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Die elektrisierende Geschichte einer Frau, die gefangen ist zwischen vielen Wahrheiten. - "Ein so mitreißender wie verstörender Roman." Hilka Sinning, ARD ttt Was braucht ein Ort, um zu einem Zuhause zu werden? Die heimatlose Erzählerin verlässt New York, um am Gerichtshof in Den Haag als Dolmetscherin zu arbeiten. Als sie Adriaan kennenlernt, scheint die Stadt zur Antwort ihrer Sehnsüchte zu werden. Doch dann verschwindet er zu seiner Noch-Ehefrau und hinterlässt nichts als Fragen. Fragen, die sich zu einem existenziellen Abgrund auftun, als sie für einen angeklagten westafrikanischen ...
Die elektrisierende Geschichte einer Frau, die gefangen ist zwischen vielen Wahrheiten. - "Ein so mitreißender wie verstörender Roman." Hilka Sinning, ARD ttt Was braucht ein Ort, um zu einem Zuhause zu werden? Die heimatlose Erzählerin verlässt New York, um am Gerichtshof in Den Haag als Dolmetscherin zu arbeiten. Als sie Adriaan kennenlernt, scheint die Stadt zur Antwort ihrer Sehnsüchte zu werden. Doch dann verschwindet er zu seiner Noch-Ehefrau und hinterlässt nichts als Fragen. Fragen, die sich zu einem existenziellen Abgrund auftun, als sie für einen angeklagten westafrikanischen Kriegsverbrecher dolmetschen muss und zweifelt: Was ist kalkulierte Lüge, was Wahrheit? Glauben nur noch die Naiven an Gerechtigkeit? Wer kann über wen richten? Katie Kitamuras subtiler Roman ist ein anregendes intellektuelles Vergnügen mit hypnotischer Sogwirkung.
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Katie Kitamura, 1979 in Kalifornien geboren, ist eine amerikanische Schriftstellerin, Journalistin und Literaturkritikerin. Sie schreibt für zahlreiche Zeitungen, darunter The New York Times, Wired und The Guardian. Katie Kitamura lebt in New York. Bei Hanser erschienen ihre Romane »Trennung« (2017) und »Intimitäten« (2022).
Produktdetails
- Verlag: Carl Hanser Verlag
- Seitenzahl: 224
- Erscheinungstermin: 22. August 2022
- Deutsch
- ISBN-13: 9783446275621
- Artikelnr.: 63919250
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Mit viel Lob bespricht Rezensentin Meike Feßmann den sechsten Roman von Katie Kitamura, der die Geschichte einer Dolmetscherin erzählt, die dem Prozess gegen einen westafrikanischen Ex-Diktator beiwohnt. Schon wie Kitamura hier Privates und Gesellschaftspolitisches miteinander verknüpft, findet Fessmann beeindruckend: Jene Dolmetscherin, ein eher unsichtbarer Typ, hat eine Affäre mit Adriaan, der ebenfalls in den Prozess eingebunden ist - und zu dem sie in ein "demütigendes Unterordnungsverhältnis" gerät, resümiert die Rezensentin. Vor allem bewundert sie, wie Kitamura die sprachlichen Suchbewegungen der Dolmetscherin insbesondere während des Prozesses anlegt. Feßmann fühlt sich an Rachel Cusk erinnert, an Siri Hustvedt, aber auch an Hannah Arendts "Banalität des Bösen" - für sie ist dieser Roman offenbar ein Ereignis.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Kitamuras Sprache ist sehr klar. Eine dichte Erzählstimme, die von der erstaunlichen Spannung zwischen fast kühler Präzision und Feinfühligkeit getragen ist, führt durch den Roman." Carola Ebeling, taz, 14.01.23 "Ein großartiger Roman über Unsicherheit ... hochreflexiv und zugleich spannend." Katharina Borchardt, Zeit Online, 04.01.23 "Ihre brillanten Einsichten könnten von Siri Hustvedt stammen. ... Ihre dichte und gleichzeitig lockere Prosa, von Kathrin Razum hervorragend ins Deutsche gebracht, verhandelt große Themen auf kleinstem Raum" Meike Feßmann, Süddeutsche Zeitung, 15.10.22 "Sehr reduziert, aber einfühlsam erzählt Kitamura vom Wunsch einer Frau, endlich ankommen zu wollen." Daniela Stohn, Brigitte, 12.10.22 "Kitamuras
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'Intimitäten' greift Themen unserer Zeit auf. Die Frage nach globaler Gerechtigkeit, die Sehnsucht nach Eindeutigkeit, das Streben nach Verwurzelung in Zeiten weltweiter Mobilität. Ein Roman so verstörend wie mitreißend." Hilka Sinning, ARD ttt, 18.09.22 "Hier werden menschliche Grundfragen auf eine literarische Weise verhandelt, die ganz unspektakulär wirkt und doch aufregend neu ist. Und die von Kathrin Razum wieder in ein makelloses Deutsch gebracht wurde. Das alles macht diesen Roman zu einem wirklich großen, großartigen Buch." Andreas Wirthensohn, WDR3 Lesestoff, 12.09.22 "Jede Geste und jede noch so kleine Körperbewegung hat in dieser Erzählung Bedeutung. Die Autorin ist eine Meisterin darin, atmosphärische Zwischentöne und Störungen wie ein Seismograph aufzuzeichnen, in einer zurückgenommenen und zugleich präzisen Sprache." Franziska Wolffheim, Tagesspiegel, 21.08.22 "Kitamura führt uns vielerlei Spielarten von Intimität vor. Den innigen Blick, das ungewollte Durchschauen und, ganz fantastisch beschrieben, die Nähe, die entsteht, wenn die Dolmetscherin flüsternd übersetzt, was nur das Ohr des Angeklagten erreicht. ... Paradox: Die Kühle dieses Romans kann Funken schlagen. Er ist schon jetzt ein Favorit im Bücherherbst." Claudia Ingenhoven, MDR Kultur, 20.08.22
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Glaubwürdig und spannend erzählt. Die Autorin ist eine Entdeckung für den deutschen Buchmarkt. Für eine politisch und psychologisch interessierte Leserschaft.
"Intimitäten" heißt dieser schnörkellose, sogartige Roman der US-amerikanischen Autorin Katie Kitamura und um Intimitäten geht es auch, in vielerlei Hinsicht.
Die Erzählerin ist als Dolmetscherin am Gerichtshof in Den Haag tätig und beschreibt …
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"Intimitäten" heißt dieser schnörkellose, sogartige Roman der US-amerikanischen Autorin Katie Kitamura und um Intimitäten geht es auch, in vielerlei Hinsicht.
Die Erzählerin ist als Dolmetscherin am Gerichtshof in Den Haag tätig und beschreibt nüchtern und präzise die Arbeit des Übersetzens, die Intimität, die erzeugt wird, wenn man zum Sprachrohr für jemand anderen wird, auch zum Sprachrohr eines Verbrechers oder eines Geschädigten eines grausamen Verbrechens. Sie analysiert mit einem klaren Blick die Macht der Sprache, Gewalt und die Abgründe, die sich beim Übersetzen auftun.
Zugleich geht es um Liebe und Eifersucht, um Nähe und Distanz und um Wahrheiten. Die Erzählerin ist heimatlos, ihre Beschreibungen des Lebens in einer neuen Stadt und der Suche nach Heimat und Zugehörigkeit beinhalten eine universelle Wahrheit. So ist das Buch geradezu hypnotisch und man gerät mit der Protagonistin in den Strudel, in den sie sich begibt, als sie sich auf einen Mann einlässt, der mit seiner Noch-Ehefrau noch nicht gänzlich abgeschlossen hat.
Mich lässt nur die Frage nicht los, was der Roman mir nun sagen sollte: Das Ende ließ mich ratlos und unbefriedigt zurück.
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Das Buch hat einen Fehler den Titel. Warum wird man sich fragen. Wahrscheinlich war es meine Erwartung, die ich nach einem Blick auf das Cover und dem Lesen der Leseprobe hatte. Die Erwartung wurde durch das Buch nicht erfüllt, aber das ist überhaupt nicht schlimm, denn das Geschenk der …
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Das Buch hat einen Fehler den Titel. Warum wird man sich fragen. Wahrscheinlich war es meine Erwartung, die ich nach einem Blick auf das Cover und dem Lesen der Leseprobe hatte. Die Erwartung wurde durch das Buch nicht erfüllt, aber das ist überhaupt nicht schlimm, denn das Geschenk der Überraschung überwiegt hier für mich total.
Zunächst durfte ich mit der Stadt Den Haag, die hier den Handlungsort setzt, eine mir ziemlich unbekannte Stadt entdecken und ja mitunter waren es Handlungsorte, die für mich die künftigen Reiseziele geführt haben und die Niederlande hat so tolle Orte, die ich noch erkunden möchte.
Auch der Internationale Gerichtshof für Menschenrechte und es wird betont, dass es sich hierbei nur um eine Inspiration handelte und nicht den Anspruch erhebt, die wirklichen Begebenheiten abzubilden. Natürlich überlegte ich beim Lesen welcher Ex-Präsident eines westafrikanischen Landes hier Vorbild gestanden haben könnte, auch um die zeitlichen Geschehnisse einordnen zu können. Was für mich allerdings wichtiger ist nach der Lektüre, die Augen offenzuhalten für das wahre Treiben in Den Haag auch mit Blick auf aktuelle kriegerische Konflikte auf der Welt.
Und dann sind da die Protagonisten mit denen eine Story steht und fällt, denn wenn es mir in der Lektüre nicht gelingt eine Beziehung aufzubauen, hat ein Buch keine Chance bei mir. Und ja eine Beziehung ist entstanden, als sich das Ende des Buches sichtbar näherte, fieberte ich regelrecht mit der namenlosen Hauptprotagonistin wie es denn ausgehen wird. Die Sache wird nicht endgültig aufgelöst und auch damit kann ich gut umgehen, denn es lässt den notwendigen Raum für die eigene Geschichte im Kopf. Und ja die Hauptprotagonistin hat es in sich, man kommt ihr nah über die Geschichte, aber trotzdem bleibt sie unnahbar. Das ist wohl auch der Grund für den Buchtitel, die klassische Intimität des Sex wird im Buch nicht thematisiert und trotzdem gibt es sehr intime Momente mit den Menschen denen sie begegnet. Man sieht diverse intime Moment-Aufnahme des Figuren-Ensembles, die das Buch auf besondere Art und Weise tragen und die mich sehr berührt haben. Die mich zum Nachdenken gebracht haben und das nicht nur wegen einer nächsten Reise-Option.
Eine kleine Kritik noch, in meiner Ausgabe gab es ein paar Schreib bzw. Druckfehler. Kann passieren und die Anzahl war überschaubar und somit verschmerzbar.
Und ein stilistisches Mittel, an das ich mich zunächst gewöhnen musste war, dass alles indirekter Sprache geschrieben war. Auch die zahlreichen Dialoge, aber das bekommt man hin, denn das Buch hat mich bei der Lektüre gefangen.
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Insgesamt finde ich die Geschichte sehr gelungen- die Suche nach einem Zuhause, einem Ort, an dem man bleiben will, kennen wohl viele. Man kann sich leicht in die Protagonistin hineinfühlen und sich mit ihr identifizieren.
Vor allem die Lokation- Den Haag- hat mich an diesem Buch sehr …
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Insgesamt finde ich die Geschichte sehr gelungen- die Suche nach einem Zuhause, einem Ort, an dem man bleiben will, kennen wohl viele. Man kann sich leicht in die Protagonistin hineinfühlen und sich mit ihr identifizieren.
Vor allem die Lokation- Den Haag- hat mich an diesem Buch sehr gereizt. Ich war selbst ein halbes Jahr in den Niederlanden und viele Male in Den Haag. Ich musste oft schmunzeln als ich das Buch las, da mir viele Situationen, die die Hauptprotagonistin beschreibt, so bekannt aus meiner Zeit in den Niederladen vorkamen. Die Arbeit der Hauptprotagonistin ist ebenso spannend- Jeder kennt ihn wohl, den internationalen Gerichtshof, aber man weiß in der Regel nicht so viel darüber. In diesem Buch hat man das Gefühl, bekommt man einen kleinen Einblick in dieses große, verschlossen wirkende Gebäude.
Das alles in Kombination mit der Liebesgeschichte, die ebenso eine große Rolle spielt, hat das Buch teilweise fast einen Krimihaften Charakter. Sprachlich ist das Buch ebenso gelungen und anspruchsvoll.
Ein paar Kleinigkeiten- beispielsweise die Eifersucht der Protagonistin- haben mich leider etwas gestört, aber ich fand das Buch trotzdem toll!
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Bei dem Buch haben mir Cover und Titel direkt zugesagt, sodass ich dann auch noch von der Leseprobe überzeugt worden bin und das Buch unbedingt lesen musste. Und ich wurde auf keiner Ebene enttäuscht. Ein grandioser Schreibstil trifft auf eine spannende Geschichte, die zum Nachdenken …
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Bei dem Buch haben mir Cover und Titel direkt zugesagt, sodass ich dann auch noch von der Leseprobe überzeugt worden bin und das Buch unbedingt lesen musste. Und ich wurde auf keiner Ebene enttäuscht. Ein grandioser Schreibstil trifft auf eine spannende Geschichte, die zum Nachdenken anregt.
Mich hat das Buch richtig gefesselt und auch nachhaltig bewegt und zum Nachdenken gebracht. Ich würde jederzeit wieder etwas von der Autorin lesen und auch Freunden und Freundinnen empfehlen dieses Buch zu lesen. Ich fand es sehr zeitgemäß und kunstvoll geschrieben. Sicherlich nichts für Leute, die auf jeder Seite die größte Spannung lesen wollen, aber dennoch spannend genug. Habe es an zwei Abenden gelesen - gut, es ist auch nicht das dickste Buch, aber bei den ganzen digitalen Alternativen, die man heute hat, doch ein recht guter Schnitt, der für das Buch spricht!
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Ein Mann verschwindet. Ein anderer wird zusammengeschlagen. Ein dritter steht vor Gericht. Und mittendrin eine namenslose Erzählerin. Was klingt, wie ein aufregender, düsterer Noir-Plot, ist tatsächlich eine behutsame, intime Erzählung über Entfremdung und Annäherung, …
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Ein Mann verschwindet. Ein anderer wird zusammengeschlagen. Ein dritter steht vor Gericht. Und mittendrin eine namenslose Erzählerin. Was klingt, wie ein aufregender, düsterer Noir-Plot, ist tatsächlich eine behutsame, intime Erzählung über Entfremdung und Annäherung, beruflich wie privat. Und das funktioniert in Katie Kitamuras „Intimitäten“ größtenteils sehr gut.
Die Ich-Erzählerin lebt seit einigen Monaten in Den Haag, arbeitet als Übersetzerin am Internationalen Gerichtshof, ist in einer Beziehung mit Adriaan. Auf einer Party erfährt sie, dass dieser eigentlich noch verheiratet ist, aber von seiner Frau verlassen wurde. Als er nach Portugal reist, um die Scheidung einzureichen, überlässt er der Erzählerin für die geplante Woche seine Wohnung, doch aus der Abwesenheit werden immer mehr Tage, aus den Nachrichten immer weniger. In der Zwischenzeit lernt sie den Buchhändler Anton kennen, der nahe der Wohnung ihrer Freundin Jana zusammengeschlagen wurde, und einen angeklagten Ex-Präsidenten, der sie als Übersetzerin der Strafverteidigung am IGH anfragt. Und für sie stellt sich mehr und mehr die Frage: Liegt ihre Zukunft noch in Den Haag?
„Intimitäten“ baut durch die Beobachtungen, Gefühle und Erwartungen der Protagonistin eine dichte Spannung auf, die gleichzeitig durch die verflochtenen Beziehungen der weiteren Charaktere bekräftigt wird. Dabei können sich Leser:innen nur auf die Gedanken der Erzählerin verlassen, auf ihre Mutmaßungen und Emotionen. Manches bleibt vage, nur ein Gefühl, nur eine Angst, manches wird im Laufe der Geschichte aufgelöst. Darauf muss man sich einstellen, sowas muss man mögen, wenn man Katie Kitamuras Roman zur Hand nimmt.
Die intime, unsichere Gefühlswelt, gefüttert durch eine unsichere Beziehung, eine unsichere berufliche Zukunft in einem auch nach Monaten noch fremden Land, wird durch Kitamuras einfühlsame Schreibweise perfekt aufgefangen, erinnert phasenweise an Sofia Coppolas Filmmeisterwerk „Lost in Translation“. Das passt natürlich perfekt zum Alltag der Dolmetscherin, die perfekt mehrere Sprachen spricht und sich dennoch nach einem Leben in New York und familiären Wurzeln in Singapur nirgendwo so richtig zuhause fühlt. Und in der ein vergessenes Kindheitserlebnis ein wahrer Gamechanger sein kann. Genau wie dieses Buch von Katie Kitamura – denn sie hat das Potenzial zu einer Lieblingsautorin.
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Ein besonderer Roman
Katie Kitamura ist mit „Intimitäten“ ein facettenreicher Roman über das wurzellose Leben des modernen Menschen gelungen, der gefangen ist zwischen verschiedenen Sprachen, Kulturen, Menschen und dabei sein Leben selbst wählen muss. Der Roman besticht …
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Ein besonderer Roman
Katie Kitamura ist mit „Intimitäten“ ein facettenreicher Roman über das wurzellose Leben des modernen Menschen gelungen, der gefangen ist zwischen verschiedenen Sprachen, Kulturen, Menschen und dabei sein Leben selbst wählen muss. Der Roman besticht hierbei insbesondere durch seine herausragenden Reflexionen: Dies zeigt sich, wenn die Protagonistin messerscharf das Verhalten der anderen Figuren seziert oder über Malerei und Kunst sinniert. Auch ihre sehr genauen Gedanken zum Dolmetschen, das eine ungewöhnliche Nähe heraufbeschwört und auf das im vieldeutigen und gelungenen Cover angespielt wird, haben mich stark beeindruckt.
Ich konnte mich streckenweise stark mit der Protagonistin identifizieren. Die anderen Figuren blieben, wahrscheinlich gewollt, eher eindimensional. Sie werden zwar auch sehr genau beschrieben und analysiert, aber ich fühlte nicht mit ihnen. Sie schienen mir mehr Typen zu entsprechen, anhand derer sich die Protagonistin orientiert, zu denen sie sich in Beziehung setzt, um so sich selbst zu finden.
Ich kann diesen Roman nur jedem empfohlen, der sich auch schon einmal unter Fremden ein wenig orientierungslos gefühlt hat oder auf der Suche nach sich selbst ist. Ein wirklich schönes Buch.
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Intimitäten? Der Titel des Romans "Intimitäten" war mir zunächst ei Rätsel. Es geht schon auch um Beziehung, so lernt die Ich-Erzählerin nach ihrem Umzug von New York nach Den Haag - um dort am Internationalen Gerichtshof als Dolmetscherin zu arbeiten - zwar …
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Intimitäten? Der Titel des Romans "Intimitäten" war mir zunächst ei Rätsel. Es geht schon auch um Beziehung, so lernt die Ich-Erzählerin nach ihrem Umzug von New York nach Den Haag - um dort am Internationalen Gerichtshof als Dolmetscherin zu arbeiten - zwar Adriaan kennen und auch lieben... aber für den Großteil der Geschichte ist Adriaan abwesend, nämlich für Wochen verreist nach Portugal, um dort mit seiner Frau die Trennung zu besprechen. Also muss es andere Formen von Intimität geben. Und da sind die übergriffigen Männer - der wegen seiner Verbrechen an die Menschheit angeklagte, afrikanische Staatspräsident und sein Stafverteidiger, die der Erzählerin mit Blicken und Manipulationsversuchen zu nahe kommen; da ist aber vor allem der intime Einblick in die Erlebenswelt der Erzählerin, mit ihrer Sehnsucht nach dem sicheren Hafen, einer Heimat in sich selbst und in der zwischenmenschlichen Beziehung ("Jede Form von Sicherheit kann sich völlig unvermittelt in Luft auflösen."), mit ihrem Bedürfnis, die Weltgeschehnisse zu begreifen und sich die Frage beantworten zu können, ob sie selbst für diese Welt (ihren Job) geeignet sei: "Ich versuchte schon lange, die Dinge in Beziehung zu setzen, ein großes Ganzes zu erkennen." Die Ich-Erzählerin bewegt sich im Spannungsfeld zwischen Weltpolitik und Privatem, Gewalt, Macht und Manipulation und der Banalität des Alltags. Genau dieses Spannungsfeld schärft die Wahrnehmung der Erzählerin und lässt sie zweifeln: "... um in dieser Welt bestehen zu können, müssen wir vergessen und tun es auch, wir leben in einem Zustand des 'Ich weiß es, aber ich weiß es nicht'."
Tatsächlich ein Buch wie ein Sog - man darf sich zwar hinein-, aber bitte nicht hinabziehen lassen. Unbedingt lesen!
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Wenn ihr mich fragen würdet, mit welchem Wort ich dieses Buch zusammenfassen würde, dann sage ich: brilliant! Obwohl in diesem Roman gar nicht so viel passiert und die Autorin auch keinen klassischen Spannungsbogen aufbaut, hat die Geschichte Tiefgang und ist sehr bewegend. Vielleicht …
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Wenn ihr mich fragen würdet, mit welchem Wort ich dieses Buch zusammenfassen würde, dann sage ich: brilliant! Obwohl in diesem Roman gar nicht so viel passiert und die Autorin auch keinen klassischen Spannungsbogen aufbaut, hat die Geschichte Tiefgang und ist sehr bewegend. Vielleicht macht genau das die Besonderheit des Romans aus.
Worum geht’s? Die Protagonistin verlässt New York und zieht nach Den Haag, um am Internationalen Gerichtshof als Dolmetscherin zu arbeiten. Nach einiger Zeit lernt sie Adriaan kennen. Doch dann verschwindet er zu seiner Ehefrau und hinterlässt zahlreiche Fragen. Zudem ist sie als Dolmetscherin in das Verfahren gegen einen westafrikanischen Kriegsverbrecher eingebunden und sie fängt an zu zweifeln, was Wahrheit und kalkulierte Lüge ist.
Mir hat der Schreibstil der Autorin sehr gut gefallen. Die Autorin Katie Kitamura verwendet keine direkte Rede. Ihr gelingt es unheimlich gut, die Gedanken der Protagonistin klar und prägnant zu beschreiben, aber dennoch eine gewisse Distanz zur Gefühlswelt der Protagonistin zu wahren. Zudem fand ich es toll, wie die Autorin die Rolle von Sprach bzw. von Dolmetscher:innen erörtert: Was macht eine Übersetzung eigentlich mit den Menschen, die sie ausführen und auch mit den Menschen, die sie hören? Dabei verbindet die Autorin gegensätzliche Themen wie Nähe und Distanz bzw. Intimität und Fremdheit. Der Roman beinhaltet keine leichten Themen. Es geht um Gerichtsprozesse, um menschliche Grausamkeit und um die Frage nach Recht und Unrecht. Trotz der harten Thematik ließ sich das Buch sehr leicht lesen und ich konnte es gar nicht mehr aus meinen Händen lesen.
Die Geschichte hat mich voll und ganz eingenommen. Große Leseempfehlung!
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Der Autorin Katie Kitamura ist mit ihrem Roman „Intimitäten“ ein außergewöhnliches Werk gelungen. Ich kann es nur schwer in Worte fassen, aber dieses Buch hat das gewisse etwas. Es ist sicherlich keine leichte Kost, denn der Schreibstil ist außerordentlich …
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Der Autorin Katie Kitamura ist mit ihrem Roman „Intimitäten“ ein außergewöhnliches Werk gelungen. Ich kann es nur schwer in Worte fassen, aber dieses Buch hat das gewisse etwas. Es ist sicherlich keine leichte Kost, denn der Schreibstil ist außerordentlich hochwertig und raffiniert. Auch wenn mich die fehlenden Anführungszeichen bei der direkten Rede zu Beginn ein wenig verwirrt haben, tut es dem ganzen keinen Abbruch. Die gefühlte Unnahbarkeit der Akteurin, die ereignisreichen Begegnungen mit spannenden Persönlichkeiten und das eintauchen in das Seelenleben einer Dolmetscherin am internationalen Gerichtshof in Den Haag machen aus diesem Buch eine empfehlenswerte Lektüre. Mir war vorher nicht bewusst, mit welchen Schwierigkeiten dieser Berufsstand umgehen muss, vor allem mit dem Umstand der Gräueltaten, die in Den Haag verhandelt werden.
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Die Ich-Erzählerin ist Dolmetscherin am internationalen Gerichtshof in Den Haag. Nirgendwo verwurzelt, in verschiedensten Ländern aufgewachsen, daher spricht sie auch mehrere Sprachen, verlässt nach dem Tod ihres Vaters New York um in Europa neu anzufangen. Hier lernt sie auch Adriaan …
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Die Ich-Erzählerin ist Dolmetscherin am internationalen Gerichtshof in Den Haag. Nirgendwo verwurzelt, in verschiedensten Ländern aufgewachsen, daher spricht sie auch mehrere Sprachen, verlässt nach dem Tod ihres Vaters New York um in Europa neu anzufangen. Hier lernt sie auch Adriaan kennen und geht mit ihm eine Liebesbeziehung ein. Unsre Protagonistin ist offen und an vielen interessiert, sie findet ihr zugewandte Arbeitskollegen und Bekannte. Sie ist allseits beliebt und doch hadert sie mit sich selbst. Denn die Einsamkeit und die Stille die sie verspürt wird immer größer.
In der Arbeit kostet sie ein Prozess sehr viel Kraft und auch das Privatleben läuft nicht wie es laufen soll.
Es passiert nicht wirklich viel in diesem Buch und doch hat es mich von Anfang an gefesselt und ich habe es an einem Tag verschlungen.
Wer aufgrund des Covers das Buch kauft liegt falsch, um Erotik geht es hier wirklich nicht.
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