Wer hier nicht miträtselt, ist selbst schuld…
Durch Vermittlung eines ehemaligen Grabungsleiters ergattert Peter Conrad einen Platz im Ausgrabungsteam auf der Pestinsel Lazaretto Vecchio vor Venedig. Und natürlich hat er auch wieder Lisa Franks im Gepäck, die sich nach den Erlebnissen auf
Brompton Cemetary (das Peter Conrad Abenteuer „Blut“ ist wie alle weiteren Peter-Conrad Fälle ebenfalls…mehrWer hier nicht miträtselt, ist selbst schuld…
Durch Vermittlung eines ehemaligen Grabungsleiters ergattert Peter Conrad einen Platz im Ausgrabungsteam auf der Pestinsel Lazaretto Vecchio vor Venedig. Und natürlich hat er auch wieder Lisa Franks im Gepäck, die sich nach den Erlebnissen auf Brompton Cemetary (das Peter Conrad Abenteuer „Blut“ ist wie alle weiteren Peter-Conrad Fälle ebenfalls unbedingt empfehlenswert!) gemeinsam mit ihm auf wissenschaftlich-entspannte, kriminalistisch-unspektakuläre, lebensungefährliche Arbeiten freut. Man ahnt bereits, dass dieser friedliche arbeitssame Status nicht andauern kann… und so schwimmt nach kurzer Zeit bereits der erste Tote in einem venezianischen Kanal. Auch bei den Grabungsarbeiten selbst kommt es zu Komplikationen und der Grabungsleiter verhält sich mehr als verdächtig. Während sich in Venedig die Todesfälle häufen und auch eine Grabungsteilnehmerin schwer erkrankt, machen sich Peter Conrad und Lisa Franks ihre eigenen Gedanken zum merkwürdigen Verhalten ihres Professors und auf die Suche nach Ursachen und Zusammenhängen. Dass sie sich dabei selbst in Lebensgefahr begeben und ihre Freundschaft auf eine unfreiwillige Zerreißprobe gestellt wird, erscheint bei der Gefahr, die der ganzen Stadt und vielleicht sogar noch viel weitreichender droht, bald fast nebensächlich.
Das auch in diesem neuen Peter-Conrad-Abenteuer nichts so ist, wie es erscheint, versteht sich fast von selbst. Die Peter Conrad-Fälle haben neben einer ordentlichen Spannung eine Leichtigkeit, die sehr angenehm zu lesen ist. Den Autoren Dana und Barry Stiller gelingt es wie nur wenigen Autoren, die von ihnen gesponnenen Krimifäden kunstvoll zu verweben. Alles fließt auf logische Art, leicht, fast verspielt und vermittelt dazu noch (völlig unaufdringlich) eine gehörige Portion Allgemeinbildung und spannendes archäologisches Wissen.
Dass ihr Roman durch die derzeitigen Corona-Geschehnisse einen aktuellen Zeitbezug erhält, konnten die Autoren während der Entstehung ihres neuesten Falls nicht wissen. Gleichzeitig verleiht aber gerade dieser Umstand dem Geschehen eine Realitätsnähe, die zusätzlich schaudern lässt. Gekonnt zeichnen die Autoren das Dilemma, in dem sich Regierung und Polizei befinden, während die Fragen nach Verursacher, Auswirkungen auf die Bevölkerung und die Funktion der Medien geklärt werden muss, ohne dabei in Sensationslust und Trivialität abzugleiten.
„Substanz“ ist erneut ein packender, unbedingt lesenswerter Peter-Conrad-Fall und ein Roman, mit dem sich das Autorenduo Dana und Barry Stiller auf ein Neues empfiehlt!