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Schilf im Wind (im Original Canne al vento) ist ein Roman der italienischen Schriftstellerin Grazia Deledda aus dem Jahr 1913, die u. a. für dieses Werk 1926 den Literaturnobelpreis erhielt. Der Roman spielt mit den zentralen Motiven der kargen Landschaft Sardiniens, der Armut, dem tiefen Aberglauben der Sarden und der Ehre. Das Motiv der Beharrlichkeit findet sich im Titel wieder, der auf die Bibelstellen Jesaja 42,3 und Matthäus-Evangelium 12,20 anspielt: "Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen.
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Grazia Deledda (1871 - 1936) was an Italian writer who received the Nobel Prize for Literature in 1926 "for her idealistically inspired writings which with plastic clarity picture the life on her native island [i.e. Sardinia] and with depth and sympathy deal with human problems in general". She was the first Italian woman to receive this honor.
Produktdetails
- Verlag: BoD - Books on Demand
- Seitenzahl: 222
- Erscheinungstermin: 7. Oktober 2015
- Deutsch
- ISBN-13: 9783738649475
- Artikelnr.: 43905286
Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
Rezensentin Meike Albath freut sich über die schöne Neuausgabe dieses Sardinien-Epos, für das die Schriftstellerin Grazia Deledda 1926 den Literaturnobelpreis erhielt. "Schilf im Wind" erzählt von drei adeligen Schwestern, die mit ihrem Knecht den Niedergang ihres Guts erleben, erklärt Albath, wobei sich die familiären Konflikte immer wieder zu "hochtönender Dramatik" hochschraubten. Albath kann das gut verkraften. Aber sie lässt auch keinen Zweifel daran aufkommen, dass der Roman mit seinen lyrischen Naturschilderungen und magischen Momenten weniger der italienischen Moderne der zwanziger Jahre verhaftet ist als dem Roman des 19. Jahrhundert. Kein Wunder, denkt sich Albath: Deledda durfte nur vier Jahre zur Schule gehen, danach musste sie sich selbst ausbilden mit den Romanen von Hugo, Dumas, Flaubert und Tolstoi.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Ruhig und doch kraftvoll erzählt Deledda im Stil großer italienischer Romane von Schuld und Sühne. Die hochwertige Neuausgabe punktet mit Anmerkungen zu geographischen Besonderheiten, Traditionen, Ritualen. ... Herausragend sind die hypnotischen Natur- und Landschaftsbeschreibungen. Ein betörender Klassiker, wie gemacht für eine literarische Reise.« top magazin Ulm Neu-Ulm
Gebundenes Buch
Wahrscheinlich wissen nur eingefleischte Literatur-Liebhaber, dass Grazia Deledda (18171-1936) 1926 mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet wurde. Nach Selma Lagerlöf (1909) war es erst der zweite Literaturnobelpreis für eine Frau. Zum 150. Geburtstag der italienischen Schriftstellerin …
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Wahrscheinlich wissen nur eingefleischte Literatur-Liebhaber, dass Grazia Deledda (18171-1936) 1926 mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet wurde. Nach Selma Lagerlöf (1909) war es erst der zweite Literaturnobelpreis für eine Frau. Zum 150. Geburtstag der italienischen Schriftstellerin hat der Manesse Verlag ihren bekanntesten Roman „Schilf im Wind“ aus dem Jahr 1913 neu aufgelegt. Für dieses Werk erhielt Deledda die Auszeichnung.
Der Roman spielt auf Sardinien, der Heimatinsel von Deledda, im frühen 20. Jahrhundert. Drei adlige Schwestern (Ruth, Esther und Noemi Pintor) bewohnen ein ehemals großes, aber heruntergekommenes Landgut in einer entlegenen Gegend. Das Land ist karg und die Böden geben nicht viel her. Trister Alltag bestimmt das Leben. Allein der Knecht Efix bewirtschaftet das Landgut - so gut es geht. Eine große Schuld aus früheren Jahren bindet den dienstbaren Geist an das Schicksal der Schwestern. Einen Lohn hat Efix schon lange nicht mehr erhalten, aber er fügt sich geduldig in sein Schicksal.
Nach der Ankunft des jungen Don Giacinto, Sohn der vierten, ältesten der Pintor-Schwestern, die vor vielen Jahren unter dramatischen Umständen von der Insel geflohen war, ruhen alle Hoffnungen auf ihm. Doch der junge Hoffnungsträger kann nicht mit Geld umgehen und so kehrt bald Ernüchterung ein. Wie Schilf im Wind ertragen alle ihr Schicksal. Der Roman ist ein archaisches Drama um Schuld und Sühne, das von Deledda jedoch in einem eher ruhigen Erzählton geschildert wird. Beschreibungen der Landschaft, der Traditionen und Bräuche tragen ihren Teil dazu bei.
Der Roman liegt in einer schön gestalteten Neuausgabe und Übersetzung von Bruno Goetz vor. In seinem Nachwort beleuchtet der Schweizer Romanist und Journalist Federico Hindermann kurz Leben und Werk der Schriftstellerin.
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Gebundenes Buch
Ein klassischer Sardinien-Roman
„Und mit einem Mal hatte Efix das Gefühl, dass seine unglückseligen Herrinnen endlich eine Stütze, einen Beschützer gefunden hatten, der mehr wert war als er selbst.“ (Zitat Seite 229)
Inhalt
Schon zu Lebzeiten ist der …
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Ein klassischer Sardinien-Roman
„Und mit einem Mal hatte Efix das Gefühl, dass seine unglückseligen Herrinnen endlich eine Stütze, einen Beschützer gefunden hatten, der mehr wert war als er selbst.“ (Zitat Seite 229)
Inhalt
Schon zu Lebzeiten ist der despotische Vater von Donna Ester, Donna Ruth und Donna Noemi gezwungen, nach und nach seine umfangreichen Ländereien zu verkaufen. Nach seinem Tod leben die unverheirateten Schwestern in ihrem längst restaurierungsbedürftigen Haus von dem Ertrag des einzigen sich noch in ihrem Besitz befindlichen kleinen Landgutes, das seit vielen Jahren von ihrem alten Knecht Efix bewirtschaftet wird. Als der Neffe Don Giacinto, der Sohn ihrer verstorbenen Schwester Lia, die einst aus dem strengen Vaterhaus geflüchtet war, seinen Besuch ankündigt, hat Efix große Hoffnung, dass sich nun alles zum Besseren wenden und der Neffe sich in Zukunft um seine Tanten kümmern wird. Doch so wie der Wind die Schilfrohre zu brechen versucht, bringt das Schicksal Ereignisse, denen sich Ester, Ruth, Noemi und auch Efix stellen müssen.
Thema und Genre
Dieser Roman, erschienen 1913, handelt von Schicksal, Schuld, Buße, Liebe, der Gesellschaftsstruktur auf der traditionsverhafteten Insel Sardinien am Beginn des 20. Jahrhunderts, Religion, Mythen, Aberglaube, und dem einfachen Leben in der herben, kargen Landschaft Sardiniens.
Charaktere
Efix lebt ein sehr genügsames Leben umgeben von der Natur seiner Heimat. Seinen langjährigen Dienst für die Schwestern Pintor sieht er als Sühne und selbst auferlegte Strafe für eine tief in der Vergangenheit liegende Schuld. Giacinto, der Neffe der Damen Pintor, ist ein junger Mann mit guten Vorsätzen, doch labil und korrumpierbar. Die einzelnen Figuren dieses Romans sind klar und naturalistisch geschildert und zeigen ein authentisches Gesellschaftsbild auf dieser in sich abgeschlossenen, fest in den alten Traditionen verankerten Insel am Beginn des 20. Jahrhunderts.
Handlung und Schreibstil
Es werden die Ereignisse im Leben der Damen Pintor und ihres treuen Knechts Efix in der Gegenwart, also zu Beginn des 20. Jahrhunderts, geschildert. Erklärende Rückblenden ergänzen die aktuelle Handlung, die aus dem personalen Blickpunkt von Efix geschildert wird. Die Beschreibung der Denkweise und Gefühle der einzelnen Charaktere, der unterschiedlichen Konflikte, erinnert in ihrem sprachlichen Überschwang an die Rührstücke, die im deutschen Sprachraum zu Beginn des 19. Jahrhunderts, also hundert Jahre früher, entstanden sind. Interessant machen diesen Roman die vielschichtigen Einblicke in das damalige Leben auf Sardinien, die Armut, die einfachen Lebensumstände, die Situation der Frauen, den Niedergang des Landadels verbunden mit dem Verlust der Güter, der Aufstieg der Kaufleute. Sehr treffend beschrieben ist auch die Geisteshaltung der Menschen zwischen der strengen katholischen Gläubigkeit mit vielen religiösen Festen und Pilgerfahrten, doch gleichzeitig tief in der alten Magie und dem Aberglauben verwurzelt, mit Kobolden und Geisterwesen. Zahlreiche Anmerkungen von Jochen Reichel erleichtern das Verständnis der einzelnen Begriffe. Dennoch zeigt auch die überarbeitete, sehr genaue Übersetzung meiner Meinung nach einige Schwachstellen, man hätte die damals typischen Bezeichnungen in der italienischen Originalform belassen sollen. Das älteren Menschen gegenüber als Zeichen des Respekts verwendete „Zio“ und „Zia“ ist keine verwandtschaftliche Bezeichnung und die Übersetzung mit „Onkel“ und „Tante“ mag in den vielen Fällen, wo es zum Beispiel nicht tatsächlich um die Tanten von Giacinto geht, verwirrend sein (ich habe beide Fassungen gelesen, die italienische und die deutsche).
Fazit
Ein interessantes Gesamtbild des Lebens auf der zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch immer abgeschiedenen und den eigenen Regeln folgenden Insel Sardinien. Besonders beeindruckend an diesem Roman der sardischen Nobelpreisträgerin sind vor allem die poetischen, einprägsamen Schilderungen der Na
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