Meine Meinung
Auch dieser Black Label Titel befasst sich mit der Tradition, eine eigenständige und unabhängig lesbare Geschichte bekannter DC-Charaktere zu erzählen. Die Schreibfeder für den ersten Band (von voraussichtlich drei Bänden) »Joker/Harley: Psychogramm des Grauens« führt die durch ihre
Romane (»Beautiful Creatures«, »The Legion«) bekannte Autorin Kami Garcia und legt mit diesem Comic…mehrMeine Meinung
Auch dieser Black Label Titel befasst sich mit der Tradition, eine eigenständige und unabhängig lesbare Geschichte bekannter DC-Charaktere zu erzählen. Die Schreibfeder für den ersten Band (von voraussichtlich drei Bänden) »Joker/Harley: Psychogramm des Grauens« führt die durch ihre Romane (»Beautiful Creatures«, »The Legion«) bekannte Autorin Kami Garcia und legt mit diesem Comic einen absolut spannenden Thriller vor, der mit einer ordentlichen Portion Spannung zu überzeugen weiß.
Dr. Harley Quinn wird in dieser neuen Erzählung zu einer toughen Psychologin, die als Beraterin für das Gotham City Police Department (GCPD) in besonders brutalen Mordfällen zurate gezogen wird. Die Verknüpfung zum wohl durchgeknalltesten Bösewicht der Comicszene, dem Joker, ist in dieser Geschichte eine gänzlich andere, denn Harleys Freundin Edie wurde vor einigen Jahren das erste Opfer des Joker-Mörders, um den es mittlerweile ruhig wurde und der Fall zu den Cold-Case-Akten gelegt werden soll.
Ritualmorde, bei denen die Opfer wie Kunstobjekte berühmter Künstler in Szene gesetzt wurden rufen nach der Expertise von Dr. Harley Quinn und lassen die Frage aufkommen, wer hier der Täter ist. Etwa der verschwundene Joker?
Geschickt werden in »Joker/Harley: Psychogramm des Grauens« zwischen den Sequenzen Gegenwart und Vergangenheit gewechselt, sodass eine mitreißende Sogwirkung entsteht die zum mitfiebern einlädt. Die beiden Erzählstränge lassen sich leicht unterscheiden da für das jeweilige Artwork je ein Zeichner zuständig ist. Während mir die gegenwärtige Ebene in Black and Gray, gezeichnet von Mico Suayan, außerordentlich gut gefallen hat, da die Stimmung stark an Noir-Stück erinnert, wollten die Rückblicke, gezeichnet von Mike Mayhew, durch ihren überdosierten Fotorealismus nicht so recht in das Gesamtbild passen. Auf mich wirken diese realistischen und kolorierten Zeichnungen wie überzeichnete Fotografien und erinnern stark an die Fotostorys der Bravo.
Wenn man über diesen kleinen Kritikpunkt hinwegsieht, macht man beim Kauf dieses »DC Black Label«-Comics sicherlich nichts falsch, denn Kami Garcias Story ist nicht nur für Comic-Fans lesenswert und kann auch gut von einem Neueinsteiger zur Hand genommen werden. Außerdem wirft die Geschichte mal ein völlig anderes Licht auf die allseits bekannten Charaktere Joker & Harley sowie ihre toxische Beziehung zueinander.
Fazit
Der Auftakt zu einem mitreißenden Comic-Thriller in bestechender Noir-Manier.
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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 08.03.2021