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Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,3, Humboldt-Universität zu Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Einer der faszinierenden Aspekte im „Parzival“ Wolframs von Eschenbach ist die Entwicklung Parzivals vom Jungen, der im Wald fern jeder Zivilisation aufwächst, hin zum höfischen Ritter. Diese Faszination speist sich aus der Spannung zwischen den kulturellen Normen der „hövescheit“ und ihrer Nichtbefolgung durch Unkenntnis. Eine Leistung des Texts ist, dass diese Spannung sich nicht nur inhaltlich wieder findet, sondern auch…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,3, Humboldt-Universität zu Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Einer der faszinierenden Aspekte im „Parzival“ Wolframs von Eschenbach ist die Entwicklung Parzivals vom Jungen, der im Wald fern jeder Zivilisation aufwächst, hin zum höfischen Ritter. Diese Faszination speist sich aus der Spannung zwischen den kulturellen Normen der „hövescheit“ und ihrer Nichtbefolgung durch Unkenntnis. Eine Leistung des Texts ist, dass diese Spannung sich nicht nur inhaltlich wieder findet, sondern auch auf der Ebene des narrativen Texts vorhanden ist. Um diese Bedeutungsebenen adäquat zu beschreiben, bietet sich das von Gerard Genette in „Die Narration“ entwickelte textanalytische Instrumentarium an, auf das ich mich hauptsächlich beziehen werde. Dort wird zwischen dem Signifikat „Geschichte“1 und dem Signifikant „Erzählung“2 unterschieden und somit die oben skizzierte Besonderheit des Texts beschreibbar gemacht. Benutzt man dieses textanalytische Werkzeug um sich beispielsweise die erste Zusammenkunft von Parzival und Condwîr-âmûrs3 - unter zwei Augen in einem privaten Raum - anzusehen, so fällt folgendes auf: Dieser Textabschnitt wirkt allein schon durch die auch in mittelalterlichen Texten topische Situation erotisch, zumindest auf den heutigen Rezipienten. Betrachtet man aber nüchtern, was tatsächlich an Handlungen und Sprechakten in der Textstelle erzählt wird, so stellt man fest, dass keine sexuelle Handlung stattfindet und es keine Anhaltspunkte dafür gibt, dass eine der Figuren die doch hoch brisante Situation als erotisch empfindet. == 1 In Genettes Terminologie bedeutet „Geschichte“ das „Signifikat“, „den narrativen Inhalt“, das ‚Was’ der Handlungen und der Sprechakte, die durch den Akt der Narration produziert werden. Gérard Genette: Die Erzählung. München 1998, S. 16. 2 „Erzählung“ bedeutet in Genettes Terminologie das „Signifikant“, den „narrative[n] Text“, das ‚Wie,’ die durch den Akt der Narration produziert werden. Ebenda. 3 Wolfram von Eschenbach: Parzival. Nach der Ausgabe Karl Lachmanns revidiert und kommentiert von Eberhard Nellmann Übertragen von Dieter Kühn. Eberhard Nellmann (Hg.). Frankfurt am Main 1994, 192,1- 196,8.