weiter. Die Leser bekommen nicht nur Einblicke in Ökosysteme mit sogenannter Megafauna, sondern auch in die Funktionsweise und Idiotie der Politik. Zwar erscheint das dargestellte Verhalten allseits menschlich, aber kann man hier noch von human sprechen? "Das Geschenk" ist keine Anklage, vielmehr eine Satire, basierend auf der Wahrheit - die Schlüsse daraus muss jeder selber ziehen.
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Gebundenes Buch
Beim Stöbern im Buchladen wäre mir „Das Geschenk“ von Gaea Schoeters wahrscheinlich nicht weiter aufgefallen. Zu schmal, zu unscheinbar zwischen all den dicken Romanen, die sich nach stundenlanger Lektüre anfühlen. Was dann auf den ersten Blick wie eine schräge …
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Beim Stöbern im Buchladen wäre mir „Das Geschenk“ von Gaea Schoeters wahrscheinlich nicht weiter aufgefallen. Zu schmal, zu unscheinbar zwischen all den dicken Romanen, die sich nach stundenlanger Lektüre anfühlen. Was dann auf den ersten Blick wie eine schräge Satire klingt, entpuppt sich als kluges, bissiges, überraschend bewegendes Gedankenspiel über politische Verantwortung, moralische Doppelmoral und die Grenzen unseres gesellschaftlichen Verständnisses von Integration, Umwelt und Macht.
Plötzlich sind 20.000 Elefanten in Berlin, sie sind einfach da. Keine langen Diskussionen, keine Planungsprozesse, sie tauchen auf und mit ihnen ein Problem, das sich nicht mehr ignorieren lässt. Die Regierung unter Kanzler Hans Christian Winkler ist überfordert, genauso wie die Bevölkerung. Es ist ein Geschenk, das man nicht ablehnen kann, aber auch keines, mit dem man weiß, was man anfangen soll. Und genau da beginnt die Geschichte, ihre ganze Kraft zu entfalten. Denn Schoeters nutzt dieses absurde Szenario nicht für billigen Klamauk, sondern als präzise Spiegelung unserer politischen Realität. Wie handeln wir, wenn uns ein Problem trifft, das wir sonst gerne nach außen verlagern? Was passiert, wenn wir gezwungen sind, mit dem „Fremden“ zu leben?
Ich war überrascht, wie schnell ich tief in diese Geschichte hineingezogen wurde. Die Elefanten, so seltsam sie im Kontext wirken, sind dabei keine alberne Metapher, sondern echte Figuren mit Gewicht. Wie sie durch Städte stapfen, nach Nahrung suchen, Wasser trinken, unbeirrt ihren Raum einnehmen, als wären sie schon immer da gewesen. Und plötzlich ist da die Frage, wer sich eigentlich wem anpasst.
Was ich an Schoeters' Stil besonders mochte, war ihre Mischung aus Schärfe und Leichtigkeit. Sie übertreibt nie, sie kommentiert mit einem trockenen, fast beiläufigen Humor, der oft erst im Nachhall trifft. Gleichzeitig steckt in jeder Szene eine messerscharfe Beobachtung unserer politischen Wirklichkeit. Die Diskussionen über Artenschutz, über Flüchtlingspolitik, über Verantwortung und Bevormundung anderer Staaten werden hier nicht theoretisch abgehandelt, sondern durchgespielt. Und das so nah an der Realität, dass es manchmal fast weh tut.
Der Satz „Elefanten sind keine Flüchtlinge“ bleibt hängen. Weil er so klar benennt, was dieses Buch tut. Es schiebt vorsichtig, aber bestimmt unsere moralischen Selbstverständlichkeiten beiseite. Zeigt, wie schnell ein System ins Wanken gerät, wenn es seine Prinzipien nicht lebt, sondern nur verwaltet. Und ganz nebenbei erzählt es von Propaganda, Populismus, von Macht um der Macht willen, von der Schwierigkeit, richtige Entscheidungen zu treffen, wenn alles falsch erscheint.
Ich habe beim Lesen gelacht, gestaunt, mit dem Kopf geschüttelt. Und mich gefragt, warum nicht viel mehr Geschichten genau diesen Ton treffen, diesen schmalen Grat zwischen Unterhaltung und Ernst, zwischen Satire und Reflexion. Gaea Schoeters hat mit „Das Geschenk“ ein Buch geschrieben, das man kaum aus der Hand legen kann, weil es wirklich klug und überraschend menschlich ist.
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Gebundenes Buch
Spannendes Gedankenexperiment
2024 hat der botswanische Präsident Mokgweetsi Masisi angeboten, 20.000 Elefanten an Deutschland abzugeben. Als Reaktion auf ein hier diskutiertes Einfuhrverbot von Jagdtrophäen zürnte er: „Es ist sehr einfach, in Berlin zu sitzen und eine …
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Spannendes Gedankenexperiment
2024 hat der botswanische Präsident Mokgweetsi Masisi angeboten, 20.000 Elefanten an Deutschland abzugeben. Als Reaktion auf ein hier diskutiertes Einfuhrverbot von Jagdtrophäen zürnte er: „Es ist sehr einfach, in Berlin zu sitzen und eine Meinung zu haben zu unseren Angelegenheiten in Botswana.“ Schoeter kreiert in ihrem neuen Roman ein Szenario, in dem nicht nur die deutsche Regierung die Chance bekommt, sich eine fundiertere Meinung zu bilden: 20.000 Elefanten machen von jetzt auf gleich die Hauptstadt unsicher – sie sind das titelgebende Geschenk. Der Bundeskanzler, der in diesem Buch Hans Christian Winkler heißt, hätte eigentlich auch schon ohne die Dickhäuter genug Probleme: Seine Partei schneidet in Umfragen schlecht ab, die Rechten werden immer stärker, bis zur nächsten Wahl ist es nicht mehr allzu lange hin …
Doch nun muss erst einmal das Zusammenleben von Mensch und Tier geregelt werden – auch kein Kinderspiel. Die Einwohner mancher Regionen Botswanas könnten ein Lied davon singen, das Land spielt in der weiteren Geschichte jedoch keine Rolle mehr.
„Das Geschenk“ liest sich kurz und knackig: Nur 144 Seiten hat diese schmale Satire. Die Autorin gestaltet die Reaktionen auf den durch die Elefanten verursachten, kuriosen Ausnahmezustand und seine Folgen vielschichtig aus und hat sich genauestens in die Situation hineingedacht. An dem abwegigen Szenario führt sie gekonnt bekannte Polit-Mechanismen vor. Schoeter zeigt mal elegant, mal brutal, dass Politik ein schmutziges Geschäft sein kann – von Taktierereien über Lobbyismus bis hin zu Bauernopfern. Manches Mal musste ich schmunzeln (wenn beispielsweise Winklers Amtsvorgängerin ihm verdeutlicht, dass man in diesem speziellen Fall mit der Parole „Wir schaffen das“ nicht weiterkommt), manchmal war ich auch verstört. „Das Geschenk“ ist völlig anders als Schoeters letztes Buch „Trophäe“, aber genauso ungewöhnlich. Ab und an hätte ich mir mehr Details und längere Ausführungen gewünscht, vielleicht auch eine zusätzliche private Perspektive auf die Elefanten-Invasion – Gaea Schoeters bleibt nämlich streng auf das politische Geschehen konzentriert. Insgesamt liest sich die Geschichte jedoch rund, überaus kurzweilig und desillusionierend.
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Gebundenes Buch
Das Geschenk – Gaea Schoeters
20 000 afrikanische Elefanten treiben plötzlich mitten in Berlin ihr Unwesen. Es ist ein „Geschenk“ des erzürnten Präsidenten von Botswana, als Antwort auf das beschlossene Einfuhrverbot von Jagdtrophäen der deutschen Regierung. …
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Das Geschenk – Gaea Schoeters
20 000 afrikanische Elefanten treiben plötzlich mitten in Berlin ihr Unwesen. Es ist ein „Geschenk“ des erzürnten Präsidenten von Botswana, als Antwort auf das beschlossene Einfuhrverbot von Jagdtrophäen der deutschen Regierung.
Die beinahe schon apokalyptische Situation ist fast witzig zu lesen, denn wie zu erwarten, bekleckert sich die deutsche Politik in Berlin nicht gerade mit Ruhm bei dem Versuch, diese Katastrophe irgendwie in den Griff zu bekommen… Schoeters nimmt die Politiker ordentlich auf die Schippe und verarbeitet auch ganz viele mehr oder weniger aktuelle Zustände und Begebenheiten aus unserer politischen Landschaft. So einige Personalien und Parteien sind deutlich zu erkennen, wobei ich sicherlich nicht alle Bezüge erkannt habe.
Dieser sehr schmale Roman ist so etwas wie eine Weiterführung des Themas aus dem Bestseller „Trophäe“. Nur dass wir uns nun nicht im tiefen Afrika befinden, sondern uns nun mitten in Deutschland mit den großen Problemen der Globalisierung auseinandersetzen müssen und aus diesem neuen Blickwinkel vielleicht manche Dinge besser verstehen lernen.
Im Grunde ist dies ein sehr ernstes Thema aus dem die Autorin mit ihrer knappen, immer treffenden Sprache eine groteske Satire mit feinem Humor gemacht hat. Afrikanische Elefanten bringen das politische Gefüge in Deutschland und in Europa durcheinander und die Staatschefs an ihre Grenzen.
Sehr kurzweilig und unterhaltsam, was aber nicht über den tiefen Sinn dahinter hinwegtäuscht. Ich habe mich köstlich amüsiert, aber auch viel über diese Geschichte nachgedacht.
Eine grandiose Autorin! 5 Sterne
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Gebundenes Buch
Die Bundesregierung hat gerade ein Gesetz zum Verbot der Einfuhr von Elefanten Trophäen unterschrieben als in Berlin dutzende leibhaftige afrikanische Elefanten auftauchen. Der Präsident von Botswana macht die Deutschland zum Geschenk. Der Kanzler bemüht sich um Schadensbegrenzung und …
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Die Bundesregierung hat gerade ein Gesetz zum Verbot der Einfuhr von Elefanten Trophäen unterschrieben als in Berlin dutzende leibhaftige afrikanische Elefanten auftauchen. Der Präsident von Botswana macht die Deutschland zum Geschenk. Der Kanzler bemüht sich um Schadensbegrenzung und muss am Ende beinahe kapitulieren nachdem sich die Ministerin die als Bauernopfer auserkoren wurde überraschend stark ist.
Das Buch ist eine gute, sarkastische Politik Sartire mit Humor und einer Prise Wahrheit. Ähnlichkeiten mit realen Personen und Begebenheiten sind rein zufällig. Der schwierige Alltag des Bundeskanzlers und der Minister wird gut beschrieben.
Der Schreibstil ist lebendig, man kommt aus dem Schmunzeln bei diesem Buch nicht mehr raus und so hat man die wenigen Seiten schnell gelesen. Nur der hohe Preis würde mich abschrecken das Buch im Handel zu kaufen.
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